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jetzt auf den Äckern. Sie werden zu Taneu, Bindfaden, Segeltuch
und Leinewand verarbeitet. Tas Weben geschieht teils in Fabriken,
teils besorgt es der Bauer auf seinem eigenen Webstuhl.
Obstbäume (Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen n. f. w.)
haben wir überall, aber wir könnten noch weit mehr anpflanzen.
In anderen Ländern verdient der Landmann viel mehr Geld mit
dem Obstbau als bei uns.
Beeren ob st, besonders Bickbeeren, Kronsbeeren und Wach-
holderbeeren wachsen auf unfern Bergen und in der Heide wild.
.Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Erdbeeren werden
überall in den Gärten gezogen.
3. Unsere nützlichen Haustiere.
Unsere Viehzucht ist ziemlich bedeutend, wird aber doch von
den anderen Regierungsbezirken unserer Provinz übertroffen. Am
wichtigsten ist die Schweinezucht und der Handel mit Schinken
nud Speck. 'Dann kommt die R i n d v i e h z u ch t, und in den Heide-,
Sand- und Moorgegenden die Schafzucht. Recht zahlreich sind
hier noch immer die sogenannten Heidschnncken.
Heidschnuckcn.
Tie 5) e i d s ch n n ck e ist von allen Schafarten die kleinste und
genügsamste. Ihre schwarze, braune oder graue Wolle ist hart
und zottig und nicht so wertvoll wie die Wolle anderer Schafe.
Aber deuuoch sind diese Tiere für den Bewohner des Moors und
der Heide unentbehrlich. Denn sie begnügen sich mit der mageren
Nahrung der Heide und haben zu Tausenden da noch ihr Futter, wo
andere Hausschafe nichts mehr finden. Besonders im Winter würde
der Heidebauer andere Schafe nicht ernähren können. Tas Fleisch
der Heidschnncken ist schmackhaft und wird oft weit verschickt. Der
Schäfer solcher Herden trägt meist einen großen Mantel aus Heid-
schuuckeuwolle, den er Haik nennt. Derselbe ist wasserdicht und hält
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
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Vi. Erzeugnisse.
1. Welche Schätze stecken im Innern der Erde?
In der Nähe von Osnabrück, besonders im Piesberge und bei
Ösede, enthält der Boden wertvolle Steinkohlen. Die Kohlen-
bergwerke liegen aber teilweise still, da sie keinen genügenden Gewinn
brachten. — Auch Eisenerz giebt es in den Bergen. Ter Eisen-
stein wird hauptsächlich im Hüggel bei Osnabrück gebrochen. In
den Hochöfen der nahen Georgs-Marien-Hütte wird er zum Schmel-
zen gebracht. Wenn er glühendflüssig ist, sinkt das schwere Eisen
nach unten, während das Übrige obenauf schwimmt wie Ol auf
Wasser. Dann wird unten am Hochofen ein Loch geöffnet, aus
dem das flüssige Eisen in nasse Sandformen fließt, in welchen
man es erkalten läßt. — Im Lingenschen und Meppenschen giebt es
viel Raseneisen st ein. Dieser sitzt in sumpfigen Gegenden unter
dem Rasen. Er wächst fortwährend weiter und ist für den Graswuchs
fehr schädlich. Auch dieser Steiu wird in Eisenhütten geschmolzen,
um daraus Eisen zu gewinnen.
Bei Rothenfelde sprudelt eine Quelle, welche Salz enthält.
Dieses Salzwasser läßt man durch eine hohe Wand von Dornen
tröpfeln. Dadurch verdunstet viel Wasser, und an den Dornen setzen
sich die unbrauchbaren Bestandteile an. Solche Dornenwände heißen
Gradierwerke. Unten wird das gereinigte Salzwasser aufgefangen
und in Siedehäuser geschafft. Hier wird alles Wasser durch Sieden
verdunstet und so das reine Salz gewonnen.
Steinbrüche sind in unseren Bergen sehr zahlreich. Sie
liefern uns wertvolle Sand- und Quadersteine; bei Bent-
heim und Gildehaus kommt ein Sandstein vor, der sich gut zu
Mühlsteinen eignet. Auch K a l k st e i u wird gefunden, der in Kalk-
öfen zu Mauerkalk gebrannt wird (z. B. bei Iburg). An vielen
Stellen unserer Heimat giebt es Lehm und Thon, aus dem
Ziegel und Töpferwaren gebrannt werden; ferner Mergel, den
man zum Düngen des unfruchtbaren Sandbodens gebraucht.
2. Was wächst auf dem Boden unserer Heimat?
In dem gebirgigen Teile unseres Landes giebt es viele Wal-
düngen, besonders von Buchen und Fichten; auch das Flach-
land ist nicht ohne Wald. Wo der Boden unfruchtbar ist, werden
gern Nadelhölzer gepflanzt.
Die Äcker bringen hauptsächlich Kartoffeln und Korn hervor.
Am meisten wird Roggen und Hafer gesäet, aber auch Weizen und
Gerste. Buchweizen ist die Hauptfrucht der Moore und des Heide-
bodens. Hülsenfrüchte fehlen auch nicht; Ölfrüchte (Raps) bans man
nur wenig, dagegen Runkelrüben wieder mehr. An Pflanzen, die
als Viehfutter gebraucht werden, kennt der Landmann Esparsette,
Luzerne, Lupine und Spörgel, auch wohl Mais.
Korn und Kartoffeln werden vielfach für die Branntwein-
brennereien gebraucht. Hanf und Flachs sah man früher mehr als
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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nereten und Webereien geben Hunderten von Arbeitern und Arbeiterinnen
lohnenden Verdienst. Andere wiederum finden Beschäftigung in den Stein-
brüchen des Penterknapp. Bramsche wird durch den neuen Ems—weser-
Kanal, an den sich hier der Osnabrücker Zweigkanal anschließt, noch an
Größe und Bedeutung gewinnen.
Unterhalb Bramsche beginnt die Hase ihren Lauf durch die Ebene,
ihren Unterlauf. In nördlicher Richtung durchfließt sie, bis Bersen-
brück in mehrere Arme geteilt, das gesegnete Artland. Bei Quaken-
brück, wo sie sich plötzlich scharf nach Westen wendet, teilt sie sich nochmals.
Der nördliche, wasserreichste Arm strömt durch das Oldenburger Land,
das er nahe bei Herzlake wieder verläßt. Die Abzweigungen vereinigen
sich wieder und durch die Südradde vom Hümmling verstärkt windet sich
der Fluß durch das sich immer mehr erweiternde Hasetal, das links zum
Hahnenmoor und den Fürstenauer Höhen übergeht, rechts zum Hümm-
ling ansteigt.
Inmitten dieses Tales liegt Haselünne, ebenfalls ein recht gewerbe-
fleißiges Städtchen. Mehrere große Brennereien stellen aus Getreide
Branntwein her. Beim Brennen wird auch die Hefe gewonnen, mit welcher
die Mutter und der Bäcker den Teig anrühren. Die Getreiderückstände,
Schlempe genannt, bilden em vorzügliches Mastfutter. Deshalb hat auch
die größte der Brennereien in der Nähe eine Mastanstalt eingerichtet (Saut-
mannshausen), in der stets über 1000 Ochsen gemästet werden.
Unterlauf der Hase,
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TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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wird. Die Insulaner, mit den Wegen vertraut, wandern trockenen Fußes durch
das Watt. "Wehe aber dem Unbekannten, der sich hinauswagt! Bald hier,
bald dort hemmen die Priele seinen Schritt, und ehe er das feste Land erreichen
kann, kehrt die See zurück und verschlingt den, der ihr Reich betritt. Diese tag-
lich zweimal wiederkehrende Erscheinung fallenden und steigenden Wassers heißt
Ebbe und Flut (Tiden, Gezeiten). Der wilde Nordwest wälzt oft in stür-
Mischer Herbstnacht das Wasser mit der kommenden Flut in ungeheuren Wogen
heran; es kommt die ,,Springflut". Aber die Küstenbewohner sind auf der Wacht.
Wo das Meer den Deich zu durchbrechen versucht, ist sofort die ganze Ortschaft
mit Buschwerk und Sandsäcken bereit, den „blanken Hans" abzuwehren.
Die Marschen.
Unsere Nordseeflüsse tragen mit ihren seewärts eilenden Wogen mächtige
Massen von Sand, Ton, Lehm und Kalk fort. Der Regen hat diese Erdmassen los-
gewaschen und sie in zahllosen Rinnsalen, Bächen und Flürchen dem Strome
zugeführt. Wo dieser aber in Meeresnähe langsam fließt, werden ihm auch die
feinsten Sandkörner zu schwer. Sie sinken nieder und bilden den fruchtbaren
Schlamm (Schlick), aus welchem die weiten reichen Wiesenflächen am Unterlauf
der Ems, Weser und Elbe, die Flußmarsche n^ entstanden sind. Die allerfeinst en
vom Flusse aufgelösten Teile lagern sich dort, wo Fluß und Meer sich oereinigen,
im Brackwasser. Sie vermischen sich mit den Resten abgestorbener Seepflanzen
und Seetiere. Diesen äußerst kostbaren Seeschlick trug und trägt die Flut gegen die
Küste. Eilig umsäumt der Mensch den jungen Polder mit einem festen Deiche, und
so sind im Laufe der Jahrhunderte auch die Seemarschen immerzu gewachsen.
Die Marschen bilden eine unabsehbare, fast baumlose grüne Ebene. Wiese
reiht sich an Wiese, Acker an Acker, nur durchschnitten von geradlinigen Wegen
und Kanälen. Aus der endlosen Fläche erheben sich meist auf künstlichen Sand-
anschüttungen, Warften oder Wurten genannt, die Höfe der reichen Marsch-
dauern. Nur bei den Gehöften und an den wenigen, aus immer sauberen Klinkern
gebauten Landstraßen sieht man Bäume. Auf den saftigen Weiden aber grasen
in großer Zahl schwarzbunte Rinder und braune Pferde; mit dem nahrhaften
Wiesenheu füllt der Bauer seine Scheune; die Äcker tragen Hafer, Gerste, Roggen
und Weizen in goldener Fülle; dazwischen leuchtet zuweilen ein Rapsfeld oder
schimmert der bläuliche Flachs. Ebenso gedeihen üppig Senf, Zichorien, Weiß-
kohl, Erbsen und Bohnen.
Die bedeutendsten Marschlandschaften des Emsgebietes sind Rheiderland
(Weener), Ledinger Land (Leer) und Emsinger Land (Emden). Die Küste ent-
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TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]