103
(fade salzig) und ist widerlich zu trinken. Wo Quellen und Bäche
sind, bringen sie etwas Gras und seltsames Gesträuch hervor, und
bilden die einzigen bewohnbaren grünen Plätze der Wüste, Oasen
genannt. Diese Grasinseln und die düstern Salzpflanzen der weiten
Steppen geben den Schaaf-, Antilopen-, Pferde- und Rindvieh-
heerden, so wie dem schätzbaren Kanieele, „dem Schiff der Wüste,"
ihre Nahrung. In vielen Ebenen trifft man auf unabsehbaren
Strecken keine Spur von Anbau, weder Wald, noch Gebüsch, noch
Grasteppich; so weit das Auge reicht nichts als Sand und
Steine; es sind Wüsten im eigentlichen Sinne des Wortes.
Andern Ebenen ist dagegen seltene Fruchtbarkeit verliehen, so z. B.
der flachen Po- oder Lombardischen Tiefebene; ferner den
welligen Südrussischen Provinzen Jmirethien und Min-
g relien. Nußbäume, Buchen-, Eichen-, Ulmen-, Kastanien-,
Feigen-, Granat-, Lorbeer- und Buchsbäume, Stechpalmen,
Platanen, Weinranken, bunt durcheinander wachsend, bilden dichte
Wälder. Außer Wein sind daselbst Hirse und Mais Hanptgegen-
stände der Kultur.— Ist der Boden der Ebenen abwechselnd thonig
und sandig, so ist er zum Ackerbau, zur Wiesen- und Waldkultur
geeigneter, wie z. B.die ausgedehnten europäischen Ebenen ; doch sind
auch mehrere vorherrschend sandige Distrikte darunter, mit un-
fruchtbarem Heideboden bedeckt, und andere, von mehr thoni-
ger Unterlage, mit großen Sümpfen und Torfmooren aus-
gefüllt.
4. Aus den Ebenen steigen nicht selten einzelne Anhöhen und
200 — 500' hohe Hügel empor, die uns einen Ueberblick über
die Gegend erlauben. Mehrere Hügel, welche itt eine Reihe geord-
net sind, bilden eine Hügelreihe oder Hügelkette. Berge
von 600' Höhe und darüber steigen im allgemeinen selten verein-
zelnt aus den Ebenen empor. Weit gewöhnlicher liegen Berge in
Gruppen oder Haufen mit gemeinsamem Fuße zusammen und bilden
ein Gebirge (Fichtelgebirge, S ie b eng e b ir g e, H arz), oder
sie liegen in langen Reihen dicht hintereinander und formiren eine
Bergkette, einen Höhen- oder Gebirgszug. (Schwarz-
wald, Vogesen, Böhmer Wald, Thüringer Wald,
Erzgebirge). Treffen oder kreuzen sich mehrere Bergketten, so
bilden sie einen Gebirgsstock oder Gebirgsknoten (Sll
Gotthard).
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
104 —
5. An einem Berge unterscheidet man den Fuß, den Abhang
oder die Seiten und den Gipfel oder die Spitze. Viele Gipfel
stellen eine größere oder kleinere Vergebene dar, wie der 4000'
hohe Tafelberg auf der Südspitze Afrika's. Manche Berggipfel
erscheinen gerundet und werden in gewissen Gebirgsgegenden Kopfe
(Schneekopf, Ochsenkopf), Kuppe oder Koppe, auch Belchen
oder Ballons genannt. Noch andern Gipfeln ist die Kegelform
eigen; es gehen dieselben in himnielanstrebende schroffe Spitzen
aus und tragen alsdann sehr bezeichnende Namen : Nadeln,
Zahne, Zinken, Hörner, Gräthe. Nadeln und Hörner sind
für Alpenbewohner natürliche Barometer; sie verkündigen ihnen,
je nachdem dieselben hell erscheinen oder mit Wolken umhüllt sind,
bald schönes Wetter, bald Regen.
ll. Die Abhänge erhalten nach ihrer Neigung ebenfalls ver-
schiedene Namen. Sanfte Abhänge steigen sehr allniählig an
und sind leicht zu ersteigen, jähe, steile und schroffe Abhänge
neigen so bedeutend, daß ihre Ersteigung höchst beschwerlich wird;
senkrechte oder dem Senkrechten nahe Abhänge bezeichnet man
mit dem Ausdrucke Wände, Bergwände, weiche unersteiglich
sind. Solche Wände sind allen Hochgebirgen eigen und werden
namentlich in den Schweizer-, Salzburger - und Tyroler-
Alpen angetroffen. Die Berghänge einzelner Berge wie ganzer
Gebirgsketten sind meist von der Schichtenneigung abhängig. Die
einst durch Erdspalten aufgestiegenen Gebirge haben die Erdschich-
ten bald gleichmäßig zu beiden Seiten (wie Taf. I zeigt) , bald
nur an einer Seite gehoben. Im erster» Falle sind die Abhänge
beiderseits gleich sanft, steil oder schroff; im andern einerseits
sanft verflachend, anderseits steil abfallend. Gegen die
Meeresseite hinstürzen Berge oft außerordentlich stark ab, nach
dem Landes-Jnnern zu senken sich dieselben allniählig. Air der
Nordwestküste Amerika's und Norwegens kennt man 3—4000'
hohe, mit Schnee bedeckte Granitberge, deren Westfuß vom Meere
bespült wird, an der Landseite aber sanft abdacht und sich all-
mählig in das niedrige Land verflacht. Die Vogesen und der
Schwarzwald, welche den Rhein auf bedeutende Strecke be-
gleiten, kehren die Steilabfälle diesem Strome zu; ihre sanften
Abhänge sind demselben abgewandt,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
109
Die Wasser des schmilzenden Schnees und der an Gebirgshäugen
hervorsprudelnden Quellen werden durch den Gebirgskamm genöthigt,
nach 2 entgegengesetzten Nichtnngen abzuschließen. Ein Theil des
Bergwassers folgt der einen, der andere der andern Abdachung
Lcsgebirgs; die Firste oder der Kamm scheidet dieselben; hier be-
findet sich die eigentliche Wasserscheide. Zieht ein Gebirge von
Norden nach Süden, so dacht es gegen Westen und Osten ab,
nach welchen Himmelsgegenden auch die Quellen und Bäche ab-
fließen; erstreckt sich ein Gebirgszug von Osten nach Westen, so
folgen die Schnee-, Regen- und Qnellwasser theils der nördli-
chen, theils der südlichen Abdachung.
11. Gebirge von mehr als 60 Stunden Längenstrecknng nennt
man Hauptgebirge. Die Alpen, Pyrenäen, der Kauka-
sus, Himalaja haben mehr als 100 Stunden Länge und
30—40 Stunden Breite; ihre Höhe beträgt mindestens 6000 Fuß.
Mittelgebirge wechseln in ihrer Längenausdehnung zwischen 20
und 60 Stunden, und ihre Höhe reicht von 3000 — 6000' hinauf.
Zn Deutschland sind das Riesengebirge, die Sudeten, das
Erzgebirge, der Böhmer-Wald, der Schwarz-Wald,
die rauhe Alp, das Fichtelgebirge und andere sämmtlich
Mittelgebirge. Kleine Gebirge, gewöhnlich auch niedere Ge-
birge genannt, sind nicht über 20 Stunden lang und erheben
sich zu einer Höhe von 600—3000'. Das hohe Veen, die Eifel,
der Westerwald, der Taunus, Hunds rück, das Rvth-
haargebirge, der Teutoburger-Wald, das Sie beug e-
birge rc. gehören zu den kleinen Gebirgen.
13. Einige Geographen unterscheiden auch noch Massen-,
Ketten- und Ringgebirge. Zu erstern Gebirgen, welche fast
so lang als breit sind, und deren gemeinschaftlicher Fuß eine zu-
sammenhängende Masse bildet, über welche zuweilen noch eine
oder mehrere Spitzen hervorragen, gehören das hohe Been, die
Eifel, der Harz, der Fichtelstock und die meisten hohen In-
seln. Kettengebirge haben bei geringer Breite eine sehr bedeu-
tende Länge und ziehen oft hunderte Meilen weit; es sind die
obengenannten Gebirgsketten. Ringgebirge umgrenzen erhabene
Ebenen und sind zum Theil unsere Randgebirge. Unter Alpen-
gebirge versteht man gewöhnlich das Schweizer-, Tyrvler-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Böhmer-Wald Schwarz-Wald Westerwald Taunus
110
und österreichische Hochgebirge; indessen belege» neuere Geo-
graphen auch noch andere Gebirge wie: die Siebenbürg i-
schen, Abissinischen, Daurischen, Altaischen mit dem
Namen Alpen. Sie verstehen darunter hohe Gebirgsmassen von
bedeutender Breite, welche sehr häufige und tiefe Einschnitte, also
viele tiefe Thäler, hohe Bergspitzen, schmale Firsten und schroffe
Thalgehänge haben.
16. Vom Hochlande zum Tieflande findet gewöhnlich ein
stufe,unäßiger Ucbergang statt, svodurch eine Gesammtneigung oder
Abdachung entsteht, welcher die Hauptflüsse folgen. Man nennt
das zwischen dem Hochlande und dem Ticflande gelegene niedere Berg-
und Hügelland Berg-Terrassen oder Stnfenland. Der Rhein
z. B. entspringt im Schweizer Gebirgslande, fließt durch die
deutschen Mittelgebirgs- oder Stttfenländer, und mündet im
Niederländischen Tieflande, welchen Abstufungen auch die 3
Stromtheile, der Ober -, Mittel- und Unterrhein entsprechen.
17. Daß der Schnee sich in den höher», kältern Luftschichten
und vorzugsweise im Winter aus Dunsttheilchcn bildet, zierliche,
vielgestaltige Sternchen und Spießchen darstellt, die im Hernuter-
sallcn zu Schneeflocken sich formen, ist uns schon bekannt. In den
Ebenen heißer Erdzonen ist Schnee eine unbekannte Erscheinung;
er fällt hier nur auf beträchtlichen Höhen, so z. B. in Südamerika
erst auf Berghöhcn von 12,600' Seehöhe, und die wenige Zoll
dicke Schneedecke bleibt hier mitunter 5—6 Wochen liegen. Nur
auf den 17,000' hohen und höher» Bergspitzen bleibt er beständig
liegen. Im griechischen Jnselmcer (Archipel), wo ein sehr mil-
des, südenropäisches Klima herrscht, soll das Jahr 1779 durch
anhaltend heftige Nordwinde eine daselbst gänzlich unbekannte
Kälte bewirkt haben. Auf Bergen des nahen Festlandes lagen
große Schneemcngen; auf den Inseln Milo und Argentierre
betrug die Dicke des Eises stellenweise 1 Zoll. Die ältesten Be-
wohner konnten sich nicht entsinnen, solchen Frost erlebt zu haben.
Das Staunen der Griechen über die in verschiedener Gestalt von
Dächern und Bäumen herabhangenden Eiszapfen war im eigentli-
chen Sinne komisch. Sie brachen Stücke ab, trugen dieselben sorg-
fältig auf Schüsseln durch die Straßen und konnten nicht Worte
finden, ihre Verwunderung auszudrücken. Nach 24 Stunden ver-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
47
Sudeten, Karpaten, Alpen, Kiölen; auch im Hyma-
laya-Gebirge und in den Cord iteren. — Außer diesen er-
sten oder Urgebirgs-Mafsen kennt man noch eine Menge an-
derer Gebirgs- und Felsarten, welche sämmtlich in verschiedenen
Zeiträumen dem Erdinnern entquollen und jetzt einen sehr bedeu-
tenden Theil der Erdrinde, vorzüglich der höher» Gebirge bilden.
Die bekannter» derselben sind : 1. Der Trachyt, welcher große
Berge mit runden Kuppen bildet und sich zumal am Rhein
(Drach ensels), in Böhmen, Ungarn, S ñd fra n kre i ch,
Südamerika (Chimborazo) u. a. O. häufig findet. Man be-
nutzt denselben als- Baumaterial und Chaussecsteiu, auch dient er
zu mauchfachen Steiuhauerarbeitcn (der Cöluer Dom). 2. Der
Basalt, sehr weit verbreitet, bildet theils einzelne kegelförmig
gestaltete Berge und Klippen, theils kommt er als Ausfüllungs-
masse von Spalten und Lavaströmen vor. Er findet sich im Rie-
se ngebir ge, im Böhmischen Mittelgebirge, in den
Karpaten, in Sachsen, in der Lausitz, am Thüringer
Walde, im Meißner, Habichtswalde, Rhö ne-Gebir-
ge, Vogelsberg, Westerwald, Siebengebirge, Hardt-
gebirge, in der Eifel rc. Der Basalt ist ein sehr nützlicher
Stein: er wird als Chaussee-Material und Pstasterstein, ferner zu
Pfosten, Schwellen, Minutenfteinen, Vaustücken und Ambossen
benutzt. Der sogenannte Rheinische Mühlstein ist ein poröser,
schlackenartiger Basalt. 3. Der Porphyr, in ähnlichen
Verhältnissen wie der Granit, nur minder häufig vorkom-
mend, findet sich in Böhmen, Schlesien, Sachsen, im
Thüringer Walde und südlichen Harze, in den Ki ö len g e birgen
Norwegens und Schwedens rc. Er wird zu architektonischen
Verzierungen, Säulen (im Aachener Münster), Simsen, Platten
und Vasen verwendet; auch dient er als Bau-, Pflaster- und
Chauffeestein. 4. Der Serpentinfels, theils ganze Berge bil-
dend, theils Spalten und Mulden ausfüllend, findet sich in
Schlesien, Sachsen, im Fichtelgebirge,, im Harz, in
Mähren, Salzburg, Tyrol, Ungarn, in den Alpen,
Apenninen, Pyrenäen, im Uralgebirge ,c. Er wirv zu
Tischplatten, Friesen, Altären, Gesimsen, Gefäßen, Vasen,
Mörsern, Reibschalen, aber auch als Baustein und Chaussee-Ma-
terial gebraucht. 5. Der Bimsstein, jetzt noch stets unter den
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
46
tete, sich hie und da zu Hügeln wölbte oder sich gar zu Bergen
und Gebirgsketten aufthürmte. *)
Die erste aufgestiegene Masse, welche von allen Gebirgs»
oder Fels arten **) auch am allgemeinsten auf der Erde ver-
breitet ist, heißt Granit und bildet mit Gneis, Syenit und
Glimmerschiefer die unterste bis jetzt bekannt gewordene
Riudenschicht. Der Granit ist allgemein verbreitet, formirt theils
mächtige und große Gebirge, deren Kern er so bildet, daß er
kuppenförmig als höchster Punkt die ihn unigebendeii andern Ge-
birgsmassen überragt, theils füllt er Spalte» und Gänge in Ge-
birgen aus. Er ist ein sehr gutes Chaussee-Baumaterial und wird
als Baustein sehr geschätzt, indem man ihn zu Simsen, Pfei-
lern, Schwellen, Säulen (im Aachener Münster), Trottoirs,
Steinpflastern ic. gebraucht. Auch wird er zu Mühl- und Reib-
steinen für Färb- und Glasurmühle», zu Gußplatten für Messing-
hütten (Stolberg), ferner zu Vasen, Tischplatten und Tischge-
ftelleu verarbeitet. Der Gneis bildet ebenfalls ganze Gebirge und
kommt häufig mit Granit, dem er auch sehr ähnlich ist, vor. Er
findet sich in den westlichen Alpen, in den Vogesen, im Eu-
lengebirge, im Mährischen Gebirge rc. Der Syenit tritt
ebenfalls in ähnlicher Weise auf, wie der Granit, doch nicht so
allgemein verbreitet (Harz, Erzgebirge, Vogesen, Altai, Mähren,
Böhmen, Ungarn, Finnland, Schottland, England re.) Er wird
wie Gneis und Granit benutzt. Der Glimmerschiefer findet sich in
Granitgebirgen, häufig auch mit Gneis und spielt in den Haupt-
gebirgsketteü von Europa eine bedeutende Rolle, indem er zusam-
meuhäugende Bergzüge bildet. Er kommt zumal vor im T h ü ri n-
ger Walde, im Erzgebirge, R i ese n g e b ir g e, in den
*) Die meisten hohen Gebirge und alle bedeutende Bergspihcn
derselben bestehen aus aufgcstiegerien, einst glühflüssig gcweje-
nen Stoffen (Anden, Hymalaya, Pyrenäen, Alpen,
Kaukasus, Kiölen, Karpathen, R i e se u g e bi rg e,
Böhm er Wald, Erzgebirge, Rhöne, Vogelberg,
Siebengebirg, die Eifel zum Theil ic.)
**) Fels- oder Gcbirgsarten nennt man diejenigen Bestandtheile
der Erdrinde, welche die Hauptmassen der Gebirge ausma-
chen, im Gegensatz zu den Steinen, Erzen und Versteinerun-
gen, welche nur einzeln oder in kleinen Lagern, Nestern und
schmalen Gängen vorkommen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Stolberg Ungarn Finnland Schottland England Granitgebirgen Europa Hymalaya Kaukasus Vogelberg Siebengebirg
55
Australien. Dieser Erdteil besteht aus dem Festlande und den Inseln.
(Polynesien.) Das wasserarme Festland, fast so groß wie Europa, ist nur an
der gebirgigen Küste bewohnt, im Innern noch wenig erforscht. Eigentümliche
Produkten Gold, Brotbaum, Sagopalme; Schnabeltier, Känguruh, weiße Adler,
schwarze Schwän--. S3ew. 7 Mill,, teils ungebildete Eingeborene, teils einge-
wanderte Europäer Das Festland gehört den Engländern Hauptstädte: Sydney
[fidne], Melbourne [Melborn]. Bedeutende Inseln: Neuguinea [ginea], mit Kaiser-
Wilhelmsland und Neuseeland östlich davon der Lismarckarchipel und weiter
östlich die Marschallinseln.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Europäer
Extrahierte Ortsnamen: Polynesien Europa Sydney Melbourne Neuguinea Neuseeland
6
der der Landrat sein Amt hat? Zu welchem Kreise gehört deine Bürger-
meisteret? Wie viele Bürgermeistereien umfaßt dein Heimatkreis? Gib
diese an!
Mein Heimatkreis.
Wieviel qkm ist dein Heimatkreis groß; wie viele Einwohner zählt er?
Gehört er dem Flach-, Hügel- oder Gebirgslande an? Gib die bedeutendsten
Hügel oder Berge an! Nenne das bedeutendste Gewässer deines Kreises! Welche
Erzeugnisse liefert dein Kreis aus dem Tier-, Pflanzen- und Mineralreiche? Welche
Waren werden in deinem Kreise vorzüglich verfertigt oder fabriziert? Womit
beschäftigen sich die Kreisbewohner also hauptsächlich? Wie viele Städte, Flecken
und Dörser gibt es in deinem Kreise? Wie heißt der Hauptort des Kreises? Wie
gelangst du von deinem Wohnorte dahin? Welche Verkehrswege berühren die
Kreisstadt? Welche Verkehrswege durchschneiden deinen Heimatkreis? Wer berät
mit dem Landrate das Wohl des Kreises? Nenne Beamte, die mit dem Landrate
die Angelegenheiten des Kreises besorgen! Was tun die Behörden für die Ge-
fundheit der Bewohner? Nenne einige merkwürdige Orte des Kreises! (Zeichnung
des Kreifes.)
Unser Heimatkreis bildet mit 10 andern Kreisen den Regierungsbezirk
Aachen. Beschreibe auch die übrigen Kreise des Regierungsbezirks Aachen,
indem du folgende Fragen beantwortest!
Der Kreis N.
Wie liegt der Kreis N. zu deinem Heimatkreise? Ist er größer oder kleiner
als dein Heimatkreis? Hat er mehr oder weniger Einwohner als dein Kreis?
Gibt es dort auch Gebirge? Welche? Wie heißt der Hauptfluß oder -bach des
genannten Kreises? Was wird in dem Kreise hauptsächlich gezogen, gewonnen
oder verfertigt? Womit beschäftigen sich also die Bewohner hauptsächlich? Gib
die Hauptstraße aus deimm Kreise nach dem Kreise N. an! Welche andere
Verkehrswege durchziehen den Kreis? Was weißt du über die Kreisstadt zu
sagen? Welche andere Orte des Kreises sind noch bemerkenswert?
Der Regierungsbezirk Aachen.
Die Landschaften des Regierungsbezirks Aachen.
Unser Heimatkreis ist ein Teil des Regierungsbezirks Aachen, der Haupt-
sächlich im Flußgebiete der Rur liegt. Nach seiner Bodengestaltung zerfällt
der Rurgau in ein südliches Gebirgsland, ein mittleres Hügelland und ein
nördliches Flachland. Die obere Rur teilt das Gebirgsland wieder in zwei
verschiedenartige Landschaften: das Hohe Venn und die Nordeisel. Im Hügel-
lande besteht der westliche Teil, das Aachener Kohlenbecken, aus der Wurm-
und der Jndemulde; der östliche Teil, der Kreis Düren, ist mehr wellenförmig. Der
Regierungsbezirk Aachen hat demnach fünf Landschaften: 1. das Hohe Venn,
2. die Nordeifel, 3. das Aachener Kohlenbecken, 4. das Dürener
Wellenland und 5. das Flachland von Jülich.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
8
Teile im Regierungsbezirk Aachen liegt. Ihr Hauptrücken, die Schneifel d. i.
Schneeeifel, ist mit der Südgrenze des Bezirks gleichlaufend (parallel). Der
Höhenzug zwischen der Olef- und der Urftquelle ist der höchste Bergrücken des
ganzen Bezirks. Welche Richtung hat er? Der höchste Punkt ist der sog.
Weiße Stein (691 m), an dem 4 Flüsse entspringen. Welche? — Nördlich von
der Linie, die die Orte Enpen, Langerwehe und Nideggen bilden, liegt das
Hügelland. Das Flachland beginnt nördlich van der Linie, die durch die Orte
Herzogenrath, Langerwehe und Düren gebildet wird. Welche Bodengestaltung
hat das Dreieck, das durch die Orte Eupen, Langerwehe und Herzogenrath an-
gegeben wird? Das Dreieck, das zwischen Langerwehe, Düren und Nideggen
liegt? Welche Figur bildet das Flachland? Gib die dreifache Boden-
gestaltung des Bezirks an!
Das Gebirgsland unseres Bezirks besteht hauptsächlich aus Schiefer und
ist ein Teil des großen Rheinischen Schiefergebirges. Das Hohe Benn besteht
ebenfalls aus Schiefer, ist aber im südwestlichen Teile (zwischen Montjoie, Eupen,
Spa und Malmedy) vielfach mit einer Schicht Torf überzogen. Die Bildung
des Torfes wird dadurch gefördert, daß die Unterlage, der Schieferton und ähn-
liches Gestein, das Wasser nicht durchfließen läßt. Auf dein Venn selbst gib t
es daher wenig Pflanzenwuchs; nur Torfmoore, Heidengestrüpp und graue
Binsen findet man auf der weiten Fläche. Zwischen Moos und Gräsern rieseln
kleine, dunkle Moorwasser zu Sammelpunkten, den Anfängen der Vennbäche.
So entsteht z. B. die Rur in den Torfsümpfen bei Sourbrodt. Dagegen sieht
man an den Abhängen des Venn große Nadelwaldungen, auch wohl eine
magere Wiese und ein kleines Stück Ackerland. Die Bodenbeschaffenheit des
Ösling ist von der des Ho^en Venn wenig verschieden; nur sind dort die Torf-
moore minder tief und die Scheiderücken der vielen Flußtäler mehr bewaldet;
auch finden sich hier mehr fette Wiesen und urbar gemachtes Land. Um Vieh-
zucht und Ackerbau auf dem Hohen Venn und dem Ösling zu heben, hat die
Königliche Staatsregiemng staatliche Güter oder Domänen in Berterath, bei
Bütgenbach, Sourbrodt und Mützenich eingerichtet. Diese haben viele Ödländereien
in Ackerland und Viehweiden umgewandelt. Diesem Beispiele folgten auch die
Landwirte und machten viel unbebautes Land urbar. Als Naturschutzpark des
Venn wurde 1911 das Königl. Torfmoor südlich von der Landstraße Enpen —
Montjoie bestimmt. In dec Nord-Eifel ist der Schiefertonboden mit Sand
und Kalkstein vermischt, was sehr zum Gedeihen der Pflanzen beiträgt. Zwar
gibt es auch hier waldlose Gebiete, Ödland und manche Torfmoore; doch ist
diese Gegend im allgemeinen weit fruchtbarer. Hier findet man auf den Höhen
große Heiden, Weideplätze und Waldungen und in den Tälern gute Wiesen und
fruchtbare Äcker. Der Untergrund weist auch hier viel Buntsandstein auf, in
dem große Mengen von Bleierzen eingeschlossen sind. — Das Hügelland hat
auch hie und da Schieferboden. Hauptsächlich weist es Kalkstein und Kreide-
stein auf. Auch finden sich hier Steinkohlen, Braunkohlen, Zink-,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]