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1. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 21

1912 - Berlin : Oldenbourg
Belgien. 21 ' i Watten raj/Sy/ Terschewng^^ Liij Grünlandmoore Vtidand /*? _ derjharsc^en, ■: (re&st(T>itudium) Texel /J „ t7"*^ Hochmoore der (xeest V7777x /Jüqeuand d.jrdennen Uu Jlrdennen, ' Loüir.sfiifenlarid ■■ Kohlenbergbau/ Das Königreich Belgien. (30000 qkm, 7% Mill. Einw., 255 auf 1 qkm.) Lage. Belgien liegt zwischen Frankreich, Holland und dem Deutschen Reiche und hat an der Natur dieser Länder Anteil. Das Belgische Tiefland im Norden und Westen bildet den westlichsten Ausläufer des Germanischen Tieflandes, und von Süden her dringen die Ardennen herein, deren Berge und Täler ganz die Natur des Rheinischen Schiefergebirges haben. Belgiens Flüsse hingegen, die Maas mit der Sambre und die Scheide, entquellen französischem Boden. Seiner Lage nach bildet also Belgien ein Übergangsland zwischen germanischem und romanischem Gebiet. Bevölkerung. Diese besteht aus den germanischen Flamen (Rheinfranken) und den französisch sprechenden Wallonen. Belgien ist mithin gemischtsprachig, doch herrscht das Französische vor, wiewohl die Flamen an Zahl überwiegen. In neuester Zeit beginnen sie aber der Ver- welschnng erfolgreichen Wider- stand zu leisten durch Pflege der flamischen Schulen und der flamischen Literatur. Erwerbsquellen. Flan- dern, das Gebiet westlich der Schelde, gilt durch den Reich- tum und die Menge seiner Erzeugnisse (Hopfen, Gerste, Flachs, Zuckerrübe) als land- wirtschaftliches Muster- land. Wie in der Lombardi- schen Tiefebene, säumen hier Obstbäume die Äcker und Wiesen ein, so daß das Land doppelte Ernte liefert. Der Ebene ent- stammen ferner die geschätzten Brabanter Pferde und präch- tige Rinder, besonders aus den Marschen Flanderns, fer- ner treffliche Molkereiprodukte (Limburger Käse). Zufolge der Fruchtbarkeit des Marschbodens steht die belgische Landwirtschast in hoher Blüte. Noch wichtigere Erwerbsquellen Belgiens bilden aber Industrie, Handel und Verkehr. Schon im Mittelalter war die Bevölkerung Belgiens äußerst rührig und betriebsam. Gent erzeugte weithin berühmte Tuche, und Brügge unterhielt Die Bodennatur Belgiens und Hollands.

2. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 47

1912 - Berlin : Oldenbourg
Österreich-Ungarn. 47 Die Lage an der Donaustraße, der wichtigsten westöstlichen Verkehrs- linie in der Mitte des Erdteils, hat somit für Österreich-Ungarn eine doppelte Bedeutung: 1. die Monarchie ist das Durchgangs- und Übergangsland von Mittel- europa nach Südeuropa und dem Orient; 2. sie bildet eben deswegen einen geschichtlich hochbedeutsamen Bestand- teil des europäischen Staatensystems. Die Vorzüge der geographischen Lage des „Donaustaates" erfahren in- des durch andere Umstände eine Beeinträchtigung. 1. Von Italien wird Österreich-Ungarn durch den hohen Wall der Alpen, von Rußland durch den geschlossenen Bau der Karpaten getrennt. Vom Adria- tischen Meere scheidet es der breite unwirtliche Rücken des Karst, und der Weg zum Schwarzen Meer führt durch fremde, wirtschaftlich teilweise noch wenig ent- wickelte Länder. Selbst gegen Deutschland, mit dem der Kaiferftaat die längste Grenze und zwei seiner wichtigsten Stromsysteme, Donau und Elbe, gemein hat, erhebt sich eine lange Folge von Gebirgen: die Sudeten, das Erzgebirge und der Böhmerwald. Nur die breite Zone zwischen diesem Gebirge und den Alpen Völkerkarte von Österreich-Ungarn.

3. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 56

1912 - Berlin : Oldenbourg
56 Europa. Österreich-Ungarn als Land größter Vielgestaltigkeit. Österreich-Ungarn erscheint im Gegensatz zu den meisten anderen Staaten des Erdteils als ein Gebiet größter Vielgestaltigkeit. Höchst unregelmäßig verlaufen die Grenzen des Landes und verleihen dadurch dem Ganzen eine sehr eigentümliche Umriß g est alt. Große Verschiedenheit herrscht hinsichtlich der Bodenformen. Die Monarchie hat Anteil an zwei Hochgebirgen: den Alpen und den Karpaten. Die Stufenländer Böhmen und Mähren werden von Mittelgebirgen (Böhmerwald, Erzgebirge und den Sudeten) umschlossen; die Form des Tieflandes ist vertreten in den beiden ungarischen Ebenen, die Plateauform im Karst- lande. Auch die Bewässerung entbehrt der Einheitlichkeit. Sieben Stromgebiete teilen sich in die Monarchie (das der Etsch, des Rheins, der Donau, der Elbe, der Oder, der Weichsel und des Dnjepr), und nach vier Meeren (dem Schwarzen Meer, dem Adriatischen Meer, der Nordsee und der Ostsee) sendet sie ihre Gewässer. Ganz besonders mannigfaltig ist das Klima. Es hat fast italienischen Charakter an der adriatischen Küfte und in Südtirol, polare Kälte herrscht auf den Alpenhöhen, und in den ungarischen Pußten wechselt grimmiger Winterfrost mit subtropischer Sommerhitze. Auch die Bevölkerung der Monarchie weist die größten Unterschiede auf. Der Nationalität nach umfaßt sie vier Hauptstämme: Deutsche, Slaven, Magyaren und Romanen (Italiener und Rumänen). In religiöser Beziehung überwiegt zwar bei weitem das katholische Bekenntnis, doch finden sich auch griechisch-orthodoxe Christen, Evangelische, Juden und Mohammedaner. Vielseitig sind ferner die Erwerb Zarten. Die größte Rolle fpielen hierunter Ackerbau und Viehzucht, aber auch Bergbau, Industrie und Handel nähren viele Tauseude der Bevölkerung. Mit den Erwerbsarten im Zusammenhange stehen die verschiedenen Grade der Bevölkerungsdichte in den einzelnen Gebieten. Gering ist diese in den Alpenländern, mäßig in den Tiefebenen, am stärksten in den Industrie- gebieten von Böhmen, Mähren, Schlesien sowie in Nieder-Österreich. Sogar das Staatswesen der Monarchie läßt die Einheitlichkeit vermissen. Man unterscheidet ein Kaisertum Österreich, ein Königreich Ungarn und die besetzten Gebiete (Bosnien und Herzegowina). Osterreich und Ungarn werden überdies selbständig verwaltet und haben eigene Ministerien und eigene Parlamente. Die Schwei) (Schweizerische Eidgenossenschaft). 40000 qkm, 3,7 Mill. Einw., auf 1 qkm 90. Nachteile und Vorzüge ihrer geographischen Lage. Die Schweiz liegt fernab von den Meeren Europas, und kein schiffbarer Fluß verknüpft sie mit dem Ozean; sie ist ein reiner Binnenstaat. Überdies wird sie nach drei Seiten von meist schwer überschreitbaren Gebirgen umschlossen: im S. und O. von den Alpen, im W. vom Schweizer Jura. Nur die Grenze gegen Deutschland ist offen. Der Binnencharakter des Landes wird durch die ausgedehnten Gebirgsgrenzen noch wesentlich ver- schärft. Diese Schattenseiten der Binnenlage werden indes ausgewogen durch die Gunst seiner politischen Grenz läge. Vier Großmächte: Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich sind seine Nachbarn, und unter diesen zählen die beiden erstgenannten Staaten zu den erzeugnisreichsten und verbrauchsfähigsten Ländern Europas. Dazu kommt der Vorteil der Lage an den wichtigsten Paß-

4. Geschichte des Mittelalters - S. 53

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Teilung des Reiches. Ludwig der Deutsche. Iii 61—4. 53 Endlich verstand sich Lothar zu einer Teilung des Reiches, die zu Verdun an der Maas vereinbart wurde. Lothar erhielt das ehemalige Langobardenreich mit der Kaiserkrone, die fortan der Papst verlieh, und vom Frankenreich einen Landstreifen, der sich von den Alpen und der Rhonemündung zwischen den Sevennen, der Saone, der mittleren Maas und der untern Schelde im Westen und dem Rhein im Osten nordwärts bis über die Moselmündung hinaus und dann an die Weser erstreckte; was davon westlich lag, erhielt Rail „der Kahle"; dieses westfränkische Reich war ganz romanisch. Das bäuerliche Ost-land nebst der weinreichen Gegend um Speier, Worms und Mainz verblieb Ludwig dem Deutschen. Erst von da an kann von einem französischen und einem deutschen Volke gesprochen werden. Ludwig ist es zu danken, daß unser linksrheinisches Land nicht romanisiert worden ist. * * Das ,,Ostfränkische Reich" stand in Wohlhabenheit und Ge- sittung weit zurück hinter den linksrheinischen Gebieten, hatte nur wenige Städte am Rhein und an der Donau und enthielt keinen ganzen Strom; aber es war ein germanisches Land, bewohnt von waffentüchtigen freien Bauern, und sein König war im Gegensatz zu seinen beiden Brüdern mild und gerecht, ein Mann voll Majestät, I mit leuchtenden Augen, das Ebenbild seines Großvaters Karl.d 4. Lothars Söhne, zuletzt Lothar Ii., starben ohne Erben. Da eignete sich Karl, seinen augenblicklichen Vorteil benutzend, sein ganzes Land an. Aber Ludwig eilte herbei und zwang in persönlicher Begegnung den Bruder zu ehrlicher Teilung; denn Karl war immer treulos und nach dem Ausdruck eines Zeitgenossen „feiger denn ein Hase". Im Vertrage zu Meerssen (bei Mastricht) wurde Lothars Reich, von dem ein Teil nach ihm Lothringen heißt, unter die Oheime so geteilt, daß Ludwig die Landschaften deutscher Zunge, Karl die französischen erhielt. Köln und Metz, Trier und Aachen, Straßburg und Basel fielen an Deutschland, Bisanz (Befangen), 2)erdun und Tull (Toul) an Frankreich: in der Hauptsache die Völker-scheide, die ein Jahrtausend später wieder hergestellt worden ist; nur daß der Rhein von seiner Quelle bis zur Mündung den Deutschen gehörte. Auch nach Osten schirmte Ludwig die Grenzen; dort forderte er auch die Bekehrung der Heiden. Er starb in seiner Lieblingsstadt Frankfurt a. M. am 28. August 876 und wurde im Kloster Lorch beigesetzt.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
56 Sachsen- und Franken-Kaiser. seine Obergewalt anzuerkennen: er überliefe ihnen die oberste Richtergewalt, dem Herzog von Bayern auch das Königsrecht, die Bischöfe zu ernennen, und begnügte sich, sie mit ihrer Würde zu belehnen: als „Fahnenlehen" empfingen sie von ihm ihr Amt mit der Fahnenlanze und leisteten in seine Hand den Treueid. Lothringen gewann er vom Westfrankenreich zurück. Zugleich hielt er über vornehme Friedensbrecher strenges Gericht und stellte die Ordnung wieder her. So wurde er der Begründer des Deutschen Reiches. * *Die süddeutschen Herzogtümer waren nicht so ausgedehnt wie Sachsen, aber erheblich größer als die heutigen Länder, die ihren Namen tragen: Schwaben umfaßte den Süden des Elsasses, Badens, Württembergs, Bayerns bis an den Lech, ferner die Ostschweiz und Tirol; Bayern reichte mit seinen Marken weit an der Donau hinunter und tief in die Alpen hinein; die Landschaften am Main und die heutige Rheinpfalz bildeten mit dem nördlichen Elsaß das Herzogtum Franken. Dennoch vermochten die Herzöge sich der Ungarn nicht zu erwehren, die damals Augsburg und St. Gallen heimsuchten und am Hohentwiel durch alemannische Große und die Mönche der Klöster Ti Reichenau und St. Gallen eine blutige Schlappe erlitten. □ Als die „Hunnen" ins Sachsenland eindrangen, fiel einer ihrer Großen bei der Pfalz Werla in Heinrichs Hände. Da benützte der König seinen Gefangenen als Unterhändler, um gegen jährliche Geschenke für Sachsen Waffenruhe zu erkaufen; er brauchte Zeit, um eine wirksame Abwehr vorzubereiten. 3. Wie Alfred der Große schuf er zunächst auf seinen Erbgütern ummauerte Wohnplätze, „Burgen", in denen sich die Landleute mit Haustieren und Hausrat „bergen" konnten. Jährlich mußten sie ein Dritteil ihrer Ernte in die Burg liefern; viele siedelten sich darin als „Bürger" an; die Gilden, Vereine zu gegenseitiger Unterstützung, mußten hier ihre Feste feiern. Auf diese Weise mögen in Sachsen mehrere Städte (Quedlinburg, Merseburg) entstanden oder im Schutz neu errichteter Steinmauern aufgeblüht sein. Bisher waren die Edeln und die Freien, wenn sie auf ihren schweren Rossen einzeln daherritten, von den Feinden leicht umzingelt und niedergemacht worden; Heinrich übte sie ein zu planvoller Bewegung in geschlossener Linie. * * Gleichsam zur Übung zog er während des ungarischen Waffen- stillstandes über die Elbe und das Eis der Havelsümpfe gegen die

6. Geschichte des Mittelalters - S. 16

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
16 Die Völkerwanderung. 4. Der Suebenfürst Marbod hatte einen Teil seines Volkes, der sich Markomannen (Grenzmänner) nannte, nach Böhmen geführt und ein eigenes Königreich gegründet, das an Elbe und Oder weit hinunterreichte. Einige Völker an beiden Flüssen, die er unterworfen hatte, fielen zu Arminius ab. Daraus entstand ein Krieg zwischen den beiden Heerkönigen. Armin überwand Marbod, der ebenfalls in Rom die Kriegskunst gelernt hatte. Nun wollte der sieggekrönte Feldherr zunächst die Cherusker einigen und dann vielleicht König werden wie Marbod. Das ertrug der germanische Freiheitstrieb nicht. So erlag Arminius einer Verschwörung verwandter Fürsten. * * Marbod hatte Armins Erhebung gegen Rom untätig zuge- sehen ; nach seiner Niederlage asz er das römische Gnadenbrot in Ravenna, derselben Stadt, in der die unglückliche Thusnelda ihr Leben vertrauerte und ihr Sohn Thumelicus als Fechter geendigt □ haben soll.lu Das Volk aber feierte seinen großen Befreier noch jahrhundertelang in seinen Gesängen. Ii. Die Völkerwanderung. 1. Die neuen Völker. 1. Seit den Tagen der Flavischen Kaiser deckte die römischen ©renzprovinzen ein sechzig Meilen langer Wall, der von der Mündung der Sieg östlich bis zum Main reichte. * *Im Taunus hatten schon die Kelten mächtige alte Steinwälle errichtet, und die germanischen Kalten benutzten sie dann als Zufluchtsort und zur Aufbewahrung ihrer Beute. Diese Bergfestungen sollte nun die römische Umwallung zunächst einschließen und unschädlich machen. Spätere Kaiser, namentlich Trojan und Hadrian, haben den Erenzwall von Miltenberg am Main südwärts bis zum Hohenstaufen und von da östlich bis zur Mündung der Altmühl in die Donau ausgedehnt und verstärkt. Die deutsche Wissenschaft hat die ganze Anlage erforscht, Kaiser Wilhelm Ii. die wichtige Lagerfestung Saalburg bei Homburg mit allen Einzelheiten des Baues und der Aus- □ rüstung wieder aufbauen lassen. lu Dieser „Pfahlgraben" (Limes) machte die südwestliche Ecke

7. Geschichte der neuesten Zeit - S. 111

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Mainfeldzug und die Friedensverhandlungen. Iv 614. 16. Juli konnte der Oberfeldherr General Vogel von Falckenstein dem König melden: Alles Land nrdlich des Maines liegt zu den Fen Ew. Majestt." Als er zum Eeneralgouoerneur von Bhmen ernannt wurde, trieb sein Nachfolger Edwin von Manteuffel die Bundes-truppen durch den Odenwald in den Taubergrund: die Badener, die Wrttemberger und Nassauer wurden nacheinander zurckgeworfen. 3. Nach glnzender Heerschau auf dem Marchfeld trat König Wilhelm die Heimreise an. Im Eisenbahnzuge gewann ihn Bismarck fr die Aus-shnung mit dem Landtag. Grenzenloser Jubel begrte ihn in Berlin. Als er am folgenden Tag, einem Sonntag, um die Mittagsstunde im Weien Saale seines Schlosses den neugewhlten Landtag erffnete, bot er in der Thronrede nach frommem Danke gegen Gott die Hand zu einem Ausgleich, indem er nachtrgliche Genehmigung (Indemnitt") nachsuchte fr die ohne Staatshaushaltsgesetz gefhrte Verwaltung der letzten Jahre. Da unterbrach ein mchtiger Beifallssturm die Thron-rede. Ein solcher König und ein solches Volk: wo war ein Feind stark genug, sie zu berwinden? Eine Probe dieses neuen Treubundes schien bevorzustehen. Napoleon verlangte preuische, bayrische und hessische Grenzstriche als Rompen-sationen" (Herstellung des Gleichgewichts), vor allem Landau, Saarlouis und Mainz. Ohne Bedenken kamen Bismarck und Moltke zu dem Ent-schlu, dem König einen neuen Krieg zu empfehlen gegen sterreich und Frankreich zugleich; denn der endgltige Friede mit sterreich ist erst nachher, zu Prag, abgeschlossen worden. Beide waren berzeugt, da die Sddeutschen sich alsbald auf Preuens Seite schlagen wrden, wenn es gegen die Franzosen gehe. Warum," fragte Bismarck den franzsischen Ge-sandten, wollen Sie uns solche Sprnge machen? Sie mssen es doch wissen, da fr uns die Abtretung deutscher Erde eine Unmglichkeit ist. Wenn Sie auf diesen Forderungen bestehen, so gebrauchen wir darber tuschen Sie sich nicht! alle Mittel: wir rufen nicht nur die deutsche Nation in ihrer Gesamtheit auf, sondern wir machen auch sofort Frieden mit sterreich auf jede Bedingung, berlassen ihm ganz Sddeutschland, lassen uns selbst den Bundestag wieder gefallen. Aber dann gehen wir auch vereinigt mit 800000 Mann der den Rhein und nehmen euch das Elsa ab; unsere beiden Armeen sind mobil, die eurige ist es nicht; die Konsequenzen denken Sie sich selbst!" 4. Napoleon mute sich in die neue Lage finden. Nur die Vereini-gung ganz Deutschlands unter Preuens Fhrung gelang ihm vorerst zu vereiteln: nur bis an den Main sollte der neue Bund sich erstrecken. Dafr wurden Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurt a. M. dem preuischen Staat einverleibt (annektiert") wie Schleswig-Holstein.

8. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 10

1915 - Berlin : Oldenbourg
10 Mitteleuropa. Westeuropa. 1. Die Republik Frankreich. Hauptstadt ist Paris an der Seine, die bevölkertste Stadt des europäischen Festlandes mit 2,8 Mill. Einw.; 2. das Königreich Großbritannien und Irland. Hauptstadt ist London an der Themse, die größte Stadt der Welt mit 7 Mill. Einw. D. Mitteleuropa. Überblick. Bestandteile. Mitteleuropa umfaßt das Deutsche Reich, die Österreichisch-Uugarische Monarchie, die Schweiz, das Großherzogtum Luxemburg, das Königreich Belgien und das Königreich der Niederlande (Holland). Es besteht also aus mehreren selbständigen Staaten. Die Bevölkerung ist zum weitaus größten Teile deutsch. Bodengestalt und Abdachung. Der Norden ist Tiefland (das Norddeutsche, Holländische und Belgische Tiefland), die Mitte Mittelgebirgsland (die Deutschen Mittelgebirge), der südlichste Teil ist Hochgebirge (die Alpen). Demnach hat der Boden von Mitteleuropa einen ftnfenartigen Aufbau. Er dacht sich nach Norden ob.1) Dieser Bodengestaltung entspricht auch die Hauptrichtuug der mitteleuropäischen Flüsse. Nach Norden fließen Rheiu, Ems, Weser, Elbe, Oder, Weichsel und Memel. Nur die Donau geht nach Osteu. In welche Meere münden diese Flüsse? Der größte und wichtigste Staat Mitteleuropas ist das Deutsche Reich, uuser Vaterland. Das Deutsche Hleich. Geographische Lage. Das Deutsche Reich erstreckt sich von 471j20 bis fast 56° n. Br.; es gehört demnach der nördlichen gemäßigten Zone an. Seiner geographischen Länge nach dehnt es sich von 6° bis 23° östl. von Greenwich (griuitsch) aus; es fällt somit in das Gebiet der mitteleuropäischen Zeit. Diese wird bestimmt nach dem Meridian von Stargard = 15° vstl. L. Entfernungsmaße. Berechne aus der Karte und merke die Entfernungen zwischen Berlin und Köln, zwischen Berlin und München, zwischen Königsberg und Köln, Rügen und Triest! Verkehrslage und politische Grenzen. Deutschland liegt in der Mitte Europas; die größten und mächtigsten Staaten des Festlandes umklammern es; diese Grenzländer sind: im Osten das Kaisertum Rußland und das ') Alles Land von Om bis 200 m Meereshöhe heißt Tiefland; alles über 200 m gelegene Land ist Hochland. Letzteres gliedert sich in Hochebenen, Berge und Gebirge. Eine Ebene von mehr als 200 rn Meereshöhe ist eine Hochebene oder ein Plateau (platö). Gebirge bis 2000 m Höhe heißen Mittelgebirge, über 2000 m Hochgebirge.

9. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 11

1915 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 11 Kaisertum Österreich, im Süden gleichfalls das Kaisertum Österreich, im Südwesten die Schweiz, im Westen die Republik Frankreich und das Großherzogtum Luxemburg, im Nordwesten die Königreiche Belgien und Niederlande und im Norden das Königreich Dänemark. Mit Rücksicht aus seine geographische Lage nennt man Deutschland das Herz Europas. Günstig ist diese Lage für den Verkehr, ungünstig dagegen im Kriegsfälle. Naturgrenzen. Das Deutsche Reich wird vom Kaisertum Österreich im Süden durch die Alpen, im Osten durch die Salzach, den Inn, den Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten geschieden. Im Norden sichern es die Nord-und Ostsee. Gegen Rußland, Frankreich, Belgien und Holland sind jedoch Deutschlands Grenzen (von den Vogesen abgesehen) völlig offen und bedürfen eines künstlichen Schutzes. Diesen gewähren zahlreiche Festungen längs der West-nnd Ostgrenze des Reiches. Deutschlands Grenzen sind nur teilweise von der Natur vorgezeichnet.x) 500 H5rq 320 315 300 530 675 Größenverhältnis der europäischen Staaten in Tausenden von qkm. Größe und Einwohnerzahl. Das Deutsche Reich hat einen Flächeninhalt von 540000 qkm; nur Rußland und Österreich-Ungarn übertreffen es hierin. Seine Bevölkerungszahl beträgt rund 65 Mill. Einw., und hierin geht ihm nur Rußland voran. Unter den europäischen Staaten nimmt Deutschland nach seiner Größe den dritten, nach seiner Einwohnerzahl den zweiten Rang ein. Übersicht der Bodengestalt und Bewässerung Deutschlands. Der Boden des Deutschen Landes senkt sich in Stufen von Süden nach Norden; dadurch entstehen drei natürliche. Hanptgebiete: das Alpengebiet, die Deutschen Mittelgebirge und das Norddeutsche Tiefland. *) Gebirge, Flüsse, Seen und Meere bilden Naturgrenzen. Politische Grenzen werden durch Verträge festgesetzt.

10. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 13

1915 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 13 2000 Diese Hauptgebiete gliedern sich wieder in folgende Landschaften: I. die Alpen und das Alpenvorland, größtenteils zum Flußgebiet der Donau gehörig; Ii. die Deutschen Mittelgebirge; A. die Süddeutschen Stufenländer *) umfassen mehrere Flußgebiete samt den sie umschließenden Gebirgen: 1. das Stufenland der Naab und seine Randhöhen (Böhmerwald, Fichtelgebirge, Fränkischer Jura), zum Donaugebiet gehörig; 2. das Fränkisch-Schwäbische Stufenland und seine Umwallung (Fichtelgebirge, Fränkischer Jura, Schwäbischer Jura, Schwarzwald, Odenwald; im Norden die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle); 3. die Oberrheinische Tiefebene und deren Randgebirge (Schwarzwald und Odenwald, Wasgenwald und Haardt); endlich 4. das Stufenland der Mosel und seine Grenzhöhen (Wasgenwald und Ardennen). Das Fränkisch-Schwäbische Stufenland und das Stufenland der Mosel gehören zum Flußgebiete des Rheins. B. Die Teile der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle^) sind: das Niederrheinische Schiefergebirge, der Vogelsberg, die Rhön, das Weserbergland, Harz und Thüringer Wald, das Erzgebirge und die Sudeten. Die Ausdehnung dieser Gebirge fällt zusammen mit den Flußgebieten des Mittelrheins, der oberen Weser und der oberen Elbe. Iii. Das Norddeutsche Tiefland umfaßt die Flußgebiete des Unterrheins, der Ems, der unteren Weser, der mittleren und unteren Elbe und der Oder. X I. Die Alpen und das Alpenvorland. 1. Die Bayerischen Alpen. Erstreckung. Die Bayerischen Alpen ziehen zwischen Bodensee und Salzach hin und bilden die Südgrenze des Deutschen Reiches gegen das Kaisertum Österreich. Natur (Abb. S. 12). Ihre zackigen Gipfel ragen vielfach über 2000 m empor, ja die Zugspitze, der höchste Berg der Bayerischen Alpen wie des Deutschen Reiches, erreicht nahezu 3000 m. Die Alpen sind demnach ein Hochgebirge. 0 Hochflächen fallen mitunter in mehreren Absätzen oder Stufen ab; dann spricht man von Stufenländern. S. das Profil S. 19. 2) Gebirgsschwellen sind Erhebungen, die Landschaften trennen. Fi sch er-G ei stb e ck, Erdk. f. Höh. Mädchenschulen. Ausg. 6. Ii. Teil. 7. Aufl. 2
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