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Regionen (OPAC): Schleswig-Holstein
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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einst mit dem Gründer dieser Republik, dem Palnatoke, überwarf, verur-
theilte er in seiner herrischen Laune denselben, der ein trefflicher Bogenschütze
war, einen Apfel von dem Haupte seines Sohnes zu schießen. Palnatoke
gehorchte, der Schuß gelang, und der Vater verbarg seinen Groll, bis ge-
legene Zeit zur Rache käme. Als nun der König die Jüten zwang, seinem
Vater Gorm und seiner Mutter Thyra bei dem Dorfe I ellinge, nicht weit
von Kolding, ungeheure Grabhügel aufzuthürmen, die noch heute stehen,
empörte sich das mißvergnügte Volk, und Haralds eigner, mißvergnügter
Sohn stellte sich an seine Spitze. Der alte König hielt sich eben bei dem
Grabmal seiner Mutter auf. Ein Reisender kam an dem mächtigen Bauwerk
vorüber. Als Harald merkte, daß derselbe den Bau staunend betrachte,
fragte er ihn, ob er jemals etwas Größeres hätte ziehen sehen, als den
Stein, den eben die Bauern den Hügel hinanschleppten. „Ich sah gestern
aus dem Wiborger Landtag deinen Sohn Svend das ganze Reich an sich
ziehen," sagtejener; „das wird wohl nochgrößer sein." Als der alte Harald
so das Vorhaben seines Sohnes merkte, ward er plötzlich sehr niedergeschlagen.
Die Bekümmerniß, daß er sich in seinem hohen Alter von seinem eignen
Sohn verfolgt sah, betrübte ihn mehr als die Furcht vor dem Verlust der
Krone und des Lebens. Dennoch rüstete er ein Heer gegen seinen Sohn und
ging ihm mit demselben entgegen. Der alte König ward geschlagen und floh
nach Seeland. Hier aber lauerte ihm Palnatoke des Nachts in einem Walde
bei Rothschild auf und erschoß ihn zur Rache dafür, daß er ihn gezwungen,
nach dem Haupte seines Sohnes zu zielen (980).
Als Svend Otto, oder Svend Tveskjäg (Gabelbart) seinem Vater
in der Regierung folgte, bemühte er sich Anfangs aus aller Kraft, das
Christenthum zu verdrängen und den heidnischen Glauben in seinem alten
Glanze herzustellen. Später aber trug er stets den Mantel auf beiden
Schultern und bewies dadurch, daß ihm die Religion völlig gleichgültig sei.
Er sandte Geschenke an die slavischen Götzen und gab Geld her zur Er-
bauung von Kirchen; er hörte die Messe in christlichen Gotteshäusern und
trank aus Bechern, die Odin geweiht waren, zu Ehren des Heilandes. Nicht
so gleichgültig war ihm die Ausdehnung seines Reiches, und namentlich war
auch ihm die Markgrafschaft Schleswig ein Dorn im Auge. Als der Kaiser-
Otto Ii. wieder in Italien war, überfiel er die Stadt Schleswig, die der
Kaiser befestigt hatte. Es gelang ihm, dieselbe zu erobern, und nun über-
schwemmte er mit seinen Schaaren das Land, fiel auch in Holstein ein und
Gezeichnete seinen Weg mit Brand, Todtschlag und Plünderung. Der säch-
sische Herzog Bernhard war ebenfalls in Italien. Er kehrte rasch zurück,
konnte aber, da auch die wendischen Fürsten ins Sachsenland eingefallen
waren, nicht sogleich die Feinde vertreiben. Endlich kehrte der neue Kaiser
Otto Iii. aus Italien zurück und es gelang den vereinten Bemühungen
des Kaisers und des Herzogs, die Feinde über die Grenze zurückzuwerfen
und zu besiegen.
Als Svend im Jahre 1014 starb, folgte ihm in Dänemark sein Sohn
Harald, in England aber, das er mit Waffengewalt unter seine Botmäßig-
keit gebracht hatte, der jüngere Sohn, Knud der Große. Nach zwei
Jahren wurde dieser durch den Tod seines Bruders auch König von
Dänemark.
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Extrahierte Personennamen: Palnatoke Harald Svend Harald Rothschild Svend_Otto Otto Svend_Tveskjäg Otto Bernhard Otto Svend Harald
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Dennoch ging er dem dänischen Heere entgegen, und es kam auf der Lohheide
zwischen Rendsburg und Schleswig zum Treffen. Im scharfen Kampf war
Gerhard vom Pferde gestürzt; ein Bauer aus Büttel, im Kirchspiel St. Mar-
grethen, half ihm wieder hinauf mit den Worten: „So, nu brukt Weller ju
vorigen Kräff!" Und das that er und errang mit der Minderzahl einen voll-
ständigen Sieg. Der König und sein Sohn Erich ergriffen die Flucht.
Christoph rettete sich nach Kiel, eben dahin ward Erich gebracht, blutig und
ganz zerschlagen; denn er hatte, mit flüchtigem Roß über die alten Schanzen
des Dannewerks sprengend, einen schweren Fall gethan, der bald sein Tod
war.- Christophs zweiter Sohn Otto befand sich unter den Gefangenen
(1331, 30. November).
Gerhard und Johann verglichen sich wieder am 10. Januar 1332,
weder den Herzog noch den König viel berücksichtigend. Sie theilten sich
so ziemlich in den Besitz der dänischen Lande, unter dem Namen von Pfand-
schäften. ^Gerhard erhielt den westlichen Theil, Jütland und Fühnen, und
zwar dergestalt, daß diese „Pfandschast" nur für die schwer erschwingliche
Summe 100,000 Mark löthigen Silbers, auf einmal entrichtet, wieder aus-
gelöst werden konnte. Johann blieb im Besitz der östlichen Hälfte: Schonen,
Seeland, Laaland, Falster. Von diesen Pfandschaften verkaufte Johann
Schonen bald an den König von Schweden für 70,000 Mark.
Der dänische Schattenkönig lebte seitdem mit seiner Schande und
seinem Kummer unter dem Schutze seines Halbbruders auf Laaland zu
Sarkiöping mit geringem Gefolge in einem steinernen Hause. Noch
später zog er nach Langeland, wo ihn zwei holsteinische Edelleute, in der
Hoffnung, sich dadurch bei Gerhard in Gunst zu setzen, überfielen. Sie
griffen sein Haus an, und da er nicht herauskommen wollte, legten sie Feuer
an. Da zwang ihn der Rauch, aus dem Fenster zu springen. Nun führten
sie ihn gefangen nach dem Schloß Aalholm. Als Johann davon hörte, ließ
er zwar sogleich den König wieder in Freiheit setzen, aber Christoph starb,
vom Gram aufgezehrt, bald hernach (2. August 1332).
Dänemark war jetzt ohne König, aber an Herrschern fehlte es nicht,
auch nicht an solchen, die es werden wollten. Christophs Sohn Erich war
freilich an seinen Wunden gestorben, Waldemar lebte in Deutschland am
Hofe des Kaisers; aber Otto war auf freiem Fuß. Er beschloß, einen Ver-
such zur Erlangung des väterlichen Throns zu machen.
Im Sommer 1333 begab er sich insgeheim zu den Nordfriesen. Meh-
rere Gemeinden gelobten ihm unter der Bedingung, daß er sie später von
allen Auflagen befreie, unverbrüchliche Treue in Leid und Lust. Der
„Junker von Dänemark", wie er sich nannte, griff nun im Herbst 1334
gegen Gerhard zu den Waffen und drang in Jütland ein. Nicht weit von
Wiborg trat ihm der kriegserfahrene, der unüberwindliche Gerhard entgegen,
und ein Kampf von wenig Stunden lieferte den Junker zum zweiten Mal
in die Hände des Grafen, der ihm nun auf dem Schloß zu Segtberg.ouar-
tier anwies.
„Die beiden holsteinischen Grafen herrschten nun über Dänemark,
jeder in seinen Pfandschaften, mit eisernem Scepter. Um bei der Unsicher-
heit des Besitzes den möglichsten Vortheil aus dem Lande zu ziehen, wurden
immer neue Schatzungen aufgelegt, und was die Grafen den Bauern ließen,
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Extrahierte Personennamen: Gerhard Weller Erich Christoph Erich Christophs Otto Johann Johann Johann Johann
Schonen Johann Gerhard Schloß_Aalholm Johann Christoph August Dänemark Christophs Erich Waldemar Otto Wiborg
Extrahierte Ortsnamen: Rendsburg Kiel Seeland Schweden Langeland Deutschland Segtberg
Sage und Geschichte.
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Weihe. Die Vereinigung aller deutschen Stämme unter einem Haupte
fand hier ihren öffentlichen Ausdruck; man beging gleichsam das Fest der
Gründung des neuen Reichs. Die Herrschaft, welche die Nachkommen Karls
des Großen über die deutschen Lande geübt hatten, war gebrochen und ver-
nichtet ; es hatte eine neue Ordnung der Dinge begonnen, als sich die Grafen
aus allen deutschen Gauen freiwillig einem Herrscher beugten, der dem
sächsischen, jenem reinsten deutschen Stamme entsprossen war, der zuletzt die
alte Freiheit der Väter verteidigt hatte. Die Krone der Franken mit ihrem
verblichenen Scheine hatte König Heinrich verschmäht; erst durch seine Thaten
gewann sie frischen Glanz, und strahlend empfing sie jetzt als Deutschlands
Krone sein Sohn in der Kaiserstadt Karls des Großen aus Priesterhand.
Es war keine leere Förmlichkeit, wenn die Fürsten, die einst seinen Vater
als ihren Lehnsherrn anerkannt hatten, jetzt ihm Dienste leisteten, wie sie
solche selbst von ihren Mannen empfingen. Das Königtum war schon mehr
als eine Vorstandschaft des sächsischen Herzogs und Otto ganz der Mann,
um jedes Recht aufzunehmen, das nur je ein König in deutschen Landen
besessen hatte. Erscheint Heinrich fast noch mehr als Sachsenfürst denn als
König der Deutschen, so war Otto, obschon auch er sich König der Franken
nannte, doch vom Beginne seiner Regierung an im vollen Sinne des Wortes
ein König der Deutschen. W. v. Gebrecht.
240. (248.) Kaiser Otto I.
1. Zu Frankfurt in dem Dome ertönet Glockenklang;
der Orgel Stimmen brausen zum ernsten Chorgesang.
Es sitzt der Kaiser drinnen mit seiner Ritter Macht,
voll Andacht zu begehen die heil’ge Weihenacht.
2. Hoch ragt er in dem Kreise mit männlicher Gestalt,
das Auge scharf wie Blitze, von goldnem Haar umwallt.
Man hat ihn nicht zum Scherze den Löwen nur genannt;
schon mancher hat empfunden die löwenstarke Hand.
8. Wohl ist auch jetzt vom Siege er wieder heimgekehrt;
doch nicht des Reiches Feinden hat mächtig er gewehrt:
cs ist der eigne Bruder, den seine Waise schlug,
der dreimal der Empörung blutrotes Banner trug. —
4. Zu Frankfurt in dem Dome ertönt die Mitternacht;
vom Priester wird das Opfer der Messe dargebracht.
Es beugen sich die Kniee, es beugt sich jedes Herz;
Gebet in heil’ger Stunde steigt brünstig himmelwärts.
5. Da öffnen sich die Pforten: es tritt ein Mann herein;
es hüllt die starken Glieder ein Büfserhemde ein.
Schleswig-holst. Kinderfreund.
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Extrahierte Personennamen: Karls Heinrich Heinrich Karls Otto Heinrich Heinrich Otto Otto_I. Otto
Sage und Geschichte.
Vasallen aus allen deutschen Ländern zusammen, um die von den Franken
und Sachsen getroffene Wahl anzuerkennen und dem neuen Könige zu hul-
digen, der dann nach altem Brauche gesalbt und gekrönt werden sollte. In
der Säulenhalle, welche die Kaiserpfalz mit dem Münster verband, stand der
Marmorstuhl Karls des Großen, der Erzthron des Reichs. Hier versammel-
ten sich die Großen aus allen deutschen Landen, erhoben Otto auf den
Thron und gelobten ihm unter Handschlag Treue auf immerdar und Beistand
gegen alle seine Widersacher. So huldigten sie ihm nach alter Sitte auf
fränkischer Erde als Karls des Großen Nachfolger und König der Franken.
Deshalb hatte Otto auch sein weites sächsisches Kleid mit dem knappen fränkischen
Gewände vertauscht. Nur als Franke und auf fränkischem Boden, meinte
man damals und hat man noch lange nachher gemeint, könne der neue
König die Krone empfangen. Der König, hieß es, hat fränkisches Recht,
sobald er gekoren ist, von welchem Stamme er auch geboren sein mag.
Nach der Huldigung begab sich Otto von den Herzogen, Grafen und
Herren begleitet in feierlichem Zuge zum Münster. Wer nach Aachen kommt,
wird diese Kirche noch heute dort sehen. In der Gestalt eines Achtecks steigt
sie zu mächtiger Höhe empor, und oben umkreist sie eine zwiefache Reihe
mit Säulen gezierter Bogengänge; in der Mitte aber auf dem Boden ist
die Stelle bezeichnet, wo Kaiser Karl das Grab gefunden hat. Die Gänge
oben erfüllte damals dichtgedrängt das Volk, das von weit und breit zum
großen Feste herbeigeströmt war. In dem unteren Raume aber erwartete
Erzbischof Hildebert von Mainz, der sich erst nach langem Hader mit den
Erzbischöfen von Köln und Trier das Recht der Krönung erstritten hatte,
mit allen Erzbischöfen, Bischöfen und Priestern, die sich eingestellt hatten,
den jungen König. Als dieser an der Pforte erschien, schritt er ihm ent-
gegen, den Krummstab in der Rechten, und führte ihn mit der Linken bis
in die Mitte des Münsters, wo Kaiser Karls Grabstein liegt und Otto von
allen Seiten gesehen werden konnte. Hier wandte er sich um und rief laut
zu dem Volke: „Sehet, ich führe euch Otto zu, den Gott zu eurem König
erwählt, König Heinrich bestimmt und alle Fürsten erhoben haben. Gefällt
euch solche Wahl, so erhebt eure Rechte zum Himmel!" Alle erhoben die
Hände, und donnernd hallte es in der Runde: „Heil und Segen dem neuen
Herrscher!"
Darauf schritt der Erzbischof mit Otto bis zum Altare vor, wo Schwert
und Wehrgehenk, Mantel und Spangen, Scepter, Stab und Diadem, die
Zeichen der königlichen Würde, bereit lagen. Zuerst nahm er das Schwert
und Wehrgehenk und sprach zum Könige gewandt: „Nimm hin dies Schwert
und triff damit alle Feinde des Herrn, Heiden und schlechte Christen; denn
darum hat dir Gottes Wille alle Gewalt über das Reich der Franken ver-
liehen, daß die ganze Christenheit sicheren Frieden gewinne." Dann ergriff
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Otto Karls Otto Franke Otto Karl Karl Hildebert Karls Otto Otto Heinrich Heinrich Otto
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Karls Aachen Mainz Karls_Grabstein Gottes