Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1918

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 2

1918 - Leipzig : Voigtländer
Vorbemerkung zum ersten Teil. 3tt der Neubearbeitung v. 3- 1910, mit der diese Auflage fast ganz übereinstimmt, ist die orientalische Geschichte abermals wesentlich gekürzt worden, von 15 auf 6 Abschnitte. Dementsprechend sind die Kapitel» zahlen der folgenden Abschnitte verschoben, deren Inhalt aber ist fast unverändert geblieben. Das Buch ist sowohl in einem Bande zu haben, als auch in zwei Bänden (I. Die alten Völker. Ii. Die Deutschen und andere v'ilker; Deutsche Sagen). ti t -ü
1918

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1918 - Leipzig : Voigtländer
Erster Abschnitt. Die Völker der Inorgeniandes. 1. Die ersten Völker, von den ältesten Völkern weiß die Geschichte wenig zu berichten, wie die Wohnsitze, die sie eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, nutzte sich auch ihre ganze Lebensweise verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küftengegenden vom 5 i s ch f Q n g; die Volksstämme in rauhen (Bebirgsländem lebten von der Jagd,- die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herden von Grt zu Grt. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Ruf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich die Völker, die sich in fruchtbaren (Ebenen, in Flußtälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten niedergelassen hatten. Sie gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, (Bewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch die sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst die morgenländischen Völker. 2. Die Hgqpier. Der Nil und das Land Ägypten. 1. Die Nmanler. (Karte I.) 3m nordöstlichen Afrika, nahe der schmalen Landenge, die diesen (Erbteil mit Asien verbindet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in das Mittelmeer. (Er kommt aus großen Seen unter dem Äquator und legt einen weg von beinahe 6000 km zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Harne ist Nil. von den Ländern, die er burchströmt, nannte man das obere ehemals Äthiopien ober Mohrenlanb; das untere £anb bis zum Meere heißt n°ch heute Ägypten. Das alte Äthiopien ist fast ganz unbekannt geblieben; Ägypten bagegen war schon im hohen Altertum berühmt und W eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt
1918

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 115

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 115 — höriges Rdterfeld verteilte sie an Berliner Bürger zu Baustellen und harten. Darauf entstand der Stadtteil, der noch jetzt Sophienstadt heißt. Sie liebte die Künste, die Literatur und die Wissenschaften. In ihrem Schlosse zu Charlottenburg umgab sie sich mit einem Kreise bedeutender Männer, unter denen besonders der große Gelehrte Leibniz hervorragte. Ihr Enkel, der große Friedrich, sagte von ihr: „Sie brachte gesellschaftliche Freiheit, siebe zu Künsten und Wissenschaften «ach Preußen und Geist und würde in die von ihrem Gemahl so ehr geliebte hofsitte." 51. Peter der Große von Rußland. 1. Rußland vor Peter dem Großen, vor 200 Jahren hat man in Europa von dem Volke der Russen noch sehr wenig gewußt. Es war eine große Seltenheit, wenn einmal ein europäischer Fürst eine Gesandtschaft nach ihrer fernen Hauptstadt Moskau schickte. Rn Sitten, Gebräuchen und Kleidung waren die Russen von den andern Völkern Europas ganz verschieden. Da kam ein Herrscher zur Regierung, der so ölel für die Gesittung seines Volkes tat, daß es unter seiner Regierung größere Fortschritte machte als andere Völker in Jahrhunderten, dieser Herrscher war der Z ar (d. i. Kaiser) Peter der Große. 2. Peters Jugend. Schon als zehnjähriger Knabe kam er öuf den Thron. Seine ältere Stiefschwester suchte ihn zu verdrängen. üon ihr aufgewiegelt, empörte sich mehrmals die kaiserliche £eib* Qarde, die Strelitzen. (Einmal mußte der junge Zar vor den Empörern in einer Kirche Schutz suchen. Die Mörder fanden ihn mit Jeinex* Mutter am Ritar. Schon wollte einer ihm das Messer ins herz fotzen, als ein anderer ihm zurief: „halt Bruder! Nicht hier am Ritar. Er,wird uns ja doch nicht entgehen." In diesem Rugenbm erschien Reiterei und trieb die Strelitzen auseinander; Peter war gerettet._______ Seine (Erziehung leitete ein Schweizer aus Genf mit Hamen Cefort; ejer wußte dem Prinzen ein so fesselndes Bild von der Kultur der Q.nöern Länder zu entwerfen, daß Peters Streben sogleich darauf ge» sehtet war, das russische Volk auf die Bildungsstufe der andern ölker Europas zu heben. Rus feinen Spielkameräden, die nach ausländischen Regeln einexerziert wurden, schuf er sich den Stamm zu ejnem tüchtigen Gffizierkorps. Mit ihrer Hilfe vermochte er jeden Aufstand und jede Verschwörung zu unterdrücken, als er, 17 Jahre a*t, Zur Regierung gelangte (1689). 3. Peter in Hottand und England. Um feine Kenntnisse 8*
1918

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 15

1918 - Leipzig : Voigtländer
Zweiter Abschnitt. Die Griechen. 7. Griechenland und die Griechen. 1. Die Halbinsel Griechenland (Karte Ii). Die Völker, von denen bisher erzählt worden ist, hatten ihre Wohnsitze teils in Hfrtka, wie die Ägypter, teils in Rfien, wie die Babylonier, die Assyrier, die Phönizier, die Meder und die Perser. Jetzt verlassen wir diese Erdteile und wenden uns nach (Europa. Da kommen wir von Asien zunächst nach der Halbinsel, die sich ganz im Südosten (Europas in dos Mittelmeer hinausstreckt. Ihr südlicher Ceti heißt Griechenland, weil er von dem Volke der Griechen bewohnt wird. (Es ist ein kleines Land, worin das Itteer tiefe Buchten bildet, die viele treff« liche Häfen enthalten. In seinem Innern ist es von Gebirgen durch» schnitten, so daß es einst in eine tttenge abgeschlossener Landschaften Zerfiel, die von sehr verschiedener Beschaffenheit waren. Die einen liegen offen gegen das Itteer, geeignet für Handel und Seeverkehr; andere sind weidenreiche Gebirgsgegenden, gut für die Viehzucht; andere fruchtbare Talebenen oder sonnige Hügelstrecken, in denen betreibe, wein und Ölbaunt die reichsten (Ernten liefern. Denn das ^and ist gesegnet durch stets heitern Himmel, milde gesunde Luft und einen meist ergiebigen Boden. Da konnte ein Volk, das den Segen Üer Natur zu benutzen verstand, in allen Stücken herrlich gedeihen. 2. Die Bildung der Griechen. Kein Volk der (Erde war mit sicheren Rnlagen und Kräften ausgestattet als die Griechen. Ihr Körperbau war schön und kräftig und machte sie zu jeglicher Rn» strengung geschickt. Ihr Geist war hell und regsam, so daß sie nicht nur alle Vorteile ihres Landes erkannten und zu benutzen lernten, sondern daß sie auch unablässig danach trachteten, ihre Zähigkeiten weiter auszubilden und das Höchste zu leisten, was der Mensch aus sich selber zu ^reichen vermag. So wurden sie das gebildetste aller Völker, und die ^erke, die ihre weisen und Dichter, ihre Bildhauer und Baumeister laufen, haben einen wert für alle Seiten und dienen uns noch heute 3u Mustern.
1918

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 70

1918 - Leipzig : Voigtländer
Dritter Abschnitt. Die Römer. 29. Die Sage von Roms Erbauung. 1. Das Romeroolfc. Vas zweite Volk Europas, das sich in der Geschichte einen großen Namen gemacht hat, sind die Römer. Don ihnen ist das gewaltigste Weltreich gegründet worden, das je bestanden hat. Alle Länder, die rings um das Mittelmeer liegen: das ganze südliche Europa, das nördliche Afrika und weite Länderstrecken in Hfien haben sie sich unterworfen und Jahrhunderte hindurch beherrscht. Huf alle Völker, mit denen sie in Berührung kamen, haben sie großen Einfluß ausgeübt, und noch heute lernen wir ihre Sprache und bemühen uns, ihre Gesetze und (Einrichtungen zu verstehen. Die Macht dieses merkwürdigen Volkes hat sich aus geringen Anfängen entwickelt. 2. Hotttnlus und Reinus. 3n der Mitte verschönen Halbinsel Italien (Karte Iii), nicht weit von dem Tiberflusse, lag in alter Zeit die Stadt ctlba longa. Bort herrschte ein König mit Hamen Hu-mltor. Dieser hatte einen Bruder, Hmuuus; der war herrsch" süchtig, stieß Humitor vom Throne und machte sich selbst zum Könige-ctls aber die Götter Humitors einziger Tochter Zwillingssöhne schenkten, Bomülus und Remus, ward Rmulius bange, diese könnten ihm dereinst die Königsherrschaft wieder entreißen. Er nahn1 daher die beiden Knaben, übergab sie einem Diener und sprach: „Mrs sie in den Tiber, auf daß sie ertrinken!" Der Diener ging hin, und da die Ufer überschwemmt waren, setzte er die Mulde mit den Knaben auf das Wasser und überließ diese ihrem Schicksal, Als aber das Wasser ablief, blieb die Mulde an einem Feigenbaum am Fuße des Palatinischen Hügels hängen. Die Knaben fielen aus der Mulde und wurden von einer Wölfin gesäugt. Bald kam ein Hirt des Weges; der hörte, wie die Knäblein kläglich weinten, trug sie nach seiner Hütte und erzog sie, als wären sie seine eignen Kinder. — Romulus und Remus wuchsen zu kräftigen Jünglingen heran. Einst gerieten sie in Streit mit den Hirten des Humitor. Diese ergriffen Remus und führten
1918

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 172

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 172 — solche Bankrotte infolge ungünstiger Handelsverhältnisse massenhaft vor, so nennt man das eine Handelskrisis. 3. Wirkungen auf das Staatswesen. So wohltätig also die großen (Erfindungen in vieler Hinsicht auch gewirkt haben, so stark sind doch die Gegensätze und die Verwirrungen, die das Zeitalter des Dampfes und der Elektrizität dem deutschen Volke und andern gebracht hat. Zu dem Streben nach bürgerlicher Freiheit und nach der deutsch en Einheit kommen also noch folgenreiche Id and* lungen des wirtschaftlichen Lebens, von diesen drei Volksbewegungen wird die deutsche (Beschichte nach den Freiheitskriegen hauptsächlich beeinflußt. Aber dieser Einfluß trat nicht plötzlich, sondern ganz allmählich ein und dauert jetzt noch fort. Die Wirkungen wurden jedoch schon deutlich fühlbar in dem vierten bis sechsten Jahrzehnt des neunzehnten Jahrhunderts, gegen das Ende einer fünfzig* jährigen Friedcnszeit, die dem deutschen Volke nach den Stürmen der napoleonischen Kriege beschieden war. 75. Preußens Erstarkung. Innere Kämpfe. 1. Zriedenstätigkeit Friedrich Wilhelms Iii. Vieser friedliebende König regierte seit dem Husgange der Freiheitskriege noch ein Vierteljahrhundert, und seine Regierungszeit brachte Preußen manchen stillen Fortschritt. Die Wunden, welche die Franzosen seinem Lande geschlagen hatten, heilten in überraschend kurzer Zeit. Treffliche (Einrichtungen brachten die Staatsverwaltung in den besten Zustand. Der besondern Fürsorge des Königs hatte sich das Militärwesen zu erfreuen. Die allgemeine Dienstpflicht, die der Kriegsminister Boqen 1814 als Vermächtnis Scharnhorsts durchgeführt hatte, blieb bestehen. Preußen erhielt dadurch ein so zahlreiches, treffliches Kriegsheer, daß es, obwohl die kleinste der europäischen Großmächte, doch feine Stellung unter ihnen ehrenvoll behaupten konnte. — Nicht minder rühmlich erwies sich des Königs Tätigkeit in der Sorge für den volksunterricht, der sich über alle Stände erstrecken und auch den ärmsten Kindern zuteil werden sollte. Das preußische Schulwesen erlangte bald einen hohen Ruf und diente andern Ländern als Vorbild. — (Ein gutes werk, das unmittelbar vom Könige angeregt wurde, war die Vereinigung ober Union der lutherischen und reformierten Kirche. Durch diese Vereinigung der bis dahin getrennten evangelischen Kirchen in Preußen wurde die dritte Jubelfeier der Reformation auf die würdigste weise begangen (1817). Die meisten
1918

7. Belgien ; 2 = H. 142 d. Gesamtw. - S. 16

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
16 Verwaltungstrennung gen ins fluge zu fassen wagen, welche diese intellektuelle Absonderung der Massen in der Hälfte des Lander hervorbringen mich, sehen wir da nicht, daß dies erzwungene fehlen von Beziehung und Verbindung zwischen den erleseneren Geistern und der Menge ein dauerndes Hindernis für jede Verbreitung fortschrittlicher Gedanken, für jede (Einführung in die Bewegung der modernen Welt bedeutet, hier liegt dis wesentlichste Quelle ties Schlendrians, der Vorurteile, der Gegensätzlichkeit, die sich von Tag zu Tag schärfer zwischen den Bestrebungen unserer wallonischen und vlämischen Bevölkerung ausprägt. . . . 19. Aus üem „Brief an Den König über die öerroalttingstrennung toalloniens unü Flanderns" von Jules Deftree, sozialistischem Abg. von Tharleroi. (Aug. ,9,2.)' Ittajestät, lassen Sie mich Ihnen die Wahrheit sagen, die große, schreckliche Wahrheit: es gibt keine Belgier. Ich verstehe darunter, daß Belgien ein politisches, recht künstlich geformtes Staatsgebilde, aber keine Hation ist. . . . Unsere herrlichen Hrdennemvälder breiten ihren grünen Tttantel über Hügel und felfige hänge, und die (Bärten Flanderns dehnen sich im weiten ruhigen Umkreis über Flächen von Sand. Geologisch ist das Land zwiefach, und die Bilder der Landschaft entsprechen der Verschiedenheit der Bodengestaltung. Diettlenfchen, die in diesen ungleichen Gegenden leben, sind ungleich wie sie, und ihre Seelen sind verschieden, wie die Landschaften verschieden sind. (Ein Bauer der (Tarn-pine und ein wallonischer Arbeiter sind zwei gesonderte Ittenfchheits-formen. Beide haben Sie zum König, Ittajestät, aber eine politische Lebensgemeinschaft genügt nicht, sie einander anzuähneln. Fassensie sie ins fluge: und Sie werden zuerst feststellen, wie die Berufe, denen sie unter dem Einfluß ihrer Umgebung sich widmeten, verschieden und nahezu entgegengesetzt sind. Flandern ist, zur großen luehr-fyeit, bäuerlich, Tdc^lonien zur großen Mehrheit industriell. Und notgedrungen mußte diese Verschiedenheit der wirtschaftlichen Lage die ursprüngliche, durch Rasse und Boden bestimmte Verschiedenheit, anstatt sie abzuschwächen, noch verschärfen. Beobachten Sie sie weiter und suchen Sie ihr inneres Gepräge zu begreifen! Heben den allen Bewohnern des westlichen (Europa gemeinsamen Zügen werden Sie bald die tiefen Unterschiede bemerken: der vlame ist langsam, hartnäckig, geduldig und gefügig; der tdallone ist lebhaft, unbeständig und stets zum Widerstand gegen die Obrigkeit geneigt. Ihr (Empfinden ist verschieden: der Gedanke, die (Beschichte, die den einen entflammt, läßt den anderen gleichgültig, weckt vielleicht gar sein (Entsetzen. (Es erklärt sich des weiteren, daß diese abweichende Art, das Leben 1 Abgedruckt bei Leconite et Lern, Neutralste beige et invasion alle-mande (Paris und Brüssel 1914) S. 124 ff.
1918

8. Das 19. Jahrhundert - S. 15

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Weltbürgertum und Nationalstaat 15 [Über Machiavevi (1807). Nachgelassen? Werke 117, 401 ff] Überdies will jede Nation das ihr eigentümlich Gute so weit verbreiten, als sie irqend kann. und. soviel an ihr lieqt. das ganze Menschengeschlecht sich einverleiben zufolge eines von Gott den Menschen eingepflanzten Triebes, auf welchem die Gemeinschaft der üötfer, ihre gegenseitige Reibung aneinander und ihre Fortbildung beruht. (In dem Verhältnisse zu anderen Staaten) gibt es weder Gesetz noch Recht außer dem Rechte der Stärkeren, und dieses Verhältnis legt die göttlichen Ittajestätsrechte des Schicksals und der weltregierung auf die Verantwortung der Fürsten nieder in seine Hände und erhebt ihn über die Gebote der individuellen Ttloral in eine höhere sittliche Ordnung, deren materieller Inhalt enthalten ist in den Formeln: Salus et decus populi suprema lex esto. [drundzüae des gegenwärtinen Zeitalters. Vorlesungen 180411805 in Berlin gehalten. Werk? 7, 211 ff.] Welches ist denn das Vaterland des wahrhaft ausgebildeten christlichen Europäers? Im allgemeinen ist es Europa, insbesondere ist es in jedem Zeitalter derjenige Staat in Europa. der auf der Fjöhe der Kultur steht. Jener Staat, der gefährlich fehlgreift, wird mit der Zeit freilich untergehen, demnach aufhören auf der Höhe der Kultur zu stehen. Rber eben darum, weil er untergeht und untergehen mufr, kommen andere und unter diesen einer vorzüglich herauf. Mögen doch die Erdgebo-renen, welche in der Erdscholle. dem Flusse, dem Berge ihr Vaterland erkennen, Bürger des gesunkenen Staates bleiben; sie behalten, was sie wollen und was sie beglückt: Der sonnen verwandte Geist wird unwiderstehlich angezogen werden und hin sich wenden, wo Licht ist und Recht. Und in diesem Iveltbürgersinn können wir dann über die Handlungen und Schicksale der Staaten uns beruhigen, für uns selbst und für Nachkommen bis an das Ende der Gage. [Aus den Heden an die deutsche Nation. Gehalten in Berlin, Winter 1807/1808] Ich rede für Deutsche schlechtweg, von Deutschen schlecktwea, nicht anerkennend, sondern durchaus beiseitesetzend und wegwerfend alle die trennenden Unterscheidungen, welche unseliae Ereignisse seit Jahrhunderten in der einen Nation gemacht haben. Bloß von Deutschen und für Deutsche schlechtweg, sagte ich. tvir werden zeigen, daß jedwede andere Einheitsbezeichnung oder Nationalband entweder niemals Wahrheit und Bedeutung hatte oder, falls es sie gehabt hätte, daß diese Vereinigungspunkte durch unsere öerrnaliqe Lage vernichtet und uns entrissen sind und niemals wiederkehren können, und daß es lediglich der gemeinsame Grundzug der Deutschheit ist, wodurch wir den Untergang unserer Nation im Zusammenfließen derselben mit dem Ruslande 3. Hat Fichte den Begriff des „Ittachtftaates"? A, Der „Nationalstaat Eet Krndt. Iahn?
1918

9. Das 19. Jahrhundert - S. 7

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Der individuelle Staat — Staatliche Selbstbehauptung 7 giert, die wir in ihrer Entwicklung erblicken. Zu definieren, unter straktionen zu bringen sind sie nicht - aber erschauen, wahrnehmen tarnt man sie- im Mitgefühl ihres Daseins kann man sie erzeugen. Sie blühen auf, nehmen die Welt ein, treten heraus in den mannigfaltigsten Ausdruck, bestreiten, beschränken, überwältigen einander; in ihrer Wechselwirkung und Aufeinanderfolge, in ihrem Leben, ihrem Vergehen, ihrer Wiederbelebung, die dann immer größere Fülle, höhere Bedeutung, weiteren Umfang in sich schließt, liegt das Geheimnis der Weltgeschichte. [Historisch-politische Zeitschrift I, S. 6, Anm. 1.] Für euern künstlichen Staat fehlt nichts weiter, als daß ihr uns auch künstliche Menschen macht, namentlich Fürsten, die zugleich unüberwindlich im Felde und höchst überwindlich in den Kammern seien, Löwen in der Schlacht, demütig vor den Volksrepräsentanten, ganz wie ihr sie braucht, damit sie euch verteidigen und ihr sie regiert.1 [Frankreich und Deutschland (1832) S. 72.] Di" Idee der Menschheit, Gott gab ihr Ausdruck in den verschiedenen Völkern. [S. 71.] (Eine uns eiaette, aroße deutsche Aufgabe haben wir zu lösen: den echt deutschen Staat haben wir auszubilden, wie er dem Genius der Kation entspricht. [Politisches Gespräch. Hist.-polit. Zeitschrift Ii, 7 41 ff.] Das Itt aß der Unabhängigkeit gibt einem Staate seine Stellung in der Welt: es legt ihm zugleich die Notwendigkeit auf, alle inneren Verhältnisse zu dem Zwecke einzurichten, sich zu behaupten. Dies ist sein oberstes Gesetz. Jeder selbständige Staat hat sein eigenes, ursprüngliches Leben, das auch seine Stadien hat und zugrunde gehen kann wie alles, was lebt, aber zunächst seinen ganzen Umkreis erfüllt und beherrscht und mit keinem anderen gleich ist. . . . (Die Staaten) sind geistige Wesenheiten, originale Schöpfungen des Ittenfchengeistes — man darf sagen, Gedanken Gottes. 1 [Frankreich und Deutsehland. Hist.-polit. Zeitschrift Ii — Werke, Bd. 49/50, S. 61 ff.] (Ein großes Volk sowie ein selbständiger Staat werden nicht allein daran erkannt, daß es seine Feinde von den Grenzen abzuwehren wisse. Die Bedingung seiner Existenz ist, daß es dem menschlichen Geiste einen neuen Ausdruck verschaffe, ihn in neuen, eigenen Formen ausspreche und ihn neu offenbare. Das ist sein Auftrag von (Bott. ctus der staatstheoretischen Literatur der Gegenwart. (Es ist eine reizvolle Aufgabe, die Rankeschen Linien über den großen Praktiker der realistischen Staatsauffassung, Otto von Bismarck, zu den Vertretern der eben neuaufblüh-nden staatswissenschaftlichen Studien der ©egen-wart zu ziehen, etroa zu Otto von Gierke, der (Logos, Bd. 6, S. 227) aus- 1 Kampf gegen die konservativen und liberalen Staatskonftruktionen, gegen Hegel und Rotteck.
1918

10. Das 19. Jahrhundert - S. 25

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Schweizer Staatsausfassung — göttlicher Ursprung des Staates 25 Die konservative Ztaatsauffaffung. Ludwig von Waller (1768—1854).1 Sprößling einer altberner Patrizierfamilie — Professor des Staatsrechts in Bonn, 1820 Übertritt zur katholischen Kirche. — „Die Restauration der Staatswissenschaft oder Theorie des natürlich-geselligen Zustandes der Chimäre des künstlich-bürgerlichen entgegengesetzt." 6 Bände. 1816—1825. [Restauration I, 13ff] Dom Ursprünge aller Herrschaft, was ist das (Eine und Ähnliche, was bei allem mannigfaltigen immer wieder erscheint, das Bleibende und Wesentliche, wovon nur die formen und Gestalten wechseln, das Ewige in allem Wandelbaren, das Unsichtbare unter allem Sichtbaren, das Göttliche unter allem Menschlichen ? (Öffnet die Rügen, und ihr werdet es erkennen! (Offenbar nichts anderes als eine höhere Macht, natürliche Überlegenheit an irgendeinem nützlichen vermögen auf der einen Seite und auf der anderen ein Bedürfnis an Nahrung und Pflege, an Schutz, an Belehrung und Leitung, welches jener höheren Macht entspricht und durch sie befriedigt wird. Der Mann herrscht über sein Weib, weil er es angeworben, in seinen Schutz aufgenommen hat, weil es gewöhnlicherweise von ihm ernährt wird und weil er im allgemeinen auch der Stärkere an Geist und Körperkraft ist. Der Vater gebietet über seine Kinder, nicht nur weil sie ihm Leben und Unterhalt verdanken, sondern weil er ihnen in jeder Rücksicht, an Alter, an verstand, an Kraft, an vermögen usw. überlegen ist und sie dieser seiner Macht jeden Augenblick bedürfen; der Herr über feine Diener, weil er sie bezahlen und ernähren kann, weil er ihnen auf seinem (Eigentum Wohnung, Unterhalt und mancherlei Annehmlichkeiten des Lebens verschafft, die sie sich ohne ihn nicht zu erwerben vermögen; der Anführer über feine Begleiter und Getreuen, weil er sie an Geschicklichkeit übertrifft oder weil er sie aus seinem höheren vermögen besoldet, sie aber des Schutzes oder des Soldes nicht entbehren können. Der Lehrer herrscht über seine Schüler und Jünger, weil er ihnen in der Wissenschaft oder der Kunst überlegen ist, deren sie eben benötigt sind. . . . Siehe! Da sind wir auf der Spur, und da haben wir zugleich den wahren Sinn des großen und unzerstörbaren Naturgesetzes, daß nur der überlegene, der Mächtigere herrsche oder, um uns bestimmter auszudrücken, daß da, wo Macht und Bedürfnis zusammentreffen, ein Verhältnis entsteht, traft dessen der ersteren die Herrschaft, dem letzteren die Abhängigkeit oder Dienstb'arteit zuteil wird, das aber deswegen nicht minder der Gerechtigkeit ganz gemäß und zu beiderseitigem Vorteile abgeschlossen ist. Beides hängt sogar nicht einmal von dem Willen der 1 1. Die Schweiz als k)int»rarund seiner Lehre. 2. Überlebtes und Berechtigtes. 3. Haller, Friedrich Wilhelm Iv., Bismarck (f. Ineinecke, Weltbürger-tum und Nationalstaat, l. flufl. 5. 210 f.)
   bis 10 von 30701 weiter»  »»
30701 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 30701 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 144
1 1380
2 94
3 401
4 10102
5 940
6 754
7 867
8 314
9 1044
10 5052
11 2718
12 145
13 452
14 2290
15 505
16 896
17 1122
18 681
19 584
20 511
21 510
22 7098
23 1473
24 573
25 457
26 1895
27 784
28 135
29 1116
30 470
31 493
32 283
33 699
34 647
35 182
36 298
37 4246
38 1826
39 947
40 835
41 762
42 442
43 640
44 501
45 12083
46 842
47 187
48 3869
49 2854

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1175
1 1059
2 2125
3 5090
4 3565
5 450
6 680
7 211
8 245
9 1948
10 322
11 1020
12 270
13 722
14 2036
15 182
16 1339
17 5098
18 468
19 114
20 389
21 1280
22 1644
23 760
24 274
25 3278
26 1124
27 269
28 716
29 64
30 545
31 462
32 128
33 954
34 350
35 1100
36 521
37 443
38 184
39 465
40 455
41 2828
42 719
43 13840
44 342
45 3112
46 383
47 1578
48 754
49 461
50 1565
51 31
52 2205
53 570
54 1450
55 800
56 490
57 284
58 408
59 527
60 410
61 1866
62 393
63 727
64 943
65 4003
66 1345
67 381
68 1591
69 641
70 2055
71 2839
72 1151
73 233
74 487
75 970
76 1011
77 1619
78 934
79 629
80 436
81 285
82 631
83 1148
84 573
85 65
86 235
87 635
88 290
89 1485
90 264
91 813
92 13938
93 406
94 888
95 7477
96 219
97 1043
98 4483
99 331

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 21093
1 12115
2 9822
3 13498
4 7322
5 16058
6 27805
7 19409
8 4666
9 19066
10 15052
11 10130
12 23634
13 16026
14 14709
15 9313
16 14204
17 8469
18 13745
19 21532
20 4764
21 11320
22 10287
23 4295
24 22230
25 19302
26 14297
27 11030
28 18404
29 17363
30 12547
31 7731
32 17077
33 69761
34 22298
35 11385
36 8078
37 10189
38 7762
39 27982
40 17064
41 7188
42 19170
43 22174
44 13645
45 6088
46 13641
47 19642
48 9530
49 10935
50 26551
51 39696
52 26668
53 7103
54 38469
55 16085
56 7167
57 5676
58 14591
59 70119
60 8504
61 14520
62 22059
63 5713
64 10465
65 19188
66 7247
67 15486
68 6056
69 6797
70 7931
71 15849
72 10952
73 15839
74 10909
75 15857
76 8252
77 13413
78 19069
79 9458
80 20483
81 110253
82 7268
83 19900
84 15935
85 11557
86 10083
87 9834
88 10928
89 13412
90 9148
91 22548
92 10098
93 8291
94 11167
95 19035
96 7157
97 14364
98 11297
99 11864
100 61542
101 9486
102 25618
103 17550
104 10624
105 8650
106 8318
107 13091
108 7447
109 16867
110 13821
111 16134
112 13851
113 10790
114 14846
115 10311
116 13954
117 5533
118 8516
119 21331
120 10486
121 26048
122 11445
123 14328
124 23856
125 16601
126 10455
127 30701
128 8090
129 16521
130 9281
131 39141
132 11451
133 28212
134 10861
135 5900
136 60985
137 9650
138 7402
139 13537
140 15753
141 7526
142 24916
143 21728
144 7803
145 23701
146 9609
147 5523
148 16477
149 9154
150 10383
151 14502
152 30444
153 9177
154 12784
155 18368
156 22686
157 16246
158 10712
159 14106
160 10917
161 9210
162 9385
163 8882
164 10788
165 15016
166 25843
167 7361
168 11357
169 9906
170 7490
171 20569
172 14095
173 34987
174 8737
175 68843
176 15700
177 54366
178 7195
179 26970
180 10456
181 8868
182 34310
183 84687
184 15135
185 6482
186 7512
187 10250
188 26096
189 11596
190 6408
191 13174
192 14920
193 23297
194 10771
195 14808
196 31427
197 11305
198 11370
199 16505