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4. Sulz unterm Wald (1600 Einw.), am Selzbach.
Im Kanton Sulz u. W. sind E r d ö l -, A s p h a l t B r a u n-
kohlen- und Eisengruben.
5. Wörth (1100 Einw.), am Sauerbach. — Sieg der
Deutschen am 6. August 1870. Denkmal Kaiser Friedrichs Iii.
auf dem l°?chlachtselde.
Iii. Lothringen.
Stadtkreis Metz.
Metz (60,000 Einw.), an der Mündung der Seille in
die Mosel. Die Seille fließt in 2, die Mosel in 3 Armen
durch die Stadt. Metz ist eine uralte Stadt und hieß zur
Zeit der Römer Divodurum. Die Hunnen haben es
450 bei ihrem Einfall in Gallien zerstört. Wieder aufgebaut,
erhielt es den Namen Metis. Die Könige der austrasischen
Franken hatten in M. ihre Residenz. Karl der Große
hielt sich gerne in M. auf. Sein Sohn, Ludwig der
Fromme, wurde in der Abtei St. Arnould zu Metz be-
graben. Metz wurde eine deutsche Stadt und im 11.
Jahrhundert zur freien, deutschen Reichsstadt erhoben.
Der deutsche Kaiser Karl Iv. hielt hier (1356) einen Reichs-
tag, auf welchem er die goldene Bulle (ein Reichsgrundgefetz)
gab. Erst zur Zeit der Reformation (1550) übergab der
deutsche Kurfürst Moritz die Stadt dem Könige Heinrich Ii.
von Frankreich, mit dem er ein Bündnis gegen den deutschen
Kaiser Karlv. geschlossen hatte. Metz verlor hierdurch
seine Selbständigkeit und seine Berühmtheit. Nach dem
30jährigen Kriege kam es definitiv an Frankreich und hatte
sich allmählich wieder gehoben, ohne seinen früheren Glanz
wieder zu erlangen. Metz war seit alter Zeit eine Festung
ersten Ranges, welche früher nie eingenommen wurde. Im
Jahre 1870 hat die ausgehungerte französische Besatzung sie
dem deutschen Belagerungsheere übergeben.
An altertümlichen Gebäuden von Bedeutung finden
sich in Metz noch der austrasische Königspalast in der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: August Friedrichs Stadtkreis_Metz Karl_der_Große Karl Ludwig_der
Fromme Ludwig Karl_Iv Karl Moritz Heinrich_Ii Heinrich Karlv
Extrahierte Ortsnamen: Selzbach Kanton_Sulz_u._W. Sauerbach Friedrichs Lothringen Römer_Divodurum Gallien Frankreich Frankreich
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Nähe des Museums und das „Hotel St. Li vier", auf
dem höchsten Punkte der Stadt, in der Trinitarierstraße.
Unter den Kirchen zeichnen sich der Dom, der zu den schönsten
Kirchen Deutschlands gehört, sowie die Vincenz-, die Cle-
mens- und die Notre-Dame-Kirche u. s. w. aus. An
öffentlichen Gebäuden verdienen besonders Erwähnung:
das Stadthaus am Paradeplatz (Place d'armes), gegenüber
dem Dom; der Justizpalast an der Esplanade; das Präsektur-
gebäude und das Theater, an den gleichnamigen Plätzen;
das Museum mit der naturhistorischen, der Gemälde-, der
Altertums-Sammlung und der Bibliothek von 30,000 Bänden;
serner das Lyceum und die Markthallen. Außer den schon
genannten Plätzen verdienen der Ludwigs-, der Friedland-, der
Vincenz- und der Kammerplatz Erwähnung. Reiterbildsäule
Wilhelms I. auf der herrlichen Esplanade. Die Hauptstärke
von Metz liegt in den Forts, welche auf den Anhöhen um
die Stadt einen Gürtel bilden. Es sind im Westen: die
Festen Friedrich Karl und Manstein (St. Quentin),
Alvensleben (Plappeville), Kamecke(Woippy); auf der
Ostseite die Festen Manteuffel (St. Julien) und v. G ö b en
(Queuleu); im Süden die Feste Prinz August von
Württemberg (St. Privat) im Moselthale. In Metz
sind viele Gerbereien, Tuch- und Flanellfabriken und eine
Glockengießerei; es hat lebhaften Handel in Landesprodukten.
Bedeutende Fleisch- und Gemüse-Conservenfabrik. Die Be-
wohner der nächsten Umgegend treiben Garten- und Obstbau,
deren Erzeugnisse berühmt geworden sind.
Landkreis Metz. (76,800, auf 1 qkm 71 Einw.)
Kantone: Metz-Land, Gorze, Verny, Pange, Vigy.
1. Metz-Land.
Montigny (4000 Einw.), durch Pferdebahn mit Metz
verbunden. Bedeutender Gartenbau. Botanischer Garten.
Große Eisenbahnwerkstätte.
Rombach (2000 Einw.), im Ornethal hat bedeutenden
Obst- und Weinbau; Eisengruben und Eisenwerke.
Devant-les-Ponts (2000 Einw.), an der Eisen-
bahn von Metz nach Dudenhofen. Große Bierbrauerei,
Gemüsebau und Blumenzucht. Gemüse-Conservenfabrik.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Metz Friedrich_Karl Friedrich Karl Quentin Alvensleben August Landkreis_Metz Metz-Land Montigny Rombach
— 39 —
3. Sierck (1200 Einw.), liegt in engem Thale an
der Mosel, und am Eingänge in das Nebenthal von Monte-
nach, zwischen dem Stromberg, dem Altenberg und dem
Kirschberg. Die Umgegend liefert sehr hartequarzsteine,
die weithin als Pflaster- und Straßensteine benutzt werden.
Das Städtchen ist g e w erbth ätig; es hat Gerbereien, Fab-
riken für Porzellan, Leim, und treibt Handel mit Landes-
Produkten.
4. Fentsch (1100 Einw.), an der Fentsch und der
Eisenbahn nach Frankreich, in schönem Thale. Die Umgegend
ist reich an Eisenerzen..
5. Metzerwiese (650 Einw.), hat bedeutende Kalk-
b r enner eien.
Kreis Bolchen. (42,000, auf 1 qkm 60 Einw.)
Kantone: Bolchen, Busendors, Falkenberg.
1. Bolchen (2400 Einw.), an dem Katzbach, der S t r a ß e
von Metz nach Saarlouis und der Bahn nach Teterchen,
hat Gerbereien und Fabriken für chemische Produkte, Quin-
eailleriewaren, Leim.
2. Busendorf (1700 Einw.), an der Nied, hat
Leimfabriken, Sägereien und Gerbereien.
3. Falkenberg (1200 Einw.), an der deutschen Nied
und der Eisenbahn von Metz nach Saarbrücken. Der
deutsche Kaiser Karl Iv. machte daraus eine eigene Grafschaft.
Kreis Forbach. (68,000, auf 1 qkm 98 Einw.)
Kantone: Forbach, St. Avold, Saaralben, Großtänchen.
1. Forbach (9600 Einw.), am Fuße einer Hügelreihe,
an emem Nebenflüßchen der Rossel und an der Bahn
von Metz nach Saarbrücken. In Forbach sind eine Glas-
Hütte, eine weltbekannte Papiermachöfabrik sowie Thon-
Warenfabriken. In der Umgegend findet man ziemlich ergiebige
Kohlenbergwerke. — Stieringen-Wendel (3900
Einw.), an der Straße von Forbach nach Saarbrücken. Die
Familie v. Wendel hat hier berühmte Eisenwerke. In
der Nähe der Spicherer Berg, den die Deutschen den
6. August 1870 erstürmten.
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Extrahierte Personennamen: Sierck Stromberg Falkenberg Busendorf Falkenberg Karl_Iv Karl Rossel August
185
kletian. Die Feinde des Christentums hatten die Absicht, es bis
auf den letzten Keim auszurotten und seine Bekenner entweder
zum Abfalle zu bringen oder durch grausame Peinigungen zu
vertilgen. In Ägypten allein wurden über 140 000 Christen
ermordet, und eine noch größere Anzahl vertrieb man in die
Wüsteneien. Der Heldentod der Sterbenden diente aber nur
dazu, den Mut der Lebenden zu stärken und ihre Zahl zu ver-
mehren. Das Blut der Christen war der Samen zu neuen Christen.
- Endlich wurde Kaiser Konstantin der Große selber Christ und
erklärte das Christentum zur Staatsreligion. Matthias.
8. Das Klemenskreuz und der hl. Klemens.
Ein einsamer Weg führt in mehreren Windungen aus dem
waldigen Gorzer Tale über einen Bergrücken in das Tal der
oberen Mosel. Der breite Gipfel dieses Bergrückens bildet eine
kahle, baumlose Ebene, von wo aus man eine prächtige Aussicht
auf das Metzer Land genießt. Auf der Seite der Hochebene,
die der Mosel zugekehrt ist, steht neben dem Wege ein großes,
steinernes Kreuz, bei welchem der Wanderer einige Augen-
blicke in stiller Betrachtung verweilt. Wie die Inschrift besagt,
wurde dieses Kreuz im Jahre 1828 zu Ehren des hl. Klemens,
des ersten Bischofs von Metz, von der Gemeinde Ancy errichtet.
Zwei alte Linden breiten schützend ihre mächtigen Kronen
über das Kreuz aus, welches von einem eisernen Gitter umgeben
ist. Die Bevölkerung der Stadt Metz und ihrer Umgebung kennt
dieses ehrwürdige Denkmal unter dem Namen «Klemenskreuz.»
Der hl. Klemens ist der Apostel des Metzer Landes gewesen.
Wie die Legende erzählt, wurde er vom hl. Petrus mit dem
Auftrage ausgesandt, die heidnischen Bewohner des Moseltales
zum Christentum zu bekehren. Keine Gefahr, keine Mühe
scheuend, eilte der fromme Glaubensbote mit zwei Gefährten
durch Gallien und kam nach Gorze. Hier hörte er, daß die
Stadt Metz in schwere Kriege verwickelt sei. Kriegszeiten sind
zur Verkündigung friedlicher Lehren, wie sie das Christentum
predigt, nicht geeignet; deshalb beschloß der hl. Klemens, in
der Gegend von Gorze zu bleiben und günstigere Zeiten abzu-
warten. Er verkündete den Bewohnern des Gorzer Tälchens
die|Lehre Jesu und errichtete eine kleine Kirche, welche später
dem hl. Petrus geweiht wurde. Heute noch erinnert eine Ka-
pelle, welche bei Gorze dicht am Waldesrand steht, an den
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
225
Haber der deutschen Heere, zu den Waffen rief, eilten nicht nur
seine Preußen herbei; auch die Süddeutschen reichten den Brüdern
des Nordens die Hand zum gemeinsamen Kampfe.
Die französischen Heere besetzten die Grenze von Dicden-
hofen bis Lauterburg. Aber schon in den ersten Augusttagen
wurden sie durch die Niederlagen von Wörth im Elsaß und Spi-
chern in Lothringen gezwungen, den Rückzug anzutreten. Ein
Teil zog sich unter Mac-Mahon über Naney nach Chälons zurück,
während Bazaine die übrigen Truppen bei Metz zusammenzog.
Nun zogen drei deutsche Armeen in Frankreich ein. Ihre
Anführer waren der General von Steinmetz, Prinz Friedrich
Karl und der Kronprinz. Der General von Moltke, der an der
Spitze des Großen Generalstabs das Ganze leitete, sorgte für ein
einheitliches Zusammenwirken der deutschen Heere. Er faßte den
Plan, die beiden französischen Heerführer getrennt zu schlageu.
Zur Ausführung dieses Planes erhielt der Kronprinz die Weisung,
Mac-Mahon zu verfolgen. Steinmetz zog von Osten her auf
Metz zu, während Prinz Friedrich Karl etwas südlicher — bei
Pont-ä-Mousson — über die Mosel setzte, um den Franzosen,
die bei Metz standen, den Weg nach dem Innern Frankreichs zu
versperren.
Am 14. August verließ Bazaine das rechte Moselufer. Er
hatte die Absicht, sich mit Mac-Mahon zu vereinigen. Sofort
griff der General Steinmetz den abziehenden Feind an, um ihn
aufzuhalten. Es entspann sich die Schlacht von Colombey-
Nouilly, welche bis tief in die Nacht hinein währte. Der große
Erfolg dieses blutigen Kampfes war, daß der Prinz Friedrich
Karl Zeit gewann, die Rückzugslinie der Franzosen zu erreichen.
Am 16. August wollte Bazaine gegen Verdun ziehen. Von
Gorze kommend, erschienen die Truppen des „Roten Prinzen"
auf der Hochebene von Vionville und Mars-la-Tour. Es galt
hier, den Rückzug der an Zahl überlegenen Franzosen zu ver-
hindern. Neun Stunden lang rangen die Gegner mit gleicher
Tapferkeit. Die Deutschen erstürmten Vionville und die Gehöfte
von Flavigny. Gegen Abend brachte ein gewaltiges Reiter-
treffen die Franzosen zum Stehen, und ein Angriff der frischen
Truppen, welche inzwischen auf dem Schlachtfelde erschienen
waren, entschied endlich den Kampf zugunsten der Deutschen;
die Straße nach Verdun war den Franzosen versperrt.
Auf beiden Seiten rüstete man sich zu einem neuen Kampfe.
Er fand am 18. August bei Gravelotte und St. Privat statt, wo
Oberkl.-Leseb. 8
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich
Karl Friedrich Karl von_Moltke Friedrich_Karl Friedrich Karl Metz August Colombey-
Nouilly Friedrich
Karl_Zeit Friedrich Karl August August
Extrahierte Ortsnamen: Lauterburg Elsaß Lothringen Frankreich Frankreichs
227
3. Doch ein Blutritt war es, ein Todesritt;
wohl wichen sie unseren Hieben;
doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt,
unser zweiter Mann ist geblieben.
4. Die Brust durchschossen, die Stirne zerklafft,
so lagen sie bleich auf dem Rasen,
in der Kraft, in der Jugend dahingerafft. —
Nun, Trompeter, zum Sammeln geblasen!
5. Und er nahm die Trompet’, und er hauchte hinein;
da — die mutig mit schmetterndem Grimme
uns geführt in den herrlichen Kampf hinein, —
der Trompete versagte die Stimme!
6. Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz
entquoll dem metallenen Munde;
eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz, —
um die Toten klagte die wunde!
7. Um die Tapfern, die Treuen, die Wacht am Rhein,
um die Brüder, die heute gefallen, —
um sie alle, es ging uns durch Mark und Bein,
erhob sie gebrochenes Lallen.
8. Und nun kam die Nacht, und wir ritten hindann;
ringsum die Wachtfeuer lohten.
Die Rosse schnoben; der Regen rann, —
und wir dachten — der Toten, der Toten. Fern. Freiiigrath.
46. Frieden im Krieg.
Kurz vor der Übergabe von Metz wurde ein französischer
Soldat von den preußischen Vorposten gefangen genommen. Er
sollte nach Corny gebracht werden, wo der Feldherr Prinz Friedrich
Karl sein Hauptquartier hatte. Auf diesem Wege kam er durch
das Dorf Jouy, wo seine Frau und seine Kinder wohnten. Er
bat daher um die Erlaubnis, seine Frau zu besuchen, und der
gutmütige Pommer, der ihn begleitete, gewährte es sogleich. Da
war denn die Freude des Wiedersehens groß. Die arme Frau
schluchzte vor Rührung, als sie auf einige Augenblicke ihren lieben
Mann wieder hatte. Aber nun bat sie dringend, ihn wenigstens
bis nach Corny begleiten zu dürfen. Auch das wurde ihr gestattet.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Metz Corny Friedrich
Karl Friedrich Karl Pommer Corny
229
und der General von Manteuffel drängte die Ostarmee nach der
Schweiz. Auch die Ausfälle des Pariser Heeres wurden sämtlich
zurückgeschlagen.
Der schönste Erfolg aber, welchen Deutschland seinen tapferen
Söhnen verdankt und der sich noch vor Beendigung des Krieges
verwirklichte, war die langersehnte Einigung durch die Erneurung
der deutschen Kaiserwürde. König Ludwig von Bayern stellte an
die Fürsten und Freien Städte den Antrag, dem König von
Preußen den Titel eines „Deutschen Kaisers" zu übertragen.
Dieser Vorschlag fand sofort eine allgemeine und freudige Zu-
stimmung. König Wilhelm nahm die ihm angetragene Kaiser-
krone an, und am 18. Januar 1871 fand im Spiegelsaale des
Versailler Schlosses die feierliche Verkündigung des neuen
deutschen Kaisertums statt.
Zehn Tage später erfolgte die Übergabe von Paris und der
Einzug der siegreichen Truppen in die eroberte Stadt. Ein
Waffenstillstand von drei Wochen trat ein, damit über den Frieden
verhandelt werden könnte. Dieser wurde am 10. Mai 1871 zu
Frankfurt am Main geschlossen. Frankreich trat Elsaß und
Deutsch-Lothringen an Deutschland ab und zahlte eine Kriegs-
entschädigung von vier Milliarden Mark.
48. Fürst Bismarck, des Deutschen Reiches Baumeister.
1. Ich weiß einen großen Meister,
der hat einen Bau erbaut,
von dem man singen und sagen
wird immer mit Jubellaut.
2. Der Bau ward oft begonnen
mit treuem, deutschem Sinn;
doch sank er unvollendet
in Trümmer stets dahin.
3. Ein Drache lag darunter,
der Zwietracht Ungetüm;
der brach, was kaum errichtet,
in Stücke ungestüm.
4. Und manche herrliche Säule
entwandte der Feinde Hand.
Zerrissen und arg zerschlagen
tagst du, mein Vaterland,
5. bis endlich kam dein Meister
mit kühnem Machtgebot,
der Held von „Blut und Eisen".
Der schlug den Drachen tot
6. und holte zurück das Geraubte
und fügte Stein auf Stein,
und Gott von des Himmels Höhen
gab Segen und froh' Gedeih'n.
7. Nun steht in leuchtendem Glanze
und stark, dem Felsen gleich,
unterm Dache der Kaiserkrone
das einige Deutsche Reich.
8. Fürst Bismarck ist der Meister;
der hat einen Bau erbaut,
von dem man singen und sagen
wird immer mit Jubellaut.
0. Rcntsch,
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_von_Bayern Ludwig Wilhelm Fürst_Bismarck
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Paris Frankfurt_am_Main Frankreich Deutschland
241
4. Die Hochebene von Westlothringen.
Zwischen den Vogesen und der Maas liegt eine ausgedehnte
Landschaft, welche sich stufenweise von Osten nach Westen ab-
dacht. Es ist das Lothringische Stufenland, eine wellige Hoch-
fläche, die von zahlreichen Flußtälern durchschnitten und von
flachen Höhenzügen gekrönt wird. Etwa der fünfte Teil dieser
Landschaft gehört zu Deutschland und bildet den Bezirk Deutsch-
Lothringen. Zwei breite Niederungen — das Mosel- und Seille-
tal im Westen und die Lothringer Weiherplatte im Osten — durch-
ziehen Lothringen in der Richtung von Süden nach Norden und
teilen es in drei Landstufen.
Der westlich von der Mosel gelegene Teil bildet die Hoch-
ebene von Weftlothringen, welche im Metzer Lande gewöhnlich
„Pays-Haut" genannt wird. Sie steigt schroff aus dem Moseltale
empor, erreicht eine durchschnittliche Höhe von 350 m über dem
Meeresspiegel und fällt sanft nach Westen hin ab. Die scharf
eingeschnittenen Täler der oberen Mosel, der Orne und der
Fentsch dringen in westlicher Richtung tief in das Hochland ein
und unterbrechen mit ihren Rebenhügeln und bewaldeten Ab-
hängen die Einförmigkeit der Hochebene.
Die Abhänge nach der Mosel zu bilden den Mittelpunkt des
lothringischen Weinbaus; dagegen sind die Höhen im allgemeinen
wenig fruchtbar, namentlich gegen Norden. Einen Ersatz hat aber
die Natur in dem reichen Eisenerzlager geschaffen, welches sich
über die ganze Landschaft ausdehnt. Die Höhen von Westloth-
ringen bergen ferner gelbe, sandige Kalksteine, die sogenannten
Jaumontsteine, die weit und breit als Bau- und Hausteine geschätzt
werden und zum Bau des Metzer Domes Verwendung fanden.
Die westlothringischen Täler sind nicht bloß landschaftlich
schön; sie sind auch äußerst gewerbtütig. Zahlreiche Schlote und
stark bevölkerte Ortschaften lassen sofort erkennen, daß hier Arbeit
und Fleiß eine blühende Wohnstätte gefunden haben. Elsen-
und Stahlwerke erheben sich überall und machen die Landschaft
zu einem der wichtigsten Gebiete der deutschen Industrie.
Der südlich der Orne gelegene Teil von Westlothringen ist
im großen Kriege von 1870 der Schauplatz blutiger Kämpfe
gewesen. Hier liegen die berühmten Schlachtorte St. Privat,
Gravelotte und Vionville. Zahlreiche Kreuze und Denkmäler
mahnen den Wanderer, der Helden zu gedenken, welche hier fürs
Vaterland gestorben sind.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
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245
8. Die Täler der Mosel und der Seilte.
Von den vielen Ausflügen, die man in die herrliche Um-
gebung von Metz unternehmen kann, ist keiner so lohnend wie
der nach dem Tale der obern Mosel. Seltene Naturschönheiten
entfalten sich hier dem Auge des Wanderers. Anmutige Seiten-
tälchen, wie die von Gorze, Ars und Chatel St. Germain, schneiden
in das Hochland von Westlothringen ein. Herrliche Wälder krönen
die umliegenden Höhen, während die Abhänge mit der edlen Rebe
bepflanzt sind. Unterhalb Ars erweitert sich das ziemlich enge
Moseltal zu einer breiten Ebene, welche sich bis in die Gegend
von Sierck ausdehnt.
Die Rebhügel erstrecken sich mit wenigen Unterbrechungen
die Mosel entlang bis Sierck. Bei Noveant, Dornot, Sey, Be-
ringen, Gentringen und Kontz, überall gedeihen geschätzte Weine.
Die breite Moselebene und das bei Metz in diese einmündende
Seilletal haben angeschwemmten, sehr fruchtbaren Ackerboden.
Grünende Wiesen und fruchtreiche Felder wechseln mit wohl-
gepflegten Gemüse- und Obstgärten ab. Die Mirabellen von
Lorry, die Erdbeeren von Woippy, die Spargel von Montigny,
die Kirschen von Fameck sind auch über die Grenzen unsers Heimat-
landes hinaus bekannt.
Während die Bevölkerung des Seilletales hauptsächlich Acker-
bau treibt, ist die Moselebene zwischen Metz und Diedenhofen
äußerst gewerbtätig. Ein Teil des auf der Hochebene von West-
lothringen gewonnenen Erzes wird hier in Eisen verwandelt.
Tausende von Arbeitern finden in den Eisenwerken auf dem
linken Moselufer lohnende Beschäftigung. Andere sind in den
Schlackenmühlen zu Diedenhofen und Rombach, in den großen
Bierbrauereien zu Devant-les-Ponts, Sablon, Ückingen und
Nieder-Jeutz oder in den Ziegeleien zu Jouy, Mondelingen und
Ückingen beschäftigt. An allen Ecken und Enden herrscht das
rührige Treiben von tausend geschäftigen Händen. Die Dörfer
vergrößern sich; ja, neue Dörfer entstehen in kurzer Zeit, wie
Stahlheim bei Hagendingen und Karlshütte bei Diedenhofen.
Dem Verkehr dienen außer den Landstraßen, welche von
Sierck bis Cheminot und Noveant sich die Mosel und die Seille
entlang ziehen, vor allem die Eisenbahnen von Metz nach Luxem-
burg und nach Trier mit Zweigbahnen nach den Seitentälern.
Eine weitere Bahnlinie führt durch das Seilletal nach Chäteau-
Salins. Die Mosel ist bis Metz kanalisiert und steht mit dem Rheim
Marne-Kanal in Verbindung. Der Handel hat seinen Hauptsitz
in den Moselstädten Metz, Diedenhofen und Sierck.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
247
An dem Platze, wo jetzt die Kathedrale steht, erbaute schon
der hl. Klemens eine Kapelle. Diese wurde später in eine Kirche
umgewandelt, die dem hl. Stephanus geweiht war und von den
wilden Horden der Hunnen verschont blieb. Der Bau der Kathe-
drale begann im Jahre 1250 und dauerte ungefähr 250 Jahre.
Vor einigen Jahren wurde das alte Portal, welches zu den
übrigen Teilen des herrlichen Domes nicht paßte, durch ein neues
ersetzt.
Metz hat noch manches andere prächtige Bauwerk. Da sind
das Stadthaus, das Theater, der Justizpalast, das Museum, der
bischöfliche Palast zu nennen. Unter den vielen schönen Kirchen
ragen besonders die Vinzenzkirche mit ihrem prächtigen Portal,
die St. Segolenakirche, deren schlanke Türme sich auf der höchsten
Stelle der Stadt erheben, die Garnisonkirche und die neue evan-
gelische Stadtkirche hervor. Die Ostseite der Stadt weist mehrere
altertümliche Bauwerke auf. Das sehenswerteste ist das Deutsche
Tor, welches in letzter Zeit in ein Museum umgestaltet worden ist.
Die großen Markthallen bieten ein lebendiges Bild von dem
rührigen Handel in Metz. Hier wird alles geboten, was im ge-
segneten Metzer Lande reift. Der gewerbtreibende Teil der
Bevölkerung beschäftigt sich mit der Herstellung von Schuhen,
Flanell, Hüten und mit Glasmalerei. Die Stadt und ihre nächste
Umgebung besitzen mehrere Brauereien, große Mühlen, Cham-
pagnerkellereien und Konservenfabriken.
Der Stolz der Metzer ist die Esplanade. Sie ist wegen ihrer
prachtvollen Anlagen und der herrlichen Aussicht, die man von
ihr aus auf das Moseltal, seine Rebhügel und fruchtbaren Fluren
genießt, einer der schönsten Plätze, die es überhaupt gibt.
11. Diedenhofen.
Wer die Stadt Diedenhofen und ihre Umgebung überblicken
will, besteige den Gentringer Berg, eine vorgeschobene Höhe
der Hochebene von Westlothringen. Die herrlichste Aussicht
wird die kleine Mühe reichlich belohnen. Von hier aus über-
sieht man die ganze Moselebene von Metz bis Sierck. Auf dem
linken Ufer der langsam und ruhig dahinfließenden Mosel liegt
Diedenhofen. Im Jahre 1902 hat man angefangen, die hohen
Mauern abzutragen, welche die alte Festung so lange einengten.
Wo früher die Wälle und andere Festungswerke standen, ent-
stehen neue, breite Straßen, welche vor dem Gentringer Berg
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