Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 79

1832 - Hannover : Hahn
79 Königreich Preußen. Düsseldorf, Köln, Koblenz, Aachen. — Das jetzige Kö- nigr. Preußen bestand vor 400 Jahren nur aus der Mark Bran- denburg (Provinz Brandenburg u. ein Theil der Provinz Sachsen); Friedrich, Burggraf von Nürnberg aus dem Hause Hohen- zollern, ward 1415 Markgraf und Kurfürst. Bis 1688 kam ein Theil von Pommern, Kleve, Mark, die Bisthümer Halberstadt, Minden, Magdeburg u. a. Provinzen hinzu und schon 1525 war das Herzogthum Preußen erworben, was ehemals dem Deutschen Ritlerorden gehörte. Kurfürst Friedr. Wilh. I. machte sich unter dem Namen Friedrich I. zum König von Preußen (1701). Er und seine Nachfolger erwarben Geldern (1714), einen Theil von Vorpommern (1720), Schlesien (1742), Ostfriesland (1745), einen großen Theil von Polen 0773, 17y3, 1795)/ die Bisthümer Münster, Paderborn, Hildesheim (i8oz) u. a. Provinzen, ja (izvü) nach Abtretung anderer Provinzen sogar das Kurfürstenthum Braunschweig Lüneburg. Durch den unglücklichen Krieg mit Frankreich 1806 und 1807 gingen alle Gebiete in W. der Elbe und die Polnischen Provinzen verloren; dagegen erhielt Preußen durch den Wiener Congreß (1815) und durch Verträge mit andern Staaten seine je- tzigen Bestandtheile, indem es außer den alten Provinzen zwischen Elbe und Rhein von denen aber Ostfriesland, Hildesheim u. a. ab- getreten wurden, Schwedisch Pommern, die Halste des Königr. Sachsen, ein großes Gebiet am Rhein, das Großherzogth. Posen u. a. Gebiete zu erhielt; von denen viele noch von eigenen Fürsten und Grafen, den sogenannten Mediatisirten, regiert werden. Auf den König Friedrich 1. folgte Friedr. Wilh. I. 07j3); Friedr. Ii., der Große, (1740); Friedr. Wilh. Ii. (1786). Der jetzige König Friedr. Wilh. Iii. geb. 1770, kam 1797 zur Regierung. Preußen ist eine unbeschränkte Monarchie, denn cs giebt bis jetzt noch keine allgemeine Stände, sondern jede Provinz hat ihre besondere Ständeversammlung, auf welcher die mediatisirten Fürsten, die Ritterschaft und die Abge- ordneten der Städte und der übrigen Grundbesitzer auf dem Lande erscheinen. Der König hat eine berathende Behörde, den Staatsrath, neben sich. Die höchste Verwaltungsbehörde ist das Staatsministerium, welches aus 7 Ministern besteht. Unter den Ministern stehen 8 Oberpräsidenten, deren jeder eine oder zwei Provinzen verwaltet. Jede Provinz ist in Regierungsbe- zirke getheilt, deren jeder einer Regierung untergeben ist. Die Bezirke zerfallen in Kreise, an deren Spitze die Landräthe stehn. Die beiden höchsten Gerichte des Reiches sind das Geheime Obertribunal und für die Rheinprovinzen der Obercassa- tionshof. Unter jenem stehen die Oberlandesgerichte u. Hof- gerichte, Stadt- u. Landgerichte, Justizämter u. Patri- monialgerichte. In den Rheinprovinzen sind ein Appella- tionshof, Land- u. Friedensgerichte, Handelsgerichte und Assisenhöfe. Das Bergwesen steht unter Z Oberbergäm-

2. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 86

1832 - Hannover : Hahn
86 Preußen. der- u. Kupfergruben. Luther geb. 1483.— e) Theil des Herzogth. Magdeburg. Halle a. d. Saale, 26,000 E. Universität. Ober- bergamt. Irrenanstalt. Wichtiges Salzwerk. In der Vorstadt Gla ei- ch a die berühmten Frankeschen Stiftungen, Waisenhaus, Päda- gogium u. a. Woll-, Leder-, Stärke- u. Strumpffabr.— f) Für- sten th. Querfurt mit der Stadt gl.n. Salpeterhütte, Pferde- markt, Ziooe. — 3) Regierungsbezirk Erfurt, a) Für- stenth. Erfurt mit der Stadt gl.n. a. d Gera, 2z,oooe. Zwei Citadellen; schöne öffentliche Plätze, Dom. Regierung, Akademie der Wissenschaften, Seminar für Taubstummen Lehrer u. a. Bildungs- anstalten. Baumwoll-, Woll-, Strumpf-, Tabacks- u. a. Fabriken, wichtiger Gemüle- u. Gewürzpflanzenbau; Handel mit Sämereien.— k») Ehemaliger Theil des König r. Sachsen. Langensalza a. d. Salza, 6300e. Starker Getreide-, Waid-, Krapp- u. Anißbau, Seiden-, Woll u. a. Fabriken.— c) Das Eichsfeld mit der Stadt Heiligenstadt an der Leine, Z800 E. — 6) Ehemalige freie Reichsstädte. Nordhausen a. d. Zorge, io,Zooe. Wichtige Brantwcinbrennerei, Kornhandel, Scheidewasser-, Vitriolöl-, Ta- backs- u. a. Fabr. Ölmühlen. — Mühlhausen a. d. Unstrut, 10,000e. Waid-, Saflor- u. Anisbau. Stärke-, Leder - u. a. Fabr.—« e)Grafsch. Henneberg am Thüringer Walde. Schleu- sin gen, 2z00e. Schloß. Kupfer- u. Eisenwerke. Pulver- u. Papiermühlen. — Suhl«, 6000e. Wichtige Gewehr- u. a. Ei- senfabr. u. Eisenhämmer, Barchentweberei. V. Provinz Westfalen. Boden in N. ebenes Tiefland, in S. gebirgiges Hochland. Jno. das Wesergebirge u. die Egge, in W. das Sauer ländische Geb. u. der Westerwald, in wel- chem der Ederko pf—2( 00f. der höchste Gipfel der ganzen Provinz. Die Weser empfangt von hier die Eider, Diemel, Emmer u. Werre. Zum Rhein, der aber die Provinz nicht berührt, fließen die Lippe, Emscher, Ruhr mit der Lenne u. die Sieg. Die Ems entspringt hier. Dievecht mit der Dinkel fließen nach den Niederlanden. Der Münstersche Kanal. Theils dürrer Sand- u. Gebirgs-, theils fruchtbarer Boden. Waldungen nicht bedeutend; starker Flachsbau, bedeutende Schweine- u. Ziegenzucht. Viel Eisen, Blei, auch Silber; wichtige Steinkohlengruben u. viele Salzwerke. Viel Torf. Wichtige Fabriken, besonders in W. Starke Leinewand- weberei, viele Baumwoll-, Woll-, Band-, Strumpf-, Leder-, Eisen-, Stahl- u. Messingfabriken. Unter den r, 250,000 E. sind ^20,000 Katholiken, ii,000 Juden. — i) Regierun gsbez irk Munster, a) Bisthum Münster. Münster a. d. Aa, 22,000 E. Schöner Dom, Schloß, Rathhaus, der große Romberger Hof. Sitz des Ober- präsidenten, Regierung, kathol. Bischof, Oberlandesgericht, kathol. theol. u. Philosoph. Facultät, Taubstummenanstalt. Strafanstalt. Leinewandhandel u. verschiedene Fabriken. Westfälischer Friede 1648. — Warendorf a.d. Ems, 4200e. Wichtiger Leinewandhandel, Weberei.— 6) Die Standesherrschaften. Grafsch. Bent- heim, Fürstenth. Horstmar mit der Stadt Koesfeld a. d.

3. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 89

1832 - Hannover : Hahn
Niederrhein. 89 Vii. Provinz (Großherzogthum) Niederrhein. Boden fast ganz gebirgig, zum Theil Hochebene; in N. Hochland, zum Theil Heide und Moor. In So. der Hunds rück über 2000f. hoch, nördlicher die Eiffel, 2 — Z000f. hoch, ein kah- les, unfruchtbares Gebirge, so wie nördlicher das Hohe Been, öde Hochebene. In Sw. Theile die Ardennen; östlich vom Rhein der Westerwald u. das Siebengebirge. Der Rhein nimmt in O. die Wied, in W. die Nahe (Gränze gegen Baiern), die Mosel mit der Saar, Sure, Kyll und Elz, die Nette und Ahr auf. Die Roer (rühr) fließt in die Holländ. Maas. Einen getrennten Theil der Provinz bewässert die Lahn. In S. sind große Waldungen. Ackerbau mehr in N. Viehzucht in S. Obst- und Weinbau, den wichtigsten des Staates, Eisen, Kupfer, Blei, Zink, etwas Silber, viele Steinkohlen. Sand- und Mühl- steine. Wichtige Tuch-, Leder-, Stahl- u. Eisenfabr. Unter den i,i6o,oooc. sind 190,000 Protestanten, 12,000juden, Zgomen- noniten. — 1) Regierungsbezirk Koblenz, a) Crzbis- thum Trier. Koblenz am Rhein, 16,000 E. Festung. Zwei Schlösser. Regierung, Tribunal. Tabacks- und Blechfabrik. Weinhandel, Schiffahrt. — Thalehren breitstein am gegen- überliegenden Rheinufer, 2300 E., daneben auf hohem Felsen die Festung Ehrenbreitstein. — Mayen a. d. Nette, Z200 E. Tuchweberei, Mühlsteinbrüche. — Adenau auf der Eiffel, 2400 E. Eisen- und Bleigruben. — Boppard am Rhein, Z400e. Baumwoll- u. Thonpfeifenfabr. Schifffahrt. — Ober- wesel am Rhein, 2200 E. Weinbau, Schieferbrüche.— b) Zur Pfalz gehörte Kreuznach a. d. Nahe; 7000e. Leder- u. Ta- backsfabr. Handel. Salzwerke. Simmern auf dem Hundsrück, Lz00e. Gerberei, Strumpfwirkerei.— c) Erzbisthum Köln. Andernach am Rhein, 2600e. Schifffahrt, Handel mit Mühl- steinen und Traß. —^ Linz am Rhein, 2z00e. Eisen-, Blei-, Silber- und Kupferhütten. — d) Grafsch. Wetzlar zwischen Nassau und Hessen Darmstadt. Wetzlar a. d. Lahn, 4400e. Ehemaliges Reichskammergericht.— e) Stande sherrschaften: das Fürstenthum Wied mit der Stadt Neuwied am Rheine, 4800 E. Schloß mit dem Brasilischen Museum. Mancherlei Fabri- ken, lebhafter Handel. Fürstenth. Solms Braunfels und Sayn Wittgenstein. — 2) Regierungsbezirk Trier. a) Erzbisthum Trier, in welchem die Stadt gl. N. a. d. Mo- sel. 17,500 E. Ehemaliges Schloß, jetzt Caserne, Dom. Rö- mische Alterthümer; Regierung, kathol. Bischof. Porzellan- und Zuckerfabr. — Saarburg a. d. Saar, 1500 E. Alaun - und Salmiakfabr. Bernkastel an der Mosel, 2000e. Weinbau; Kupfer- u. Bleigruben.— Wittlich, 2z00e. Mineralquellen.— b) Fürstenth. Nassau mit der Stadt Saarbrück a. d. Saar, 7200 E. Eisengruben, verschiedene Fabriken. — c) Zu Frankreich gehörte sonst die Festung Saarlouis, 4500e. Eisen- u. Blei- gruben. — 8) Regierungsbezirk Aachen, a) Ehemalige

4. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 222

1858 - Osnabrück : Rackhorst
222 besitzt den schönsten Bahnhof in ganz Süddeutschland. Hier müssen wir dem geneigten Leser ein Geheimniß verrathen: das eigentliche Ziel unserer Reise ist nämlich Paris und die allge- meine Industrie- und Kunstausstellung. In Ludwigshafen aber werden Billets zu ermäßigten Preisen für die Reise über Mainz, Cöln, Aachen, Lüttich, Brüssel, Lille, Amiens nach Paris und zurück über Metz und Saarbrücken, oder umgekehrt, ausgegeben, mit dem Rechte, beliebig auf einer der genannten Stationen zu verweilen; für 110 Franken die Person macht man die ganze Tour in den Wagen erster Classe. Der Zug von Ludwigshafen war ungewöhnlich besetzt; denn in Worms wurde die neu aufgeschlagene Rheinbrücke ein- geweiht. Der Großherzog von Hessen hatte sich persönlich zur Feier dort eingefunden, das alte Worms, das so viele Erinne- rungen aus der deutschen Geschichte und Heldensage (Nibelungen) in uns erweckt, prangte ganz im Festschmuck von Laub und Fahnen, und immer neue Menschenschaaren strömten durch die Thore der ehemaligen Hauptstadt des Wonnegaus, die heute einen eigenthümlichen Gegensatz zu ihrer melancholisch stimmenden Vergangenheit bietet. Schon im 5. Jahrhundert von den Hun- nen erobert und zerstört, blieb Worms (das alte Hordotomak-uz, die Hauptstadt der Vangionen, im Mittelalter Wormatia) in Trümmern liegen, aus denen die Stadt nur langsam sich wieder erhob, so daß sie unter Karl dem Großen mehre Reichstage und Maiversammlungen beherbergte. Unter dem Hohenstaufen Fried- rich Ii. zählte die Stadt 60,000 Einwohner; blühend war sie noch, als Karl V. im Jahre 1521 dort den Reichstag hielt, vor dem Luther erschien. Erst der Würgengel des dreißigjährigen Krieges brach die Blüte. Von da an ein beständiger Kampf mit Noth und Jammer: im Jahre 1635 eine gräßliche Hungers- noth; am Ende des großen Krieges nur mehr 200 Familien innerhalb der weiten Ringmauern und als die Stadt langsam sich zu erholen begann, verwandelte sie der 31. Mai 1689 im sogenannten Orleansschen Kriege in einen Schutthaufen. Ihre Mauerkrone umhüllte fortan der Witwenschleier; erst in den letz- ten Jahren stieg die Bevölkerung sichtbar, wenn auch langsam; gegenwärtig (1857) beträgt sie 10,325 Seelen. — Beim An- halten erfahren wir, daß die Liebfrauenmilch, der köstliche Reben- saft von dem Hügel, der die Liebfrauenkirche in Worms (nicht zu verwechseln mit dem Dom) trägt, für diesen Herbst besser zu gerathen verspricht, als seit Jahren. Dann geht es rasch weiter, rasch, wie die hessische Ludwigsbahn fährt, durch Boden-

5. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 235

1858 - Osnabrück : Rackhorst
235 Anerkennung erworben. Bierkannen gehen in erstaunlicher Zahl besonders nach Bayern. Neuerdings hat man angefangen, den Bierkannen eine schöne künstlerische Gestalt zu geben, da die Ver- mählung der Kunst mit dem Gewerbe auch hier einzieht. Man nennt diese Thonwaren gewöhnlich Coblenzer Krüge, da Coblenz ein Hauptstapelplatz für die Versendung derselben ist. Vom Herausgeber. 20. Wanderungen durch Westfalen. a. Minden und die Porta Westfalica. Das alte Minden ist berühmt wegen seiner freundlichen Lage an der Weser; die Stadt selbst aber ist keineswegs schön; sie ist enge und winklicht zusammengebaut. Die starken Befesti- gungen hindern sie an aller Entwicklung und an jener Ausdeh- nung in freundlich helle, mit Gartengebüsch und grüner Natur durchsetzte Vorstadtanlagen, die sich heutzutage um alle größern Städte bilden, welche nicht das wenig beneidenswerthe Glück haben, Festungen zu sein. Wie freundlich und anmuthig erscheint uns z. B. Braunschweig, gleichsam in einem Laubocean mit weiten Wallpromenaden und Parks umgeben, Leipzig, das ja vom slavischen Worte lipa, d. h. blühende Linde, seinen Namen hat, mit seinen schönen Anlagen, Frankfurt am Main mit seinen reizenden Gartenwohnungen und so viele andere Städte! Minden ist eine der alten Bisthumsstiftungen Karls des Großen, die man an das Jahr 780, besser wohl an 803 knüpft. Der Dom soll gegründet sein an der Stelle eines Schlosses des alten Sachsenherzogs Wittekind; doch spricht dafür eben nur die Sage. Von den alten Bischöfen, denen Karls des Großen Stif- tung anvertraut wurde, ist nicht viel zu sagen. Sie errangen die landesfürstliche Gewalt nach dem Sturze Heinrichs des Löwen. Hervorragende Charaktere, wie die Kirche von Paderborn in dem berühmten Bischof Meinwerk, die von Münster in Otto Iv., die von Osnabrück in Benno sie besaß, hatte Minden nicht. Die Residenz der Bischöfe war, wie überall, nicht die Landeshaupt- stadt, sondern das kleine ein paar Stunden tiefer an der Weser- liegende Petershagen; so residierten die Bischöfe von Osnabrück in Iburg, die von Paderborn in Neuhaus u. s. w. Der westfälische Frieden gab das Fürstenthum Minden an Kur-Brandenburg; am 1. Februar 1650 nahm der große Kur- fürst selbst die Huldigung der Stände des Landes an. Es war eine höchst wünschenswerthe Arrondierung der Besitzungen, welche

6. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 375

1858 - Osnabrück : Rackhorst
375 Schottland, Oesterreich ohne die italienischen Provinzen hat 62, wovon 24 in Ungarn, die Schweiz 5, Deutschland 24, wovon 8 in Preußen: die Erzbisthümer Cöln und Posen, das Fürstbis- thum Breslau, die Bisthümer Kulm, Ermelan'd, Münster, Pader- born, Trier, 8 in Bayern: die Erzbisthümer München und Bam- berg, die Bisthümer Passau, Regensburg, Würzburg, Augsburg, Eichstädt, Speyer; Hannover hat 2, Hildesheim und das 1857 neu errichtete Osnabrück, Baden (Erzbisthum Freiburg, das Haupt der oberrheinischen Kirchenprovinz), Württemberg, Hessen-Darmstadt, Kurhessen, Nassau, Limburg je 1 (in dem zum deutschen Bunde gehö- renden Herzogthum Limburg ist das Bisthum Roermonde). Polen zählt 15, das europäische Rußland 10, die europäische Türkei, Grie- chenland und die jonischen Inseln 20. In Asien gibt es 65, in Afrika 11, in Amerika 124, wovon 70 auf das nördliche, 11 auf Mittel-, 43 auf Südamerika kommen, und in Océanien (Australien) 10. Die von der Congrégation de Propaganda Fide abhangenden apostolischen Vicariate und Delegationen belaufen sich in Europa auf 22, in Asien 63, in Afrika 17. Hierzu kommen noch die gleichfalls unter Leitung der Propaganda stehenden Missionen, deren es in Nordamerika 5, in Südamerika 4, in Océanien 10 gibt, jede mit verschiedenen Häusern und Collégien. — lieber die Zahl der Katholiken, der Protestanten und der Christen über- haupt vergl. den Artikel: Bilder aus Nordrußland. Vom Herausgeber. 6. Sicilien. Sicilien, diese von der Natur so reich gesegnete, aber durch politische und gesellschaftliche Unbilden so unglückliche Insel zählte auf 496 Quadr.-Meiten am Ende des Jahres 1856 2,141,800 Einwohner. Bekannt ist die Dreiecksgestalt der Insel, die von ihren drei Vorgebirgen Peiorum (jetzt Peloro) an der Nordost- spitze, Pachynum (Passaro) im Süden und Lilybaeum (Boco) im Westen, bei den Alten Trinacria hieß. (Vergleiche Ovids Metamorphosen V. 346 ff.: Vasta Giganteis ingesta est insula membris Trinacris, et magnis subjectum molibus urget Sidereas ausum sperare Typhoea sedes. Nititur ille quidem pugnatque resurgere saepe: Dextra sed Ausonio manus est subjecta Peloro, Laeva, Pachyne, tibi; Lilybaeo crura tenentur; Degravat Aetna caput; sub qua resupinus arenas ^Ejectat flammamque fero vomit ore Typhoeus.) In der Mitte erhebt sich ein Gebirge, der heräische Berg- rücken, welcher in 3 Armen bis zu den drei Vorgebirgen sich verbreitet; seine größte Höhe erreicht das Gebirge an der Nord-

7. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 304

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
304 wechselndem Erfolg mehrmalen durch Friedensschlüsse beendigt und immer wieder erneuert wurde, und in welchem sich der Kriegsheld Georg Frundsberg großen Ruhm erwarb. Unter Karls V. Regierung kam über Deutschland das Elend eines Religions- krieges, welcher mit einem Umsturz des deutschen Staatssystemes und mit völliger Unterdrückung eines ansehnlichen Theiles der deutschen Fürsten und Städte geendigt haben würde, wenn nicht der tapfere und ftaatskluge Herzog Moritz von Sachsen, welcher vorher Verbündeter des Kaisers gewesen, den gewal- tigen Planen des großen Herrschers Einhalt gethan hätte (1552). Mit Moritz hatte zugleich der Sohn des 1547 verstorbenen Franz I., König Hein- rich Ii., sich gegen den Kaiser vereint und die Städte Loul, Metz und Verdün genommen. So kam zuerst 1552 der Vergleich Karls V. mit den Churfürsten zu Passau, dann 1555 der Religionsfriede zu Augsburg zu Stande, wodurch den Protestanten Re- ligionsfreyheit zugesichert ward. Karl trat 1555 seinem Sohne Philipp Ii. Spanien, die Nieder- lande und die italienischen Provinzen, seinem Bruder Ferdinand I. 1556 die Kaiserwürde ab, er selber starb 1558. Einer der ruhmwürdigsten fürstlichen Zeitgenossen Kaiser Karl V. war, nebst dem Chur- fürsten Friedrich dem Weisen von Sachsen, der geistig hochbegabte, fromme Herzog Christoph von Würtemberg. Philipp Ii. im Kampf mit den Niederlanden und mit England. H. 242. Unter Karls V. Sohn, König Phi- lipp Ii. (von 1556—1598), fielen die Niederlande

8. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 312

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
312 brachten bey dieser Gelegenheit das deutsche Hülfsheer in beständigen Nachtheil, um so mehr, da ihm gegen- über einer der größesten Feldherrn, welche Frankreich jemals hatte, Türen ne, für die Ehre und den Vortheil seines Königes kämpfte. Die arme Rhein- pfalz hat damals am meisten von der Härte und den Gräueln des Krieges gelitten, in welchem die so ge- bildeten Franzosen ihren Ruf durch große Unmensch- lichkeiten befleckten. Endlich schloß Frankreich im I. 1678 p Nymwegen mit Holland einen Frieden, wobey dieses Land alle die ungerechter Weise ihm genommenen Orte zurück bekam, während Spanien in dem bald nachher auch mit ihm abgeschlossenen Vertrag einen bedeutenden Theil seiner Niederlande, Oestreich sein schönes Freiburg verlor. Aber diese Friedensschlüffe waren dennoch nur scheinbar; Lud- wig Xiv. brach sie bald hernach von neuem, als er sich 1681 des Elsaßes und seiner Hauptstadt Straß- burg bemächtigte, welche er jetzt für immer dem deutschen Reiche entriß. i Türkische und französische Kriege. H. 246. Die Mächte dieses deutschen Reiches, an ihrer Spitze Oestreich, hatten jetzt weder Zeit noch Kraft, dem räuberischen Feinde in Westen zu widerstehen, denn ein andrer, scheinbar noch mehr fürchterlicher und barbarischer Feind nahte sich aus Südosten: das Heer der Türken unter Kara Mustapha, dem Großvezier, welches im I. 1683 bis vor Wien drang und diese Hauptstadt belagerte. Das kleine Heer der Oesterreicher, unter dem Herzog Karl von Lo- thringen, hätte die Stadt nicht vor dem nahen Un-

9. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 48

1890 - Gotha : Behrend
48 Bilder vom deutschen Rhein. Vom Johanniskäferlichen lautet ein Volksreim: '8 fliejt e fyri's mannet rum, iwwer hauj (Haag) un hecke, het e guldi's ladernel, drum kann si's uidd verstecke. Fyri's mannet uffm bauj, gib merr dien ladernel au! Vom Mann im Monde singt man: Wellemännle im mond, guck e bissei erunter! Guck in alli stuewwe 'nien, gell (gelt) es nimmt di wunder? Wirf dien leiterle 'era grattel driwwer 'nunter, vorne 'ra, hinte 'ra, iwwer all! stange; wenn du mit spiele witt, muescb mer's Lifsele fange. Das Erwachen und die Entwickelung des städtischen Lebens und Geistes hat früh dem deutschen Elsaß seine eigentümlichen Vorzüge ver- liehen. Aber das Bild, welches frühere Jahrhunderte von den städtischen Verhältnissen zeigen, ist in neuerer Zeit gänzlich verändert. Es mag Wunder nehmen, auch in diesem Lande einer so ausge- dehnten Zerstörung der Denkmäler der alten Zeit zu begegnen, da es doch in den Zeiten, wo die Franzosen die Pfalz verwüsteten, wo sie am Rhein, dem Neckar, der Mosel, der Nahe und der Lahn so zahlreiche Burgen und Städte zerstörten, von Kriegsstürmen frei war. Aber manches war fchon während der elsässischen Landesfehden, im Bauern- kriege und dann im dreißigjährigen Kriege gefallen, und eine unzählige Menge vou Kunstdenkmälern aller Art erlag dem rasenden Vernichtungs- triebe der französischen Revolution. Vom Jahre 1793 an haben die Franzosen im Elsaß mit einer Wut, die uur der Haß gegen die Zeugen der alteu deutschen Kultur des Landes erklärt, Burgen zerstört, Kirchen geschändet, Bildwerke und Malereien vernichtet, geschichtliche Denkzeichen getilgt. Man wähne nicht, in den alten Reichsstädten noch jetzt den Glanz und die Kunst alter Zeiten zu finden, in den alten Kirchen und Klöstern noch jetzt jene Fülle von Gemälden und Bildwerken anzutreffen, die frommer Sinn einst hier gestiftet. Wo ist die stolze, herrliche Kaiser- bürg hin, welche die Hohenstaufen zu Hagenau gebaut, über deren Thor die gewaltigen Männer demutsvoll geschrieben hatten: „Gott die Ehre?" Weithin über die Wipfel des Reichswaldes hinaus schaute d.r Kaiseraar; in kostbarer Kapelle waren die Kleinodien des Reichs niedergelegt, und in den prächtigen Hallen eines Friedrich Ii. fanden Dichtung und Kunst, Musik und Gelehrsamkeit Pflege und Ehre. Die Wogen der Zeit waren über- dies Schloß, nicht ohne ihre Spur zurückzulassen, dahingestürmt, doch stand es noch herrlich da, als im Jahre 1678 der französische Marschall Creqni die Feuerbrände an die deutsche Reichsstadt Hagenau legen ließ. Die Trümmerhaufen der Burg, die das Feuer nicht gänzlich verzehren

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 49

1890 - Gotha : Behrend
Das Elsaß und seine Bewohner. 49 konnte, fielen unter den Brechstangen und Äxten der Knechte Ludwigs Xiv. Und so wie das hohenstaufische Kaiserschloß ging noch manch andere Burg — man könnte Hunderte von Namen nennen — unter; keine von allen, die ehedem die Berge des Wasgenwaldes schmückten, ist völlig erhalten. Alles, was auf uns gekommen, sind nur die Trümmer einstiger Größe. Unter denselben ragt an Umfang weit hervor die Hohen- stauseuburg bei Schlettstadt, einst ein Prachtbau im Besitze verschiedener Adelsgeschlechter, nun eine Ruine, jedoch von solcher Ausdehnung, daß sie wohl Rheinfels überragen mag, von solcher Schönheit, daß man sie mit Heidelberg verglichen hat. Der hohen Königsburg schließt sich dann nicht unwürdig das Schloß St. Ulrich, eine der drei Burgen von Rap- poltsweiler, an, deren frühere Schönheit man in den bedeutenden Trümmeru noch jetzt anschaut. Und jo stufen sich weiter die zahlreichen Burgruinen des Elsasses in mannigfachen Graden der Erhaltung und des Umfanges ab bis zu dem Steinhaufen, der noch wenigstens die Stelle ehemaligen Glanzes bezeichnet. Wenn uns in diesem traurigen Zustande gegenwärtig die Denk- mäler fürstlicher Herrlichkeit und adeligen Lebens entgegentreten, so haben sie nichts voraus und stehen in nichts den Städten nach, in denen das bürgerliche Leben sich bewegte. Denn auch der einst so hell leuchtende Glanz jener freien Städte des deutschen Reiches, die dem Namen des Elsasses Ehre brachten in allen Landen, ist dahin! Entweder nahm man ihnen ihre alten Thore und Wälle ganz und machte sie zu offenen un- bedeutenden Landstädten, oder man schnürte sie eng in den Ring Vau- banscher Befestigungen ein und beschränkte gewaltsam ihr Dasein. So gingen die alten Reichsstädte unter und mit ihnen die Freiheiten alten deutschen Bürgertums. Wie kann es danach Wunder nehmen, daß auch die alten Rathäuser fast überall verschwunden sind! Da nun auch ver- hältuismäßig sehr wenige städtische Wohugebäude aus früherer Zeit er- halten sind, so tragen die Städte heute durchgehends nnr einen ein- förmigen Charakter. Am meisten findet man noch das Bild einer Stadt von geschichtlichem Leben in den alten Teilen von Kolmar, wo ein Museum die wichtigsten Kunstdenkmale des Elsasses bewahrt, und an einigen Stellen von Straßburg selbst erhalten. ^ Eine sinnreiche Sage des Mittelalters berichtet uus, daß Kaiser Sigismund einst den edlen Frauen Straßbnrgs beim Abschied zum bedeutsamen Angedenken jeder einen goldenen Ring geschenkt habe: Wie euren Finger golden umfaßt jedweder Ring, soll eure Söhn' umwinden der Treue festes Band und soll sie ewig bindeu ans deutsche Vaterland. Heute bietet das deutsche Volk den wiedergewonnenen Brüdern einen unsichtbaren Ring der Liebe zu neuem Bunde. Möchte das Elsaß ihn ergreifen und annehmen als ein Pfand engster Zusammen- gehörigkeit, als das Hoffnungszeichen reicher und fruchtbarer Zukunft, Meyer, Lesebuch der Erdkunde Iii. 4
   bis 10 von 22 weiter»  »»
22 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 22 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 6
4 2
5 2
6 0
7 0
8 13
9 4
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 3
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 1
26 1
27 0
28 1
29 1
30 0
31 1
32 2
33 0
34 2
35 1
36 0
37 5
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 1
45 3
46 0
47 2
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 1
4 1
5 3
6 1
7 0
8 0
9 3
10 0
11 0
12 0
13 5
14 0
15 0
16 1
17 3
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 1
36 0
37 0
38 0
39 0
40 3
41 1
42 0
43 4
44 2
45 0
46 2
47 0
48 1
49 3
50 1
51 1
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 3
58 0
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 1
69 1
70 0
71 0
72 0
73 3
74 0
75 0
76 7
77 3
78 0
79 1
80 15
81 1
82 0
83 3
84 0
85 0
86 1
87 2
88 0
89 0
90 0
91 1
92 5
93 0
94 2
95 0
96 2
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1579
1 168
2 125
3 96
4 13
5 68
6 2269
7 24
8 29
9 16
10 34
11 309
12 717
13 536
14 357
15 7
16 30
17 6
18 17
19 96
20 170
21 5
22 8
23 23
24 670
25 1098
26 22
27 4
28 324
29 196
30 27
31 101
32 1015
33 313
34 1244
35 4
36 182
37 3
38 114
39 183
40 32
41 15
42 290
43 703
44 22
45 148
46 100
47 364
48 162
49 21
50 428
51 537
52 289
53 162
54 111
55 18
56 16
57 40
58 49
59 500
60 12
61 17
62 23
63 18
64 29
65 27
66 39
67 11
68 69
69 3
70 97
71 26
72 69
73 27
74 82
75 93
76 331
77 25
78 310
79 13
80 37
81 2366
82 348
83 768
84 120
85 6
86 266
87 306
88 43
89 565
90 378
91 99
92 1
93 49
94 72
95 697
96 114
97 31
98 33
99 32
100 211
101 160
102 393
103 65
104 332
105 104
106 38
107 183
108 54
109 677
110 287
111 53
112 133
113 196
114 298
115 180
116 35
117 41
118 11
119 656
120 29
121 161
122 268
123 636
124 251
125 503
126 247
127 977
128 18
129 646
130 80
131 1040
132 23
133 684
134 283
135 88
136 1101
137 194
138 127
139 300
140 39
141 9
142 807
143 266
144 22
145 79
146 9
147 19
148 24
149 58
150 12
151 31
152 750
153 246
154 156
155 39
156 38
157 32
158 16
159 690
160 355
161 16
162 1
163 4
164 183
165 114
166 439
167 116
168 296
169 51
170 9
171 38
172 96
173 365
174 30
175 1893
176 53
177 490
178 286
179 162
180 170
181 22
182 229
183 712
184 323
185 286
186 127
187 80
188 398
189 31
190 3
191 17
192 46
193 875
194 38
195 577
196 442
197 60
198 8
199 225