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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 90

1903 - Berlin : Nicolai
90 in vielen Gegenden fehlte, so geschah es Wohl, daß in einer Gegend Hungersnot ansbrach, während in einer andern, oft sehr nahen, Überfluß herrschte, weil das Getreide nicht fortgeschafft werden konnte. Man nährte sich von Fleisch, Korn, Grütze, Rüben, Kohl und anderen Feld- und Gartenfrüchten (es fehlten die Kartoffel und Genußmittel, wie Kaffee und Tee). Für die Armut geschah manches; man baute Spitäler für Alte (Spittelmarkt), Krankenhäuser und verteilte Almosen und Lebensmittel. Doch war das wenig im Vergleich zu dem, was in heutiger Zeit geschieht. Die Armut trieb nicht selten zur Bettelei, die oft überhand nahm und zur Landplage wurde. Die Selbstverwaltung. Das wichtigste der dem Orte verliehenen Rechte war das der Selbstverwaltung. Der Beamte des Landesherm, der Vogt, der aus dem Lande an seiner Stelle regierte, hotte in der Stadt nichts mehr zu sagen. Die Bürger wählten sich Beamte aus ihrer Mitte, um die städtischen Angelegenheiten zu besorgen. Diese bildeten den Rat (Magistrat), an dessen Spitze Bürgermeister standen. Die Mitglieder hießen Ratsherren. Der Rat verwaltete die städtischen Güter und Gelder, sorgte für Ordnung und Sicherheit auf den Straßen, Plätzen, wie in den Häusern (Polizei). Er erhob die Abgaben, hielt die Befestigungen imstande, übte die Bürger in den Waffen, schloß Verträge mit Fürsten und anderen Städten, sagte Fehde an und schloß Frieden; er beschützte die Kirche und ihre Diener und besorgte alle Angelegenheiten, die das Wohl und Wehe der Bürger betrafen. Die Städte erwarben Landbesitz, oft sehr umfangreichen, und erkauften von den Fürsten andere sehr wichtige Rechte, wie das Münzrecht. Da die Fürsten sich meist um die Städte wenig kümmerten, so genossen diese eine Freiheit, wie man sie auf dem Lande nicht kannte. Städte, die keinem Fürsten außer dem Kaiser untertan waren, hießen freie Städte oder Reichsstädte. Eine märkische Stadt in Wehr und Waffen. Die Stadt bedurfte aber zu ihrer Verteidigung einer waffenfähigen Mannschaft. Da es im Mittelalter stehende Heere nicht gab, Ritter* Heere sich aber zur Besatzung nicht eigneten, so übernahmen die Bürger selbst die Verteidigung. Die märkische Stadt Jüterbog war gegen Feinde so gerüstet: Die Bürger hatten sich zu bewaffnen und mußten der Reihe nach aus den Türmen und

2. Landeskunde der Mark Brandenburg und Berlins - S. 25

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Äarteü. I (S3s2) (25hl>) _ (1307) f$70) ! | ! A x (3198^ ist aber immerhin die Zahl der ursprünglich dem heimischen Boden fremden Pflanzen, die Anbau und Veredelung gefunden haben: Kohlarten, Hülsenfrüchte, Rüben, Zwiebeln, Gewürzpflanzen; der Gartenblnmen, Beerensträucher und Obstbäume nicht zu gedenken. Auch die Rebe gehört hierher, die ehedem zer- streut über die ganze Mark hin angepflanzt worden ist (z. B. bei Berlin und Chorin). Jetzt ist der Wein- bau im Zusammenhang mit dem des benachbarten schleichen Grünebergs nur noch auf den sonnigen Oderhügeln bei K r o s s e n zu finden. Die geringe Güte des Getränks hat im Zeitalter des erleichterten Verkehrs den Anbau anderer Frnchtarten Wirt- schaftlich lohnender gemacht. So haben z. B. Kirsche und Apfel bei G u b e n die Rebe erst in den letzten 59 Jahren verdrängt. Eine Klimaveränderung, an die man früher gedacht hat, kommt nicht in Frage^). Das letzte halbe Jahrhundert hat eine starke Erweiterung der Gartenbauflächen gesehen. Auch hier ist der moderne Berkehr und die wachsende Aufnahmefähigkeit des Berliner Marktes verant- wörtlich. Mehr abseits von Berlin liegen die Meerrettich-, Sellerie- und Gurken- k n l t n r e n des Spreewaldes, näher die Flächen, aus denen die T e l t o w e r R ü b e gezogen wird. Weit verbreitet, in schneller Zunahme begriffen sind die Spargelfelder; die berühmtesten liegen in der östlichen Zauche bei Beelitz. Immer zahlreicher stellen sich Blumenfelder ein. Bei Britz herrscht R o s e n z u ch t, anderorts sieht man Hyazinthen- und Maiglöckchen selder, je länger um so häufiger. Alt berühmt ist der O b st b a u von Werder, wo vor allem die Süßkirsche ans sonnendnrchglühtem Boden gedeiht. Die Obstzucht hat sich hier weit über die Grenzen des Stadtgebietes ausgedehnt. Je länger je mehr werden neben der Kirsche auch andere Obstarten, Erdbeeren, Himbeeren, Aprikosen u. a. gezogen. Streckenweise haben sich in der Mark die Obstbäume die Landstraßen erobert, saure Kirschen und Äpfel findet man am häufigsten, während die süddeutsche Art der Bodennutzung, bei der Obstbäume über Gras oder Getreide im losen Verbände stehen, nur in wenig gepflegten Bauern- gärten anzutreffen ist. i) 1907 bestanden in Brandenburg 550 Betriebe mit Weinbau auf 411 ha, d. h. 0,14 b. H. bzw. 0,36 v. H. der Weinbaufläche im Deutschen Reiche. Nach 1895 bestanden 931 Betriebe und 1094 ha Weinbaufläche. Der Abfall war also von 100 auf 59 v. H. der Betriebe, von 100 auf 31 v. H. der Fläche. Fischer, Heimatkunde von Brandenburg. 3 23. Flächenvergleich der Hanpt- bodenerzeug nisse. Die Zahlen sind qkm der beanspruchten Flächen, die eingeklammerten Zahlen geben den preußischen Durchschnitt an, ebenso die gestrichelten Linien gegenüber den ausgezogenen. Die Mark übertrifft also den pr. D. im Roggen- und Kar- tosfelanbau sowie im Wiesenland, bleibt hinter ihm zurück bei Weizen (sehr stark), Gerste und Hafer.

3. Landeskunde der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin - S. 19

1911 - Breslau : Hirt
6. Anbau des Bodens. 19 in größeren Massen aber in der Uckermark und im Oderbruch angebaut. 1910 waren 11 Rübenzuckerfabriken und 9 Stärkezuckerfabriken in Betrieb. Markgraf (1709-82), der den Zucker in der Rübe entdeckte, und Achard (1753 -1821), der Begründer der Rübenzucker-Industrie, waren Berliner. Unter den Kohlarten erfreut sich die nach Teltow benannte Rübe eines Ruhmes, der über die Grenzen der Mark hinausreicht. Von den Futter- pflanzen gedeiht die durch Friedrich den Großen eingeführte Lupine (36 000 ha) auf dem dürrsten Sand, der zuvor nichts trug; sie wird auch untergepflügt, um den Humusgehalt des Bodens zu vermehren. Wiesenheu (409 000 ha), zum Teil von bester Beschaffenheit, wird in den Niederungen gewonnen; den verhältnismäßig meisten Wiesenboden haben das Havelland, Ruppin und Zauch-Belzig. Der Klee nimmt 90000 und die Luzerne 9000 ha ein. Um die Hebung nicht bloß der märkischen, sondern überhaupt der Landwirtschaft hat sich Albrecht Thaer, „der Begründer des wissenschaftlichen Landbaues", hohe Verdienste erworben, der im Anfang des 19. Jahrhunderts auf dem Gut Möglin am Oderbruch eine landwirtschaftliche Lehranstalt einrichtete (Lehre von der Fruchtfolge, Gewinn besserer Wolle durch Veredelung der Schafzucht). Hier mögen auch die Angaben über die Viehzucht ihre Stelle finden. Die Viehzählung vom 1. Dezember 1904 hatte folgendes Ergebnis: Pferde Rindvieh Schafe Schweine Ziegen Berlin 51 986 11 443 2 334 9 244 626 Provinz 294 956 831 604 683 953 1 088 442 233 763 waren vorhanden: Pferde Rindvieh Schafe Schweine Ziegen Berlin 52 568 12 689 2 482 2 117 573 Provinz 303 337 888 944 650 349 1 272 395 237 622 Die heimische Schafzucht geht zurück, weil sie gegen den Wettbewerb der ausländischen (namentlich in Südamerika, Südafrika und Australien) nicht das Feld behaupten kann. 1867 wurden 2 800 000 Schafe gehalten, 1907 nur noch 650000. Viel Geflügel wird überall gezogen (Hühner, Tauben, Enten, Gänse; letztere von besonderer Güte im Oderbruch). Der Tabakbau (1909: 1824 ha) wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in der Mark eingeführt und vornehmlich von eingewanderten Pfälzern und Franzosen betrieben. ^Jetzt baut die Mark unter allen Provinzen den meisten Tabak und liefert etwa drei Achtel vom Ertrag des Preußischen Staates und ein Achtel von dem des Deutschen Reiches (1909: 3 423 000 kg). 3n der Uckermark, namentlich bei Schwedt und Vierraden, nimmt er weite Strecken ein. 2*

4. Landeskunde der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin - S. 20

1911 - Breslau : Hirt
20 Landeskunde der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin. Der Gemüse- und Gartenbau ist in dauerndem Aufschwung begriffen, zumal bei Berlin, dessen Bedarf zu decken die Umgegend bemüht ist. Viel Gemüse liefern die Rieselfelder der Stadt Berlin. Ganze Felder um Berlin sind der Blumenzucht gewidmet (Maiglöckchen, Hyazinthen, Tulpen, die den Haarlemer durchaus nicht nachstehen). Einen Weltruf genießt die schon 1720 gegründete, 215 ha umfassende Späthsche Gärtnerei bei Britz unweit Berlins- sie besitzt die umfangreichste Baumschule Europas mit über 6000 Arten und Abarten von Obst- und anderen Bäumen. Die Pflanzen werden durch ganz Deutschland, nach Österreich, Nußland, Dänemark, Nord- und Südamerika, Südafrika und Japan versandt. Bedeutende Massen von Gurken, Meer- rettichen, Zwiebeln und Gartengemüsen liefert der Spreewald. 1901 wurden allein von Lübbenau durch die Eisenbahn versandt: 4 520000 kg Gurken, 1 201 000 kg Nüben, 536 000 kg Bollen, 1 280000 kg Grünzeug, 1 086000 kg Meerrettich- auf den zehn Herbstmärkten wurden dazu noch 1500000 kg Meerrettich verkauft. 1900 wurden in Berlin 16 386, in der Provinz 10 809 584 Obstbäume gezählt. Davon entfielen auf den Kreis Zauch-Belzig, in dem der Obstbezirk von Werder liegt, allein 1 381 449 Bäume. Viel und vorzügliches Obst wird bei Werder, Oranienburg, Guben und im Kreis Züllichau-Schwiebus gewonnen. Die Werderschen Obstgärten, die zur Zeit der Baumblüte einen prachtvollen Anblick gewähren, bringen besonders Kirschen. In guten Iahren liefert Werder nach Berlin etwa 700000 Tienen (hölzerne Gefäße zu 7 Litern) Obst. Guben versendet auch Apfelwein. Die zahlreichen „Weinberge" sprechen von der früheren Ausdehnung des Weinbaus in der Mark. Bis zum 30jährigen Kriege war Wein ein wichtiges Landeserzeugnis der Mark, das auch in Massen ausgeführt wurde. Freilich nicht immer kam der Wein zur rechten Neife und mag dann ein Getränk gegeben haben, auf welches der Spottvers paßte: Vinum de marchica terra transit guttur tamquam serra, zu deutsch: Märkischer Wein geht durch den Hals wie eine Säge. Der gänz- liche Ausfall vieler Jahrgänge war der Grund, weshalb die Winzer die Wein- berge eingehen ließen und sich dem sicherer lohnenden Obst- und Gemüsebau zuwandten. Ausgedehnten Weinbau treiben noch jetzt die Kreise Züllichau- Schwiebus, Krossen und Kalau. Hier wurden in dem guten Weinjahr 1893 4436 hl gewonnen, in dem schlechten 1894 1650. Der Wein, der gleich dem benachbarten Grünberger in Schlesien besser ist als sein Ruf, wird vielfach zum Verschneiden (Vermischen) fremder Weine gebraucht. Im Herbst werden aus diesen Gebieten Tausende von Kistchen mit Weintrauben versandt. Die besten Tafel- lrauben werden auf dem Schloß Teupitz (bei dem gleichnamigen Städtchen) gewonnen. 1910 waren 326 ha im Ertrag. Ein Hektoliter der Weinernte des Jahres 1904 erzielte im Durchschnitt für den Staat Preußen 60 Mark. Der

5. Der deutsche Kinderfreund - S. 7

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
und des Nachdenkens. 7 oder von Tuch gemocht sind, und warum ein Wagen nicht mehr als vier Räder haben darf. Ich kann einsehen, warum ich nicht immer thun darf, was ich will; warum ich thun soll, was meine Aeltern und Lehrer wollen; warum ich folgsam, fleißig und aufmerksam sein soll. — Ich weiß, warum die Thüren hoch, die Dächer schräge, die Keller gewölbt sind, warum die Küchen einen Heerd von Steinen und nicht von Holz haben, und die Straßen gepflastert sein müssen. Ich bemerke, daß der Tisch und die Bank einander ähnlich sind, und weiß auch, worin diese Aehnlichkeit besteht. Zch bemerke, daß beide aus Holz gemacht sind, beide sich durch den Gebrauch abnutzen, beide im Feuer verbrennen (brennbar sind), und beide Füße haben. Aber ich sehe auch ein, daß beide einander unähnlich oder von einander verschieden sind; denn ich bemerke an dem eir nen Manches, was an dem andern nicht ist, z. B. — Die Rose ist der Nelke ähnlich; denn beide sind Blumen; beide haben einen schönen Geruch und schöne Farben; beide haben eine Wurzel, Blätter und Stengel; beide entstehen aus einer Knospe; beide blühen eine kurze Zeit, und verwelken dann. Aber die Rose ist auch von der Nelke verschieden; denn sie hat einen andern Geruch, sie hat nur Eine Farbe, die Nelke aber ist gewöhnlich bunt. An der Rose sind Stacheln, aber an der Nelke nicht. Die Rose hat breite und runde Blätter, die Nelke hat schmale und längliche. Ich habe jetzt die Rose mit der Nelke v err glichen, ich habe aber auch beide von einander unter» schieden. Dies können die Thiere nicht, denn sie haben keinen Verstand. Ich kenne allerlei Dinge, welche ich mit Aufmerksam- keit betrachtet habe. Zch kenne eine Menge Pflanzen, welche in dem Garten wachsen, z. B. Mohrrüben (Möhren), Bohnen, Erbsen, Gurken, Weinstökke, Rettige, Salat- kräuter, allerlei Arten von Kohl oder Kraut, Petersilie, Schnittlauch, Salbei, Spargel, Pfcfferkraut. Ich kenne das Unkraut, und weiß es von den nützlichen Pflanzen zu unterscheiden. Auf dem Felde wächst Roggen, Weizen, Gerste Ha- fer, Flachs, Hanf und Kohl. Auch Linsen, Bohnen, Erb- sen und Kartoffeln wachsen auf dem Felde, und werden daher Feldfrüchte genannt.

6. Der deutsche Kinderfreund - S. 116

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
116 Y. Produkte der Erde. Orangerie); der Kaffe bäum, dessen Früchte kleinen Kirschen ähneln, und die Bohne enthalten; der Thee- baum in Ehina, dessen geröstete Blatter Thee genannt, und sehr theuer bezahlt werden; der Gewürznelken- und der Muskaten nu ssbau m; der Lorbeerbaum und der Zimm tbaum, dessen Rinde ein sehr starkes Gewürz ist. Um ihres schönen Holzes willen sind folgende ausländi- sche Bäume merkwürdig: der. Mahagonibaum in Amerika, dessen braunrothes Holz eine vortreffliche Politur annimmt, und überaus dauerhaft ist; das Ebenholz, dessen schwarzes Holz einen schönen Glanz hat, wenn es polirt ist; der Vrasili e nho lzba u m , aus dessen Holze man eine schöne Farbe bereitet; der Buchsbaum, dessen Holz zu Flöten, Kämmen, Zahnstocher und feinen Gerätschaften verarbeitet wird; der Platanen bäum, welcher auch bei uns jetzt häufig angepflanzt wird. — Eben so merkwürdig find noch einige andere ausländische Bäume, welche besonders zur Ernährung der Menschen dienen, und überaus fruchtbar sind, z. B. der Feigenbaum, der nie blüht, und doch so viel Früchte trägt; die Olive, oder der Oelbaum, dessen Früchte vorzüglich zur Bereitung des Baumöls benutzt wer- den; die Palmen, herrliche Bäume, von welchen einige über 100 Ellen hoch werden, und weder Aeste, noch Zweige sondern bloß am Gipfel einen starken Büschel Blätter haben. Die Kokospalme trägt Nüsse von der Größe eines Kin- derkopfs, in welchen ein Milchsaft enthalten ist, der als ein erquikkendes Getränk genossen wird, und auch ein schönes Oel giebt. Die Fasern, womit die Schale der Nuß umgeben ist, werden zu Strikte» verarbeitet; aus den großen Blättern dieses Baumes macht man Körbe und Hüte, und gebraucht sie zum Dekken der Häuser, weil sie sehr dick und fest sind. Die Dattelpalme hat auch schöne Früchte, aus deren Kernen ein Mehl gemacht wird. Aus dem Mark der Sagopalme wird auch ein nahrhaftes Mehl gemacht. — Der Brotbaum hat eine melonenförmige Frucht, die geröstet, wie Weizenbrot schmeckt. Diese Baume tragen beständig so reichlich Früchte, daß drei Bäume einen Men- schen das ganze Zahr hindurch nähren. Von den Gewächsen, welche als Sträucher und Stauden wachsen, merken wir uns folgende: den Kreuz- dorn; die Stechpalme mit rothen Beeren; den Schneeballen- strauch; das Epheu (Eppich, Wintergrün); das Geiß-

7. Der deutsche Kinderfreund - S. 117

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
V. Produkte der Erde. 117 blatt oder Kaprifokkum mit seiner wohlriechenden Blume; den Kellechals, dessen Rinde den Seidelbast giebt, der Blasen auf der Haut zieht; deu wilden Rosenstrauch oder die Ha, gebntte. — Ein merkwürdiges Gewächs ist der Mistel, welcher nie in der Er de, sondern nur an Bäumen wächst, eine Elle hoch wird, und durchsichtige Beeren trägt. Zu den Sträuchern, welche eigentlich bei uns fremd sind, gehört der Zasmin, der Spanische Hollunder (Flieder), und der Sumach oder Gerberbaum. Von ausländischen Sträu, chern merken wir uns den P f e f fe r st r a n ch, dessen reife Bee, ren den weißen Pfeffer, so wie die unreifen den schwarzen geben; den spanischen Pfeffer; den Kapernstrauch, best sen Vlüthenknospcn, mit Essig und Salz eingemacht, Ka, pern heißen, und den Bocksbart, von welchem der Gummi Tragant kommt, den die Färber gebrauchen. Eine eigene Gattung von Pflanzen machen die Far, ren kraut er, die Moose und Schwamme aus. Zu lenen gehört das Kannenkraut oder Schachtelhalm, das zum Poliren gebraucht wird. Die Moose wachsen an Bäumen, Steinen, Knochen und Felsen. Einige Moosarten überzier hen die Moräste, und aus ihnen entsteht zum Theil der Torf. Das isländische Moos giebt eine sehr gesunde und nahrhafte Speise. Unter den Schwammen giebt cs giftige und essbare. Jene haben dunkle und bunte Farben, und einen hohen Stiel. Die Pilze sind eine Art von Schwämmen. Die Morcheln gehören auch -u dieser Art von Gewachsen. Eben so die Trüffeln, ein sonderbares Gewächs ohne Wurzel, Stiel und Blätter, welches unter der Erde gedeiht. Zu den Gräsern oder Grasarten gehört alles &t: kreide. ^ Der Roggen ist die wichtigste Getreideart, weil er das kräftigste Brot, unser hauptsächlichstes Ncchrungsmik tel, giebt, und sehr einträglich ist; denn in manchen Gegen, den bekommt man von einem Scheffel Roggen wohl zehn und mehr Scheffel wieder. Die übrigen Getreidearten sind: der Weizen, der Spelz oder Dinkel, die Gerste, der Hafer, der Buchweizen oder das Heidekorn (wel,' ches aber eigentlich nicht unter die Gräser zu rechnen ist), die Hirse, der Mais (türkisches Korn) und der Reis (das Hauptnahrungsmittel der Bewohner Asiens). Auch das Rohr, das Schilf und die Binsenpflanzen gehören zu de» Gräsern. Das Zukkerrohr ist wegen seines süßen Saftes, woraus der Znkkor bereitet wird, sehr merkwürdig. Es wachst

8. Der deutsche Kinderfreund - S. 119

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
V. Products der Erde. 119 Auch die großen Bohnen (Saubohnen), die Vits, oder Schminkbohnen, die Gurken, die Melonen, die Kürbisse, der Salat, die Endivien, die Kresse, der Spargel, der Spi, nat, die Erdbeere und die Arrischokke, sind Gartengewächse. Folgende Gewürzkräuter dürfen ebenfalls in keinem gut angebaueten Küchengarten fehlen: Körbel, Raute, Salbei, Melisse,Pfefferkraut, Portulak, P i m, pin elle, Sauerampfer, Löffelkraut, Majoran, Thymian, Anis, Fenchel, Kümmel, Dill, Dra, gon, Beifuß, Senf und Koriander. Von diesen Kräutern unterscheiden sich die Arznei, kräuter, welche zur Heilung der Krankheiten gebraucht werden. Dahin gehört z. B. das Süßholz, aus dessen Saft der Lakritzensaft bereitet wird, der Rhabarber, der Baldrian, die Kamille, die Schafgarbe, der Sauerklee, der Löwen, zahn, das Johanniskraut, die Stiefmütterchen und viele andere. So heilsam diese Kräuter sind, so schädlich sind einige andere, welche daher giftige Kräuter genannt werden. Vor diesen muß man sich sorgfältig hüten, denn- ihr Genuß zieht gefährliche Krankheiten, und sogar den Tod nach sich. Es sind folgende: der Schierling, welcher der Petersilie sehr ähnlich ist, und besonders an feuchten und schattigen Or, ten wächst; Das Bilsenkraut mit einer grauen, blau geäderten Blume und einem Saamenbehältnisse,. welches den Haselnüssen ähnlich ist; das Ei sen Hütchen, eine schöne, blaue, den Ritterspornen ähnliche Blume, welche man ott in Gärten findet; der Stechapfel mit einer langen trichterförmigen Blume, und einer Saameukapsel, welche stachlicht, und der wilden Kastanie ähnlich ist; die Belladonna, eine Staude mit einer blauen Blume, und einer der Herzkirsche ähnlichen Frucht. Als Arznei, mittel sind diese Kräuter, wenn sie auf die rechte Art ge,, braucht werden sehr heilsam. Noch giebt es Kräuter welche vorzüglich deswegen an, gebauet werden, weil sie ein gutes und nahrhaftes Futter für die Hansthiere geben. Sie werden daher Futterkräu, ter genannt. Von dieser Art sind folgender, der gemeine oder spanische (rothe) Klee, hie Esparsette, die Luzerne, der Akkerspergel, einige Arten der Wikken, und selbst die große Brennessel. Diejenigen Gewächse, welche vorzüglich um ihrer schö«

9. Der deutsche Kinderfreund - S. 152

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
152 Vii. Gesundheitslehre. Hütedich, vielerlei Speisen durch einander zu essen, damit es dir nicht £ehe, wie dem unverständigen und gierigen M o- ritz. Dieser hatte einige Groschen geschenkt bekommen, und ging nun auf dem Markt, um sich ein Mal, wie er sagte, et- was zu gute zu thun. Erst, kaufte er Pfefferkuchen, und ver- zehrte sie, dann Aepfel, dann gebakkene Pflaumen, und nun noch fettige Kuchen, welche eine Frau feil hot. Dasallesver- zehrte Moritz in einer Stunde. Und was geschah ? Er konnte diese Speise nicht verdauen, klagte über Kopf- und Leibschmer- zen, ihm wurde übel, und er qrjälte sich einige Stunden, ehe er sich übergeben konnte. Noch am andern Tage war er sehr krank, und musste nun mehrere Tage fasten. ' Pflanzen müssen, -ehe man sie genießt, sorgfäl- tig untersucht werden, damit keine Giftpflanze oder Giftwurzeln, als: Bilsenkraut, Schierling, Gleiße, Wolfskirsche oder Bollwurz, Stechapfel, Schwarzkünr mel, und dergleichen darunter sei. Alle Schwämme öder Pilze verdauen sch schwer, und sind ungesund, da überdies leicht giftige Schwämme darunter sein können, so thut man am Bei sten, wenn man keine isst. Reife Kartoffeln sind nicht ungesund, wenn sie von guter Art sind, und nicht übermäßig genossen wer- den. Unreif sind sie wahres Gift für den menschlichen Körper, denn sie erzeugen die Ruhr, und andere schlim- me Krankheiten. Vor der Mitte des Septembers sollte niemand Kartoffeln essen. Fette Speisen in Menge zu genißen, ist sehr schädlich. Der Husten an dem beim Anfange des Win- ters so Viele leiden, ist mehr dem zu häufigen Genuß des Schmalzes und des Schweinefleisches, als der Kalte zu- zuschreiben. Scharfe, gesalzene und gewürzte Speisen erhitzen das Blut, und sind ungesund. Viel und besonders alten Käse zu essen, ist ungesund, weil er Gries und Steine in der Blase erzeugt. Süße Sachen schwächen den Magen, machen Blähungen, und unterdrükken die Eßlust. Hütet euch, die Speisen heiß zu genießen; ihr verderbet da- durch nicht nur eure Zähne, sondern schwächet auch den Magen. Kupferne Geschirre müssen gut überzinnt sein, und irdene Gefäße müssen eine gute Glasur haben, sokist können sie für die Gesundheit sehr schädlich werden; doch ist bet den letzteren weniger Gefahr, als bei den er-

10. Der deutsche Kinderfreund - S. 200

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
200 Xi. Europa. Bkber, sehr viele Fische, holzreiche Waltungen, Bernstein, Blei, Eisen und Steinkohlen. Die Weichsel strömt durch das Land. Zn einem Theile Preußens giebt es vortreffliche Pferde und Ochsen. Die größten Städte die- ses Landes heißen: Königsberg, Danzig und E Ir bing. An den preußischen Küsten hat das Meer ungeheu- re Sandfclder und Sandberge, (Dünen) ausgethürmt, welche man schon zum Theil urbar gemacht, d. h. bebaut und mit Bäumen bepflanzt hat. Auf diese Art vergrößert sich das Land in jedem Jahre. 47) Böhmen, ein gebirgiges und waldiges) aber koch im Ganzen sehr fruchtbares Land. Am reichsten ist es an Getreide, Honig, Wachs, Obst, Edelsteinen, Holz, Eisen und Zinn. Die Böhmen sind sehr betriebsam und geschickt, besonders im Leinwcben und Spizzenklöppeln, in der Ver- fertigung des Glases, im Bergbau und in der Musik. Die Elbe durchströmt dies Land. Das Riesengebirge trennt es von dem benachbarten Schlesien. Die Haupt/ stadt Böhmens heißt Prag. 48) Mähren ist auf allen Seiten von Gebirgen eingeschlossen, hat aber dennoch Getreide, auch Reis und Mais. Safran und Süßholz, Flachs und Hanf wird in Menge gewonnen. Die zahlreichen Bergwerke liefern Vi- triol, ^llaun, Schwefel, Eisen, Blei, Silber und Stein- kohlen. Die beiden vornehmsten Städte heißen Brün» und O l l m ü tz. 49) Schlesien, ein zum Theil bergiges Land, hat sehr fleißige und geschickte Einwohner. Die schle, fische Leinwand ist berühmt, und die schlesische Wolle wird theuer bezahlt. Zn den zahlreichen Bergwerken des Landes wird Silber, Kupfer, Eisen und Blei gefunden; Steinkohlen sind in der größten Menge vorhanden. Die Oder durchströmt dies Land. An ihrem Ufer liegt die Hauptstadt dcö Landes Breslau. Auf der Gränze von Böhmen erhebt sich die Schneekoppe. 20) Die Lausitz ist ein kleines, holz- und stein- reiches Land, dem es auch nicht an Vieh, besonders an guten Schafen fehlt, und dessen Einwohner die Bienen- zucht, den Obst- und Gartenbau, und zum Theil auch den Weinbau sehr emsig betreiben. Äle beiden Vorzüge ' lichsten Städte dieses Landes heißen: Bauzen und
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