Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 13

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 13 — und seiner Nachbargebiete fctnben in dem Stifte Aufnahme. Im Jahre 917 fielen die Ungarn in Gerresheim ein, brannten den ganzen Ort nieder und zerstörten Kirche ttnb Kloster. Die Oiben-3* batuen flohen nach Eoln und fanben bort öchutz im Kloster der Ursnlinerinnen. Radjdent die Barbaren bnrch den deutschen König Heinrich den Finkler und seinen großen Sohn Otto endgültig aus Deutschland vertrieben waren, mürbe die Abtei Gerresheirn mieber ausgebaut. Im Jahre 1805 löste die französische Regierung das Franenstist ans und nahm Besitz von dem großen Vermögen. Die Klostergebüube des alten Stifts sinb jetzt größtenteils ver -s ch w nnben, aber noch stcl)t zu Gerresheim alb laut tebeuber ^euge vergangener Jahrhimberte die prachtvolle Stistskirche, die jetzige }>fan = firche bec Stadt. Sie schaut als eines der meuigen und besten Bau-benkmäler des Übergangstils1 aus dem Anfange des 13. Jahrhunderts mit ihrem stolzen Turme in die fruchtbaren Gebiete hinüber, ans denen ihr ehedem die Fürsten- und Grafentöchter in großer Anzahl zuströmten. 5. Die Grafen von Berg. Entstehung der Grafschaften. Kaiser Karl der Große erhob durch ruhmvolle Kriegstaten und siegreiche Eroberungszüge das Reich der Franken zu einein großen Weltreiche. 91 ach Besiegung der heidnischen Sachsen waren alle deutschen Stämme seiner Herrschaft unter* morsen. Um die cmsgebchntcn Gebiete feines Reiches besser verwalten zu können, teilte er seine bentschen Laube in Gaue ein, die er durch Grasen verwalten ließ. Der Gaugraf übte in feinem Rainen die Gerichtsbarkeit ans und führte im Kriege den Heerbann des Gaues an. Anfangs waren die Gaugrafen nur kaiserliche Beamte; doch wurde das Grafenamt schon bald in bestimmten Familien erblich. Als unter den schwachen Rachfolgerit Karls des Großen die Macht und das Ansehen der deutschen Könige immer mehr sanken, machten sich viele Gaugrasen zu selbständigen Herren der von ihnen verwalteten Gane. Durch kaiserliche Belehnungen wie bitrch Schenkungen, Kauf, Pfanb und Erbschaft wurden ihre Gebiete fortwährend vergrößert. So entstanden freie Grafschaften, deren Gebieter zwar dem deutschen Könige lehnspflichtig, im übrigen aber völlig unabhängig waren. Die Grafschaft Berg. Der Bezirk, worin heute das rechtsrheinische Düffeldorf liegt, hieß der Keldagau. Er hatte feinen 1 Aus dem romanischen in den gotischen Baustil.

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 93

1910 - Düsseldorf : Schwann
V*. Vergleichende Zeittafel. Heimatgeschichte. Um 100 n. Chr. Die Tenkterer siedeln sich unter römischer Oberhoheit im Gebiet des heutigen Düsseldorf an. 255 Tie Franken vertreiben die Römer von der rechten Rheinseite. Um 700 Suitbertns, der „Apostel des Bergischen", predigt im Gebiet des heutigen Düsseldorf und gründet die Bilker Pfarrkirche. 1159 Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Düsseldorf. 1189 Der Ritter Arnold von Tevern verkauft Düsseldorf an den Grafen Engelbert I- von Berg. 1288 Graf Adolf V. von Berg erhebt nach der siegreichen Schlacht bei Worringen Düsseldorf zur Stadt. 1383 Herzog Wilhelm I. von Berg macht Düsseldorf zur Haupt-- und Residenzstadt. 1435 Gründung des St.-Sebastianus-Schützenvereins. 1521 Bereinigung von Kleve-Mark-Ravenstein mit Jülich-Berg-Ra-vensberg durch Herzog Johann m. 1527 Gründung der evangelischen Gemeinde in Düsseldorf. 1539 bis 1592 Wilhelm Iii., der Reiche, Herzog von Jülich-Kleve-Berg. 1585 Vermählung des Jungherzogs Johann Wilhelm mit der Markgräfin Jofobe von Baden. 1592 bis 1609 Johann Wilhelm I., Herzog von Jülich-Kleve-Berg. 1597 Ermordung derherzoginjakobe. Weltgeschichte. 12 bis 9 v. Ehr. Der römische Feldherr Drufus erbaut Kastelle auf der linken Rheinseite. 375 n. Ehr. Beginn der sog. Bölker-wanderung. 687 bis 714 Pipin von Heristall, erster Majordomus des gesamten Frankenreiches. 755 Bonisazius, der „Apostel der Deutschen", stirbt. 1152 bis 1190 Friedrich L, Barbarossa, deutscher Kaiser. 1273 bis 1291 Rudolf von Habsburg, deutscher König. 1517 Beginn der Reformation. Georg-Eckert-Instituf für internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek

3. Geschichtsbüchlein für Volksschüler - S. 8

1877 - Düsseldorf : Schwann
Zeitrechnung. In Medina wurde Muhamed freundlich aufgenommen. Bald hatte er einen großen Anhang und verbreitete seine Lehren mit dem Schwerte. Der Hauptsatz derselben war: Es ist nur ein Gott, und Muhamed ist sein Prophet. Moses und Christus erkannte er zwar als göttliche Gesandte an, stellte sich aber selbst höher. Die Hauptpflichten, welche seine Lehre auferlegte, waren: Tägliches Waschen und Gebet, Fasten in einem Monat des Jahres und eine Wallfahrt nach Mekka. Auch machte er die Bekämpfung der Andersgläubigen zur Pflicht und versprach denen, die im Kampfe fielen, das Paradies. Muhamed eroberte ganz Arabien und gewann Tausende und aber Tausende für seine Lehre. Er starb 632. Die Sammlung seiner Lehren heißt Koran, die Lehre selbst Islam, die Anhänger derselben Mosleminen. Muhameds Nachfolger waren weltliche Fürsten, die zugleich oberste Priester waren. Sie hießen Chalifen und breiteten die Lehre des Propheten mit Gewalt weiter aus. 6. Karl Martcll und Pipin der Kleine. Unter Chlodwigs Nachfolgern verfiel das Frankenreich mehr und mehr. Sie überließen die Regierung des Reiches ihrem ersten Minister, der Maior Domus oder Hausmeier genannt wurde. Ein solcher Hausmeier war Karl Martell. Er zeichnete sich durch einen glänzenden Sieg über die Araber aus. Diese hatten Spanien erobert und dem Islam unterworfen. Sie drangen nun auch über die Pyrenäen in Gallien ein, wurden aber im Jahre 732 bei Tours und Poitiers von Karl gänzlich geschlagen und kehrten zurück. Karls Sohn Pipin der Kleine setzte sich mit Zustimmung des Papstes und der fränkischen Edeln die Krone des Frankenreiches auf und schickte den letzten Merovinger, Childerich Iii., in ein Kloster. Pipin regierte von 752—768. 7. Bonifaciils. Von Palästina verbreitete sich das Christenthum nach und nach über alle Länder der Erde. In Deutschland wurden zuerst die Gegenden am Rhein bekehrt. Straßburg, Mainz, Trier und Cöln waren schon früh bischöfliche Sitze. Im übrigen Deutschland herrschte noch das Heiden-

4. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 25

1917 - Düsseldorf : Schwann
25 In der Trunkenheit zwang er einst die Knigin, aus dem Schdel ihres Vaters Wein zu trinken. Da lie Rosamunde racheglhend ihren Gemahl durch gedungene Mrder erschlagen. Von der festen Hauptstadt Pavia aus verbreiteten die Langobardenknige ihre Herrschaft der ganz Mittelitalien und einem Teil des Sdens. Allmhlich gewhnte sich das barbarische Volk an mildere Sitten, und mit der Wiederkehr staatlicher Ordnung gelangte das verwstete italische Land zu neuer Kraft. Eine christliche Knigin, die bayrische Frstentochter Theudelmde, fhrte die Langobarden um das Jahr 600 dem katholischen Christentum zu. Nach der berlieferung stammt von ihr die noch erhaltene Eiserne Krone, deren innerer Reif aus einem Nagel vom Kreuze des Erlsers geschmiedet sein soll. Zweihundert Jahre, bis auf Karl den Groen, hatte das Reich der Langobarden Bestand. Ihr Andenken lebt fort in dem Namen der Lombardei. Die Bewohner dieses oberitalischen Landes, die Nachkommen der alten Langobarden, bilden noch heute den krftigsten Teil der Bevlkerung Italiens. 38. In einer Rmerstadt der Wanderzeit. Wie furchtbar die groe Wanderzeit die Bevlkerung des Rmerreiches heimgesucht hat, zeigt uns etwa das Bild einer verfallenen Rheinstadt des fnften Jahrhunderts. In Trmmern liegt die ehemals blhende Ansiedluug da; sie ist zum elenden Dorfe geworden. Eingestrzte Bogenhallen und zerborstene Gewlbe, Reste von Amphitheater und Bdern, zwischen denen Buschwerk und Unkraut wuchern, starren uns an. Nur die wuchtige Wasserleitung ist unversehrt; ihrer bedurften die wandernden Scharen, und darum blieb sie verschont. Hie und da steigt der Rauch von bewohnten Husern empor. Hndlerbuden und frnkische Bauernhtten liegen regellos zwischen den Trmmern. Auf einer Anhhe ragt ein rohes, strohgedecktes Steinhaus empor, der Sitz eines Germanenfrsten; die Steine sind aus einem rmischen Tempel gebrochen. Am Rheinufer erhebt sich auf Pfhlen der rohgezimmerte Holzbau einer christlichen Kirche. Die Straen sind ihres herrlichen Basaltpflasters, des einstigen Stolzes der Rmerstadt, beraubt. Auf ihnen begegnen uns breitschultrige Frankenkrieger mit ihrer Streitaxt an der Seite und barfige, in Linnen gekleidete Weiber, armselige rmische Handwerker, denen man die Unfreiheit ansieht, und struppige keltische Hndler. Von sdlndischen Sklaven geleitet, zieht ein blonder Frstensohn hoch zu Rotz mit Gefolge in die Trmmerstadt eine neue Zeit ist im Entstehen.

5. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 29

1917 - Düsseldorf : Schwann
29 Die Franken folgten dem Beispiele Chlodwigs, und der erfreute Papst verlieh ihm den Titel Allerchristlichster König", den spter auch die franzsischen Könige gefhrt haben. Rasch ging die Ver-schmelzung frnkischen und rmischen Wesens fortan von statten. Aber im Herzen blieb Chlodwig selber zeitlebens ein Heide. Sein Schwert ruhte nicht. Er entri den Westgoten, deren König im Kampfe fiel, alles Land bis zur Garonne und dehnte sein Reich stlich bis zum Main und Neckar aus. Machtgier trieb ihn sogar zu erbarmungslosem Wten gegen die eigene Verwandtschaft. Seinen Vetter Siegbert von Cln lie er von dessen eigenem Sohne ver-giften, diesen selber dann erschlagen. Einen anderen Verwandten befahl er in Fesseln herbeizuschleppen; du schmst dich nicht", schrie er den Unglcklichen an, in Ketten vor mir zu erscheinen?" Und mit der Streitaxt hieb er ihn nieder. Ein Weheruf ging durch das Geschlecht der Franken. Blutbefleckt starb Chlodwig nach dreiigjhriger Regierung 511 in seiner Hauptstadt Paris. 44. Die Nachfolger Chlodwigs. Kein unseligeres Herrscher-geschlecht hat es gegeben als die Familie Chlodwigs. Wie ein Fluch schien des Toten Schuld auf ihr zu lasten. Nachdem schon seine Shne das Frankenreich unter sich geteilt hatten, fhrten immer neue Gebietstrennungen zu den schlimmsten Zwisten; mit Treu-losigkeit und Verrat, mit Gift und Dolch wteten die Merowinger gegeneinander. In grimmigem Hasse verfolgten sich namentlich die beiden Kniginnen Brunhilde und Fredegunde; ein entsetzliches Schauspiel war es, als die gefangene Brunhilde an den Schweif eines wilden Pferdes gebunden und von diesem zu Tode geschleift wurde. Die Schrecknisse rissen auch den zgellosen Adel mit sich und erreichten eine solche Hhe, da der Bischof Gregor von Tours seine Zeit trauernd als das Greisenalter der Welt" bezeichnet. In diesen Wirren traten der mehr deutsche Osten, A u st r a s i e n, und der mehr römisch gebliebene Westen, N e u st r i e u , in immer strkeren Gegensatz. Das Herrscherhaus entartete vllig und verlor die Achtung des Volkes; wenn der König in langwallendem Haar und Barte, dem Abzeichen seiner Wrde, einmal im Jahre aus einem Ochsenwagen zu der Reichsversammlung, dem Mrzfelde", gezogen kam, um eine auswendiggelernte Ansprache herzusagen, empfing ihn der Spott der Groen. Unaufhaltsam ging das Geschlecht Chlodwigs dem Untergange entgegen. 45. Die Hausmeier. Unter den Hofbeamten des Knigs traten besonders vier hervor, deren mter auch im weiteren Mittel-alter eine Rolle spielen: der Truchfe als Vorsteher des Hof

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 33

1917 - Düsseldorf : Schwann
33 selbst wiederholte die Salbung in Paris, als er bald darauf bei Pipin persnlich Hilfe gegen die Langobarden suchte, und ernannte ihn zum Schutzherrn von Rom. Pipin zog zweimal mit seinen Frankenkriegern der die Alpen und demtigte die Bedrnger des ppstlichen Stuhles. Er schenkte ihm ein Landgebiet, das er den Langobarden entrissen hatte, und legte so den Grund zum Kirchen st aate. Das Hervortreten der Kirche lenkt jetzt unsern Blick auf das C h r i st e n t u m bei den Germanen. Das Christentum bei den Germanen. 50* Die frheste Verbreitung. Die Lehre Christi fand ver-einzelt schon im zweiten Jahrhundert an der Donau und am Rhein durch rmische Hndler, Soldaten und Sklaven Verbreitung. Am Ende dieses Jahrhunderts war bereits Trier der Sitz eines Bistums, bald darauf C l n. Als das westrmische Reich in Trmmer ging, wirkte mit glnzendem Erfolge der aus Italien stammende S e v e -rin als Apostel in den Donaulndern; von ihm gesegnet, war der junge Odoakar einst der die Alpen nach Italien gezogen. Die o st germanischen Stmme nahmen in der Vlkerwanderung die Irrlehre des Arianismus an, mit dem sie im ostrmischen Reiche bekannt wurden. Er behauptete, der Heiland sei nicht gott-gleich, sondern gotthnlich. Als arianischer Bischof der Westgoten lebte im vierten Jahrhundert W u l f i l a (Wlflein). Er bersetzte die Bibel in die Sprache seines Volkes; Teile seines Werkes sind noch in der berhmten Silbernen Handschrift" erhalten, die von den Schweden im Dreiigjhrigen Krieg aus Deutschland entfhrt ist. Entscheidend fr den Sieg des katholischen Glaubens der den arianischen bei den Germanen wurde besonders der bertritt Chlodwigs und seiner Franken. Die ersten Bekehrungsversuche bei den sehaften Germanen des inneren Deutschland gingen von dem frhchristlichen I r -lanb, der Insel der Heiligen", aus; im sechsten Jahrhundert kamen von dort Kolumban und Gallus als Apostel an den Oberrhein. Um das Jahr 600 sandte Papst Gregor der Groe Glaubens-boten nach Britannien, um, wie er sagte, die Angeln" zu Engeln" zu machen; freudig nahm das Volk die Taufe. Es war etwa dieselbe Zeit, aus der die l t e st e christliche Predigt auf frnkisch-germanischem Boden, von der wir wissen, uns berliefert ist. Bedenket stets Christi Gebote im Geiste", so sprach Bischof Eligius, der Apostel von Seeland, und erfllet sie durch die Tai! Erlset eure Seele von der Strafe, solange ihr die Mittel dazu in der Hand habt: gebet Almosen nach eurem Vermgen, haltet Frieden Zurbonsen, Geschichte fr Lyzeen und Hhere Mdchenschulen, Teil Iv. 3

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 48

1917 - Düsseldorf : Schwann
Dritter Abschnitt. Die deutsche Zeit: bis auf Rudolf von Habsburg. Entwicklung und Blte der Kaisermacht. Die (5) schsischen Herrscher. Deutschland wird ein nationaler Staat unter einer starken Knigs gemalt. Diese erneuert die rnnsche Kaiserrvrde und erhebt das Reich zum mchtigsten der Christenyeu. 6 Heinrich I. 73. Die Neubegrndung des Reiches. Die Zukunft des Reiches", so hatte König Konrad sterbend erklrt, steht bei den Sachsen!" Auf seinen Wunsch berbrachte sein Bruder die Zeichen des Knigtums, Krone und Mantel, Schwert und Lanze, dem wackeren schsischen Herzoge Heinrich, und auf diesen fiel denn auch der Sachsen- und Frankenfrsten Wahl. Herr Heinrich sa am Vogelherd": nach der Sage empfing er die Botschaft von seiner Erhebung beim Vogelfange im waldgrnen Harz. Als wichtigste Aufgabe verfolgte der einsichtige, tatkrftige Mann die Anerkennung seines Knigtums durch die brigen Stmme, die Schwaben, Bayern und Lothringer. Mit kluger Migung, indem er ihnen die innere Selbstndigkeit lie, erreichte er denn auch die Huldigung der Herzge. So schuf der König einen nationalen deutschen Staat; die Gesamtheit der Stmme bildete, wie unser jetziges Reich, einen Bundesstaat, nmlich einen festen Bund unter einem gemeinsamen Oberhaupt. 74. Die Sicherung des Sachsenlandes. Schwer litt das Herzogtum Sachsen unter den erneuten Einfllen der wilden Ungarn; da fiel einer ihrer Huptlinge in Heinrichs Gewalt. Fr seine Frei-lassung und eine jhrliche Abgabe gewhrten sie ihm eine neunjhrige Schonung des Sachsenlandes; dagegen suchten sie jetzt ver-heerend das sdliche Deutschland heim. Inzwischen sicherte Heinrich Sachsen durch Errichtung einer Anzahl fester Burgen, deren es bis dahin nur wenige im Lande gab. In ihnen sollte man in der Not sich bergen" knnen. Jeder neunte Mann mute eine solche Burg beziehen, und ein Teil der

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 52

1917 - Düsseldorf : Schwann
52 Noch achtundvierzig Jahre hat Adelheid in Deutschland gelebt. Alle Tugenden einer Knigin, Gattin und Mutter zierten die gebildete Frstin. Hoch preist die Geschichte besonders den Edelmut, mit dem sie die Tchter ihres Feindes Berengar zu sich nahm und wie ihre eigenen Kinder erzog. 80. Die Besiegnng der Ungarn Nicht lange nach Ottos Rckkehr aus Italien brachen die Ungarn von neuem verheerend in Deutschland ein. Vergeblich berannten sie die Stadt Augsburg; tapser verteidigten die Brger unter ihrem wackeren Bischfe Ulrich q r r die bedrohten Mauern. Da zog König Otto heran. Es war im August. Auf dem nahen L e ch f e l d e stellten sich ihm die Raubscharen entgegen. Das Heer der Deutschen rckte in acht Heerhaufen,'die nach Volksstmmen geordnet waren, vor; in der Mitte wehte der dem Könige das Reichsbanner. Der Kampf war hei; ein Teil der Ungarn war den Deutschen in den Rcken gefallen und drohte ihre Schlachthaufen zu sprengen. Aber Otto entflammte die Seinen durch wunderbare Tapferkeit bis zum uersten. Alle stritten wie Helden. Herzog Konrad wurde, als er erschpft seinen Helm lftete, von einem Pfeile getroffen und shnte seine Untreue von ehedem mit dem Tode. Die Feinde zerstoben schlielich in wilder Flucht; ein Teil wurde in den Lech getrieben und ertrank. Die Ungarnnot hatte jetzt fr immer ein Ende. Die schwere Niederlage brach den wilden Sinn des Nomadenvolkes, und es be-gann in der Theiebene sehaft zu werden. Bereits fnfzig Jahre nach der Schlacht auf dem Sechfelde wurde es unter seinem Könige Stephan christlich. Der erfreute Papst bersandte dem frommen Fürsten als Geschenk eine goldene Krone, die seitdem das hchste Kleinod der Ungarn ist; auch verlieh er ihm den Titel Apostolischer König", wie einst der Franke Chlodwig den Ehrennamen Allerchristlichster König" erhalten hatte. Die Stephanskrone" und den Titel Apostolische Majestt" fhrt noch heute als König von Ungarn der sterreichische Kaiser. 81. Die Erneuerung der Kaiserwrde. Sieben Jahre nach Q9 der Ungarnschlacht empfing Otto samt seiner Gemahlin Adel-Heid in Rom vom Papste die kaiserliche Krone. Die Christenheit hatte wieder einen Schutzherrn, das Abendland einen hchsten weltlichen Herrscher. Das Reich fhrte fortan die Bezeichnung Heiliges Rmisches Reich Deutscher Nation; heilig", d. h. christlich (vgl. den ppstlichen Titel Heiligkeit"), war es im Gegensatze zu dem alten heidnischen Rmerreiche, römisch" als die Fortsetzung dieses Reiches und deutscher Nation" zur Bezeichnung seiner Verbindung mit dem

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 56

1917 - Düsseldorf : Schwann
56 sein Erbrecht auf das Knigreich Burgund mit den Waffen behaupten; dreimal stieg er mit einem bewaffneten Gefolge von den Alpen nach Italien hinab. In Werken der Frmmigkeit wetteiferte mit Heinrich seine Gemahlin Kunigunde, eine Grafentochter aus Luxemburg. Sein kirchliches Verdienst ist besonders die Grndung des Bistums B a m -b e r g; es sollte ein Mittelpunkt der Slawenbekehrung sein. In dem schnen Bamberger Dome, dessen Bau Heinrich begonnen hatte, fand das letzte Herrscherpaar des schsischen Hauses sein Grab. Die (4) frnkischen Herrscher. Deutschland hlt sich ein Menschenalter hindurch auf der Hhe der Macht. Dann aber wird diese erschttert und geschwcht durch die Kmpfe der Krone mit dem Papsttum und den Fürsten. Die beiden ersten Franken. 1024- 1039 89. Konrad Ii. Nach dem Erlschen des schsischen Hauses erkoren die geistlichen und weltlichen Groen in der Rheinebene oberhalb Mainz den frnkischen Grafen K o n r a d , dessen gleich-namiger Ahnherr einst in der Schlacht auf dem Lechfelde gefallen war. Der neue König war ein Mann von starkem-Selbstbewutsein und groer Tatkraft; an seinem Sattel hingen, sagte man, Karls des Groen Bgel. Machtvoll schirmte er den Frieden des Reiches. Um an der Nordgrenze Ruhe zu bekommen, trat Konrad die Mark S ch l e s w i g an den Dnenknig ab; sie ist erst 1864 wieder deutsch geworden. Dagegen fiel ihm als Heinrichs Nachfolger das Knig-reich Burgund zu, das auch die westliche Schweiz umfate; der grte Teil des Landes geriet aber spter an Frankreich. Persnliche Ansprche auf Burgund erhob gegen den Kaiser sein Stiefsohn E r n st von Schwaben, dessen Mutter Gisela aus dem burgundischen Knigshause stammte. Aber der aufrhrerische Prinz mute sich unterwerfen und kam in Haft. Die Frbitte der Mutter verschaffte ihm die Freiheit. Da er sich jedoch weigerte, seinen Freund und Aufstandsgenossen Werner von Kyburg im Stich zu lassen, so verfiel er in die A ch t, d. h. es wurde jedermann erlaubt, auf Ernst zu achten", um ihn zu tten. Von des Kaisers Vasallen verfolgt, fiel der Prinz zusammen mit dem Freunde kmpfend im tannengrnen Schwarzwald. Vom Volk ist der treue Herzogssohn zum Helden der Sage gemacht, und der Dichter Uhland hat sein Schicksal in einem Trauerspiel verherrlicht. Glanzvoll in Rom gekrnt und auf die Treue der kleinen Vasallen gesttzt, deren Lehen fr erblich erklrt wurden, stand Konrad in

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 30

1917 - Düsseldorf : Schwann
30 gesindes, der Marschall als Leiter des Stallwesens und Rosse-dienstes, der Kmmerer als Hter der Schatz- und Vorrats-kammer und der Schenk als Ordner der kniglichen Tafel. Grere Macht als sie alle erlangte bei der fortschreitenden Unfhigkeit der Könige der sogenannte Majord6mus oder Haus-meier. Ursprnglich nur Vorsteher des kniglichen Haushaltes, wurde er bald der erste Minister. Das Hausmeieramt war fast unbeschrnkt, seitdem es sich in der austrasischen Familie der P i p i -niben vererbte, die aus dem heutigen Belgien stammten. Sie waren, wie schon ihr Name besagt, ein kerniges", kraftbewutes Geschlecht; der erste Pipln, der auch in Neustrien das Hausmeier-amt erkmpfte, nannte sich stolz Herzog und Fürst der Franken". Der bedeutendste Hausmeier war Karl, zubenannt Marten, d. h. Hammer; er regierte bereits mehrere Jahre ohne einen knig-lichen Herrn". In Karls Zeit fllt der Ansturm einer ungeheuren Gefahr gegen Europa. Sie richtet unseren Blick nach dem Morgenland e. Der Islam. Ter Islam, dem heutzutage etwa 13 0 der Menschen, gegenber 36/0 Christen, anhangen, geht als schwrmerische Religion aus der Wste hervor und erobert mit Feuer und Schwert die morgenlndischen Teile des alten Rmerreiches. Er setzt seinen Fu auch nach Spanien und bleibt auf Jahr-hunderte hinaus der Todfeind des christlichen Abendlandes. 46. Das Austreten des Islam. Eine der gewaltigsten Be-wegungen der Geschichte war es, die im siebenten Jahrhundert das Morgenland ergriff. Sie ging von Mohammed aus. Sein Name be-deutet: Der Vielgepriesene". Er stammte aus Mekka in Arabien, wo noch heute das uralte Tempelheiligtum der Kaaba mit dem schwarzen Stein", einem Meteorstein, verehrt wird. Anfnglich Hirt, dann Handelsmann, trat der trumerische Wstensohn im Alter von 40 Jahren als Lehrer einer gttlichen Offenbarung" auf, die der Erzengel Gabriel ihm, wie er vorgab, berbracht hatte. Allah (Gott) ist groß", so verkndete er, und Mohammed ist sein Prophet!" Vor seinen Widersachern floh er fr kurze Zeit von Mekka nach Medina. Mit dem Jahre dieser Flucht, der sogenannten H e d s ch r a, beginnt die Zeitrechnung der Mohammedaner. Zehn Jahre spter starb der Prophet, der inzwischen fast ganz Arabien fr sich gewonnen hatte, zu Medina. In der dortigen Moschee (Gebetshaus) liegt er in einem eisernen Sarge bestattet; neben ihm seine Tochter Fatima. Nach Mohammeds Tode wurde seine Lehre, der I s l a m , d. h. Ergebung an Gott, in dem% o r a n , dem Buche", zusammen-
   bis 10 von 116 weiter»  »»
116 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 116 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 5
2 1
3 0
4 14
5 4
6 0
7 2
8 1
9 2
10 9
11 3
12 1
13 0
14 0
15 0
16 7
17 0
18 0
19 0
20 0
21 3
22 0
23 2
24 0
25 1
26 10
27 4
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 12
34 2
35 0
36 3
37 56
38 0
39 2
40 0
41 0
42 46
43 6
44 0
45 12
46 70
47 1
48 28
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 25
2 0
3 3
4 0
5 0
6 0
7 2
8 0
9 20
10 0
11 0
12 1
13 7
14 0
15 0
16 8
17 52
18 0
19 1
20 2
21 2
22 1
23 18
24 0
25 6
26 9
27 1
28 1
29 1
30 1
31 0
32 2
33 0
34 1
35 1
36 1
37 3
38 3
39 11
40 0
41 1
42 3
43 12
44 1
45 10
46 0
47 0
48 0
49 0
50 1
51 0
52 1
53 0
54 0
55 1
56 24
57 1
58 2
59 1
60 1
61 1
62 0
63 0
64 0
65 24
66 3
67 5
68 9
69 5
70 0
71 15
72 2
73 0
74 0
75 6
76 1
77 10
78 1
79 1
80 1
81 0
82 13
83 104
84 1
85 0
86 1
87 5
88 1
89 4
90 0
91 1
92 10
93 0
94 0
95 2
96 3
97 0
98 11
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 65
1 16
2 84
3 59
4 41
5 59
6 70
7 46
8 26
9 130
10 158
11 14
12 93
13 74
14 9
15 63
16 29
17 51
18 78
19 146
20 2
21 86
22 50
23 16
24 47
25 39
26 95
27 34
28 49
29 113
30 70
31 22
32 17
33 420
34 54
35 145
36 33
37 67
38 15
39 127
40 53
41 35
42 88
43 148
44 131
45 7
46 45
47 47
48 41
49 25
50 139
51 180
52 85
53 13
54 209
55 59
56 82
57 32
58 35
59 518
60 45
61 291
62 73
63 43
64 87
65 145
66 46
67 54
68 8
69 5
70 8
71 132
72 130
73 32
74 46
75 62
76 7
77 42
78 41
79 33
80 117
81 765
82 31
83 12
84 58
85 56
86 8
87 11
88 39
89 34
90 7
91 170
92 3
93 28
94 3
95 5
96 10
97 97
98 17
99 45
100 433
101 4
102 142
103 41
104 4
105 81
106 53
107 27
108 16
109 13
110 82
111 123
112 148
113 12
114 77
115 74
116 96
117 23
118 73
119 25
120 56
121 270
122 35
123 82
124 71
125 75
126 41
127 131
128 53
129 79
130 4
131 184
132 116
133 54
134 11
135 18
136 295
137 27
138 19
139 19
140 120
141 61
142 154
143 191
144 40
145 127
146 36
147 46
148 32
149 2
150 54
151 149
152 166
153 12
154 38
155 151
156 217
157 205
158 35
159 7
160 12
161 26
162 21
163 40
164 30
165 74
166 167
167 55
168 40
169 94
170 50
171 125
172 49
173 166
174 46
175 179
176 53
177 163
178 3
179 91
180 21
181 40
182 131
183 427
184 49
185 19
186 12
187 61
188 33
189 28
190 75
191 47
192 84
193 22
194 40
195 39
196 197
197 52
198 71
199 79