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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 1

1911 - Magdeburg : Creutz
Gliederung der Heimatspronily in 8 Landschaften, wie sie dnrch das Kartenbild dargestellt sind. Kartenleftn. Lesen wir ein Lesestück, so denken wir uns zugleich den Inhalt, der durch die Worte und Sätze ausgedrückt werden soll. Wir richten unseren Blick auf die Karte, welche die Provinz Sachsen darstellt. Wie lesen wir diese Karte? Der Zeichner hat, um dieses Stück Erde mit seinen Eigentümlichkeiten darzustellen, verschiedene Farben angewendet. Welche Farben sehen wir ans der Karte? Um zu erfahren, was die einzelnen Farben darstellen sollen, suchen wir auf der Karte unseren Heimatsort und dessen nächste Umgebung auf. Durch welche Farbe ist die Bodenfläche unserer Heimat bezeichnet? Wie sind die tief- und hoher- liegenden Stellen dargestellt? Bestimme nach der Höhe des Kirch- türm es, wie hoch wohl die einzelnen Flächen sein können, die durch die verschiedenen Farben bezeichnet worden sind! Auf der Karte sehen wir ferner eine Menge von farbigen Linien, die teils gerade, teils krumm sind. Was soll ich mir unter diesen Linien denken? Siehst du einen bekannten Fluß, eine Eisenbahn deiner Heimat? Was soll wohl die große Grenzlinie bedeuten, die den größten Teil der Karte umschließt? Suche deinen Heimatsort und die Orte auf, die dir bekannt find! Durch welche Zeichen sind sie dargestellt? Aufgaben: Zeige auf der Karte einige Flüsse und gib ihre Namen, die Richtung und Größe an! Suche einzelne Städte auf, die an den Flüssen liegen und sage, ob es große oder kleine Städte sind. Zeige Tiefebenen, Hügelland, Gebirge! Lies die großgedruckten Namen von der Karte ab, welche die von dir gezeigten Dinge bezeichnen! Die Karte als Kild der 8 Landschaften. Ruht unser Blick längere Zeit auf der Karte, so fassen wir sie als ein Ganzes auf. Wir stellen uns vor, wie sich das Tiefland weit ausbreitet und wie in ihm die größeren und kleineren Flüsse langsam dahinrauschen. Wir sehen ferner, wie aus dem Tieflande allmählich das Hügelland in die Höhe steigt. Auch können wir es uns denken, wie die Henze-Koh(hase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 1

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 3

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Höhen. 3 fruchtbaren Landstrich geteilt. Der westliche Teil ist bte Halle- Leipziger Tieflandsbucht, der östliche die Dübener Heide. Die beiden Landstriche bilden die 8. Landschaft. Die 8 Landschaften fetzen sich demnach zusammen aus deu 2 Gebirgslandschaften Harz und Thüringer Wald, aus den 3 Hügellandschaften, von denen 2 südlich vom Harz und 1 nördlich vom Harz liegen, ans den 3 Tieflandschaften, von denen die 1. westlich, die 2. östlich der Elbe und die 3. zwischen Elbe und Saale liegt. 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. (Fläming.) A. Kodeuformen. Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf die Bodenformen und die Bewässerung dieser Landschaft! I. Die Höhen. Der Fläming. 1. Beobachtungen auf der Eisenbahnfahrt von Magdeburg uach Wittenberg. Wir fahren mit der Eifenbahn von Magdeburg über Güterglück, Zerbst und Coswig nach Wittenberg. Im Sw. von uns fließt der stolze Elbstrom; im No. nähern wir uns einem Höhenzuge, an dem die Eisen- bahn bei Coswig und Wittenberg dicht vorüberfährt. Wir entfernen uns wieder von dem Höhenzuge, der sich nach O. zieht, während der Zug über die Schwarze Elster nach So. dahinbraust. In welcher Richtung fährt die Eisenbahn? In welcher Richtung erstreckt sich der Höhenzug? 2. Wie mag er heißen? Er führt seinen Namen Fläming nach den Niederländern oder Flam- ländern, die Albrecht der Bär hier im 12. Jahrhunderte ansiedelte. Die fleißigen Leute aus Holland, die die sumpfigen Niederungen des Fiener und der Wische entwässert haben, sollten auch diese Sandgegend fruchtbar machen. 3. Wie lang, breit und hoch mag der Fläming fein? Die Sandhügel des Flämings beginnen nordöstlich von Magdeburg und erstrecken sich in einer Länge von 112 km (15 Meilen). Die durchschnittliche Breite beträgt 22—37 km (3—5 Meilen). Wieviel Kilometer legst du in einer Stunde zurück? In wieviel Stunden würdest du den Fläming der Länge nach durchschreiten? Wieviel Stunden würdest du gebrauchen, um ihn in der Breite zu durchwandern? Wieviel Tage stirb wohl zu einer solchen Wanderung durch deu Fläming nötig? Aus unserer Wanderung

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 21

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Höhen. 21 Heimat vertrieben waren. Diese fleißigen Einwanderer trugen viel zur Hebung des Handels, des Gewerbes und der Fabriktätigkcit bei, Ziesar (Zi-efar) (3). Das Städtchen Ziesar am Fiener und der Flecken Görzke sind bekannt durch ihre Tonmarenfabriken und Töpfereien. Ii) Am Planer Kanal. Genthiu (6). Die Lage weist Genthin auf den Handel bin; aber auch der Acker bringt guten Ertrag. Bedeutende Gärtnereien. Lehrer- seminar. j) Nördlich vom planer Kanal. Jerichow (2). Die romanische Klosterkirche ist ein hervorragendes Kunstdenkmal. Nach I. ist einst das ganze Land benannt worden. Etwas nördlich von Jerichow liegt am Elbdeiche das Dorf Schön- hausen. Das Schloß ist das Geburtshaus des größten deutschen Staatsmannes, des Fürsten Bismarck. Sand an (2). Die Städte dieses Gebietes gehören folgenden Kreisen an: Lieben- werda, Herzberg, Torgau, Wittenberg, Zerbst, Jerichow I und Ii. Ordne sie danach! 8. Das Land Mischen Cllic und Ohre. (Die Altmark.) A. Bodcnformett. Ausgabe: Umgrenze auf dein Kartenbilde die Altmark, bestimme die Boden- formen und nenne die Gewässer dieser Landschaft. I. Die Döllen. Die Hellberge. Von der Ebene aus erscheinen die Hellberge gewaltiger als sie sind (160 m). Die Kuppen sind etwa — mal so hoch als der Kirchturm? Als besondere Bergspitzen erheben sich ans der Hügelreihe der Lange- berg, der Wartberg, der Tempelberg, der Stufenberg und der Stakenberg. Obwohl der Langenberg der höchste Hügel ist, so gewährt doch der Stakenberg die schönste und weiteste Aussicht (Brocken). Man kann von ihm alle Städte des Gebietes übersehen. Den freundlichsten Teil der Hügelreihe bildet die Umgebung des Dorfes Zicbtau, weshalb man dieses Stück der Hellberge auch Zichtauer Berge nennt. Kostbarer Buchen-, Eichen- und Birkenwald schmückt die Höhen und ladet die Bewohner der Umgegend zu fröhlichem Besuche ein. Im Scherze nennt mein dieses schöne Stück Land auch die „Altinärkische Schweiz". Die steilwandigen Schluchten zwischen den langgestreckten Erhebungen heiszen „Gründe", z. B. Uhlengrund, Bauerngrund. — Der südliche Teil der Hellberge hat kümmerlichen Sandboden, ans dem nur hier und da spärlich die Heidebirke und die Kiefer wachsen. Der Volksmund nennt diese dicht mit Kieselsteinen übersäete Fläche „Tarnefitzer Diamantfelder".

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 93

1911 - Magdeburg : Creutz
Höhen. 93 und den Geiz. (S. Sage S- 102.) In dem Heldenkaiser Wilhelm I. war dem Vaterlande Barbarossa wieder erwacht; denn er schnf dnrch ruhmvolle Siege ein einiges deutsches Kaiserreich. Zum Danke hat darum das deutsche Volk (die deutschen Kriegerverbände) Kaiser Wilhelm dem Siegreichen auf dem Kyffhäuser in unseren Tagen ein herrliches Denkmal erbaut. Es ist neben der alten Vurg Kyffhaufen ganz aus dem Gestein des Kyffhäusers errichtet. Einzelne Teile sind sogar in den Felsen gehauen. Eine halbkreisförmige Terrasse von 100 in Durchmesser umgibt das Denkmal und bildet die Grundfläche. Auf ihr erhebt sich eiue zweite Terrasse. Auf dem fchloßhofartigeu Platze derselben sieht man das Rubegemach Friedrich Barbarossas. Die mächtige Gestalt des alten Kaisers hält den Reichsapfel und das Schwert in den Händen. Breite Treppen führen von hier aus auf die letzte Stufe, auf der sich ein kirchtnrmhoher Ban erhebt (64 m). In der Mitte des Tnrmes befindet sich auf einem Vorsprunge das Reiter- standbild Kaiser Wilhelm I. (9,70 m). Die Kaiserkrone bildet die spitze des Deuk- malturmes. Im Innern des Turmes ist eine große, hellerleuchtete Halle, die als Versammluugssaal dient. Zur Kroue führt eine Treppe hinauf. Von hier aus hat man eine große Fernsicht. Obwohl das Gebirge wasserarm ist, so ist es doch dicht mit Bucheu und Eichen bewaldet. Der Bergzug besteht aus rotein Sandstein, der vielfach gebrochen und zu vortrefflichen Mühlsteinen verarbeitet wird. Der Sandstein schließt zahlreiche versteinerte Holzstämme ein. Der Südabhang des Kyffhäusers schimmert mit feinen weißen Bergkegeln weithin; es sind Gipsfelsen. Gipsberge sind gewöhnlich reich an Höhlen, die wegen der geringen Festigkeit des Gesteins vom unterirdischen Wasser ausgewaschen sind. Auch hier entdeckte man eine größere Höhle, die B a r b a r o s s a h ö h l e (früher Falkenhöhle). An den Wänden und von der Decke hängen zahl- lose Gipsstreiseit, -bänder und -klumpen von wunderlichen Gestalten herab. In den vier Teilen der Höhlen sind neun größere, tiefe Teiche. Die Höhle ist vielleicht die größte und schönste unseres Vaterlandes. Wetter- reget: „Steht Kaiser Friedrich ohne Hut, bleibt das Wetter schön und gut; trägt er einen Degen, so gibt's Regen." b) Die Hainleite, d. h. Hain ^ Wald, Leite ^ Bergrücken. Die Hainleite beginnt am Eichsselder Tore und endet an der Unstrut mit der Höhe der Sachsenburg. Sie ist ein langer Bergzug mit wenigen Einsenkungen. Die Unstrutwipper und die Eisenbahn Erfurt- Nordhausen benutzen diese. Zur Unstrutwipper fällt der waldige Rückeu oft schroff ab. Auf dem rechten Unstrutuser setzt sich der Höhenzug als Schmücke (d. h. sanster Anstieg) und Finne (d. h. Sumpshöhe) fort. Das Durchbruchstal der Unstrut heißt die Thüringer Psorte. Die Finne zieht als breite, waldige Hochfläche (ihr nördlicher Rand wird an- fangs die Schrecke genannt, d. h. steiler Bergzug) bis zur Saale. Die Finne bildet oft liebliche Täler, z. B. bei dem Badeorte Rastenberg. Der Volksmund sagt: „Auf der Finne gibt's große Schüsseln und wenig drinne." e) Die Hörselberge. Die Hörselberge ziehen oft unterbrochen in Gestalt einer Mauer längs der Hörsel nach So. Den Höhepunkt der kahlen Kalkselsen bildet

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 104

1911 - Magdeburg : Creutz
104 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. g) Au der Helbe. Weitzensee (2). Bedeutender Ackerbau. h) An der zlnstrut-Mipper. Worbis(2) Fabriken:Zigarren,Watte. Hausier- Handel. Weil Flachsbau, darnm Leinenweberei. Bleicherode, d. h. (?) (5). Bedeutende Leinen- und Baumwollfabriken. Kindelbrück (2). j) An der 5tine. Letnefelde, d. h. (?) Wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Heiligenstndt (8). Fabriken: Baumwollwaren, Zigarren. Gipsbrennereien. Katholisches Lehrerseminar. k) All der Spille Ziegenrück (1). Spinnerei und Weberei: Wolle, Flanell. Fabriken: Holzstoff und Pappwaren. Gefell (2). Bergwerke: Kobalt. Kosen (3). Salzquellen, «Saline. Badeort. Weiubau. Holzhandel. In der Nahe liegen die Ruinen der Rubelsburg und der Burg Saaleck. Die Städte dieses Gebietes gehören folgenden Kreisen an: Ziegenrück, Schleusiugeu, Stadt- und Landkreis Erfurt, Weißensee. Eckartsberga, Naumburg, Langensalza, Mühlhauseu, Heiligenstadt und Worbis. Ordne sie danach! 8. gas Land Mischen Saale und Cllie. Kode,»forme». Ausgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf die Bodenformen und die Be- Wässerung dieser Laudschafl! 1. Die Höhen. Die Südgrenze dieses Gebietes bilden das Elster- und das Erz- qebirge. Beide ziehen als ein langer Gebirgszug vom Fichtelgebirge aus nach No. Das Elster- und das Erzgebirge verflachen sich allmählich nach N. Nach S. fallen sie steil ab. Die nördlichen Ausläufer des Erzgebirges heißen das Sächsische Bergllind und die des Elstergebirges das Vogt- und das Osterland. a) Das Sächsische Bergland. Das Sächsische Bergland ist eine breite, wenig fruchtbare Hochebene. Nirgends tritt ein höherer Berg hervor. Zahlreiche tiefe Täler (bis 200 m) durchschneiden die Hochebene. An den Flüssen und in den Einsenkungen ist der Acker recht fruchtbar. Im Innern birgt das Sächsische Bergland besonders Silber-, Eisenerz und Steinkohlen. d) Das Vogt- und das Osterland. Das Vogt- und das Osterland bilden eine niedere Hochebene, die von S. nach N. an Höhe abnimmt. Die Flüsse durchschneiden sie in großen Krümmungen. Die Höhen sind schön bewaldet (Laubwald). In den Talmulden findet sich infolge der reichen Bewässerung guter Acker- und Wiesenboden. Früher war das Vogtland von besonderen Vögten

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 118

1911 - Magdeburg : Creutz
anhang. Äas Norddeutsche Flachland. A. Bodenformen. Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf Bodenformen und Bewässerung! Allgemeines Djld. Ein Blick auf die Landkarte zeigt, daß sich Flachland und Gebirgs- land in unserem Vaterlande scharf voneinander abheben. Das Flachland bildet den nördlichen, das Höhenland den südlichen Teil von Deutschland. Die Grenze wird durch die Sudeten, das Erzgebirge, den Harz, das Wesergebirge, den Teutoburger Wald und den Haarstrang gezogen. Das nördlich davon gelegene weitausgedehnte Flachland heißt das Nord- deutsche Flachland. Es ist durch das Fehlen der Berge und Gebirge ge- kennzeichnet. Unser Fuß tritt überall auf lockeres Erdreich (Sand, Lehm Löß, Humus). Sollten nun aber die Gebirge nach N. hin plötzlich auf- höreu? Nein, die Gebirgszüge liegen nur tiefer, sind „Grundgebirge", und werden von jenein Erdreich bald hoch, bald gering bedeckt (15—200 in). Die dicke Erddecke verhüllt die Formen des Grundgebirges, wie etwa die Bettdecke die Formen des menschlichen Körpers. Nur angedeutet werden hier und da die verhüllten Hebungen und Senkungen. An einigen Stellen tritt das Grundgebirge, das schon in früheren Zeiten der Erdbildung ent- stand, zu Tage, so als.kreidefelsen aus Rügen, als roter Sandstein auf Helgoland, als Muschelkalk in den Rüdersdorfer Kalkbergen bei Berlin, als Gips bei Lüneburg und Segeberg in Holstein, als Sandstein und Granwacke unweit Magdeburg. Auch die zahlreichen Bohrungen bekunden das Vorhandensein des Gesteins in der Tiese. — Woher mag nun die dicke Erdkruste gekommen sein? Die Gelehrten haben festgestellt, daß vor undenklichen Zeiten, als eben die Braunkohle sich gebildet hatte, der größte Teil des Norddeutschen Flachlandes mit Meer bedeckt war, das bis an den Rand der Gebirge reichte. Von N. her trat allmählich eine Vereisung ein. Gewaltige Eismassen, Eisberge, Gletscher, die zum Teil über 1000 in hoch gewesen sein sollen, schoben sich in unsere Gegend. Durch ihr lang- sames Vorwärtsrücken, ihre Last und Kraft wurde die Oberfläche des Grundgebirges zerquetscht und zerrieben. Der dabei entstehende Gesteins-

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 120

1911 - Magdeburg : Creutz
120 Das Norddeutsche Flachland. slüsse" zum Meere (Passarge, Stolpe, Wipper, Persante, Ucker, Peene, Warnow, Trave); von der Südabdachung fließen sie zu den Strom- gebieten der Weichsel, Oder und Elbe. Einige benutzen die Seitentäler und fließen vou O. nach W. zu deu drei Hauptströmen (Drewenz, Brahe, Schwarzwasser zur Weichsel — Plöne, Jhna zur Oder — Elde, Alster zur Elbe). Durch die Oder, die Weichsel und die Trave wird der Baltische Höhenzug in vier nach den Ländern benannte Abschnitte zerlegt: die Preußische, die Pommers che, die Mecklenburgische und die Schleswig-Holsteinsche Seenplatte. In dieser erreicht er seine Nordgrenze. Hier tritt die Höhe steilwandig und buchtenreich ans Meer, wodurch den Bewohnern sicherer Baugrund und gute natürliche Häsen gegeben sind. Wegen des leichten Sandbodens hat der Rücken in Pommern und Westpreußen mehr weite Heiden, Kiefernwälder und magere Weiden für Gänse und Schafe als fruchtbare Gebiete. Diese sind vor allem in Vorpommern und der Uckermark. „Pyritzer Feld trägt Gold." Die Schleswig-Holsteinsche, Mecklenburgische und Ostpreußische Platte dagegen deckt fruchtbares Erdreich (Geschiebemergel), so daß Weizen und Gerste von vorzüglicher Güte gedeihen; „Holstee» is'n Goldsteen." „Mecklenburg ist ein Mehlstick, je mehr man daran klopft, desto mehr kommt heraus." In landschaftlicher Beziehung enthält der Baltische Höhenzug die schönsten Gegenden Norddeutschlands. Die aus dem Rücken in der Eiszeit angehäuften Hügel (Moränenbaufen), die stellenweise gebirgsähnlich gruppiert sind, z. B. am Turmberg (334 in) bei Danzig und in der Wolfsschlucht bei Brüsterort, die von waldigen Höhe» um- rahmten Seen und die stürzenden Bäche kennzeichnen jene Landschaften, die man mit Stolz „Schweiz" nennt. So gibt es hier eine Holsreinsche (Plön), eine Mecklenburgische (Parchim), eine Pommersche (Polzin), eine Ostprenßische (Masuren) Schweiz. b) Der Südliche Höhenzug. Der Südliche Höhenzug begleitet in nordwestlicher Richtung den Rand der Gebirge. Er beginnt mit den Tarnowitzer Höhen (300—400 m) oder der Öberschlesischen Platte, die sich an das Karpathengebirge anlehnt, weshalb der ganze Höhenzug auch der K a r p a t h i s ch e genannt wird. Da, wo er der Oder nahe kommt, nördlich von Breslau, erhebt er sich gebirgsähnlich in den Trebnitzer Hügeln oder dem Katzen- g e b i r g e bis zu 300 in Höhe. Dann überschreitet er die Oder und dehnt sich in den sandigen Hügeln der Lausitz und des Flämings bis zur Elbe (Magdeburg) aus. Linkselbisch gehören ihm noch die Altmark und die Lüneburger Heide an. Der Südliche Höhenzug ist in allen seinen Teilen, die oft recht lose zusammenhängen, sehr sandig und wasserarm. Kein Wunder, daß hier der Ackerbau weuig Ertrag liefert. „De Derp Up de Hei, da hebben ilendet Veih." „Obernigk liegt zwischen Sorg' und Kummernick, wer sich dort will nähren, muß suchen Pilze und Beeren.

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 Wer diese nicht kann finden, muß Besen binden." (Umgegend von Trebnitz.) Heiden und große Kiefernwaldungen, hier und da auch Eichen, ja Buchen (Jerichowsche Schweiz) bedecken ihn. Die Oberschlesische Platte, die in der Tiefe Muschelkalk und unter diesem unermeßliche Schätze an Blei-, Zink-, Eisenerzen und Steinkohlen birgt, ist das bedeutungsvollste Stück. (Bergbau und Industrie.) Als besonders merkwürdig muß der Teil links von der Oder bis zum Bober bezeichnet werden. Von der Hauptkette zweigt sich hier mehr nördlich eine Erhebung ab, die als D a l k a u - Grünberger Landrücken bezeichnet wird. Ihre Höhen tragen an- mutige Weingärten. Grünberg ist der Mittelpunkt einer Weinzone, die von den Städten Sorau. Sagau, Züllichau, Bonist und Wöllstein begrenzt wird. Zwar ist der Grünberger Wein noch eine beliebtere Zielscheibe des Spottes als der von Jena, dennoch ist er besser als sein Ruf. Namentlich in neuerer Zeit hat hier der Weinbau einen großen Auf- fchwung genommen. Die „Grünberger" dienen hauptsächlich als Verschnitt- weine. Mit dieser Weinzone erreicht die Weingrenze ihren nördlichsten Punkt. Ii. Das Flachland. a) I m allgemeinen. Das große Flachland, das sich zwischen dem Nördlichen und dem Südlichen Höhenzug und zwischen dem Rhein (W-) und der Weichsel (O-) ausbreitet, ist eine gewaltige Ebene. Das breite Elbtal scheidet sie in ein großes östliches und ein kleineres westliches Stück. Die größte Längenausdehnung hat das Deutsche Tiefland von O- nach W (1150 km), die größte Breite zwischen Oderberg und Roxhöst an der Ostsee (450 km). Nach W- verengert es sich mehr und mehr (die Buchten von Köln und Münster), so daß es zwischen Minden und Cuxhaven nur noch 170 km breit ist. Der Pflug des Landmannes bearbeitet den sehr ungleich- artigen Boden überall. Die Ackerkrume besteht streckenweis aus Lehm, Ton, Sand, an den Flußniederungen auch aus sehr fruchtbarem Schwemmlande und Lößboden. Der norddeutsche Bauer hat im allgemeinen mit seinem Acker große Mühe, da der Ackerkrume meist der für das Wachstum der Pflanzen unentbehrliche Kalk fehlt. Deshalb sucht er durch „Tiefkultur", tiefes Pflügen und Rigolen, den kalkreichen Lehm der Tiefe oder den Mergel an die Oberfläche zu bringen, er „mergelt" seinen Acker. Nach fleißiger Bearbeitung gibt dieser denn auch gute Ernten. Leider sind aber die ergiebigen Lehingegenden weniger vorhanden als die großen Sandflächen, die von vielen Mooren und Brüchen unterbrochen werden. Der Sand ist durch die Gletscherarbeit entstanden, teils ausgewaschen, teils mitgebracht. Einige frühere Sümpfe hat man in ertragreiche Fluren verwandelt, so den Warthe-, Oder-, Rhin-, Havel-, Fienerbruch; andere Gebiete hat man dem Meere abgerungen, so die fruchtbare Marsch längs der Nordseeküste. Durchwandert man das westliche Tiefland von S. nach Nw (Magdeburg—wilhelmshaven), so trifft man aufeinander folgend: lehmigen Ackerboden, Heide, Geest, Moor und gesegnetes Marschland. Im östlichen Teile wechseln fruchtbare Niederungen, Sandboden und Seen miteinander ab. b) D i e Lüneburger Heide. Die Lüneburger Heide dehnt sich zwischen der Elbe und der Aller aus. Ihre sanften Erhebungen sind wie die der Altmark die letzten Ausläufer des Südlichen Höhenzuges. Die steilen Abhänge sind meist

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 69

1911 - Magdeburg : Creutz
Der Oberharz. 69 als Kamin nach S.w. zieht. Auf der Hochebene haben die Innerste und die Oker ihre Quellen. d) Flüsse. 1. Die Innerste. Kein anderer Harzslnß ist dem Bergbau und dem Hüttenbetriebe so dienstbar geworden wie die Innerste. Von ihren Talwänden schlug man früher vielfach Stollen in das Gebirge, um das Erz zu gewinnen.^ Ihr Wasfer benutzt man wegen des großen Gefälles als Betriebskrast der Pochwerke und Silberhütteu. 2. Die Oker. Die Oker entspringt am Bruchberge und schlägt die Richtung der Innerste ein. Bei Altenau bildet sie gewaltige Wasserfälle. An ihrem Nebenslüßchen, dem Weißbach, soll sich Kaiser Heinrichs I. Vogelherd befunden haben. Im wilden Lauf uintanzt die Oker große Fel?blöcke. Ihre User zieren wunderbar gestaltete Felsbildungen, die man Mönch, Großer Kurfürst, Maria mit dem Jesuskinde usw. benannt hat. Etwas abseits liegen: die Grotte, die Mausefalle, die Hexenküche und die Bastei der „Käste". Das Okertal hat viel Ähnlichkeit mit dein Bodetale. Eine Wanderung im Tale der rauschenden und schäumenden Oker von Altenau aus ist sehr zu empfehlen. 3 Die Ilse. Die Ilse hat ihre Quelle am Schneeloche des Brockens. Obgleich dieses Bergwasser nur wenige Stunden im Harze fließt, wird infolge des fortwährenden Gefälls das silberhelle Wasser nicht müde, zu plätschern und zu rauschen. Wonnig ist es, an den Ufern der Zlse zu wandern. Ihr Tal hat viele Wasserfälle und gehört zu deu lieblichsten Tälern des Harzes. Wie die Bode fo durchfließt auch die Ilse ein Felsentor (Granit), dessen Pfeiler Jlsenstein und Westernberg heißen. Hoch oben auf dem Jlsenstein ließ Graf Anton von Stolberg-Wernigerode ein eisernes Kreuz errichten (1875) zum Gedächtnis der Freiheitskämpfer. An der Ilse liegen die weltberühmten Eisengießereien von Jlseuburg. Unterhalb Osterwieck vereinigt sich die Ilse mit der Oker. 4. Die Holzemme. Die Holzemme hat ihren Ursprung am Nenneckenberge. Sie stürzt in der „Steinernen Nenne", fast zu Schaum aufgelöst, iu eiuer langen Neihe von Wasserfällen in das Tal. Am Nordrande des Harzes begrüßt sie das herrliche Wernigerode mit seinem prächtigen, hochgelegenen Schlosse. Unterhalb Halberstadt fließt sie tu die Bode.

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 74

1911 - Magdeburg : Creutz
74 4. Der Harz. Wasser, wo er in einen schwarzen Hund mit wagenradgroßen Augen verwandelt wurde. Von dieser Stunde an muhte er die Krone der Königstochter bewachen. Von ihm erhielt das rauschende Flüßchen den Namen Bode. 2. D i e (Seite. Die Selke ist ein Nebenfluß der Bode und hat mit ihr die Richtung des Laufes gemein. Ihr Tal wird von A l e x i s b a d an recht lieblich. Aus dem herrlichen Buchenwalde, der ihre Ufer schmückt, treten oft merk- würdig gestaltete Klippen hervor. Die bedeutendste ist die sagenhafte Mägdetrappe über dem Eisenhüttenorte Mägdesprung. Von nun an verbreitet und verflacht sich das Tal immer mehr; doch kurz vor dem Eintritte der Selke in die Ebene erheben sich ihre User noch einmal in dem F a l k e n st e i n e mit altem Schlosse. B. Klima. Der Winter dehnt sich im Oberharze meist so lange aus, daß von einem Frühlinge kaum noch die Rede ist. Unsere Frühlingsmonate bringen den Harzern viel Feuchtigkeit (Schnee, Regen, Tau), zeigen geringe Wärme, oft sogar noch Frost. Die Sommermonate liesern auch noch viel Regen, die Herbstmonate am wenigsten. Der 15. Juli ist im Durchschnitt der wärmste und der 16. Januar der kälteste Tag: kaum vier Monate sind icljitee, ret Der Witterungswechsel tritt plötzlich ein, ebenso schnell ändert sich der Himmel; zwischen heiter und bewölkt liegen oft nur wenige Minuten. Der Nebel erreicht oft eine solche Dichte, das; sich die Bewohner im eigenen Heimatsorte verirren. Raums und Schnee decken häusig mit großer Last die Zweige und brechen sie ab. Wehe aber, wenn dann ein Sturm los- bricht! Baum um Baum wird entwurzelt oder wie ein Strohhalm zer- knickt. Gräßlich ist das Brausen und Heulen; nur kriechend kann man sich fortschleppen. Die Schneetreiben hüllen ost die Häuser bis ans Ober- geschoß oder gar bis zum Dach ein. Die niedrige Temperatur, ihr schneller Wechsel und der scharfe Wind nötigen den Harzbewohner zu besonderen Schutzmaßregeln. Seine niedrigen Häuser bekleidet er mit Holz; die Zimmer haben sast immer Doppelfenster, und diese werden mit Moos umrandet. Der mächtige Kachelofen ist meist zur Holzfeuerung eingerichtet. Wegen der Kühle der Morgen und Abende, selbst im Sommer, muß fast das ganze Jahr hindurch geheizt werden. Gegen die Unbilden der Witterung schützt der Oberharzer seinen Körper durch wollenes Unterzeug. Die Sw., W. und Nw. Winde sind am häufigsten. Die zahlreichen Gewitter treten mit großer Heftigkeit auf. Der Donner macht die Fenster klirren. Um den Brockengipfel ziehen die Gewitter meist herum oder gar noch 100 bis 300 m tiefer, so daß man von der Kuppe auf die hängenden Gewitterwolken hinabblicken kann. Vom Brocken geht folgende Wetter- regel: „De Brocken, de lätt sick locken, aber de Elm (Höhenzug nördlich davon), dat is en Schelm."
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