Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums.
da kurz vorher seine Gemahlin (die angelschsische Prinzessin Editha) gestorben war, mit Adelheid, die inzwischen aus ihrer Haft ent kommen war. Er gedachte durch Adelheids Hand sein Anrecht auf Italien, das er als das karolingische Erbe des deutschen Knigs ansah, zu verstrken. Fortan nannte er sich, wie einst Karl der Groe. König der Franken und Langobarden (951).
Doch Berengar erhielt das Knigreich Italien als beut sches Lehen zurck.
d) Ludolfs Aufstand (953), Ottos Kirchenpolitik. Lubolf frchtete nach der Vermhlung feines Vaters mit Abelheib, ihm knne die Thron folge verloren gehen. Er verbanb sich mit seinem Schwager, dem Her Zge Konrab von Lothringen, gegen den Vater. Aber ihr Aufstanb wrbe unterbrckt, und der König entsetzte bte Emprer ihrer Herzogtmer. In Schwaben stellte er das einheimische Stammesherzog tum wieber her; Lothringen wurde zuerst Ottos Bruder, dem Erz-bischof Bruno von Eln, zur Verwaltung bertragen, spter in Oberlothringen (an der Mosel) und Nieberlothringen (an der unteren Maas) geteilt und Stammesherzgen zurckgegeben. Mit seinem Herzogtum Sachsen belehnte Otto seinen Freunb, den Mark grasen Hermann Billung, den tapferen Vorkmpfer gegen die Slaven. Nur Franken behielt der König in feiner Verwaltung.
Otto hatte erkannt, datz die Herzogsgewalt, selbst in den Hnden der nchsten Verwandten, eine dem Knigtum widerstrebende Macht bilde. Darum also gab er seine Familienpolitik auf, und er und feine nchsten Nachfolger suchten nunmehr auf anbere Weise die Herzog lichen Gewalten zu schwchen; sie setzten zur Verwaltung der kniglichen Gter in jebem Herzogtum einen Pfalz grasen ein, er richteten in einzelnen Herzogtmern Markgrafschaften ober be gnstigten mchtige Grasen geschlechter, ferner verringerten sie den Umfang mehrerer Herzogtmer (Lothringens, spter Bayerns) durch Abtrennung einzelner Teile.
Vor allem hoben sie den Herzgen gegenber die hohe (Seist i ichfeit. Sie beschenkten Bistmer und Klster mit reichem Lanbbesitz und verliehen ihnen staatliche Rechte, das Zoll- und Mnzrecht, die Immunitt und andere Vorrechte; sogar ganze Grafschaften wurden den Bistmern berwiesen. Whrend die zur Erblichkeit gelangenden Grafen und Herzge aus Familien- und Sonderinteressen oft eine feind liehe Stellung gegen das Knigtum einnahmen, gewann dieses in den Bischfen und Reichsbten, da bei Erledigung einer Stelle der König
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d) Innere Politik. Konrad Ii. machte in Deutschland und in Italien, wo er sich die lombardische und die K a i s e r k r o n e aufs Haupt setzen lieft, die Herrscherrechte mit Kraft geltend. Er sicherte seiner Familie die Krone, indem er seinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige whlen und krnen lieft. Der Knigsmacht gab er dadurch einen starken Rckhalt, daft er seinem Sohne die erledigten Herzogtmer Bayern und Schwaben bertrug, während er selbst gleich seinen Vor-gngern Franken verwaltete. Da die Lehen der groen Vasallen schon als erblich angesehen wurden, trat Konrad dafr ein, daft die Groften auch ihren Lehnsleuten hinwiederum die Erblichkeit zugestanden, und erhob fr Italien die Erblichkeit auch der niederen Lehen zum Gesetz. So schmlerte er die Macht der Groften und brachte die kleinen Vasallen auf die Seite des Knigtums.
S 44. 2. Heinrich Iii. (10391056).
a) Seine Machtstellung. Wied erum drohte die fr Deutsch-land gefhrliche Vereinigung von Bhmen und Polen, bic& mal von Bhmen aus. Aber Heinrich zwang in mehreren Kriegen den Herzog von Bhmen, feine Eroberungen herauszugeben und sich zu unterwerfen.
In Ungarn, das unter der Regierung Stephans des Hei-1 i g e n sich (etwa feit 1000) dem Christentum zugewandt hatte, fetzte er den König, der von einer heidnischen Partei vertrieben worden war, durch Waffengewalt wieder ein und zwang ihn zur Lehnsabhngigkeit. Freilich hatte diese nicht lange Bestand. Heinrichs Schtzling ward bald von der Gegenpartei ermordet; den Nachfolger suchte Heinrich vergebens zur Lehnspflicht zu zwingen. Zur Zeit der Abhngigkeit Ungarns erreichte das deutsche Reich seine grftte Aus behnung. Es bestand aus den drei verbundenen Knigreichen Deutschland, Italien und Burgund und hatte die Lehnshoheit der die drei Lnder Polen, Bhmen und Ungarn.
In den sddeutschen Herzogtmern Bayern und Schwaben setzte Heinrich Iii. wieder Herzoge ein, wohl um starke lokale Gewalten zum Schutze des inneren Friedens und gegen die Ungarn zu schaffen.
b) Die Kirchenpolitik Heinrichs Iii. In Rom war durch inneren Zwiespalt in der Kirche ein Schisma (Spaltung) entstanden, da drei geistliche Wrdentrger den Anspruch erhoben, der rechtmssig gewhlte Papst zu sein. Diese Wirren zu beseitigen, zog Heinrich (1046) nach Italien. Auf einer Kirchenversammlung zu Sutri wurden alle drei Ppste abgesetzt. Um fr die Folge der Wahl unwrdiger
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Italien Deutsch-land Polen Ungarn Deutschland Italien Burgund Polen Ungarn Bayern Schwaben Ungarn Rom Italien
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den Welsen von neuem. Durch diese Wirren wurde er als der erste deutsche Rntg seit Otto I. an einem Nmerzuge und der Erlangung der Kaiserkrone gehindert. Kurz vor seinem Tode empfahl er mit Mergehung seines minderjhrigen Sohnes seinen Neffen Fried rich, der ihn auf dem Kreuzzuge begleitet hatte, zu seinem Nach folger.
2. Der zweite Kreuzzug (11471149).
Unter den ersten Nachfolgern Gottfrieds von Bouillon hatte das Knigreich Jerusalem sich behauptet. Aber unter dem Könige Bai-dum Iii. gelang es dem Sultan von Mosul, die Stadt Ed essa zu erobern. Der Verlust dieses Vollwerks des Knigreichs Jerusalem entflammte die Christenheit zu neuer Begeisterung. Besonders wute der Abt Bernhard von Clairvaur. der im kirchlichen und staat lichen Leben eine reiche Ttigkeit entfaltete, den Eifer anzufachen.
Seine feurige Beredsamkeit begeisterte den franzsischen König Ludwig Vii. mit vielen Rittern und Leuten aus dem Volke das Kreuz zu nehmen. Auch nach Deutschland verbreitete sich die (Erregung der Menge. Als sie sich anfangs wiederum durch eine Juden Verfolgung Luft machte, eilte Bernhard herbei, schritt heftig dagegen ein und forderte durch sein machtvolles Wort zum Kreuzzuge auf. Tausende folgten seinem Rufe; selbst den deutschen König Konrad Iii. wute er zu Speier zur Teilnahme zu bewegen.
Das deutsche Kreuzheer nahm seinen Weg zu Lande nach Konstantinopel. In Kleinasien erlitt es auf dem Marsche nach Ikonium durch Mangel an Lebensmitteln, durch die Treulosigkeit der griechischen Fhrer und die Angriffe der Trken furchtbare Verluste und l st e s i ch bald gnzlich auf. Unterdes mar das franzsische Heer gleichfalls zu Lande nach Konstantinopel und von dort unter schrneren Kmpfen an der Kste Kleinasiens entlang gezogen. Mit diesem ver-einigten sich die Reste des deutschen Heeres. Beide Herrscher beschlossen, da die Wiedereroberung von Edessa nicht mglich schien, in Verbindung mit dem Könige Balduin Iii. von Jerusalem die Belagerung von Damaskus. Aber vergebens zeichnete sich König Konrad bei der Belagerung durch persnliche Tapferkeit aus; die Verrterei der orientalischen Christen verhinderte die Eroberung der Stadt. Die Kreuz-fahr er kehrten darauf unoerrichteter Sache auf dem Seewege nach Europa zurck.
Der Wendenkreuzzug. Das nrdliche Deutschland nahm an dem Kreuzzuge keinen Anteil, aber der Drang der Zeit zum Kampfe gegen die Unglubigen
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Mosul Jerusalem Deutschland Konstantinopel Kleinasien Ikonium Konstantinopel Kleinasiens Edessa Jerusalem Damaskus Europa Deutschland
Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. 83
das umliegende platte Land in ihren Machtbereich, und die greren unter ihnen begannen bereits damit, auch die benachbarten kleineren Städte unter ihre Herrschaft zu zwingen. Besonders das durch seine Lage begnstigte mchtige Mailand suchte die schwcheren Nachbar-stdte zu vergewaltigen.
Gegen diese Bedrckungen riefen die bedrngten Städte den deutschen König zu Hilfe. Friedrich beschlo sich ihrer anzunehmen in der Hoffnung, die Abhngigkeit der Lombardei wieder herzu stellen und die Regalien, die reiche finanzielle Ertrge abwarfen, in seine Hand zu bringen. Zu gleicher Zeit erging an ihn der Hilferuf des Papstes Hadrian Iv. gegen Angriffe der Normannen und eine republikanische Stadtpartei.
2. Der erste Zug nach Italien (11541155). Friedrich zog mit einem kleinen Heere der den Brennerpa nach Italien und empfing in Pavia die lombardische Krone. Da er zu einem Kampfe gegen das seinen Befehlen trotzende Mailand nicht hinlnglich gerstet war, sprach er die Acht der die Stadt aus und brach nach Rom auf, um sich krnen zu lassen.
Hier hatte Arnold von Brescia, ein Mann von hinreiender Beredsamkeit und strengen Sitten, die Rmer fr den alten Glanz der rmischen Republik begeistert. Er eiferte gegen die weltliche Macht des Papstes und jeden irdischen Besitz der Kirche. Aber Friedrich zwang seine adligen Beschtzer, ihn auszuliefern. Er wurde gehngt, sein Leichnam verbrannt und die Asche in die Tiber gestreut. Dann empfing der deutsche König aus der Hand des Papstes die Kaiserkrone.
Nach der Krnung kam es mit den Rmern zu einem erbitterten Straen-kmpfe, in dem sich Heinrich der Lwe durch Tapferkeit hervortat. Auf dem Rckzge nach Deutschland wurde dem Heere in der Veronefer Klause an der Etfch von einer kleinen Ritterschar der Weg verlegt aber durch den khnen Mut Ottos von Wittelsbach freigemacht.
3. Zweiter Zug nach Italien (11581162). Um die Verhltnisse der Lombardei in seinem Sinne umzugestalten und die trotzigen Mai-lnder zu beugen, zog Friedrich (1158) mit groer Heeresmacht nach Italien. Nach kurzer Belagerung zwang er Mailand zur ber-gbe. Die Stadt mute auf alle Regalien zugunsten des Kaisers ver-ziehten; fr die frei gewhlten Konsuln sollte fortan die kaiserliche Besttigung eingeholt werden. Dann lie der Kaiser auf einem Reichstage in den roncalifchen Feldern (bei Piacenza) durch Rechtsgelehrte der Universitt Bologna und Abgeordnete aus den lombardischen Stdten die kaiserlichen Rechte festsetzen. Die hoch-
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Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen.
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gegangen, kehrte aber eidbrchig nach Deutschland zurck und begann den Aufstand. König Heinrich zog siegreich gegen ihn, erneuerte jedoch, weil er fr Italien freie Hand haben wollte, mit ihm den frheren Vertrag.
Aber bald bildete sich gegen den jungen Herrscher eine weitverzweigte Frstenverschwrung, die an den Welsen und ihrem Verwandten, dem Könige Richard Lwenherz von England, eine starke Sttze hatte. In dieser Not brachte die Gefangennahme des englischen Knigs durch Leopold von sterreich dem Kaiser unerwartete Rettung. Die feindselige Verbindung der deutschen Fürsten lste sich auf, und auch die Welsen shnten sich mit Heinrich aus. Der alte Heinrich der Lwe starb bald danach auf seiner Allodialbesitzung Braunschweig.
b) Die Erwerbung des Normannenreiches (1194). Als der König Wilhelm Ii. von Sditalien ohne Nachkommen gestorben war, wollte Heinrich Vi. das erledigte Reich als Erbe seiner Gemahlin Konstanze in Besitz nehmen. Doch die normannischen Edeln, einem deutschen Herrscher abhold, whlten Tankred, einen einheimischen Verwandten ihres Frstenhauses, zum Könige. Aus seinem ersten Zuge nach Italien erlangte Heinrich vom Papste die Kaiserkrnung. Dann belagerte er Neapel, mute aber, da eine furchtbare Seuche in seinem Heere ausbrach, nach Deutschland zurckkehren.
Nach Tankreds Tode gewann der Kaiser aus einem zweiten Zuge (1194) fast ohne Schwertstreich Unteritalien und Sicilien. Mehrere Verschwrungen und Aufstandsversuche einer nationalen Partei gegen die deutsche Herrschaft wurden rasch unterdrckt und hart gestraft.
c) Der Plan der Universalherrschaft. Gesttzt aus den groen stau-fischen Hausbesitz in Deutschland und im Besitze des Erbreiches Stellten, in unbestrittenem Ansehen in seinen Knigreichen Deutschland, Bur-gund und Italien, verfolgte seitdem Heinrich Vi. hochfliegende Plne fr seine kaiserliche Stellung. Wie er England zur Lehnsabhngigkeit gebracht hatte, so gedachte er die Lnder weit und breit unter seine Oberherrschaft zu beugen. Frankreich, die jungen christlichen Reiche auf der Pyrenenhalbinsel, wie auch das absterbende ostrmische Kaiserreich auf der Balkanhalbinsel sollten dem abendlndischen Kaisertum Untertan werden. Ein gewaltiger Kreuzzug, zu dem er die Vorbereitungen traf, sollte ihn als Vorkmpfer der Christenheit zeigey.
Whrend er so mit seinen Plnen das ganze Mittelmeer umspannte, dachte er auch daran, der Grundlage seiner Macht, die auf der Be-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Italien England Braunschweig Italien Neapel Deutschland Unteritalien Sicilien Deutschland Deutschland Italien England Frankreich
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Beide Könige suchten Anhnger zu gewinnen ober festzuhalten, indem sie in matzloser Weise Neichsgut und Kronrechte austeilten.
Der Papst Innocenz Iii. stellte den Grundsatz auf, da dem Papste bei einer zwiespltigen Knigswahl die Entscheidung zustehe. Er entschied sich fr Otto und belegtephilippmitdembanne. Doch dieser gewann durch seine Tchtigkeit, da er mit des Vaters Ent-fchiedenheit und Tatkraft vershnende Milde paarte, immer mehr Anhang. Auch mit dem Papste hatte Philipp schon einen Ausgleich erzielt, als er zu Bamberg von dem Pfalzgrafen Ottovon Wittels-dach (dem Neffen jenes Otto von Wittelsbach, dem Friedrich I. Bayern verliehen hatte) aus Privatrache ermordet wurde (1208).
b) Die Negierung Ottos Iv. (12081212). Die staufische Partei, des Brgerkrieges mbe, erkannte den Weifen als König an. So konnte Otto im folgetibert Jahre zur Geltenbrnachung der beutfchen Herrschaft nach Italien ziehen. Er erlangte vorn Papste die Kaiserkrone. Aber tvhrenb er biefem ehebem viele Rechte namentlich auf Mittelitalien (Mathilbifche Gter) preisgegeben hatte, machte er nunmehr alle Rechte trotz des frheren Verzichtes mit Nachbruck geltend. Als Otto sogar in Unteritalien, das Erbreich des jungen Staufen Friedrich, einfiel, um dieses als dem Reiche gehrig an sich zu reien, sprach der Papst der ihn den Bann aus. Dadurch verlor der Kaiser einen groen Teil seiner deutschen Anhnger und sah sich zur Rckkehr nach Deutschland gentigt. Aber er konnte den Absall der hohen Geistlichkeit und des staufischen Anhanges nicht verhinbern. Diese boten dem bamals achtzehnjhrigen Friedrich die Krone an.
Schon als breijhriges Kind hatte Friedrich feinen Vater und bald darauf auch die Mutter verloren. Sie hatte vor ihrem Tode den Papst Innocenz Iii. zum Vormunb ihres Sohnes ernannt, der ihm eine tchtige Erziehung geben lie und fr ihn Unteritalien verwaltete. Innocenz begnstigte Friebrichs Erhebung auf den beutfchen Thron, da er von seinem Mndel Ergebenheit gegen den ppstlichen Stuhl erwartete.
c) Der Thronstreit zwischen Otto und Friedrich Ii. (12121215).
Friedrich kam der die Alpen, hielt seinen Siegeszug am Rhein und empfing in Mainz die Knigskrone (1212). Otto fand Hilfe bei feinem Oheim Johann von England, der in einen Krieg mit Philipp Ii. August von Frankreich verwickelt war, während hinwiederum Friedrich von Frankreich untersttzt wurde. Die Schlacht bei Bouvines in Flandern (1214), in der die Franzosen der die Englnder siegten, entschied so zugleich gegen Otto. Runmehr wrbe Friedrich allseitig anerkannt
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Extrahierte Ortsnamen: Ottovon_Wittels-dach Ottos Italien Mittelitalien Unteritalien Deutschland Unteritalien Rhein Mainz Frankreich Flandern
Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen.
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nach Rom berief, lie der Kaiser die Prlaten, die zum Konzil reisten, festnehmen. Fast der ganze Kirchenstaat mar in Friedrichs Gewalt, als Gregor in seinem hundertsten Lebensjahre starb (1241).
Sein zweiter Nachfolger, Inno cenz Iv., nahm den Kampf gegen die Kaisermacht mit Nachdruck auf. Um nicht vom Kaiser zu unbequemen Zugestndnissen gedrngt zu werden, flchtete er nach dem damals fast unabhngigen Lyon (in Burgund). Auf einer dorthin berufenen Kirchenversammlung sprach- er der Friedrich wegen Meineids, Kirchenraubes, Ketzerei und Verletzung der Lehnspflicht gegen den ppstlichen Stuhl feierlich den Bann aus und entband die Unter-tanen vom Gehorsam gegen ihn (1245). Es war die entscheidende Wen-dung fr Friedrichs Geschick.
y) Die Mongolengefahr. Whrend Friedrich in Italien um die Geltendmachung seiner Rechte stritt, wre seine Anwesenheit in Deutsch-land mehr denn je ntig gewesen. Die Mongolen nmlich, welche Temudschin, gewhnlich Dschingischan (d. i. Haupt aller Stmme) genannt, zu einem mchtigen, von China bis in das sdliche Rußland gebietenden Volke geeinigt hatte, waren raubend und sengend bis der die Oder vorgedrungen. Sie siegten bei Liegnitz (1241) der den schleichen Herzog Heinrich den Frommen, standen aber von wei-terem Vordringen nach Deutschland ab und zogen sich nach Rußland zurck.
5) Die Gegenknige in Deutschland. Auf Veranlassung des Papstes wurde in Deutschland von einigen Fürsten Heinrich Raspe (oder der Rauhe), Landgraf von Thringen, zum Könige gewhlt (1246). Indes trotz der ppstlichen Gelduntersttzung konnte der neue König, vom Volke spottweise der Pfaffenknig genannt, nicht durchdringen. Er starb bald machtlos auf der Wartburg (1247). Auch Graf Wilhelm von Holland, der alsdann zum Gegenknig erhoben wurde, gewann im Kampfe mit König Konrad fast nur am Niederrhein Geltung.
e) Untergang der Kaisermacht. In Italien aber mar inzwischen ein voller Umschmung erfolgt. Bei der Belagerung der abgefallenen Stadt Parma erlitt der Kaiser eine schmere Nied erlge (1248). Damals kam sein Kanzler Petrus d e Vinea in den Verdacht der Mitmifsenschaft um einen Plan zu seiner Vergiftung. Der Kaiser lie ihn blenden und in einen Kerker merfen, mo sich der Unglckliche selbst das Haupt an einer Sule zerschmettert haben soll. Friedrichs schner und tapferer Sohn Enzio rourde von den Bolognesern in einem Gefechte gefangen genommen und von ihnen bis zu feinem Tode in strenger Haft gehalten.
Stein, Geschichte. C. Iv. 7
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rom Friedrichs Lyon Burgund Friedrichs Italien Deutsch-land China Liegnitz Deutschland Deutschland Deutschland Wartburg Holland Italien Nied Friedrichs
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Das deutsche Reich bis zum Eude des Interregnums.
Durch Rummer und Krankheit niedergebeugt, verlor der Kaiser dennoch nicht die geistige Spannkraft. Aber mitten unter neuen Nstun-gen berraschte ihn in Apulien der Tod (1250).
<>7. 10. Untergang der Staufen.
a) Ronrod Iv. (12501254). Bald nach dem Tode seines Vaters zog Konrad aus Deutschland nach Italien, mo er im Verein mit seinem Bruder Manfred sein unteritalisches Reich gegen den Papst behauptete. Er starb schon 1254 und hinterlie nur einen unmndigen Sohn Konrad. von den Italienern Conradino genannt, der in Deutschland am Hofe der Wittelsbacher erzogen wurde.
b) Manfred und Konradin. Im Kampfe mit dem Papste behielt Manfred in Unteritalien lange die Oberhand und nahm selbst die Knigskrone. Doch der Papst bertrug einem franzsischen Prinzen, Karl von Anjou. die Mische Knigsrvrde als Lehen. Gegen ihn verlor Manfred in der Schlacht bei Benevent (1266) Krone und Leben.
Nun rief die ghibellinische Partei den jungen Konradin nach Italien, dafe er fein vterliches Erbe in Besitz nehme. Dieser folgte der verfnglichen Einladung und zog. von seinem Jugendfreunde Friedrich von Baden begleitet, mit einem kleinen Heere der die Alpen. Aber er wurde von Karl von Anjou bei T a g l i a c o z z o (fpr. Taljakozo) besiegt und gefangen genommen (1268). Wenngleich ein zum Scheine eingesetztes Gericht ihn fr unschuldig erklrte, liefe der grausame Sieger ihn dennoch nebst seinem Freunde Friedrich auf dem Markte von Neapel hinrichten. So endete der letzte Sprosse des einst so blhenden Geschlechtes der Staufen auf dem Blutgerste (1268). Die Strafe fr dieses Verbrechen liefe nicht lange auf sich warten.
c) Die sicilianische Vefper (1282). Die Unzufriedenheit mit der Fremdherrschaft kam auf Sicilien in der Ermordung aller Fr an -zofen in Palermo (am Ostermontag 1282, zur Zeit der Nach-mittags-Vesper) zum offenen Ausbruch. der die ganze Insel verbreitete sich der Aufruhr. Man rief Peter von Aragonien, den Gemahl von Manfreds Tochter, der sich bereits mit der ghibellinischen Partei verstndigt hatte, zum Könige aus. Nach einem wechselvollen Kriege blieb er im Besitze Siethens, während Karl von Anjou das festlndische Unteritalien behielt.
d) Das Interregnum in Deutschland (12541273). Nach dem Tode des Hohenstaufen Konrad Iv. regierte Wilhelm von Holland allein in Deutschland, aber er gewann bei seiner kleinen Macht nur
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Extrahierte Ortsnamen: Apulien Staufen Ronrod Deutschland Italien Deutschland Unteritalien Italien Neapel Staufen Sicilien Palermo Unteritalien Deutschland Holland Deutschland
138 Von Rudolf von Habsburg bis zur Reformation.
zweiter Sohn Ferdinand heiratete Anna, die Schwester König Ludwigs Ii. von Bhmen und Ungarn, und erbte nach dessen Tode (1526) Bhmen und Ungarn.
Xi. Die staatlichen Zustnde Deutschlands in diesem Zeitraum.
83. 1. Die staatlichen Gewalten.
a) Der König. Seit Nudols von Habsburg war Deutschland voll-stndig ein W a h l r e i ch geworden. Nur ausnahmsweise gelang es noch einzelnen Knigen, schon bei Lebzeiten einen Sohn zu ihrem Nach-solger bestimmen zu lassen. Die mit der deutschen Krone verbundenen Knigswrden von Burgund^ und Italien waren zum nichtigen Titel herabgesunken. Die Kaiserkrone erhielt nur noch ein Teil der Könige in dieser Zeit. Als aber Maximilian I. in einem Kampfe mit Venedig die italienischen Psse fr seine Nomreise versperrt fand, nahm er den Titel eines erwhlten rmischen Kaisers an (1508) und machte dadurch die Kaiserwrde auch formell vom Papste unabhngig. Seitdem legten sich die deutschen Herrscher nach ihrer Knigskrnung auch alsbald den Kaisertitel bei. Nur der nchste Nach-folger Maiimilians I. hat sich noch die Kaiserkrone aus der Hand des Papstes (1530 zu Bologna) erteilen lassen.
Die Rechte des Knigs (s. S. 102) verringerten sich auch noch in diesem Zeitrume, vor allem durch die Goldene Bulle und die Reichs-reformen unter Maximilian I. Denn durch die letzteren wurde fr die einzigen dem Reiche verbleibenden wichtigen Aufgaben, den Schutz des Friedens im Innern und nach auen, der Schwerpunkt nicht in die kaiserliche Gewalt, sondern in die Reichsstnde gelegt. Die gesamte brige staatliche Entwicklung vollzog sich nicht im Rahmen des Reiches, sondern innerhalb der einzelnen zahlreichen Gebiete, in die das Reich zerfiel.
b) Die Reichsstnde. Der Reichstag, von dem der König schon frher bei allen wichtigen Entscheidungen (Bndnissen, Krieg und Frieden, Reichsgesetzen) abhngig war, nahm allmhlich eine andere, seit dem Ende des 15. Jahrhunderts aber dauernd feststehende Form <m. Er zerfiel in drei Gruppen (Kollegien), die getrennt berieten und abstimmten: Kurfr st en, Fürsten und Reichs st dte.
1 Der ganze Sden Burgunds war durch Erbschaft oder Kauf in den Besitz der Könige von Frankreich gekommen; dis Freigrasschaft Burgund kam nach dem Tode Karls des Khnen an Ost erreich, spter an Spanien; die West-liche Schweiz schlo sich der Eidgenossenschast an.
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Deutschlands Deutschland Italien Bologna Burgunds Frankreich Burgund Spanien
222
Das Mittelalter.
um 450 Die Angelsachsen grnden Reiche in Britannien.
451 Der Hunnenknig Attila wird auf den Katalaunischen Feldern geschlagen.
476 Sturz des westrmischen Reiches durch den germanischen Sldnerfhrer Odoaker.
481511 Grndung des groen Frankenreiches durch den Merowinger Chlodwig.
486 Chlodwigs Sieg der den rmischen Statthalter Syagrius bei Soissons.
496 Sein Sieg der die Alemannen.
507 Sein Sieg der die Westgoten bei Poitiers.
493555 Das Ostgotenreich in Italien, durch Theoderich d. Gr. be-grndet.
534 Belisar, der Feldherr des ostrmischen Raifers Iustinian, erobert das Vandalenreich.
555 Italien wird ostrmische Provinz.
568 Die Langobarden erobern Nord- und Mittelitalien.
622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medina.
687 Sieg des australischen Hausmeiers Pippin von Heristal bei Tertry.
711 Sieg des arabischen Feldherrn Tarik bei Xeres de la Fron-tera. Ende des We st gotenreiches.
732 Sieg des frnkischen Hausmeiers Karl Martell der die Araber bei Tours und Poitiers.
751 Der frnkische Hausmeier Pippin aus der Familie der Karo-linger strzt das Knigtum der Merowinger.
751768 Pippin, König der Franken.
754 Die Pippinische Schenkung an den Papst. Mr-tyrertod des hl. Bonifatius, des Apostels der Deutschen, im Lande der Friesen.
768814 Karl der Grohe.
772804 Unterwerfung der Sachsen.
774 Eroberung des Langobardenreiches.
778 Feldzug gegen die Araber in Spanien.
800 Karls Kaiserkrnung durch den Papst Leo Iii.
814840 Ludwig der Fromme.
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