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1. Geschichte des Mittelalters - S. 2

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
2 Vorgeschichte. der Alpen entbecft. Dagegen gehören die Höhlen- und Gräberfunbe der Hallstätter Periobe, die man nach der Hauptfunbstätte am Hallstätter See (im Salzkammergut) benannt hat, bereits der Keltenzeit an. 4. Den langsam oorriidenben Reiten und Germanen muß näm-lich frühzeitig, gleichfalls von Süben her, die Bearbeitung des Eisens besannt geworben sein: führt boch schon Donar einen Hammer und Hanbschuhe von Eisen. Aber es fanb sich selten; noch zur Römerzeit führten die Germanen vielfach nur Holzspeere mit feuergehärteter Spitze; noch lange hatten die eisernen Schwerter und Dolche Vronze-griffe. Diese Gegenstänbe aus der beginnenben Eisenzeit bezeichnet man mit dem Namen des wichtigsten Funbortes La Töne am Neuenburger See. Pfahlbauer und Kelten haben auch schon mit Steinhämmern und Holzkeulen, dann mit Lanzen auf kleine und große Tiere Iagb gemacht: auf Renntier und Vielfraß, Hirsch und Reh, sogar auf Wisent und Elch. Äste ober Hirsch- und Renntiergeroeihe mußten bei dem Anbau von Hirse und Gerste den Dienst des Pfluges leisten. 2. Das indogermanische Arvolk. 1. Kelten und Germanen gehören mit Inbern und Persern, Griechen und Italikern der großen Völkerfamilie der Inboger-manen an. Wie uns die Wissenschaft lehrt, kleibete sich bies unser Urvolt in Felle und Decken und in filzartige Überwürfe aus Wolle. Zur Zeit, ba die einzelnen Stämme sich absonberten, gab es bei den Inbogermanen schon das Hanbwerk des Schmiebes; sie verstanbert Matten und Körbe zu flechten, aus Holz, Stroh und Reisig Hütten zu bauen, die wie das Zelt mit Tierfellen bebedt waren, Einbaumkähne mit Ruber und Anker herzustellen. Zu den Wanberungen benützte man Karren. Das Jahr teilte man in Sommer und Winter und berechnete die Zeit nach Monbumläufen. Vom Ackerbau waren erst die Anfänge bekannt; die Arbeit war den Weibern und Kinbern, den Greisen und Sklaven überlassen. Pferb, Rinb, Schaf und Hunb waren gezähmt, dem Rinb legte man das Joch auf; man baute Weizen, Spelt und Gerste an, sowie Flachs und Hans; man ließ die ©etreibekörner durch das Großvieh ausstampfen und verstaub sie zu mahlen; ebenso kannte man das Brauen und Weben. Ais Nahrung biente Fleisch, Milch (auch Käse und Sauermilch) und Gemüse.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 17

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Der Pfahlgraben. Römische Kultureinflüsse. I 44—Ii 13. 17 des rechtsrheinischen Reichsgebietes zu einem Vorland Roms. In diesem „Zehntland" lagen die Römerbäder Baden und Wiesbaden. 2. Da nun der Grenzwall den Germanen ihre Raub- und Wanderzüge verwehrte, mußten sie in der Heimat neuen Ackergrund zu gewinnen suchen. Sie rodeten tiefer in den Wald, der ihre Wohnstätten voneinander trennte, sie lernten einander kennen und ertragen. * *Die Sippen wandten fortan der Landwirtschaft größere Sorgfalt zu als bisher; mit den Römern, die im „Zehntland" wohnten, unterhielten sie einen lebhaften Handelsverkehr: Honig, Wachs, Käse, Bernstein, auch Frauenhaar und Sklaven führten sie aus. Dafür übernahmen sie von den Galliern manche Verbesserungen in Hausund Feldbau, in Küche und Wirtschaft. Während sie bisher ihr Fleisch nur zu sieden verstanden, sahen sie den Römern die Kunst ab, es mit Schmalz und Gewürzen („Pfeffer") in eigener „Küche" in der „Pfanne" zu „kochen"; sie bürgerten feinere Obstsorten ein, deren Namen an ihren Ursprung erinnern: Pfirsich, Pflaume, Kirsche, nach der Völkerwanderung die Birne; von unsern Gemüsen haben nur Erbse und Bohne, Rübe und Möhre deutsche Namen. Auch den Weinbau verdankten sie den Römern: Wein und Winzer, Most und Essig, Presse und Kelter, Trichter und Bottich, Kufe und Kübel, Becher und Kelch sind „Lehnwörter". Auch der Tierbestand wurde bereichert: Pferd und Esel, Maulund Saumtier, auch der Pfau entstammen dem Süden, die Ausdrücke dem lateinischen Wortschatz, ebenso die Geräte Sack, Korb, Kiste. 3. Die Wildschur wich dem Leinenrock. Das hölzerne Wohnhaus wurde mit farbigem Ton verziert; es umfaßte manchmal Stallung und Scheuer unter einem Dach, wie heute noch in Westfalen; im Süden umschloß es mit den Nebengebäuden den viereckigen Wirtschaftshof; während das gerodete Feld und Weideland Gemeingut (Allmende) der Siedlungen war, bildete das Wohnhaus mit den Wirtschaftsgebäuden und dem umzäunten Garten das persönliche Eigentum des „Hofmanns", der nun bei der Feldarbeit auch selbst mit zugreifen lernte. Um für sich oder seine Söhne ein Gut, eine „Hufe" (etwa 30 Morgen, 71/2 ha) zu gewinnen, konnte der „Huber", „Hofer" nach Belieben in den Wald hineinroden. Auch der halbfreie (Hörige) Mann genoß in besonderer Hütte seine eigene Häuslichkeit, mußte aber seinem Herrn Vieh und Getreide zinsen oder als Handwerker Kleidungsstücke und □ Geräte fertigen. □ Keller, Geschichte. Ausgabe L. Teil Ii. 2

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 28

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
28 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. liches Glck auf, besonders in der Stille von Potsdam und Sanssouci, das sie gern ihr Ohnesorge" nannte; am liebsten weilte sie auf dem hbsch gelegenen Gute Paretz an der Havel, das der Kronprinz kaufte: hier spielte man Topfschlagen und Blinde Kuh, und die gndige Frau von Paretz" fehlte nicht leicht beim Erntefest, wo sie mit den Landleuten tanzte und auch ihr Gatte, der sonst so scheu und zurckhaltend war, die Lustbarkeit teilte. Auch als Friedrich Wilhelm Iii. den Thron bestieg, bildete die schlichte Huslichkeit das Glck seines Lebens. Er bezog nicht das Schlo Andreas Schlters, sondern wohnte auch fernerhin im Kronprinzenpalais, wie spter sein Sohn Wilhelm. Die zahlreichen Kinder, die Luise ihm gebar, wurden in Rousseaus Geist natrlich und einfach erzogen, wie denn Luise auch auf Pestalozzis bahnbrechende Gedanken aufmerksam wurde. Nicht ohne Mibilligung berichtete der sterreichische Gesandte, wie der König in Potsdam mit dem Kronprinzen, die Knigin mit einer Prinzessin auf dem Arm durch die Brger schritt, die kein Wachtposten vom Schlosse fern-hielt; in den Grten von Charlottenburg und Potsdam und besonders auf den Wiesen von Paretz tummelten sich die Knigskinder in heller Jugendlust; sie besuchten mit den Eltern wie andere Berliner Kinder den Weihnachtsmarkt; ja sie pflanzten selber Gemse an: die Mutter dankt in einem Briefchen ihrem lieben Fritz, ihrem Wilhelm, ihrem Charlottchen (der knftigen Kaiserin von Rußland) fr Mohrrben, Erbsen, Kerbel, Petersilie, Bohnen, Kohl und Salat", die sie aus ihrem Garten den Eltern geschickt: ,Das sind recht fleiige Kinder/ hat Papa gesagt, ,ich will alles auf ihre Gesundheit essen' . . . Ja, liebe Kinderchen, wir haben uns recht dazu gefreut und es allen Menschen gezeigt und herbeigerufen, da sie Euern Flei bewundern sollten." Ein andermal sandte die Knigin der kleinen Charlotte einen Taler, damit Du heute das Vergngen haben kannst, einem Armen zu helfen und dafr zu sorgen, da ein Familienvater mit Frau und Kind vielleicht einmal eine gute Suppe essen und sich sttigen kann". Ihrem Gatten war Luise eine treue Helferin und Pflegerin: noch lange nach ihrem Tode hat er aufgezeichnet: er habe ihr bisweilen gesagt, da ich manchmal gern krank wrde, um mich von ihr pflegen zu lassen, da sie alsdann gar zu gut gegen mich wre". 2. Der König war voll guten Willens. Bei seinem Regierungsantritt hob er das Tabaksmonopol auf, gab die Domnenbauern frei, schritt persnlich gegen Verschleppungen in der Rechtspflege ein, berief Scharnhorst nach Berlin: wie er berhaupt manche der spteren Reformen Steins und seiner Mitarbeiter bereits erwog. Allein ihm fehlte der Entschlu und die Kraft der Ausfhrung: ..konservieren, apaisieren, kalmieren," mit

4. Geschichte der Neuzeit - S. 50

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
50 Preußen und Osterreich. 4. Wie Karl der Groe, gestaltete er seine Hausgter (Do-matten) zu Musterwirtschaften; durch Vorschriften und eigene Ver-suche brgerte er unablssig neue Nutzpflanzen ein: Luzernklee und Esparsette, Waid und Rben; zur Anpflanzung der Kartoffeln mute man die Bauern vielfach zwingen; der Hopfenbau lieferte schlielich allen Bedarf der preuischen Brauereien. Friedrich legte das Oderbruch trocken, ein Werk, das Friedrich Wilhelm I. wegen der groen Kosten zurckgelegt hatte mit dem Vermerk: ,,Fr meinen Sohn Friedrich." Unter der Leitung eines hollndischen Wasserbau-meistere dmmten Arbeiter und Soldaten die Oder durch starke Deiche ein und entwsserten durch Kanle die Niederungen. Ohne Schwertstreich habe ich eine Provinz erobert!" sagte er voll Freude. Auf dem neuen Gelnde siedelte er Pflzer, Schwaben, schwedische Pom-mern und sterreichische Protestanten an. Damit fr auslndische, namentlich Kolonialwaren, kein Geld aus dem Lande gehe, frderte er mit schweren Opfern Anlegung und Betrieb von Zucker-, Samt-und Seidenfabriken. Wollspinnereien und Strumpfwirkereien hatten schon die Hugenotten eingerichtet, die Leinwandweberei verbreitete sich von Schlesien und der Grafschaft Ravensberg (Bielefeld) aus in den Marken und in Pommern. 5. Drei Vierteile der Staatseinnahmen wurden auf das Heer verwendet, dem die erste Sorge des Knigs galt. Er schuf jene Reiterei, die Seydlitz und Zieten so ruhmvoll gefhrt haben. Noch mehr als sein Vater zog er den Adel zum Offiziersdienst heran. Durch sein eigenes Vorbild hat er nicht nur seinen Offizieren und durch sie seinen Soldaten, sondern seinem ganzen Volk Ehr- und Pflichtgefhl eingepflanzt. Er war ein Erzieher seines Volkes, wie es nur je ein groer König gewesen ist. 6. Friedrich der Groe im Siebenjhrigen Kriege. 1. Maria Theresia hoffte noch immer, den ^bsen Mann"- zu demtigen und ihrem habsburgisch-lothringischen Erzhause die Vorherrschaft der Deutschland zurckzugewinnen, die in dem Edelstein" Schlesien verkrpert schien. Darum traf sie mit Frankreich und der Kaiserin Elisabeth von Rußland sowie mit Sachsen Abrede zur Erniedrigung des Markgrafen von Brandenburg". Umfassende Rstungen Rulands und sterreichs belehrten Friedrich, da ein Weltkrieg gegen ihn im Werke sei. Da beschlo er, dem

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 111

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
Friedrich Ii. und die Landwirtschaft. V 55—8. 111 7. Wie Karl der Große, gestaltete er seine Hausgüter (Domänen) zu Musterwirtschaften. * *Die Domänen bedeckten mit Einschluß der Forsten ein Viertel des Bodens der Monarchie. Den Domänenpächtern gewährte der König gern (Erleichterungen: er nahm Neubauten und Ausbesserungen auf seine Kasse, den Fiskus, drang aber auf einfache und gediegene Arbeit: „Es mutz nicht von Karten gebauet werden und so, daß es der Wind umschmeißet; also erneuere ich die ordere, Ehrliche □ Mauer oder Zimmermeisters zu solchen Bau zu (Emplojiren/'D Durch Vorschriften und eigene Versuche bürgerte er unablässig neue Nutzpflanzen ein: Luzernklee und Esparsette, Waid und Rüben; zur Anpflanzung der Kartoffeln mußte man die Bauern vielfach zwingen; der Hopfenbau lieferte schließlich allen Bedarf der preußischen Brauereien. * * Durch Fehlschläge ließ er sich in der Einbürgerung von Nutzpflanzen nicht irre machen; Rübenpflanzungen überwachte er persönlich. Von den Schwierigkeiten, die sich bei der Einführung der Kartoffel in den pommerischen Dörfern ergaben, weiß Nettelbeck zu erzählen; sogar die kurmärkische Kammer, die oberste Finanzbehörde der Mark, befürchtete eine Hungersnot, wenn das Saatland □ für Korn beschränkt würde. □ Friedrich legte das Oderbruch trocken, ein Werk, das Friedrich Wilhelm I. wegen der großen Kosten zurückgelegt hatte mit dem Vermerk: „Für meinen Sohn Friedrich." Unter der Leitung eines holländischen Wasserbaumeisters dämmten Arbeiten und Soldaten die Oder durch starke Deiche ein und entwässerten durch Kanäle die Niederungen. „Ohne Schwertstreich habe ich eine Provinz erobert!" sagte er voll Freude. Aus dem neuen Gelände siedelte er Pfälzer, Schwaben, schwedische Pommern und österreichische Protestanten an. Damit für ausländische, namentlich Kolonialwaren, kein Geld aus dem Lande gehe, förderte er mit schweren Opfern Anlegung und Betrieb von Zucker-, Samt- und Seidenfabriken. Wollspinnereien und Strumpfwirkereien hatten schon die Hugenotten eingerichtet, die Leinwandweberei verbreitete sich von Schlesien und der Grafschaft Ravensberg (Bielefeld) aus in den Marken und in Pommern. * 8. *In den Kleinstaaten hielt man es für große Regierungsweisheit, den Handel zu hemmen und die Landstraßen verfallen zu lassen, damit Wagner und Schmiede, Wirte und Wundärzte zu

6. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 26

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
26 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. Gewitterregen die endlose Mühe der fleißigen, ausdauernden Winzer zunichte. Zm Sommer heißt es, die Erde häufig lockern, damit Zeuchtigkeit und Wärme genügend eindringen können, und das lästige Unkraut, das gar leicht die jungen Reben überwuchert, jäten. Oer herbst ruft dann zu neuer, aber froher Arbeit hinauf in den Weinberg und lohnt des rastlosen Winzers mühselige Arbeit durch reiche Lese. 5. Weinlese. Dicke, weiße Vktobernebel wogen über die Klußtäler dahin und führen allmorgendlich einen hartnäckigen Kampf mit der herbstsonne. Endlich aber ist sie siegreich durchgedrungen. Ihre oft noch sengenden Strahlen umfluten mit goldigem Licht die buntgefärbten, jetzt der Lese harrenden Reben- Hügel des Rheins und seiner Nebenflüsse. Längst sind die Weinberge durch ver- haue und Hecken gesperrt. Selbst dem Eigentümer wird der Eintritt in seinen „Wingert" untersagt. Nur einmal wöchentlich ist Wingertstag, alsdann darf er sich von den Fortschritten überzeugen, die seine Trauben in acht Tagen gemacht haben. Die Gerätschaften werden bereit gehalten. Lütten und Kässer sind wohl gewässert und ausgeschwenkt, die Legel stehen blank geputzt da, und sorgfältig hat man die Traubenmesser geschärft. Mit Spannung erwartet alles die Ankündigung des „allgemeinen herbstes", der durch den Grtsvorsteher festgesetzt wird. Eines Abends ertönt Sie Schelle oder die Trommel des Aus- rufers durch das stille Städtchen. „Morgen beginnt der ,allgemeine herbst"," so ruft man sich jubelnd zu, und nun „Oappelt's hinaus Mit Mann und Maus, Mit Lübeln und Bütten! Oas Haus verläßt Selbst Kin-d und Kegel beim Lesefest." Wir wandern mit ihnen hinauf in die von den fröhlichen Weisen der Winzer und Winzerinnen widerhallenden Berge. In peinlicher Ordnung und in gleich- mäßiger Entfernung voneinander stehen die Weinstöcke da. Aus ihrem sattgelben Llätterschmuck lachen uns die reifen Trauben entgegen und rufen: „Schneidet uns ab, wir platzen sonst!" Ittit einem krummen Messer oder einer Trauben- schere wird ein Träublein nach dem andern abgeschnitten und in das neben den Weinstöcken stehende Lüttchen gelegt. Sorgsam sucht man die zu Loden gefallenen Trauben auf. Unter heiteren Scherzen und übermütigen Neckereien, die mit lustigen Rheinliedern wechseln, fließt die Arbeit munter fort. Auf einen Weinbergpfahl gestützt, wandelt der Legelträger hin und her. Er trägt auf seinem Rücken eine an zwei Lederriemen befestigte, unten spitz zulaufende, oben breite Holzbütte, das Legel. In dieses werden die Trauben aus den kleinen Lütten geschüttet. Unten am Weinberge erblickt man große, ovale Holzgefäße, in Sie der Legelträger seine schwere Last entleert. Gleich werden die gelben und weißen, die blauen und roten Zrüchte zu Most zerquetscht. Auf bekränztem Mostwagen bringt der Zuhrmann ihn dann heim, wo er im Kelterhause in der Ketter völlig ausgepreßt wird. Aus dem trüben Most entsteht nach langer

7. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 15

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 8. Das südliche Holstein. 15 Geest zum Gemüsebau über, über die verschiedenen Drte pflegen die verschiedenen Gemüsearten nicht in gleicher Ausdehnung. Zede Gegend hat sich je nach dem Loden eine oder mehrere Gemüse- und Cbstarten auserwählt, denen sie ganz besondere Pflege angedeihen läßt. Berühmt sind Vierländer Erdbeeren und Frühkartoffeln, Zinkenwerder Meerrettich und Zwetschen, Altenländer Kirschen und Apfel, Glückstädter weiß- und Rotkohl. Oie sandige Geest erzeugt viel Spargel und Rhabarber. Oie Glückstädter Gemüsebauern haben mit ihrer Ware den weitesten Weg. Im Herbst bringen sie ihre Ernte an Kartoffeln, Kohl, Sellerie, Rüben, Wurzeln und (Dbst aller Art auf Ewern an den Altonaer Sischmarkt. Oas ganze Jahr hindurch beladen sie gemeinsam wöchentlich mehrere Eisenbahnwagen mit Grünwaren und senden sie an den Altonaer Markt. Aber ebenso hat wieder die Stadt die Landleute der weiten Umgebung mit allem zu versehen, was sie nicht selbst herstellen und gewinnen können, mit Kolonialwaren, Kleiderstoffen, Maschinen aller Art, Gerätschaften usw. So bilden die Bewohner der ganzen Landschaft, Städter und Landleute, gleichsam einen großen Haushalt, dessen Glieder die Arbeiten unter sich verteilt haben. Baumschulen. Doch gibt es in der Landschaft ein Gebiet, wo man sich um die Nähe der Großstadt wenig kümmert. Gleich nördlich von Eidelstedt beginnen in meilenlanger, ununterbrochener Zolge Baumschulen, voll von Sämlingen für Zorst- und Gartenzwecke. Oer Mittelpunkt dieses Baumschulbetriebs ist Halstenbek. Ganz ungeheuerlich ist die Zahl der jungen pflanzen, die hier erzeugt wird. In der wichtigsten Versandzeit von Mitte März bis Mitte Mai werden jeden Tag 30 bis 50 Eisenbahnwagen, mit jungen pflanzen beladen, in die weite Welt geschickt. Ab- nehmer finden sich in allen Teilen Deutschlands,- ja alle Nachbarstaaten und sogar Amerika stellen Käufer. Im herbst ist der Versand nicht so groß,' aber gegen 200 Millionen junger Fichten und ungeheure Mengen junger Obstbäume kommen dann zum Versand. Rosenzucht. Oie Umgegend von Pinneberg ist fast ebenso reich an Baum- schulen,' doch überwiegt hier die Zucht edler Rosen, viele hohe und niedrige Rosen- stämme werden an Gartenbesitzer verschickt. Aber ganze Rosenfelder dienen nur dazu, schöne Schnittrosen zu erzeugen, die nach allen Großstädten des Reichs ver- schickt werden. Besiedlung. Das südliche Holstein ist sehr dicht bevölkert, hier ist eine große Zahl von Städten und ansehnlichen Dörfern entstanden. Abgesehen von Hamburg, Kltona und Wandsbek, die in dem folgenden Abschnitt be- handelt werden, sind zu nennen: die Solbäder Bad Oldesloe und Lad Bramstedt, Pinneberg und Ütersen an der Pinnau, das industriereiche Elmshorn und die Schuhmacherstadt Barmstedt an der Rrückau, Wedel und Glückstadt an der Elbe. Zusammenfassung: Zum südlichen Holstein gehört das Gebiet zwischen Lille und tiaiser-lvilhelm-ttanal, zwischen Elbe und Bramau. In alter Zeit bildete es die Grafschaft Stormarn. Im Osten ist hügeliger Lehmboden, westlich davon eine sandige Ebene mit großen Heide- und Moorflächen; an der Elbe liegen die fruchtbaren Elbmarschen. Obgleich der größte Teil wenig fruchtbar ist, ist das Land doch dicht bevölkert. Vas rührt her von der Nähe Hamburgs. Von der Nähe der Großstadt wird auch die Erwerbsweise der Bewohner beeinflußt. Sie nähren sich von Milchwirtschaft, Schweine- und Geflügelzucht, Gemüse- und Obstbau. Bei Halstenbek sind große Baumschulen. Stelle die Städte Südholsteins zusammen und gib ihre Lage an!

8. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 31

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 10. Mittelholstein. 31 Wiesen- und Weideflächen,- darum steht die Viehzucht hier in hoher Blüte, von dem südlichsten Knie an begleiten Aufmärschen die Eider, die durch Deiche gegen Überflutungen geschützt sind. Oer südliche Teil von Mittelholstein wird von der Stör entwässert. In der Störniederung finden sich ebenfalls fruchtbare Wiesen und Weiden. Landwirtschaft. Die Bewohner Mittelholsteins nähren sich von der Landwirtschaft. Es wird besonders Roggen und Hafer angebaut. Oer Anbau von Buchweizen, der früher weit verbreitet war, geht ständig zurück,- ebenso der Anbau von Rartoffeln. Dafür nimmt der Anbau von Steckrüben und Röhl zu. Obgleich der Kornertrag durch Anwendung von Kunstdünger außerordentlich steigt, genügt er doch lange nicht für den eigenen verbrauch- große Mengen Kbb. Is. holsteinisches vauerngehöft. (Aus Th. Möller, Das Gesicht der Heimat.) von Zutterkorn werden von auswärts zugekauft. Das ist die Kolge der hoch- entwickelten Viehzucht. Im Kreise Rendsburg steht die Pferdezucht auf ähn- licher höhe wie in den Marschen. Groß ist die Zahl der Rinder, die von hier verschickt wird. Ganz besonders stark ist aber die Schweinezucht entwickelt. Selbst in kleinen Dörfern werden mehr als 1000 Schweine gezählt. Während das südliche Holstein die frische Milch nach Hamburg-Altona liefert, wird sie hier verbuttert. In jedem Dorf ist eine Meierei. Das Jungvieh wird an die Marschbauern verkauft und auf den Marschweiden fettgeweidet. Die Holsten. Die Bewohner Mittelholsteins heißen Holsten, ver Name ist entstanden aus holsaten oder holseten, d. i. holzbervohner. Nur durch falsche Über- tragung ins hochdeutsche ist der Name Holstein entstanden. Oer Name wurde nach und nach auch auf die andern Teile des heutigen Holsteins ausgedehnt. Sudlich der (Hbe nennt man vielfach auch die Bewohner Schleswigs holsteiner.

9. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 39

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 11. Othmarschen. 39 aufgebautes Land wieder fort. Die Deiche an der Lidermündung müssen jetzt wegen der veränderten Strömung durch Steindecken und Buhnen geschützt werden. In der vithmarscher Bucht wurde durch solche Strömungen Klt-Büsum mit anderen Grt- schaften zerstört. (Dld Lüsen liggt int wille Haff,- De Zlot de keem un wöhl en Grafs. De $lot de keem un spöl un spöl, Bet se de Insel unnerwöhl. (Klaus Groth.) Viehzucht. In Othmarschen blüht die Viehzucht in jeder Korm. Es liefert in großer Zahl vorzügliche Reit- und Wagenpferde. Kein Gebiet der Provinz kommt Othmarschen an Zahl der Rinder gleich. Man züchtet eine schwere Rasse, die milchreich ist, sich aber besonders zur Mast eignet, Auf den Außendeichsländereien werden fleischige Schafe geweidet. Auf der Geest hat auch die Schweinezucht einen hohen Stand erreicht? in der Marsch ist diese Zucht nicht lohnend, weil die Schweine dort zu oft von einer Seuche befallen werden. Korn bau. In der Marsch blüht aber auch der Kornbau. Weizen, Hafer, Gerste, Bohnen und Rapssaat gedeihen hier so gut, wie kaum sonst an andern Orten. Zür die Erntezeit fehlt es an Arbeitskräften im Lande. Sie strömen von allen Seiten herzu und stellen sich am Sonntagmorgen neben den Kirchen auf, um ihre Arbeitskraft für hohen Lohn wochenweise anzubieten (Menschen- markt). Sie bleiben im Lande, bis die Ernte geborgen und abgedroschen ist. Oie Lauern bedürfen dieser Arbeiter (Monarchen),- sie bilden aber eine Land- plage- die Sicherheit auf den Straßen und in den Gehöften leidet, und die Polizei mutz während dieser Zeit verstärkt werden, damit man sich ihrer erwehre. Zuckerrüben. In Süderdithmarschen ist noch eine Zuckerfabrik. Oer Anbau der Zuckerrüben erfordert auch viele Hilfskräfte, polnische Arbeiter und Mägde strömen im Vorsommer ins Land, um die Rüben zu pflanzen, zu ver- ziehen und zu hacken. Sie fallen auf durch ihre grellfarbigen Kleider und Kopftücher. Gemüsebau. In anderen Gegenden, besonders bei Wesselburen, ist man zum Gemüsebau übergegangen. Ungezählte Eisenbahnladungen Weißkohl werden von hier ins Innere von Deutschland verschickt (Magdeburger Sauer- kraut). In Iahren mit hohen Kohlpreisen haben einzelne Lauern schon für mehr als 100 000 Mark Kohl verkauft. Othmarschen gehört zu den reichsten Landschaften des Deutschen Reichs. Oie Bewohner. Oie Othmarsen sind mit den benachbarten Holsten verwandt- sie sind Sachsen, aber mit Holländern und Friesen vermischt. Man findet dort viele große, stattliche Männer. Oas blonde, oft rötlich schimmernde und gekräuselte haar, sowie die blauen oder grauen Augen zeigen, das sie ein reiner Germanenstamm sind. Oie Othmarsen sind ein Lauernvolk- sie duldeten keine Ritter im Land (Gedicht von Klaus Groth: Graf Rudolf von der Lökelnburg). Sie waren ein freihetliebendes, tapferes, aber ge- Walttätiges Volk, das oft durch Raubzüge die Holsten und Eiderstedter kränkte, viele trieben auch Seeraub. Es ist deswegen kein Wunder, daß ihre Nachbarn sie nicht liebten und sich freuten, als sie endlich ihre Freiheit verloren. Vorher

10. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 39

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 39 Denkmäler errichtet. Bismarck ist als junger Student dargestellt. Er hat den Schläger in der Zaust und den treuen Trjras zur Seite. Unterhalb des Badeortes Nösen tritt die Saale in den Naumburger Resse! ein. An den schönbewaldeten Babenberg sich anschmiegend, liegt hier auf dem rechten Ufer die königliche Landesschule pforta, gewöhnlich Schul- p f o r t a genannt, ein Bild heiligen Friedens. Auf der linken Seite winken rebenbedeckte höhen, von hellen Winzerhäuschen übertupft. Sie liefern einen Wein, der im Volksmunde „Naumburger Schattenseite" heißt, von ihm singt Claudius: „Thüringens Lerge, zum Exempel, bringen Gewächs, sieht aus wie lvein, Ist's aber nicht, man kann dabei nicht singen, Dabei nicht fröhlich sein." Am Kuße dieser höhen windet sich der glitzernde Kluß durch saftige Wiesen, ftuchtbare Getreide- und Gemüsefelder. Links strömt ihm unterhalb der Stadt Naumburg die wasserreiche Unstrut zu. Die Ruinen Goseck und Schönburg grüßen von waldumsäumten Bergkuppen. Bald weitet sich das Tal. Die höhen werden niedriger. Lei Weißenfels tritt die Saale in das Tiefland ein. hier ist sie sehr wasserreich und etwa 100 m breit. 4. Klima. Auf der platte ist das Klima der höhe wegen rauher als in den Klußtälern. Sie hat auch mehr Niederschläge, besonders im südwestlichen Teile, hier macht sich die Nähe des Thüringer Waldes bemerkbar. Darum gedeiht hier der Wald sehr gut. Die Klußtäler werden durch die steilen Uferränder vor den rauhen Ostwinden geschützt. Darum sind sie warm und sonnig, Da das Saaltal niedriger liegt als das Ilmtal, ist hier die Luft milder. Darum gedeihen Getreide, Gemüse und (Dbst aufs beste. Selbst der Weinstock liefert noch ein trinkbares Gewächs. ttulturbild. I. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. 1. Landwirtschaft. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner auf der Ilm- platte bildet die Landwirtschaft. An den unftuchtbaren Rändern sind aber die Erträge an Getreide sehr gering. 3n dem fruchtbareren mittleren Teile ge- deihen dagegen alle Getreidearten. Die grasbedeckten Triften begünstigen die Schafzucht. Die Klußtäler sind mit einer tiefgründigen Ackerkrume bedeckt. Der Acker- bau ist deshalb sehr ertragreich. Er liefert Getreide, Zuckerrüben und Gemüse in großer Menge. Auch Weinbau wird getrieben. Die saftigen Wiesen an den Klußufern begünstigen die Viehzucht. 3n dem warmen, sonnigen Saaltal ge- deiht prächtiges (Dbst, besonders die Kirschen und Pflaumen. Darum ziehen sich längs der Straßen Obstalleen hin. Obstgärten umschließen die Dörfer. Obst- Haine bedecken die steilen Abhänge bis zur höhe. 2. Bergbau. In Sulza und Kösen arbeiten viele Leute in den Salzwerken oder Salinen. Dort wird aus Sole das Salz gewonnen.
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