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1. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 91

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 91 von Manteuffel mit dem andern in die Picardie zieht gegen die von der Delegation zu Tours gebildete französische Nordarmee. Nov. Der General Aurelle de Paladine, an der Spitze der Loire-Armee, zwingt den General von der Tann, Orleans zu räumen, drängt ihn auch in dem Treffen bet Coulmiers zurück, wird aber, nachdem sich van der Tann mit dem Corps des Grotzherzogs von Mecklenburg (von der. Armee des Prinzen Friedrich Karl-vereinigt, in den Gefechten bei Dreux und Chateau-neuf geschlagen. General Manteuffel schlägt die französische Nordarmee unter General Faidherbe bei Amiens, Prinz Frrev-rich Karl die Loire-Armee bei Beaune la Rolande. 2.-4. Dez. Schlacht bei Orleans, in welcher Orleans von den Deutschen wiedergenommen und die Loire-Armee in zwer Teile zersprengt wird, von denen sich der kleinere nach Süden, der größere unter Chanzy nach Westen zurückzieht. 7.-16. Dez. Prinz Friedrich Karl und der Großherzog von Mecklenburg drängen vereint den General Chanzy durch fortwährende Gefechte bis hinter Vendome zurück. 23 Dez Siegreiche Schlacht der 1. Armee (unter General Manteuffel) an der Hallue (Nebenflüßchen der Somme) gegen die Nordarmee. 27. Dez. Die Belagerungsartillerie eröffnet das Bombardement gegen die Forts von Paris. 1871, Siegreiches Treffen der Nordarmee bei Bapaume (nord- 2. u. 3 Jan. östlich von Amiens). , ^ 3 Qr 12. Jan. Schlacht bei Le Mans, tn welcher Chanzys Armee fast vernichtet wird. 15—17.Jan. Schlacht bei Belfort zwischen dem nach der Kapitulation von Straßburg gebildeten Corps unter General Werder und Bourbaki. Letzterer zieht sich nach vergeblichem Versuche, Belfort zu entsetzen, nach Süden zurück. 18 Jan. König Wilhelm I. wird im Spiegelsaale des Schlosses zu Versailles, im Beisein der deutschen Fürsten, umgeben von den Repräsentanten der verschiedenen Regimenter, zum Kaiser von Deutschland proklamiert. 19. Jan. Schlacht bei St. Quentin, in welcher die französische Nordarmee fast vernichtet wird. 28. Jan. Kapitulation aller Pariser Forts und Abschluß eines dreiwöchentlichen Waffenstillstandes (mit Ausnahme der Departem. Doubs, Jura und Gote d'or). Die Pariser Armee bleibt in der Stadt kriegsgefangen. 1. Febr. Die unter General Manteuffel gebildete deutsche Südarmee zwingt den General Bourbaki über den Jura nach der Schweiz zu marschieren, wo die Armee entwaffnet wird.

2. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 90

1883 - Berlin : Schultze
90 Neuere Geschichte. die 2. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Mainz; die 3. Armee, zu welcher die süddeutschen Truppen gehören, unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm bei Mannheim. 4. Aug. Die 3. Armee erobert Weißenburg und erstürmt den Geisberg. 6. Aug. Schlacht bei Wörth, in welcher der französische Marschall Mac Mahon vom Kronprinzen vollständig geschlagen wird. 6. Aug. Siegreichesgefecht bei Saarbrücken und Erstürmung der Höhen von Spicheren durch Abteilungen der 1. und 2. Armee. 14. Aug. General Steinmetz treibt durch das siegreiche Gefecht bei Courcelles die Franzosen auf Metz zurück. 16. Aug. Prinz Friedrich Karl siegt bei Vionville (Mars la Tour) und schneidet dem Feinde den Rückzug nach Verdun ab. 18. Aug. Sieg bei Gravelotte (Rezonville) unter Anführung des Königs Wilhelm selbst und Zurückwerfen der Franzosen auf Metz. 19. Aua ______ 27 At. Belagerung von Metz durch den Prinzen Friedrich Karl. 14. Aug. — Belagerung von Straßburg durch den General 27. Sept. Werder. 30. Aug. Treffen bei Beaumont, in welchem Mac Mahon von der neugebildeten 4. Armee, unter dem Kronprinzen von Sachsen, geschlagen wird. 1. Sept. Schlacht bei Sedan. Mac Mahon von der 3. und 4. Armee geschlagen und, nebst dem Kaiser Napoleon, in Sedan eingeschlossen. 2. Sept. Kapitulation von Sedan. Die ganze französische Armee mit dem Kaiser kriegsgefangen'. Napoleon wird nach Wilhelmshöhe bei Kassel gebracht. 4. Sept. Revolution in Paris und Proklamierung der Republik. Die Kaiserin Eugenie flüchtet nach England. 19. Sept. — Belagerung von Paris, durch die 3. und 4. 28.Jan.1871 Armee. 27. Sept. Kapitulation von Straßburg. 10. Okt. Der bairische General von der Tann schlägt die durch eine Delegation der französischen Regierung in Tours gebildete Loire-Armee bei Arthenay und besetzt (11. Okt.) Orleans. 27. Okt. Kapitulation von Metz und der Armee des Feldmarschalls Bazaine. Mit einen Teile des Belagerungsheeres wendet sich Prinz Friedrich Karl gegen die Loire, während der General

3. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 92

1883 - Berlin : Schultze
92 Neuere Geschichte. 12. Febr. Zusammentritt einer Nationalversammlung in Bordeaux, welche Thiers zum Chef der Regierung wählt. Der Waffenstillstand wird bis zum 24. Febr., später bis zum 3. März verlängert. 26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles: 1. Frankreich tritt den Elsaß (außer Belfort) und Deutsch-Lothringen mit Metz und Diedenhofen (Thionville) an Deutschland ab; 2. Frankreich zahlt binnen 3 Jahren fünf Milliarden Francs Kriegsentschädigung. 1. März Die Nationalversammlung nimmt die Friedensbedingungen an. 1—3. März Besetzung eines Teiles von Paris durch 30,000 Mann deutscher Trupven. 10. Mai Definitiver Friede zu Frankfurt a. M. 21 15^3uni @rfter deutscher Reichstag zu Berlin.

4. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 102

1902 - Berlin : Schultze
— 102 — Neben der Landwirtschaft hat sich eine blühende Industrie ent- wickelt. Die Eisenbahnen sind in Reichsverwaltung', letztere erstreckt sich auch auf die Luxemburgischen Bahnen. Die Truppen bilden den Hauptteil des Xv. u. Xvi. Armeekorps. Das Land zerfällt in drei Bezirke: 1. Nieder--Elsaß. Straßburg 150, an? — Sie ist die wichtigste Stadt der oberrheinischen Tiefebene und die drittgrößte der deutschen Rheinstädte. Am 28. September 1870, an demselben Tage, wo einst (1681) die Franzosen einzogen, rückten die deutschen Truppen ein. Starke Festung. Der Stolz Straßburgs ist sein herrliches Münster, mit dem majestätischen, 142 m hohen Turm, ein Werk Erwins von Steinbach (1277). Straßburg ist Universität und bedeutende Fabrik- und Handelsstadt. Nördlich von Straßburg: Bischweier, Hagenau, Wörth, Schlacht 6. August 1670 und Weißen- bürg; in der Nähe der Gaisberg, von den Deutschen am 4. August 1870 erstürmt. — Zabern, franz. Saverne, an einem wichtigen Paß der Vogesen. — Südlich: Barr und Schlettstadt. 2. Ober-Elsaß. Colmar 37, lebhafte Industrie, Hauptort des Oberelsaß. — Münster, Markirch, Gebweiler 13, Nappolts- weiler, Industriestädte. — Neu-Brei fach, Festung. — Mühl- hausen 88, an? die wichtigste Fabrikstadt von Elsaß-Lothringen und der Mittelpunkt der Elsässer Baumwollenindustrie. — Thann. — Altkirch. 3. Lothringen. Metz 59, an? starke Festung, die Übergabe derselben an die Deutschen erfolgte am 27. Oktober 1870. In der Umgebung von Metz: die in den Kämpfen gegen Bazaine berühmt gewordenen Orte Noisseville, Courcelles, Gravelotte, Rezonville und Mars-la-Tour. — Dudenhofen. — Saargemünd. — Saar- bürg. — Forbach und Spichern, Sieg am 6. August 1870. — Bitsch. — Pfalzburg.

5. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 132

1902 - Berlin : Schultze
— 132 — Word- und Westfrankreich. 1. Jsle (ihl) de France. Paris 2600, an der Seine, Haupt- stadt des Landes; zugleich die erste Handels- und Industriestadt, der Mittelpunkt des geistigen, geselligen und politischen Lebens. Das regste Leben herrscht auf den Boulevards (bulwar). Uni die Stadt liegt ein Kranz von Forts, so daß Paris jetzt die größte Festung der Erde ist. Paris verdankt seine Bedeutung vorzugsweise seiner Lage in der Mitte des Seinegebietes. 18 Bahnlinien verbinden Paris mit den entferntesten Winkeln des Landes und den Haupt- städten der Nachbarländer. Dazu führen von allen Seiten bequeme Wasserstraßen auf die Stadt zu, und selbst das Meer und die Loire sind leicht zu erreichen. Universität. Einschließung durch das deutsche Heer 1870 und 71. In der Umgebung von Paris: St. Denis 51, berühmt durch seine Abtei; Ruhestätte der französischen Könige. Dorf Le Bourget, heftige Kämpfe am 28. und 30. Oktober, soivie am 21. Dezember 1870. — Brie und Champigny, blutige Schlachten Ende November 1870. — Versailles 51, ehemalige Residenz Ludwigs Xiv.; in dem Spiegelsaal des Schlosses nahm König Wilhelm von Preußen am 18. Januar 1871 die Würde des Deutschen Kaisers an. — St. Cloud, Schloß und Park. — Ssvres, berühmte Porzellanfabrik. — Im Norden: Laon, 1814 Niederlage Napoleons 1. durch Blücher. — St. Quentin 48, — Soissons, Festung. 2. Picardie mit Artois und Flandern sind die Grenzland- schaften gegen Belgien. Da sie die Naturgrenzen entbehren, sind sie durch eine Reihe starker Festungen geschützt. Lille 216, starke Festung und große Fabrikstadt in Bezug auf Tüll und Spitzen. Universität. — Cambrai, Douai, Dünkirchen (Dunkerque) 35, Kriegshafen. — Roubaix 125, und Valenciennes 23, sind be- deutende Städte für Gewerbthätigkeit und Handel; stark befestigt. — Arras, befestigt. — Boulogne 45, besuchtes Seebad; Überfahrts- ort nach Folkestone. Calais 57, starke Festung mit sehr gutem Hasen, Seebad. Überfahrt nach Dover. — Bapaume, Festung, 2. und 3. Januar 1871 siegreiche Gefechte Goebens gegen Faidherbe. — Amiens 80, Peter von Amiens; 27. November und 23. Dezember 1870 Siege Manteufels. — Abbeville, Festung. 3. Normandie. Diese Landschaft umfaßt die gleichnamige Halb- insel und das Gebiet der unteren Seine. Rouen 158, an? Haupt- stadt der Normandie; erste französische Stadt für Baumwollenwaren. Le Havre 125, an? Haupthandelshafen der Küste; Exporthafen

6. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 134

1902 - Berlin : Schultze
— 134 — Verkehrsstadt des mittell. Meeres, Hauptsitz des Getreidehandels. Aix 24, Marius schlug 102 die Teutonen. Bei Arles ist die letzte Teilung der Rhone. — Avignon an? — Toulon 78, wichtigster Krieqshafen am Mittelmeer. In der Nähe diehyerifchen Inseln mit südlichem Klima und südlicher Vegetation. 9. An dem weiteren östlichen Küstenverlauf liegt Nizza mit Nizza (Nice) 78, berühmter Kurort, desgleichen Cannes und Mentone. Bei Cannes landete Napoleon I. am 1. März 1815. In der Nähe die Lerinischen Inseln, auf der größten, St. Marguerite, saß Bazaine 1873—74 gefangen. 10. Dauphins. Grenoble an der Jföre 61, starke Feswng. Universität, in einem milden Alpenthale Chartreuse, Stammkloster der Kartäuser (Likör). — Vienne an der Rhone. 11. Savoyen. Chamböry an der Eisenbahn, welche von Lyon durch den Mont-Cenis-Tunnel nach Turin führt; starke Grenz- festung. Am Fuße des Montblanc das großartige Chamounixthal. Les Echelles, Straße nach Lyon. Savoyen und der größte Teil der Dauphins sind rauhe Alpenlandschaften, deren geringe Fruchtbar- keit ihre Bewohner zwingt, auswärts Erwerb zu suchen. 12. Burgund oder Bourgogne. Dijon 66, am Kanal von Burgund, wichtige Bahnkreuzung, bedeutender Weinbau. An der Saöne Macon und Chälons. 13. Frauche Comts, die Freigrafschaft Burgund. Besan^on 57, am Doubs. Am Jura Pontarlier, Hauptstraße nach der Schweiz: Bourbakis Ubertritt am 1. Februar 1871. Hieran reiht sich im Norden der 1871 französisch gebliebene Teil des Elsaß mit B elf ort 26, starke Festung, Schlüssel zur burgundischen Pforte. Süd- lich davon die Lisaine-Linie (Montb6liard oder Möinpelgard), berühmt durch den Sieg des Generals Werder über Bourbaki (15.—17. Januar 1871). 14. Lothringen oder Lorraine. Nancy 87, am Marne-Rhein- Kanal und an dem Hauptstraßenzug, der aus Süddeutschland nach Nordfrankreich führt, Universität, fchöne Stadt mit lebhafter In- dustrie. — Lunöville, Friede 1801 zwischen Österreich und Frank- reich. Toul, Festung an? Epinal, Waffenplatz. — Bar-le-Duc. — Verdun, Feswng an der Maas. Vertrag 843. 15. Champagne. Chlllons - sur-Marne, 451 Niederlage der Hunnen, berühmtes Lager der französischen Truppen. — Epernay, Mittelpunkt der Champagner-Fabrikation. — Reims 108,

7. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 135

1902 - Berlin : Schultze
— 135 — wichtiger Eisenbahnknotenpunkt; erster Platz für den Champagner- Handel. — Troyes 41, an? — Brienne. — Mezieres, Festung. Sedan 20, an? Schlacht 1. September 1870; 5 km westlich Donchery, bei welchem am 2. September 1870 früh die Unterredung zwischen Napoleon und Bismarck stattfand; zwischen Sedan und Donchery das Schloß Vellevue, in dem Napoleon mit Kaiser Wilhelm an demselben Tage einige Stunden später zusammentraf. 16. Orlsanais. Orleans C4, am nördlichsten Punkte des Loirebogens; Haupteisenbahnknotenpunkt; 11. Oktober 1870 von den Deutschen erstürmt, 9. November geräumt, 5. Dezember nach heftigen Kämpfen von neuem besetzt; an der oberen Loire abwärts Blois (Garten von Frankreich), Vendöme, Schlacht 6. Januar 1871. 17. Maine, Anjon und Touraine. Angers 73. Tours 60, Bahnknotenpunkt. — Le Maus 58, wichtigster Knotenpunkt für die Westbahnen; 6.—12. Januar 1871 siegreiche Kämpfe des Prinzen Friedrich Karl gegen Chanzy. 18. Bourbonnais, Nivernais und Berry. Bourges 36, großes Arsenal und Militärakademie, schöner Dom. Moulins mit vielen Mühlen; Bad Vichy. 19. Auvergne, Limousin und Marche. Clermont 50, auf dem hier 1095 abgehaltenen Konzil wurde der erste Kreuzzug be- schlössen. Limoges. Tülle, Spitzenfabrikation. 20. Am Zusammenflusse von Rhöne und Sasne und an jener Stelle, wo die vom Mittelmeer führende Straße sich nach Nord» frankreich und Süddeutfchlandgabelt liegt Lyonnais mit Lyon 466, die zweitgrößte Stadt der Republik. Europas Hauptfabrikations-- und Hauptmarktplatz für Seiden- und Sammetstoffe. St. Etienne 136, im Mittelpunkt großer Kohlenfelder, mit großer Waffen- und Maschinenindustrie. 21. Die gebirgige und schwachbewohnte Insel Corsika hat zur Hauptstadt Ajaccio (ajatscho) 20, an der Westküste, wegen ihres milden Klimas vielfach als Winterkurort aufgesucht; Geburtsort Napoleons I. Bastia, Festung und gewerblichste Stadt der Insel. Am Ligurischen Meere, ringsum vom französischen Gebiete um- schlössen, liegt das kleine unabhängige Fürstentum Monaco, 22 qkm 13000 Einwohner, unter französischem Schutze, eine herrlich ge- legene kleine Halbinsel; die gleichnamige Hauptstadt ist durch ihre Spielhölle (Monte Carlo) berüchtigt und wird auch als klimatischer Kurort aufgesucht.

8. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 81

1874 - Berlin : Schultze
81 Bei Courcelles, östlich von Metz, entbrannte der wilde Streit. Die Franzosen waren in erdrückender Uebermacht und hatten wieder eine durch terrassenartig über einander angelegte Schützengräben stark verschanzte und gut vertheidigte Stell ^ “.......r!": von Abschnitt zu Abschnitt bis unter die Mauern von Metz geworfen. Der Zweck, den Abmarsch der Franzosen zu verzögern, war erreicht; Bazaine konnte erst am 15. von Metz aufbrechen und Prinz Friedrich Karl ihn am Morgen des 16. August bei Vionville und Mars la Tour (westlich von Metz) durch einen kühnen Angriff mit seiner Avantgarde zum Stehen bringen. Todesmuthig geht die 5. Division (Brandenburger) gegen den lofach überlegenen Feind vor. Fast 6 Stunden lang besteht sie allein den fürchterlichen Kampf. Keinen Schritt weicht sie zurück; aber ihre Reihen werden immer lichter, die Gefahr, von der Uebermacht erdrückt zu werden, immer größer. Da ertheilt General von Mvensleben der Cavallerie den Befehl, einzuhauen. Mit verhängtem Zügel, den Pallasch und die Lanze in der Faust, sprengt das 7. Kürassier- und das 16. Uhlanen-Negiment den todspeienden Batterien und Insanteriecolonnen entgegen. Die Mannschaften der Batterien werden niedergehauen, die Iufanteriecolonnen durchbrochen. Zwar liegt der größte Theil der braven Reiter niedergestreckt auf dem Boden; aber das Opfer ist nicht umsonst gebracht, die Infanterie hat Lust bekommen. Inzwischen hat die 20. und später auch die 19. Division den rechten Flügel der Feinde bei Mars la Tour mit großem Ungestüm angegriffen. Aber sie werden von der Uebermacht überflügelt und zurückgedrängt. Vergebens stellt sich General v. Wedell selbst an die Spitze seiner Truppen und führt sie gegen die Anhöhen; tödtlich verwundet sinkt er nieder, und die Seinen müssen zurück. Da sprengen todesmuthig die Garde-Dragoner und Ziethen-Husaren auf den Feind ein. Zwar sinkt die Mehrzahl der tapfern Reiter mm Tode getroffen aus _ dem Sattel; aber die Linie des Feindes ist durchbrochen, und die preußische Infanterie kann sich sammeln und von Neuem vordringen. Wohl wogt der Kampf noch bis zum späten Abend hin und her; aber immer größere Truppenmassen rücken heran und greifen muthig in den Kampf ein. Die Franzosen werden aus all ihren Stellungen vertrieben und auf Metz zurückgedrängt. Damit war die Vereinigung der französischen Heere verhindert. Der Sieg war theuer erkauft, die Preußen verloren an Todten, Verwundeten und Gefangenen etwa 16,000 M., darunter über 600 Offiziere; aber die Franzosen hatten 18,000 Todte und Verwundete, 3000 Gefangene, 2 Adler und 7 Geschütze verloren. Nürnberg, Leitfaden. c von den Preußen mit todesverachtender I ------------------------ 1 .nnimveii anaegrinen uno

9. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 84

1874 - Berlin : Schultze
eröffneten die Barern mit der Bestürmung des Dorfes Bazeilles im Südosten von Sedan den Kampf, der bald auf der ganzen Linie tobte. Die Franzosen fochten mit dem Muthe der Verzweiflung. 5 Stunden schon wogte der Kampf, und noch war Bazeilles nicht völlig erobert. Jedes Haus war von den Franzosen in eine Festung verwandelt worden und mußte erstürmt werden; denn die Bewohner, und selbst Frauen betheiligten sich an dem Kampfe. Endlich war's gelungen, die Franzosen aus dem an allen Ecken und Enden brennenden Bazeilles zu vertreiben. Fast zu derselben Zeit zwangen die Preußen die Franzosen, Floing im Nordwesten zu räumen, während auch die im Osten von Sedän stehenden Corps (Sachsen, Garde und 4. Corps) siegreich vordrangen. Immer enger rog sich der Feuerkreis um Sedan zusammen. Auf allen Seiten eingeschlossen, versuchten die Franzosen bald hier bald da durchzubrechen, jedoch vergebens; überall wurden sie mit großen Verlusten zurückgewiesen. Während so der Kampf rund um Sedan tobte, verlebte der Kaiser Napoleon, welcher bei der Armee war, schwere und bange Stunden. In größter Unruhe ging er in seinem Zimmer auf und ab. Da wird ihm die Nachricht gebracht, daß die Deutschen überall siegreich vordringen. Was soll er thun? Er eilt hinaus auf das Schlachtfeld, dahin, wo der Kampf am heftigsten tobt. Er will mit den Seinen sterben. Umsonst, keine Kugel will ihn treffen; er kann ^ nicht den ehrenvollen Tod auf dem Schlachtfelde finden. Endlich giebt er dem Drängen der Seinigen nach und kehrt in die Stadt zurück. Tief gedemüthigt schreibt er an den König von Preußen: „Da es mir nicht vergönnt gewesen, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, so lege ich meinen Degen zu Ew. Majestät Füßen." Und mit ihm ergiebt sich am folgenden Tage die ganze französische Armee. General Wimpffen, welcher an Stelle des schwer verwundeten Marschalls Mac Mahon den Oberbefehl übernommen hatte, schloß die Capitulatiou ab. Außer den 25,000 in der Schlacht gefangenen Franzosen und 14,000 Verwundeten, fielen 83,000 Mann, 500 Kanonen, 10,000 Pferde und sämmtliche Feldzeichen mit einem zahlreichen Kriegsmaterial in die Hände der Sieger. Es war ein unermeßlicher Erfolg, ein Sieg ohne Gleichen. Nie hatte ein so zahlreiches Heer die Waffen gestreckt. Gottes Strafgericht war über das hoffärtige französische Volk und sein Kaiserhaus hereingebrochen. Welch eine Wendung durch Gottes Führung, so schrieb unser frommer König an seine Gemahlin. Der Marsch auf Paris. Als die Kunde von dieser furchtbaren Niederlage nach Paris anlangte, brach eine Revolution aus. Der Kaiser Napoleon wurde des Thrones entsetzt, die von ihm eingesetzte Regierung verjagt, und die Kaiserin Eugenie mußte mit ihrem Sohne nach England fliehen. Frankreich wurde zur Republik erklärt. Favre, Gambetta, Trochu und andere stellten sich an die Spitze der republikanische» Regierung und verlangten, die deutschen

10. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 86

1874 - Berlin : Schultze
86 sprengte ein pflichtvergessener Franzose bei der Besetzung des Platzes die Citadelle in die Lust, wobei über 100 Deutsche theils getödtet, theils verwundet wurden. Die Eroberung Straßburgs. Am 28. September erfolgte auch die Uebergabe Straßb urgs. Diese alte deutsche Reichsstadt wurde unter König Ludwig Xiv. von Frankreich am 30. September 1681 mitten im Frieden durch List und Verrath von französischen Truppen besetzt und _ dem deutschen Reiche entrissen. Unmittelbar nach der Schlacht bei Wörth wurde sie von badischen und preußischen Truppen unter General von Werder umzingelt. Da der Commandant, der tapfere General Uhrich, die Uebergabe verweigerte, so begann am 24. August die Beschießung. Dieselbe blieb indeß ziemlich erfolglos, und General v. Werder gmg deßhalb zum regelrechten Angriff über. Bis zum 12. September wurde« 3 Parallelen eröffnet und die Festungswerke furchtbar beschossen. Vergebens suchten die Franzosen die Belagerungsarbeiten zu stören. Immer näher rückten die Belagerer heran. Schon waren mehrere Breschen geschossen und Alles zum Sturm vorbereitet, da übergab der tapfere Uhrich die Stadt. Am 28. September öffneten sich thre Thore, und deutsche Truppen besetzten sie, nachdem sie 189 Jahre lang im Besitz der Franzosen gewesen war. Die alte Schmach war gesühnt; 17,000 Mann mit 450 Offizieren geriethen in Kriegsgefangenschaft, über 1200 Geschütze, 3000 Centner Pulver und etwa 12,000 Gewehre wurden erbeutet. Außerdem wurden noch nach und nach sämmtliche Festungen im Osten Frankreichs, als Tont, Schlettstadt, Neubreisach, Verdun, Marsal, Vitry, Lützelstein, Lichtenberg und Soissons erobert. Die Einnahme von Metz. Weit größere Mühe und Anstrengung kostete die Belagerung der bis dahin noch nie eroberten, außerordentlich starken Festung Metz, in welcher der Marschall Bazaine seit dem 18. August von dem Heere des Prinzen Friedrich Karl eingeschlossen war. Bis gegen Ende Angust verhielt sich Bazaine ganz ruhig. Wahrscheinlich hoffte er, daß der Marschall Mac Mähoit bis in die Nähe der Festung vordringen und ihn bei einem Ausfall unterstützen sollte. Deßhalb machte er am 31. August, zu derselben Zeit, als der Kampf mit dem Heere Mac Mahous bei Beaumont wüthete, bei Noiffeville einen heftigen Ausfall. Nach einer furchtbaren Kanonade brach er mit furchtbarer Uebermacht gegen das erste Armeecorps (v. Manteuffel) und die Landwehr - Division Kummer hervor. Aber festen Fußes empfingen die Ostpreußen die Angreifer und wiesen sie durch ein mörderisches Schnellfeuer zurück, und ob auch immer neue Truppen vordrangen, so vermochten sie den tapfern Preußen doch nicht einen Fußbreit Boden zu entreißen. Um 9 Uhr Abends brach deßhalb Bazaine den Kampf ab und zog seine Truppen zurück. Doch schon uni 10 Uhr machte er wieder einen neuen so gewaltigen Ausfall, daß die Preußen überrascht aus mehreren
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