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1. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 78

1876 - Würzburg : Staudinger
78 Longobarden, doch verlieh er dieses Reich anfangs an Berengar als deutsches Lehen. Zehn Jahre später (961) folgte Otto einem weiteren Hilferuf des Papstes und der von Berengar bedrückten italienischen Bischöfe und Grafen, entsetzte ihn des Trons und ließ sich selbst mit der eisernen Königskrone der Longobarden krönen. Den lombardischen Städten verlieh Otto wichtige Rechte der Selbstverwaltung und legte, indem er sie aufmunterte, sich selbst zu schützen, den Grundstein ihrer spätern Unabhängigkeit. I. 1.962 empfing er zu Rom die Kaiserkrone. Seitdem bildete sich die Vorstellung, daß nur der deutsche König römischer Kaiser werden könne, und daß, wie der Papst in geistlichen, so er in weltlichen Angelegenheiten der oberste Herr der abendländischen Christenheit sei. Von den Römern wurde ihm 964 das Recht zugesprochen, daß keine Papstwahl ohne kaiserliche Zustimmung geschehen solle. Den dritten Zug nach Italien unternahm der Kaiser 966 als Schutzherr der Kirche, um den aus Rom vertriebenen Papst wieder einzusetzen. Der Papst hatte nemlich eben um jene Zeit die weltliche Herrschaft über die Stadt Rom erhalten. Durch die Kaiserkrönung seines Sohnes sprach Otto I. das Erbrecht seiner Familie auf die höchste weltliche Würde in der Christenheit aus und erlangte durch dessen Vermählung mit einer byzantinischen (oströmischen) Prinzessin für sein Haus Erbansprüche auf Unteritalien. 55. Mit welchen Erfolgen trat Otto Ii. im Interesse des Reichsfriedens auf? 1. Otto I. hinterließ 973 seinem 18 jährigen, schon seit Jahren als Nachfolger gekrönten Sohne Otto Ii. das mächtigste Reich in Europa. Zwar versuchten anfangs die unruhigen Nachbarn das unter Heinrich und Otto I. Verlorene wieder zu gewinnen, aber Otto Ii. demütigte rasch die Slaven und Dänen und rang dem französischen König Lothringen abermals ab. Auch im Innern stellte er nach blutigen Austritten mit aufrührerischen Vasallen die Ruhe wieder her; der heftigste Kampf war für den jungen Kaiser der gegen seinen Vetter, den Herzog Heinrich Ii. (den Zänker) von Baiern, der sich zum Gegenkön'ig aufgeworfen. Derselbe wurde abgesetzt, und Baiern, bisher das größte Herzogtum, 977 verkleinert, indem Kärnten als selbständiges Herzogtum abgetrennt, der Nordgau zu Ostfranken gezogen und die Ostmark unabhängig wurde. Auch im lombardischen

2. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 80

1876 - Würzburg : Staudinger
80 die Krone zugesandt erhielt (Krone des Hl. Stephan). In Frankreich erlosch die Linie der letzten Karolinger, die sich nur durch den Beistand der ersten zwei Ottonen noch zu erhalten vermocht hatten, mit Ludwig faineant 987. Das neue Königsgeschlecht derkapetinger war gegen Deutschland entschieden feindlich gesinnt. 59. In wiefern lenkte Otto's Iii. Nachfolger wieder in Otto's I. Bahn ein? Mit Otto's Iii. Tode erlosch die ältere Linie von Königheinrich's 1. Geschlecht. Jetzt bewarb sich der bäurische Herzog Heinrich, der Sohn des Zänkers, als Nachkomme der jüngern Linie um die Königskrone und erhielt sie (wie einst Konrad I.) wegen seiner Verwandtschaft mit der ausgestorbenen Kaiserfamilie zuerst von den in Mainz zur Wahl versammelten fränkischen Großen zugesprochen; die Zustimmung der andern Stämme erfolgte auf seinem Königsritt durch das Reich. Doch mußte er schon gleich anfangs um die Krone gegen andere Mitbewerber und später um Aufrechthaltung seines königlichen Ansehens manchen Kampf bestehen. Seitdem der Adel unter Otto Iii. außerhalb des Reichs keine Befriedigung für seine Kampflust mehr fand, war die Ausübung der Selbsthilfe in's wildestejfehdewesen ausgeartet. Diesen und vielen andern Schäden, welche bei Otto's Iii. Streben nach Weltherrschaft unbeachtet geblieben waren, suchte er durch häufige Reichs- und Landtage zu steuern. Heinrich wollte die Macht Otto's I. wieder herstellen mit deutscher Grundlage. Wie Otto I. trat auch er sein Herzogtum an einen Stellvertreter ab, behandelte aber dasselbe stets, als habe er nie aufgehört, Herzog zu sein; wie Otto I. erkannte auch er die Gründung von Bistümern als das wirksamste Mittel zur Germanisirung von heidnischen Slavenländern, in welchem Sinne er zur Kultivirung von Böhmen das Bistum Bamberg gründete und andern Bistümern Wildnisse zur Urbarmachung überließ. In Böhmen, wie in Italien war mit Otto's Iii. Tode die deutsche Herrschaft vernichtet worden. Böhmen hatte der Polenherzog an sich gerissen; Heinrich vertrieb ihn aus Böhmen und nötigte ihn zur Wiederaufnahme des Vasallenverhältnisses. Nach Italien unternahm er drei Züge: der erste hatte die Wiedergewinnung des lombardischen Gebietes in Ober- und Mittelitalien zur Folge, auf dem zweiten erwarb er sich die Kaiserkrone, auf dem dritten unterstützte er die Bewohner von Unteritalien in ihrem Befreiungskampf von der byzantinischen Herrschaft mit Hilfe eingewanderter Normannen. I. I. 1016 ernannte ihn

3. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 90

1876 - Würzburg : Staudinger
90 auf dem ersten (erfolglosen) wurde er zum Kaiser gekrönt, auf dem zweiten vertrieb er die Normannen aus ihren meisten Besitzungen in Unteritalien und führte den von ihm als rechtmäßig anerkannten Papst nach Rom zurück. 85. Zu welchem Ende führte Lothar's Versuch, die Gegenpartei zu schwächen? Dadurch, daß er von den 2 staufischen Brüdern, den Erben Heinrich's V. Teile ihrer Erbschaft als Reichsgut zurückforderte, erregte er einen 9 jährigen Krieg; zu dessen Durchkämpfung bediente sich Lothar vornehmlich der Hilfe seines Schwiegersohnes, des baierischen Herzogs Heinrich des Stolzen (aus dem Hause Wels), dem er auch sern eigenes Herzogtum Sachsen übertrug. Endlich unterwarfen sich die Staufen 1135 und erhielten ihre Güter als Lehen zurück. Zwei Jahre vorher hatte der König den Grafen Albrecht den Bären mit der Mark Nordsachsen belehnt, die dieser nach der Eroberung des wenbischen Landes Brandenburg hieß. 86. Welches neue Geschlecht bestieg nach Lothar's Tod den deutschen Königstron? Lothar starb 1137 ohne männliche Nachkommen. Bei der Königswahl überging man seinen übermächtigen Schwiegersohn und wählte Konrad von Staufen. Konrad Iii. regierte 1137—1152, Friedrich I. „ 1152—1190, Heinrich Vi. „ 1190—1197, Philipp „ 1198-1208, Friedrich Ii. „ 1215—1250, Konrad Iv. „ 1250-1254. 87. Gegen welche von diesen Königen erhoben sich Gegenkönige? Gegen Philipp kämpfte Otto Iv. (reg. 1198—1215), gegen Friedrich Ii. standen als Gegenkönige auf sein Sohn Heinrich bis (1235), Heinrich Raspe von Thüringen (1247) und Wilhelm von Holland, der auch gegen Konrad Iv. sich in einem Teil Deutschlands behauptete. 88. Worauf richtete sich die Hauptthätigkeit Konrad's Iii. ? Die Kämpfe der Familie der Welfen füllen die ganze Regierungszeit Konrad's aus. Wie früher Lothar von ihm, so verlangte er jetzt von Lothar's Schwiegersohn Verzichtleistung

4. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 96

1876 - Würzburg : Staudinger
96 In Unteritalien suchte er sich auf dem nach jahrelangen Kämpfen mit Gegenkönigen erstrittenen Tron durch Grausamkeiten zu befestigen, tourbe aber von bemfelbeit Papste, der ihn zum Kaiser gekrönt hatte, wegen berselben mit dem Bann belegt, und kaum war er gestorben, so oerbanben sich alle italienischen Städte mit dem kurz barauf gewählten Papste Innocenz Iii. zur völligen Vernichtung der beutichen Herrschaft in Italien. Heinrich's Witwe vermochte für ihren zweijährigen Sohn die Tronfolge in Sicilien nur baburch zu erwirken, daß sie für die* sen den Papst zum Vormunb und Lehensherrn ernannte. 104. Durch welche Doppelwahlen äußerten sich die Parteibestrebungen? Nach Heinrich's Vi. Tod 1197 waren die Fürsten barin einig, nicht wieber ein Kind auf den Tron zu erheben. Die Anhänger der Staufen stimmten daher für Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder; die Freunbe der Welfen bagegen fürchteten die Uebermacht der Staufen und den Verlust des fürstlichen Wahlrechtes und wählten Otto, einen Sohn Heinrich's des Löwen 1198. Zehn Jahre währte zwischen betben Parteien der Kampf, in welchem Otto von Richarb Löwenherz von England und vom Papst unterstützt tourbe, aber immer mehr Anhänger in Deutschland an Philipp verlor. Schon war dieser beinahe allgemein anerkannt, als er 1208 vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach ermorbet tourbe. 105. Wie rechtfertigte Otto Iv. das in ihn gesetzte Vertrauen der päpstlichen Partei? Als Otto allgemein als König anerkannt tourbe, schien die Einigkeit der Parteien, sowie zwischen König und Papst wieber hergestellt: kaum aber hatte der Welfe Otto Iv. in Rom die Kaiserkrone erhalten, als er anfing, entgegen seinen frühern Versprechungen in Italien, auch in den päpstlichen Besitzungen, nach Art der frühern Kaiser seine Herrschaft, auszuüben und bieselbe auch über Unteritalien auszubehnen, welches der junge Staufe Friedrich unter des Papstes Lehenshoheit regierte. Ebensowenig als Innocenz früher vom kaiserlichen Gebiet der Staufen eingeengt sein wollte, mochte er es jetzt vom Welfen sein, besten Ansprüche im ©üben sich nicht einmal auf Erbrecht stützen konnten. Er belegte Otto mit dem Bann und ermunterte die Reichsfürsten, die noch zu Heinrichs Lebzeiten geschehene Erwählung des bamals zweijährigen Friedrich jetzt zu erneuern, und

5. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 61

1876 - Würzburg : Staudinger
61 reich ein. Da aber schlug sie i. 1.732 der Hausmeier Karl Martell in der Schlacht zwischen Tours und Poitiers a. d. Loire und rettete dadurch die christliche Gesittung in Mitteleuropa vor den Mosle-men, wie 450 Astius und die Westgothen vor den Mongolen. 10. Wer war der letzte Hausmeier? Die Reihe der Hausmeier beschloß Karl Martells Sohn Pipin. Pipiu der Kurze stieß den letzten König aus Klod-wigs Geschlecht vom Frankentron und machte sich 752 mit Beistimmung des Papstes Zacharias selbst zum König. Aus Dankbarkeit für die päpstliche Anerkennung zog er dem Papst Stephan, der von dem Longobarden bedrängt und von den Oströmern nicht unterstützt wurde, zu Hilfe und begründete 755 durch Schenkung des den Longobarden abgenommenen Küstenstriches vom Po bis Ankona die weltliche Herrschaft der Päpste. Dagegen ernannte ihn der Papst zum Patricius, d. H. zum Schutzherrn der Kirche und verlieh ihm damit die weltlichen Hoheitsrechte über Stadt und Gebiet von Rom. 11. Wo befanden sich zur Zeit Pipin's noch teilweise oder völlig freie Germanenstaaten? Während der Herrschaft Pipins waren vom eigentlichen Germanien die Sachsen noch ganz frei und hatten mit der alten Stammverfassung auch den alten Götterglauben beibehalten; die baierischen Herzoge standen unter fränkischer Oberhoheit. Außerhalb Germaniens hatten die Angelsachsen in Britannien sieben Königreiche gegründet, und in Italien bestand außer dem longo-bardischen Königthum noch eine Anzahl longobardischer Herzogtümer. 12. Wer folgte auf Pipin? Auf Pipin folgte sein Sohn Karl, der wegen seiner Thaten in Krieg und Frieden den Beinamen ,,der Große" erhielt. Er regierte 768 — 814. Seine Herrscherthätigkeit in kriegerischer Hinsicht gliederte sich 1) in seine Kriege mit den Sachsen und deren Nachbarn, den Friesen, Nordslaven und Dänen (Norden), 2) in die Eroberung des longobardischen Reichs (Süden), 3) in die Eroberung eines Teils von Spanien (Südwest), 4) in sein Auftreten gegen Baiern, Avaren und Südslaven. (Süd- und Südost). 13. Was veranlaßte die Kriege gegen Sachsen? Die Sachsen, welche sich von Holstein bis an die Elbe und

6. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 77

1876 - Würzburg : Staudinger
77 948—1070. Als Pfalzgraf Arnulf sich gegen König und Herzog empörte, verloren er und sein Geschlecht auch die Pfalzgrafenwürde. 53. Wie sicherte Otto Macht und Ansehen des deutschen Reiches gegen äußere Feinde? Aus dem Zerwürfniß der deutschen Herzoge mit ihrem König suchten die Nachbarn im Westen, Norden und Osten des Reichs für sich Nutzen zu ziehen. 1. Der karolingische König von Frankreich wollte Lothringen wieder an sich reißen. Dies mißlang ihm nicht nur, sondern er mußte später sogar gegen seine eignen übermächtigen Vasallen Otto's Hilfe anrufen und verdankte schließlich diesem die Wiedergewinnung des eigenen Tron's. 2. Die Dänen hatten Schleswig überfallen und die dortige Sachsenkolonie ausgerottet. Otto aber warf sie zurück, drang bis zur Nordspitze Jütlands vor und zwang sie zur Anerkennung deutscher Oberhoheit. 3. Auch die Slaven von der Elbe bis zur Oder standen auf, konnten aber dem Angriffe Otto's nicht widerstehen, Böhmen mußte sich wieder unterwerfen, und sogar Polen mußte den deutschen König als Oberhexrn anerkennen. In allen diesen Ländern sorgte Otto für Ausbreitung und Befestigung des Christentums durch Missionen, die von deutschen Bistümern (z. B. Magdeburg) ausgingen. 4) Ebenso wie andere bauten auch die Ungarn auf die deutsche Uneinigkeit, sie fielen in Baiern ein und kamen bis an den Lech. Jedoch Otto brachte ihnen an der Spitze des vereinten deutschen Heeres 955 auf dem Lechfeld unweit der Stadt Augsburg eine solche Niederlage bei, daß sie von da an ihre Einfälle nie mehr erneuerten. 54. Mit welchem Erfolg überschritt [Otto die deutsche Südgrenze? Der Karolinger Karl der Dicke war der letzte deutsche Beherrscher Italiens und sein Nachfolger Arnulf der letzte in Rom gekrönte Kaiser aus dieser Familie. Seitdem war Italien der Schauplatz innerer Tronstreitigkeiten. Als sich 951 die Witwe des kurz vorher gestorbenen Longobardenkönigs, Adelheid, um Hilfe gegen den neuen König Berengar, der sie gefangen hielt, an Otto wandte, benützte dieser die Gelegenheit, um die Verbindung Deutschlands mit Italien wieder herzustellen. Er befreite und heiratete Adelheid und nannte sich seitdem auch König der

7. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 82

1876 - Würzburg : Staudinger
82 auch noch die Königskrone von Burgund (Südostfrankreich, Savoyen, Schweiz.) Normannische Fürsten belehnte er mit Unteritalien gegen die Verpflichtung, daß sie den Seinen beistehen sollten im Kampfe gegen die Griechen, deren völlige Vertreibung vom italienischen Boden in seinem Plan lag. Die Abtretung der Mark Schleswig an Kanut, den König von Dänemark, Norwegen und England, hatte die wolthätige Folge, daß die Einfälle der Dänen in das Reich von da an aufhörten. 64. Welches Ziel setzte sich Heinrich Ist, und auf welche Weise suchte er es zu erreichen? Heinrich setzte sich als Ziel die Einheit des Reichs durch Brechung der Macht der großen Vasallen und die Gründung einer kaiserlichen Erbmonarchie. Seine Regierung war eine beständige Wanderschaft durch das Reich, um den zum Aufstand stets 'geneigten größern Fürsten seinuebergewicht fühlbar zu machen und den Landfrieden zu waren. Sein persönliches Auftreten erhöhte das königliche Ansehen beim Volk und schwächte das der Fürsten, da überall, wo der König erschien, für die Dauer seiner Anwesenheit die Gewalt des jeweiligen Herzogs auf ihn überging. 65. Inwiefern wich Heinrich Iii. mit der Zeit von seines Vaters und seinem eigenen anfänglichen Verfahren gegen die großen Herzogtümer ab? Hartnäckige Widersacher gegen seine Maßregeln fand er an den ihm unmittelbar unterstellten Baiern, ebenso in Lothringen und Burgund. Er erzwang sich zwar überall Gehorsam, besetzte aber doch Baiern, Schwaben und Kärnten wieder mit eignen Herzogen; nur vergab er diese Länder an dort nicht einheimische und kinderlose Fürsten und löste die Markgrafschaften von dem Verband mit den Herzogtümern ab. 66. Unter welchen Umständen erklomm Deutschland den höchsten Gipfel der Macht? Wie noch bei jedem Herrscherwechsel seit Karl dem Gr. versuchten die Slaven auch beim Regierungsantritt Heinrich's, sich der deutschen Herrschaft zu entziehen; die Böhmen verweigerten zuerst die Huldigung und fielen auch in Polen ein, wurden aber in 3 Feldzügen wieder zu Paaren getrieben. Tronumwälzungen in Ungarn hatten zur Folge, daß Heinrich die Reichsgrenze bis

8. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 91

1876 - Würzburg : Staudinger
91 auf einen Teil seiner Reichslehen und verhängte über den sich Weigernden Acht und Verlust aller Besitzungen. In Baiern standen die Großen fast alle auf des Königs (Beite, als dieser nacheinander seine zwei Stiefbrüder Leopold und Heinrich Jasomirgott damit belehnte. Nach Heinrich's des Stolzen Tod erhielt sein Sohn Heinrich mit dem spätern Beinamen ,,der Löwe'' Sachsen zurück, aber sein Oheim Welf führte für den noch Unmündigen die Fehde um den Besitz Baierns fort. Die bedeutendste Feldschlacht fand (1140) bei Weinsberg (unweit Heilbronn) statt. Hier hörte man zum erstenmal den'schlachtruf: „Hie Welf, hie Waiblingen." Damals bezeichnete man als Waiblinger die Staufen und ihre Anhänger, später in ganz Deutschland und Italien die Anhänger der kaiserlichen Macht (Ghibellinen) im Gegensatz zu denen der Päpste (Guelfen). 89. Welche Einbuße erlitt das Reich durch diese Fehden an Macht und Ansehen? Während dieses innern Streites schieden sich Schweiz, Böhmen und Polen in ihrer Verwaltung von Deutschland, Burgund blieb in zweifelhaftem Zusammenhang, die italienischen Städte erhoben Ansprüche auf Selbstverwaltung, die Normannen breiteten sich wieder über Unteritalien aus. Erfolglos waren die Kämpfe der sächsischen Großen gegen die heidnischen Slaven, und ebenso erfolglos der gleichzeitige Kreuzzug, den Konrad im Verein mit dem König Ludwig Vii. von Frankreich antrat. 90. Wodurch suchte Konrad's Nachfolger das Ansehen der deutschen Königswürde wieder zu heben? Nach dem Tode Konrad's 1152 wurde sein Neffe, der Herzog Friedrich von Schwaben, dem die Italiener später den Beinamen Barbarossa d. i. Rotbart beilegten, von den Wahlfürsten zum König erkoren. Ihm lag zumeist daran, dem königlichen Namen wieder jene Achtung zu verschaffen, deren sich derselbe bis zum Ausbruch des Jnvestiturstreites erfreut hatte, und die besonders in Italien Schaden gelitten hatte; daher wendete er auf dieses Land auch sein besonderes Augenmerk und brachte dort den 3. Teil seiner Regierungszeit zu. 91. Wie war der Zustand Italiens bis zum Eingreifen Friedrichs? Schon Kaiser Otto I. hatte, um gegen die unbotmäßigen und herrschsüchtigen lombardischen Großen Verbündete zu haben, die lombardischen Städte mit wichtigen Freiheiten ausgestattet.

9. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 60

1876 - Würzburg : Staudinger
60 7. Welche Bewegungen fanden in Baiern im 7. und 8. Jahrhundert statt? Mit König Dagobert, der 626 die baierischen Gesetze aufschreiben ließ. endet die Reihe der tüchtigen Frankenkönige aus dem Hause Klodwig's. Reichsteilungen und innere Befehdungen, Kraftlosigkeit und Ratlosigkeit der Herrscher machten es möglich, daß sich Baiern 630 der Abhängigkeit entzog und frei blieb, bis 725 innere Uneinigkeit im baierischen Herzogshaus die Einmischung des fränkischen Hausmeiers Karl Martell und die neue Abhängigkeit vom Frankenreiche herbeiführte. 8. Was versteht man unter Hausmeiern? Im Frankenreiche hatte sich mit der Zeit ein Dienstadel aus obersten Militär- und Verwaltungsbeamten gebildet, welche ihre Würden und die damit verbundenen Lehen erblich zu machen wußten. Zu diesen gehörten auch die Hausmeier. Anfangs hatten sie als Hofbeamte nur für die königliche Haushaltung zu sorgen; später wurden sie vom Adel als Vertreter des Landes gegen Willkürakte der Könige diesen an die Seite gesetzt und dehnten ihre Befugnisse zur Zeit der Reichsteilungen und der schwächlichen Könige in den geteilten Reichen so weit aus, daß zuletzt die Könige nur noch den Namen, sie selbst aber Macht und Rechte von Königen hatten. Dadurch, daß sie die Reichseinheit wiederherstellten, kräftigten sie das Reich so, daß es äußere Gefahren mit Glück abwehren konnte. 9. Von welcher Seite her drohte damals die größte Gefahr? Diß größte auswärtige Gefahr drohte von Seite der Araber. Dieses noch von keinem Eroberer, nicht einmal von den Römern unterjochte Volk hatte 622 in Muhamed einen Religionsstifter erhalten, der es vom Heidentum zum Glauben an einen Gott (Allah) bekehrte und ihm die Ausbreitung dieses Glaubens (Islam) zur Hauptpflicht machte. Seine Nachfolger, die Kalifen, kamen dieser Verpflichtung mit Feuer und Schwert nach, unterwarfen ihrer Herrschaft ganz Westasien, nahmen den Oströmern ihre Besitzungen im und am Mittelmeer bis zur Meerenge von Gibraltar, überschritten diese, machten 711 durch die Schlacht bei Xeres de la Frontera dem Westgothenreiche in ganz Spanien (außer int Gebirg) ein Ende *) und drangen in Frank- *) Von da an verliert sich Name und Volk der Westgothen unter den christlichen Bewohnern Spaniens.

10. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 64

1876 - Würzburg : Staudinger
64 treten gegen Baiern, der Avarenkrieg 791 — 799 wurde mit Ursache zum Ausbruch des 3. Sachsenkriegs. 21. Wodurch wurde der Krieg gegen die Longobarden veranlaßt, und wie endete er? Der Longobardenkönig Desiderius nahm dem Papst das demselben von Pipin geschenkte Gebiet und bedrohte Rom. Da rief der Papst den Frankenkönig um Hilfe an. Ueber den Mont Cenis und Bernhard führte dieser sein Heer nach Italien, eroberte Pavia, nahm Desiderius gefangen und machte sich selbst zum König der Longobarden. 22. Was bewog Karl zur Unternehmung gegen Spanien? Die Araber in Spanien waren unter einander in Streit geraten; die eine Partei rief Karl zu Hilfe, und dieser nahm das Gebiet zwischen den Pyrenäen und dem Ebro unter dem Namen einer spanischen Mark in Besitz. 23. Weßhalb sah sich Karl veranlaßt, in Baiern einzuschreiten? Die Baiernherzoge ertrugen nur ungern die Oberherrschaft der Frankenkönige. Der letzte Herzog Thassilo Ii. schloß ein Bündniß mit den heidnischen Avaren, um mit ihrer Hilfe sich vom Frankenreich ganz unabhängig zu stellen. I. I. 788 wurde er von Karl abgesetzt, in ein Kloster verwiesen, und Baiern wurde ohne Widerstand eine fränkische Provinz. 24. In welchem Krieg dienten die Baiern nach der Absetzung Thassilo's zuerst im fränkischen Heer? Die Avaren fielen verwüstend in Baiern ein, wurden dann von Karl über die Enns und Raab zurückgeworfen , und 796 wurde ihre Hauptfestung zwischen Donau und Theiß erstürmt. Noch 2 Jahre dauerte der Krieg fort, bis das ganze Räubervolk der Avaren ausgerottet war. Ihr Land zwischen Donau und Theiß blieb eine menschenleere Wüste, das Gebiet von der Raab bis zur Enns wurde als Ostmark zu Baiern geschlagen und mit baierischen Ansiedlern bevölkert. 25. Zu welchem Versuch gab der Avarenkrieg Veranlassung? Der König Karl versuchte i. I. 793 die Verbindung der beiden Flüsse Rezat, die weiter abwärts als Regnitz in den Marn gehen, mit der Altmühl, die bei Kelheim in die Donau mundet,
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