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1. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 60

1844 - Eßlingen : Dannheimer
60 so heißt es ein Ra n d g ebir g sl an d. Wenn dasselbe den Uebergang von der Hochebene zu einer Tiefebene vermittelt, so ist eö ein Stufen land. In den Stufenländern wird der Abfall znm Tiefland durch Stufen gebildet, deren Erhebung nach dem Tieflande hin nach und nach abnimmt, und welche öfter durch steile, von dazwischen tretenden Ketten gebildete Absätze getrennt sind; die Stufen selbst nehmen alsdann den Charakter der Gebirgsthäler, auch selbst der Hochebenen an. Ist eine Gebirgskette einer Hochebene aufgesetzt, so heißt sie eine Plateau- kette. 2. Das Streichen oder die. Richtung (Direktion) der Ge- birge. Im Streichen unterscheidet man zwei Hauptrichtungen: die mit den Parallelkreisen und die mit den Meridianen mehr oder minder gleichlaufende Richtung, oder eine W. O. und eine N. S. Direktion. Diese beiden Richtungen bilden die Regel für das Streichen der Hanptgebirgsketten. Die von W. nach £). laufenden Hanptgebirgsketten finden sich in Asien, Europa, die von R. nach S. strei- chenden in Afrika, Amerika und Australien. Die Meridian-Richtung ist die vor- herrschende und übertrifft die Parallel-Direction um J/a der Ausdehnung. Die Parallel'richtung waltet im O. und N., die Meridian-Richtung im W. und S. der Erde vor. 3. Dielä n ge n - un d B rei t e n -A u s d eh nu n g der Ge- birgsketten. Die Gebirgssysteme werden nach ihrer Länge in 4 Klassen einge- theilt. In die erste Klasse gehören die Gebirgsketten, welche länger als 1000 M. sind; in die zweite Klaffe diejenigen, welche zwischen 500 und 1000 M. lang sind; zur dritten Klasse zählt man die Gebirge von 200 bis 500, und zur vierten Klasse diejenigen, welche unter 200 M. lang sind. Zwischen der Breite und der Längenausdehnung der Gebirgsketten besteht aber kein regelmäßiges Verhältniß; denn die Breite einer Gebirgskette wächst nicht immer mit der Länge derselben. 4. Die absolute Höhe der Gebirge. Die Berge sind der Höhe nach sehr verschieden. Die Hügel erheben sich bis 2000', die niedrigen Berge von- 2000' — 4000', die Mittelgebirge von 4000— 8000' , die Hoch- oder Alpengebirge von 8000 — 14,000', die Riesen- gebirge von 14,000' — 26,000'. Es steigen aber nicht alle Theile eines Gebirgs bis zu den angegebenen Höhen empor, "sondern nur die bedeutendsten Givfel oder Kulminationspunkte. Die zwischen den Gipfeln liegenden Ueber- gangspunkte eines Gebirges oder die Pässe liegen viel tiefer. Sucht man den Durchschnittswerth der Höhe von den Pässen eines Gebirges, so erhält man die mittlere Kammhöhe, wonach man eigentlich die Höhe eines Gebirges beurtheilen muß. Man findet, daß in den meisten Hanptgebirgsketten und in mehreren Nebengebirgen die Höhe der Gipfel ganz oder sehr nahe das Doppelte der Kammhöhe beträgt. Iii. Die Thäler sind Vertiefungen zwischen den einzelnen Bergen, deren Anfang gewöhnlich bis an den Gebirgskamm reicht. Nach Unten zu erweitern sie sich allmählig, und gehen am Fuße der Bergländer in die Tiefebenen über. Die Thäler in den Vergländern sind die bequemsten Zugänge zu den Einsenkungen in den Bergkämmen oder zu den Pässen. Die Wege, welche aus einem Thal über den Paß in's andere führen, heißen Ge- birgs Passagen. Ein ans allen Seiten eingeschlossenes Thal heißt Becken oder Kessel. Die untere Fläche des Thales ist die Sohle. 1. Die Haupt- thäler sind solche Thäler, in welche sich die Seitenthäler ausmünden. 2. Die L ä n g e n th äl e r, Longitudinal oder Parallelthäler laufen zwischen parallelen Bergreihen in gleicher Richtung. Die Qu e r-oder Tr an s- versalthäler setzen quer durch die Bergketten. 8. Die senkrechte Gliederung d.e r Inseln. I. Die kontinen- talen und lang, gestreckten Inseln sind mehr oder weniger hoch. Sie sind nicht allein ihrer Lage nach, sondern auch in manchen Fällen ihrer Be- schaffenheit halber, gleichsam als Stücke von Kontinenten , und daher mit diesen, in Rücksicht auf die Gebirgsformen, von einerlei Standpunkt zu betrachten. Auf ihnen wiederholen sich dieselben Formen der senkrechten Gliederung, welche man auf den Erdtheilen antrifft, nur in kleinerem Maaßstabe. In sehr vielen

2. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 200

1844 - Eßlingen : Dannheimer
200 zum Meridian von Linz gegen So., ist 30 M. 0 und 4 bis 6 M. br. Das Gebirge ist theils plat^auartig, theils kettenförmig, von tiefen Thälern durch- schnitten, mit finstern und dichten Wäldern bedeckt, nur die höchsten Spitzen sind kahl und felsig. Die mittlere Höhe beträgt 2000- bis 3000'. Unter den Berggipfeln ist der hohe Arber 4550', der Rachelberg 4460', der Drei- sesselberg 3800- h. Zwischen dem Regen und der Donau liegt der rauhe und wilde bairische Wald. 11. Die drei Terrassen des Plateaus von Deutschland. 1. Die Hochterrasse von Deutschland, zwischen dem Jura und den Alpen, ist 72 M. l., im W. 3, zwischen dem Chiem-See und der Regen-Mündung 12 M. br. Sie bildet eine von langgestreckten, relativ niedern Hügelreihen durchzogene Hochebene, zwischen denen sich viele größere und kleinere Seebecken, O. vom Boden-See häufig kahle und ftmipfige Platt- ebenen ausdehnen. Die Hochebene ist 1000' bis 1900' h., heißt zwischen genfer- und Boden-See schweizerische, zwischen Boden-See und Lech s ch w ä b i sch e, zwischen Lech und Inn bairische Hochebene. 2. Die Terrasse von Sch traben und Franken ist ein sanft.w eiliges, liebliches Ebenen- und Hügelland, das vom Flußsystem des Neckar und Main bewässert wird. Rings- um wird es von Bergen umschlossen, von dem schwäbischen und fränkischen Jura, von dem Fichtelgebirge, dem Franken und Thüringer-Wald, lein Rhön- Gebirge, Spessart, Odenwald und Schwarzwalde, a. Das Hügelland der Terrasse ist 1400' bis 2000- h. Auf der linken Seite des Neckar liegen zwei große Hügelmassen, mit verschiedenen Namen belegt. Die Theile der einen Hügelgruppe heißen: Schön buch mit der Weiter Platte 1820, stuttgarter Berge, mit dem Bopser 1490', solituder Berge 1540'. Die andere Hügelgruppe besteht aus dem Stromberg mit dent Reckenberg 1330', dem Heuchelberg 1000- imb dem 1200' bis 1390- h. Neckarge- birge zwischen Schwarzwald und Odenwald mit dem Steinsberg. Der größere Theil der Hügelmassen liegt im O. des Neckar und im Flußgebiet des Main. Die einzelnen Theile heißen: der Schurwald mit dem Rothen- berg 1290', der Welz he im er Wald bis 1550' h., die löw enstein er und Waldenburg er Berge mit dem Hohenbuch 1700' und dem Stocks- berg 1660', die ellwanger Berge, die Hügel tu Franken mit dem Hes- se l b e r g 2090', deni Schi l l i n g s f ö r st e r, dem Rothenburg er-Wald 1800 uitd dem Steiger-Wald 2000-. b. Die Ebenen, welche das Fuß- gestell des Hügellandes bilden, füllen den Rauni zwischen dem Hügelland und der O. und N. Grenze der Terrasse aus. Zwischen den Quellen des Neckar und der untern Enz sind sie 2000- bis 900' h., die bis zum Maine ausgedehn- ten Flächen haben eine abs. Höhe von 900' bis 400'. 3. Tie Terrasse von Böhmen, Mähren und Nord-Oesterreich bildet eine höchst wechselvolle und mannigfaltige Berg- und Hügellandschaft, bewässert von der Eger, Moldau, obern Elbe und March, a. Böhmen ist ein großes, hügeliges Plateanlaud, in welchem Hügel und kleine Ebenen niit einander abwechseln. Die abs. Höhe 'derselben nimmt von S. gegen N. ab, die Ebenen von Budweis und Wittengau sind 800- bis 1100-, der Thalkessel von Pilsen 900', die Ebenen an der Elbe 600' bis 700-, die Laun-, Saatzer- und theresienstä d ter Ebene an der Eger 400' bis^Oo- h. Tie bewohn- ten und bebauten, von Hügeln und niedern Bergketten bedeckten Hochebenen zeigen gleichfalls von S. gegen N. ein terrassenartiges Absteigen. Der süd- liche Theil Böhmens ist 1200- bis 1300- h. mit Gipfeln von 3000'. Der nördliche Theil liegt im Allgemeinen 800'bis 1500' üb. d. M.; seine Kuppen erreichen 1800- bis 2000'. Im N. von Böhmen erhebt sich noch das Mittelgebirge, zwischen Eger und Biela, mit dem 2000' h. Donners- berg. b. Das nord-österreichische Bergland und die Terrasse von Mähren bilden die Fortsetzung des Böhmer-Waldes und der böhmischen Terrasse. Zwischen beiden Terrassen zeigt sich eine Bodenanschwellung- das

3. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 202

1844 - Eßlingen : Dannheimer
202 beträgt 4 bis 5 M. Dieses Massengebirge ist eine Anhäufung von abgerundeten, zum Theil plateauartigen Bergmafsen, welche von den malerischen Flußthalern der Ocker, Ilse, Bode und Selke nach den verschiedensten Richtungen hin zer- spalten wexden. Der No. und Sw. Abfall ist steil, aber gegen So. dacht sich das Gebirge allmählig durch das mansfelder Hügelland ab, gegen 9lw. reicht es bis zur Leine. Der Ober-Harz ist der Nw. kleinere, aber metallreichere. Theil, mit Nadelhölzern bedeckt und 2000' h. : sein höchster Gipfel heißt der Brocken3500' h. Der Unter-H arz ist 1500' h. und bildet den So. größern Theil; er ist mit Laubhölzern bewachsen und erhebt sich im Ra mb erg 2180'. Vi. Das Weser-Gebirge, 25 M. l., 5 bis ,10 M. br., besteht aus einem Gemenge kleiner Plateaur uitd niedriger, von So. gegen Nw. strei- chenden Bergzüge, welche von der tiefen Thalsurche der Weser durchschnitten werden. Die einzelnen Glieder heißen: 1. Der Süntel 700' bis 1400' und der 1400' h. Deister. 2. Das Wichen- und Kappel-Gebirge 700'bis 1000', durchbrochen von der tiefeinschneidenden Querspìdlte der Weser, tvelche w est p h ä l isch e Pforte genannt wird. 3. D e r te u t o b u r g er Wald ist ein 000' bis 1100' h. Bergzug, welcher aus zwei oder drei Parallelketten besteht und mit niedrigen Hügeln gegen Nw. endigt. Mit ihm ist das 800- bis 1000' h. Plateau von Paderborn verbunden. Cc. Das nieder- rheinische Schiefergebirge ist ein einziges, gleichartiges Gebilde mit vorherrschender Plateauform. Es wird von steil eingeschnittenen Thälern durchfurcht, deren Normaldirektion von Sw. gegen No. gerichtet ist; von dem Rheine wird es in einem engen felsigen Thale der Breite nach dtirchbrochen. Die Länge beträgt 50, die Breite 20 M. I. Die östliche Hälfte. 1. Der Taunus zieht in seinem 1500' h. Hauptkamm von Sw. gegen No.; großer Feldberg 2600'. 2. Der Wester iva ld 1500' bis 2600' h. mit dem reizenden Sieben ge birge 1000' bis 1400'. 3. Das sauerlä it disch e Gebirge, ein einförmiges, mit Hügeln und nie- drigen Bergzügen besetztes Plateau, 1000' bis 2500' h. 4. Der Haarstrang ist ein schmaler, nur 1100' h. Hügelzug. Ii. Die westliche Hälfte. 1. Das p fä lz isch-zw eibrückisch e Gebirge, ein aus niedrigen, isolirten Berghaufen zusannnengesetztes Bergland mit dem 2050' ch. Donnersberg. 2. Der H und s rücken, ein waldiges, von tiefen Thälern zerschnittenes, 1300' bis 1400' h. Plateau, auf welchem mehrere parallele, oft unterbrochene Berg- züge gegen No. ziehen, wie der Hochwald mit dem W a ld e rbse n ko pf. 2500', der Jdarwaldmuit dem Jdarkopf 2260' und der Soonwald. 3. Die Eifel, ein 1400, bis 1700' h. Plateau, das von vielen engen und steilen Thälern zerschnitten wird, und nur flachrückige, wenige 100' über der Hochfläche erhabene Bergzüge und einzelne Hauken von Waldbergen trägt, wor- unter die hohe Acht 2200'. 4. Die hohe Veen, eine traurige, weite, offene Ebene, 1500' bis 2000' h. 5. Die Ardennen, eine breite, ebene oder sanftwellige Fläche von 1400' bis 1800' Höhe, ohne Kegelberge mit we- nigen Höhenzügen; aber sie sind von vielen steil eingeschnittenen Thälern, besonders von dem Thäte der Maas durchschnitten. D. D ie Karpathen, zwischen 44 V20 bis 50° N.br. und 352/3° bis 45" O. L., sind vom österreichischen, ungarischen, walachischen und slavischen Tieflande umgeben, und werden in W. von dem deutschen Mittelgebirge ge- trennt durch die Thaleinsenkung der March, Beczwa und der obern Oder. Von Oso. gegen Wnw. messen sie 110 M.; in der entgegengesetzten Rich- tung ist ihre Ausdehnung sehr verschieden. Der Flächeninhalt beträgt 4000 Qm. Die Karpathen sind keine einzige ununterbrochene Bergkette, sondern bestehen aus einer Menge einzelner Gruppen, welche alle unter einander in innigster Verbindung stehen und nur selten die Mittelgebirgshöhe überragen. Sie theilen sich in drei Haupttheile: I. Das ungarisch - karpathische Hochland besteht aus mehreren Hoch- und Mittelgebirgsgruppen, welche

4. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 204

1844 - Eßlingen : Dannheimer
204 Lehmboden, und namentlich in Flandern und Brabant durch zahllose Gräben bewässert, und mit Baumpflanzungen, Fruchtfeldern und Ortschaften bedeckt. Dann folgt in Nord-Brabant, Limburg, Geldern, Ober-Assel, Drenthe, im Münsterlande, imi die untere Ems und in Oldenburg ein breiter Strich von kahlem Haideland mit spärlich bebauten Sandflächen, Geestland ge- nannt, mit Torfmooren und Sümpfen, wie der Peel, das bourtanger Moor, das meppensche Moor und das Saterland. Dann folgt von dem Abfall 'der französischen Hügelebenen bei Calais an den Küsten der Nord-See ein Strich von sebr fruchtbarem Marschland und von fruchtbaren Niederungen an den Flußmündungen, die durch Dünen und Dämme gegen das Meer geschützt sind. An der flachen Küste liegen Matten oder Schoren (zur Zeit der Ebbe trockene Theile des Meerbodens) , die allmählig durch Dämme geschützt und in nutzbares Land, Polder genannt, umgewandelt werden; sie nehmen ein die flandrische Küste, Seeland, Holland, Utrecht, Friesland, Gro- ningen, Ost-Friesland, und setzen fort im N. Oldenburg, in den Landschaften Hadeln, Kehdingen, Dittmarschen und an der ganzen Westküste Jütlands. 2. Die sächsische und die wendische Tiefebene, durch die Elbe von ein- ander getrennt, ist von zwei breiten Landhöhen durchzogen, nemlich von der westlichen Halste der u r al i sch - k ar p at h i sch en und der ur al i sch - b a l t i- schen Landhöhe. Zwischen beiden Landhöhen ziehen sich zwei Boden- senkungen von W. gegen O. ; zwischen und zu beiden Seiten der Landhöhen aber liegen ebene Flächen von verschiedener Beschaffenheit, a. Die beiden Land höhen: na. Die westliche Hälfte der uralisch-karpathischen Landhöhe beginnt mit dem Obtsebey-Syrt am Südende des Ural, umgürtet das slavische Tiefland im S. und setzt am Nordfuß der Karpathen und des hereynifchen Kettensystems fort. Ihre einzelnen Theile im deutschen Tieflande heißen: die tar nowitzer Höhen bis 1160', die trebnitzer Höhen 690', die grüneberger und forau er Hügel 718', der kahle Rücken des Flä- ming 960', die Hell berge 550' und die lü ne bürg er Haide 300'. db. Die westliche Hälfte der ur ali sch -ba l tischen Landhöhe zieht vom Thale der Kama an durch das slavische Tieslanb, umgibt das deutsche Tiefland im N. und endet in der Halbinsel Jütland. Der Theil des Land- rücken^ , welcher durch das deutsche Tiefland zieht, bildet die Seenplatten von Ost-Preußen bis 700', von West-Preußen mit dem 1150' h. Thurmberg, von Hinte r-Po mmern mit dem Gollenberg 450', von der Uckermark und Mecklenburg 200' bis 400', von W a grien mit dem Bungsberg 480'. b. Z w e i Boden se n k u n g e n ziehen zwischen den Landhöhen von W. gegen O., bald in Gestalt breiter, mit großen Sumpfflächen erfüllter Bodenmulden, bald unter der Forar mehr oder minder morastiger Fluß- und Stromniederungen, aa. Die nördliche Bodensenkung wird gedildet von der Stromfurche der untern Elbe, der sumpf- und seereichen Niederung des untern Havellandes, dem Oderbruch, der moorigen, 30 M. l. Niederung an der untern Warthe und Netze bis Nackel, dem Weichsel-Thale von der Brahe- Mündung bis Thorn, einer Zone von Sumpfwaldungen am Südfuße der ostpreußischen Landhöhe mit dem Lyk-Bruch, Bober-Bruch, dem Niemen-Thal von Grodno aufwärts, und setzt im sarmatischen Tiefland bis Kasan fort. bb. Die südliche Bodensenkung wird gebildet von der waldreichen Sumpf- niederung des Spree-Waldes, dem Oder-Thale O. von Crossen, dem Obra- Bruch, dem Sumpfthale der Warthe O. von Schrimm, dem Bzura-, Weichsel- und Brig-Thal, der ungeheuren Sumpfniederung des Pripiät; weiter O. ist diese Senkung nur unmerklich angedeutet. Als W. Fortsetzung kann man betrachten, die im S. der uralisch-karpatischen Landhöhe liegenden Sumpfniederun- geu der schwarzen Elster, das Elbe-Thal von Wittenberg bis Magdeburg, den Drömling-Bruch, die Aller-Furche und die Niederungen an der Nord- See mit oen Sumpfflächen des Saterlandes, des Hoch- und Bourtanger-Moo-

5. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 211

1844 - Eßlingen : Dannheimer
211 der (obern Gegenden unter 600', aber es erhebt sich auch keiner viel über 1000'. F. Die jütische Halbinsel ist eine maritime Fortsetzung des deutschen Tie^andes und nimmt itn Allgemeinen an dem Charakter desselben Antheil. I. Durch den O. Theil derselben zieht das Ende der u ra l i sch -b a iri- sche n Land höhe und zerfällt in die Seenplatten von Holstein, Schleswig und Jütland. Sie bildet dasaus sanft gerundeten Hügeln bestehende, fruchtbare Geestland und erreicht im Bungsberg 48', im Skam l in g s-Ba nke 360', im Himmel-Bierg 530. 11. Die West- küste der Halbinsel dagegen ist entweder Marschland oder von Flugsand bedeckt. Jenes beginnt an der Elbe und endet im N. bei Hoyer, wo es durch den bis zum Borgebirge Skagen reichenden Flugsand verdrängt wird. 111 Die Mitte der Halbinsel besteht aus einem erhabenen, meist flachen, unfruchtbaren und leichten Haideboden, der von Moorgründen und Morästen durchschnitten ist. G. Finnland u nd'halb i nsel Kola. Finnland bildet die vermit- telnde Naturfo m zwischen Skandinavien und dem slavischen Tieflande. Insel- artig breitet es sich zwischen drei oder eigentlich vier Meeren aus und hangt nur auf zwei Seiten mit den übrigen Ländermassen Europas zusammen, nemlich im So. und Nw. Der So. oder der finnisch-slavische Isthmus verknüpft das finnische Gebiet mit den Flachebenen des O. Europas; er zieht vom innersten Winkel des finnischen Meerbusens bis zur Onezkaja Guba des weißen Meeres. Der Nw. oder der finnisch-skandinavische Isthmus verknüpft das finnische Ge- biet mit Skandinavien; er erstreckt sich von dem innersten Winkel des bothni- schen Meerbusens an der Mündung der Tornea bis znm Tana Fiord. Die Oberfläche Finnlands besteht aus einer mächtigen, aber nur niedrige, flache Granitplatten und Granitgeschiebe bildenden Gebirgsmasse. Die Gebirgsplatten aber sind mit zahlreichen Seebecken erfüllt und mit ausgedehnten Sumpf- und Schlammmassen -überlagert. Die Felsklippen erreichen 1200', selten 2000'. Ungemein schroff fallen sie zum Meere ab, daher sich an den umsäumenden Meeren fast übergll Steilküsten zeigen. Die Halbinsel Kola besteht aus Fels- massen, deren Oberfläche mit kleinen Seen, Sümpfen, Morästen und Moos- teppichen überdeckt ist und nur wenige krüppelige Waldung zeigt. H. Die skandinavische Halbinsel theilt sich in die Königreiche Schweden und Norwegen. Sie kann als ein ungeheurer, zu Tage heraus- tretender Felsen betrachtet werden. Die Halbinsel wird im Nw. von den skandinavischen Alpen bedeckt; ihre Länge beträgt 240, die Breite 40 M., der Flächeninhalt 9500 Qm. Die Ostseite der Halbinsel gehört der F o r in des Tieflandes an. Zwischen dem Gebirgsland und den Tiefebenen lagern sich niedere Berg- und Hügellandschasten, die in Verbindung mit dem Flach- lande 6500qm. bedecken. I. Die skandinavischen Alpen bilden ein Massen- gebirge, dessen Scheitel aus breiten Bergflächen besteht. Ihre Mittelhöhe be- trägt im Hardanger-, Longe- und Sogne-Field 4000' bis 5000'. Von hier aus nimmt die Höhe gegen S. ab und sinkt endlich 1500' herab. Ebenso bedeutend, aber viel langsamer ist die Senkung von jenen höchst ge- legenen Fjelds aps gegen N. Im Dovre-Fjeld sinkt die Mittelhöhe schon auf 3500' bis 2500', im Kj ö l e n auf2000' bis 1500', im lap p l ä n d i sch e n Gebirge auf 2000' bis 1000' herab. Die Höhe der Gipfel verhält sich zur Kammhöhe meistens wie 2'zu 1. Der Skagestö l Tind erreicht 7650', der Sneehätten 7100', der Sulitelma 5790'. Die Pässe liegen 1300' bis 4200' üb. d. M. Gegen W. fällt das Hochland furchtbar steil, wild, zerklüftet und zerrissen ab. Die pralligen Felsenwände schließen tiefe, oft 10 bis 15 M. weit eingreifende Fiorde ein. 11. An die Ost- und Südseite des Hochlandes lagert eine Berg- und Hügellandschaft, deren Breite zwischen 10 und 24 M. wechselt, deren abs. Höhe 800' bis 2000' erreicht. 14 *

6. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 216

1844 - Eßlingen : Dannheimer
216 vulkanische Felsarten am S. Fuße des ungarisch-karpathischen Hochlandes, so wie am N. und, O. Rande des siebenbürgischen Hochlandes. Hk. Die V e r- Lreitung der neptunischen Felsarten. 1. Das llebergangs ge- ll irge tritt an 7 Orten in größerer Ausdehnung auf, nemlich im nieder- rheinischen Schiefergebirge, im Harz, im Franken-Wald und Voigtland, im sächsischen Plateau, in der Terrasse von Vöhnten, im schlesisch-mährischen Ge- birge und in der Mitte des ungarisch-karpathischen Hochlandes. 2. Die Stein- kohl e n - G rup pe tritt an mehreren Punkten des französischen Mittelgebirges aus. Im deutschen Mittelgebirgsland finden sich die Schichten desselben ani N. und S. Abhang des niederrheinischen Sch'efergebirges, im Harz, in mulden- förmigen Vertiefungen des thüringer Waldes, am Nordrande des 'Franken- Waldes , im Nw. Theil der Terrasse von Böhmen, am Ostabhang der mäh- rischen Terrasse, im Niesengebirge und im schlesisch-mährischen Gebirge. In den Karpathen scheint diese Gruppe zu fehlen. 3. Die Gruppe des bunteil Sandsteins, unter welcher Benennung wir das rothe Todttiegende, den Zechstein, den bunten Sandstein, Muschelkalk und Keuper begreifen, ist in den Vogesen und im Plateau von Lotharingen sehr entwickelt. Im deutschen Mittel- gebirgsland ist sie am verbreitesten, denn sie ist im Schwarzwald, Odenwald und Spessart, tvie in den Vogesen, plutonischen Gesteinen aufgelagert, bildet die Terrasse von Schwaben und Franken, einen Theil des Plateaus der Ober- Pfalz, die Terrasse von Hessen und Thüringen, den größten Theil des Weser- Gebirges und teutoburger Waldes, einzelne Glieder treten N. vom Harz auf und erfüllen eine Mulde im Schiefergebirge der Ardeiliien zwischen Luxemburg und Aachen. 4. Die Gruppe des Lias und Jurakalkes umgibt im französischen Mittelgebirgsland das Granit-Plateau von Hoch-Frankreich und das Becken von Paris, und ist dem bunten Sandstein der Vogesen, dem Schiefergebirge der Ardennen und dem Uebergangsgebilde der Vendve, Bre- tagne und Normandie aufgelagert. Diese Felsarten stehen mit der Lias- und Juraformation des deutschen Mittelgebirges in Verbindung, indem sie von dem Plateau von Langres über das Plateau von Hoch-Burgund ziehen und sich an die Oolitben-Grlippe anschließen, welche den schweizerischen, schwäbischen und fränkischen Jura bildet, auch im Weser-Gebirge und im teutoburger Walde findet sich diese Gruppe. In den Karpathen tritt sie auf im ungarisch-karpalhi- schen Hochlande, im siebenbürgischen Erzgebirge und im bannater Gebirge. 5. Die Gruppe der Kreide füllt größtentheils Becken aus, welche ehemals Meeresgrund waren, wie einen Theil des pariser Beckens, einen Theil der Q^erpfalz, zeigt sich auch im Kessel von Böhmen an der Eger und Elbe, so wie an den Rändern der deutschen Tiefebene, und bildet den größten Theil der Karpathen, besonders das karpathische Waldgebirge und einen Theil der Ost- seite des siebenbürgischen Hochlandes. 6. Das tertiäre Gebirge tritt meist in abgesonderten Parthien auf, so in mehreren Thälern des französischen Berglandes, im pariser Becken, in den Hochebenen am Nordfuße des Alpenlandes u. a. a. O. C. Die Tiefebenen des kontinentalen Dreieckes sind größtentheils von den verschiedenen Ablagerungen des ältern und füngern Schuttlandes bedeckt. Unter den erstern sind besonders die erratischen Blöcke oder Findlinge merkwürdig. Es sind große, oft ungeheure Felsblöcke von Urgebirgsarten, die man im deutschen und slavischen Tieflande, wie auch an der Oftküste von England, in der schweizerischen Hochebene und am Südabhang, sowie in den innern Thälern des schweizerischen Jura findet. Nirgends trifft nian die Felsarten, aus welchen die erratischen Blöcke bestehen, in den benachbarten Gebirgen anstehend. Da- gegen hat inan gefunden, »daß die Verbreitung dieser Blöcke im germanischen und slavischen Tiefland, so wie an der Ostküste von England, in einem großen Halbkreise Statt fand, dessen Mittelpunkt Skandinavien ist. Von dorther mögen sie durch Glättschermassen an ihre fetzigen Standorte geschafft worden sein, und auf dieselbe Weise sind wohl auch von den Alpen aus die Find-

7. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 198

1844 - Eßlingen : Dannheimer
198 der M. Mezenc 5460'. 2. Der Ostrand desselben nimmt in den Se- vennen die Form eines Kettengebirges an und erhebt sich im Lvzöre Ge- birge bis 4500'. Im Gebirge von Lyonnais und Charolais ist die Plateauform vorherrschend; unter den Berggipfeln, welche sich hier erheben, erreicht der M. Tara re 4350' und der M. Pi late 3280'. Das Gebirge von Morvan ist nur 1400' h. 3. Das Innere von Hoch- Frankreich ist durch zahlreiche Thäler vielfach zerspalten. Im Plateau von Forez erreicht die Spitze Pierre sur Haute 5000'. Die Marguerive und Aubrac-Kette verbinden das Hochland der Auvergne mit dem Centralknoten. Auf den 2800' bis 3200' h. Flächen der Auvergne erheben sich viele dom- und kuppelförmigen Gipfel (Puys), so der Puy de Dome 4550', der Mont d'or 5820', der Cantal 5720'. 4. Die Stufe nlanv- sch asten, welche im S., W. und N. Hoch-Frankreich umgeben, vermitteln den Uebergang zum Tiefland der Garonne und Loire. Es sind die Vorterrassen von Rouergue, Limousin und Marche mit dem 4200' h. M. Odo uze, und die Terrasse von Bourbonais. Ii. Die mittlere Gruppe des französischen Mittelgebirges besteht aus der 1400' h. Cote d'or (Goldhügel), dem 700' bis 1600' 6'. Plateau von Hochburgund, dem Plateau von Langres, in welchem der 1850' h. M. Tasselot liegt und das die Wasserscheide zwischen dem atlantischen Ocean und dem mittelländischen Meere bildet. Iii. Die nördliche Gruppe des französischen Mittel- gebirges lagert sich zwischen die mittlere Rheinthal-Ebene und das Tief- land der Seine. 1. Die Vogesen bis zur schmalen Ebene von Kaiserslau- tern, 30 M. l., 5 M. n. Br., fallen steil gegen O., sanft gegen W. ab. Ihre dichtbewaldeten, rundlichen Bergkuppen erreichen in Ballon von Sulz 4410', im Hochfeld 3350', im Ballon d'alsaee 3870', im Grand Ventron 4390'. 2. Im W. der Vogesen breitet sich das 800' h. Plateau von Lotharingen aus. Ed ist vou einzelnen Bergzügen durchzogen, wird im S. von den Sichelbergen (lviontu»n68 fnuoilles) begrenzt, im W. aber fallt es durch mehrere Par.rllelkerten, worunter der Argo nnen-Walv, zum Tiefland der Seine ab. 6. Das deutsche Mittelgebirge, zwischen 45'/^ und 52'/z" Nbr. und 21 Vr" bis 360 £, gwird im W. von dem französischen Mittelgebirge, im S. vom Alpenlande, im O. vor den Karpathen, im N. vom deutschen Tieslaitde begrenzt. In der Richtung von Sw. nach No. von der Aiu-Müu- dung bis zur Over-Ouelle mißt es 140 M., in der Richtung von S. nach N. nimmt es gegen W. an Breite zu, denn von der March- bis zur Oppa- Mundung ist es nur 27, von der Inn-Mündung bis Meissen 40, von dem - Boden-See bis Bevergern 72 M. br., der Flächeninhalt beträgt c. 5500 Om. Das deutsche Mittelgebirge ist ein Hochland niederer Art, welches eine große Anzahl von Bergzügen und Gebirgsketten trägt, die eine verschiedene Richtung haben. Die Grundfläche ist aber zum Theil auf weite Strecken ganz eben oder doch nur mit niedern Hügeln und wellenförmigen Erhebungen bedeckt. Daher erscheint dte deutsche Mittelgebirgslandschaft abwechselnd eben und ge- birgig, aber nirgends sinkt sie, außer in den Flußthälern, zum Niveau des Tieflandes herab. Das deutsche Mittelgebirge zerfällt in drei Haupttheile: in das Plateau von Deutschland, in das Herrynische Kettensy stem und in das nieder-rheinische Schiefergebirge. Aa. Das Pla- teau von Deutschland zwischen dem Alpenland, dein französischen Mittel- gebirge, den: O. Theil des nieder-rheinischen Schiefergebirges, dem Hereynischen Ket- tensy'stem und den Karpathen, 100 M. l., 40 M. br., 3800 Qm. gr. Es ist ein Plateau zweiter Klasse, keine Plattebene, sondern eine wellenförmige Hochclunc, welche von drei Bergzügen durchschnitten und dadurch in drei Stufen zerlegt wird. I. Die drei Bergzüge des Plateaus von Deutschland. 1. Der Jura zieht von der Rhone bis zur Altmühl gegen No., von der Altmühl

8. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 201

1844 - Eßlingen : Dannheimer
201 in a h ris che Gebirge. S. und O. von demselben breiten sich die reichbewasser- ten Hügellandschasten Nord-Oesterreichs und Mährens aus, deren abs. Höhe zwischen 1500 und 2000- wechselt, ö Iz Das h e rcy n i s ch e K e t t e n s y st e m zieht von der obern Oder bis zur Ems in einer Länge von 100 M. Es ist keine un- unterbrochene Gebirgsreihe, sondern eine mannigfach abwechselnde Anhäufung getrennter Berggruppen, Bergketten und Vergebenen, deren vorherrschende Rich- tung gegen Nw. zieht. Tie Höhe des Bergsystems nimmt gegen das Nw. Ende immer mehr ab. Es zerfällt än folgende 6 Hanptglieder: I Tie Su- deten messen bis zum Durchbruch der Elbe 42 M. 1. Im sch le si sch- ür ä h r i s ch e n Gebirge bis zur Quelle der March erhebt sich der A l t v a t e r -4500-. 2. Das glatzer Geb ir g s land, bis zu den Quellen des Bober, bildet im Innern ein plateauartiges Hügelland, welches der glatzer ^Gebirgs- kessel genannt wird und 1000' bis 1200' h. ist. Auf allen Seiten ist es von höhern Randgebirgen umgeben, welche 2000' bis 3000' h. sind und sich im glatzer Schnee berg zu 4350' erheben. Jsolirte Höhen reichen ins Tief- land, so die st ri g au er Höhen tnrd ter Z ob ten 2200'. 3. Dasriesen- und Jser-Gebirge bis zur lausitzer Neiße ist eine 3500' l). Bergmasse, die von kahlen und felsigen Gipfeln überragt wird, worunter die 4950'h. Schn ee- koppe und3500'l). Tafelfichte. 4. Das über 1000' h Plateau des lausitzer Gebirges trägt viele isolirte Berggipfel, worunter die hohe Lausche 2470', der Jeschkenberg 2980' u. a. Ii. Das sächsische Bergland, 20 M. l., 10 M. br., reicht bis zur Elster. Der Südrand desselben heißt das Erz- gebirge, dessen Abfall zur Eger und Biela sehr steil, der Nordabfall aber sehr allmählig ist. Unter seinen Kuppen erhebt sich der Ke i l be rg bis 3800, der Fichtelberg bis 3700'. Das Westende des Gebirges bildet das 1800' h. Voigtlands das Ostende hagegen uinschließt mit dem gegenüber liegenden Westende des lausitzer Gebirges das malerische Durchbruchsthal der Elbe, wel- ches sächsische Schweiz heißt. Die gegen N. sich ausbreitende sä ch si sche Terrasse ist von der Mulde bewässert und sinkt allmählig zun, Tieflande herab. Iii. Die isolirte Gebirgsgruppe des Fichtelgebirges liegt im Quellbezirk der Saale und Eger, des Main und der Naab. Sie mißt 5 M. in der Länge, 4 M. in der Breite. Unter den runden Kuppen ist der Schnee der g 3200-, der Ochsen köpf 3100- h. Iv. Das thüringische Berg- und Hügel- land, ein von dem Flußsystem der Saale bewässertes Stufenland, reicht gegen N. bis zum Harz, der Sw. Rand ist 18 M. l., ziehr von So. gegen Nw. und wird Franken- und Thüringer-Wald genannt. 1^ Ter Fr a n k e n - W a l d bis zu den Quellen der Werra, 5 M. l., 5 M. br., ein welliges, znm Theil bewalvetes Plateau von 2000' abs. H. mit dem 2550' h-Wetzstein. 2. Der Thüringer Wald bis zur Kniebeugung der Werra, ist 10 M. l., 1 '/2 bis 5 M. br., ist dicht bewaldet, theils plateauartig, theils kettenartig geformt und trägt rundliche Kuppen von 2000' bis 2500-. Unter den höchsten Kuppen be- findet sich der große Beerberg 3060', der Schneekvpf 3040' und der In sels berg 1850'. 3. Das Hügelland von Thüringen enthält in seinem Innern flache, beckenartige Einsenkungen, unter denen das fast kreisrunde Becken > in welchem Erfurt 700' h. liegt, am merkwürdigsten ist. Im W. und O. von diesen Seebecken dehnen sich große Ebenen aus. Die westlichen Ebenen bilden unter dem Namen Eichsfeld eine einförmige Hochebene von 1000' bis 1200', deren So. Fortsetzungen zum Theil dammartige, zum Theil als mehr- faltig durchbrochene, parallele Höhenzüge gegen die Seebecken des innern Thü- ringens ziehen. Die östlichen Ebenen von 1100' bis 1500' m. H. ziehen sich unter dein Namen Schmücke und Finne zu einem schmalen, langgedehnten Dame zusammen. Im N Thüringen erhebt sich der sol tinger Wald mit dem 1570' h. Moosberge und ver mit den 1430' h. Ruinen des Schlosses Kyffhanjen geschmückte Bergzug. V. Der Harz,' N. von der Helme und Ruhme, streicht von So. gegen Nw. in einer Länge von 15 M. ; seine Breite

9. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 203

1844 - Eßlingen : Dannheimer
203 gegen O. durch die Thäler des Hernath, Poprad und Dunajec von dem kar- pathischen Waldgebirge geschieden sind. 1. Zn der hohen Tatra, dem Cen- tralknoten des Hochlandes, erhebt es sich zu einer Kammhöhe von 5700/ während der höchste Gipset, die gerlsdorfer Spitze 8060' erreicht. 2. Die hoch- zaeiigen Gipfel der arvaer Gruppe erheben sich im großen Beskid und in der Baba Gura bis 5400'. 3. Die westliche Parallelkette trägt verschiedene Namen; der höchste Gipfel ist der Javornik 3200'. 4. Das ungarische Erzgebirge oder das Neutra-Gebirge, die Fatra, die niedrige Tatra, die Ostrowsky-Gruppe-, das neograd er Gebirge u. a. sind eine Anhäufung mehrerer Parallelketten, isolirter Gebirgsgruvpen und blasenförmiger Berggipfel, welche prachtvolle und fruchtbare Thäler umschließen. 11. Das karpathische Waldgebirge mit So. Richtung besteht aus vielen Bergzügen und Berggruppen, welche in verschiedenen Richtungen streichen und durch niedrige Joche mit einander verbunden sind. Die bewaldeten Kuppen erheben sich selten über 3000'. Merkwürdig sind die tokayer Berge oder die Kette des Hegyallya und die Wiho riet-Kette. Iii. Das si eben- bürg ische Hochland besteht in seinem Innern aus einem 1200' h. Hügel- land , welches auf allen Seiten vvn höhern Randgebirgen umschossen wird. 1. Der Ostrand, dessen höchste Gipfel bis 9000' h. sind, wird aus einer Doppellette gebildet, welche durch die breiten und tiefen Thäler der obern Marosch und Aluta gespalten ist. 2. Der Südr and ist eine wallartige, ge- waltige Kette, welche steil, mit kurzen O-uerjochen gegen das walachische Tief- land abfällt. Nur an einem Punkte, in dem 1200' h. Rothenthurm-Paß, ist die Kette von der felsigen Thalpforte der Aluta quer durchbrochen. Im Fa- garascher Gebirge steigt die Kette bis 6000' auf, ja der Surul erreicht 8400'. 3. Der Nordrand übersteigt in seinen Gipfeln wohl nirgends 3600'. 4. Der Westrand besteht aus vielen, von O. nach W. ziehenden Parallel- ketten, deren Höhe in der Bihar-Gruppe bis 5000' reicht. 8. 182. Die Tiefländer des kontinentalen Dreieckes. A. D ie Tiefländer, welche im W., N. und No. der Berg- länder des kontinentalen Dreieckes liegen. 1. Das fraitzö fi- sch e Tiefland, im W. des gleichnamigen Mittelgebirges, ist 120 M. l., 20, 40 bis 80 M. br., 2100 O-M. gr. Es wird von dem deutschen Tief- lande durch eine Linie von der Sambre-Quelle bis Calais getrennt und voll den 3 Wassersystemen der Garonne, Loire und Seine bewässert. Seine sehr unebene Oberfläche stellt meistens ein 300' bis 600' und 800' h. wellenför- miges Gelände dar, in welchem isolirte Felshöhen, wie die 450' h. Berghohe Gat ine auftreten. Nur die Küstenstriche sind ohne Hügel. Dieselben erschei- nen von Bayonne bis zur Mündung der Loire theils als Haideboden (les landesj, theils als Sand- tind Morastflichen (les sabies, les marais), vder wie im Tiefland der Seine als eine Plattebene, die mit steilen und glattlini- gen Wänden zum Meere abfallt. 11. Das deutsche Tiefland ist eine wenige 100' hohe, wellenförmige Ebene, welche int O. mit dem slavischen und im W. mit dem französischen Tiefland zusammenhängt. Ihre maritime Fort- setzung bildet die jütische Halbinsel. Man kann sie in drei Theile zerlegen: in die nieder-rheinische, in die sächsische itnb in die wendische Tiefebene. 1. Das nieder-rheinische Tiefland mit der 30 Qm. gr. Halbinsel Nord-Hol- land bildet das Mündungsland der Schelde, Maas, des Rhein und der Ems. Es sinkt im W. durch ein waldiges, bis 500' h. Hügelland im Hennegau und in Lüttich, weiter O. ohne Zwischenglied zu den gesegneten Gefilden Flan- derns, Süd-Brabants, des jülicher und kölner Landes herab, mit ftuch.barem

10. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 205

1844 - Eßlingen : Dannheimer
205 res. c. Zwischen und zu beiden Seiten der Landhöhen dehnen sich viele Kultur- l and schäften aus, welche vdn außerordentlicher .Fruchtbarkeit im S. der uralisch-karpathi.schen Landhöhe sind, zwischen beiden Landhöhen aber meistens sandigen Boden haben; die sandigen Küstengegenden der Ost-See, durch Dünen gegen die Wellen des Meeres gesichert, sind von reichen und fruchtbaren Nie- derungen an den Mündungen der Flüsse unterbrochen. Iii. Das slavische Tiefland steht mit dem deutschen und walachischen Flachland einer Seits, andrer Seits aber mit der tiefen Einsenkung Turans in Verbindung. Von den Flächen Sibiriens ist es durch den Ural, durch schmale Gebirgsarme von den ungarischen Ebenen geschieden. Nirgends erheben sich im slavischen Tiefland eigentliche Gebirge. Ueberall steht man nur wellenförmige Ebenen, auf denen sich höchstens Hügelreihen oder breite, bankartige Erhöhungen (die östliche Hälfte der beim deutschen Tiefland genannten Landhöhen) ohne Bergformen, ohne gemeinsame Abhänge, ohne deutlich abgesetzte Bergfüße ausdehnen. Und auch diese Anschwellungen des Bodens erreichen meist nur wenige 100'; ihr höchster Punkt in der Berggruppe von Sandomir erhebt sich nicht ganz zu 2000'. Die Ebenen dagegen sinken auch da, wo sie ferne vom Meeresgestade liegen, sehr tief herab. Moskau liegt nur 360', der Wolga-Spiegel bei Kasan nur 27' üb. d. M. 1. Die östliche Hälfte der beiden Landhöhen, a. Die östliche Hälfte der uralisch-karpethischen Landl)öhe zieht als ein erhöhter, breitscheitiger Landstrich von dem Südende des Ural bis zum rechten Ufer der Oder. Ihre abs. Höhe nimmt von O. nach W. zu, sie be- trägt im Ob tsch ei-Syrt 500', in der galizischen Landhöhe 960', in der Berggruppe von Sandomir oder in der Lysa G6ra (d. h. Kahlenberg) und Lyszhca G6ra 1800'bis 1900'. 2. Die östliche Hälfte der uralisch- baltischen Land höhe erhebt sich an ihrem O. Anfang als ein niederer Hügelrücken, zieht unter dem Namen Uwalli oder Uwal bis zur Quell- gegend der Wolga, bildet das Waldai-Gebirge lind den Wolchonski- W al d, wo die P op owa G ora 880' erreicht, und schließt sich an die Seenplatte von Ost-Preußen an. Ii. Zwischeil, soivie im 91. und S. der beiden Land- höhen liegen weit ausgedehnte Ebenen. Die im S. der S. Landhöhe gele- genen Flächen tragen den Charakter des Steppenlands. Jni N. der N. Landhöhe liegt das Schutt land des N. Rußland, welches an den Küsten die Form der sibirischen Tundra annimmt. Zwischen beiden Landhöhen dehnen sich die großen, meist fruchtbaren Ebenen des mittlern Rußland und Polen aus. In diesen Ebenen lassen sich die beiden Bodensenkungen verfolgen, welche das deutsche Flachland durchziehen. 8. Die. Tiefländer, welche innerhalb der Bergländer des kontinentalen Dreieckes liegen. I. Die mittlere Rhein-Thal- ebene, 5 bis 6 M. br., 36 M. l., 160 Qm. gr., im S. 800', im N. 300' h. Dieser Thalgrund, den der Rhein von Basel bis Bingen durchfließt, ist durch die sorgfältigste Kultur in einen blühenden Garten umgeschaffen, aus dem sich die reizenden Kegclberge des Kaiser stuhl erheben, welcher 5 M. im Umkreise hat und bis 1760' h. ist Ii. Die österreichische Ebene und das March seid liegt zu beiden Seiten des Donall-Thales von Wien bis Presburg und bedeckt 50 Qm. Ihre abs. Höhe beträgt 380' bis 450'. Iii. Die obere ungarische Ebelle, 16 bis 20 M. br., 25 M. l., 160 Qm. gr., liegt 350' bis 380' üb. d. M. Während der N. Theil außeror- dentlich fruchtbar ist, dehnen sich int Sw. Theil große Moräste aus, die mit dem Neusiedler See in Verbindung stehen, oder deckt Flugsand den Boden. 1y. Die untere ungarische Ebene, von den Karpathen, dem Gebirgs- system der griechischen Halbinsel und dem ungarischen Hügelland umschlossen, ist 40 M. br., 60 M. br. und 1600 Qm. gr. Diese unabsehbare Savanne liegt nur einige hundert Fuß üb. d. M., größtentheils sehr fruchtbar, aber auch im O. Theil afrikanischen Wüsten ähnlich oder besonders an der Theiß
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