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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 43

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
F 43 erhob Ludwig dennoch Ansprche auf die spanische Niederlande, weil dort das Devolutionsrechts gelte, wonach Kindern erster Ehe das, was whrend-dessen erworben sei, zufalle. In kurzer Zeit bemchtigte sich Ludwig des Landes; da dieses Vorgehen des Knigs die Besorgnis Hollands erweckte, schlo es mit England und Schweden die s. g. Tripelallianz (Dreibund). Ludwig sah sich infolge-dessen gezwungen, in Aachen Frieden (1668) zu schlieen, durch den ihm zwlf Städte in Flandern zuerkannt wurden. d) Der Hollndische oder der zweite Raubkrieg. (1672-1679). Um das freie, handelsmchtige Holland zu vernichten, bemhte sich Ludwig erfolgreich, die Tripelallianz zu lsen und England und Schweden auf seine Seite zu bringen; auch zwei deutsche Fürsten, der Kurfürst von Cln und der mnsterische Frstbischof Bernhard von Galen, schlssen sich den Franzosen an; Holland dagegen fand nur an dem Kurfrsten Friedrich Wilhelm v-on Brandenburg einen Bundesgenossen. In schnellem Siegeslaufe eroberte Ludwig fast das ganze Land. Der Groe Kurfürst, der an Holland und dem Kaiser keine Untersttzung fand, sah sich gezwungen. Frieden (zu Vossem) zu schlieen. Holland war in Not! Die Hollnder machten den Prinzen Wilhelm Iii. von Oranien zum Statthalter, durchstachen die Dmme und setzten sast das ganze Land unter Wasser; die Franzosen muten sich zurckziehen. Die Verwstung der Pfalz und die Verheerung der spanischen Niederlande durch die Franzosen unter Tu renne veranlate den Kaiser Leopold, ferner Spanien und Holland, sich gegen den gemeinsamen Feind zu Verbnden; der Groe Kurfürst schlo sich ebenfalls an, und auch der deutsche Reichstag schickte an Frankreich die Kriegserklrung. Die Verbndeten richteten aber wegen ihrer Uneinigkeit wenig aus. Ludwig, den nach dem Tode seines tchtigen Feldherrn Turenne das Kriegsglck verlassen hatte, suchte seine Gegner zu trennen und mit jedem einzelnen zu verhandeln. Im Frieden zu N hm wegen (1678) ging Holland schadlos aus, Spanien verlor die Franche Comt6, das Reich Freiburg im Breisgau. Der Groe Kurfürst sah sich durch den Frieden zu St. Germ a in um seine Hoffnungen auf Pommern betrogen. c) Die Reunionen. (1681-1684). Im zweiten Raubkriege hatte Ludwig die Uneinigkeit und Schwche Deutschlands kennen gelernt; das machte ihn noch anmaender. Durch die s. g. Reunionskammcrn (reunion = Wiedervereinigung) lie er untersuchen und feststellen, welche Gebietsteile zu den Lndern gehrten, die Frankreich im Westflischen Frieden zugesprochen waren. Diese Gebiete erklrte Ludwig alsdependenzen"(Znbehr> und stellte sie sofort unter franzsische Herrschaft. Jmjahrel681 wurde auch Stra brg mitten im Frieden von dem franzsischen General Lonvois berfallen und fr Frankreich in Besitz genommen. Der Kaiser war durch den Trkenkrieg so sehr in Anspruch genommen, da er der hart bedrngten Stadt nicht zu Hilfe eilen konnte. Strab urg blieb 189 Jahre v on Deutschland getrennt. a) Jus devolutionis ---- Abwlzungs-Heimsallsrecht.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 175

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
in der Staatsverwaltung, ergriff er die Zgel der Regierung. Die Ver-grerung des Staates unter seinem Vorgnger und die vernderten Zeitverhltnisse und Zustnde erforderten innere Reformen; ganz besonders wre es notwendig gewesen, die Armee, mit Rcksicht auf die Vorgnge in Frankreich fortzubilden. Der König besa aber fr feilt schwieriges Amt nicht das ntige Selbstvertrauen; es fehlte ihm die rasche, khne Entschlossenheit und der durchgreifende Wille, ein Mangel, den feine liebevolle Bescheidenheit noch vergrerte. Manches wurde in Preußen gleich zu Anfang feiner Regierung anders. ' Zunchst suberte er den Hof und die Verwaltung von den unlautern Elementen; denn durch. den verkehrten Einflu, den gleisnerische Rte ans seinen Vater ausgebt hotten,- waren unwrdige Männer zu Amt und Ehren gekommen. Der neue König erklrte: Der Staat ist nicht reich genug, um unttige und mige Glieder zu besolden." In allem verlangte der König Ordnung. Pnktlichkeit und Spar-samkeit. und so war es ihm mglich, den Untertanen die Abgaben zu erleichtern und die Staatsschulden zu bezahlen. Doch wo es ntig war, zeigte der König eine freigebige Hand; an wirklich Be-drftige, fr Armenhuser und die Bildung des Volkes schenkte er reichlich. Mit der Knigin bereiste er alle Provinzen seines Landes und sah nach, wo und wie er seinem Volke helfen knne. Von dem Throne herab gab er mit feiner frommen etrtcthliit allen Untertanen das beste Beispiel eines edlen, christlichen Familienlebens.') 2. Der Reichsdeputationshauptschlu. (1803.) Der friedliebende König fnchte seinem Lande die Ruhe zu erhalten und beteiligte sich deshal^. nicht an der zweiten Koalition (17991801), obgleich alles ein entschiedenes Austreten Preuens zu guusten der Verbndeten (sterreich. Neapel, Rußland, Trkei und England) sorderte. Dadurch hatte Napoleou leichteres Spiel und entri Deutschland im Frieden zu Lne-ville (1801) das ganze linke Rheinufer (S. 168). Nach dem Reichsdeputationshauptschle (S. 168) vom Jahre 1803 erhielt Prenen die Bistmer Paderborn und Hildesheim, den stlichen Teil des Bistums Mnster nebst der .Stadt Mnster, serner das Eichsfeld, die Stadt Ersurt und mehrere Abteien und Reichsstdte, im ganzen'99o qkm fr 2640 qkm, die durch den Frieden von Bafel verloren gegangen waren. ') Erg. Nr. 26.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 197

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Die Verbndeten vereinigten so schnell wie mglich ihre Truppen, erklrten Napoleon in die Acht und bestimmten, da er von aller gesellschaftlichen Form ausgeschlossen und als Feind und Strer des Weltfriedens den ffentlichen Strafgerichten bergeben werde". In Belgien trafen die feindlichen Heere aufeinander. Bei Ligny (sdl. von Brssel) griff Napoleon am 16. Juni den 73jhrigen Feld-Marschall Blcher au. Trotz der tapfersten Gegenwehr wurde der khne Held zum Rckzge gezwungen. Napoleon hielt das Heer der Preußen sr vernichtet und rckte mit fetner ganzen Macht gegen Wellington, der mit einem Heere von Englndern und Hannoveranern bei Water-loo (sdl. von Brffel) stand, wurde aber, nachdem die Prenen noch zur rechten Zeit in die Schlacht eingreifen konnten, am 18. Juni zum letztenmal und vollstndig geschlagen. V 8. Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweitenmal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs stolze, Hauptstadt. Mit dem zurckgekehrten König Ludwig Xviii. schlssen die Verbudeteu dann den zweiten Pariser Frieden (am 20. November). Frankreich mute 560 Mi lt. Mark Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein fremdes Heer in seinen Festungen unter-halten, alle eroberten preuischen Fahnen und geraubten Kunstschtze zurckgebeu und einige Besitzungen am Rhein abtreten; es wurde auf den Besitzstand vom Jahre 1790 beschrnkt. Preuvu bekam die Festung Sarlonis und den Saarbrcker Bezirk mit seineu reichen Kohlenbecken. Elsa und Lothringen blieben bei Frank-reich, weil England und Rußland eine Abtretung verhinderten.^ Napoleon hatte zu guusten seines Sohnes abgedankt und suchte der Rochefort nach Amerika zu entfliehen. Er wurde aber von den Eug-lndern gefangen genommen und mit einer kleinen Schar treu gebliebener Freunde nach der Insel St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 im Alter von 51 Jahren sein tatenreiches Leben beschlo. Mit Bewilligung der englischen Regierung wurde im Jahre 1840 seine Asche nach Paris geholt und im Jnvalidendome beigesetzt. 9. Der Wiener Kongre. Das pltzliche Erscheinen Napoleons hatte die Verhandlungen in Wien zu einem schnellen Abschlsse gebracht. Preußen blieb kleiner, als es 1806 gewesen war. obgleich es in den Befreiungskriegen Auerordentliches geleistet und zur Vertreibung Napo-leons am meisten beigetragen hatte; was es aber an Land einbte.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 198

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
198 wurde an Deutschtum gewonnen; unter allen Staaten hatte Preußen jetzt die meisten Untertanen deutscher Zunge. Durch die Wiener Schluakte vom 9. Juni 1815 wurde im wesentlichen folgendes festgesetzt: a) Lnderverteilung. Von den ehemaligen polnischen Landes-teilen wurde Preußen wieder zugewiesen: die Provinz Posen und die Gebiete von Dauzig und Thorn; es erhielt ferner: Schwedisch-Vorpommern (fr das an Dnemark berlassne Lauenburg), den nrdlichen und westlichen Teil vom Knigreich Sachsen, sowie bedeutende Gebiete in Westfalen und Rheinland. In den beiden letzteren Provinzen kamen als neues Besitztum an Preußen: Jlich und Berg, die ehemaligen Kurstaaten Cln und Trier, die Städte Cln und Aachen, das (Siegeltet Land, die westliche Hlfte des ehe-maligen Bistums Mnster, die Grafschaft Dortmund und das frhere Stift Corvei. Verzichten mute Preußen auf Ostfriesland, Lingen, Goslar und Hildesheim, die au Hannover kamen, und auf Ansbach und Bayreuth, die Bayern erhielt. fterreich erhielt smtliche Lnder zurck, die es seit 1805 verloren hatte (Tirol, Salzburg, Jllyrieu, Venedig und Mai-land), mute dagegen Belgien abtreten, das mit Holland zu einem Reiche vereinigt wurde. Sein Gebiet erhielt durch neue fruchtbare Lnder einen erheblichen Zuwachs, bildete ein abgeschlossenes Ganze mit Bewohnern desselben Glaubens, war aber ein bunter Vlkerstaat. Rußland bekam das Knigreich Polen auer den Provinzen Posen und Gallizien. England gelangte wieder in den Besitz von Hannover, behielt Malta und Helgoland, das Kap der guten Hoffnung, die hollndischen Besitzungen in Sdamerika und die Schutz-Herrschaft der die Jonischen Inseln. Frankreich, dessen gewandter Bevollmchtigte die Mehrzahl der Kongremitglieder zu der Ansicht zu bringen verstand, nicht Frankreich, sondern Napoleon habe die groen Kriege verursacht, trat Laudau und Saarbrcken an Deutschland, Savoyen und Nizza an Italien und kleinere Gebietsteile au Belgien und die Schweiz ab. Belgien und Holland wurden zum Knigreiche der Nieder-lande vereinigt, Norwegen mit Schweden durch Personalunion verbunden und

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 204

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
jebes Kind verpflichtet war. vom 6. bis zum 14. Lebensjahre die Schule zu besuchen. Zur Ausbildung tchtiger Lehrer wurden mehrere Seminare eingerichtet. Das preuische Schulwesen stand bald in solch hohem Ansehen, da aus allen Staaten Europas Männer herkamen um es kennen zu lernen. Gymnasien, Real- und Gewerbeschulen entstanden in grerer Anzahl, die Universitt Wittenberg wurde mit der zu Halle vereinigt und 1818 zu Bonn eine neue fr die unter franzsischer Herrschaft aufgehobene Hochschule zu Duisburg er-richtet. 1810 war auf Anregung von Wilhelm von Humboldt die Universitt zu Berlin ins Leben gerufen. Die Universitt zu Frauk-surt a. d. O. wurde mit der Breslauer Jesuiten-Akademie zu einer Universitt verbunden. 4. Die kirchlichen Angelegenheiten. In kirchlichen Angelegen-Helten gelang dem Könige die lange schon erstrebte Vereinigung der Lutheraner und Reformierten zur Evangelischen Landeskirche" oder Union". Den protestantischen Bewohnern des Zillertales ffnete er sein Land und siedelte sie in Erdmannsdorf in Schlesien an. Die Angelegenheiten der katholischen Kirche wurden durch die Zirkumskriptiousbulle de salute animarum" vom Jahre 1821 mit dem .Japfte Pins Vii. geregelt. Die Ordnung der kirchlichen Angelegenheiten wurde zwei Erzbischsen ((Bin und Posemgnesen) und sechs Bischfen (Mnster, Paderborn, Trier, Breslau, Kulm und Ermland) bertragen. Cjn Streit der L^miskte Me^n, welcher zur Verhaftung der Erz-blfchfe Klemens August von Droste-Vischeriug von Eln und Martin Duuiu von Posen-Gnesen fhrte, fand feine Erledigung unter dem Könige Friedrich Wilhelm Iv. 5. Neuordnung des Steuerwesens. Preußen hatte eine Staats-schuld^ von 200 Mill. Talern. Um diese abtragen und die Wunden, die die Kriege dem Lande geschlagen hatten, heilen zu knnen, muten neue Steuerquellen erschlossen werden. Die Grund- und Gebnde-steuer, die bisher das Land zu entrichten hatte, wurde auch den Stdten auferlegt; zu der bereits bestehenden Gewerbe-, Erbschafts- und Stempelsteuer kam eine Klassensteuer. In den Stdten wurde eute Schlacht- und Mahlsteuer erhoben. Die Regelung des Steuerwesens fr den ganzen Staat an Stelle der Territorialwirtschaft trat die Staatswirtschaft -fhrte zur wirtschaftlichen und politischen Einigung. Schon nach zwanzig Jahren war es mglich, die Staatsschuld zu tilgen und mit der Ansammlung eines Staatsschatzes zu beginnen.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. I

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
ivlitburi) der Heschichte fr knthnlische hhere Mdchenschulen, tehrerinnrn-Kildnnzs-Anstnltkn iinb freie Formldunzsknrsr, in drei Teilen bearbeitet von G. Arockmann, Kniglichem Kreisschulinspektor. Iii. Teil: Geschichte des brandenburgisch-preu^ischen Males und te Ileuzell seit dem Wemiischen Mieden. Lehrstoff fr die I. Klasse.) (Dit 5 harten und 47 Abbildungen im Cext. ____. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. * kxy>p * Verlag Mnster i. Wests. von Heinrich Schning h. 1906.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 264

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
264 ^ Der König Friedrich von Bhmen, spottweise der Winter-fitig"1) genannt, flchtete nach Holland und wurde in die Reichsacht erklrt. Die Hauptanstifter des Anfstaudes wurden hingerichtet und ihre Gter eingezogen. Viele Protestanten wanderten aus, das gauzeland wurde zur katholischen Religion zurckgefhrt, und den Majesttsbrief lie der Kaiser vernichten. Fr den geflchteten Winterknig" traten jetzt drei Abenteurer auf den Kampfplatz, der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach, der Administrator des Bistums Halberstadt Christian von Braunschweig, der tolle Christian" genannt, und der schon genannte Graf Er ust vou Mansf eld. Mit ihren rohen Sldnerscharen brand-schtzten sie das ganze westliche Deutschland, lebten nach dem von ihnen aufgestellten Grundsatze, da der Krieg den Krieg ernhren msse." vom Raube und verbten die unerhrtesten Greuel. Der kaiserliche Feldherr Tilly zog gegen sie und besiegte den Markgrafen von Baden-Dnrlach bei W i m p f e n am Neckar, den Halberstdter bei H ch st am Main und vertrieb die wilden Raubscharen aus der Pfalz, die nebst der Kur-wrde vom Kaiser dem Herzog Maximilian von Bayern verliehen wurde. 3. Der niederschsisch-dnische Krieg. 16251629. Christian von Braunschweig hatte sich mit seinen Scharen nach Norddeutschland geflchtet und plnderte und verwstete die Bistmer Paderborn und Mnster in der schndlichsten Weise. Tilly zog gegen ihn, stellte ihn bei Stadtlohn im Regierungsbezirk Mnster und besiegte ihn voll-stndig in jener Gegend, die noch heute als das Blutfeld" bezeichnet wird (1623). Unterdessen hatten die Protestanten und die norddeutschen Fürsten einen neuen Bundesgenossen an dem Könige Christian Iv. von Dnemark gefunden, der als Herzog von Schleswig-Holstein zugleich deutscher Reichsfrst war und den es nach den beiden Bistmern Bremen und Verden gelstete; auch Erust vou Mansseld war wieder ans dem Kampfplatze erschienen. > Dem Kaiser, der zu sehr von der Liga und dem Herzoge Maximilian von Bayern abhngig war. kam unerwartet neue Hilse durch Wallen-stein, der sich erbot, auf eigene Kosten ein Heer von 40 000 Mann ins Feld zu fchickeu. Walleustein und der kaiserliche Feldherr Tilly drangen gemeinsam gegen die Feinde in Norddeutschland vor, Tilly schlug Christian Iv. *) Vergleiche H. Linggs Gedicht Der Winterkvnig."

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 269

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
. ,/y ____ ______ . . ____ / ' / ' ' / - ,!/ .-in dem von einer zncht- nnb schamlosen Solbateska die scheulichsten Greuel verbt und Land und Leute in der unerhrtesten Weise bedrckt wrben; gauz besonders hatten Elsa. Bayern und Bhmen durch den langen Krieg schrecklich zu leiden. Die Heere kmpften mit Wechsel-seitigem Glcke, weil es an einer einheitlichen Leitung fehlte. Wichtige Schlachten wrben bei 33reitenfetb (1642) und Jankau (1645) geschlagen ; in beiden siegte der schwedische Feldherr Torsten son. Die letzte Kriegstat war die Eroberung der Kleinseite von Prag; tn^. Prag hatte das traurige Kriegsdrama begonnen, in Prag sollte es auch beendigt werden. Nach langen, schwierigen Verhandlungen, die", teils in Osnabrck, teils in Munster i. W. stattsanben, kam enblich im Jahre 1648 der lang ersehnte Friebe zustande. (>. Der Westflische Friede. 1648. Durch den sogenannten Westflischen Frieden wrbe folgendes beschlossen: a. Politische Bestimmungen. Schweden erhielt Vorpommern mit Stettin, die Odermndnngen und die Insel Rgeu, auerdem die Stadt Wismar und die Bistmer Bremen ohne die Stadt und Verden, ferner 5 Mill. Taler Kriegsentschdigung. Das Ziel Gustav Adolfs, die Beherrschung des Handels auf der Ostsee, war mit erreicht. Als Reichsstand hatte Schweden Sitz und Stimme auf den deutscheu Reichstagen. Fraukreich bekam den grten Teil vom Elsa auer der Stadt Straburg; die Besitzergreifung von Metz, Toul und V er dun wurde besttigt. Brandenburg machte zwar seine Rechte ans Pommern geltend, bekam aber nur Hinterpommern nebst dem Stifte Kamin und als Entschdigung fr Vorpommern die ehemaligen Bistmer Magdeburg, Halber st adt und Minden. Hollanc und die Schweiz schieden als selbstndige Staaten ans Deutschland aus. b. Staatsrechtliche Bestimmungen. Die Ncichssrsten erhielten volle Landeshoheit zugebilligt; sie dursten ferner unters sich und mit auswrtigen Fürsten Bndnisse schlieen, nur,^ nicht gegen Kaiser und Reich. Der Kaiser war in allen wichtigen Reichs an gelegen heitert an die Abstimmung der Reichs stnde gebunden. c. Religise Bestimmungen. Den Katholiken, Pro -testanten und Reformierten wurde freie Religionsbung zuerkannt unl) ihnen der Besitz jener geistlichen Gter besttigt, die sie vor dem Jahre 1624 (Normaljahr) in Hnden gehabt hatten.

9. Die mittlere und neue Welt - S. 37

1873 - München : Lindauer
37 -eüums auf, und von 717-730 wirkte der Hl. Korbknian teils zu Freising, teils zu Matjes an der Etsch für die Verbreitung das Christentums. Als der eigentliche „Apostel Deutschlands" wrrd der Benediktinermönch Winfried aus Westsex angesehen, der als Bischof Bonisazins genannt wurde. Er traf 716 in Deutschland ein, bekehrte die Friseu, Hessen (deren heilige Donnereiche bei Geismar durch seine eigene Hand gefällt wurde) und Thüringer, teilte Boioarien mit des Herzogs Odilo Zustimmung ht sechs Bistümer und stiftete allenthalben Kirchen, Klöster und Schulen. Vom Papste ursprünglich zum Bischof, dann zum Erzbischof von Germanien ohne bestimmten Sitz, und schließlich (748) zum Erzbischof von Mainz erhoben, legte er, nachdem er das Christentum in Deutschland zureichend begründet glaubte, seine Würde nieder und saud bei den Frisen, die er sämtlich für das Christentum zu gewinnen hoffte, den Martvrertod (755). Nach dem Hinaanae des hl. Bonifazins hat sich Kaiser Karl der Große um die Befestigung und Ausbreitung des Christentums m den germanischen Landen unsterbliche Verdienste gesammelt. Er bewog die Sachsen zur Annahme des Christentums und gründete zur Befestigung desselben acht Bistümer: Münster und Osnabrück-für die nördliche Hälfte von Westfalen (das südliche Westfalen kam zur Erzdiözese Köln), Paderborn und Minden für dreengern, Bremen, Verden und Hildesheim für die Ostfalen, und ^ alberstadt für die thüringischen Sachsen. Mit dem Christen-tume verbreitete sich das Klosterleben, das der hl. Antonrns um 305 in der ägyptischen Wüste ins Leben gerufen und dessen Schüler Pacho'mius fester begründet hatte, nach dem Abendlande, wo dasselbe durch den hl. Benediktus, Abt des von ihm gestifteten Klosters Mo nte-Kafsi^no bei Neapel, eine neue Gestaltung erhielt und in dieser bei den Deutschen willige Aufnahme fand. — Die Verfassung erfuhr zunächst durch das von den merovingischen Königen eingeführte Lehenswefen eine Änderung. Für Geschenke, anfangs bewegliche, später unbewegliche, verpflichtete sich der Freie einem Fürsten oder andern weltlichen oder geistlichen Großen zur unbedingten Ergebenheit, d. H. er wurde der Mauu oder Soldat des Fürsten oder Großen. Dieses Verhältniß hieß das Lehens-verhältniß, das Gut hieß Lehengut, der Verleiher war Lehensherr, der Empfänger Lehensmann (Basse, Vasalle). Anfangs erlosch der Lehens vertrag mit dem Tode des Lehensherrn oder Lehensmannes, und das Lehen fiel wieder zurück. Später gingen die Lehen auf Kinder, Kindeskinder und Verwandte über, anfänglich in männlicher Linie (Mannslehen), bald auch in weiblicher Linie (Kunkel- oder Rockenlehen). Eine weitere Umgestaltung erlitt die Verfassung unter den Karolingern vornehmlich durch zwei Maßregeln. Die erste dieser Maßregeln war das Svnodalgericht, ein geistliches Rüge-

10. Die mittlere und neue Welt - S. 119

1873 - München : Lindauer
119 Philipp, welcher allein den Krieg nicht fortführen konnte, ergab sich dem Kaiser und durfte seine Länder behalten, mußte aber gleich Johann Friedrich dem Kars er als Ge- ^^Kaum^war Herzog Moritz in den Besitz der sächsischen Kurwürde gelangt, so siel er vom Kaiser ab, verlangte die Freilassung seines Schwiegervaters, des Landgrafen von Helsen,> und spielte, um Geld zu bekommen, dem Könige Heinrich Ii von Frankreich die deutschen Städte Metz, Tonl und Verdun in die Hände (1552). Sein Plan, den Kaiser in Innsbruck gefangenzunehmen, ward durch die Flucht des Kaisers nach ^illach in Karnthen vereitelt. Gemäß dem Vertrage, der loo2 zu Pass au geschlossen wurde (s. S. 114), ward der Landgraf Philipp in Freiheit gesetzt, und Johann Friedrich, den der Kaiser schon bei seiner'abreise von Innsbruck freigegeben hatte, ward wreder H erz o g von Sachsen itnb Landgraf von Thüringen und Meitzen. Die Bistümer und Städte Metz, Tonl und Verdun konnten von Frankreich nicht zurückerobert werden (und wurden diesem . Reiche durch den westfälischen Frieden 1648 förmlich einverleibt.) Den Augsburger Religionsfrieden, 1555, s. S. 114. Harts Mdankung. Der vielen Negierungssorgen müde und gebeugt durch des Alters Leiden übergab Karl 1554 Neapel, 1555 die Niederlande, und 1556 auch die Kroue Spaniens seinem öohue Philipp, entsagte 1556 der Krone Deutschlands zu Gunsten 'seines"bruders Ferdinand und schloß lein thatenreiches Leben 1558 in einer zum Hieronvmitenkloster San Justo in Spanien gehörigen Wohnling. Sein Bruder Ferdinand I (1556—1564), seit 1531 römischer König, wurde Xvon den Kurfürsten erst 1558 förmlich zum Kaiser gewählt. Er machte den Versuch, ganz Ungarn seinem Zepter zu unterwerfen, mußte aber in einem Waffenstillstände (1562) den Türken alles überlasten, was sie in Ung arn an sich gerissen hatten. Sein Sohn und Nachfolger Maximilian Ii (1564—1576) trat dem Fürsten von Siebenbürgen, Johann Sigmund von Zapo lh a, und dem Sultan So'lyman, welche der habsbnrgischen Herrschaft in Ungarn ent Ende machen wollten, mit Erfolg entgegen. Solyman starb vor der Festung Sigeth, die de; Graf Zrinyi mit dem größten Heldenmute verteidigte. Nachdem Zrinyi gefallen und Sigeth in Schutt und Asche gesunken war, schloß Solymans Nachfolger, Selim Ii, einen Frieden, der beide Teile im Besitze ihrer Eroberungen ließ. Auf Mar Ii folgte sein ältester Sohn, Rudolf Ii (1576—1612). Unter ihm traten mehrere p r o-testantische Fürsten und Reichsstädte, welche der Macht
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