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1. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 9

1874 - Mainz : Kunze
— 9 — den) regiert, das vom Jahdebusen bis ins Osnabrückische sich erstreckende und von Hannover umschlossene Oldenburg.) 3. Der südliche Landrücken, sandige Fortsetzung des sogen, südnralischen Höhenzuges, niedriger, unfruchtbarer und weniger zusammenhängend, als der nördliche. Zwischen der oberen Oder, die ihn vom Nordabhange der Sudeten trennt, der oberen Weichsel und dem Quellbezirk der Warthe, der höchste Theil: Die Tarnowitzer Höhen, der reichste ostdeutsche Bergwerksbezirk (Kohlen, Eisen, Galmei), zugleich der von vielen Straßen schon seit alter Zeit durchzogene Grenzbezirk zwischen preußisch und östreichisch Schlesien, Mähren und Galizien. Von Oppeln an macht er gleichmäßig mit dem reicheren Vorlande der Sudeten dem breiten Oderthale Raum, der Mitte Schlesiens mit der Hauptstadt Breslau (s. d. Sudetenland). Im N. die-- ser Stadt senken sich die Trebnitz er Höhen (Katzengebirge), in der Richtung des Sumpfgebietes der Bartsch, allmählich zur Oder. Jenseits derselben beginnt zwischen Gr. G log au*) und der Katzbachebene von Liegnitz, in größerer Annäherung an den Fuß der Sudeten, der meist noch 300' hohe Lausitz er Landrücken, theils mit Kiefern bestanden, theils mageres Ackerland, durchbrochen von Bober und Neiße (mit freundlichen Thallandschasien, Weinbau! bis gegen die Oder) und von der Spree. Zwischen dem wendischen Spreewalde (einer charak- tervollen Welt für sich) und dem Snmpflande der schwarzen Elster, und bis gegen Magdeburg hin der Fläming**), mit geringerer Breite, aber größerer Höhe. Bei Wittenberg erreicht der Südrand die Elbe. Hier der Uebergang aus Frau- ken und Thüringen nach der Mark***). Jenseits der Elbe das waldige Plateau der Altmark, und zwischen Aller und Elbe die öde, doch kulturfähige Lüne burger Haide, nur noch durch den Bardengau und das breite Stromthal vom baltischen Landrücken im Lauenburgischen geschieden. 4. Weiterhin bis zur Nordsee und dem Niederrheiu flaches, durch große Moore und Flußmarschen unterbrochenes Geestland *J an der Dresden mit Warschau verbindenden sächsisch-polnischen Königs- straße. **) Dessen vlämische Kolonien (v, Albrecht d, Bären gegründet) noch heute in ihrem Typus von den germanisierten Lausitzern unterschieden. Die großen Städte Brügge und Nymwegen erkennt man freilich in den Städtchen Brück und Niemegk nicht wieder. ***) vergl. die Linie Berlin, Großbeeren, Denuewitz, Wartenburg, Leipzig.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 11

1874 - Mainz : Kunze
— 11 - die Politik festgestellt.- Die lothringisch-fränkischen Herzogthümer Jülich, Cleve, Berg") haben fremden Einflüssen kräftiger wider- standen. Cleve, die erste hohenzollern'sche Residenz in den Rheinlanden, unfern des oranischen Geldern. Auch im alten Lothringen entwickelt sich die Zollernmacht vom Tieflande her. — Von hier Straßen durch und um den Gebirgsrand zur Ver- biudung mit dem Saal- und Elblande, den alten Billingschen und Askauischeu Marken gegen die Sorben; dazwischen das Erzbisthum Magdeburg, dessen christlich-germanische Mission Hand in Hand mit der Ausbreitung des sächsischen Rechtes bis tief in Polen hinein auch den Handelsbeziehungen des großen Stapelplatzes Magdeburg zu Gute kam. — Der geringe Umfang des Tieflandes zwischen Saale und Elbe, ferner seine günstige Lage im S. von den zersplitterten wölfischen und askanischen Besitzungen, zwischen den Abdachungen des Thürin- ger- und Erzgebirgslandes, erleichterte den Wettinern, den Herrn der Markgr. Meißen und Landgr. Thüringen «ihre Wiege am am Fuße des Petersbergs bei Halle) die Vereinigung dieser Land- striche zu einem größeren Ganzen, dessen Mittelpunkt in der Ebene von Leipzig (d. i. Liudenstadt), dem großen Knotenpunkt der Völkerstraßen; dessen Hauptstädte aber an den Ostgrenzen, den Uebergängen über die Elbe zu den mit Knrsachsen lange ver- bnndenen Lausitzen: das alte Wittenberg im Kurkreise uörd- lich, das moderne Dresden in der Markgrafschaft Meißen südlich, am Fuße des Gebirges. 5. Im östlichen weit umfangreichern Tieflande, dem vom Bereiche der römisch-kaiserlichen Majestät am entferntesten gelegenen Landstriche, hat sich eine größere Staatseinheit ent- wickeln können. Ihr Schwerpunkt in dem durch Havel und Spree dem Elbgebiete zugehörigen ältesten Theile der Mark Brandenburg zwischen den beiden Landrücken, mit der Alt- mark als Stützpunkt jenseits der Elbe, und der Neumark als Angelpunkt jenseits der Oder; nördlich durch das weite Müu- duugslaud der Oder skandinavischem Einflüsse ausgesetzt, ehe Pommern gewonnen war, südlich durch die bis über den Spree- Wald hineinragende unselbständige Lausitz und deren Herren beengt. In der Mitte Berlin, das geographische und politische *) Jülich links des Rheins in der Ebene, Berg (Düsseldorf) rechts zum ^chiefergebirge hinauf. Cleve links und rechts vom Unterrhein zwischen den Geldernschen Landen b s zur Schenkenschanz vorgeschoben.

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 50

1874 - Mainz : Kunze
- 50 — Dover, mit den umliegenden kleinen Inseln über 4200 Qm. groß, aber mit ebenso viel Bewohnern als Preußens) Das keltische Element jetzt bis auf Nordschottland und die Hebriden zurückgedrängt, doch bewahrt das westliche Bergland, namentlich Wales, die Erinnerung an die frühere Selbständigkeit in der Pflege der kymrischen Literatur und Sage. a. Das Königreich England nebst dem Fürstenthum Wales. Wegen der an beiden Längsseiten tief einschneidenden Meerbusen ist kein Punkt weiter als 16 Meilen vom Meere entfernt; die großen Hafenplätze Liverpool, Bristol im W., Plymouth und die durch die Insel Wight und den Kriegs- Hafen Portsmouth gesicherte Rhede von Spithead, gegen- über dem neuen französischen Kriegshafen Cherbourg, im S., London mit seinen befestigten Vorhäfen und Hull im O., stehen deshalb, wie die übrigen vielen Häfen, mit allen Punkten im Innern in Verbindung. Zahlreiche Flüsse, größtentheils dem Nordseegebiete zugehörig, mit kurzem Laufe, aber reichlicher, durch die weit hinaufsteigende Meeresflut vermehrter Wasser- fülle. Die Flußgebiete untereinander und mit den verschiedenen Busen durch zahlreiche kunstvolle Kanäle verbunden (Bridgewa- ter), nirgends durch die Gebirge gehindert. Das Gebirgsland, theils isoliert im W., in den alten gälischen (kymrischen) Zufluchtsstätten der Halbinseln Corn- wall und Wales, und der wie letzteres wegen seiner land- fchaftlichen Reize gepriesenen Grafschaft Cumberland, theils von der fchottischen Grenze her unter dem Namen des Pennini- schen Gebirges mitten durch Northumberlaud und als hohe Peaks um die Tieflandsbucht von Liverpool herum, bis zur Mitte von England; es überragt nirgends (Snowdon 3500') die Höhe des Harzes; eine niedrigere Gruppe erreicht zwischen Tees und Ouse in Jorkshire die Ostküste. Das Gebirgsland bildet nicht sowohl wegen seiner Erhebung, als in Folge seiner Pro- dukte einen Gegensatz gegen das östlich davorliegende Tief- land**): meist von langen nach O. und No. gerichteten Hügeln *) Trotz der großen Unterschiede in den Bevölkerungszahlen des ge- werblichen Englands und Hochschottlands und trotz der stätigen Abnahme der Bevölkerung Irlands durch die Auswanderung geht die Einwohnerzahl des gesammten Königreiches (mehr als 32,000,000) weit über die Durch- schnittszahl hinaus. **) Trotz des Reichthums an Getreide und Vieh ist bei der besonders seit diesem Jahrhundert durch den Aufschwung der Gewerbe entstandenen Uebervölkerung stets große Zufuhr nöthig.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 53

1874 - Mainz : Kunze
— 53 — her dacht sich das höchste britische Bergland (Grampiangeb.) ab, dessen öde und rauhe Scheitelflächen von langgedehnten See- (Loch-) und Flnßthälern tief durchfurcht werden; jene besonders an der höheru Westseite bilden bald freundliche, bald düstere Seelandschaften; diese folgen, wie das wildromantische Deethal (Balmoral), meist der östlichen Abdachung. Die nordöst. Nich- tung Nortschottlands deutet das weiter von Meer zu Meer zie- heude Grenzthal Glenmore an, mit seinen Weiden und Tan- nenwäldern und dem fruchtbaren Küstenstreifen zugleich Kultur- grenze gegen den unwirtlichen Norden. In ihm der caledonische Kanal, eine schiffbar gemachte Seenkette. An seiner Ansmün- dnng Jnverneß und Macbeths Schloß Cawdor, unweit von Cullodeu Moor. 2) Das Königreich Jrlau d, keltisch: Erin, ein mit Seen, Hügel- und Berggruppen überdecktes, nach der Mitte zu sumpfiges, aber überaus fruchtbares Tiefland mit den üppigsten Wiesen Europa's. Die höheren Berggruppen wie auf der Nach- barinfel: im W. die niedrigern und das Hügelland im O. Das Tiefland, ununterbrochen die Mitte durchziehend, durchsetzt das Bergland nach allen Richtungen und bringt durch bequeme Was- serstraßeu das Innere mit der reich entwickelten Küste in Ver- bindung. Ihren Häfen an der oeeanischen Küste fehlt das Hau- delsgebiet für die auf Ackerbau und Viehzucht begründete geringe Industrie. Mit der Annäherung an die europäischen Küsten steigt die Bedeutsamkeit der Häfen. Im S. in der Landschaft Munster Cork und Waterford. Am bedeutendsten Belfast in reicher Ackergegend in der nördlichen Landschaft Ulster; hier nahe Berührung mit der bis auf die Gesteinsarten (Basalt) ver- wandten Küste Schottlands und engster Verkehr unter den Be- wohnern desselben Stammes seit alter Zeit. Im Gegensatz zu den übrigen Landschaften ist hier die Hälfte der Bewohner der englischen oder schottischen Staatskirche zugehörig. In der öst- lichen Landschaft Leinster, England zunächst Du Min*), der Politische Mittelpunkt der Insel, an der Grenze der weiten hüge- ligen Ebenen des Boyneslnsses und einer mit Schlössern und Parks und altkirchlichen Ruinen gezierten Berggruppe. Plymouth Eddystone und bei Cap Landsend Wolf Rock, bedeutendere Bau- werke als der Pharos von Alexandria. *j Verbindung mit London über Holyhead, Anglesea, Nordküste von Wales.

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 18

1874 - Mainz : Kunze
— 18 - belebte und betriebsame Thal der Lahn*), das sich unterhalb des weiten Beckens von Wetzlar zusammenschließt, trennt dieses von dem in seinen höheren Theilcn rauheren Platean des arm- lichen Westerwaldes und des Sauerlandes (Süderland). An deren Ostseite (Wasserscheide des Rheins und der Weser) der Quellbezirk der Lahn, Sieg und Eder, und nördlicher der der Lenne, Ruhr und Diemel. Das Sauerland **), zwischen Ruhr und Rhein, in der Mitte von der Lenne, im Westen von der Wupper (Elberfeld-Barmen) durchfurcht, in den höchsten Gegenden für den Ackerbau wenig geeignet, gegen den Rhein hin „auf Grund des westfälischen Flachsbaus", der Kohlen- und Eisenlager, der bevölkertste Landstrich Deutschlands. Nordgrenze der Haar- (Hardt-) sträng. Von hier (wo der Märker Eisen reckt) östlich: 4. Das hessische und Weser-Bergland. Ersteres zwischen Diemel (Ebene von Fritzlar), Eder, Fulda (Ebene von Cassel) und Werra, im S. durch die rauhen zwischen großen belebten Weitungen gelegenen Bergmassen des Vogelsbergs und der Rhön, weiterhin durch isolierte, meist, wie jene, basal- tische Kuppen und hohe Waldplateaux markiert***). Uebergaugs- Ianb durch jene Weitungen vom Mittelrhein und Main zum *) Stolzenfels, über dem Königsstuhl von Rense, schaut vom Rhein hinüber in das Lahnthal; hier die Wiege der Grafen von Nassau und des Freih. vom Stein („des Rechtes Grundstein, des Bösen Eckstein, des Deutschen Edelstein") oberhalb Ems. Weiter aufwärts: der Dom in Lim- bürg, eine der ältesten romanischen Kirchen fränkischer Baukunst in,Sand- stein. Im Sandstein- wie im Backsteinbau (der Niedersachsen z. B. Tan- germünde, Stendal) fügt sich das Material dem Stil der Zeit. Klarste Ent- Wicklung des Stils in den Kirchen von Köln; Herrschaft des gothifchen Stils auch über die profane Kunst am klarsten in Nürnberg. Eigenartig der Holz- baustil der Hochgebirge. — Einfluß des Materials auf die monumentale Kunst der verschiedenen Völker: Granit, das Urgebirge, Symbol der Urkraft; der griechische und italische Marmor der gefügige Stein der Plastik — Steine die redenden Zeugen untergegangener Völker und Naturperioden. **) Dieses nebst dem östlichen Nachbargebiete seit bec Befriedigung durch Karl d. Gr. die Stätte friedlicher, bäuerlicher und bürgerlicher In- dustrie, aber auch Deutschlands Waffenschmiede (Essen, Solingen). — Zwi- schen der Grafschaft Mark und dem Herzogthum Berg Grenze Westfalens und der Rheinprovinz, uralte Grenze der westfälischen Sachsen und der ripuarischen Franken, daher auch Sprachgrenze der westfälischen und nie- derrheinischen Mundart, welch letztere auf dem rechten Rheinufer reiner als auf dem linken geblieben. ***) Meißner, Habichts-Kanffnnger-Reinhardswald.

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 20

1874 - Mainz : Kunze
— 20 — Bewohner *) vielfach gepriesenen schwäbischen Lande blieben bei den großen Wanderungen von N. und O. her über Basel nach Burgund manche Suevenreste in den Seitenthälern und Bergen zurück und verschmolzen theils mit den Alemannen (deren Sprache noch heute südlich von der fränkischen, die Ufer des oberen Rheins entlang bis zu seinem Quellgebiete), theils mischten sie sich mit nachfolgenden Sneven, die sich mit Namen und Sprache nun im nordöstlichen Alemaunien auch gegen die Franken, und zwischen Donau und Lech gegen die Baiern behaupteten^). — Vom Rhein ist Würtemberg abgeschlossen durch das Großherzogthum Baden (zwischen Schweiz und dem alten Bisthum Würzburg). Der hohe westliche Rand des Terrassenlandes: im S. der Schwarzwald, düsterer als der Wasgenwald aus dem Kamme, mannichfal- tiger an den Abhängen und Thälern und im vorliegenden schma- lern und festern Uferlande ***), im übrigen jenem Nachbargebirge ganz ähnlich. Den symmetrischen Bau beider zeigen auch die von ihnen quer über das Rheinthal führenden Pässe (s. S. 15). Das reiche Leben hier noch vermehrt durch die zahlreichen meist nordöstlich gerichteten Flußthäler, durch die der Ueberfluß des Gebirges an Holz, wie weiter abwärts die Obstsülle, den Wald- und obstarmen Niederlanden vermittelst des Rheines zu- geführt wird. Nördlich vom Breisgau, vom Kiuzigthale an, in der alten Markgrafschaft Baden, verflacht sich das Gebirge; seine Fortsetzung von Pforzheim (Porta) bis Heidelberg: die Neckar- berge gegenüber kr Hardt, und von da bis gegen den Main: der Odenwald in Hessen gegenüber dem Donnersberge, wohl- bebaute niedrige Berglandschaften, deren Ränder sich steil und malerisch über der Bergstraße erheben. Bei Darmstadt Abfall zur flachen sandigen Mainebene. — Der fränkischejura, eine nur durch Felskuppen und tief eingeschnittene Thäler mit durchhöhlten Wänden (die fränkische Schweiz: das Thal der Wiesent) unterbrochene ärmliche Ebene, fällt steil nach W. ab zur einförmigen fränkischen Terrasse. Hier erreicht die *) Auch andern deutschen Stämmen fehlen diese von den heutigen schwä- bischen Dichtern besungenen Eigenschaften nicht. **) Damit in Übereinstimmung das bunte Gewirr vieler kleiner durch das wechselvolle Terrain begünstigter Reichsstände, deren Erbe das kleine Königreich Würtemberg (354 Ö,M.). **-) Bei Freiburg im Breisgau der isolierte vulkanische Kaiserstuhl. Hierher mündet das charaktervolle Höllenthal (Dreisam).

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 22

1874 - Mainz : Kunze
— 22 — Auch im Erzgebirge und in den Sudeten behaupteten die Deutschen die Höhen, die Staden die tieferen Landstriche. 7) Thüringen und der Harz. In der Richtung des Frankenwaldes setzt sich auf dem rechten Werranfer ein in den kleinen Fürstenthümeru parkartig kultiviertes Kammgebirge fort, der Thüringer Wald, bis jenseits der gastlichen Wartburg*) bei Eisen ach, an der Uebergangsstelle von der westlichen zur östlichen Landgrafschaft (Hessen-Thüriugen)^). Vom Jnselsberge, auf dem Kamme zwischen Gotha und Schmalkalden (dem früher hessischen Theile der Grafschaft Henneberg), Ueberschan über die nördlich vorliegende Thüringer Hochebene bis zum Harze. Sie senkt sich vom hohen Eichsfelde***) zwischen Werra, Leine und Unstrutquelle in der Richtung auf die Saal- ebene. Auf ihr bewaldete Bergrücken in derselben Richtung, die längsten Hainleite und Finne, erstere von der Leinequelle bis zur Sachsenburger Pforte, dem Durchbruch der Xtnstrut, letztere von da bis zur Köseuer Pforte (Schulpforte) zwischen Ilm- und Unftrutmündung und dem Saalkessel von Naumburg. Diese Pässe nebst dem von Eisenach beherrscht Erfurt (zwischen Gotha und Weimar), das letzte Mainzer Besitzthum in diesem von Bonifazius für das christliche Ostfranken erworbenen Lande. Der Gartenboden von Erfurt senkt sich die Gera entlang zur Uustrut bis zu deren Durchbruch. Von da nach Nordhausen hinauf die noch tiefere und fruchtbarere Einsenkung (altes Seebecken) der Helme, die goldene Aue, von Barbarossa's Kysfhäuser überragt. Weiterhin an der Unstrnt Memleben, die Sterbe- stätte Heinrichs I. und Ottos I., deren Ahn das Laud für das Herzogthum Sachsen erwarb, und die Höhe, wo Burg Schei- düngen stand, der Sitz der Thüriuger Könige, der Herren des ganzen Saalgebietes (Nordthüringen) bis in die Gegend von Magdeburg. — An der Saale Verbindung mit dem Ost er- lande (Zeitz, Altenburg), dem nördlichen Vorlande des Voigt- *) gerade in der Mitte des Wegs von Worms nach Wittenberg. Hin schar vert üz, diu ander in, naht unde tac. Walther v. d. Y. **) An diese einstige Verbindung erinnert auch die heil. Elisabeth (Wart- bürg — Marburg); später an die Mark Meißen gefallen, bildete die thürin- gische Landgrafschaft beim Beginn der Reformation einen Theil Kursachsens. ***) Dessen magerer Kalkboden zwingt die Bewohner zur Wanderung ins Tiefland; aus demselben Grunde wandernde Arbeiterbevölkerung im polnischen Oberschlesien, in den hannoverschen Mooren (Hollandsgänger), in den Hochthälern der Alpen.

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 60

1874 - Mainz : Kunze
— 60 — die nördliche und nordöstlich gerichtete Streichungslinie der Al- Pen, um die sich Mittelgebirge und Tiefland herumlagern. Die Westalpen nebst der Montblancgruppe (Savoyen) durch das Tiesland der Rhone vom Mittelgebirge geschieden, bilden mit dem an die Schweiz anliegenden Juralande, dem Ge- biete des Doubs und der Saone, ein selbständiges, lange auch von Frankreich getrennt gebliebenes Ganzes, das nach S. geöff- nete Rhonegebiet (das Königreich Burgund nebst Provence), an welches sich das Tiefland der Garonne zwischen den Pyrenäen und dem Mittelgebirge schließt. Rhone und Garonne, die beiden Hochgebirgsslüsse. Zwischen beiden Flußgebieten das südfranzösische vulkanische B ergland, auffällig durch die aus einem Knotenpunkt im Quellbezirk der Flüsse Tarn, Lot, Allier und Loire innerhalb eines Bogens zwischen Toulouse und Lyon strahlenförmig ausgehenden Bergrücken. Parallel mit dem Jura vermitteln die burgundischen Kalkplateaux Cote d'or und Plateau von Langres den Zusammenhang mit dem deutsch-frauzösischeu Berglande, das bogenförmig den Quellbezirk der Saone umgibt. Steiler Abfall zur Rhone und Garonne, allmähliche, fast unmerkliche Senkung durch breite Ter- raffen zum äußern, den größten Theil des Ganzen umfassenden wellenförmigen Tieflaude. Nur in einzelnen Küstenstri- chen horizontale Ebene ist dasselbe weniger mit dem deutschen als mit dem englischen übereinstimmend. Niedere Terrassen (Cham- pagne) und Plateaux (Picardie), Landschwellen (flandrische Land- rücken, Bergebene Gatine) und gebirgartige, Cornwall ähnliche Höhenzüge, durch welche die Halbinsel Normandie und Bretagne gebildet werden, gliedern die großen Flußgebiete der Seine und Loire unter einander und gegen das Garonnegebiet — zusam- men mit dem dahinter liegenden Mittelgebirge ein vom S. abge- wandtes Ganzes. Weitere Gegensätze zwischen N. und S.: Dort umfange reicherer Getreide - und Waldboden unter einem dem rheinischen ähnlichen Klima*); hier von Burgund**) bis Bordeaux die *) Frankreich ist im allgemeinen eines der gesegnetsten Fruchtländer, und wo die Ackerkrume auf dem Kalkboden der Mittelgebirge fehlt, trägt die Rebe. Aber der Getreidebau reicht bei der größten Zerstückelung des Bodens selbst für die genügsamen Franzosen nicht aus. Die Dichtigkeit der Bevölkerung übersteigt nur in den germanischen Theilen die mitteleuropäische Durchschnittszahl. Auffällig schwache Zunahme derselben ohne Auswanderung. **) Das Gold der Cote d'or fließt aus den Reben.

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 24

1874 - Mainz : Kunze
— 24 — dersheim), Bisthümern und Stiften (Hildesheim, Halber- stadt, Quedlinburg) und weltlichen Städten (wie Goslar und Nordhausen). Die durch Otto d. Gr. erschlossenen Silber- gruben des Rammelsberges*) Veranlassung, daß Goslar Kai- serpsalz wurde, wie Dresden ein Fürstensitz durch Freibergs Silbergruben. 8. Das sächsische Erzgebirge von der Elsterquelle nord- östlich bis gegen die Elbe, wo es durch ein von diesem Strome und vielen kleinen Bergwüssern zerrissenes Sandsteinplateau**), die sächsische Schweiz, mit dem Lausitzer Gebirge zusammen- hängt. Gegen Böhmen steiles, bewaldetes Randgebirge mit flachen Kuppen (Keilberg 3800') und wenig großen Straßen; die Höhe von Nollendorf der alte, das Clbthal der neuere Paß zwischen Prag und Dresden, beide vom Königsstein bei Pirna überwacht. Gegen das Tiefland zwischen Aldenburg, der Leipziger Ebene und Meißen ein sich ganz allmählich in breiter Ausdeh- uuug herabsenkendes Plateau mit den tief eingeschnittenen Thä- lern der Mulde und Zschopau. Der Boden im einförmigen noch wenig besuchten Oberlande kaum noch fähig, die dichte Be- völkerung zu ernähren, trotzdem bleibt sie den von ihren Vor- fahren gegen Czechen und Daleminzier vertheidigten Wohnsitzen treu. Weiter ^abwärts wird die Gewerbthätigkeit (Chemnitz) durch den Reichthum an Erzen (Freiberg), Kohlen (Z w ick au) und Viehweide begünstigt (Electoralwolle), ähnlich wie in dem daranstoßenden Sudetenlande. Vor dem Fuße des Gebirgs Leipzig, Centrum der Handelstätigkeit und der ernsten Wis- fenschasten, und Dresden, Centrum der schönen Künste (in der Nähe freundlicher Berglandschaften). Das Königreich Sach- sen ein rechtwinkliges Dreieck zwischen Plauen, Zittau, Leipzig. 9. Die Sudeten, von der Elbe südöstlich bis zum Quell- bezirk der Oder (über 40 Meilen), weisen durch ihre breite Ab- dachung ***) und durch den Lauf der Flüsse (das Marchgebiet *) Hier die Wiege des deutschen Bergbaus, der im Erzgebirge zu noch größeren Ehren gelangte. — Der deutsche Bergmann ein Lehrmeister in der ganzen Welt. **) Der große Steinbruch für die Bauwerke der Elbstädte. ***) Auf und an ihr ist die Landschaft mit vielen isolierten, bewachsenen Höhen geschmückt, wie die Landskrone bei Görlitz und der Zobten (Sobotka Gora, Feuerberg) bei Schweidnitz; öfter zu größern Rücken ausgedehnt, zwischen denen auf fruchtbarem Boden eine sehr zahlreiche Bevölkerung in vielen kleinen Städten und langgestreckten Dörfern große Regsamkeit zeigt.

10. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 26

1874 - Mainz : Kunze
— 26 - rücken und Kegeln und mit natürlicher Eommunication nach Trau- tenau und zu den blutgetränkten Feldern der böhmischen Elbter- rassen. Das Waldenburger reiche Steinkohlenrevier eine neue Quelle des Erwerbs für schlesische Weber, e) Höher erhebt sich wieder zwischen dem Schweidnitzer Wasser und der Quelle der Glatzer Neiße die Grafschaft Glatz, die rechteckige Akropolis Schlesiens mit hohen Rändern, in deren Mitte Glatz; 2 Thore: nach W. an der Heuscheuer *) der Paß von Rein erz auf Nachod (Soor), nach O. der Durchbruch der Neiße zwischen dem Eulen- und Reichensteiner Gebirge zu der durch die Festung Neiße gedeckten Oder, f) Das Mährische Gesenke**), ein von den Quellen der March bis zur Krümmung an der oberen Oder sich herabsenkendes Plateau mit hoch hervorragenden Gipfeln (Altvater 4600'), durchfurcht von tiefen und breiten Flußthäleru mit üppiger Vegetation; Wasserscheide der Oder und March. Mitten hindurch an der Oppa die Landesgrenze. Hier Troppau und und Jägerndorf, fammt den jenseits der Oder zum Karpa- thenlande aufsteigenden Fürstenthum Teschen durch die uatür- liche Lage noch werthvoller für Oestreich als durch den Reich- thnm des Bodens und die (auf Schafzucht begründete) Industrie. Paß von Oderberg zur Weichsel (Krakau), zur Waag (Jablun- kapaß — Ungarn), zur March (Wien und Olmütz). — Trotz der gegen Polen geneigten Breitseite des oblongen Herzogthums Schlesien blieb das deutsche Element mächtig genug, um das in die Fürstenthümer der polnischen Piasten zerstückelte Land vom Gebirge und vom Mittelpunkte Breslau aus zu germanisieren und das rechte und linke Oderufer mit den Sudeten zu einem eigenartigen Ganzen (mit eigentümlichem oberdeutschem Dialeet) zu verbinden. Nur in Oberschlesien noch polnische Arbeiter- bevölkerung. 10. Das Böhmisch-Mährische Terrassenland. Ge- meinsame Grundlage der Böhmerwald (30 Meilen langes Gra- nitgebirge, Scheide zwischen Elbe und Donau) und dessen niedri- gere plateauartige Fortsetzung längs der Donau und Taya bis zum Marchfelde hin. Durch eme drei Meilen breite Einsenkuug zwischen Tauß und Cham (seit alter Zeit die böhmische Pforte zwischen Regensburg und Prag), Theiluug des Hauptgebirges in *) Niedere Fortsetzung dieses Sandsteingebirges das Adersbach-Weckels- dorfer Labyrinth, Zuflucht der verfolgten evangelischen Böhmen. **) Gesenke: Jesenik = Eschengebirge.
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