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1. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 36

1896 - Metz : Even
— 36 — 4. Sulz unterm Wald (1600 Einw.), am Selzbach. Im Kanton Sulz u. W. sind E r d ö l -, A s p h a l t B r a u n- kohlen- und Eisengruben. 5. Wörth (1100 Einw.), am Sauerbach. — Sieg der Deutschen am 6. August 1870. Denkmal Kaiser Friedrichs Iii. auf dem l°?chlachtselde. Iii. Lothringen. Stadtkreis Metz. Metz (60,000 Einw.), an der Mündung der Seille in die Mosel. Die Seille fließt in 2, die Mosel in 3 Armen durch die Stadt. Metz ist eine uralte Stadt und hieß zur Zeit der Römer Divodurum. Die Hunnen haben es 450 bei ihrem Einfall in Gallien zerstört. Wieder aufgebaut, erhielt es den Namen Metis. Die Könige der austrasischen Franken hatten in M. ihre Residenz. Karl der Große hielt sich gerne in M. auf. Sein Sohn, Ludwig der Fromme, wurde in der Abtei St. Arnould zu Metz be- graben. Metz wurde eine deutsche Stadt und im 11. Jahrhundert zur freien, deutschen Reichsstadt erhoben. Der deutsche Kaiser Karl Iv. hielt hier (1356) einen Reichs- tag, auf welchem er die goldene Bulle (ein Reichsgrundgefetz) gab. Erst zur Zeit der Reformation (1550) übergab der deutsche Kurfürst Moritz die Stadt dem Könige Heinrich Ii. von Frankreich, mit dem er ein Bündnis gegen den deutschen Kaiser Karlv. geschlossen hatte. Metz verlor hierdurch seine Selbständigkeit und seine Berühmtheit. Nach dem 30jährigen Kriege kam es definitiv an Frankreich und hatte sich allmählich wieder gehoben, ohne seinen früheren Glanz wieder zu erlangen. Metz war seit alter Zeit eine Festung ersten Ranges, welche früher nie eingenommen wurde. Im Jahre 1870 hat die ausgehungerte französische Besatzung sie dem deutschen Belagerungsheere übergeben. An altertümlichen Gebäuden von Bedeutung finden sich in Metz noch der austrasische Königspalast in der

2. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 37

1896 - Metz : Even
— 37 — Nähe des Museums und das „Hotel St. Li vier", auf dem höchsten Punkte der Stadt, in der Trinitarierstraße. Unter den Kirchen zeichnen sich der Dom, der zu den schönsten Kirchen Deutschlands gehört, sowie die Vincenz-, die Cle- mens- und die Notre-Dame-Kirche u. s. w. aus. An öffentlichen Gebäuden verdienen besonders Erwähnung: das Stadthaus am Paradeplatz (Place d'armes), gegenüber dem Dom; der Justizpalast an der Esplanade; das Präsektur- gebäude und das Theater, an den gleichnamigen Plätzen; das Museum mit der naturhistorischen, der Gemälde-, der Altertums-Sammlung und der Bibliothek von 30,000 Bänden; serner das Lyceum und die Markthallen. Außer den schon genannten Plätzen verdienen der Ludwigs-, der Friedland-, der Vincenz- und der Kammerplatz Erwähnung. Reiterbildsäule Wilhelms I. auf der herrlichen Esplanade. Die Hauptstärke von Metz liegt in den Forts, welche auf den Anhöhen um die Stadt einen Gürtel bilden. Es sind im Westen: die Festen Friedrich Karl und Manstein (St. Quentin), Alvensleben (Plappeville), Kamecke(Woippy); auf der Ostseite die Festen Manteuffel (St. Julien) und v. G ö b en (Queuleu); im Süden die Feste Prinz August von Württemberg (St. Privat) im Moselthale. In Metz sind viele Gerbereien, Tuch- und Flanellfabriken und eine Glockengießerei; es hat lebhaften Handel in Landesprodukten. Bedeutende Fleisch- und Gemüse-Conservenfabrik. Die Be- wohner der nächsten Umgegend treiben Garten- und Obstbau, deren Erzeugnisse berühmt geworden sind. Landkreis Metz. (76,800, auf 1 qkm 71 Einw.) Kantone: Metz-Land, Gorze, Verny, Pange, Vigy. 1. Metz-Land. Montigny (4000 Einw.), durch Pferdebahn mit Metz verbunden. Bedeutender Gartenbau. Botanischer Garten. Große Eisenbahnwerkstätte. Rombach (2000 Einw.), im Ornethal hat bedeutenden Obst- und Weinbau; Eisengruben und Eisenwerke. Devant-les-Ponts (2000 Einw.), an der Eisen- bahn von Metz nach Dudenhofen. Große Bierbrauerei, Gemüsebau und Blumenzucht. Gemüse-Conservenfabrik.

3. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 39

1896 - Metz : Even
— 39 — 3. Sierck (1200 Einw.), liegt in engem Thale an der Mosel, und am Eingänge in das Nebenthal von Monte- nach, zwischen dem Stromberg, dem Altenberg und dem Kirschberg. Die Umgegend liefert sehr hartequarzsteine, die weithin als Pflaster- und Straßensteine benutzt werden. Das Städtchen ist g e w erbth ätig; es hat Gerbereien, Fab- riken für Porzellan, Leim, und treibt Handel mit Landes- Produkten. 4. Fentsch (1100 Einw.), an der Fentsch und der Eisenbahn nach Frankreich, in schönem Thale. Die Umgegend ist reich an Eisenerzen.. 5. Metzerwiese (650 Einw.), hat bedeutende Kalk- b r enner eien. Kreis Bolchen. (42,000, auf 1 qkm 60 Einw.) Kantone: Bolchen, Busendors, Falkenberg. 1. Bolchen (2400 Einw.), an dem Katzbach, der S t r a ß e von Metz nach Saarlouis und der Bahn nach Teterchen, hat Gerbereien und Fabriken für chemische Produkte, Quin- eailleriewaren, Leim. 2. Busendorf (1700 Einw.), an der Nied, hat Leimfabriken, Sägereien und Gerbereien. 3. Falkenberg (1200 Einw.), an der deutschen Nied und der Eisenbahn von Metz nach Saarbrücken. Der deutsche Kaiser Karl Iv. machte daraus eine eigene Grafschaft. Kreis Forbach. (68,000, auf 1 qkm 98 Einw.) Kantone: Forbach, St. Avold, Saaralben, Großtänchen. 1. Forbach (9600 Einw.), am Fuße einer Hügelreihe, an emem Nebenflüßchen der Rossel und an der Bahn von Metz nach Saarbrücken. In Forbach sind eine Glas- Hütte, eine weltbekannte Papiermachöfabrik sowie Thon- Warenfabriken. In der Umgegend findet man ziemlich ergiebige Kohlenbergwerke. — Stieringen-Wendel (3900 Einw.), an der Straße von Forbach nach Saarbrücken. Die Familie v. Wendel hat hier berühmte Eisenwerke. In der Nähe der Spicherer Berg, den die Deutschen den 6. August 1870 erstürmten.

4. Lesebuch für Oberklassen - S. 185

1914 - Metz : Even
185 kletian. Die Feinde des Christentums hatten die Absicht, es bis auf den letzten Keim auszurotten und seine Bekenner entweder zum Abfalle zu bringen oder durch grausame Peinigungen zu vertilgen. In Ägypten allein wurden über 140 000 Christen ermordet, und eine noch größere Anzahl vertrieb man in die Wüsteneien. Der Heldentod der Sterbenden diente aber nur dazu, den Mut der Lebenden zu stärken und ihre Zahl zu ver- mehren. Das Blut der Christen war der Samen zu neuen Christen. - Endlich wurde Kaiser Konstantin der Große selber Christ und erklärte das Christentum zur Staatsreligion. Matthias. 8. Das Klemenskreuz und der hl. Klemens. Ein einsamer Weg führt in mehreren Windungen aus dem waldigen Gorzer Tale über einen Bergrücken in das Tal der oberen Mosel. Der breite Gipfel dieses Bergrückens bildet eine kahle, baumlose Ebene, von wo aus man eine prächtige Aussicht auf das Metzer Land genießt. Auf der Seite der Hochebene, die der Mosel zugekehrt ist, steht neben dem Wege ein großes, steinernes Kreuz, bei welchem der Wanderer einige Augen- blicke in stiller Betrachtung verweilt. Wie die Inschrift besagt, wurde dieses Kreuz im Jahre 1828 zu Ehren des hl. Klemens, des ersten Bischofs von Metz, von der Gemeinde Ancy errichtet. Zwei alte Linden breiten schützend ihre mächtigen Kronen über das Kreuz aus, welches von einem eisernen Gitter umgeben ist. Die Bevölkerung der Stadt Metz und ihrer Umgebung kennt dieses ehrwürdige Denkmal unter dem Namen «Klemenskreuz.» Der hl. Klemens ist der Apostel des Metzer Landes gewesen. Wie die Legende erzählt, wurde er vom hl. Petrus mit dem Auftrage ausgesandt, die heidnischen Bewohner des Moseltales zum Christentum zu bekehren. Keine Gefahr, keine Mühe scheuend, eilte der fromme Glaubensbote mit zwei Gefährten durch Gallien und kam nach Gorze. Hier hörte er, daß die Stadt Metz in schwere Kriege verwickelt sei. Kriegszeiten sind zur Verkündigung friedlicher Lehren, wie sie das Christentum predigt, nicht geeignet; deshalb beschloß der hl. Klemens, in der Gegend von Gorze zu bleiben und günstigere Zeiten abzu- warten. Er verkündete den Bewohnern des Gorzer Tälchens die|Lehre Jesu und errichtete eine kleine Kirche, welche später dem hl. Petrus geweiht wurde. Heute noch erinnert eine Ka- pelle, welche bei Gorze dicht am Waldesrand steht, an den

5. Lesebuch für Oberklassen - S. 225

1914 - Metz : Even
225 Haber der deutschen Heere, zu den Waffen rief, eilten nicht nur seine Preußen herbei; auch die Süddeutschen reichten den Brüdern des Nordens die Hand zum gemeinsamen Kampfe. Die französischen Heere besetzten die Grenze von Dicden- hofen bis Lauterburg. Aber schon in den ersten Augusttagen wurden sie durch die Niederlagen von Wörth im Elsaß und Spi- chern in Lothringen gezwungen, den Rückzug anzutreten. Ein Teil zog sich unter Mac-Mahon über Naney nach Chälons zurück, während Bazaine die übrigen Truppen bei Metz zusammenzog. Nun zogen drei deutsche Armeen in Frankreich ein. Ihre Anführer waren der General von Steinmetz, Prinz Friedrich Karl und der Kronprinz. Der General von Moltke, der an der Spitze des Großen Generalstabs das Ganze leitete, sorgte für ein einheitliches Zusammenwirken der deutschen Heere. Er faßte den Plan, die beiden französischen Heerführer getrennt zu schlageu. Zur Ausführung dieses Planes erhielt der Kronprinz die Weisung, Mac-Mahon zu verfolgen. Steinmetz zog von Osten her auf Metz zu, während Prinz Friedrich Karl etwas südlicher — bei Pont-ä-Mousson — über die Mosel setzte, um den Franzosen, die bei Metz standen, den Weg nach dem Innern Frankreichs zu versperren. Am 14. August verließ Bazaine das rechte Moselufer. Er hatte die Absicht, sich mit Mac-Mahon zu vereinigen. Sofort griff der General Steinmetz den abziehenden Feind an, um ihn aufzuhalten. Es entspann sich die Schlacht von Colombey- Nouilly, welche bis tief in die Nacht hinein währte. Der große Erfolg dieses blutigen Kampfes war, daß der Prinz Friedrich Karl Zeit gewann, die Rückzugslinie der Franzosen zu erreichen. Am 16. August wollte Bazaine gegen Verdun ziehen. Von Gorze kommend, erschienen die Truppen des „Roten Prinzen" auf der Hochebene von Vionville und Mars-la-Tour. Es galt hier, den Rückzug der an Zahl überlegenen Franzosen zu ver- hindern. Neun Stunden lang rangen die Gegner mit gleicher Tapferkeit. Die Deutschen erstürmten Vionville und die Gehöfte von Flavigny. Gegen Abend brachte ein gewaltiges Reiter- treffen die Franzosen zum Stehen, und ein Angriff der frischen Truppen, welche inzwischen auf dem Schlachtfelde erschienen waren, entschied endlich den Kampf zugunsten der Deutschen; die Straße nach Verdun war den Franzosen versperrt. Auf beiden Seiten rüstete man sich zu einem neuen Kampfe. Er fand am 18. August bei Gravelotte und St. Privat statt, wo Oberkl.-Leseb. 8

6. Lesebuch für Oberklassen - S. 227

1914 - Metz : Even
227 3. Doch ein Blutritt war es, ein Todesritt; wohl wichen sie unseren Hieben; doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt, unser zweiter Mann ist geblieben. 4. Die Brust durchschossen, die Stirne zerklafft, so lagen sie bleich auf dem Rasen, in der Kraft, in der Jugend dahingerafft. — Nun, Trompeter, zum Sammeln geblasen! 5. Und er nahm die Trompet’, und er hauchte hinein; da — die mutig mit schmetterndem Grimme uns geführt in den herrlichen Kampf hinein, — der Trompete versagte die Stimme! 6. Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz entquoll dem metallenen Munde; eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz, — um die Toten klagte die wunde! 7. Um die Tapfern, die Treuen, die Wacht am Rhein, um die Brüder, die heute gefallen, — um sie alle, es ging uns durch Mark und Bein, erhob sie gebrochenes Lallen. 8. Und nun kam die Nacht, und wir ritten hindann; ringsum die Wachtfeuer lohten. Die Rosse schnoben; der Regen rann, — und wir dachten — der Toten, der Toten. Fern. Freiiigrath. 46. Frieden im Krieg. Kurz vor der Übergabe von Metz wurde ein französischer Soldat von den preußischen Vorposten gefangen genommen. Er sollte nach Corny gebracht werden, wo der Feldherr Prinz Friedrich Karl sein Hauptquartier hatte. Auf diesem Wege kam er durch das Dorf Jouy, wo seine Frau und seine Kinder wohnten. Er bat daher um die Erlaubnis, seine Frau zu besuchen, und der gutmütige Pommer, der ihn begleitete, gewährte es sogleich. Da war denn die Freude des Wiedersehens groß. Die arme Frau schluchzte vor Rührung, als sie auf einige Augenblicke ihren lieben Mann wieder hatte. Aber nun bat sie dringend, ihn wenigstens bis nach Corny begleiten zu dürfen. Auch das wurde ihr gestattet.

7. Lesebuch für Oberklassen - S. 229

1914 - Metz : Even
229 und der General von Manteuffel drängte die Ostarmee nach der Schweiz. Auch die Ausfälle des Pariser Heeres wurden sämtlich zurückgeschlagen. Der schönste Erfolg aber, welchen Deutschland seinen tapferen Söhnen verdankt und der sich noch vor Beendigung des Krieges verwirklichte, war die langersehnte Einigung durch die Erneurung der deutschen Kaiserwürde. König Ludwig von Bayern stellte an die Fürsten und Freien Städte den Antrag, dem König von Preußen den Titel eines „Deutschen Kaisers" zu übertragen. Dieser Vorschlag fand sofort eine allgemeine und freudige Zu- stimmung. König Wilhelm nahm die ihm angetragene Kaiser- krone an, und am 18. Januar 1871 fand im Spiegelsaale des Versailler Schlosses die feierliche Verkündigung des neuen deutschen Kaisertums statt. Zehn Tage später erfolgte die Übergabe von Paris und der Einzug der siegreichen Truppen in die eroberte Stadt. Ein Waffenstillstand von drei Wochen trat ein, damit über den Frieden verhandelt werden könnte. Dieser wurde am 10. Mai 1871 zu Frankfurt am Main geschlossen. Frankreich trat Elsaß und Deutsch-Lothringen an Deutschland ab und zahlte eine Kriegs- entschädigung von vier Milliarden Mark. 48. Fürst Bismarck, des Deutschen Reiches Baumeister. 1. Ich weiß einen großen Meister, der hat einen Bau erbaut, von dem man singen und sagen wird immer mit Jubellaut. 2. Der Bau ward oft begonnen mit treuem, deutschem Sinn; doch sank er unvollendet in Trümmer stets dahin. 3. Ein Drache lag darunter, der Zwietracht Ungetüm; der brach, was kaum errichtet, in Stücke ungestüm. 4. Und manche herrliche Säule entwandte der Feinde Hand. Zerrissen und arg zerschlagen tagst du, mein Vaterland, 5. bis endlich kam dein Meister mit kühnem Machtgebot, der Held von „Blut und Eisen". Der schlug den Drachen tot 6. und holte zurück das Geraubte und fügte Stein auf Stein, und Gott von des Himmels Höhen gab Segen und froh' Gedeih'n. 7. Nun steht in leuchtendem Glanze und stark, dem Felsen gleich, unterm Dache der Kaiserkrone das einige Deutsche Reich. 8. Fürst Bismarck ist der Meister; der hat einen Bau erbaut, von dem man singen und sagen wird immer mit Jubellaut. 0. Rcntsch,

8. Lesebuch für Oberklassen - S. 241

1914 - Metz : Even
241 4. Die Hochebene von Westlothringen. Zwischen den Vogesen und der Maas liegt eine ausgedehnte Landschaft, welche sich stufenweise von Osten nach Westen ab- dacht. Es ist das Lothringische Stufenland, eine wellige Hoch- fläche, die von zahlreichen Flußtälern durchschnitten und von flachen Höhenzügen gekrönt wird. Etwa der fünfte Teil dieser Landschaft gehört zu Deutschland und bildet den Bezirk Deutsch- Lothringen. Zwei breite Niederungen — das Mosel- und Seille- tal im Westen und die Lothringer Weiherplatte im Osten — durch- ziehen Lothringen in der Richtung von Süden nach Norden und teilen es in drei Landstufen. Der westlich von der Mosel gelegene Teil bildet die Hoch- ebene von Weftlothringen, welche im Metzer Lande gewöhnlich „Pays-Haut" genannt wird. Sie steigt schroff aus dem Moseltale empor, erreicht eine durchschnittliche Höhe von 350 m über dem Meeresspiegel und fällt sanft nach Westen hin ab. Die scharf eingeschnittenen Täler der oberen Mosel, der Orne und der Fentsch dringen in westlicher Richtung tief in das Hochland ein und unterbrechen mit ihren Rebenhügeln und bewaldeten Ab- hängen die Einförmigkeit der Hochebene. Die Abhänge nach der Mosel zu bilden den Mittelpunkt des lothringischen Weinbaus; dagegen sind die Höhen im allgemeinen wenig fruchtbar, namentlich gegen Norden. Einen Ersatz hat aber die Natur in dem reichen Eisenerzlager geschaffen, welches sich über die ganze Landschaft ausdehnt. Die Höhen von Westloth- ringen bergen ferner gelbe, sandige Kalksteine, die sogenannten Jaumontsteine, die weit und breit als Bau- und Hausteine geschätzt werden und zum Bau des Metzer Domes Verwendung fanden. Die westlothringischen Täler sind nicht bloß landschaftlich schön; sie sind auch äußerst gewerbtütig. Zahlreiche Schlote und stark bevölkerte Ortschaften lassen sofort erkennen, daß hier Arbeit und Fleiß eine blühende Wohnstätte gefunden haben. Elsen- und Stahlwerke erheben sich überall und machen die Landschaft zu einem der wichtigsten Gebiete der deutschen Industrie. Der südlich der Orne gelegene Teil von Westlothringen ist im großen Kriege von 1870 der Schauplatz blutiger Kämpfe gewesen. Hier liegen die berühmten Schlachtorte St. Privat, Gravelotte und Vionville. Zahlreiche Kreuze und Denkmäler mahnen den Wanderer, der Helden zu gedenken, welche hier fürs Vaterland gestorben sind.

9. Lesebuch für Oberklassen - S. 245

1914 - Metz : Even
245 8. Die Täler der Mosel und der Seilte. Von den vielen Ausflügen, die man in die herrliche Um- gebung von Metz unternehmen kann, ist keiner so lohnend wie der nach dem Tale der obern Mosel. Seltene Naturschönheiten entfalten sich hier dem Auge des Wanderers. Anmutige Seiten- tälchen, wie die von Gorze, Ars und Chatel St. Germain, schneiden in das Hochland von Westlothringen ein. Herrliche Wälder krönen die umliegenden Höhen, während die Abhänge mit der edlen Rebe bepflanzt sind. Unterhalb Ars erweitert sich das ziemlich enge Moseltal zu einer breiten Ebene, welche sich bis in die Gegend von Sierck ausdehnt. Die Rebhügel erstrecken sich mit wenigen Unterbrechungen die Mosel entlang bis Sierck. Bei Noveant, Dornot, Sey, Be- ringen, Gentringen und Kontz, überall gedeihen geschätzte Weine. Die breite Moselebene und das bei Metz in diese einmündende Seilletal haben angeschwemmten, sehr fruchtbaren Ackerboden. Grünende Wiesen und fruchtreiche Felder wechseln mit wohl- gepflegten Gemüse- und Obstgärten ab. Die Mirabellen von Lorry, die Erdbeeren von Woippy, die Spargel von Montigny, die Kirschen von Fameck sind auch über die Grenzen unsers Heimat- landes hinaus bekannt. Während die Bevölkerung des Seilletales hauptsächlich Acker- bau treibt, ist die Moselebene zwischen Metz und Diedenhofen äußerst gewerbtätig. Ein Teil des auf der Hochebene von West- lothringen gewonnenen Erzes wird hier in Eisen verwandelt. Tausende von Arbeitern finden in den Eisenwerken auf dem linken Moselufer lohnende Beschäftigung. Andere sind in den Schlackenmühlen zu Diedenhofen und Rombach, in den großen Bierbrauereien zu Devant-les-Ponts, Sablon, Ückingen und Nieder-Jeutz oder in den Ziegeleien zu Jouy, Mondelingen und Ückingen beschäftigt. An allen Ecken und Enden herrscht das rührige Treiben von tausend geschäftigen Händen. Die Dörfer vergrößern sich; ja, neue Dörfer entstehen in kurzer Zeit, wie Stahlheim bei Hagendingen und Karlshütte bei Diedenhofen. Dem Verkehr dienen außer den Landstraßen, welche von Sierck bis Cheminot und Noveant sich die Mosel und die Seille entlang ziehen, vor allem die Eisenbahnen von Metz nach Luxem- burg und nach Trier mit Zweigbahnen nach den Seitentälern. Eine weitere Bahnlinie führt durch das Seilletal nach Chäteau- Salins. Die Mosel ist bis Metz kanalisiert und steht mit dem Rheim Marne-Kanal in Verbindung. Der Handel hat seinen Hauptsitz in den Moselstädten Metz, Diedenhofen und Sierck.

10. Lesebuch für Oberklassen - S. 247

1914 - Metz : Even
247 An dem Platze, wo jetzt die Kathedrale steht, erbaute schon der hl. Klemens eine Kapelle. Diese wurde später in eine Kirche umgewandelt, die dem hl. Stephanus geweiht war und von den wilden Horden der Hunnen verschont blieb. Der Bau der Kathe- drale begann im Jahre 1250 und dauerte ungefähr 250 Jahre. Vor einigen Jahren wurde das alte Portal, welches zu den übrigen Teilen des herrlichen Domes nicht paßte, durch ein neues ersetzt. Metz hat noch manches andere prächtige Bauwerk. Da sind das Stadthaus, das Theater, der Justizpalast, das Museum, der bischöfliche Palast zu nennen. Unter den vielen schönen Kirchen ragen besonders die Vinzenzkirche mit ihrem prächtigen Portal, die St. Segolenakirche, deren schlanke Türme sich auf der höchsten Stelle der Stadt erheben, die Garnisonkirche und die neue evan- gelische Stadtkirche hervor. Die Ostseite der Stadt weist mehrere altertümliche Bauwerke auf. Das sehenswerteste ist das Deutsche Tor, welches in letzter Zeit in ein Museum umgestaltet worden ist. Die großen Markthallen bieten ein lebendiges Bild von dem rührigen Handel in Metz. Hier wird alles geboten, was im ge- segneten Metzer Lande reift. Der gewerbtreibende Teil der Bevölkerung beschäftigt sich mit der Herstellung von Schuhen, Flanell, Hüten und mit Glasmalerei. Die Stadt und ihre nächste Umgebung besitzen mehrere Brauereien, große Mühlen, Cham- pagnerkellereien und Konservenfabriken. Der Stolz der Metzer ist die Esplanade. Sie ist wegen ihrer prachtvollen Anlagen und der herrlichen Aussicht, die man von ihr aus auf das Moseltal, seine Rebhügel und fruchtbaren Fluren genießt, einer der schönsten Plätze, die es überhaupt gibt. 11. Diedenhofen. Wer die Stadt Diedenhofen und ihre Umgebung überblicken will, besteige den Gentringer Berg, eine vorgeschobene Höhe der Hochebene von Westlothringen. Die herrlichste Aussicht wird die kleine Mühe reichlich belohnen. Von hier aus über- sieht man die ganze Moselebene von Metz bis Sierck. Auf dem linken Ufer der langsam und ruhig dahinfließenden Mosel liegt Diedenhofen. Im Jahre 1902 hat man angefangen, die hohen Mauern abzutragen, welche die alte Festung so lange einengten. Wo früher die Wälle und andere Festungswerke standen, ent- stehen neue, breite Straßen, welche vor dem Gentringer Berg
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