38 Die fremden Erdteile. Asien.
bedeutendste Fluß des Hochlandes ist der Kisil Jrmak (roter Fluß). Die
Raudgebirge trocknen die ins Innere strömende feuchte Seeluft, fo daß die
Hochländer größtenteils dürre Steppen und Salzwüsten find.*) In der
trockenen Lust gedeihen Tiere mit langer, seidenweicher Wolle, darunter die
Angoraziege (angora). — Die wohlbewässerten, zum Teil bewaldeten Küsten-
terrassen erzeugen Südfrüchte und feurigen Wein. Von der Westküste kommen
auch die meisten Badeschwämme, sowie berühmter Meerschaum in den Handel. —
Die Bewohner sind an den Küsten Griechen, die Handel, Gewerbe (Teppich-
Weberei) und Landbau treiben, auf dem Hochlande Türken, die sich bäuerlich
beschäftigen.
Kleinasien gehört zum Gebiet der asiatischen Tiirkei. Asmyrna, an der
Westküste gelegen, bedeutendste Handelsstadt der ganzen asiatischen Türkei. —
Skütari, am Bosporus, gleichsam eine Vorstadt und der Kirchhos von
Konstantinopel- denn der Türke sucht seine Ruhe, wenn irgend angängig, in
der heimischen (asiatischen) Erde. Von Smyrna und Skütari gehen d'ie Bahnen
der asiatischen Türkei ins Innere, die bis zum Persischen Meer fortgeführt
werden sollen. — Brussa, bedeutende Stadt am Abhänge des kleinasiatischen
Olymp. — Auf dem n. Teil der Westküste die Uberreste von Troja und
Pergamon. — Der Westküste sind zahlreiche Insel vorgelagert, darunter
Rhodus, einst Hauptsitz der Johanniter, und Samos, die Insel des
Polykrates. — Die Insel Cypern (Kupfergewinnung, Kupfer trägt nach der
Insel seinen Namen, Eyperwein) steht unter englischer Verwaltung.
2. Kaukasien, größer äls Norddeutschland, 9 Mill. E., umfaßt das
Land zu beiden Seiten des Kaukasus, eines lückenlosen und daher nnweg-
samen, wilden Hochgebirges, das die Landenge zwischen dem Kaspischen und
dem Schwarzen Meer verriegelt. Seine Länge kommt der der Alpen fast
gleich; seine höchsten Berge übertreffen die Höhe der Alpenriesen. Der
Kaukasus ist ein junges Faltengebirge und bildet die Fortsetzung des Iaila-
gebirges auf der Krim. Die bedeutendsten seiner zahlreichen Gipfel sind
Elbrus (--glänzender Berg) und Kasbek. Als einziger bequemer Ge-
birgsübergang führt eine kühn gebaute Straße vom Nordfuße nach Tiflis.
Auf der Südseite fließt die K u r ä. — Das n. Vorland des Kaukasus ist
durchweg Steppe, das s. dagegen mit Ausnahme der Steppe am untern Kur
üppige, angebaute Landschaft von italienischer Milde. Beide Vorländer sind
reich an Petroleumquellen. — Die Gebirgstäler des Kaukasus werden
von zahlreichen kriegerischen Völkerschaften bewohnt, die sich erst nach langem
Freiheitskampfe der russischen Übermacht gebeugt haben. Alle gehören zur
mittelländischen Rasse, unter ihnen die körperlich schönen Tscherkessen und
Georgier.
Kaukasien gehört zum russischen Asien. -Z: Tiflis, Hst. Kaukasiens. an?
bedeutende Handelsstadt. Von Batüm am Schwarzen Meer bis »Baku,
das durch die Erdölgewinnung groß wurde, führt eine Eisenbahn, die sich
jenseits des Meeres in Turan über Merw nach Taschkent fortsetzt.
3. Armenien, 21/2 Mill. E., ein Land der Berge und Hochländer,
ist das Bindeglied zwischen den gefalteten Gebirgsgürteln Kleinasiens und
Irans. Die höchste Erhebung ist der A r a r a t, ein Vulkan, der in das
Gebiet des ewigen Schnees ragt. Armenien ist das wichtigste Quellgebiet
Vorderasiens. Welche 2 Flußpaare entspringen hier? Unter den zahlreichen
*) Schwäbische Kunde: Daselbst erhob sich große Not: viel Steine gab's
und wenig Brot usw.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Kleinasien Bosporus Smyrna Olymp Troja Pergamon Samos Cypern Norddeutschland Tiflis Asien Tiflis Kaukasiens Turan Taschkent Armenien Kleinasiens Irans Armenien Vorderasiens
40 Die fremden Erdreile. Asien.
der Palmen der Sommer." Seit frühen Zeiten bildeten beide Gebirge die
Zufluchtsstätten der christlichen Maroniten und der mohammedanischen
Brufen. — Cölesyrieu ist die Kornkammer Syriens. Der schmale, nn-
fruchtbare Küstensaum am Mittelmeer ist das alte Phönizierland. — Syrien
ist der Hauptherd des Aussatzes.
Ä Damaskus, „das Auge des Ostens", ist die in herrlichen Garten-
Umgebungen gelegene £>st. Syriens, Stapelplatz des Karawanenhandels und
Sitz lebhafter Gewerbtätigkeit, durch Eisenbahn mit dem ersten Hafen Syriens,
* Beirut (berüt), verbunden. — Hhalebmeppo) gehört zu den blühendsten
Handelsstädten der astatischen Türkei; es vermittelt den Handel vom Mittel-
meer zum Euphrat. — Die ehemals glanzvollen Städte Tyrus und Sidon
sind jetzt ärmliche Flecken, ebenso die einst so volkreiche Stadt Antiochien.
Die Ruinenstätten von Palmyra und Baalbek (bäalbck) erzählen eben-
falls von einstiger Größe und Herrlichkeit.
b) Palästina^), so groß wie Westpreußen, das gelobte Land, nimmt
die Südhälfte von Syrien ein. Als Wiege der christlichen Religion ist es
von größter Wichtigkeit. Seiner Natur nach ein durch Meer, Gebirge und
Wüsten abgesondertes Land, in dem sich Israel zu einem a b -
gesonderten Volke entwickeln konnte, lag es doch andererseits an der
Grenze von drei Erdteilen, umgeben von den mächtigsten, alten Kulturländern.
Durch die Talspalte des Ghor, in der der Jordan durch den
Sumpssee Merom und den klaren, fischreichen See Genezareth in das
Tote Meer fließt, wird das Land in das Ost- und Westjordanland
geteilt.
Das Ostjordanland steigt aus der Jordansenke in steilen, schluchten-
reichen Bergformen an und bildet dann größtenteils ein weites Steppengebiet
Längenmaßstab 1 : 1200000.
das nach 0. zur Wüste übergeht. — Das Ghor (chor), d. i. Ebene, liegt
fast seiner ganzen Ausdehnung nach unterm Meeresspiegel. Das Tote Meer
bildet mit einer Lage von 394 m unterm Meeresspiegel das tiefste
Senkungsgebiet des Erdbodens. N. vom Toten Meer zieht der
vielgewundene, schnellfließende Jordan mit seinen Oleandergebüschen, Lorbeer,
Weiden- und Schilfbüschen an den Ufern ein grünes Band durch die braune,
dürre Talebene, Hohlsyrien, das Jordantal mit seiner südlichen Fortsetzung
und der Golf von Akaba bilden eine langgestreckte Einsenkung, den syrischen
Graben, der sich im Roten Meere fortsetzt. — Das Westjordanland
*) Von Philistäa, Land der Philister.
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Extrahierte Personennamen: Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Asien Syriens Syrien Damaskus Syriens Syriens Beirut Tyrus Palmyra Syrien Israel Sumpssee_Merom Westjordanland Akaba Westjordanland
42 Die fremden Erdteile. Asien.
80.-Ecke und der Straße von Ormüs das am dichtesten bevölkerte Reich
Oman mit der Hst. Maskat, dem Herrschersitz eines Jmam. An der Küste
des Persischen und Roten Meeres Perlenfischerei. — Im Innern der Halbinsel
der Staat der fanatischen Sekte der Wahabiten, deren Jmam in Riäd
wohnt. — Vor der Straße von Bab el-Mandeb (Tor der Tranen, wegen
der gefährlichen Schiffahrt) besitzen die Engländer die Hafenstadt Aden.
7. Iran, b. h. Land der Arier, fast so groß wie Arabien, etwa
14 Mill. E, bildet ein Tafelland von 1000 in mittlerer Höhe, das von
hohen, zum Teil bewaldeten Faltengebirgen eingeschlossen ist. Im 0 die
Suleiman-Kette, im N. der Hindnküsch und f. vom Kaspisee der
Elbürs mit dem hohen Vulkankegel Demaweud. — Da die Randgebirge
den Winden vom Meere ihre Feuchtigkeit entziehen, ist das Klima äußerst
trocken. Daher ist das Land vorwiegend Steppe und Salz wüste, in
den quellenreichen Oasen und wasserreichen Gebirgstälern angebautes Land.
Der bedeutendste Fluß ist der Steppenfluß Hilmeud, der in den Hamün-
sumpf mündet. — Iran gehört unter die Hauptländer der Pest.
Die Bewohner gehören zur mittelländischen Rasse und sind Moham-
medaner. In der Steppe sind die Nomaden, in den Oasen Feldbauer,
Handwerker, Kaufleute und Gelehrte. Von den alten Feueranbetern
haben sich noch Reste erhalten. — Die Landeserzeugnisse verdienen
weniger durch ihre Menge, als vielmehr durch ihre Mannigfaltigkeit Beachtung.
Erzeugnisse sind Baumwolle, Opium, Reis, Teppiche, Seide, Mandeln u. a.
Der Gewerbefleiß beschränkt sich auf Weberei und Teppichknüpserei.
Im Altertum gehörte Iran zum persischen Weltreich; im Mittelalter
nahm es teil an dem Glänze des östlichen Kalifats. Aus den staatlichen
Wandlungen der Neuzeit sind drei Staaten hervorgegangen: Persien, Afgha-
nistan und Belutschistan.
Ptrsien (3 mal so groß wie das Deutsche Reich, etwa 3 Mill. E.) umsaßt
den größten, westlichen Teil Irans. Sein Herrscher ist der unumschränkt und
willkürlich regierende Schah (sprich Schach, danach ist das bekannte Spiel
genannt). — ^Teheran, Residenz. — Schirls, ein Schatten ^früherer
Größe, als es eine glänzende Hauptstadt war. In der Rtche die Trümmer
von Perscpolis. — stebris, in seiner Größe zurückgegangen, vermittelt
den Handel nach Europa.
Afghanistan*), größer als das Deutsche Reich, 5 Mill. E., bedeutsam als
Durchzugsland für den Verkehr von Turan nach Indien. Der Staat steht
unter britischem Einfluß. K ä b u l, Hst. an der großen indischen Handelsstraße.
Herät, gewerbreichste Stadt im W. des Reichs.
Beltttschistän, englisch, ist der ödeste und unwirtlichste Teil Irans,
fast nur von nomadisierenden Hirtenstämmen bewohnt.
Rückblick auf die staatliche Einteilung Vorderasiens: Zur asiatischen
Türkei gehören: Kleinasien, Westarmenien, Mesopotamien, Syrien mit
Palästina, (Sinai ägyptisch), der Küstenstrich Arabiens vom Roten Meer und
der Küstenstrich el-Hasa am ^l^V.-User des persischen Golfs. — Russisch ist
Kaufasien und Nordarmenien. — Englisch ist Cypern, Aden und Belutschistan.
— Selbständige Staaten sind das freie Arabien, das Reich Maskat,
Persien mit Südostarmenien und Afghanistan.
*) Istan = Platz, Aufenthalt, Afghanistan = Land der Afghanen.
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B. Länderkunde.
I. Die fremden Erdteile.
A. Asien.
(44 Mill, qkm, 830 Mill. 18—19 auf 1 qkm.)
1. Überblick.
1. Lage und Flächengliederung. Asien liegt auf der n. Halbkugel.
Nur einige seiner sö. Inseln reichen aus die s. Halbkugel. Es erstreckt sich
durch drei Zonen: die heiße, nördliche gemäßigte und nördliche kalte
Zone. Zeige den n. Polarkreis und Wendekreis! Bestimme nach der
Karte die Landgrenzen des Erdteils gegen Europa und Afrika! Nenne
die Meere, die Asien begrenzen und die Meeresstraßen, die sie verbinden!
Am meisten ist Asien im O. und S. gegliedert. Nenne nach der
Karte die Meerbusen des Indischen Ozeans, die 4 Randmeere des Großen
Ozeans und die Verbindung mit dem Nördlichen Eismeere! — Zähle die
wichtigsten Halbinseln und Inseln Asiens in 0., 8. und W. auf!
Die Glieder verhalten sich zum Rumpf des Festlandes wie 1 : 3. Trotz
der bedeutenden Gliederung brachte es der senkrechte Bodenaufbau des Binnen-
landes mit sich, daß Innereien der in den Gliedern des Erdteils entwickelten
Kultur verschlossen blieb.
2. Bodengestaltung und Bewässerung. Asien wird zu 2/3 seiner
Bodenfläche von ausgedehnten Hochländern erfüllt, die sich vom Agäischen
Meere bis zum Großen Ozean erstrecken. Die Gebirge, die die Hochländer
entweder begrenzen oder durchziehen, ziehen vorwiegend in wö. Richtung.
Man unterscheidet das kleinere Hochland von Vorderasien, das den
w. Teil des Erdteils erfüllt, und das große Hochland von Jnnerasien,
das Jnnerasien und einen Teil Ostasiens bildet. Beide sind durch das
Pamir-Hochland, das „Dach der Welt", und den Gebirgszug des
H i n d u k u s ch miteinander verbunden. Das mächtigste Gebirge ist der
Himalaja, d. i. Wohnung des Schnees.
Da sich die Hochfläche und Gebirge quer durch den ganzen Erdteil hin-
ziehen, bringen sie eine scharfe Scheidung zwischen dem N. und S. des Erd-
teils hervor. Auch wurden durch die rauhen, ausgedehnten Hochländer
Jnnerasiens die Länder Ostasiens von den westlichen Kulturländern ab-
geschlossen.
Von den Tiefländern, die das große Hochlandgebiet umgeben, ist
in erster Linie das sibirische Tiefland zu nennen, das den größten
Teil von Nordasien einnimmt und mit dem Tieflande von Tnran, um den
Aralsee, zusammenhängt. Westsibirisches Tiefland, Turau und osteuropäisches
3*
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
48
Die fremden Erdteile. Asien.
den Randgebirgen regnet sich die feuchte Luft ab und erreicht trocken Hoch-
asien.
Im Winter kühlt sich infolge der starken Ausstrahlung bei heiterem
Himmel die Luft sehr ab, ein Gebiet hohen Luftdruckes bildet sich, aus dem
die Luft stürmisch herausweht in das Gebiet geringen Luftdruckes über dem
Meere. Daher herrschen in Ostasien Nw.-Winde, die die Eiseskälte des
Hochlandes über China und die östlichen Inseln führen. So kommt es,
daß noch bei Kanton in 8.-China in der Tiefebene Schneefall vorkommen
kann, am Wendekreise, also in der heißen Zone. Peking, in der
Breite Neapels gelegen, hat daher die Januarwärme von Christiania bei
normaler Juliwärme (26 °).
Die heftigen Nw.-Stihcme blasen den Staub und den Sand aus der
Wüste heraus und breiten ihn über China aus, wo der niederfallende Staub
von der Pflanzendecke festgehalten wird. Dadurch sind die äußerst srucht-
baren Lößgebiete Chinas entstanden (die gelbe Erde).
Die Bevölkerung ist mongolischer Abstammung und führt größtenteils
ein Nomadenleben. Die Bevölkerungsdichte ist bei den wenigen Millionen
sehr gering. Die Bewohner Tibets und der Mongolei sind Buddhisten,
die vou Ostturkestan Mohammedaner.
Alle Länder mit Ausnahme des Pamirhochlandes sind Nebenländer
des chinesischen Reichs und stehen unter chinesischen Statt-
Haltern.
Tibet hat auf seinen kalten, öden Hochlande geringe Bevölkerung.
Osttibet ist das Quellgebiet der Ströme Chinas und der größten Flüsse
Hinterindiens. In Lhäsa (Götterland) residiert das geistliche und weltliche,
aber von China abhängige Oberhaupt von Tibet, der Dalai-Lama.
Ostturkestan ist im wesentlichen das Becken des Tarimflusses. Das
Land ist von mohammedanischen Turktataren bewohnt und weist in
manchen Gebirgstälern und um die Städte Jarkaud und Kaschgär be-
deutende Fruchtbarkeit auf. — Die Dsungarei öffnet sich nach dem Tief-
lande des Aralsees und bildet ein wichtiges Völkertor. Durch dieses sind
wiederholentlich innerasiatische Völker, als Hunnen, Mongolen, Türken, nach
Westasien und Europa vorgedrungen.
Die Mongolei ist das umfangreichste der Hochländer. Sie besteht fast
lediglich aus Steppe und Wüste, ein echter Herd des Nomadentums. Der
mittlere, muldenförmige Raum ist eine endlose Steppe, Salz- und Stein-
einöde, Gobi, d. i. Wüste, oder Schamo, d. i. Sandmeer, genannt. —
Die wilden Mongolen st ämme (nach ihnen ist die mongolische Rasse
benannt) haben sich zu Zeiten gleich verheerenden Strömen über
die Kulturländer Europas, Chinas und Judieus ergossen.
Das Pamirhochland ist russisch.
2. Ostasieo. Die Mandschurei, das nö. der chinesischen Nebenländer,
bildet ein Tiefland, das von Gebirgen umrahmt und reich an Weide, Wald
und Ackerland ist. Im N. reicht das Gebiet bis zum Amur. Das Küsten-
land und das Gebiet des untern Amur befindet sich in den Händen der
Russen.
Die Mandschurei ist das Stammland des jetzigen chinesischen Kaiser-
Hauses und von allen Nebenländern des Reiches am meisten bevölkert. Aus
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Ostasieo
Extrahierte Ortsnamen: Asien Ostasien China Wendekreise Peking Christiania China Chinas Tibets Mongolei Ostturkestan Tibet Chinas Hinterindiens Lhäsa China Tibet Ostturkestan Westasien Europa Mongolei Europas Chinas
54 Die fremden Erdteile. Asien.
Bevölkerung, sind russische und polnische Ansiedler oder Abkömmlinge von
solchen. Namentlich trifft man sie in der vorhin genannten Ackerbauzone
an, wo auch die wichtigsten Städte West-Sibiriens liegen. Manche von den
Ansiedlern sind auch Nachkommen von Verbannten, da Rußland noch bis
heute Sibirien als Verbannungsland für Verbrecher benutzt. Die
schwerste Strafe trifft diejenigen Verbannten, die in den Bergwerken des
Ural, Altai und des Amurgebietes arbeiten müssen. Sie führen ein elendes,
schreckliches Dasein.
Der Hauptreichtum Sibiriens besteht in Holz, Pelztieren, Mine-
ralien und fossilem Elfenbein (vom Mammut). Sibirien ist auch
das erste Graphitland der Erde. Das sibirische Reißblei wird Haupt-
sächlich in den Faberschen Bleistiftfabriken bei Nürnberg verarbeitet. Die
große sibirische Eisenbahn, die von Ssamara ausgeht, führt über
Omsk, Tomsk, Jrkutsk bis nach Wladiwostok, dem russischen Kriegshafen
am Japanischen Meer. Ein südlicher Arm stellt die Verbindung mit dem
chinesischen Bahnnetz her.
In West-Sibirien, und zwar im Ackerbaugebiet, Tvbölsk am Ein-
fluß des Toböl in den Jrtisch. — Omsk am Jrtisch. — Tomsk, llniver
sitätsstadt unweit des Ob in der Nähe der sibirischen Eisenbahn. — Kr as -
nojärsk am Jenissn. Die meisten dieser Städte liegen an der großen
Handelsstraße, die von Kiachta durch die Ackerbauzone nach Jekaterinburg
führt (Sibirischer Trakt). In Ost-Sibirien: Jrkutsk, w. vom Baikal an
der Angara, einem Nebenfluß des Jenissci, bedeutendste Stadt Sibiriens,
Hauptstapelplatz für den chinesisch-russischen Verkehr. — Jakutsk, an der
Lena, Hauptniederlage für Pelzwerk und fossiles Elfenbein — Ochötsk fehr
kalte Stadt mit wenigen Hundert E. am gleichnamigen Meer. — Der Amur-
mündung gegenüber die an Wäldern und Steinkohlen reiche Insel Sachalin,
halb zu Japan gehörig.
2. Turän oder Westturkestan breitet sich als Tiefland zwischen
den w. Stufenländern Hochasiens und dem Kaspisee sowie dem iranischen
Randgebirge und Sibirien aus. Kaspisches Meer (—26 m), Aralsee
und Balkaschsee sind Reste eines vormaligen Meeres, das Tnran einst
bedeckte. Der Aralsee nimmt die beiden Hauptflüsse Turaus, Amu und Syr,
auf. — Das Klima zeigt schroffe Gegensätze. In den Steppen „lauert im
Winter der nordische Bär; im Sommer streift der Tiger". — Das ganze
Gebiet ist größtenteils Steppe und Wüste, nur an den Flußläufen von
fruchtbaren Oasen unterbrochen. Der Hauptteil der Bevölkerung
besteht aus nomadisierenden Turkmenen und Kirgisen. Ihr Gebiet ist die
Steppe. Die Städtebevölkerung der fruchtbaren Flußoasen ist iranisch.
Die Fruchtebenen, von altersher als asiatische Paradiese berühmt, liefern Reis,
Baumwolle, Getreide, Melonen, Wein und allerlei Obst.
Das ganze Gebiet gehört als „russisch Zentralasien", wozu man auch
die Kirgisensteppen zählt, zu den russischen Besitzungen in Asien. Die Khanate
von Buchära und tzhiwa haben sich noch einen schein von Selbständigkeit
gewahrt. Buchära, Mittelpunkt des Karawanenhandels zwischen Indien
und Europa. — Htaschkent, Hst., größte Stadt im russischen Asien und
Samarkand liegen an der Eisenbahn, die nach Orenburg und an den
Kaspisee führt.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Personennamen: Ssamara Lena Hauptflüsse_Turaus
Extrahierte Ortsnamen: Asien West-Sibiriens Sibirien Sibiriens Faberschen_Bleistiftfabriken Nürnberg Omsk Tomsk Wladiwostok Japanischen_Meer West-Sibirien Omsk Tomsk Jekaterinburg Ost-Sibirien Sibiriens Sachalin Japan Westturkestan Hochasiens Sibirien Asien Indien Europa Samarkand Orenburg
Abschluß,
211
wie die sämtlicher Bahnen in Bayern und Württemberg, Von Berlin fährt
man bis an das G e l b e Meer über 2 Wochen.
b) Das Russische Zentralasien wird von 2 Eisenbahnen
durchzogen, die vom Kaspischen Meer und Orenburg nach Taschkent führen.
e) Jnnerasien wird von mehreren Karawanenstraßen durchschnitten.
Die bedeutendste führt von Taschkent über Kuldscha quer durch
Jnnerasien, trifft hier mit der t u r k e st a u i s ch e u K a r a w a n e n st r a ß e
zusammen und endigt in Peking.
ä) In V o r d e r a s i e u ist T e b r i s der eigentliche Knotenpunkt für
die persischen Handelsstraßen, Die wichtigste führt über Teheran,
M e s ch e d , Herat und Kabul bis an die Grenze Vorderindiens. —
Im Gebiete der asiatischen Türkei wird die von einer deutschen
Gesellschaft in Angriff genommene „Bagdad-Bahn", die zunächst nur
von Smyrna bis Angora und Koma fertiggestellt ist, dann aber weiter
über Adana, Mosnl und Bagdad an den Persergolf führen soll,
von großer Bedeutung werden. Die europäische Orieutbahn fände dadurch
gewissermaßen eine Fortsetzung bis zu den Eingangstoren Indiens.
e) Im asiatischen M o n s u n g e b i e t nimmt das großartige Eisen-
bahnnetz Vorderindiens bei weitem den ersten Rang unter
allen Verkehrsstraßen Asiens ein. Aber auch ganz Dekan und Ceylon,
das Jndnsgebiet und insonderheit das T i e f l a n d von H i n d o st a n
sind netzartig von Bahnlinien durchzogen. Sonst haben nur uoch die
Japaner ihrem Lande zahlreiche Schienenwege gegeben, und die
Niederländer auf Java einige Bahnstrecken angelegt. Die Chinesen
verhalten sich gegen größere Eisenbahnbauten noch immer ablehnend,
neuerdings haben aber in den Küstenländern die Europäer immer mehr
Einfluß erlangt,
2. In Amerika, a) Au der Spitze des amerikanischen Binnenland-
Verkehrs steht die Union. Ihr Schienennetz ist das umfangreichste der Erde.
Am berühmtesten sind die fünf Paeificbahnen, die das Atlantische
mit dem Stillen Weltmeer verbinden. Die älteste, 1869 vollendet, heißt
Zentralpacifiebahn und führt von N e u - D o r k über C h i k a g o
und Omaha nach San Francisco, verbindet also die größte Küsten-
stadt der Ostküste mit dem verkehrreichsten Hafen der Westküste. Während
der nur ö1^ Tage dauernden Fahrt im Schnellzuge hat der Reisende
infolge der großartigen inneren Einrichtung der Bahnwagen die größte
Bequemlichkeit.
Das südliche Kanada durchschneidet die Kanada- P.-B., die den
Reisenden in sechs Tagen von Kanada nach Vancouver bringt. Im
Gebiet von Mexiko führt eine Bahn von Veracruz über Mexiko nach
der pacifischen Küste. Den kürzesten Weg zwischen beiden Meeren durchmißt
die schon erwähnte Panamabahn. Der Panamakanalbau ist
noch nicht aufgegeben. Dagegen sind die Kanäle erwähnenswert, die das
Gebiet der Großen Seen mit dem Atlantischen Ozean verbinden. Auf
kanadischer Seite gelangen Seeschiffe mäßigen Tiefgangs auf einem Kanal,
der die Niagarafälle umgeht, bis nach Chikago. Der E r i e - K a u a l ver-
mittelt den Güterverkehr zwischen Neu-York und Bnffalo; der Jllionis-
Kanal verbindet das Seegebiet mit dem Mississippisystem.
14*
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Württemberg Berlin Orenburg Taschkent Taschkent Peking Teheran Herat Kabul Smyrna Angora Adana Bagdad Indiens Asiens Ceylon Amerika Omaha San_Francisco Kanada Kanada Vancouver Mexiko Veracruz Mexiko Chikago Neu-York
Vorderasien. 39
Seen sind die größten der Wän- und Urmiasee (ürmia), beides Salz-
seen. — Das Klima ist in den Tälern milde, auf den bergumschlossenen
Hochebenen so trocken, daß der Ackerbau künstliche Bewässerung erfordert.
Die rauhen Hochflächen und Berge sind Weideland, die Gebirgszüge hie
und da bewaldet. — Die Armenier gehören zu den Mittelländern, sind
daheim ein Hirten- und Bauernvolk, in der Fremde schlaue Handelsleute
und Dolmetscher. Dem Islam gegenüber haben sie am christlichen
Glauben mit Zähigkeit festzuhalten gewußt. Ihr Kultus hat viel Alt-
christliches bewahrt.
Armenien bildet kein einheitliches Staatsgebiet. Der N. ist russisch, der
"W. ist türkisch, Hpst. Erserüm, wichtige Handelsstadt, an der Karawanen-
straße vom Schwarzen Meer nach Persien, starke Festung, die die Heerstraße
nach Tislis beherrscht. Der 80. Armeniens ist persisch; Hst. Tebris, größte
Stadt Armeniens, vermittelt Persiens Handel mit dem Westen.
4. Mesopotamien, d. h. Zwischenstromland, fast so groß wie Italien,
Iv2 Mill. E., die Ebene der Zwillingsströme Euphrat und Tigris,
lehnt sich als niedrige Hochfläche an das armenische Hochland an und senkt
sich allmählich zum angeschwemmten Tieflande am Persergolf. — Im Alter-
tum waren die Ebenen infolge guter Bodeupflege und künstlicher Bewässerung
von fabelhafter Fruchtbarkeit. Das reiche Land war dicht bevölkert und mit
Städten, darunter Riesenstädten, übersäet. Hier gehen die geschichtlichen Er-
innernngen der Menschheit am weitesten zurück, hier war die Wiege der alten,
mächtigen Reiche von Babylonien, Assyrien und Medien-Persien; hier blühte
im Mittelalter der glanzvolle Kalifenstaat von Bagdad. — Seit dem Mongolen-
einfall 1261 sind jene großen Bewässerungsanstalten zerstört und verfallen,
und das Land bietet mit Ausnahme einiger oasenartigen Fruchtgebiete eine
öde Steppe und Sumpfebene. Von der alten Herrlichkeit erzählen die Ruiueu
von Ninive bei Mösul und die von Babylon. — Die Bevölkerung
besteht aus Arabern, Türken, nomadisierenden Kurden, Persern und
Juden.
Mesopotamien gehört zur asiatischen Türkei. «Äagdild, der feenhafte
Schauplatz der Märchen aus 1001 Nacht, alte Kalifenstadt am Tigris, zur
Zeit Harun al Raschids die erste Stadt der Welt mit 2 Mill. E. Heute nur
ein Schatten früherer Größe; Knotenpunkt des Verkehrs zwischen Arabien und
Persien, Mittelmeer und Persergols. — Basra ist als Handelsstadt seit Ver-
sandung des Schat-el Arab und Entdeckung des Seeweges nach Ostindien
sehr gesunken. — Mösul, am obern Tigris, einst blühende Industriestadt
(Musselin).
5. Syrien, so groß wie Italien, 3 Mill. E., ist eine Kalk st einplatte,
die sich nach dem Euphrat und der syrisch-arabischen Wüste senkt, einen Teil
der arabischen Tafel bildet und längs der Mittelmeerknste von Bergketten
durchsetzt ist. Das Gebiet gehört zur asiatischen Türkei. Mau unterscheidet:
a) Das eigentliche Syrien, das den n. Teil einnimmt. Hier er-
heben sich die Horstgebirge des Libanon (weißes Gebirge) und Anti-
libanon bis zu einer Höhe von 2900 in. Beide Gebirge werden durch ein
Längstal, Cölesyrien (Hohlsyrien), voneinander getrennt. — Das Ge-
birge ist namentlich auf seinem Westabhange wasserreich, fruchtbar und fleißig
angebaut. Spärliche Überreste von Cedern auf beiden Gebirgszügen.
Arabische Dichter sagen vom Libanon: „Auf seinem Haupte trägt er den
eisigen Winter, aus seinen Schultern den lieblichen Frühling; in seinem
Schöße ruht der reiche Herbst, und zu seinen Füßen schlummert im Schatten
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Die fremden Erdteile. Asien.
Tiefland, nur z. T. durch den Ural getrennt, bilden das größte zusammen-
hängende Tiefland der Erde. Im 0. Asiens breitet sich das chinesische
Tiefland, f. vom Himalaja das indische und in Westasien das Tief-
land von Mesopotamien, eine Fortsetzung des Persischen Golfes,
aus. — Die Halbinseln und Inseln des Erdteils sind meist von Gebirgen
und Hochländern erfüllt.
Die regenreichen Randgebirge der Hochländer bilden das wichtigste
Quellgebiet der asiatischen Ströme. Der n. Abdachung zum Eismeer
folgen die großen Polarströme: Ob, Jenissei und Lena; nach 0. fließen
Amur, Hoangho und Iangtse, und der Südabdachung nach dem
Indischen Ozean gehören Menam, Mekong, Jräwadi, Salwen,
Ganges und Brahmaputra, Indus, Enphrat und Tigris an. —
Die stehenden Gewässer sind vorwiegend Steppenseen mit brackischem,
bittersalzigem Wasser (vergl. S. 27!) Die bedeutendsten sind der Kaspisee,
Tibet
f«3- m ///Mm öiniriscnes i leimna ' 1
lvendej/<reis 3 0"n.b. 0°n.b. 5 0°n.b. 0°n. B.
X.-L.-Querschnitt durch Jnnerasien auf dem 90.° ö. L., 45 X überhöht,
Maßstab der Länge 1:45 000000.
der Aralsee, in den sich die Flüsse A m u und S y r ergießen, der
Balkaschsee und das Tote Meer, das den Jordan aufnimmt. Der
größte Süßwassersee Asiens ist der von Gebirgen eingeschlossene Baikal,
d. i. der an Fischen reiche See.
Ahnlich wie Europa hat auch Asien — abgesehen von dem Steppen- und
Wüstengürtel — eine sehr reiche, nach allen Seiten hin verteilte Bewäsferuug.
Doch können sich die europäischen Flüsse keineswegs mit den Riesenströmen
des Erdteils an Größe vergleichen. Eine Eigentümlichkeit Asiens sind die
Doppel- oder Zwillingsströme, die ein nachbarliches Quellgebiet haben,
in ihrem mittleren Laufe auseinander streben und endlich als Parallelströme
oder ganz vereinigt münden. Solche Zwillingsströme sind Euphrat und
Tigris, Amu und Syr, Ganges und Brahmaputra. — Außerdem kommen
zahlreiche Binnenflüsse vor, die in abflußlose Seen, Endseen münden oder
sich im Wüstensand verlieren (S. 27).
3. Das Klima ist nach Lage der einzelnen Gebiete zum Äquator und
zum Meere, sowie nach ihrer Höhenlage sehr verschieden. Der Hauptsache
uach wird das Klima Jnnerasiens ganz beherrscht durch die Gegen-
sähe sommerlicher Erhitzung und winterlicher Erkältung des
Festlandes. Von Vorderindien bis Japan reicht das Monsun gebiet,
in dem im Sommer die regenbringenden Monsune (S. 30) vom Indischen
Ozean aus Sw., vom Großen Ozean aus 8. und So. wehen. Vorder-
asien steht unter dem Einfluß trockener, nördlicher Winde, ist vielfach von
Steppen und Wüsten erfüllt und hat Mittelmeerklima mit trocknen
Sommern und Winterregen; Nordasien hat zwar gleichmäßigere Nieder-
schläge bei vorherrschenden Sommerregen, ist aber seiner hohen Breitenlage
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Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Asien Westasien Mesopotamien Indischen_Ozean Tibet Balkaschsee Asiens Europa Asien Asiens Japan Nordasien
Inner- und Ostasien.
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b) Die Philippinen*), im Besitz der Vereinigten Staaten, ist eine den
Britischen Inseln an Größe gleichkommende Inselgruppe. Die Bewohner sind
dem Namen nach Christen. Hst. Hmanila. Bedeutende Aussuhr von
„Manilahanf", Zucker und Tabak.
4. Inner- und Ostasien.
Das ungeheure Gebiet von Inner- und Ostasien umfaßt das chinesische
Reich und die Königreiche Japan und Korea.
Das chinesische Reich, größer als Europa, mit etwas weniger Be-
völkernng, erstreckt sich über Jnnerasien und den größten Teil O st -
asiens. Es gliedert sich in das eigentliche China und die Neben-
l ä n d e r.
1. Jnnerasien besteht ans einem weit ausgedehnten Hochland, das im
N. vom Altai und dem Sajanischen Gebirge, im 0. von dem Chingan-
gebirge, im 8. vom Himalaja und im Sw. vom Pamir-Hochland,
dem „Dach der Welt", begrenzt wird.
Das Innere des Hochlandes wird durch das in östlicher Richtung ver-
laufende Schneegebirge des Kuenlun, das bis 7000 m hoch ist, in ein s.
und ein n. Hochland geteilt. Jenes ist das Hochland von Tibet, das
höchste Land der Erde, bis 4500 m hoch. Im w Tibet bildet die
Karakorümkette eine breite Grenzzone. Sie zieht gleichlaufend mit dem
w. Himalaja und weist den zweithöchsten Gipfel der Erde, den Dapsang
(8620 in) auf. Das n. Hochland Jnnerasiens wird von den Chinesen
H an Hai, „trockenes Meer", genannt. Es ist der Boden eines ehemaligen
Mittelmeeres und erheblich niedriger als Tibet. Der kleinere w. Teil,
zwischen Kuenlun, Pannrhochland und dem Tienschan, d. i. Himmelsgebirge,
über 6000 m hoch, ist das Tarimdecken oder Ostturlestan. Der größere
ö. Teil des Hanhai bildet das Hochland der Mongolei mit der
Wüste Gobi, die sich im W. durch die Dsuugarei zum Tiefland öffnet.
Die Bewässerung Jnnerasiens ist äußerst dürftig, weil die Gebirgs-
umwallnug ausreichenden Regen auf dem Hochlande verhindert. — Das
Klima zeigt aus demselben Grunde scharfe Gegensätze: glühendheiße
Sommer mit Sandwirbelstürmen und strenge Winter mit furchtbaren Schnee-
stürmen. — Infolge der Regenarmut ist Steppengebiet vorherrschend;
vorwiegend Steppe ist auch die „Wüste" Gobi. Nur wenig Kulturland
findet sich an dem wasserreichen oder künstlich bewässerten Gebirgssuß in
Tibet und Ostturkestan. — Tierwelt. Das Hochland ist als Heimat
nützlicher Haustiere wichtig: der Pferde, Schafe, Kamele, Esel und Ziegen.
Der Jak ist eine Bisonart von ähnlicher Bedeutung für Tibet, wie das
Rentier für die Polländer.
Die Landräume Jnnerasiens beherrschen in klimatischer Be-
ziehung ganz Ostasien.
Im Sommer erhitzt sich die Luft bei dem blauen Himmel, steigt nach
oben, fließt seitwärts ab, verringert den Luftdruck über dem Lande und
erhöht ihn auf der See. Die Seeluft strömt daher als So.-Monsun vom
Großen Ozean, als Sw.-Monfuti vom Indischen Ozean ins Land. An.
*) Benannt nach König Philipp Ii. von Spanien.
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TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Hmanila Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Ostasien Vereinigten_Staaten Ostasien Ostasien Japan Korea Europa China Chingan- Himalaja Tibet Tibet Hochland_Jnnerasiens Tibet Pannrhochland Ostturlestan Mongolei Tibet Ostturkestan Tibet Jnnerasiens Ostasien Spanien