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1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 122

1846 - Aachen : Benrath
122 Alter einiger auffallend dicken Bäume annäherungsweise zu be- stimmen gesucht, und ste 1000 — 3000 Jahre alt gefunden. Ein Drachenbaum am Pik auf Teneriffa maß 45' im Umfange; die Kastanienbäume am Aetna haben nicht selten 60 — 70' und der berühmteste derselben sogar 180' im Umfange. In Afrika wurde eine riesige B ao.b ab (Ansonia) gemessen, denn Durchmesser 77' betrug. 4. Viele Holzgewächse verlieren nach der Fruchtreife im Herbste ihre Blätter (ihr Laub), welche sich im nächsten Lenze aus Zweigknospen wieder entwickeln. Es sind unsere Lanbhöl- zer r Eichen, Buchen, Eschen, Linden, Pappeln, Birken, Erlen, Ahorne, Weißdorn, Pflaumen, Schlehen, Kirschen, Aepfel, Rosen, Schneebällen - und Berberitzensträucher. Die meisten Nadelhölzer, wie Tannen, Fichten, Kiefern, Tarus, Wachholder und Cypressen verlieren ihre Blätter (Nadeln) ebenfalls, doch nicht alljährlich, sondern erst nach Z, 4 und 5 Jahren und niemals alle auf einmal. Sie sind deßhalb auch im Winter grün, wenn alle übrigen Bäume und Sträucher entlaubt dastehen, wodurch sie sich den immergrünen Laubhölzern der wärmern Erdstriche nähern, welche das ganze Jahr hindurch grün sind, wie : L orbeer, Myrthen, Granaten, Oleander, Alpbalsam, Alpenrosen, unser Epheu, die Stechpalme, der Mistel und das Sinn grün. 3. Kommen Gewächse von selbst, d. h. ohne Aussaat und Pflege von Seiten des Menschen fort, so werden sie wilde, wildwach- sende Pflanzen genannt. Gebaute, kultivirte, Kultur- Pflanzen dagegen sind solche, welche der Mensch für sich und seine Hausthiere säet, pflanzt und pflegt und zu seinem Nutzen und Vergnügen erzieht. Sie sind durch die Kunst des Gärtners und den Fleiß des Landmannes so sehr verändert worden, daß man von vielen weder die Stammpflanze kennt, von der sie entnommen sind, noch ihr wahres Heimathland weiß. Roggen, Spelz, Weizen, Gerste, Hafer, Reis hat man noch nir- gend wild gefunden; sie sind gleich unsern Hausthieren, dem Schafe, Rind, Hund, Kameel, Esel und Pferd schon in den ältesten Zeiten dem Schutze des Menschen übergeben worden.

2. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 123

1846 - Aachen : Benrath
123 Denkt nur an die vielen Nelken-Sorten, an die unzähligen Varietäten von ?en5ss (Stiefmütterchen oder dreifarbi- gen Veilchen), an die 300 und mehr Spielarten von Rosen, Georginen oder Dahlia's, welche unsere Blumengärten zie- ren. Die verschiedenen Kohlarten: Krauskohl, Weißkohl, Nothkohl, Savoyer Kohl, Chapin, Blumenkohl, Kohlrabie ic., alle stammen sie von einer irgend in der Welt wildwachsenden Pstanze ab. Von den Kirschen, Pflaumen, Aepfeln und Birnen sind seit ihrer Einführung in Deutschland (vor etwa 15 — 1800 Jahren) so viele Sorten entstanden, daß man deren Zahl nicht mehr zu bestimmen wagt. Die Zahl der Pflanzcn-Arten beläuft sich höchst wahrscheinlich auf 120 — 150,000 Arten, die Griechen und Römer kannten bis zum Jahre 300 nach Chr. etwa 1500 Pflanzen. Der Botaniker Tournefort um's Jahr 1700 ungefähr 4000; Linné (1778) gegen 8000, und gegenwärtig sind etwa 60,000 Pflanzen-Arten be- schrieben. 6. Da die meisten Pflanzen in 2 Elementen, in Erde und Luft oder in Wasser und Luft zugleich leben, so werden jene auch die zum Pflanzenleben erforderlichen Eigenschaften und Nah- rungsstoffe besitzen müssen. Die atmosphärische Luft wird von den Blättern durch sehr feine Löchlein, Poren oder Spalt- öffnungen eingeathmet, dagegen andere (am Tage gesunde, am Abend und während -der Nacht schädliche) Lnstarten ausgehaucht.*) Laue und warme Luft ist dem Pflanzen-Wachsthum förderlich, kalte und heiße nachtheilig oder gar tödtlich. In den eisigen Polargegenden und in der Schneeregion der Gebirge kann kein Pflanzensame keimen, noch eine Wurzel sprossen, so lange die Schneedecke nicht weggeschmolzen ist. Sie ruhen und schlummern oft Jahrhunderte hindurch, ehe sie vom belebenden Sonnenstrahl wieder einmal aufgeweckt werden. Unsere Getreidearten müssen wenigstens eine Temperatur von + 5'/z°R. haben, wenn sie kei- men sollen. *) Hieraus erhellet, daß ein Spaziergang im Freien am Tage wohlthuend und stärkend, am Abend aber der Gesundheit nachtheilig sein muß.

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 125

1846 - Aachen : Benrath
125 Die stete Wärmeabnahme dahinwärts laßt auch eine immer ge- ringere und kümmerlichere Vegetation aufkommen, bis endlich da, wo Schnee und Eis den Sonnenstrahlen nicht mehr weichen wollen, alles Pflanzenleben gänzlich aufhört. Auch auf diesem Wege finden wir in unserer Gegend noch Obst- und Wein-Kultur, frucht- bare Aecker mit Weizen, Roggen, Spelz, Gerste, Hafer, Buchweizen, Kartoffeln, Erbsen, Linsen, Bohnen, Hanf, Flachs und Futterkräutern; fette Wiesen und Weiden, große Laubholz-Waldungen mit einzelnen Na- delholzwäldern untermischt. Mehr nördlich wollen Weinre- den, Obstbäume, Weizen, Spelz, viele Bännie und Sträucher nicht mehr gedeihen, Nadelholz-Waldungen treten häufiger ans. Noch weiter gen Norden werden nur etwas Hafer, Gerste und Kartoffeln gebaut; von den Holzarten sieht man noch einzelne Birken, gekrümmte Fichten, ferner Wach holder- und Weidengestränch; dagegen treten fast dieselben schönblumigen und gewürzhaften Kräuter wieder ans, welche die Thäler und Berghänge der Alpengebirge schmücken. Zuletzt erscheineil hier, wie ans den Höhen in der Nähe der Schnee- region, noch Moose und Flechten, welche die feuchten Fels- wände und erdigen Bodenstellen Jahr aus, Jahr ein bekleiden. i). Zur bessern Versinnlichung des Gesagten hebe ich aus der ganzen Pflanzenmenge Europa's die wichtigsten Nabrrnrgspfkan- zen und die bekanntesten Holzqewächse, von Norden gegen Süden fortschreitend, hervor, wodurch ihr in den Stand gesetzt werdet, auch bei den übrigen Gewächsen unseres Eontinentes eine ähnliche Zunahme von Nord- nach Süd-Europa euch vorzustellen. a. Die wichtigsten Nah r u n g spsla n z e n, welche in Europa gebaut werden, sind: Kartoffeln, Gerste, Hafer, Roggen, Erb- sen, Linsen, Weizen, Spelz, Buchweizen, Hirse, Mais und Reis, die von Norden nach Süden in folgender Weise neben- und nach- einander auftreten : *) *) Mehrere derselben kommen im Süden mit zunehmender Warme nicht mehr vor, es sei denn, daß man sie in Hoch- thälern, an Bcrgabhangcn oder aus Hochebenen pflanzte, wo sie eine zuträglichere, minder heiße Temperatur finden.

4. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 130

1846 - Aachen : Benrath
130 Roggen und Weizen im Juli; Hafer, Buchweizen, Him- beeren und Birnen im August; Kartoffeln, Zw et scheu, Aepfel im September; Weintrauben und Kastanien erst im Oktober und später. — Daß aber dieselben Gewächse in Italien zu einer andern Zeit blühen und reife Früchte liefern, als in D eutsch- land, bei uns zu einer andern Zeit, als in Norwegen, Nord- rußland und Island, das möchte euch weniger bekannt sein. Auch diese Erscheinungen sind hauptsächlich von der höher» oder niedern Lufttemperatur abhängig. In Jtali en (Süd-Europa) begin- nen Frühling und Sommer früher als in Deutschland, und in Deutschland wieder früher als in Nordrnßlaud und Lapp- land; darum erwachen die Gewächse Italiens früher aus ihrem Wintcrschlase als in Deutschland, und bei uns eher als in nörd- lichen Gegenden. Während man im April die Roggen- und Gersten- felder in Norwegen und Lappland noch mit Schnee bedeckt findet, stehen sie im mittlern Deutschland schon in vollen Aeh- ren und in Griechenland und Italien bereits in der Blüthe. Ein französischer Seefahrer beobachtete beim Antritte seiner Reise die Pfirsischbäunie zu Brest an der Westküste Frankreichs noch am 1. April ohne Blätter und ohne Blumen; am 8. April fand er sie zu Lissabon (viel südlicher) in voller Blüthe; am 25. April hatten sie auf der nord-kanarischen Insel Madeira (noch südli- cher) schon Früchte angesetzt und am 29. fand er auf der süd-ka- narischen Insel Teneriffa reife Pfirsiche. Was wir hier in 6 Monaten an unsern Pfirsichen bemerken, beobachtete dieser See- fahrer alles in einem einzigen und noch dazu in einem solchen Monat, wo die Natur bei uns eben erst zu erwachen beginnt. (Siehe Anhang : Naturkalender Deutschlands.) 13. Eine zweite wichtige Lebensbedingung der Pflanzen ist die Feuchtigkeit. Sie ist den Gewächsen eben so nöthig, wie die Luft, doch brauchen bei weiten! nicht alle Pflanzen gleich viel Nässe. Sie wird größtenteils durch die Wurzeln aufgenommen; indessen ziehen auch die Blätter eine bedeutende Menge anö der Luft. Wie rasch erheben sich erschlaffte, welkende Pflanzen nach einem wohlthätigen Regen, ehe die Wurzel noch hinreichend be- feuchtet worden ist! Die stets kühlen Pflanzentheile, vorzüglich die Blätter, ziehen die Feuchtigkeit der Atmosphäre beständig an und saugen sie ein. Selbst die Regenwolken entladen sich, wie wir frü-

5. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 139

1846 - Aachen : Benrath
— . 139 der Wegeknöterich oder Vogelknöterich, welcher so häufig große ausgedehnte Rasen bildet, einige Simsen und Binsen rc. 23. Daß in unsern Gegenden die Getreidearten, Kartof- feln, Klee, Erbsen, Bohnen, Linsen, Raps, Flachs, Rüben, Hanf auf Aeckern dicht beisammen wachsen, Buchen, Eichen, Erlen, Birken, Fichten, Kiefern in den Wäldern- oft meilenweit gesellig neben einander stehen, ist euch schon weni- ger fremd. Aber gerade dieses gesellige Auftreten der Kulturpflanzen auf Gartenbeeten und Ackerfeldern, in unsern Wiesen, Weiden, Weinbergen, Hopfen- und Obstgärten, Hainen und Wäldern, in Kaffee-, Tabak-, Reis, Mais-, Zucker- und Baumwollen-Plantagen heißer Zonen, gerade dieses ist es, was die wildwachsenden Pflanzen so sehr zurückdrängt, von Tag zu Tag vermindert, und somit das Angesicht (die Physiogno- mie) der Erdoberfläche fortwährend verändert und ihr einen ganz andern Charakter verleiht. Hier werden Waldungen gelichtet und gerodet, da Heiden urbar gemacht, dort Seen, Sümpfe und Moore trocken gelegt und in ergiebiges Ackerland und reiche Saatfelder umgewandelt. 24. Die verschiedenen Kulturgewächse der Erde, welche der Mensch für sich und Andere baut und pflanzt, werden uns durch den Handel und die Schifffahrt aus den entlegensten Erdtheilen zugeführt; unsere Erzeugnisse dagegen fremden Völkern überbracht. Dadurch entsteht ein ewig reger Verkehr zwischen Nationen be- nachbarter Staaten, wie ferner Welttheile. Das Meer wird von kühnen Seefahrern nach allen Richtungen durchfurcht, welche die kostbarsten Land- und Meeres-Produkten aus Nord und Süd, aus Ost und West nach Europa bringen; Kanäle, Flüsse und Ströme find von Fluß- und Dampfschiffen, Barken und Booten belebt, welche die Waaren nach dem Binnenlande verführen, Landstraßen und Eisenbahnen, welche das Land in den verschiedensten Richtun- gen durchziehen, werden fortwährend mit Dampfwagen, Fracht- fuhren und Postwagen befahren, von Reisenden und haufirenden Handelsleuten belebt, die uns mit den verschiedensten in- und ausländischen Produkten des Pflanzen- und Thierreichs versehen. Es sind :

6. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 140

1846 - Aachen : Benrath
{■ — 140 — A. Aahrungspflanzen und zwar: 1. Getreidearten : Reis, Mais, Hirse, Spelz, Weizen, Roggen, Gerste, Hafer; 2. Wurzelgewächse : Kartoffeln, Runkelrüben, Möhren, Rüben, Rettige, Batattcn, Maniok, Uamswnrz, Erdäpfel, Rhabarber, Ingwer ic. ; 3. Frucht- und Obstarten : Aepfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Feigen, Mandeln, Zitronen, Apfelsinen, Pomeranzen, Datteln, Vrodfrüchte, Kokusnüffe, eßbare Kastanien, Nüsse, Rosinen, Corinthen, Ananas, Melonen, Trüffeln, Morcheln, Schwämme. 4. Getränkpflanzen : Weintrauben, Kirschen, Gerste, Weizen und andere Getreide, Kartoffeln, Thee, Kaffee, Cacaobohnen, Cichorienwurzel, Hopsen, Limonen. Zum Rauchen und Ka n e n. Tabak (Rauch- und Schnupf- tabak) Betel, Opium (Mohnsaft). B. Gewürzpflanzen : Zimmt, Pfeffer, Nägelein, Ingwer, Muskatnuß, Mnskatblüthe, Vanille, Zucker, Citronen, Senf, Kapern, Fenchel, Anis, Draguon, Zwiebel ic. ic. C. Faserpflanzen zur Kleidung: Flachs, Hanf, Nessel», Baumwolle, Wollgras, Aloe, Linden. I). Färbepflanzen : Krapp, Waid, Wan, Indigo, Fernani- buk, Drachenbaum, Curcumawurzel, Lakmnsflechte, Gall- äpfel. E. Oelpflanzen : Oliven, Mandeln, Bücheln, Nüsse, Oel- mad, Lein, Mohn, Raps, Oel-Erbsen (unterirdische Erbsen.) F. Holzpflanzen : Eichen, Buchen, Tannen, Lerchen, Eschen, Kirschen, Ulmen, Erlen, Weiden, Ahorn, Mahagoni, Pa- lisander, Ebenholz, Tiekbännie (zu Schiffen). 6. Arzneigewächse: Rhabarber, Enzian, Mohn, Jalappe, Cassie, Sassafras, Chinarinde, Brechnuß, Belladonna, Fingerhut, Sturmhut, Nießwurz, Bilsenkraut, Schierling, Chamille, Wohlvcrlei, Wermuth, Süßholz, Eicheln, Ehren- preis , Althäa, Malve, Coriander, Münze, Kümmel, Opium jc.

7. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 141

1846 - Aachen : Benrath
l4l Wiederholungsfragen. Was wäre die Erde ohne Pflanzendecke? — Welches Vermögen legte der Schöpfer in die Pflanzen? — Was sind Sporenpflan- zen? — Blnmenpflanzen? — Wie werden die Gewächse in Hin- sicht ihrer Lebensdauer eingetheilt? — Nenne einige einjährige Pflanzen? — Nun einige ausdauernde? — Einige Bäume und Sträucher? — Welche Laubhölzer sind dir bekannt? — Welche Nadelhölzer? — Was sind wildwachsende Pflanzen? — Welche nennt man Cultnrgewächse? — Kennt man das Vaterland jeder Culturpslanze? — Wie viele Pflanzenarten gibt's? — Woraus zieht die Pflanze ihre Nahrung? — Wodurch nimmt sie die Nah- rnngsstoffe ein?'— Welche Luft ist den Pflanzen zuträglich? — Wo hat das Pflanzen-Wachsthum ein Ende? — Was bemerkt man bei Ersteigung hoher Gebirge in Hinsicht ihres Pflanzcn- schmuckes? — Charakterisire die Vegetation eines solchen Gebir- ges etwas näher? — Welche allgemeine Regel kannst du daraus bilden? — Ans welcher Reise würde sich uns eine ganz ähnliche Erscheinung darbieten? — Worin liegt der Grund? — Nenne einige Bäume und Sträucher, welche nur in Südeuropa wachsen! — Welche derselben wachsen in Deutschland, aber nicht in Nord- europa? — Welche Nahrungspflanzen begnügen sich mit kurzer Sommerwärme?—Welche bedürfen der künstlichen Wärme, falls wir dieselben bei uns cnltiviren wollten? — Wo müssen Kartof- feln, Gerste, Hafer, Roggen, Weizen rc. in der heißen Zone ge- baut werden? — Welche Gewächse der Tropenzonen kommen bei uns gut fort? — Was versteht man unter dem Schlaf der Pflan- zen? — Wann halten die Cryptogamen ihren Winterschlaf? — Wann die Phaneiogamen? — Was geht alsdann mit den Som- mergewächsen ? — was mit den perennirenden? — was mit den Holzgewächsen vor? — Wann entlauben die Bäume in der heißen Zone? — Welche Pflanzen nennt man immergrüne Laubhölzer? — Tritt die Blüthezeit und Fruchtreife bei allen Pflanzen gleich- zeitig ein? — Blüht eine Pflanze in allen Erdgegenden zu der- selben Zeit? — Gib ein Beispiel an! — Lieben alle Pflanzen die Feuchtigkeit? — Nenne einige Wasserpflanzen! — Salzwasscr- pffanzen! — Süßwasserpflanzen! — Bruch- und Sumpfflanzen! — Wodurch wird die Fruchtbarkeit des Bodens vermehrt? — Wie

8. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 156

1846 - Aachen : Benrath
156 und lassen nur ihre Eier oder die überwinternde Brut als Made, Larve oder Raupe zurück, denen die Winterkälte nichts anhaben kann und die auch während dieser Zeit keiner Nahrung bedürfen. 14. Der Schöpfer hat also weislich dafür gesorgt, daß alle Zonen, alle Erdgegenden niit Thieren bevölkert werden konnten, damit der Mensch, der Herr der Erde, allenthalben Stütze, Klei- dung und Unterhalt finden könne. Am deutlichsten zeigt sich diese Sorgfalt au der Verbreitnngsfähigkeit der Hausthiere und Cultur- pflanzen. Dicseuigen Thier- und Pflanzenarten nämlich, von wel- chen wir den mannigfaltigsten Nutzen ziehen, sind mit einer so großen Zähigkeit oder vielmehr Nachgiebigkeit begabt, daß sie ihrem Erzieher und Herrn fast über die ganze Oberfläche der Erde folgen können. Der Mensch ziehe vom heißen Abysfinien und Ara- bien aus bis zu dem Polarnieere, und der Hund, das Schaf, die Ziege, der Ochse, das Schwein und selbst das Pferd und der Esel folgen und unterhalten ihn; Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Spelz, Kartoffeln und Hülsenfrüchte gedeihen unter seiner Hand, ohne selbst bei dieser erstaunlichen Verschiedenheit der Klimate umzukommen oder gänzlich zu verkrüppeln. Wie ganz anders ver- hält es sich mit den dem Menschen schädlichen oder weniger noth- wendigen Thieren und Pflanzen der heißen Zone. Die Affen, Löwen, Tiger, Leoparden, Ameisenbären, Gürtelthiere und andere dürfen cs nämlich nicht wagen, einen geringen Erdstrich zu über- schreiten , wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, ihre ganze Art ausgelöscht zu sehen. Wie eng ist nicht das Revier der Gemsen, Steinböcke, Geier, Mnrmelthiere, Krokodille, Nilpferde und an- derer abgesteckt! Der beißende Ingwer, die brennenden Pfeffer- arten, die aromatischen Nägelein, Muskatnüsse und Muskatblüthe; der feurige Zimmet, die starkduftende Vanille, alle gehören nur kleinen Erdstrichen der Tropen-Zone an und haben bis zum heu- tigen Tage allen Versuchen, sie in unsere gemäßigte Zone zu verpflanzen, getrotzt. Lz. Zu denjenigen Thieren, welche dem Menschen unmittelbaren Nutzen schaffen und im Handels- und Weltverkehr von großer Wichtigkeit sind, gehören : 1. Die Last- und Zugthiere — Rennthiere und Hunde, in der kalten Zone; Ochsen, Esel, Maulthiere, Pferde, Kameele, Grunzochsen oder Zacks und Schafe, in den ge-

9. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 165

1846 - Aachen : Benrath
165 fasse beständig aufbewahrt, von Zeit zu Zeit mit einem Stocke umgerührt und dnrch frische Milch ausgelängt wird. In Süd- amerika, wo die giflige Maniokwurzel ein allgemeines Nahrungs- mittel ist, wird diese Wurzel bei den rohen Völkern, bevor sie zu Brod gebacken, von Weibern gekaut, um ihr das Gift zu entzie- hen, was die kultivirtern dnrch Zerreiben und Abkochen z» errei- chen suchen. Nur mit Ekel und Widerwillen, berichten die Reisen- den in die Polarländer, könne man die thranigen und stinkenden Fleischspeisen bei Grönländern, Esquimos und Andern genießen. Der Bewohner der kalten Zone ernährt sich hauptsächlich von der Jagd und Fischerei, von Reunthieren, Seehunden, Walisischen, Seevögcln und Fischen. Die wenig ergiebigen Gersten-, Hafer- und Kartoffelerndten liefern ihm nicht einmal hinreichendes Brod, so daß die Lappen, Finnen, Samojeden und andere nordische Völ- ker genöthigt sind, gemahlene Rinde von Fichten und Kiefern dem Mehle beizumengen. Die Völker der heißen Zone genießen sehr wenig Fleisch, aber desto mehr Baumfrüchte, Getreide und nahr- hafte Wurzeln als: Brodfrüchte, Datteln, Cocosnüsse, Cacao- bohnen, Feigen, Reis, Mais und verschiedene Hirsenarten, Kar- toffeln, Erdnüsse, Erdäpfel, Maniok, Sago, Bataten, Jams rc. Die Bewohner der gemäßigten Zone genießen Beides, anima- lische wie vegetabilische Nahrungsmittel, und zwar sind jene auf den Tafeln der Neichen, diese auf den Tischen der weniger be- mittelten und ärmer» Klassen vorherrschend. 8. Unzählig viele Menschen ans der Erde sind damit beschäf- tigt, die nöthigen Nahrungsmittel zu erzielen, zuzubereiten und herbeizuschaffen. Der Gärtner zieht die Küchenkräuter; die Köchin richtet sie an; der Ackersmann bauet die Fcldfrüchte; der Drescher drischt das Getreide und die Hülsenfrüchte; der Fuhrmann bringt sie zu Markte; der Müller mahlt das Getreide zu Mehl; der Bäcker verbackt das Mehl zu Brod und Wcißbrod, der Conditor zu ver- schiedenem Backwerk; der Hirte hütet die Heerde, der Metzger schlachtet das Vieh; der Jäger jagt das Wild; der Vogelsteller fängt Vögel; der Fischer Kabeljau, Schelfische, (Stockfische), Häringe (Bückinge), Forellen, Aale, Lachse, Krebse und Mu- scheln; der Winzer keltert den Wein, der Böttcher bringt ihn auf Fässer und Flaschen; der Hopsenbauer pflanzt den Hopfen, der

10. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 211

1846 - Aachen : Benrath
211 tcrulig etwas gelinde, so blühen gegen das Ende des Monats in Süddeutschland die Kornelkirsche, der Kellerhals, die Haselstaude, Ulme und Espe oder Zitterpappel, und einige Frühlingspflanzen, als: Schneeglöckchen, Märzglöckchen (Leucoyum), Huflattich, Ane- monen, Erocus, Masliebchen, Narcissen und Leberblünichen; Finken und weiße Bachstelzen kommen an und Lerchen singen. Die Tempera- tur steigt im März um 3—4°; in Norddentschland bringen Nord- ostwinde nicht selten wieder kältere Tage mit Schneegestöber. Die Luft ist trockener als im Januar und Februar. Bei gelinder Wit- terung blühen in Süddeutschland Veilchen, Ehrenpreis, Gunder- mann , Milchstern und Lerchensporn. Schon zu Anfang des Mo- nats kommen die Störche nach Süddeutschland und treffen einige Wochen später in Norddeutschland ein; die Enten, Nebelkrähen, Reiher und andere Zugvögel ziehen nach Norden; Frösche, Krö- ten und Salamander kommen zum Vorschein und laichen. Im April wechseln heitere Frühlingstage nicht selten mit stürmischem Wetter und, besonders in Norddeutschland, mit Schneegestöber, so daß das Aprilwetter und die Aprilbiesen in ganz Deutschland berüchtigt sind. Im Allgemeinen wächst die Temperatur um 5°; einzelne Tage sind schon sehr warm und gewöhnlich hat man in diesem Monate die ersten Gewitter. Die meisten im Freien wach- senden mehrjährigen Pflanzen treiben in diesen: Monate Blätter; gegen das Ende sind die Laubholzwälder in Süddeutschland und bei günstiger Witterung auch verschiedene in Norddeutschland neu begrünt; in der zweiten Hälfte des Aprils blühen viele Obstar- ten, Pfirsiche, Pflaumen, Kirschen, Aprikosen, und die Weinre- den schlagen aus. Um die Mitte dieses Monats kommen Schwal- den, Nachtigallen, Rothschwäuzchen, Schwarzköpfchcn, und et- was später die Wachteln; der Seidenschwanz zieht weg, die Kra- niche kehren nach Norddeutschland ,und Nordeuropa zurück. Im Mai nimnit die Temperatur uni 5'/r° zu, besonders schnell zu Ansang und am Ende; in der Mitte geht die Wärme oft rück- wärts und es entstehen nicht selten die den Obstblüthen so nach- theiligen Reise und Nachtfröste. Die Regenmenge ist in Westdeutsch- land meist sehr bedeutend. Es blühen : die Birn- und Apfelbäu- me, Quitten, Nägelein (Syringa), Roßkastanien, Schneebällen und das Geisblatt, die Mai- und Schlüffelblumen, der Winterraps; gegen das Ende des Monats auch der Roggen. Die meisten Vögel,
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