48 1. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands.
ungefähr von der Höhe des Böhmerwaldes. Der Gebirgszug ist im Süden
am breitesten und höchsten; nach Norden zu, nördlich der Murg, verflacht
sich der Schwarzwald mehr und mehr und bildet ein niedriges Bergland.
Dem Rheine kehrt der Schwarzwald seine Steilseite zu, während er nach
Osten hin sich allmählich abdacht. Die höchste Erhebung des Gebirges liegt
südöstlich von Freiburg. Es ist der Feldberg, der nahezu 1500 m hoch ist.
Nördlich des Neckar schließt sich an den Schwarzwald der Odenwald.
Derselbe erhebt sich zwischen Main und Neckar. Er ist bedeutend niedriger
als der Schwarzwald; seine durchschnittliche Höhe beträgt noch nicht 500 m.
Einige Bergkuppen, z. B. der Katzenbuckel und der Melibocus steigen höher
empor, erreichen aber noch lange nicht die Höhe der Berge im Thüringer
Walde. Auch der Odenwald fällt nach dem Rheine zu steil ab. Den Ab-
schluß des Gebirgsrandes im Norden bildet der Spessart. Er erfüllt das
Mainviereck und fällt zum Maine zu steil ab. Er erreicht ungefähr dieselbe
Höhe wie der Odenwald.
b) Den Westrand der Rheinebene bilden der Wasgenwald und
die Haardt. Der Wasgeuwald erhebt sich jenseits der burgundischen
Psorte, iu welcher der Rhein - Rhoue - Kaual sich hinzieht, und erstreckt sich
in nordöstlicher Richtung bis zur Lauter. Er ist im Süden am breitesten
und höchsten und nimmt nach Norden an Höhe ab, seinen Steilabfall kehrt
er dem Rheine zu, während die Abdachung nach Westen hin eine allmäh-
liche ist. Die höchste Erhebung des Wasgenwaldes ist der Sulzer Belcheu,
der ziemlich so hoch ist als der Feldberg. An den Wasgenwald setzt sich
nach Norden hin die Haardt an. Diese wird durch die Thalsenkung von
Kaiserslautern iu zwei Abschnitte geteilt. Der nördliche Teil der Haardt
trägt den höchsten Gipfel des Gebirges, den Tonnersberg, und wird ge-
wöhulich das Pfälzer Berglaud geuauut.
sachliche Vertiefung: Was sagen uns die Namen dieser Ge-
birgszüge über die Beschaffenheit derselben? Die Höhen und
Flächen des Schwarzwaldes sind niit den üppigsten Nadelholzwaldnngen bedeckt;
nur die höchsten Gipfel des Gebirges sind kahl. Diese dunkelgrünen Nadel-
Wälder verleihen dem Gebirge ein düsteres Aussehen, woher das Gebirge
auch seiuen Namen erhalten hat. Auch der Wasgeuwald ist ein Wald-
gebirge und mit dichten Wäldern bestanden; seinen Namen hat er von der
römischen Bezeichnung mons Vosegus. Odenwald heißt öder Wald, weil
der östliche Teil des Gebirges trocken, öde und wenig besiedelt ist. — Auch
der Spessart ist eiu echtes Waldgebirge. Spessart — Spechteshaart — Spechts-
wald. Ebenso ist die Haardt mit dichten Wäldern bedeckt. (Haardt, Hart =
Wald.)
Inwiefern zeigen Ost- und Westrand der Rheinebene eine
große Ähnlichkeit? Beide Gebirgsräuder steigen steil aus der Rhein-
ebene auf uuv fallen ganz allmählich nach der entgegengesetzten Seite ab.
Im Süden sind die beiden Ränder am höchsten und am breitesten. Ungefähr
in der Mitte der beiden Gebirgszüge befindet sich eine tiefe Einsattelung,
im Westrand ist's die Zaberner Stiege, im Ostrand ist's die Pforzheimer
Senke. Nördlich dieser Senken steigen die Gebirgszüge wieder bedeutend
höher empor. Beide Ränder werden von zahlreichen tiefeingeschnittenen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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3. Die oberrheinische Tiefebene.
49
Thälern durchbrochen. Dichte Wälder bedecken die höheren Teile der Ge-
birge, während die sonnigen Hänge der Vorberge mit Weingärten und
Obsthainen bepflanzt sind.
Welche Bedeutung haben diese Geb irgsränder für die
Rheinebene? Diese Gebirgsränder sind natürliche Schutzmauern und sind
die Ursache, daß in der Rheinebene ein so mildes Klima herrscht. Sie der-
sperren den rauhen Ost-, Nordost- und Nordwestwinden den Zutritt.
Welche Bedeutung haben die tiefen Einsattelung eu in den
Gebirgszügen? Sie ermöglichen den Übergang über die Gebirge, stellen
die Verbindung her zwischen der Rheinebene und den' östlich und westlich
gelegenen Landschaften und haben dem Verkehr den Weg gezeigt. In diesen
natürlichen Senken laufen wichtige Verkehrsstraßen hin. Durch die Zaberner
Stiege führen der Rhein-Marne-Kanal, der Straßburg mit Nancy ver-
bindet, und die Eisenbahnlinie Straßburg-Paris. Die Seuke pou Kaisers-
lautern wird von der wichtigen Hauptbahn Frankfurt - Metz durchzogen,
während in der Pforzheimer Senke die Eisenbahn Karlsruhe - Stuttgart
verläuft.
Zusammenfassung: Der Aufbau der Randstufen, (a. Gliederung,
b. Ähnlichkeit.)
2. Woher rührt nun der Wasserreichtum der Randgebirge der
Rheinebene?
Die Bewässerung der Ränder ist recht reichhaltig. Zahlreiche Gebirgs-
bäche haben auf den Höhen der waldreichen Gebirge ihren Ursprung. Außer
Neckar, Donau und Mosel sind die Flüsse meist klein, aber sehr reißend;
zu manchen Zeiten wälzen sie gewaltige Wassermassen thalwärts und bringen
die Thalbewohner oft in große Gefahr. In den höher gelegenen Teilen
sind die Gebirge auch reich an Bergseen und Torfmooren, insbesondere
Schwarz- und Wasgenwald. Hier liegen zwischen dnnklen Tannen in
großer Stille zahlreiche kleine Seen. Von vielen derselben erzählen sich die
Bewohner die verschiedensten Sagen, so z. B. vom Mummel- und Titisee.
sachliche Vertiefung: Wie kommt es, daß die Gebirge so
reich an Quellen, Seen und Torfmooren sind? Wie im Böhmer-
walde und im Thüringerwalde, so fallen auch im Schwarz- und Wasgen-
walde sehr reichliche Niederschläge. Die Wolken werden durch die hohen
Berge gezwungen, sich dort abzuregueu. Der Boden der Gebirge ist aber
wenig durchlässig, und daher rührt der Reichtum an Quellen, Seen und
Mooren. — Schwarz- und Wasgenwald bauen sich (ähnlich wie der Böhmer-
und Thüringerwald) aus hartem Gneis, Granit und Porphyr auf, der im
Süden fast alle Bergkuppeu bildet, während er im Norden vorwiegend von
dem Buntsandstein bedeckt ist.
Wie kommt es uur, daß die Gebirgsbäche so wild und
reißend sind? Sie Habensich aus dem steilen Abhang der Gebirge ent-
wickelt; da der Lauf von der Quelle bis zur Müudung sehr kurz, der Höhen-
unterschied aber sehr bedeutend ist, so haben diese Gebirgsslüsse ein sehr
starkes Gefälle. Ihr Lauf ist also naturgemäß wild und reißend.
Fritzsche, Handbuch f. d. erdkundlichen Unterricht. 4
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50 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands.
Zeigt sich in den beiderseitigen Zuflüssen nicht mancherlei
Verschiedenheit? Die Zuflüsse, welche der Wasgenwald zum Rheine
sendet, sind meist nicht so lang als die -Schwarzwaldflüsse. — Auch au
Wasserfülle stehen die Wasgenwaldbäche den Schwarzwaldbächen nach, und
es kommt im Sommer nicht selten vor, daß die Wasgenwaldbäche zu ver-
siegen drohen.
Worin ist dieser Unterschied begründet? Der Schwarzwald
ist kein Kammgebirge wie der Wasgenwald. sondern gleicht mehr einem
Hochplateau mit aufgesetzten Kuppen. Die Wasserscheide liegt im Schwarz-
walde ziemlich weit im Osten. Der Wasgenwald dagegen ist ein Kamm-
gebirge (wenigstens in seinem südlicheu und mittleren Teil), das seinen
kurzen, steilen Abhang dem Rheine zukehrt. Aus dem kurzen Abhänge aber
können sich auch nnr kurze Flußläufe entwickeln. — Daß die Wasgenwald-
bäche nicht so wasserreich sind, rührt daher, daß ans dem östlichen Abhänge
des Wasgaues nicht so reichliche Niederschläge fallen als auf der West-
seite des Schwarzwaldes. (Die Regenwolken, die von Westen kommen,
werden am Westabhange ausgehalten und gezwungen, einen großen Teil
ihres Wassergehaltes fallen zu lassen. Bei Kolmar beträgt die jährliche
Niederschlagsmenge ca. 500 mm, im Breisgan aber ca. 1000 mm, auf den
Höhen ist diese Menge natürlich noch stärker.)
Welchen Einfluß haben Gesteinsbau und Wasserreichtum
aus die Bodenfruchtbarkeit ausgeübt? Die Gesteine, welche die Ge-
birge aufbaueu, bilden bei ihrer Verwitterung einen tiefgründigen fruchtbaren
Erdboden, namentlich Gneis, Granit und Porphyr; aber auch die Ver-
Witterungserde des Buntsandsteins ist nicht unfruchtbar. Sie eignet sich, wie
wir bereits wissen (Saal-Elsterplatte!), ganz besonders für den Waldbau.
Der Fruchtbarkeit des Bodens und der großen Feuchtigkeit ist die Üppigkeit
des Baum- und Graswuchses zuzuschreiben.
Welche Bedeutung haben Wald und Wasser für die Be-
wohner der Gebirge? Wald- und Wasserreichtum der Gebirge haben
die Entwicklung mancher Erwerbszweige begünstigt. Zahlreiche Holzfäller
schlagen die riesengroßen Tannen und Fichten nieder und flößen dieselben
auf den wasserreichen Gebirgsslüssen hinab zum Rheine, zur Jll, zum Neckar
oder zum Maine. Hier werden sie zu großen Flößen vereint und sodann
rheinabwärts bis nach Holland gebracht, wo man das Holz besonders zu
Schisssbauten verwendet. — Der Holzreichtum des Gebirges hat eine mannig-
fache Holzindustrie hervorgerufen, ähnlich wie im Thüringer Walde. (Aus-
malen!) An den Gebirgsbächen findet man zahlreiche Sägewerke, Mühlen
und Glashütten. Im dunklen Hochwalde aber baut der rußige Köhler
seine Meiler und brennt hier in der Waldeinsamkeit die Holzkohle. — Im
Schwarzwald hat sich außerdem noch die Uhrenfabrikation entwickelt; da
werden in vielen Gebirgsorten die berühmten Schwarzwälder Uhren ver-
fertigt (z. B. die Kuckucks- und Wachtelnhren), die sich durch schönes Schnitz-
werk vor allen anderen auszeichnen. — Das klare Wasser der Gebirgsbäche
und die weiteu Wiesenslächen begünstigten die Entwicklung der Leineweberei,
und die starke Wasserkraft der Bäche ermöglichte die Anlage von Spinnereien
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Extrahierte Ortsnamen: Rheine Wasgenwald Rheine Breisgan Rheine Maine Holland Schwarzwald
60 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands.
Ausgang nach dem Rheine zu bahnen mußten. Deshalb nehmeu die Thal-
ränder, je mehr die Gewässer dem Rheine sich nähern, an Höhe zu.
Was lehrt uus diese Thalbildung über den Gesteins-
bau des Landes? Da die Thalbildung in dem schwäbischen Hügelland
ähnlich ist wie in Thüringen, so liegt die Vermutung nahe, daß der Ge-
steinsbau des schwäbischen Hügellandes ähnlich ist dem Gesteiusbau des
Thüringer Hügellandes. Das ist auch der Fall. Wie das Thüringer
Hügelland baut sich also auch das Innere des Schwabenlandes aus den drei
Gesteinen Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper aus. Vielfach wird dieses
Gestein von jener fruchtbaren Bodenart bedeckt, die der oberrheinischen Tief-
ebene ihre hohe Fruchtbarkeit verleiht, vou dem Löß.
Woher aber rühren die zahlreichen Bergkegel, welche aus
dem Hügellande aufsteigen? Aus der Form dieser Berge merken wir,
daß sie nicht aus demselben Gestein gebildet sein können, aus dem das
Hügelland sich aufbaut. Solch kegelförmige Berge haben wir bereits auf
dem Rhöngebirge angetroffen. Die Bergkegel, die sich auf dem Rücken dieses
Gebirges erheben, bauen sich auf aus harten schwarzgrauen Basaltsteiuen,
die durch die Gewalt des Feuers aus dem Innern der Erde aufgeworfen
wnrden. Die Bergkegel des Schwabenlandes bestehen auch zumeist aus
Basaltstein, sind also vom Feuer gebildet worden. (Bilder vorzeigen!)
Wie war aber dies möglich? Unsere Erde war ja früher eine
feuerflüssige Masse, die an der Oberfläche nach und nach erkaltete. So
bildete sich allmählich die Erdrinde. Mit der fortschreitenden Erkaltung der
Erdrinde entstanden an vielen Stellen Risse und Spalten. In diese drangen
die feuerflüssigen Massen aus dem Innern der Erde von unten her hinein
und füllten dieselben aus. Im Laufe der Jahrtausende wurden dann die
Gesteine, welche die Basaltmassen umschlossen, hinweggewaschen und so ent-
standen die kegelförmigen Berge.
Welche Bergkegel sind für uns besonders merkens-
wert? Die bedeutendsten Bergkegel dieser Art sind der Hohenzollern und
der Hohenstaufen. Der Hohenzollern ist der höhere von beiden (ca. 800 m).
Er liegt südwestlich von Reutlingen hart am Rande des schwäbischen Jura.
Der Hohenstaufen ist um ungefähr 100 m niedriger als der Hohenzollern.
Er erhebt sich im Nordosten des Juras zwischen den Städten Göppingen
und Gmünd. Die beiden Bergkegel sind die denkwürdigsten Berge Deutsch-
lands; denn sie sind die Stammsitze der beiden berühmtesten Kaisergeschlechter
unseres deutschen Vaterlandes. Die alten Stammburgen der beiden Ge-
schlechter sind gefallen: Die Burg der Staufer wurde während des Bauern-
krieges zerstört und die Zollernburg war bereits 100 Jahre früher ge-
fallen. Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm Iv. hat jedoch die Burg
wiederherstellen lassen. — Wie diese beiden Berge, so tragen auch die
meisten der anderen Bergkegel die Stammburgen edler Geschlechter. Manch?
derselben sind noch wohlerhalten; andere dagegen liegen in Trümmern oder
sind vollständig verschwunden.
Wie erklären wir uus, daß all diese Berge mit Burgen
gekrönt sind? Die Berge sind alle ziemlich hoch und ihre Abhänge
steil, deshalb auch schwer zugänglich. Sie eigneten sich also sehr gut zur
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
130 Ii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands.
sachliche Vertiefung: Inwiefern kann dieses Gebiet als eine
deutsche Landschaft bezeichnet werden? Die Landschaft hebt sich scharf
von den Nachbarlandschaften ab. Im Süden wird sie durch das Nahe-,
Rhein- und Mainthal von der oberrheinischen Tiefebene geschieden. Im
Osten der Landschaft befindet sich eine Senke, in der die Wetter, die obere
Lahn, Eder und Diemel fließen. Durch diese Einsenkung, die mau die
hessische Seuke genannt hat (Warum wohl?) wird das rheinische Schiefer-
gebirge von Heffeu getrennt. Im Westen bildet das Thal der Maas eine
scharfe Grenze, und im Norden der Landschaft breitet sich das norddeutsche
Tiefland aus. — Auch hinsichtlich seines Gesteinsbaues unterscheidet sich die
Landschaft von den Nachbargebieten. Wie schon der Name sagt, baut sie
sich aus aus Schiesersteineü (es. Frankenwald!), während die benachbarten
Landschaften aus Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper und Jura bestehen.
— Weiter ist auch die Bodenform eine andere. Während die oberrheinische
Tiefebene eine tiefe Grabenversenkung mit hohen Rändern darstellt, ist das
rheinische Schiefergebirge — wie die Karte sagt, eine weite Hochfläche, die
durch viele Flußthäler zerschnitten ist und auf welcher an verschiedenen Stelleil
Bergkuppeu und Bergrücken aufgesetzt sind.
Warum hat man wohl diese Landschaft dasrheinischeschiefer-
gebirge genannt? Die Landschaft hat ihren Namen von dem Haupt-
gestein, von dem sie aufgebaut wird, und von dem Hauptstrom, der sie
durchschneidet. Wie der Frankenwald so besteht auch das rheinische Schiefer-
gebirge znm größten Teile aus dunkelfarbigen Schiefersteinen. (Vorzeigen
von Schiefersteiueu! Farbe desselben! Struktur! Unterschied zwischen Schiefer
und Sandstein, Buntsandstein, Muschelkalk :e.).
Inwiefern bildet das rheinische Schiefergebirge ein Glied
des Rheingebiets? Die Landschaft wird von dem Rheinstrome durch-
schnitten und so in zwei große Seitenlandschaften zerlegt, die ihr Wasser
in zahlreichen Nebenflüssen zum Rheine senden.
Zusammenfassung: Was wissen wir von der neuen Landschaft?
a) Wie die neue Landschaft heißt. (Name.)
b) Wo die neue Landschaft liegt. (Lage und Grenzen.)
c) Wie die neue Landschaft sich gliedert. (Glieder.)
2. Inwiefern kann das rheinische Schiefergebirge als die „Perle
deutscher Lande" bezeichnet werdend
Wovon ist in der Aufgabe die Rede? (Vom rheinischen Schiefergebirge.)
Was wird behauptet? (Es sei die „Perle deutscher Laude".) Was soll
untersucht werden? (Inwiefern die Landschaft so bezeichnet werden kann.)
Wovon sprechen wir also zuerst? Was wissen wir von dieser Land-
schast bereits? (Wiederholung!)
Nun zu der Behauptung! Wie lautet sie? Was bezeichnen wir als
Perle? (Alles was einen hohen Wert besitzt.) Was soll also damit gesagt
sein, wenn das Gebiet des Mittelrheins als „Perle deutscher Lande" be-
zeichnet wird? (Die Laudschast besitzt einen hohen Wert). Was setzt das
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
140 Ii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands.
Verkehrsstraßen (Mosel-, Rhein- und Lahnstraße). Knotenpunkt von Eisen-
bahnen.
4. Die untere Rheingaffe. *) Unterhalb Andernach tritt der Rhein,
wie die Karte zeigt, abermals in ein enges düsteres Thal ein. Es ist die
untere Felsengasse, die bis Bonn reicht. Schroffe Berge und wundervolle
Felsengruppen wechseln mit kleinen Thalerweiterungen ab. Ju den letzteren
breiten sich Dörfer und kleine Städte aus, und hinter ihnen ziehen sich die
Abhänge hinauf Weinberge und Obsthaine. Mitten in dem Rheinstrome
aber liegen wiederum eine Reihe freundlicher Eilande. Tie größte und
schönste ist die Insel Nonnenwert, die sich südlich des Städtchens Königs-
Winter im Rheine befindet. Unterhalb dieses Eilands befindet sich' das
enge Felsenthor, dnrch welches der Rhein aus seiner Felsengasse austritt.
Den rechten Thorpseiler dieses Felsenthores bildet das herrliche Sieben-
gebirge, an dessen Nordende der Drachenfels kühn emporsteigt. Auf der
linken Seite steigen die steilen Kegel des Rolandseck und des Godesberges
auf, deren Gipfel mit Ruinen gekrönt sind.
sachliche Vertiefung: Woher hat das Siebengebirge seinen
Namen? Das Siebengebirge, das sich auf dem rechten Rheinufer südlich
der Sieg erhebt, hat seineu Namen erhalten von einer Gruppe hoher Berge,
die aus der Hochfläche hervorrageu und in einer Reihe längs des Rheines
sich hinziehen. Aus dieser Kette treten sieben Berge besonders heraus. Die
bedeutendsten derselben sind der Ölberg, die Löwenburg, der Petersberg, die
Wolkenbnrg und der Drachenfels.
Inwiefern sind die Berge des unteren Rheinthores anders
gestaltet als die Berge des oberen Rheinthores? Während das
obere Rheinthor bei Bingen rechts und links von den langgezogenen Höhen-
rücken des Hunsrücks und Taunus gebildet wird, steigen am unteren Ende
der engen Rheingasse einzelne steile Bergkuppen auf, die allesamt Kegelform
aufweisen. Auf der linken Seite sind es der steile Rolandsfelsen und Godes-
berg, auf der rechten Seite dagegen die Bergkegel des Siebengebirges.
Woher kommt es wohl, daß wir hier mitten im Schiefer-
gebirge solche Kegelberge finden? Nicht zum erstenmale treffen wir
auf unserer Wanderschaft durch die deutschen Gaue solche Kegelberge au;
wir haben solche schon mehrfach gefunden. Im schwäbischen Stufenlande
haben wir die Kegelberge des Hohenzollern und Hohenstaufen angetroffen,
und die Vorderrhön fanden wir mit einer großen Zahl solcher Kuppen be-
setzt. Diese bestehen sämtlich aus hartem Basaltstein und sind dnrch die Ge-
walt des Feuers entstanden. Da die Kuppen des Siebengebirges dieselbe
Gestalt haben, so müssen sie aus demselben Gestein, also auch aus Basalt
bestehen. Dieser hat in uralter Zeit die Schiefermasseu durchbrochen und
die Kegelberge aufgebaut.
Woher mögen Drachenfels, Godesberg und Rolandsfels
ihren Namen haben? Hier am Drachenfels foll die Drachenschlucht ge-
legen haben, wo einst Held Siegfried den Drachen tötete und sich in seinem
Blute badete. An den Abhängen reift ein feuriger Wein, der noch heute zur
i) Bilder: Der Rhein und das Siebengebirge. Bonn und das Siebengebirge.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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146 n. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands.
Nebenflüsse aus. Von rechts her strömt ihm zunächst die Lahn zu. Diese
entspringt auf dem Ederkopfe. Sie fließt zunächst südöstlich, wendet sich
oberhalb Marburg nach Süden und schlägt bei Gießeu eine südwestliche
Richtung ein. Oberhalb der Stadt Koblenz mündet die Lahn in den Rhein.
Bei Neuwied empfängt der Rhein die Wied, die vom Westerwald kommt.
Dieselbe fließt zunächst in westlicher Richtung und wendet sich dann iu
einem scharfen Knie nach Süden. Weiter abwärts nimmt der Rhein die
Sieg auf. Die Quelle derselben liegt auf dem Ederkopfe unweit der Lahn-
quelle. Sie fließt in fast westlicher Richtung zwischen dem Westerwald und
Sauerland dahin. Unterhalb Bonn mündet die Sieg in den Rhein.
Zwischen Köln und Düsseldorf fließt dem Rheine die Wupper zu. Sie ent-
springt im Sauerland, fließt anfangs nach Nordwesten, dann nach Norden
und bildet das Wupperviereck. Zuletzt fließt sie in südwestlicher Richtung
dem Rheine zu. Bei Duisburg mündet die Ruhr. Dieselbe hat ihren
Ursprung auf dem höchsten Berge des Sauerlands, auf dem kahlen Asten-
berg, fließt erst nach Nordwesten, schlägt aber bald eine westliche Richtung
ein, die sie bis zur Mündung beibehält. Der letzte bedeutende Nebenfluß,
den der Rheiu vou rechts her erhält, ist die Lippe. Dieselbe entspringt
auf der Grenzscheide zwischen dem Schiefergebirge und Weserbergland in
dem Wiukel zwischen Teutoburger Wald und Eggegebirge und fließt in
westlicher Richtung nach dem Rheine hin, den sie bei Wesel erreicht. Ans
der linken Seite fließt dem Rheine zuerst die Nahe zu. Diese quillt am
Südabhange des Hunsrücks und fließt in nordwestlicher Richtung dem Rheine
zu. Ihre Mündung erfolgt bei Bingen. Bei Koblenz empfängt der Rhein
seinen größten Nebenfluß. Es ist die Mosel. Diese entspringt auf dem
Südwestabhange des Wasgenwalds. Sie durchfließt zunächst in Nordwest-
licher Richtung das lothringische Stuseuland und tritt unterhalb Dudenhofen
in das Schiesergebirge ein, das sie in nordöstlich gerichtetem und gewundenem
Laufe durchbricht. Auf seinem ferneren Laufe nimmt der Rhein von links
her nur kleinere Nebenflüsse auf, von denen besonders die Ahr und die
Erst zu nennen ist. Beide entspringen aus der Eisel. Während aber die
Ahr in östlicher Richtung dem Rheine zueilt, schlägt die Erst erst nördliche,
dann nordwestliche und zuletzt nordöstliche Richtung ein.
sachliche Vertiefung: Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede
treten unter deu einzelnen Nebenflüssen hervor? Alle Zuflüsse
ändern mehrmals ihre Richtung und haben einen sehr gewuudenen Lauf.
Die linken Nebenflüsse sind mit Ausnahme der Mosel kleine und uubedeuteude
Gebirgsflüsse; die rechten Zuflüsse dagegen haben meist einen längeren Lauf.
Die linken Nebenflüsse schlagen zumeist eiue nordöstliche oder nördliche
Richtung eiu, während die rechten Zuflüsse uach Südwesten oder Westen
fließen.
Woher rührt der gewuudeue Laus der Rheinzuflüsse? Die
Rheinzuflüsse entspringen sämtlich aus den Höhen des Schiefergebirges. Um
zum Rhein zu gelangen, mußten die meisten derselben das Schiefergebirge
durchbrechen. Dabei stellten sich ihnen Bergkuppen und Bergvorsprünge
hindernd in den Weg. Das Wasser mußte dieselben umfließen, und so eut-
staudeu zahlreiche Windungen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
8. Das rheinische Schiefergebirge. 147
Wie kommt es, daß die linken Zuflüsse mit Ausnahme der
Mosel kleiner und unbedeutender sind als die rechten Zu-
flüsse? Auf dem linksrheinischen Schiefergebirge liegen die höchsten Er-
Hebungen, welche die Wasserscheide bilden, nahe am Rheine. Es konnlen sich
hier also keine langen, wasserreichen Flußläufe entwickeln. Im rechtsrheinischen
Schiefergebirge dagegen liegt die Wasserscheide zumeist sehr weit vom Rheine
entfernt. Darum haben sich hier auch lange Flußläuse entwickelt. Wo
aber im rechtsrheinischen Schiefergebirge die Wasserscheide näher an den
Rhein herankommt (Wied- und Wupperquelle), da sind die Zuflüsse klein.
Wie kommt es, daß die Mosel so lang ist? Die Mosel entspringt
außerhalb der Landschaft aus der sanften Westabdachung des Wasgenwaldes.
Da Quelle und Müudung weit auseinander liegen und der Fluß erst durch
das lothringische Stufenland fließt, so mußte sein Laus ein viel längerer
werden als der der übrigen Rheinzuflüsse. (Vergl. Main und Neckar!)
Was schließen wir aus der Richtuug der Flüsse von der
Bodengestalt der Landschaft? Die Gewässer einer Landschaft folgen
in ihrem Laufe stets der Abdachung des Bodens. Da alle Flüsse des
Schiefergebirges sich zum Rheine hinwenden, so muß das Rheinthal die
tiefste Stelle der Landschaft sein, nach der sich die beiden Seitenlandschaften
allmählich von Osten und Westen senken. Da aber verschiedene Zuflüsse
auch die nördliche Richtung einschlagen, so muß das Gebirge von Süden
nach Norden niedriger werden. Die linksrheinische Landschaft hat also Nord-
ostabdachung, die rechtsrheinische Nordwestabdachung.
Inwiefern haben die Rheinzuflüsse eine Änderung der
Bodenverhältnisse bewirkt? Die beiden Seitenlandschaften des rheinischen
Schiesergebirges haben ursprünglich ein ausgedehntes, geschlossenes Hoch-
Plateau gebildet. Die zahlreichen Rheinzuflüsse haben aber sich tief in das
Plateau eingegraben und so dasselbe in mehrere Platten zerlegt. Durch
die Nebenflüsse sind diese Platten wieder vielfach zerschnitten worden und
so hat die Landschaft den Charakter und das Aussehen eines Plateaus ver-
loreu und erscheint mehr als eine Gebirgslandschaft.
Welchen Einfluß hat die verschiedene Lauflänge auf die eiu-
zelnen Flüsse gehabt? Die kurzen Rheinzuflüsse — wie Ahr, Wied,
Wupper — haben ein sehr starkes Gefälle und infolgedessen einen reißen-
den Lauf. Zur Zeit der Schneeschmelze und bei anhaltendem Regenwetter
treten sie daher leicht aus ihren Ufern; während der trockenen Sommer-
monate ist ihr Wasserstand niedrig. Die größeren Rheinzuflüsse — Mosel,
Lahn, Ruhr, Lippe — haben, weil Quelle und Mündung weit auseiuanderliegen
und ihr Laus sehr gewunden ist, ein geringeres Gefälle. Da sie auf ihrem
langen Wege viele Zuflüsse aufnehmen, so sind sie bedeutend wasserreicher.
Welche Bedeutung haben die Rheinzuflü sse für den Ver-
kehr? Die zahlreichen Seitenthäler des Rheins bilden natürliche Zugangs-
straßen in das Gebirge und gestatteten die Anlage von Straßen und Eisen-
bahnen. Einzelne derselben (Mosel, Lahn, Ruhr, Lippe) dienen auch dem
Schiffahrtsverkehr.
Inwiefern wurde durch die zahlreichen Seitenthäler des
Rheins auch diebesiedelung der beiden Seitenlandschasten beein-
10*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
150 n. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands.
Was verstehen wir unter Heilquellen? Wo haben wir bereits solche
Heilquellen gefunden? (Heimat- und Vaterlandskunde!!) Warum haben wir
diese Quellen als Heilquelleu bezeichnet? Ju welchen deutschen Landschaften
haben wir auch Heilquellen gefunden? Was für Quellen sind es? Wie
kommt es, daß sich dort solche Heilquellen finden? Auch im Schiefergebirge
giebt es eine Gegend, die reich an Heilquellen ist. Was wollen wir nun
wissen?
1. Welcher Teil des Schiefergebirges ist reich an Heilquellen?
Das Land der Heilquelleu im rheinischen Schiefergebirge ist der Taunus.
Dieser erstreckt sich als ein langer Bergrücken von der Wetterau bis zur
Felsengasse des Rheins. Er bildet die Nordgrenze des gesegneten Rhein-
gaues und steigt wie eine Insel aus vier Flußthäleru empor. Umschlossen
wird der Taunus vou dem Rhein-, Main-, Lahn- und Wetterthale. Der
Mainebene und dem Rheingau kehrt er seinen steilen Abfall zu. nach dem
Lahnthale dagegen bildet er eine sanft abfallende Hochfläche, auf welcher sich
einzelne Bergkuppen erheben. Der Taunus ist äußerst wasserreich; aus dem
Innern desselben sprudeln eine große Zahl von Mineralquellen. In der
Umgebung von Wiesbaden befinden sich allein 23 solcher Quellen, die warmes,
heilkräftiges Wasfer spenden.' Bei dem Städtcheu Sodeu, das nordöstlich
von Wiesbaden gelegen ist, sprudelt aus 14 warmen Quellen heilkräftiges
Salzwasser. Auch bei deu Städten Langenschwalbach, Selters, Homburg,
Schlaugenbad u. v. a. giebt es zahlreiche Quellen, die eisenhaltiges oder
kohlensaures Wasser spenden. Aber auch an anderen Orten sind diese Heil-
quellen zahlreich vertreten.
2. Woher rührt der Quellenreichtum des Taunus?
Die Höhen des Tannns sind mit dichten Laub- und Nadelwäldern be-
deckt. Diese ausgedehnten Wälder halten bedeutende Mengen der Nieder-
schläge fest. Dieses Wasser dringt durch die Risse und Sprünge, die die
Gesteine durchziehen, in das Innere der Erde und wird durch den Druck
des nachfolgenden Wassers wieder an die Oberfläche getrieben. Auf seinem
Wege durch das Erdinnere fließt das Wasser durch mancherlei Stein- und
Erdschichten. Dabei löst es nicht nur einzelne Teile ab, sondern löst diese
auch auf. Dadurch erhält das Wasser einen säuerlichen, salzigen, bitteren
oder herben Geschmack. Daß diese Heilquelleu zumeist warmes Wasser
spenden, liegt darin begründet, daß die meisten aus sehr großer Tiefe kommen
und mit großer Geschwindigkeit und großer Gewalt aus der Erde hervor-
brechen.
3. Was hat der Quellenreichtum des Taunus zur Folge gehabt?
Da das Wasser der zahlreichen warmen und kalten Mineralquellen eine
große heilkräftige Wirkung besitzt, so wird es von Tausenden zum Trinken
und Baden benutzt. Es sind infolgedessen im Taunus eine große Anzahl
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
8. Das rheinische Schiefergebirge. 155
weil auch im Ruhrthale ausgedehnte Eisenlager aufgefunden wurden. Die
zahlreichen Gebirgsbäche mit ihrem starken Gefälle gestatteten eine vielfache
Ausnutzung der Wasserkraft und ermöglichten die Anlage verschiedener Werk-
statten.
3. Woher aber beziehen die zahlreichen Fabriken die ungeheuren
Kohlenmassen, die zu ihrem Betrieb notwendig sind?
Die Kohlen liefert die Landschaft selbst. Am Nordfuße des Schiefer-
gebirges befinden sich ausgedehnte Steinkohlenlager, die unerschöpfliche Kohlen-
schätze enthalten und die bedeutendsten Steinkohlenlager Deutschlands sind.
Zwischen Dortmund und Mühlheim a. d. Ruhr befinden sich ungefähr
250 Steinkohlengruben, in denen über 150 000 Bergleute beschäftigt sind.
In welch großen Mengen die Steinkohle im Ruhrgebiete lagert, ist daraus
ersichtlich, daß mau nach menschlicher Berechnung uoch 500 Jahre brauchen
wird, die vorhandenen Kohlenflöze abzubauen.
Zusammenfassung: Das Sauerland, der ostrheinische Fabrikbezirk.
(Judustrieplätze, Industriezweige, Jndustriegrundlagen.)
Rückblick.
Der östliche Flügel des rheinischen Schiesergebirges.
a) Die Glieder des östlichen Schiefergebirges.
b) Die Außennatur des östlichen Schiefergebirges.
c) Die Schätze des östlichen Schiefergebirges.
cl) Die Erwerbsquellen im östlichen Schiefergebirge,
e) Die Ortschaften des östlichen Schiefergebirges.
Hat der Westflügel des Schiefergebirges auch so reiche
Schätze aufzuweisen als der Ostflügel?
4. Der Hunsrück,
Unterziel: Wir besuchen heut die Heimat der Steinschleifer.
1. Welcher Teil des westlichen Schiefergebirges wird als Heimat
der Steinschleifer bezeichnet?
Die Heimat der Steinschleifer ist der Huusrück. Dieser erhebt sich
zwischen Rhein, Nahe, Saar und Mosel und steigt wie der gegenüberliegende
Taunus inselartig aus diesen vier Flußthälern, die wir als Obst- und Wein-
thäler kennen lernten, empor.
Ä. Inwiefern kann der Huusrück die Heimat der Steinschleifer
genannt werden?
Im Hnnsrück ist das Gewerbe der Steinschleifer besonders im oberen
Thale der Nahe und deren linken Seitenthälern verbreitet. Da sinden wir
in den Städten Oberstein und Idar und in den benachbarten Ortschaften
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Dortmund Mühlheim Rhein Saar Hnnsrück Städten_Oberstein