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1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 91

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 91 — §. 62. Der deutsch-sranzösische Krieg 1870—71. Nach diesen Ereignissen suchte sich Deutschland nach innen zu kräftigen, um dadurch eine Stütze des allgemeinen europäischen Friedens zu werden. Frankreich sah mit Neid und Eifersucht auf das emporstrebende, junge Deutschland. Napoleon fühlte sein Ansehen und seine Stellung bedroht. Vergeblich suchte er die Rheiupfalz oder Belgien zu erlangen, und auch' an der Erwerbung Luxemburgs (1867) durch Kauf wurde er verhindert. Dies an Deutschland und namentlich an Preußen rächen zu können, suchte Napoleon jede Gelegenheit, und diese war bald gefunden. Die Spanier hatten ihre sittenlose Königin Jsabella verjagt und den Prinzen Leopold von Hohenzollern, einen Verwandten des preußischen Königshauses, die Krone angeboten. Der Prinz verzichtete zwar von selbst auf dieselbe, Napoleon verlangte aber durch seinen Botschafter Benedetti von dem in Ems weilenden König Wilhelm von Preußen die schriftliche Erklärung, nie einem Hohenzollern die Annahme der spanischen Königskrone zu gestatten. Entrüstet über diese Zumuthuug ließ König Wilhelm dem Gesandten durch seinen Flügeladjutanten die Thüre weisen mit den Worten: „Er habe ihm nichts mehr zu sagen!" Sofort (am 19. Juli 1870) erklärte Hierauf Napoleon an Preußen den Krieg, und durch ganz Frankreich hallte das Rachegeschrei: Krieg! Tod und Vernichtung den Preußen! Ganz Deutschland, der Norden wie der Süden, erhoben sich, um die verletzte Ehre gegen den Uebermuth der Franzosen zu vertheidige». Alle Stände und Classen der Bevölkerung traten mit Begeisterung ein in den Kampf, und aller Orten ertönte der Gesang: Lieb Vaterland magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! Der erneute Orden des eisernen Kreuzes sollte für die heldenmütigen Krieger ein Sporu, für die Tapferen eine Belohnung sein. Zur Aufnahme und Pflege der Kranken und Verwundeten wurden allerwärts, in Preußen unter der Leitung der Königin Angusta, in Sachsen durch den von der Kronprinzessin Karola gegründeten Albertver-ein, unter Mithilfe des ganzen Volkes die erforderlichen Einrichtungen getroffen. Kaum 14 Tage nach der Kriegserklärung standen unter Preußens Führung 400000 deutsche Krieger an den Grenzen von Frankreich. Nach dem Plane des Generals von Moltke wurde das deutsche Heer unter dem Oberbefehl des Königs Wilhelm in drei großen Armeen am Rheine aufgestellt. Die erste führte General von Steinmetz, die zweite Prinz Friedrich Karl und die dritte der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen. Die Sachsen unter dem Kronprinzen Albert waren zunächst der zweiten Armee zugetheilt. Das französische Heer unter dem Oberbefehle Napoleons führte den Namen Rheinarmee. Während Napoleon am 2. August 1870 durch Beschießung der wehrlosen Stadt Saarbrücken seinem Sohne „Lnlu" die Feuertaufe gegeben, drang die 3. deutsche Armee

2. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 92

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 92 — unter beiti Kronprinzen Friedrich Wilhelm in Frankreich ein und staub am 4. August dem Heere Douays (Dnä) bei Weißenburg gegenüber. Die Stadt würde von beit Baiern, Preußen und Baden fern erstürmt, der General Douay getöbtet und barauf am 6. August der zu Hilfe^ herbeigeeilte Marschall Mac Mahon von dem $ron= ^ringen bei Wörth völlig geschlagen. Es war ein mörderischer Kampf: Schritt für Schritt mußte in den Weinbergen mit Blut erkauft werben, lieber^ 6000 Gefangene würden gemacht. An bemselben Tage würden von Theilen der ersten und zweiten Armee unter General Steinmetz unter furchtbaren Anstrengungen^ und mit Tobesverachtung die steilen, von den Franzosen besetzten „Spicherer Höhen" erstiegen und die Franzosen zum Rückzüge gezwungen. Napoleon legte den Oberbefehl nieber, und Marschall Bazaine trat an die Spitze der an 250000 Mann starken Armee, die sich nach der Festung Metz zurückzog und mit den Truppen Mac Mahons zu vereinigen suchte. Dies würde verhindert durch den Sieg des Generals Steinmetz bei Courcelles (14. August) und die mörderische Schlacht bei Mars la Tour und Bionville (16. August), durch welche die Armee des Prinzen Friedrich Karl die Franzosen zum Rückzüge nach Metz zwang. Am 18. August kam es unter König Wilhelms eigner Führung Zur Schlacht bei Gravelotte, in welcher sich 400000 Krieger gegenüber stauben. Der Kampf, der um die Mittagsstunbe begann, tobte bis in die stnkenbe Nacht mit wechselnbem Geschick, bis gegen steten Uhr Abenbs die Sachsen mit der Preußischen Garbe in den Kampf eintraten, die Franzosen tobesmuthig aus ihren Befestigungen warfen und in die Festung Metz zurückbrängten, in welcher nunmehr Bazaine von der Armee Friedrich Karls festgehalten würde. Vergebens versuchte Bazaine herauszukommen und mußte sich am 27. October mit seiner ganzen Armee ergeben, die gefangen nach Deutschland geschickt würde. Mittlerweile hatte Mac Mahon in dem Lager in Chalous ein neues Heer gesammelt. Die 3. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm und die 4. neugebilbete Armee (Maasarmee), unter dem Befehle des Kronprinzen Albert von Sachsen, rückten biesem entgegen, fcmben aber das Lager von Chalous leer. Mac Mahon hatte sich nach Norben gewenbet und beabsichtigte auf Umwegen nach Metz zu gelangen, um Bazaine Zu befreien. In Eilmärschen folgten ihm die Deutschen, und schon am 30. August würde Mac Mahon von dem Kronprinzen Albert bei Beaumont so geschlagen, daß er sich auf die Festung Sedan zurückziehen mußte. §, 63. Bon Sedan bis zum Frieden. Die Heere der Kronprinzen von Preußen und Sachsen hatten sich inzwischen die Htinbe gereicht und um die unter Napoleon in und um Sebau vereinigten Franzosen einen eisernen Gürtel geschlossen. Hier galt es „siegen, ergeben ober sterben". Am 1. September erfolgte der Angriff der Deutschen, beren Geschosse von allen Seiten

3. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 93

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 93 — Tod und Verderben in die Reihen der Franzosen schleuderten. Mac Mahon wurde verwundet; in Sedan brachen Feuersbrünste aus. Immer enger umschlossen die siegreich vordringenden Deutschen das französische Heer, das sich, nachdem bereits 20000 Mann gefallen waren, nach Sedan zurückzog. Alles war verloren! Am 2. September schrieb Napoleon an Friedrich Wilhelm: „Da mir's nicht vergönnt ist, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, lege ich meinen Degen Ew. Majestät zu Füßen" und ergab sich mit dem Reste des Heeres von 85000 Mann und dem gesammten Kriegsmaterial. Na-paleon wurde das Schloß Wilhelmshöhe zum Aufenthalte angewiesen. Tiefergrisfen telegraphirte König Wilhelm an seine Gemahlin: „Welch eine Wendung des Schicksals durch Gottes Führung!" Der Jubel über den errungenen Sieg war in Deutschland aller-wärts unbeschreiblich. Als die Nachricht von dem Falle Sedans und der Gefangennahme der Armee nach Paris gelangte, wurde das Haus Napoleon abgesetzt, am 4. September die Republik ausgerufen und eine Regierung der Natioualvertheidigung gebildet. Alles, was Waffen tragen konnte, eilte zu den Fahnen, um Frankreichs Boden von den verhaßten Deutschen zu säubern. Kein Fuß breit Landes, kein Stein von einer Festung sollte ausgeliefert werden. Bereits am 19. September waren die deutschen Armeen unter den Kronprinzen von Preußen und Sachsen vor Paris eingetroffen und hatten die mächtige Stadt und Festung, in welcher General Trochu die Franzosen führte, eingeschlossen. Am 28. September nahm General von Werder nach langer Belagerung Straßburg in Besitz; am 27. October streckte die Besatzung von Metz (180000 Mann mit 1400 Geschützen) die Waffen. Inzwischen hatte Gambetta ein neues Heer gesammelt, welches zwar den Deutschen Orleans wieder entriß, bald darauf aber von Friedrich Karl in mehreren Schlachten, zuletzt bei Le Maus völlig geschlagen wurde (12. Januar 1871). Die nördliche französische Armee wurde von Manteufsel und Göben bei Amiens und Quentin besiegt. Nach der Uebergabe von Straßburg und verschiedenen Gefechten mit Franctirenrs und Freischaaren unter Garibaldis Führung belagerte General von Werder die Festung Belfort. Die französische Armee unter Bourbaki, welche die Festung befreien und in Deutschland einfallen sollte, wurde in einer dreitägigen Schlacht (15., 16. und 17. Januar 1871) zurückgeworfen und auf schweizerisches Gebiet gedrängt, wo 84000 Mann gezwungen wurden, die Waffen niederzulegen. Am 18. Januar 1871 wurde im Schlosse M. Versailles (Werßaj) König Wilhelm I. auf den Antrag des Königs Ludwig von Baiern von den deutschen Fürsten zum deutschen Kaiser ausgerufen. Tief ergriffen gelobte der edle, greise Kaiser ein Mehrer des Reichs zu sein, nicht in kriegerischen Erobe-rnngen, sondern in den Werken des Friedens. Inzwischen hatte General Trochu wiederholt vergeblich versucht, die Linien der Deutschen vor Paris zu durchbrechen. Dennoch hielt

4. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 69

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Der Krieg mit Frankreich, 1870-71. 69 Millionen Thaler Kriegskosten. Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt am Main wurden Preußen einverleibt. Dieses gründete nun den norddeutschen Bund, und mit den Südstaaten wurde ein Schutz- und Trutzbündnis abgeschlossen. Das war der erste große Schritt zur Einigung Deutschlands. Oesterreich trat Venetien an Italien ab. 56. Der Krieg mit Irankreich, 1870-71.*) 1. Veranlassung und Ausbruch. Die Spanier hatten ihre unwürdige Königin vertrieben und den Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sig-maringen, einen entfernten Verwandten unseres Königshauses, ans ihren Thron berufen. Hierüber waren die Franzosen aufs höchste erbittert und forderten von unserm Könige, er solle dem Prinzen Leopold die Annahme der spanischen Krone verbieten. Es war dies ein längst gesuchter Vorwand zum Kriege; denn die eigentliche Ursache war der Neid Frankreichs über Preußens wachsende Größe. Leopold trat von selbst von seinem Vorhaben zurück, um Deutschland einen blutigen Krieg zu ersparen. Jedermann glaubte nun, die Kriegsgefahr sei abgewandt. Aber nein. Der französische Gesandte Benedetti forderte vom Könige, der wegen einer Brunnenkur in Ems war, er solle sich verpflichten, niemals einen Hohenzaller auf den spanischen Thron zu lassen, und außerdem einen Entschuldigungsbrief an den Kaiser Napoleon zu schreiben. Der König wies diese freche Zumutung zurück und ließ dem zudringlichen Gesandten melden, er habe ihm nichts mehr zu sagen. Diese echt deutsche Antwort steigerte die Erbitterung der Franzosen aufs höchste, und wenige Tage darauf am 19. Juli erklärte Frankreich an Preußen den Krieg. In ihrem Uebennnte sprachen die Franzosen schon von dem siegreichen Einzug in Berlin. Mitten im tiefsten Frieden wurde Deutschland zu einem Kriege herausgefordert. In nie dagewesener Einmütigkeit und Begeisterung standen alle Deutschen im Norden wie im Süden auf und scharten sich um ihren tiefbeleidigten greifen Heldenkönig Wilhelm Durch alle Stände und alle Volksklaffen ging die Begeisterung, und vieltausendstimmig erbrauste der Gesang Max Schneckenburgers: „Lieb Vaterland, magst ruhig sein: fest steht und treu die Wacht am Rhein." Die aber nicht mit hinaus in den Krieg ziehen konnten, Kinder, Frauen und Jungfrauen, arbeiteten daheim auf's eifrigste für die Pflege der Verwundeten. Unsere treffliche Heeresorganisation, König Wilhelms eigenstes Werk, behütete uns vor einem Ueberfalle und führte die deutschen Heere unter ihren ausgezeichneten Führern zu glorreichen Siegen. Von früh bis in die Nacht arbeitete der König mit dem Grasen Bismarck, dem Kriegsminister Roon und dem schweigsamen Schlachtendenker Moltke. Mit Hilfe der Eisenbahnen wurden die Regimenter in Eilzügen nach der Grenze befördert, sodaß in 14 Tagen die Ausstellung der Heere beendet war. 2. Siege beim Einmarsch in Feindesland. Es wurden drei Armeeen aufgestellt: die erste unter dem General von Steinmetz bei Saarlouis und Saarbrücken, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Zweibrücken, die dritte unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm bei Landau. Den Oberbefehl übernahm König Wilhelm selbst. ,,Der 19. Juli" von Hefekiel. Bald drängte eine Siegesnachricht die andere. Den Anfang machte der" Kronprinz mit der blutigen Erstürmung von Weißenburg und des dahinter.liegenden Gaisberges am 4. August. Zwei Tage später errang der Kronprinz noch einen großen Sieg bei Wörth über Mac Mahon, und cm demselben Tage auch General Steinmetz bei Saarbrücken. In wilder Flucht gingen die Franzosen *) In Frankreich folgte ans König Ludwig Xviii. ieitt Bruder Kar! X. Sscibc verstanden es ''.'cht, das französische Volk zur Olnlic zu bringen. Unter Karls Stimmn tuiirde das Land Algier in Vlfvtra erobert. Juli 1830 brach eine neue Revolution aus. Dow der neu ae wählte König youv Wtpö mimte 1848 infolge der Februar-Revolution wieder den Shroit aufaelen; nachdem Frankreich einige Jahre eine republikanische Verfassung gehabt hatte, wurde es 1852 unter Napoleon Iii. ein Kaiserreich.

5. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 70

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
70 Der Krieg m t Frankreich, 1870—1871. nun zurück, der Marschall Bazaine«Baßähn) nach der gewaltigen Festung Metz, Mac Mahon nach Chalons, wo dieser die Trümmer sammelte, um sich dann mit Bazaine zu vereinigen. Das zu verhinbern sehte Steinmetz dem abziehenben Bazaine eiligst nach und hielt ihn durch die siegreiche Schlacht bei Courselles, süböstlich von Metz, auf. Friedrich Karl aber überschritt in Eilmärschen bic Mosel südlich von Metz, um den schon nad) Chalons abziehenden Franzosen einen Vorsprung abzugewinnen.' Bei Mars la To u r, westlich von Metz, entwickelte sich nun eine mörderische Schlacht, durch die er seinen Zweck erreichte und die Franzosen zur Umkehr nach Metz nötigte' Bazaine aber wollte den Rückzug nach Chalons erzwingen und machte am 18. einen abermaligen Versuch. Da kam es zu der gewaltigen Schlacht bei Gravelotte, in welcher unter Leitung von König Wilhelm selbst in neunstündigem, blutigem Kampfe die Franzosen aus ihrer starken Stellung westlich von Metz vertrieben und nach Metz zurückgeworfen wurden. Die Verbindung des geschlagenen Bazaine mit Chalons und Paris war jetzt abgeschnitten. Bazaine wurde nun in Metz eingeschlossen. Um die Festung aber legte Prinz Friedrich Karl einen eisernen Belagerungsring, aus dem die Eingeschlossenen sich vergebens loszuwinden suchten. „Die Rosse von Gravelotte" von Gerock. „Die Trompete von Gravelotte" von Freiligralh. 3. Scdan. Aus Teilen der zweiten Armee war eine vierte Armee gebildet und unter den Oberbefehl des Kronprinzen von Sachsen gestellt worden. Diese und die dritte Armee unter dem preußischen Kronprinzen rückten in westlicher Richtung aus Chalons zu. Mac Mahon aber war in aller Stille gegen Norden abmarschiert, Bismarck um. während ihn die getäuschten Feinde vergeblich suchten, plötzlich vor Metz zu erscheinen und Bazaines Heer aus seiner Falle zu befreien Allein dieser Platt mißlang vollständig. Frühzeitig genug merkten unsere Führer des Marschalls Absicht, änderten sogleich ihren Weg und eilten dem nordwärts ziehenden Feinde nach. Endlich bekam man Fühlung mit ihm Nach mehrere» siegreichen Gefechten, besonders bei Beaumont am H". August, drängte inan ihn nach der Festung Sedan an der belgischen Grenze zurück und umstellte ihn vollständig Ant >. September entbrannte der Riesenkampf Rund um Cedan rollte der Donner der Geschütze. Enger und enger umschließt die verzweifelten Franzosen der eiserne Gürtel der siegreich vordrängenden Deutschen. Vernichtend fallen die Bomben und Granaten in die wirren Hausen der Weichenden. Sie werden endlich ganz in die kleine Festung hineingeworfen, die ihnen keine Rettung mehr bringen kann Plötzlich geht es von Mund zu Mund: „Napoleon ist in der Stadt!" Ein Kaiser und sein ganzes Heer s ind gefangen! Da jeder Aus-gang verschlossen war, so ergab sich Napoleon dem Könige Wilhelm; ^5 000 Franzosen wanderten kriegsgefangen nach Deutschland. Dem gefangenen Kaiser wurde das Lustschloß Wily elmshöhe bei Kassel zum einstweiligen Aufenthaltsorte angewiesen.*) Gottes Strafgericht war Über den hoffärtigen Frevler ergangen. Es war ein Sieg ohne gleichen. „Welch eilte Wendung durch Gottes Fügung!" schrieb König Wilhelm tiefergriffen an die Königin. — Während Mac Mahon Metz zu entsetzen suchte, unternahm Bazaine einen großen Ausfall aus Metz, um jenem die Hand *) Nüpolcon Iii. starb 1873 in England.

6. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 71

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Der Krieg mit Frankreich, 1870—1871. 71 u reichen, und den eisernen Belagerungsring zu sprengen: doch vergebens; mit blutigen Köpfen wurden die Franzosen wieder hineingeschickt. 4. Paris. In Paris brach eine Revolution aus; Napoleon wurde abgesetzt und Frankreich eine Republik. Unanfhaltsain drangen unsere Heere, die 8 und 4. Armee, auf Paris vor; etwa 14 Trge nachher gelangten sie dort an. Allein ein weiter Kranz von mächtigen Festungswerken schützte die Riesenstadt vor feindlichen Angriffen; nur eine monatelange Belagerung konnte die Übergabe herbeiführen. In dieser Zeit wurde indes eine ganze Reihe anderer französischer Festungen genommen, unter diesen am 28. September unser liebes Straßburg und endlich am 27. Oktober auch das trotzige Metz; 180000 Mann mit drei Marschällen und50 Generälen wurden kriegsgefangen, unermeßliches Kriegsmaterial erbeutet Der Kronprinz und Pcinz Friedrich Karl wurden an dem Tage zu Feldmarschällen ernannt. — Während Paris belagert wurde, suchten die Franzosen ihre Hauptstadt zu entsetzen und stellten im Süden und Norden nencheere auf. Im Süden besiegten der baierische General von dertann und der von Metz herbei-geeilteprinzfriedrich Karl in dernähe vonor le ans dieloire-Armee in verschiedenen Schlachten; bei Le Mans vernichtete sie Friedrich Karl fast gänzlich. Die französische Nor dar mee wurde von dem Generale von Man-teuffel wiederholt in der Nähe voi Am i e n s und dann von General G ö beit bei Ct Quentin (Kangtäng, vollständig geschlagen. Im Süden hatte General von Werder- mit Preußen und Badensern bereits vom Oktober an siegreiche Kämpfe geliefert. Den 16. bis 18. Januar 1871 schlug er eine dreifach stärkere Armee unter Bourbaki bei Belfort; der von Paris herbeigeeilte Manteufel schnitt Molrke. den Fliehenden den Rückzug nach Süden ab, undso wurden sie nach der Schweiz gedrängt, und, 80000 Mann stark, entwaffnet. Die Franzosen hatten nun keine Armee mehr im Felde! 5. Der Friede. Auf Antrag des Königs Lu d wig von B aie rn wurde König Wilhelmam l S. Januar 1871 zu Versailles (Versaljivon den deutschen Fürsten und freien Städten zum Kaiser ausgerufen. Ganz Deutschland jauchzte laut auf: was seit der Zeit unserer Väter mit Sehnsucht erhofft und erstrebt wurde, das war mit einem Male erreicht; Barbarossa war wieder erstanden und mit ihm des Reiches Macht und Herrlichkeit wie nie zuvor. — Wenige Tage darauf, am 27. Januar, ergab sich endlich auch das stolze Paris, nachdem alle Ausfälle blutig zurückgeschlagen worden waren, die preußischen Geschütze Brand und Tod in die Stadt geschleudert und der wütende Hunger keinen längeren Widerstand gestattete. Am folgenden Tage wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen ; am 2. März hielt ein Teil unserer Truppen seinen Tiegeseinzng in die stolze Hauptstadt, und am 10. Mai wurde zu Frankfurt am Main der Friede geschloffen. Die einst dem Vaterlande durch List und Gewalt entrissenen Reichsländer Elsaß und Deutschlothringen wurden wieder mit thm vereinigt; außerdem mußte Frankreich 4000 Millionen Mark Kriegskosten zahlen. Niemals hatte Deutschland ruhmreichere Tage gesehen, nie ein Volk gewaltigere Siege erkämpft. In 200 Tagen waren 20 siegreiche Schlachten geschlagen, 26 Festungen erobert, über 6700 Geschütze und vieles andere Kriegs-
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