Vorbemerkung zum ersten Teil.
3tt der Neubearbeitung v. 3- 1910, mit der diese Auflage fast ganz übereinstimmt, ist die orientalische Geschichte abermals wesentlich gekürzt worden, von 15 auf 6 Abschnitte. Dementsprechend sind die Kapitel» zahlen der folgenden Abschnitte verschoben, deren Inhalt aber ist fast unverändert geblieben.
Das Buch ist sowohl in einem Bande zu haben, als auch in zwei Bänden (I. Die alten Völker. Ii. Die Deutschen und andere v'ilker; Deutsche Sagen).
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TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Erster Abschnitt.
Die Völker der Inorgeniandes.
1. Die ersten Völker, von den ältesten Völkern weiß die Geschichte wenig zu berichten, wie die Wohnsitze, die sie eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, nutzte sich auch ihre ganze Lebensweise verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küftengegenden vom 5 i s ch f Q n g; die Volksstämme in rauhen (Bebirgsländem lebten von der Jagd,- die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herden von Grt zu Grt. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Ruf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich die Völker, die sich in fruchtbaren (Ebenen, in Flußtälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten niedergelassen hatten. Sie gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, (Bewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch die sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst die morgenländischen Völker.
2. Die Hgqpier. Der Nil und das Land Ägypten.
1. Die Nmanler. (Karte I.) 3m nordöstlichen Afrika, nahe der schmalen Landenge, die diesen (Erbteil mit Asien verbindet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in das Mittelmeer. (Er kommt aus großen Seen unter dem Äquator und legt einen weg von beinahe 6000 km zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Harne ist Nil. von den Ländern, die er burchströmt, nannte man das obere ehemals Äthiopien ober Mohrenlanb; das untere £anb bis zum Meere heißt n°ch heute Ägypten. Das alte Äthiopien ist fast ganz unbekannt geblieben; Ägypten bagegen war schon im hohen Altertum berühmt und W eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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höriges Rdterfeld verteilte sie an Berliner Bürger zu Baustellen und harten. Darauf entstand der Stadtteil, der noch jetzt Sophienstadt heißt. Sie liebte die Künste, die Literatur und die Wissenschaften. In ihrem Schlosse zu Charlottenburg umgab sie sich mit einem Kreise bedeutender Männer, unter denen besonders der große Gelehrte Leibniz hervorragte. Ihr Enkel, der große Friedrich, sagte von ihr: „Sie brachte gesellschaftliche Freiheit, siebe zu Künsten und Wissenschaften «ach Preußen und Geist und würde in die von ihrem Gemahl so ehr geliebte hofsitte."
51. Peter der Große von Rußland.
1. Rußland vor Peter dem Großen, vor 200 Jahren hat man in Europa von dem Volke der Russen noch sehr wenig gewußt. Es war eine große Seltenheit, wenn einmal ein europäischer Fürst eine Gesandtschaft nach ihrer fernen Hauptstadt Moskau schickte. Rn Sitten, Gebräuchen und Kleidung waren die Russen von den andern Völkern Europas ganz verschieden. Da kam ein Herrscher zur Regierung, der so ölel für die Gesittung seines Volkes tat, daß es unter seiner Regierung größere Fortschritte machte als andere Völker in Jahrhunderten, dieser Herrscher war der Z ar (d. i. Kaiser) Peter der Große.
2. Peters Jugend. Schon als zehnjähriger Knabe kam er öuf den Thron. Seine ältere Stiefschwester suchte ihn zu verdrängen. üon ihr aufgewiegelt, empörte sich mehrmals die kaiserliche £eib* Qarde, die Strelitzen. (Einmal mußte der junge Zar vor den Empörern in einer Kirche Schutz suchen. Die Mörder fanden ihn mit Jeinex* Mutter am Ritar. Schon wollte einer ihm das Messer ins herz fotzen, als ein anderer ihm zurief: „halt Bruder! Nicht hier am Ritar. Er,wird uns ja doch nicht entgehen." In diesem Rugenbm erschien
Reiterei und trieb die Strelitzen auseinander; Peter war gerettet._______
Seine (Erziehung leitete ein Schweizer aus Genf mit Hamen Cefort;
ejer wußte dem Prinzen ein so fesselndes Bild von der Kultur der Q.nöern Länder zu entwerfen, daß Peters Streben sogleich darauf ge» sehtet war, das russische Volk auf die Bildungsstufe der andern ölker Europas zu heben. Rus feinen Spielkameräden, die nach ausländischen Regeln einexerziert wurden, schuf er sich den Stamm zu ejnem tüchtigen Gffizierkorps. Mit ihrer Hilfe vermochte er jeden Aufstand und jede Verschwörung zu unterdrücken, als er, 17 Jahre a*t, Zur Regierung gelangte (1689).
3. Peter in Hottand und England. Um feine Kenntnisse
8*
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Peter_dem_Großen Peter_der_Große Peters Peter Peters Peter
Extrahierte Ortsnamen: Charlottenburg Europa Moskau Europas Ritar Ritar Genf Europas England
Zweiter Abschnitt. Die Griechen.
7. Griechenland und die Griechen.
1. Die Halbinsel Griechenland (Karte Ii). Die Völker, von denen bisher erzählt worden ist, hatten ihre Wohnsitze teils in Hfrtka, wie die Ägypter, teils in Rfien, wie die Babylonier, die Assyrier, die Phönizier, die Meder und die Perser. Jetzt verlassen wir diese Erdteile und wenden uns nach (Europa. Da kommen wir von Asien
zunächst nach der Halbinsel, die sich ganz im Südosten (Europas in dos Mittelmeer hinausstreckt. Ihr südlicher Ceti heißt Griechenland, weil er von dem Volke der Griechen bewohnt wird. (Es ist ein kleines Land, worin das Itteer tiefe Buchten bildet, die viele treff« liche Häfen enthalten. In seinem Innern ist es von Gebirgen durch» schnitten, so daß es einst in eine tttenge abgeschlossener Landschaften Zerfiel, die von sehr verschiedener Beschaffenheit waren. Die einen liegen offen gegen das Itteer, geeignet für Handel und Seeverkehr; andere sind weidenreiche Gebirgsgegenden, gut für die Viehzucht; andere fruchtbare Talebenen oder sonnige Hügelstrecken, in denen betreibe, wein und Ölbaunt die reichsten (Ernten liefern. Denn das ^and ist gesegnet durch stets heitern Himmel, milde gesunde Luft und einen meist ergiebigen Boden. Da konnte ein Volk, das den Segen Üer Natur zu benutzen verstand, in allen Stücken herrlich gedeihen.
2. Die Bildung der Griechen. Kein Volk der (Erde war mit sicheren Rnlagen und Kräften ausgestattet als die Griechen. Ihr Körperbau war schön und kräftig und machte sie zu jeglicher Rn» strengung geschickt. Ihr Geist war hell und regsam, so daß sie nicht nur alle Vorteile ihres Landes erkannten und zu benutzen lernten, sondern daß sie auch unablässig danach trachteten, ihre Zähigkeiten weiter auszubilden und das Höchste zu leisten, was der Mensch aus sich selber zu ^reichen vermag. So wurden sie das gebildetste aller Völker, und die ^erke, die ihre weisen und Dichter, ihre Bildhauer und Baumeister laufen, haben einen wert für alle Seiten und dienen uns noch heute 3u Mustern.
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Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Griechenland Hfrtka Europa Europas Griechenland
Dritter Abschnitt. Die Römer.
29. Die Sage von Roms Erbauung.
1. Das Romeroolfc. Vas zweite Volk Europas, das sich in der Geschichte einen großen Namen gemacht hat, sind die Römer. Don ihnen ist das gewaltigste Weltreich gegründet worden, das je bestanden hat. Alle Länder, die rings um das Mittelmeer liegen: das ganze südliche Europa, das nördliche Afrika und weite Länderstrecken in Hfien haben sie sich unterworfen und Jahrhunderte hindurch beherrscht. Huf alle Völker, mit denen sie in Berührung kamen, haben sie großen Einfluß ausgeübt, und noch heute lernen wir ihre Sprache und bemühen uns, ihre Gesetze und (Einrichtungen zu verstehen. Die Macht dieses merkwürdigen Volkes hat sich aus geringen Anfängen entwickelt.
2. Hotttnlus und Reinus. 3n der Mitte verschönen Halbinsel Italien (Karte Iii), nicht weit von dem Tiberflusse, lag in alter Zeit die Stadt ctlba longa. Bort herrschte ein König mit Hamen Hu-mltor. Dieser hatte einen Bruder, Hmuuus; der war herrsch" süchtig, stieß Humitor vom Throne und machte sich selbst zum Könige-ctls aber die Götter Humitors einziger Tochter Zwillingssöhne schenkten, Bomülus und Remus, ward Rmulius bange, diese könnten ihm dereinst die Königsherrschaft wieder entreißen. Er nahn1 daher die beiden Knaben, übergab sie einem Diener und sprach: „Mrs sie in den Tiber, auf daß sie ertrinken!" Der Diener ging hin, und da die Ufer überschwemmt waren, setzte er die Mulde mit den Knaben auf das Wasser und überließ diese ihrem Schicksal, Als aber das Wasser ablief, blieb die Mulde an einem Feigenbaum am Fuße des Palatinischen Hügels hängen. Die Knaben fielen aus der Mulde und wurden von einer Wölfin gesäugt. Bald kam ein Hirt des Weges; der hörte, wie die Knäblein kläglich weinten, trug sie nach seiner Hütte und erzog sie, als wären sie seine eignen Kinder. — Romulus und Remus wuchsen zu kräftigen Jünglingen heran. Einst gerieten sie in Streit mit den Hirten des Humitor. Diese ergriffen Remus und führten
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Extrahierte Personennamen: Hotttnlus
Extrahierte Ortsnamen: Roms Europas Europa Afrika Italien Bomülus Palatinischen_Hügels
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solche Bankrotte infolge ungünstiger Handelsverhältnisse massenhaft vor, so nennt man das eine Handelskrisis.
3. Wirkungen auf das Staatswesen. So wohltätig also die großen (Erfindungen in vieler Hinsicht auch gewirkt haben, so stark sind doch die Gegensätze und die Verwirrungen, die das Zeitalter des Dampfes und der Elektrizität dem deutschen Volke und andern gebracht hat. Zu dem Streben nach bürgerlicher Freiheit und nach der deutsch en Einheit kommen also noch folgenreiche Id and* lungen des wirtschaftlichen Lebens, von diesen drei Volksbewegungen wird die deutsche (Beschichte nach den Freiheitskriegen hauptsächlich beeinflußt. Aber dieser Einfluß trat nicht plötzlich, sondern ganz allmählich ein und dauert jetzt noch fort. Die Wirkungen wurden jedoch schon deutlich fühlbar in dem vierten bis sechsten Jahrzehnt des neunzehnten Jahrhunderts, gegen das Ende einer fünfzig* jährigen Friedcnszeit, die dem deutschen Volke nach den Stürmen der napoleonischen Kriege beschieden war.
75. Preußens Erstarkung. Innere Kämpfe.
1. Zriedenstätigkeit Friedrich Wilhelms Iii. Vieser friedliebende König regierte seit dem Husgange der Freiheitskriege noch ein Vierteljahrhundert, und seine Regierungszeit brachte Preußen manchen stillen Fortschritt. Die Wunden, welche die Franzosen seinem Lande geschlagen hatten, heilten in überraschend kurzer Zeit. Treffliche (Einrichtungen brachten die Staatsverwaltung in den besten Zustand. Der besondern Fürsorge des Königs hatte sich das Militärwesen zu erfreuen. Die allgemeine Dienstpflicht, die der Kriegsminister Boqen 1814 als Vermächtnis Scharnhorsts durchgeführt hatte, blieb bestehen. Preußen erhielt dadurch ein so zahlreiches, treffliches Kriegsheer, daß es, obwohl die kleinste der europäischen Großmächte, doch feine Stellung unter ihnen ehrenvoll behaupten konnte. — Nicht minder rühmlich erwies sich des Königs Tätigkeit in der Sorge für den volksunterricht, der sich über alle Stände erstrecken und auch den ärmsten Kindern zuteil werden sollte. Das preußische Schulwesen erlangte bald einen hohen Ruf und diente andern Ländern als Vorbild. — (Ein gutes werk, das unmittelbar vom Könige angeregt wurde, war die Vereinigung ober Union der lutherischen und reformierten Kirche. Durch diese Vereinigung der bis dahin getrennten evangelischen Kirchen in Preußen wurde die dritte Jubelfeier der Reformation auf die würdigste weise begangen (1817). Die meisten
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms
Autor: Baethgen, Fr., Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul, Wilmanns, Ernst
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
16 Verwaltungstrennung
gen ins fluge zu fassen wagen, welche diese intellektuelle Absonderung der Massen in der Hälfte des Lander hervorbringen mich, sehen wir da nicht, daß dies erzwungene fehlen von Beziehung und Verbindung zwischen den erleseneren Geistern und der Menge ein dauerndes Hindernis für jede Verbreitung fortschrittlicher Gedanken, für jede (Einführung in die Bewegung der modernen Welt bedeutet, hier liegt dis wesentlichste Quelle ties Schlendrians, der Vorurteile, der Gegensätzlichkeit, die sich von Tag zu Tag schärfer zwischen den Bestrebungen unserer wallonischen und vlämischen Bevölkerung ausprägt. . . .
19. Aus üem „Brief an Den König über die öerroalttingstrennung toalloniens unü Flanderns" von Jules Deftree, sozialistischem Abg. von Tharleroi.
(Aug. ,9,2.)'
Ittajestät, lassen Sie mich Ihnen die Wahrheit sagen, die große, schreckliche Wahrheit: es gibt keine Belgier. Ich verstehe darunter, daß Belgien ein politisches, recht künstlich geformtes Staatsgebilde, aber keine Hation ist. . . . Unsere herrlichen Hrdennemvälder breiten ihren grünen Tttantel über Hügel und felfige hänge, und die (Bärten Flanderns dehnen sich im weiten ruhigen Umkreis über Flächen von Sand. Geologisch ist das Land zwiefach, und die Bilder der Landschaft entsprechen der Verschiedenheit der Bodengestaltung. Diettlenfchen, die in diesen ungleichen Gegenden leben, sind ungleich wie sie, und ihre Seelen sind verschieden, wie die Landschaften verschieden sind. (Ein Bauer der (Tarn-pine und ein wallonischer Arbeiter sind zwei gesonderte Ittenfchheits-formen. Beide haben Sie zum König, Ittajestät, aber eine politische Lebensgemeinschaft genügt nicht, sie einander anzuähneln.
Fassensie sie ins fluge: und Sie werden zuerst feststellen, wie die Berufe, denen sie unter dem Einfluß ihrer Umgebung sich widmeten, verschieden und nahezu entgegengesetzt sind. Flandern ist, zur großen luehr-fyeit, bäuerlich, Tdc^lonien zur großen Mehrheit industriell. Und notgedrungen mußte diese Verschiedenheit der wirtschaftlichen Lage die ursprüngliche, durch Rasse und Boden bestimmte Verschiedenheit, anstatt sie abzuschwächen, noch verschärfen. Beobachten Sie sie weiter und suchen Sie ihr inneres Gepräge zu begreifen! Heben den allen Bewohnern des westlichen (Europa gemeinsamen Zügen werden Sie bald die tiefen Unterschiede bemerken: der vlame ist langsam, hartnäckig, geduldig und gefügig; der tdallone ist lebhaft, unbeständig und stets zum Widerstand gegen die Obrigkeit geneigt. Ihr (Empfinden ist verschieden: der Gedanke, die (Beschichte, die den einen entflammt, läßt den anderen gleichgültig, weckt vielleicht gar sein (Entsetzen.
(Es erklärt sich des weiteren, daß diese abweichende Art, das Leben
1 Abgedruckt bei Leconite et Lern, Neutralste beige et invasion alle-mande (Paris und Brüssel 1914) S. 124 ff.
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Autor: Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul, Wilmanns, Ernst
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
Weltbürgertum und Nationalstaat 15
[Über Machiavevi (1807). Nachgelassen? Werke 117, 401 ff] Überdies will jede Nation das ihr eigentümlich Gute so weit verbreiten, als sie irqend kann. und. soviel an ihr lieqt. das ganze Menschengeschlecht sich einverleiben zufolge eines von Gott den Menschen eingepflanzten Triebes, auf welchem die Gemeinschaft der üötfer, ihre gegenseitige Reibung aneinander und ihre Fortbildung beruht.
(In dem Verhältnisse zu anderen Staaten) gibt es weder Gesetz noch Recht außer dem Rechte der Stärkeren, und dieses Verhältnis legt die göttlichen Ittajestätsrechte des Schicksals und der weltregierung auf die Verantwortung der Fürsten nieder in seine Hände und erhebt ihn über die Gebote der individuellen Ttloral in eine höhere sittliche Ordnung, deren materieller Inhalt enthalten ist in den Formeln: Salus et decus populi suprema lex esto.
[drundzüae des gegenwärtinen Zeitalters. Vorlesungen 180411805 in Berlin gehalten. Werk? 7, 211 ff.] Welches ist denn das Vaterland des wahrhaft ausgebildeten christlichen Europäers? Im allgemeinen ist es Europa, insbesondere ist es in jedem Zeitalter derjenige Staat in Europa. der auf der Fjöhe der Kultur steht. Jener Staat, der gefährlich fehlgreift, wird mit der Zeit freilich untergehen, demnach aufhören auf der Höhe der Kultur zu stehen. Rber eben darum, weil er untergeht und untergehen mufr, kommen andere und unter diesen einer vorzüglich herauf. Mögen doch die Erdgebo-renen, welche in der Erdscholle. dem Flusse, dem Berge ihr Vaterland erkennen, Bürger des gesunkenen Staates bleiben; sie behalten, was sie wollen und was sie beglückt: Der sonnen verwandte Geist wird unwiderstehlich angezogen werden und hin sich wenden, wo Licht ist und Recht. Und in diesem Iveltbürgersinn können wir dann über die Handlungen und Schicksale der Staaten uns beruhigen, für uns selbst und für Nachkommen bis an das Ende der Gage.
[Aus den Heden an die deutsche Nation. Gehalten in Berlin, Winter 1807/1808] Ich rede für Deutsche schlechtweg, von Deutschen schlecktwea, nicht anerkennend, sondern durchaus beiseitesetzend und wegwerfend alle die trennenden Unterscheidungen, welche unseliae Ereignisse seit Jahrhunderten in der einen Nation gemacht haben. Bloß von Deutschen und für Deutsche schlechtweg, sagte ich. tvir werden zeigen, daß jedwede andere Einheitsbezeichnung oder Nationalband entweder niemals Wahrheit und Bedeutung hatte oder, falls es sie gehabt hätte, daß diese Vereinigungspunkte durch unsere öerrnaliqe Lage vernichtet und uns entrissen sind und niemals wiederkehren können, und daß es lediglich der gemeinsame Grundzug der Deutschheit ist, wodurch wir den Untergang unserer Nation im Zusammenfließen derselben mit dem Ruslande
3. Hat Fichte den Begriff des „Ittachtftaates"? A, Der „Nationalstaat Eet Krndt. Iahn?
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Europa Europa Berlin
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Extrahierte Personennamen: Otto_von_Bismarck Otto Otto_von_Gierke Otto Hegel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Gottes Deutsehland
Autor: Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul, Wilmanns, Ernst
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
Schweizer Staatsausfassung — göttlicher Ursprung des Staates 25
Die konservative Ztaatsauffaffung.
Ludwig von Waller (1768—1854).1
Sprößling einer altberner Patrizierfamilie — Professor des Staatsrechts in Bonn, 1820 Übertritt zur katholischen Kirche. — „Die Restauration der Staatswissenschaft oder Theorie des natürlich-geselligen Zustandes der Chimäre des künstlich-bürgerlichen entgegengesetzt." 6 Bände. 1816—1825.
[Restauration I, 13ff] Dom Ursprünge aller Herrschaft, was ist das (Eine und Ähnliche, was bei allem mannigfaltigen immer wieder erscheint, das Bleibende und Wesentliche, wovon nur die formen und Gestalten wechseln, das Ewige in allem Wandelbaren, das Unsichtbare unter allem Sichtbaren, das Göttliche unter allem Menschlichen ? (Öffnet die Rügen, und ihr werdet es erkennen! (Offenbar nichts anderes als eine höhere Macht, natürliche Überlegenheit an irgendeinem nützlichen vermögen auf der einen Seite und auf der anderen ein Bedürfnis an Nahrung und Pflege, an Schutz, an Belehrung und Leitung, welches jener höheren Macht entspricht und durch sie befriedigt wird.
Der Mann herrscht über sein Weib, weil er es angeworben, in seinen Schutz aufgenommen hat, weil es gewöhnlicherweise von ihm ernährt wird und weil er im allgemeinen auch der Stärkere an Geist und Körperkraft ist. Der Vater gebietet über seine Kinder, nicht nur weil sie ihm Leben und Unterhalt verdanken, sondern weil er ihnen in jeder Rücksicht, an Alter, an verstand, an Kraft, an vermögen usw. überlegen ist und sie dieser seiner Macht jeden Augenblick bedürfen; der Herr über feine Diener, weil er sie bezahlen und ernähren kann, weil er ihnen auf seinem (Eigentum Wohnung, Unterhalt und mancherlei Annehmlichkeiten des Lebens verschafft, die sie sich ohne ihn nicht zu erwerben vermögen; der Anführer über feine Begleiter und Getreuen, weil er sie an Geschicklichkeit übertrifft oder weil er sie aus seinem höheren vermögen besoldet, sie aber des Schutzes oder des Soldes nicht entbehren können. Der Lehrer herrscht über seine Schüler und Jünger, weil er ihnen in der Wissenschaft oder der Kunst überlegen ist, deren sie eben benötigt sind. . . .
Siehe! Da sind wir auf der Spur, und da haben wir zugleich den wahren Sinn des großen und unzerstörbaren Naturgesetzes, daß nur der überlegene, der Mächtigere herrsche oder, um uns bestimmter auszudrücken, daß da, wo Macht und Bedürfnis zusammentreffen, ein Verhältnis entsteht, traft dessen der ersteren die Herrschaft, dem letzteren die Abhängigkeit oder Dienstb'arteit zuteil wird, das aber deswegen nicht minder der Gerechtigkeit ganz gemäß und zu beiderseitigem Vorteile abgeschlossen ist. Beides hängt sogar nicht einmal von dem Willen der
1 1. Die Schweiz als k)int»rarund seiner Lehre. 2. Überlebtes und Berechtigtes. 3. Haller, Friedrich Wilhelm Iv., Bismarck (f. Ineinecke, Weltbürger-tum und Nationalstaat, l. flufl. 5. 210 f.)
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_von_Waller Ludwig Haller Friedrich_Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv. Bismarck