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1. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 104

1895 - Elberfeld : Wülfing
104 Su bringen. Napoleon versuchte an diesem Tage, den Kaiser von Osterreich aus seine Seite zu ziehen, indem er ihm groe Versprechungen machte; aber es gelang ihm nicht. c- Der Sieg am 18. Oktober. Am 18. Oktober sing der schreckliche Kamps von neuem an, und nun traf auch der lngst er/vartete Kronprinz von Schweden mit preuischen und schwedischen Soldaten ein. Whrend der Schlacht gingen die Sachsen zu ihren deutschen Brdern der. Am blutigsten war an diesem Tage der Kampf bei dem Dorfe Probstheida, welches die Franzosen stark be-festigt hatten. Wenn dieses Dorf verloren ging, so hatten sie auch die Schlacht verloren; denn dann konnten sie sich nicht mehr halten. Als Napoleon sah, da die Seinigen hier zu weichen begannen, lie er seine alte Garde vorrcken. Aber es half nichts. Zuletzt gewannen die Preußen und ihre Verbndeten doch das Dorf; aber sie schritten hoch der Leichenhaufen hinweg und wateten im rauchenden Blute. Die verbndeten Herrscher sahen von einem Hgel aus die gewaltigen Anstrengungen der Ihrigen. Um halb fnf beschlossen sie, den Kampf einzustellen, denn schon war auch an andern Stellen der Feind zurck-getrieben. . Auf dem Schlachtfelde und in den Lazaretten. Dle Schlacht war gewonnen. Aber grausig sah es auf dem Schlacht-felde aus. Viele, viele Tausende, welche schwer oder leicht verwundet waren, chzten und sthnten jmmerlich. Die Nacht fiel kalt herein, und niemand nahm sich der Armen an. Es fehlte an rzten und Krankenpflegern, und die Soldaten waren todmde. Wohin sollte man die Verwundeten auch alle bringen? In Leipzig saen noch die Franzosen fest, erst andern Tags wurden sie daraus verjagt. Nun erst konnte man fr die Toten und Verwundeten sorgen. Dazu brauchte man mehrere Tage. In der Zeit waren schon viele, die da Tage und Nchte auf der kalten, nassen Erde gelegen hatten, gestorben. Aber auch in den 50 Lazaretten Leipzigs starben noch fast 80000 an ihren Wunden oder am verzehrenden Fieber. So schwere Opfer hat es gekostet, bis unser Vaterland aus der Gewalt der Franzosen erlst worden ist. 4. find! der Entsckeillungsscktaciit (1814. 1815). a. Der bergang der den Rhein. Nach der Schlacht bei Leipzig konnte sich Napoleon nicht lnger in Deutschland halten. Er eilte mit seinem Heere dem Rheine zu. Was jenseits dieses Stromes lag, war franzsisches Land. Denn schon ungefhr 20 Jahre frher (1795) war die ganze linke Rheinseite (Trier, Aachen, Koblenz, Kln, Jlich und Cleve) von franzsischen Heeren erobert und dann mit Frankreich vereinigt worden. Aber auch diese Lnder sollten fr Deutschland wieder gewonnen werden. In der Neujahrsnacht von 1813

2. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 107

1895 - Elberfeld : Wülfing
107 Wagen zu springen und sich auf ein Pferd zu werfen, mu aber Hut und Degen zurcklassen. e. Der zweite Pariser Friede. Napoleon hatte zum zweitenmale alles verloren. Am 7. Juli 1815 zogen die verbndeten Heere abermals in Paris ein. Napoleon wurde nun hrter bestraft, als das erste Mal. Auf einem englischen Schiffe wurde er nach der ein-samen Insel St. Helena (mitten im atlantischen Ozean) gebracht, wo er nach 6 Jahren gestorben ist. Auch die Stadt Paris und das ganze franzsische Volk kamen diesmal nicht so leicht weg wie das erste Mal. 600 Millionen Mark Kriegssteuern muten bezahlt und die geraubten Kunstschtze ausgeliefert werden. 150 000 Soldaten der Verbndeten blieben 5 Jahre lang in den Grenzfestungen, um das Land zu be-wachen. Die frher geraubten Lnder Elsa und Lothringen brauchten die Franzosen aber nicht abzugeben; man begngte sich mit der Ab-tretung einiger kleiner Gebiete auf der linken Rheinseite. f. Der Wiener Kongre. Napoleons Wiederkunft hatte die Mchte dahin gebracht, in Wien sich der die Verteilung der Lnder zu einigen. Preußen ging aus dem Kriege nicht mit so groen Vorteilen hervor, wie sich gebhrt htte. Seine alten Besitzungen Ansbach und Baireuth kamen an Bayern; Hannover erhielt Ostfriesland. Dagegen erhielt Preußen die grere Hlfte von Sachsen und auer seinen vormaligen Besitzungen in Westfalen und am Rhein die Herzogtmer Jlich und Berg, das Siegener Land und die geistlichen Gebiete von Kln und Trier, so da es drei neue Provinzen Sachsen, Rheinprovinz und Westfalen bilden konnte. Auch muten die Schweden ihre letzte deutsche Besitzung, Neuvorpommern nebst Rgen, an Preußen abtreten. Von den polnischen Erwerbungen wurde die Provinz Posen gebildet. g. Der deutsche Bund. Eine Hoffnung erfllte der Wiener Kongre nicht, ein einheitliches deutsches Reich wurde nicht gegrndet. An Stelle des ehemaligen deutschen Reiches trat der Deutsche Bund. In ihm vereinigten sich 34 deutsche Lnder und 4 freie Städte zur Erhaltung der innern und uern Sicherheit Deutschlands. Die Angelegenheiten des Bundes wurden beraten und besorgt durch eine Versammlung von Gesandten der einzelnen Regierungen, welche in Frankfurt am Main unter dem Vorsitze sterreichs den Bundestag bildeten. Die Urkunde des Bundes, die Bundesakte, wurde am 8. Juni 1815 von den deutschen Fürsten und freien Stdten unterzeichnet. (G. u. S. Ii. Nr. 219: Leipzig. Nr. 222: Belle-Alliance.)

3. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 62

1895 - Elberfeld : Wülfing
62 endlich den Oberbefehl wieder, aber nur unter der Be- Tt?^nfn Armee nicilt dem Kaiser, sondern ihm selbst Treue schwren solle, ja, dafs der Kaiser nicht einmal a deil erscheinen drfe. In kurzer Zeit waren wieder 50000 Mann um ihn versammelt. e. Die Schlacht bei Ltzen. Wauenstein wandte sich gegen Sachsen. Rasch eilte der Schwedenknig ihm nach. Bei Ltzen traf er am 16. Nov. 1632 auf die kaiserlichen Kriegsvolker. Lange und blutig wurde um den Sieg gerungen. Endlich ist er in den Hnden der Schweden Aber er ist teuer erkauft, denn Gustav Adolf ist unter den Toten. f. Wallensteins Tod. Wauenstein mufste sein Heer nach Bhmen zurckfhren. Hier blieb er stehen und war mcht zu bewegen, wieder gegen die Schweden vorzugehen. Dies machte ihn dem Kaiser verdchtig. Man beschuldigte ihn, er suche ein Bndnis mit den Schweden und wolle sich zum König von Bhmen machen. Da erklrte ihn der Kaiser fr abgesetzt und befahl einigen Offizieren, sich des Wauenstein tot oder lebendig zu bemchtigen. Bald darauf wurde der gewaltige Mann auf dem Schlosse zu Eger, wohin er sich mit wenigen Getreuen zurckgezogen hatte, des Nachts m seinem Schlafzimmer ermordet (1634). g. Das Ende des Krieges. Nach Gustav Adolfs Tode setzten schwedische Generale den Krieg fort, der nun noch volle 16 Jahre dauerte. Immer hher stieg das Elend das er der Deutschland verbreitete. Die Schweden waren spter die schlimmsten im Sengen und Brennen, Morden und Plndern, so dafs man in den Kirchen betete: Aus der Schweden Not erlse uns, Herre Gott!" Um das Unglck vou zu machen, riefen die Schweden auch noch die Franzosen zur Hilfe herbei. Es war kein Religionskrieg mehr. Blutige Schlachten wurden noch geschlagen. Doch gewann kerne der kmpfenden Parteien dauernd die Oberhand. Endlich kam nach langen Verhandlungen 1648 der Friede zu stnde. In Mnster wurde er mit den Franzosen, in Osnabrck mit den Schweden abgeschlossen. Daher heifst er der westflische Friede. In demselben wurde folgendes bestimmt: 1. Der Augsburger Religionsfriede (1555) wurde besttigt und auf die Reformierten ausgedehnt. 2. Frankreich bekam aufser Metz, Toul und Verdun den grfsten Teil vom Elsafs.

4. Abth. 1 - S. 125

1818 - Elberfeld : Büschler
Matthias. 125 entdeckt, von welchem sie ihrer Parthei^rosie Vor- theile versprachen; in denen der Unirten aber die Freude über die anscheinende Kränklichkeit deffel- den. Der Fürst Christian von Anhalt, einer der Thatigsten unter den letzteren, soll sich, die Zwei- deutigkeit von dem Feste hernehmend, geäußert haben: „Wenn es zum Tanze komme, so werde Matthias keine große Sprünge mehr machen. " In der That zeigte sich auch der neue Kaiser nicht so thätig, als man von ihm erwartet hatte; es schien, als wenn er seinen Bruder von seinen Thronen verdrängt habe, um dessen Zaudern und Unschlüssigkeit nur fortzusetzen. Dagegen arbeite- ten die Leidenschaften desto heftiger in den Gemü- ihern der Zeitgenossen und bereiteten die schweren Ausbrüche des Hasses vor, welche noch unter Mat- thias Regierung den Anfang nahmen. In den chstreichischen L ndern eiferten die Religionspar- theien, durch ihre Prediger von den Kanzeln dazu aufgefordert, mit neuer Heftigkeit gegen einander; das menschlich - sittliche Verhaltniß zwischen ihnen war fast ganz vernichtet; denn solcher Haß, weil er das Heiligste berührt, was der Mensch besitzt, ist der unversöhnlichste. Ini übrigen Teutfchland ereigneten sich gleich- falls einige bedenkliche Falle. In Aachen wa- ren, neue Streitigkeiten ausgebrochen; eben so zwi- schen der Stadt Köln und den beiden Besitzern der Iulichfchen Lande, weil diese, den Kölnern zum Schaden, den Ort Mülheim am Rheni m eine Stadt umzuschaffen suchten. In beiden Fal- len entschied der Kaiser zu Gunsten der katholi- schen Parthei, und erregte dadurch bei dsn Pro- testanten neue Sorge. Sein Spruch wegen Mül- heim wurde aber wohl wenig gefruchtet haben, wenn nicht die beiden fürstlichen Hause-, welche von der jülichschen Erbschaft Besitz- genommen hat- ten, unter sich selbst zerfallen waren. Der pfäl- zische Prinz Wolfgang Wilhelm sollte eine Tochter des brandenburgifchen Hauses heirathen und kam deshalb nach Berlin. Hier aber, berm

5. Abth. 1 - S. 190

1818 - Elberfeld : Büschler
190 Vi.ztr. Karl V bis zum westph.fried. 1620 -1648 zureißen, damit seine Heere immer den freien Weg in das teutsche Land fanden. Durch diesen Frie- den fielen die Vormauern des südlichen Terusch- lands größtentheils in des Erbfeindes Hand. Tue französischen Gesandten jubelten laut, daß Frank- reich noch nie einen so vortheilhafren Frieden ge- schloffen habe. 2) Schweden, welches auch große Forde- rungen gemacht hatte, aber an dem stolzen und wenig gewandten Johann Oxen stier na, des großen Reichskanzlers Sohne, und dem bestech- lichen Rath Adler Saloius, nicht die besten Vertreter fand, begnügte sich mit V 0 r p 0 mme r n und Stettin, nebst der Insel R ü gen , der Stadt Wiömar in Meklenburg, und den Bis- thümern Bremen und Verden an der Weser; Ländern, die zum Theil arm waren und zerstreut lagen. Auch hat Schweden von ihrem Besitze kei. nen Mißbrauch gegen unser Vaterland gemacht. Zum Ersatz der Kriegskosten wurden den Schweden noch 5 Millionen Thaler zugesagt, die das ausge- sogene Reich aufbringen sollte. 3) Der C h u r f ü r st von B r a n d e n b u r g, welcher auf das ganze pommerfche Land gegründete 2lnsprüche hatte, erhielt Hinterpommern, und zur Entschädigung für Vorpommern das Erzbis- thum Magdeburg, die Bisrhümer H alber- st a dt, Minden und Kamin, als weltliche Fürstenthümer. 4) Meklenburg erhielt für Wismar die Bisthumer Schwerin und R a tz e b u r g. 5) Hessen kassel, welches von Anfang an U-nveränderllch an Schweden gehalten hatte, und dessen kluge und schöne Landgrafin Am alle Aller Herzen zu gewinnen wußte, erhielt durch schwedi- sche und französische Vermittlung, obgleich es nichts verloren hatte, einige Oerrer in Westphalen und 600,000 Reichsthaler. 6) B ra u n sch w e i g Lüneburg, welches Ansprüche auf Magdeburg und Minden, und nach- her auf das Btslhum Osnabrück machte, er--

6. Abth. 1 - S. 207

1818 - Elberfeld : Büschler
20. J Leopold I und Ludwig Xiv. zöstfches Geld bestochen. Solche Wirkungen hatte der Rheinische Bund heroorgebracht— So, von aller Hülfe verlassen, sielen die Niederlande bald in Ludwigs Hönde ; und in einem Frieden zu Aachen ib68 mußten die Spanier eine Reihe von Gränzstadten an Frankreich abtreten, um nur ei- nen Theck des Landes zu retten. Darauf uberzog Frankreich im Jahr 1672 mit höchst ungerechteni Kriege die Holländer; denn wenn es ihnen gar gelang, diese zu unterdrücken, so konnten sie auch zur See Europa Gesetze vor- schreiben. Die neue Gefahr wirkte eben so wenig auf die teutschen Fürsten, als die erste; sie sahen ruhig zu, ja, der Churfürst von Köln und der kriegerische Bischof von Munster, Bernhard von Galen, ein merkwürdiger Mann seiner Zeit, schlossen ein Bündttiß mit Frankreich. Nur der Churfurft Friedrich Wilhelin von Brandenburg, auch unter dem Namen des großen Chur- fürsten bekannt, durchschaute die Verhältnisse der Völker am klarsten und sah die Nolhivendigkeit ickn, das europäische Gleichgewicht nicht untergehen zu lassen. Er rüstete sich zur Vertheidigung seiner wesiphali chen Lander, welche au den Kriegsschau- platz glanzten; — durch die endliche Eiuschejdung der jülichschen Erbstreitigkeit hatte er das Herzog- thum Kleoe und die Grafschaften Mark u>id Ra- vensberg erhalten, Pfalz-'Neuburg aber die Her« zogthumer Jülich und Berg. — Friedrich Wilhelm brachte auch den Kaiser Leopold zu kriegerischen Maaßregeln gegen die französischen Eroberungs- Versuche; beide zusaminen ließen 1672 ein verbün- detes Heer unter dem kaiserlichen Feldherrn Mon- tecu culi kn's Feld rücken. Allein es >var den Oest- reichern mit dem Kriege nicht Ernst, weil der al- lesvermögende Rarhgeber des Kaisers, der Fürst von Lobkowltz, durch die Franzosen geivonnen war und den Feldherrn von ernsthaften Unternehmun- gen zurückhwlt. Der Churfürst sah sein schönes Heer durch Hin - und Herziehen, durch Hunger und Krankheiten, verderben und schloß j.t>73 zu

7. Abth. 1 - S. 224

1818 - Elberfeld : Büschler
224 Vh-Ztr.vom wkstph.fried, bisjetzt. 1643^1817- mehreres an, was er herausgeben wollte, unter andern auch die wichtige Festung Straßburg. At- lein kaum waren die Unterhandlungen angefan- gen, so wußte er, durch die alten Künste, die Verbündeten zu trennen, indem er Holland, Eng- land und Spanien besondere Vortheile gewährte» Sie schlossen daher den Frieden für sich und ließen. -Kaiser und Reich allein. Nun sprachen die fran- zösischen Gesandten wieder in ihrem übermüthigen Tone. Als von Ersatz der ungeheuren Kriegsschä- den die Rede war, die sie angerichtet hatten, und Worms und Speier allein lhren Verlust auf 9 Millionen Gulden angaben, Baden auf ö Millio- nen , Würtenherg auf 10; da antworteten sie höh- nisch : „Der Krieg führe manches Unheil nut stch» Wollten die Teutschen hartnäckig auf Genugthuung bestehen, so mochten sie ihre Heere mitten iw Frankreich führen, und dort plündern oder ero- bern, so viel sie wollten«" — Endlich versprachen sie von den eroberten Plätzen Freiburg, Breisach und Philippsburg und die reunirten Gegenden -außer dem Elsaß herauszugeben. — Da man nun Alles in Ordnung glaubte, am letzten Abend vor der Unterzeichnung des Friedens, kamen dke fran- zösischen Gesandten noch mit einer Bedingung, deren Annahme sie durchaus forderten, „daß nem- lich in allen jetzt znrückgegebeneu reunirten Orten die katholische Religion bleibe, wie sie sich finde;" das heißt, in 1922 teutschen Ortschaften, die vor- her protestantisch gewesen waren, und in denen die Franzosen während ihrer Besetzung den katho- lischen Gottesdienst wieder cingeführt hatten, sollte derselbe blerben. Die protestantischen Gesandten aus Tsutschland sträubten sich zwar sehr gegen diese Klausel, allein ihr Widerspruch wurde nicht gehört, und der Friede unterzeichnet. Das Schlimmste bei der Sache, und was Ludwig gerade dadurch be^we^kto, war, daß die Protestanten den Kaiser selbst als die geheime Triebfeder bei dieser rps- wickischen Klausel ansahen, und daher neues Miß- trauen, der Religion wegen, rn Teurschland entstand-

8. Abth. 1 - S. 380

1818 - Elberfeld : Büschler
58o Vii. Ztr. vom westph. Fried. bisjetzt. 1648-1817. eine N e i ch s d e p u ta t i 0 n ni'edergesetzt , unter Frankreichs und Rußlands Vermittlung; sie fing aui 24. August 1802 ihre Sitzungen an, und be- schloß sie am io. May i8o3. Der Reichsdeputa- tionsschluß enthielt folgende wesentliche Anord- nungen : 1. Von allen geistlichen Fürsten blieb nur der von Maynz als Churfürst Erzkanzler übrig und verlegte seinen erzbischöflichen Stuhl von Niaynz nach R e g e n S b n r g. Als Ge- biet erhielt er die Furstenthümer Aschsffen- burg und Regensburg und die Grafschaft Wetzlar. 2. Der Churfürst von Baiern, der 220 O.uadratmeilen mit 760,000 Einwohnern ver- lor , erhielt dafür 3ob Quadratmeilen mit 861,000 Einwohnern wieder, nemlill» d,e Hoch- stifrer Bamberg, Würzburg und Pastau, eine Anzahl Ae in rer von andern, schicklich liegenden Landstrichen, und 17 freie Reichsstädte in Schwaben und Franken; Ulm war die größte unter ihnen. Z. Das Haus Brandenburg, verlierend 46 O.uadratmeilen mjt 122,000 Einwohnern, er- hielt .dafür die Hochstifter Hildesheim und , Paderborn, nebst einem Theile von Münster, einige Reichsabteien und Reichsstädte in Ober- Sachsen und Westphalen, zusammen240o.ua- dratmeilen mit einer halben Million Ein- wohner. 4. Chur braunschwelg oder Hannover, welches seine Ansprüche auf Hildesheim und einige andere Länder aufgab, erhielt den völ- ligen Besitz von Osnabrück, welches seit dem westphallschen Frieden nur abwechselnd von einem seiner Prinzen beherrscht war. ¿j, Wittenberg, erhielt für einen geringen Verlust legse,t? Rhszneö Stifter und Reichs-

9. Abth. 1 - S. 381

1818 - Elberfeld : Büschler
Der Friede zu Lüvepille. 38i städte in Schwaben mit 100,000 Einw., nebst der Chu rwürde. 6. Hessen-Cassel, welches in ähnlichem Falle war, bekam mit der Churwürde auch eine Vergrößerung von 10,000 Einw. 7. Hessen-Darmstadt, verlor etwa 24 Qua- dratmeilen mit 66,000 Einw. , wofür es Mayajische Aemter am rechten Rheinufer, ei- nige Abteyen und das Herzogthum Westphalen, welches jum Hochstift Köln gehört hatte, 96 Quadratmerlen mit i3o,ooo Einw. bekam. 8. Baden, welches auch die Churwürde an- nahm, ersetzte einen Verlust von 38 000 Einw. mit 60 Quadratm. und 240,000 Einw., uem- sich dem Hochstifk Kostanz, den Ueberbleibselkr der Hochstifte Sperer, Straßburg und Basel an> rechten Rhe-nufer, den pfälzischen Städ- ten und Aemtern Heidelberg und Manheim, und mehreren <lldle,en und Reichsstädten. h. Auch Qr a nle n Nassau, welches in Teutsch- land nichts besessen hatte, sollte für seinen Verlust in Holland bei lins Ersatz bekommen; ihm wurden die Stifter Fulda und Corvey und mehrere Abteien mit 46,000 Quadratmei- len und 1.20,000' Elnw. eingeräumt. 10. Eben so erhielten die andern nassauischen Häuser, der Herzog von Oldenburg und der Fürst von Turn undta^ris einige, ihren Ver- lusten angemessene, Eulfchädigungen. Bei diesen Unterhandlungen gab Frankreich, herrischer nn6 viel anmaßender, als bei dem west- phä^ischen Frieden, das Gesetz, und durch Errhei- lung oder Verweigerung seiner Gunst befesugle es seinen Einfluß auf unser unglüchliches Vaterland, wie noch nie. ,Denn an seinem Worte hing da- mahls , ui einer Zeit, die euien Gewinn an äuße- rer Ausdehnung noch immer für das Höchste hielt, Wehl und Wehe. Der Friede von Lüneville hatte alle geistlichen

10. Abth. 1 - S. 430

1818 - Elberfeld : Büschler
43a Vii. Ztr. vom westph. Fried. bisjetzt. 1648-2.827. daß nicht Einzelne, nicht dieser und jener Name, sondern der wehende Othem der Begeisterung in Allen das Außerordentliche vollbracht hat; denn dieses ist das Zeichen großer Zeltalter. 72. Neue teutsche Bundesacte/ 8. Junp 1815. Nachdem der Feind des Friedens und der 9?uhe endlich, durchviete Arbeit und viel vergossenes Blut, in Fesseln gelegt war, kehrte der Friede wieder in das durch mehr als zwanzig qualvolle Jahre athemlos hindurch getriebene Europa zuruck. Aber so viel war rn dieser langen Zeit aus den alten Fugen gewichen, so vieles untergegangen oder ganz neu hervorgekeimt, daß es als unmöglich erkannt wurde, in dem Laufe von Tagen und Wochen eine neue Ordnung zu stiften. Es wurde daher in dem Pariser Frieden (20. May 2624) vieles unentschieden gelassen und auf einen großen Congreß aller europäischen Mächte zu Wien verschoben. Ueber unser Vaterland war so viel festgesetzt worden, daß es die Länder, welche, seit dem Jahre 270,2, feit dem Ausbruche der Revolutionskriege, verloren gegangen waren, also das linke Rheinufer vom Elsaß abwärts, bis auf tyenige Ausnahmen wieder erlangen, und fer- ner, daß seine künftige Verfassung ein freier Bund selbstständiger und unabhängiger Staaten seyn sollest Wohl trauerte mancher, daß nicht der ganze vaterländische Strom, von seinen Quellen bis zu den Mündungen, unserm Bunde angehö- ren solle; das die Schweiz die südwestliche Vor- mauer Teutschlands, in dieser großen Zeit nicht für uns wiedergewonnen sey , daß das Elsaß und das Thor des Oberrheins, Straßburg, so wie auch das
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