Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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3. Der Stachelbeerstrauch. Sobald im April oder Mai die Sonne
einige Tage warm geschienen hat, bekommt der Stachelbeerstranch Blätter
und Blüten.
Er ist ein Strauch; denn er hat mehrere holzige Stümmchen. Seine
Wurzeln sind holzig und gehen recht tief in die Erde hinein. Die Blätter
sind lappig und glänzend grün. Stümmchen und Zweige sind mit Stacheln
besetzt; daher heißt der Strauch „Stachelbeerstrauch"/ Wer beim Stachel-
beerpflücken unvorsichtig ist, sticht sich leicht. Die Blüten sind klein und von
grünlicher Farbe. Ans ihnen entstehen Beeren, die länglichrund oder fast
rund sind. Es gibt rote, grüne und gelbe Stachelbeeren. Reife Stachel-
beeren enthalten einen wohlschmeckenden Saft und werden roh gegessen; un-
reife darf man nur gekocht oder eingemacht essen. Aus reifen Stachelbeeren
bereitet man auch Stachelbeerwein.
In den Zweigen der Stachelbeersträucher nisten gerne Grasmücken und
Zaunkönige. Durch die Stacheln der Zweige sind sie und ihre Jungen vor
Raubvögeln geschützt.
Im Mai oder Juni stellt sich die Raupe eines kleinen Schmetterlings,
des Stachelbeerspanners, ein. Diese Raupe muß man von den Sträuchern
ablesen und töten; sonst frißt sie alle Blätter ab.
Andre Sträucher sind der Johannisbeer-, Flieder-, Weißdorn- und
Schlehenstrauch.
4. Der Kirschbaum. Der Kirschbaum hat wie jeder Baum nur einen
Stamm. Seine Wurzel ist holzig und verzweigt. Der Stamm ist von einer
lederartigen Rinde umgeben; aus ihm quillt ein Harz, das Kirschgummi. —
Im Frühling bekommt der Kirschbaum erst Blüten und nachher Blätter.
Ein blühender Kirschbaum sieht schneeweiß aus, leuchtet deshalb weithin
und wird darum von unzähligen Bienen gesehen und besucht. Aus den
Blüten entwickeln sich Früchte, welche Kirschen genannt werden. Eine Kirsche
besteht aus saftigem Fleische und einem harten Steine, in dem der Same
eingeschlossen ist. Im Juni oder Juli werden die Kirschen reif; dann sehen
sie rot, gelb oder schwarz aus. Die meisten Kirschen schmecken süß. Es
gibt aber auch Sauerkirschen. Die Kirschen werden frisch gegessen oder ge-
trocknet. Aus Kirschen bereitet man Kirschsaft und Kirschbranntwein. Zuweilen
werden die Blätter des Kirschbaums von Larven der Kirschblattwespe zer-
nagt. Meisen vertilgen diese schädlichen Gäste.
Der Kirschbaum ist ein Obstbaum. Andre Obstbäume sind der Pflaumen-,
der Aprikosen-, der Pfirsich-, der Birn- und der Apfelbaum.
5. Die Biene. Wenn Stachelbeersträucher und Kirschbäume blühen, stellt
sich auch die Biene ein, um süßen Saft und Blütenstaub einzusammeln.
Sie ist aus dem Bienenstock gekommen, worin sie sich während des Winters
von dem gesammelten Honig genährt hat.
Kopf, Brust und Hinterleib der Biene sind durch Einschnitte getrennt;
denn sie ist ein Kerbtier. Zum Fliegen hat die Biene 4 glashelle, geaderte
Flügel, zum Sehen 2 große Augen, zum Tasten 2 Fühler und zum Kriechen
6 Beine. — In jedem Bienenstock wohnen 3 Arten von Bienen: zahlreiche
Arbeitsbienen, einige Männchen oder Drohnen und ein Weibchen oder die
Königin.
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Auflagennummer (WdK): 3
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klettert gut und schwimmt vortrefflich. Ihre Nahrung besteht in Fröschen,
Würmern, Eidechsen und Fischen. Sie kann monatelang hungern. Im
Sommer legt sie 15—40 Eier unter Laub oder Moos oder in Dünger-
hansen. Die Eier haben eine weiche, biegsame Schale. Nach 3 Wochen
schlüpfen die 15 cm langen Jungen heraus. Die Ringelnatter häutet sich
alljährlich mehrmals. Vom November bis zum April hält sie sich verborgen.
Außer der Ringelnatter lebt bei uns noch die giftige Kreuzotter.
4. Das Feld im Juni.
Was der Landmann im Frühling gesät und gepflanzt hat, ist auf-
gegangen und schnell gewachsen. Geht er jetzt durch die Felder, so sieht er
überall liebliches Grün. Das Sommergetreide ist zwar noch klein; aber das
Winterkorn, besonders der Roggen, ist schon hoch emporgeschossen. Zwischen
den Halmen leuchten rote Mohnblumen, Kornraden und blaue Kornblumen
hervor. Der Klee blüht; Kartoffeln, Rüben und Erbsen gedeihen prächtig,
und hoch in der Luft singt die Lerche ihr Danklied.
1. Der Roggen. Der Roggen ist eine Getreideart. Die faserige Wurzel
treibt eiueu hohlen, knotigen, mannshohen Stengel, welcher Halm genannt wird.
An den Knoten des Halmes sitzen Blätter, die linealig und zugespitzt sind
und scharfe Ränder haben. Die Blüten bilden an der Spitze des Halmes
eine Ähre. Jedes Blütchen hat 2 Kelchblätter nud 2 Blütenblätter. Diese
werden auch Spelzen genannt. Die äußerste Blütenspelze trägt an der Spitze
eine lange Granne. Die 3 Staubbeutel hängen an feinen Fäden, daß der
Wind sie leicht bewegen kaun. Zur Zeit der Reife öffnet sich der Beutel.
Der Staub rieselt heraus. Nun wirbelt der Wind ihn empor. Eine feine
Staubwolke lagert über dem Feld. Die beiden Narben haben die Gestalt
einer Feder. Sie können daher den Staub leicht auffangen. So wird die
Roggenpflanze bestäubt. Aus dem Fruchtknoten bildet sich das längliche
Samenkorn.
Die Roggenkörner werden in der Mühle zu Roggeumehl gemahlen.
Der Roggen ist unser Brotkorn und somit unsre nützlichste Getreideart.
Das Roggeustroh wird zu Strohseilen, Streu und Häcksel benutzt.
Der Roggen hat zahlreiche Feinde sowohl aus dem Pflanzen- als
auch aus dem Tierreich. Einer der schlimmsten ist das Mutterkorn.
Dieses entwickelt sich durch einen kleinen Pilz, der in die Blüte fällt und
nüt einem Roggenkorn zu dem großen schwarzen, giftigen Korne heranwächst.
Andre Feinde aus dem Pflanzenreiche sind eine Menge von Unkräutern.
Diese hindern das Wachsen des Getreides, und ihre Früchte verunreinigen
das Korn. Dazu gehören Kornraden, Kornblumen und Ackerwinden.
Als ärgste Feinde des Roggens sind aus dem Tierreich Engerlinge,
Feldmäuse und Hamster zu nennen. Die Engerlinge fressen die Wurzeln.
Feldmäuse und Hamster holen die Körner aus den Ähren und richten dadurch
großen Schaden an.
2. Die Ackererbse und der Erbsenkäfcr. Sobald im Frühling das Feld
gepflügt ist, werden die Erbsen gesät. Bald keimen sie, und der Stengel
wächst aus der Erde hervor. Dieser wächst schnell, kann sieh aber nicht auf-
recht halten. Die Blätter sind paarig gefiedert. Die Blüte der Erbse hat
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Ähnlichkeit mit einem Schmetterling. Deshalb nennt man sie Schmetterlings-
blüte. Jede Schmetterlingsblüte besteht aus 5 Blättern. Das obere, größte
Blatt heißt Fahne, die beiden Blatter an den Seiten heißen Flügel oder
Segel und die untern, kahnförmigen nennt man Schiffchen. Die Fahne lockt
die Insekten an. Sie ist das Aushängeschild der Erbse. Die Flügel dienen
dem Insekt als Sitzbrett. Sie sind mit dem Schiffchen verbunden. In diesem
befinden sich die Staubgefäße. Eine Biene setzt sich ans die Flügel. Diese
drücken das Schiffchen nieder. Der klebrige Blütenstaub der reifen Staub-
beutel kommt dann hervor. Die Biene trägt ihn in ihren Haaren zur auderu
Blüte und befruchtet sie. Die Früchte der Erbse sind Hülsen; denn sie haben
keine Scheidewand wie die Schoten. Sie bestehen ans 2 langen Frucht-
blättern, die in 2 Nähten zusammenstoßen. Offnet man die Hülse, so sieht
man an beiden Seiten der geraden Naht die Samen lerbsen) festgewachsen.
Die Hülsenfrüchte sind sehr nahrhaft. —
Eine andre Erbsenart ist die Gartenerbse. Diese sieht man hänsig in
Gärten. Neben die jungen Erbsenpflanzen steckt man Erbsenrnten (Erbsen-
busch); daran halten sich die Stengel mit ihren Wickelranken fest.
Ein großer Feind der Erbse ist der Erbsen käs er. Dieser ist ein
schwarzes Insekt mit weißgefleckten Flügeln. Er legt seine Eier an die
jungen Erbsenhülsen. Wenn die Larven anskriechen, fressen sie sich in die
Hülsen und Samen ein und verpuppen sich später darin. Ans den Puppen
kriechen dann die Erbsenkäfer ans, die die Samen anfressen.
3. Die Runkelrübe. Die Runkelrübe wird auf kalkigem Lehmboden
angebaut. Die Samenkörner werden gesät und die jungen Pflänzchen nachher
verpflanzt. Die Runkel hat eine fleischige Wurzel, deren oberer Teil aus
der Erde hervorsteht. Die großen Blätter sind gestielt und sehen grün oder
braunrot aus. Da die Runkelrübe lockern Boden liebt, muß sie öfters
behackt werdeu. Im Herbste werden die Runkelrüben geerntet und dann als
Viehfutter verwendet.
Will man Samen gewinnen, so nimmt man die besten Rüben und
schneidet die Blätter bis auf die Herzblätter ab. Darauf schlägt mau sie im
Keller in feuchten Saud ein. Im Frühling pflanzt man dann die über-
winterten Rüben auf kräftigen Boden. Bald wächst aus ihnen ein hoher
Stengel, welcher Blüten und Samen bringt.
Andre Rüben sind die Salatrübe oder rote Bete und die Zuckerrübe.
Aus letzterer wird Zucker bereitet. In Schlesien, Sachsen und Schleswig-
Holstein werden Zuckerrüben gebaut.
4. Der rote Kopfklee oder Wiesenklec. Der rote Kopfklee wird ent-
weder allein oder zwischen Winterkorn und Hafer gesät. Sein Stengel ist
ungefähr 2 Spannen lang. Die Blätter sind gestielt und in der Regel
dreiteilig; einzelne haben 4 Blättchen. Wer ein vierblättriges Kleeblatt
ffndet, meint Glück zu haben. Die Blättchen sind eiförmig. Die Blüten
bilden ein rotes Köpfchen. Jedes Köpfchen ist von Hüllblüttchen umgeben. Die
einzelnen Blütchen sind Schmetterlingsblüten und die Früchte Hülsenfrüchte.
Der rote Kopfklee gehört zu deu besten Futterkräutern. Er wird von
Hummeln fleißig besucht. Außer dem roteu Kopfklee gibt es uoch Schnecken-
klee, Steinklee und den honigreichen Weißklee.
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gelbe, rote und blaue Trauben. — Sind die Trauben in den Weinbergen
völlig reif geworden, so beginnt die Weinlese. Männer, Frauen, Knaben und
Mädchen ziehen hinaus ans die Berge und schneiden die Trauben ab. Diese
werden dann in der Kelter ausgepreßt. Der ausgepreßte Saft heißt Most.
Aus diesem entsteht das edle Getränk, der Wein, der den Menschen erfreut.
In Südeuropa werden die süßen Weinbeeren getrocknet und als Rosinen ver-
schickt. Die kleinen Rosinen oder Korinthen kommen ans Griechenland (Korinth).
Hauptweinländer Europas sind Frankreich, Italien, Österreich-Ungarn, Spanien
und Deutschland. In Deutschland wird besonders an der Mosel und am Rhein
Weinbau getrieben. Auch in Sachsen und Schlesien findet man Weinberge.
Eine dem Weinstock verwandte Pflanze ist der wilde Wein.
3. Der Gartenspargel. Der Spargel wächst ans besonders dazu an-
gelegten Beeten (Spargelbeeten). Sein Wnrzelstock steckt ungefähr ein halbes
Meter tief in der Erde. Im Frühling treibt dieser saftige, weiße Stengel oder
Schößlinge empor. Sobald die Köpfchen dieser Schößlinge sich über der Erde
zeigen, werden letztere mit dem Spargelmesser abgestochen, in Bündel gebunden
und auf den Markt gebracht. Dicken Spargel verkauft man als Stangenspargel
und dünnen als Suppenspargel. Der Spargel ist eine leicht verdauliche Speise.
Läßt man die Schößlinge wachsen, so entsteht ein grüner Stengel. Dieser
treibt feine, büschelige Zweige mit grünen, glockenförmigen Blüten und roten
Beerenfrüchten. — Von Brannschweig aus wird viel Spargel verschickt.
4. Das gefüllte Marienblümchen. Dieses niedliche Pflänzchen mag
jeder gern leiden. Es blüht fast das ganze Jahr hindurch und wird deshalb
recht oft zur Einfassung der Beete benutzt. Die spatelförmigen Blätter stehen
in einer Rosette. Mitten daraus erhebt sich ein feiner Stiel. Der trügt in
einem Körbchen eine hübsche, gefüllte Blüte. Diese besteht ans vielen kleinen,
röhrenförmigen Blüten, die rot oder weiß aussehen.
In dem Körbchen des wildwachsenden Marienblümchens stehen weiße
Rand- und gelbe Röhrenblüten. Das Marienblümchen heißt auch „Tausend-
schön", „Maßliebchen" und „Gänseblümchen".
5. Der Zaunkönig. Der Zaunkönig ist wohl unser kleinster und niedlichster
Vogel. Zäune, Hecken und dichtes Gestrüpp sind sein Reich. Sein rotbraunes
Gefieder ist mit vielen schwärzlichen Wellen und Punkten verziert. Sommer
und Winter schlüpft er gewandt durch Zäune und Hecken; dabei hält er sein
Schwänzchen stets aufrecht. Er frißt Insektenlarven, Puppen, Würmchen, Fliegen
und Spinnen. Seine Flügel sind nur klein. Er kann deshalb im Herbste die weite
Reise nach dem Süden nicht machen. Im Winter untersucht er jeden Winkel
nach Insekten, die ihren Winterschlaf halten. Sein Nest hat er oben geschlossen,
damit er im Winter besser geschützt ist. Das Flugloch ist an der Seite.
6. Die graue Kröte. Zwischen den Gartenbeeten sieht man zuweilen
ein plumpes, graubraunes, häßliches Tier, das Ähnlichkeit mit einem Frosche
hat. Das ist die Kröte. Ihre warzige Haut sondert einen scharfen Saft ab,
der widerlich riecht. Dadurch ist sie gegen ihre Feinde geschützt. Der Kopf
der Kröte ist breit, ihre Angen sind groß und vorstehend, das zahnlose Maul
ist weit und die 4 Beine sind fast gleich lang. Mit diesen kriecht sie träge dahin.
Am Tage hält sich die Kröte gern an dunklen, feuchten Orten ans;
des Nachts und nach einem warmen Regen kommt sie zum Vorschein, um
2*
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sind am Rande gesägt. Die 5 Bliitenblätter sehen entweder weiß oder rosa-
farben aus. Als Früchte bekommt er blanschwarze Beeren, ans denen man
Suppe und Kompott bereitet.
2. Die Hundsrose. Die Hundsrose oder Heckenrose wachst wild und
heißt deshalb auch wilde Rose. Stämmchen und Blätter sind wie die der
Gartenrose. Die Stacheln schützen die Rosen vor dem Vieh, das ihre Blätter
gern frißt. Die Blüte besteht aber nur ans 5 rötlichen Blütenblättern. Der
Kelch ist unten dick und fleischig und mit dem Fruchtknoten verwachsen. Aus
diesem bildet sich die Frucht, die Hagebutte. In ihr befinden sich rauhe, harte
Samenkörner. Zur Zeit der Reife färbt die Hagebutte sich rot und leuchtet.
Dann kommen die Vögel, um das Fleisch zu fressen. Dabei verstreuen sie
den Samen. Aus Hagebutten kann Suppe bereitet werden. Die schönsten
Stämmchen der wilden Rose pflanzt man in Gärten und veredelt sie.
3. Der Hopfen. Der Hopsen wächst wild in Hecken. Sein schwacher
Stengel wird mehrere Meter lang. Da er nicht allein aufrecht stehen kann, schlingt
er sich um andre Pflanzen herum. Der Hopfen ist also eine Schlingpflanze.
Seine Blätter sind lappig. Je 2 Blätter stehen einander gegenüber. Im Juli oder
August erscheinen die Blüten. Die Stempelblüten haben Ähnlichkeit mit kleinen
Tannenzapfen und schmecken bitter. Sie werden getrocknet und zum Bierbrauen
verwendet. In Bayern, im Elsaß und in Böhmen wird viel Hopfen angebaut.
Ein Verwandter des Hopfens ist der gemeine Hanf.
4. Der Neuntöter. Der Neuntöter ist ein Vogel, dessen Gesieder
oben braunrot, unten rötlichweiß und am Kopfe und Bürzel aschgrau
aussieht. Der
Oberschnabel
hat eine scharf-
hakige Spitze.
Er fängt Käfer,
Heuschrecken,
kleine Frösche,
Mäuse und
Vögel und
spießt sie an
Dornen ans.
Man sagt, er
töte erst nenn
Tiere, ehe er
davon frißt.
Darum hat
manihnnenn-
töt er genannt.
Er plündert
die Nester aller
kleineren Vö-
gel und tötet
mehr, als er verzehren kann. Deshalb ist er ein sehr schädlicher Vogel.
Der Neuntöter gehört zu den Singvögeln.
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
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läuft es wieder heraus. Der Goldfisch wird meistens mit Ameisenpuppen
gefüttert. Täglich muß er frisches Wasser bekommen.
17. Der Walmißbanm. Der Walnußbaum ist ein stattlicher Baum
und gibt im Sommer kühlen Schatten. Seine Blätter sind unpaarig ge-
fiedert; jedes einzelne Blättchen ist eiförmig. Reibt man die Blätter, so
duften sie stark. Die Nüsse sitzen entweder einzeln oder 2—3 zusammen und
sind von einer grünen, bitteren Schale umgeben. Im Herbste reifen sie.
Weihnachten beklebt man die Walnüsse mit Silber- und Goldschaum und
schmückt damit den Tannenbaum. Aus Nußbaumholz verfertigt der Tischler
Möbel; auch macht man Gewehrschüfte daraus.
18. Der Kastanienbanm. Der Kastauienbaum ist ein schöner Baum,
besonders wenn er blüht. Seine Blüten sehen weiß oder rot aus. Sie
stehen senkrecht auf den Zweigen, wie die Kerzen auf dem Weihnachtsbaum.
Die Blätter sind sehr groß und breiten sich wie die Finger der Hand aus.
Im Herbste trägt der Kastanienbaum stachelige Früchte. In ihnen fitzen ein
oder zwei braune, glänzende Samen (Kastanien), die die Kinder gern sammeln,
um damit zu spielen.
8. Der Teich.
Auf dem Teiche schwimmen Enten und Gänse umher. Frösche stecken
ihre Köpfe aus dem Wasser hervor und lassen ihr „Quak" erschallen. Über
dem Teiche spielen Mücken, und Schwalben fliegen dicht über dem Wasser-
spiegel hin und her. Schwertlilien, rote Weidenröschen, Vergißmeinnicht und
gelbe und weiße Seerosen schmücken den Teich. Am Ufer stehen Weiden.
Manche Käfer laufen auf dem Wasser dahin, und andere schwimmen darin.
1. Die Ente. Die Ente hält sich am liebsten auf dem Wasser auf,
weil sie da zum Teil ihre Nahrung findet. Diese besteht aus Froschlaich,
Fröschen, jungen Fischen, Schnecken, Würmern, Insekten und Teichlinseu. Im
Hofe füttert man sie mit Hafer, Kartoffeln, Rüben, Fleischabfällen u. a. m.
Die Ente hat einen breiten Schnabel, der mit einer feinen Haut über-
zogen ist. Diese ist sehr empfindlich und dient ihr zum Tasten. So spürt
sie leicht, ob im Wasser und Schlamm Nahrung vorhanden ist. Ihr Hals
ist dünn, lang und etwas gebogen. Der Rumpf ist dick, plump und einem
Kahn ähnlich. Flügel und Schwanz sind kurz. Die Füße sehen rot aus,
und die Zehen sind durch Schwimmhäute verbunden. Bewegt sie den Fnß
nach vorne, so legt sie die Zehen zusammen. Dann durchschneidet sieteicht das
Wasser. Bewegt sie nun den Fuß nach hinten, so breitet sie die Schwimm-
häute aus und schlägt gegen das Wasser. Die Schwimmhäute machen sie
zum Schwimmen geschickt. Vögel mit Schwimmfüßen nennt man Schwimm-
vögel. Die Beine der Ente stehen weit nach hinten; darum ist ihr Gang
watschelud. Die Ente kann sich sogar im Winter aus dem Wasser aufhalten,
ohne zu frieren. Ihr dickes Federkleid und die Fettschicht unter ihrer Haut
schützen sie gegen Kälte. Weil das Gefieder der^ Ente fettig ist, wird es
niemals naß. Sie hat eine Fettdrüse über dem Schwänze. Mit dem^Fett
fettet sie mittels des Schnabels ihre Federn ein. Beim Enterich ist die Farbe
der Federn lebhafter als bei der Ente.
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Stielen. Die Blätter geben den Fischen Schatten, den Schnecken Nahrung
und kleinen Wassertieren Schutz. Die Wurzeln liegen tief im Schlamme und
sind hier gegen Kälte geschätzt.
Noch schöner als die gelbe Teichrose ist die weiße Seerose. Diese
blüht auch auf unseren Teichen und Seen, aber nicht so häufig als die gelbe.
9. Das Feld im Juli und August.
Die Getreidefelder werden abgeerntet. Bald stehen nur noch Stoppeln
darauf. Einige Stoppelfelder sind schon umgepflügt und geeggt worden,
und der Landmann sät im Herbste für das nächste Jahr Roggen oder Weizen
darauf. Kartoffel-, Rüben-, Buchweizen- und Flachsfelder stehen aber noch
in vollem Wachstum. Zwischen den Kartoffelpflanzen sieht man zuweilen
Rebhühner laufen. — Auch einige Giftpflanzen wachsen auf dem Felde, wie
Nachtschatten und Stechapfel.
1. Der Flachs oder Lein. Der Flachs wird bei uns angebaut. Der
Same, ans dem er gezogen wird, heißt Leinsame und wird Ende April gesät.
Der Stengel des Flachses wird ungefähr 1/2 m hoch und ist schlank
und glatt. Bricht man ihn durch, so bemerkt man innen einen holzigen
Kern, der von zähen Bastfasern umgeben ist. Letztere sind für den Menschen
sehr wichtig. Man spinnt daraus Garn, und ans diesem webt man die
Leinwand. Die Flachsblätter sind klein und schmal. Die Blüte ist himmel-
blau. Ein blühendes Flachsfeld sieht prächtig aus. Aus den Bliiten ent-
wickeln sich Kapselfrüchte mit je 10 Samenkörnchen; aus diesen wird das
Leinöl gewonnen.
Sobald die Stengel des Flachses gelb werden, rauft der Landmann
die Pflanzen aus. Um die Samenkapseln von den Stengeln zu trennen,
zieht er den Flachs durch einen eisernen Kamm; er riffelt ihn. Hierauf
bindet er die Stengel in Bündel, legt diese 5—10 Tage unter Wasser und
röstet sie dann. Nun werden die Stengel mit hölzernen Schlägeln geschlagen
(gebläut) und mit der Flachsbreche vielfach geknickt. Dann fallen die zer-
brochenen holzigen Teile meistens ab. Um die Faserbüschel ganz von den
noch zurückbleibenden holzigen Teilen zu reinigen, hängt man sie auf und
schlägt sie mit einem schwertförmigen Holze; man schwingt sie. Hierauf
zieht man die Fasern durch die Zähne der Hechel, um die groben Fasern,
Hede genannt, von den feinen abzusondern. Die feinen Fasern werden zu
Fäden gesponnen und diese zu Leinwand verwebt. Die Hede benutzt man
znm Polstern der Stühle und Sofas, oder man webt grobe Leinwand daraus.
Der Flachs ist unsre wichtigste Gespinstpflanze.
Flachsbau wird besonders in Schlesien, Hannover, Westfalen, Sachsen
und Bayern betrieben.
2. Die Kartoffel. Die Vermehrung der Kartoffeln geschieht durch
Knollen, die im Frühjahr in die Erde gelegt werden. Die Knolle ist die
Vorratskammer für die Pflanze. Ans dieser nehmen die saftigen Stengel
ihre erste Nahrung. Oft sieht man noch im Herbste die Pflanzkartoffel, die
ganz zusammengeschrumpft ist. An dem Stengel sitzen tiefgeteilte Blätter.
Die Farbe der Blüten ist verschieden. Manche Kartoffelsorten haben weiße
Blütenblütter, andere rötliche oder violette. Bei allen aber sind die großen
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Staubbeutel gelb und stehen pyramideuartig beieinander. Die eigentliche
Frucht ist eine grüne, kuglige, giftige Beere, in der die Samen stecken. An
den Wurzeln bilden sich die für uns so wichtigen Knollen. Diese sind je
nach der Art bald größer, bald kleiner; bald laug, bald rund; bald glatt,
bald rauh; bald weiß, bald rötlich. Ebenso verschieden ist die Zeit der Reife.
Einige Arten sind schon im Juli und August reif und heißen deshalb Früh-
kartoffeln. Andre reifen erst im September oder Oktober und heißen Winter-
kartoffeln. Die Knollen geben eine nahrhafte Speise. Aus ihnen wird auch
Branntwein und Stärkemehl bereitet.
Zuweilen werden Blätter und Stengel der Kartoffeln schwarz und
sterben ab. Dann bekommen die Knollen schmutzig-braune Flecke, werden
jauchig und stinkend oder schrumpfen zusammen. Das ist die sogenannte
Kartoffelkrankheit. Oft leiden die Knollen auch an der Kartoffelkrätze.
Dann haben sie Pocken, Warzen oder Grind. Ein Feind der Kartoffeln ist
der Kartoffelkäfer, der die Kartoffelfelder kahl frißt.
Die Kartoffeln, die aus Südamerika stammen, wurden im 16. Jahr-
hundert nach Europa gebracht. Nach Deutschland kamen sie von Italien
aus. Friedrich der Große führte sie 1745 zwangsweise in Preußen ein.
3. Der schwarze Nachtschatten. Diese Giftpflanze wächst häusig auf
Schutthaufen, auf Feldern und in Gärten. Sie ist mit der Kartoffel ver-
wandt. Der Stengel des schwarzen Nachtschattens ist krautartig und ver-
zweigt. Die Blätter sind eiförmig, zugespitzt und am Rande gezähnt. Die
schmutzig-weißen Blüten sind den Kartoffelblüten sehr ähnlich, nur bedeutend
kleiner. Aus ihnen entwickeln sich schwarze, erbsengroße Beeren, die giftig
sind. Ein kleines Mädchen, das eine größere Anzahl solcher Beeren genossen
hatte, starb nach einigen Stunden. Fressen Hühner und Enten diese schwarzen
Giftbeeren, so sterben sie auch. Schweine, die das Kraut des schwarzen
Nachtschattens fressen, werden wild und toll danach.
Der bittersüße Nachtschatten ist ebenfalls giftig. Er blüht violett und
hat schöne rote Beeren, die für Kinder recht verlockend aussehen.
4. Das Rebhuhn. Das Rebhuhn hält sich in angebauten, ebenen
Gegenden auf, am liebsten in der Nähe von Gebüsch. Sein Gefieder ist
oben bräunlich und hat viele helle und dunkle Streifen und Flecke. An dem
Bauche sieht es grau aus. Die Stirn, die Seiten und die Kehle sind rostrot.
Das Männchen oder der Hahn hat an der Brust einen großen, kastanien-
braunen Fleck. Das Rebhuhn sieht oben aus wie die Erde; darum kaun
man das brütende Weibchen nur schwer erkennen. Oft geht der Fuchs au
ihm vorbei, ohne es zu sehen. Die graue Farbe ist also seine Schutzfarbe.
Das Rebhuhn nistet in einer Bertiefung auf dem flachen Boden, im Getreide
oder Wiesengras. Die Henne legt bis 20 graugrüne Eier. Sobald die
Jungen aus dem Ei geschlüpft sind, verlassen sie das Nest. Sie sind also
Nestflüchter. Bis zum folgenden Frühjahr bleiben sie bei den Alten und
werden von diesen ängstlich gehütet. Die Nahrung des Rebhuhns besteht
aus allerhand Insekten, Körnern und grünen Blättchen.
Im Winter bei hohem und hart gefrorenem Schnee leiden die Rebhühner
oft große Not. Wegen seines wohlschmeckenden Fleisches wird das Rebhuhn
hüuffg gejagt. Es gehört zum Wildbret.
Naturgeschichte. o
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Feinde des Rebhuhns sind Füchse, Iltisse, Katzen, Wiesel, Habichte
und Falken.
10. Der Garten im Herbst.
Äpfel, Birnen, Pflaumen und Weintrauben reifen. Sperlinge, Wespen
und Ohrwürmer stellen sich bei ihnen als Gäste ein. Die Kreuzspinne spannt
zwischen den Sträuchern ihr Netz ans. Die Starkästen sind leer; ihre Be-
wohner sind jetzt in Scharen auf Wiesen und Feldern. Auf den Blumen-
beeten blühen Sonnenblumen, Astern und Georginen. Im Gemüsegarten
haben sich die Kohlpflünzchen zu großen Köpfen entwickelt, und zwischen den
angebauten Pflanzen sieht man allerlei Unkräuter.
1. Die Kohlarten. Bei uns gedeihen Weißkohl, Rotkohl, Wirsing,
Grünkohl, Blumenkohl, Rosenkohl und Kohlrabi. Weißkohl, Rotkohl, Kohl-
rabi, Blumenkohl und Rosenkohl haben glatte Blätter, die anderen Arten
krause. Die Blätter des Wirsings, Weiß- und Rotkohls schließen sich und
bilden einen Kopf. Der Blumenkohl bekommt innen eine weiße Blume.
Vom Grünkohl genießt man die Blätter und vom Rosenkohl die kleinen
Köpfchen, Rosen genannt, die sich in den Blattwinkeln bilden. Am Kohlrabi-
stengel bildet sich über der Erde eine knollenartige Verdickung, die als Gemüse
Verwendung findet.
Die größten Feinde der Kohlarten sind die Raupen des Kohlweißlings
und die Engerlinge.
2. Der Kohlweißling. Der Kohlweißling ist ein weißer Schmetter-
ling. Seine Augen sind groß und die Fühler lang und dünn. An der
Brust sitzen vier Flügel und sechs Beine. Die Vorderflügel des Männchens
haben eine schwarze Spitze und die Hinterflügel einen schwarzen Fleck. Das
Weibchen hat außerdem auf den Vorderflügeln zwei rundliche, schwarze
Flecke. Vorder- und Hinterflügel sind mit Adern durchzogen. Der Kohl-
weißling legt seine gelben Eier in Häufchen an die Unterseite der Kohlblätter.
Hier werden sie nicht so leicht gesehen und sind auch gegen Nässe geschützt.
Aus ihnen entwickeln sich kleine, grüne Raupen, die sehr gefräßig sind.
Ausgewachsen sehen die Raupen grünlichgelb aus und haben schwarze Punkte.
Im Spätsommer und Herbste verpuppen sie sich an geschützten Stellen.
Die Puppe ist weißlich- oder gelblichgrün und überwintert. Aus ihr kriecht
im nächsten Jahre der Schmetterling. Der Kohlweißling macht also eine
Verwandlung durch.
Da der Kohlweißling durch seine Raupe sehr schädlich ist, muß man
ihn vertilgen. Dies geschieht am besten dadurch, daß mau seine Eier und
Raupen vom Kohl absammelt und vernichtet.
3. Die Schlupfwespe. Die Schlupfwespe ist ein kleines Insekt. Ihr
Leib ist schwarz, die Seiten des Bauches sind rot, und die Flügel schillern
regenbogenfarbig. Am Kopfe sitzen 2 lange, borftenartige Fühler. Das
Weibchen legt seine Eier mittels des Legebohrers besonders gern in die
Kohlraupen. Aus deu Eieru eutwickeln sich bald Larven, die sich von den
Raupen nähren, so daß diese sterben. Die Schlupfwespen sind also Raupen-
töter und gehören demnach zu den nützlichen Insekten.
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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Die Früchte haben die Größe unserer
Kirschen und sehen violett aus. In jeder
Frucht liegen 2 Samen (Kaffeebohnen).
Diese sind auf der einen Seite gewölbt
und ans der andern platt. Die platte
Seite ist mit einer Furche versehen. Reife
Kaffeebohnen sehen grau oder gelblich
oder grünlich aus. Aus den gebrannten
und gemahlenen Kaffeebohnen bereitet
man ein wohlschmeckendes Getränk.
Der Kaffeebaum gedeiht auf der
Insel Java, in Ostindien, Westindien,
Brasilien und Arabien.
2. Der Teestrauch. Bon dem
Teestrauch werden uicht die Früchte,
sondern die jungen Blätter geerntet.
Diese sind immergrün und lanzettlich.
Man läßt sie an der Luft welken;
dann erhitzt man sie über einem Kohlen-
feuer und rollt sie zusammen. So
entsteht unser Tee. Im Handel gibt
es schwarzen und grünen Tee.
Der Teestrauch wächst vorzugs-
weise in China.
3. Der Pfefferstrauch. Der
Pfefferstrauch ist eine Schlingpflanze.
Seine Früchte sind braunrote Beeren.
Die unreifen, getrockneten Samenkörner
geben den schwarzen, die reifen den Weißen
Pfeffer. Der Pfeffer dient zum Würzen
der Speisen.
Der Pfefferstrauch gedeiht besonders
in Ostindien.
4. Der Gewürznelkenbaum. Der Ge-
würznelkenbaum wächst auf den Gewürz-
inseln. Man sammelt von ihm die Blüten-
knospen und trocknet sie. In wenigen
Stunden werden sie braun und bilden daun
die bekannten Gewürznelken. Diese werden
zum Einmachen der Früchte benutzt.
5. Der Zimtbaum. Von dem Zimt-
baum wird die Rinde der jungen Zweige
gebraucht. Diese wird getrocknet und rollt
sich dabei zu Röhren zusammen, die hell-
braun aussehen. Der Kaufmann verkauft
Zimt. Der Zimtbaum wächst auf Ceylon
und andern ostindischen Inseln.
Der Kaffeebaum.
Der Pfefferstrauch.