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1. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 19

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 19 — folgte sein Sohn Carl, der von seinen gewaltigen Waffenthaten den Beinamen Martell d.h. der Hammer bekam; er schlug 732 zwischen Tours und Poitiers die Araber, die aus Spanien über die Pyrenäen gedrungen waren, so nachdrücklich, daß sie von da an keinen ernstlichen Versuch mehr machten, nach Osten sich auszubreiten, und rettete so das Christenthum und die christliche Cultur in Europa. ‘ Sein Sohn war Pipin der Kleine, so genannt wegen seiner kleinen Gestalt, mit der aber eine gewaltige Körperkraft verbunden war, so daß er einst bei einer Thierhetze einem Löwen, der einem Büffel auf dem Nacken saß, mit einem einzigen Hiebe den Kopf vom Rumpfe trennte, und das Schwert noch tief in den Nacken des Büffels drang. Nachdem Pipin die Ruhe im Reiche hergestellt und sich der Einwilligung der Großen versichert hatte, dachte er daran, sich die Königswürde zu verschaffen. So groß war aber schon das Ansehn des sichtbaren Oberhaupts der Kirche, des Papstes, daß er glaubte, dessen Beistimmung erst einholen zu müssen. Er fragte daher beim Papste Zacharias an, wer des Thrones würdiger sei, der, welcher bloß den Namen des Königs führe und daheim sorglos sitze, oder der, welcher die ganze Last und Mühe der Regierung trage. Die Antwort des Papstes, welcher des Schutzes gegen die Longobarden bedurfte, war natürlich dem Wunsche Pipins gemäß, und so wurde auf einer Reichsversammlung zu Soissons die Absetzung des damaligen Königs Childerich Iii. ausgesprochen, derselbe ins Kloster geschickt und Pipin zum König gewählt. So endete das Haus der Meroviuger, und die Carolinger, so genannt nach Pipins großem Sohne Carl, bestiegen den Thron. Für seine Bereitwilligkeit erzeigte Pipin dem Papste einen Gegendienst. Der König der Longobarden hatte das sogenannte Exarchat,^ den dem griechischen Kaiser gehörigen Theil Italiens auf der Ostküste um Ravenna herum, den Ueberrest der Eroberungen des Narses, in Besitz genommen und bedrohte Rom selbst, den Sitz des Papstes. Stephan Ii., der Nachfolger des Zacharias, reifte in ctgener Person zu Pipin, salbte ihn und seine Söhne und erhielt das Versprechen der Hülfe. Wiederholt zog Pipin mit fränkischen Heeren nach Italien und zwang den Longobardenkönig das Exarchat herauszugeben, welches er dem Papste schenkte und so den Grund 2*

2. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 26

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 26 — Weihnachten ein genaues Verzeichniß des Bestandes geben und sah die Rechnungen sorgfältig durch. Wie alle wahrhaft großen Männer war Carl in den rein menschlichen Verhältnissen als Vater, Gatte, Sohn und im außeramtlichen Verkehr einfach, bescheiden, mild und herablassend; seine Mutter ehrte er mit ausgezeichneter Ergebenheit; seine Kinder mußten immer um ihn sein, und er leitete selbst ihre Erziehung und Ausbildung; er trug Kleidungsstücke, die von seiner Frau und seinen Töchtern selbst gefertigt waren; sein Hausgesinde sah er als Glieder seiner Familie an. ^eiit Aenßeres machte einen mächtigen Eindruck; seine Leibesgröße betrug sechs Fuß drei Zoll; er hatte eine gewölbte ^tirn, große, lebhafte Augeu, eine etwas gebogene Nase, freundliche Gesichtszüge; die ganze Gestalt war voll Hoheit und Würde. Seine gewöhnliche Kleidung unterschied sich nicht von der seines Volkes, nur bei festlichen Gelegenheiten zeigte er größere Pracht; ebenso war er in Speise und Trank mäßig. Er brauchte seinen Glanz nicht von äußeren Dingen zu entlehnen, was die Sache kleinlicher Menschen ist, sondern erwarb ihn sich durch seine großen Eigenschaften und seine tüchtige Persönlichkeit. Der Ruhm seines Namens war schon bei seinen Lebzeiten weit verbreitet; der arabische Ehaliph Harun al Raschid, aus dem Stamme der Abbassiden zu Bagdad, ließ ihm zur Kaiserkrönung Glück wünschen und machte ihm reiche Geschenke, untern Anderm einen Elephanten und eine künstliche Wasseruhr, welche die Stunden durch einen Zeiger angab und durch kleine Kügelchen, die klingend auf eine Metallplatte fielen, bemerkbar machte. Wir gehen zu Carls letzten Regierungsjahren über. Er hatte drei Söhne, Carl, Pipin und Ludwig; unter diese wollte er fein großes Reich theilen; aber die beiden ersten starben schon früher und so blieb der untüchtigste aller, Ludwig, der später den Beinamen der Fromme erhielt, übrig. Als Carl fein Lebensende herannahen fühlte, berief er 813 eine Reichsversammlung nach Aachen und stellte dort seinen Sohn Ludwig als Mitregenten und Nachfolger den versammelten geistlichen und weltlichen Großen vor. Nachdem alle eingewilligt hatten, setzte sich Ludwig auf des Vaters Aufforderung die Krone selbst aufs Haupt. Nicht lange nachher warf ein hitziges Fieber den zwei und siebenzigjährigen Greis aufs Kranken-

3. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 20

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 20 — zur weltlichen Macht des Papstes und zum Kirchenstaate legte; ferner mußte er ihm versprechen, Rom nicht mehr zu beunruhigen. Pipin machte noch einige glückliche Feldzüge gegen die Friesen^ Sachsen und den abtrünnigen Herzog von Aquitanien im südwestlichen Frankreich, dessen Land er mit seinem Reiche vereinigte; so sicherte er die Grenzen des Reichs nach allen Seiten. Noch ist zu merken, daß er die großen Reichsversammlungen, die bisher am 1. März gehalten waren, der rauhen Jahreszeit wegen auf den 1. Mai verlegte; diese Versammlungen hießen seit der Zeit die Maifelder. Vor seinem Tode, der im Jahre 768 erfolgte, theilte er das Reich unter seine Söhne Carl und Carlmann. §. 6. Carl der Große. (768 — 814.) Einer der bedeutendsten Männer des Mittelalters, dessen Einrichtungen auf Jahrhunderte hin die Gestalt der europäischen Menschheit bestimmt haben, ist Carl der Große, dessen Leben und Thaten wir nur in den Hauptzügen darstellen können, wenn wir nicht das Maaß unseres Büchleins überschreiten wollen. Carl, schon im zwölften Jahre seines Alters vom Papste Stephan Ii. nebst seinem Bruder Carlmann als künftiger Nachfolger seines Vaters gekrönt, folgte demselben im sechsundzwanzigsten Jahre in der Regierung. Anfangs regierte er mit seinem Bruder gemeinsam; als aber derselbe schon 771 plötzlich starb, wurde er mit Ausschließung der Söhne seines Bruders zum alleinigen Könige der Franken erhoben. Fast seine ganze Regierungszeit ist mit Kriegen ausgefüllt; denn er glaubte, seine Herrschaft nicht besser befestigen zu können, als wenn er die Grenzen des Reichs erweiterte und unruhige und gefährliche Nachbarn unterwerfe. Zuerst stritt er wider die Sachsen, die im nördlichen Deutschland von der Grenze des Frankenreichs am Rhein bis zur Elbe und der Nordsee, also im jetzigen Westfalen, in Hannover, Oldenburg und Holstein wohnten, und bei denen man nicht an das jetzige Königreich Sachsen denken darf. Er hatte bei den Kriegen mit denselben eine doppelte Absicht, einmal zu verhüten, daß sie nicht später einen Einfall in Frankreich über den Rhein machten, und dann, sie zum Christenthum zu be-

4. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 22

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 22 — Slaven, den Juten und Dänen; gegen die letzteren setzte Carl es durch, daß die Eider die Grenze des Reichs sein sollte. Gleichzeitig mit den Sachsenkriegen führte Carl noch andere glückliche Kämpfe durch. Im Jahre 773 zog er nach Italien, um den König der Longobarden, Desiderius, zu bekriegen, der das römische Gebiet angegriffen hatte und den Söhnen des Carlmann Schutz gewährte, die er sogar durch den Papst zu fränkischen Königen krönen lassen wollte. Carl nahm nach siebenmonatlicher Belagerung die feste Hauptstadt Pavia, entthronte den Desiderius, den er in ein Kloster schickte, und setzte sich die eiserne Krone der Longobarden auf, die aus Gold bestand, aber im Innern einen eisernen Reif enthielt, der angeblich aus einem Nagel vom Kreuze Christi geschmiedet war. Hierauf nannte er sich König der Franken und Longobarden. Doch erhob sich das Volk später zu wiederholten Malen, und er hatte mehrere Ausstände dort zu unterdrücken. Als er sich 777 in Paderborn aufhielt, erschienen Abgesandte eines arabischen Emirs zu Saragossa iu Spanien, um ihn um Hülfe gegen den Chalifen in Cordova, von dem er vertrieben war, zu bitten. Carl sah dies als eine günstige Gelegenheit an, die Grenzen des Reichs gegen die Araber zu schützen; er zog 778 über die Pyrenäen, eroberte Saragossa, setzte den vertriebenen Fürsten wieder ein und ließ ihn den Eid der Treue schwören. Er schlug das Land bis zum Ebro zum fränkischen Reiche und nannte es die spanische Mark. Auf dem Rückzüge überfielen die kriegerischen bas-kischen Gebirgsvölker im Pyrenäenthal von Roncesvalles seine Nachhut und machten sie nieder; unter andern fiel auch der tapfere Held Noland, d h. der durch Ruhm weithin Gewaltige. Schwere Kämpfe hatte Carl mit den Avaren zu bestehen; das war ein asiatisches Volk, das sich an der südöstlichen Grenze des Reiches in Ungarn an der Donau, Theiß, Drau und Sau niedergelassen hatte und alljährlich Raubzüge ins Reich machte; die Schätze, die sie erbeuteten, häuften sie in ihren sogenannten Ringen auf, d. H. kreisförmigen Lagerstätten, die durch Gräben und Pfahlwerk befestigt waren. Thafsilo, der damals Herzog von Baiern war, stand in einem gewissen Abhängigkeitsverhältniß zum fränkischen Reiche. Da ihm dieses Verhältniß lästig war, er außerdem als Gemahl der Tochter des Desiderius aus Familienrücksichten feindlich

5. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 23

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 23 — zu Carl stand, so suchte er sich demselben zu entziehen. Zu dem Ende verband er sich sogar mit den Avaren und lockte sie ins Land. Da ließ ihn Carl vor Gericht laden und auf dem Reichstag zu Ingelheim zum Tode verurtheileu; doch begnadigte er ihn nachher und verwies ihn und seine Familie in ein Kloster. Gegen die Avaren beschloß er aber einen Vertilgungskrieg; sein Sohn Pipiu erstürmte die Hauptfestung des Volkes zwischen Donau und Theiß und brach seine Kraft; das Land zwischen Ens und Raab schlug er zum fränkischen Reiche unter dem Namen avarische oder östliche Mark (796). So erstreckte sich sein Reich vom Ebro im Westen bis zur Raab im Osten und der Eider im Norden 'bis über den Tiber im Süden. Während der Kriege gegen die Avaren, die schon 791 begonnen hatten, faßte Carl auch einen Plan, der erst in neuerer Zeit zur Ausführung gekommen ist, nämlich die Regnitz, einen Nebenfluß des Main, mit der Altmühl, die in die Donau fließt, und so Rhein und Donau mit einander zu verbinden, um den Transport von Lebensmitteln und Kriegsgeräth zu erleichtern. Unzulänglichkeit der Mittel und anhalteubes Regenwetter ließen das Werk nicht zu Stande kommen, das durch den 1841 vollendeten Douau-Main oder Ludwigs-Kanal ins Leben gerufen ist. Noch vor Beenbignng der Sachsenkriege umgab Carl feine Herrschaft mit einem neuen Glanze durch die Wieberherstellung des römischen Kaiserthums. Der Papst Leo Iii. war in Rom bei einem feierlichen Umzüge von feinen Gegnern mißhandelt und vom Pferde gerissen worden. Er suchte persönlich auf dem Reichstage zu Paderborn Carls Hülfe nach; dieser ließ ihn unter einer starken Bedeckung nach Rom zurückführen und in feine Würde wieder einsetzen. Er selbst unternahm 800 einen Zug nach Italien, blieb dort über ein Vierteljahr, ordnete die Verhältnisse und hielt strenges Gericht über bte Ausrührer. Als er am ersten Weihnachtstage im Festkleibe eines römischen Patriciers am Altar der Peterskirche knieenb seine Anbacht verrichtete, erschien der Papst, setzte ihm die Krone auf's Haupt und begrüßte ihn als Kaiser, worauf das Volk den Jubelgefmtg anstimmte: „Dem von Gott gekrönten, großen, friedebringendeu Kaiser der Römer, Carl Augustus, Leben und Sieg." So stand nun Carl

6. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 33

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 33 — langem Kampfe gelang es Otto, in der Rechten das Schwert, in der Linken die heilige Lanze haltend, die Ungarn in den Fluß zurückzudrängen. Bald war die Flucht allgemein, zwei Tage lang wurden sie verfolgt und Alles, was man traf, niedergemetzelt; nur sieben Ungarn sollen mit abgeschnittenen Nasen und Ohren die Heimat wiedergesehen haben. Dieser Sieg auf dem Lechfelde (10. Aug. 955) hatte den Erfolg, daß seitdem die Ungarn nie mehr nach Deutschland gekommen sind. Die Wiederherstellung der römischen Kaiserwürde erfolgte im Jahre 962. Italien war durch eine Reihe furchtbarer Kämpfe zerrüttet worden. Der Stamm Carls des Großen war dort schon früh ausgestorben; später war das Land noch einmal unter einem deutschen König, Carl dem Dicken, mit den übrigen Theilen des Frankenreichs zu einem Reiche vereinigt worden. Nach dessen Tode 888 stritten sich verschiedene Herzöge um den Königstitel. Im Jahre 950 starb der König Lothar eines plötzlichen Todes und das Gerücht beschuldigte den Markgrafen Berengar von Jvrea, ihn ver-giftet zu haben. Dieser ließ sich jetzt zum König von Italien krönen und wollte die Wittwe Lothar's, die schöne Adelheid, zwingen, seinen Sohn Adalbert zu heiratheu. Da sie das nicht wollte und sich dem Andrängen durch die Flucht zu entziehen suchte, ließ er sie aufgreifen und in einen Kerker werfen. Ein treuer Priester befreite sie aus demselben und brachte sie in das sichere Schloß von Canossa, wo sie Schutz fand. Derselbe Priester ging dann in ihrem Aufträge nach Deutschland und überbrachte Otto ein Schreiben von ihrer Hand, in welchem sie ihn um Schutz anrief und ihm ihre Hand nebst der Krone antrng. Otto zog mit Heeresmacht über die Alpen, vertrieb den Berengar und eroberte die Hauptstadt Pavia, wo er 951 seine Vermählung mit Adelheid feierte. Hierauf zog Otto nach Deutschland zurück, wo er Streitigkeiten in seiner Familie zu schlichten hatte. Dies benutzte Berengar, um in Italien neue Unruhen zu erregen; da rief der Papst Otto wieder herbei, und dieser kam nach Italien, setzte sich die lombardische Königskrone auf und erhielt 962 die römische Kaiserkrone, die seit dieser Zeit bis zum Jahre 1806 bei den deutschen Königen geblieben ist. Otto beschloß sein thatenreiches Leben zu Memleben an der Unstrut im Jahre 973. 3

7. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 46

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 46 — §. 11. Friedrich I. Barbarossa. (1152—1190.) Im Jahre 1138 bestieg Conrad Iil den deutschen Kaiserthron und mit ihm beginnt das Haus der Hohenstaufen, das ein Jahrhundert lang Deutschland beherrschte. Einer der hervorragendsten Kaiser aus demselben ist Friedrich I., wegen seines röthlichen Bartes von den Italienern Barbarossa, d. H. Rothbart, genannt; er war der Neffe Conrads und, als er zur Regierung gelangte, dreißig Jahre alt. Leider hat Friedrich seine Kraft weniger dem deutschen Vaterlands, als der Unterwerfung Italiens zugewendet und durch wiederholte Züge dorthin Deutschlands Macht zersplittert; nichts desto weniger steht er groß in der Geschichte da, und an seinen Namen knüpft sich beim Volke die Vorstellung von der höchsten Machtentwickelung Deutschlands. Die Städte Oberitaliens hatten damals durch Handel und Gewerbfleiß eine hohe Blüthe erlangt, und der Wohlstand, der in ihnen herrschte, erzeugte einen lebhaften Freiheitssinn, der noch durch die Lehren Arnolds von Brescia genährt wurde. Dieser Mann predigte nicht nur heftig gegen den weltlichen Besitz der Geistlichkeit, sondern er erstrebte auch die Wiederherstellung der republikanischen Verfassungen des Alterthums und hatte die Römer bewogen, den Papst zu vertreiben. Die lombardischen Städte griffen diese Lehre begierig auf und machten sich allmählich von der kaiserlichen Oberhoheit, die sie bisher anerkannt hatten, frei, so daß dieselben nur noch dem Namen nach bestand. An der Spitze dieser Städte stand Mailand. Friedrich beschloß, den Trotz der Städte zu brechen und die kaiserliche Macht wieder herzustellen. Zu dem Ende machte er wiederholte Züge nach Italien*), deren man im Ganzen sechs zählt, und aus denen wir die wichtigsten hervorheben wollen. Der erste Zug fällt ins Jahr 1154; er berief die Abgesandten der italienischen Städte auf die roncalifche Ebene zwischen Cremona und Piacenza; die meisten Städte gehorchten und schickten Abgeordnete zur Versammlung. Friedrich ließ sich von ihnen huldigen und bestrafte *) Mau nennt diese Züge Römerzüge.

8. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 13

1895 - Elberfeld : Wülfing
13 auch unter den Deutschen von grofsem Segen sein wrden. Er erbaute in Hessen zwei Klster, unter denen das an der Fulda die Entstehung der Stadt Fulda veranlasste. Fromme Klosterbrder aus England unterrichteten dort deutsche Knaben und Jnglinge. c. Sein Ende. Der Papst belohnte den Eifer des Bonifacius dadurch, dafs er ihn zum Erzbischof von Mainz machte und der alle deutschen Bistmer setzte. Etwa zehn Jahre hatte Bonifacius diese hohe Stellung bekleidet und war nun 75 Jahre alt geworden. Da entschlofs er sich noch, als Missionar zu den Friesen zu gehen. Im Jahre 755 fuhr er mit mehreren Begleitern den Rhein hinab in das heidnische Friesland. Dort wurde er mit 53 der Seinen von den Heiden erschlagen. Seine Leiche, welche spter den Christen in die Hnde kam, wurde nach Fulda gebracht und dort bestattet. Man hat diesem hervorragenden Glaubensboten den Ehrennamen Apostel der Deutschen" gegeben. Nach Bonifacius Tode aber nahm die Ausbreitung des Christentums unter den deutschen Volksstmmen ihren Fortgang. Seine Schler und Nachfolger im Missionsdienst bekehrten bald auch die Friesen, und 50 Jahre spter waren alle deutschen Völker zwischen Rhein und Elbe schon Christen, ausgenommen die Sachsen. (Gl u. S. Ii. Nr. 17: Bonifacius.) 4. Karl der Groe (768-814). 1. Das dpcanfoeiireiifi. a. Der erste Frankenknig. Unter allen deutschen Stmmen waren die Franken am mchtigsten geworden. Ihr König Chlodwig grndete durch viele Eroberungen ein groes Reich. Einen groen Teil des Landes, welches die Rmer Gallien nannten, brachte er unter seine Herrschaft. Seitdem hat dieses Land den Namen Frank-reich" erhalten. Unter Chlodwig war das Frankenreich groß und mchtig geworden, seine Nachkommen aber waren schwache Fürsten, die ihre obersten Diener (Hausmeier) fr sich regieren lieen. b. Karls Vorfahren. Einer der berhmtesten dieser Haus-meier war Karl Martell (der Hammer), der Grovater Karls des Groen. Er war ein mchtiger und angesehener Heerfhrer. Im Jahre 732 schlug er bei Tours die Araber und befreite dadurch die christlichen Völker des Abendlandes von der Gefahr, muhamedanifch werden zu mssen. Karl Martells Sohn war Pipin der Kurze.

9. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 25

1895 - Elberfeld : Wülfing
25 Zwischen Heinrich und dem Gegenkaiser kam es nicht weit von Leipzig zur Entscheidungsschlacht. Rudolf verlor im Kampf die rechte Hand. Als man ihm spter die abgeschlagene Hand zeigte, rief er wehmtig aus: Das ist die Hand, mit der ich meinem Herrn Heinrich Treue geschworen habe." Bald nachher starb er. 6. Heinrichs Kriegszug nach Italien. Durch diesen Sieg war Heinrich wieder Herr in Deutschland. Nun hatte er auch die Macht, sich gegen Gregor zu wenden. Mit einem großen Heere zog er der die Alpen und eroberte nach langer Belagerung die Stadt Rom. Aber Gregor rettete sich nach Unteritalien, wo er kurze Zeit darauf starb. 7. Des Kaisers letzte Lehens jhre und sein Ende. a. Seine ungeratenen Shne. So war der Kaiser auch dieses schlimmsten Feindes entledigt, und endlich schien fr ihn eine ruhige Zeit zu kommen. Aber am Abende seines Lebens mufste er noch den tiefen Schmerz erleben, dafs sich sein eigener Sohn Konrad, von Gregors Nachfolger gereizt, gegen ihn emprte. Auch that ihn dieser neue Papst wieder in den Bann. Zwar starb Konrad bald; doch nun trat ein andrer Sohn, der junge Heinrich, in des frechen Bruders Kufsstapfen. Durch Verrat brachte er den Vater sogar in seine Gewalt. Mit genauer Not entkam dieser der Haft und floh nach Lttich. Hier erlste ihn der Tod von allem Kummer und Herzeleid (1106). b. Die Leiche Heinrichs. Der Bischof von Lttich liefs den Kaiser mit großen Feierlichkeiten in der Kirche beerdigen. Doch selbst nach dem Tode sollte der Gebannte noch mifsachtet werden. Der Papst befahl, den Sarg wieder auszugraben, weil ein im Banne Gestorbener nicht in geweihter Erde ruhen drfe." So wurde der Sarg mit dem Leichnam des Kaisers aus dem Grabe wieder heraus geholt und auf eine einsame Maasinsel gestellt. Spter brachte man ihn nach Speyer. Erst nach fnf Jahren wurde der Bann aufgehoben und die Leiche im Dom zu Speyer feierlich begraben. Mit Heinrichs Iv. Sohn, der als Heinrich V. bis 1125 regierte, starb das Geschlecht der frnkischen Kaiser aus. (G. u. S. Ii. Nr. 28: Die Kaiserwahl.)

10. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 30

1895 - Elberfeld : Wülfing
30 durch wurde er in schwere Kmpfe verwickelt. Die reichen und mch-tigen Städte in Oberitalien wollten nmlich von der deutschen Herr-schast sich unabhngig machen und weigerten sich, Friedrich als ihren Herrn anzuerkennen. An ihrer Spitze stand die groe Stadt Mailand. Friedrich zog mit einem Heere der die Alpen, besiegte die Städte, mit Ausnahme von Mailand, und zwang sie zum Gehorsam. Er zog dann weiter nach Rom und wurde hier vom Papste mit der rmischen Kaiserkrone geschmckt. b. Die Eroberung Mailands. Als Friedrich von Rom nach Deutschland zurckkehrte, mute er dort viele Unordnungen ab-stellen, die während seiner Abwesenheit eingerissen waren. Mit aller Strenge bestrafte er diejenigen, welche den Frieden gestrt hatten. Heinrich den Lwen zog er dadurch auf seine Seite, da er ihm das Herzogtum Bayern zurckgab. Nachdem auf diese Weise Ordnung und Ruhe in Deutschland gesichert war, zog der Kaiser zum zweitenmale nach Italien, um das mchtige Mailand zu demtigen. Er besiegte alle feindlichen Heere, eroberte Mailand und lie die Stadt ganz zerstren. c. Die Niederlage Barbarossas. Die Lombarden em-prten sich aber immer wieder, auch verbndete sich der Papst mit ihnen gegen den Kaiser. Als Friedrich zum fnftenmale der die Alpen zog, da versagte der mchtigste der deutschen Fürsten, Heinrich der Lwe, dem Kaiser seine Hilfe, trotzdem da dieser ihn flehentlich um Beistand bat. Als es nun zur Schlacht kam (Legnano 1176), wurden die Deutschen vollstndig besiegt. Friedrich sah ein, da er sich die Italiener nicht mehr unterwerfen knnte; er vershnte sich darum mit dem Papste und machte mit den Lombarden Frieden. d. Heinrichs des Lwen Strafe. Als Friedrich nach Deutschland zurckgekehrt war, wurde Heinrich der Lwe vorgeladen, um sich wegen seines Abfalles zu verantworten. Da er trotz wieder-Holter Vorladung nicht erschien, so wurde er in die Acht erklrt, und alle seine Lnder wurden ihm genommen. Nachdem er noch vergeblich versucht hatte, dem Kaiser Widerstand zu leisten, mute er sich endlich vor ihm demtigen. Der Kaiser verzieh ihm und gab ihm einen Teil seines Landes (das sptere Braunschweig und Lneburg) zurck, Bayern und Sachsen dagegen waren fr ihn und seine Nachkommen verloren. Westfalen wurde von Sachsen abgetrennt und als ein Herzogtum, welches aus den heutigen Kreisen Arnsberg, Meschede, Brilon und Olpe bestand, dem Erzbischof von Kln verliehen. Z. ifriccridig Tock. Die letzten Zeiten Barbarossas waren sehr glckliche fr unser Vaterland. Da unternahm der alte Kaiser noch in seinem Alter einen Kreuzzug. Jerusalem war nmlich wieder in die Hnde der Trken
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