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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 183

1911 - Erfurt : Keyser
— 183 — sandle sofort eine ansehnliche Summe an Schillers Gattin, wobei er freilich bemerkte, daß er sich aus eine bestimmte Erhöhung der Pension „alleweile" nicht einlassen könne. Rückkehr: Obwohl Schiller und seiner Gemahlin die Tage in Erfurt angenehm verflossen, suhlten sich beide doch nicht ganz wohl hier. Sie sehnten sich nach der eigenen Häuslichkeit und kürzten deshalb den noch auf längere Zeit berechneten Aufenthalt ab. — Ihre Abreise erfolgte am 1. Oktober. (Nach Albert Pick.) 64. Französische Emigranten in Erfurt. Ihre Ankunft: Die französischen Ausgewanderten, die in den Rheinstädten eine Zuflucht gefunden halten, flohen bei Au-nährnng der Franzosen weiter ins deutsche Land hinein. Dabei wählten viele Erfurt als neuen Wobnsitz, da man ihnen von befreundeter Seite die Stadt vorteilhaft geschildert hatte. Seit Anfang 1795 kamen sie in großer Zahl hier an. Unter ihnen waren viele, die einst eine glänzende Rolle gespielt Hatten. Ehemalige Erzbischöse, Bischöfe, Aebte und dergleichen kamen zum Brühlertor hereingepilgert, und säst alle boten einen herzzerreißenden Anblick dar. Mit Bündelchen auf dem Rücken und mit zerrissenen und zerlumpten Kleidern hielten sie ihren Einzug. Einer von ihnen erzählte mit heilerer Miene, daß er nichts anderes gerettet habe als die Bibel, die er unter dem Arm trug. Tatsächlich hatten viele nicht einen roten Heller mehr in der Tasche; sie wußten nicht, wo sie einen Bissen Brot hernehmen, womit sie ihr Schlasgeld bezahlen sollten. Piele gingen barsuß, und dabei war es mitten im Winter. Sie erzählten auch, daß manche unterwegs liegen geblieben und erfroren wären. Ihre Lebensweise: Mitte Februar waren, wie durch Be- auftragte des Rates festgestellt wurde, schau über 1000 Vertriebene in der Stadt. Man räumte ihnen die Schottenkirche zum Gottesdienst ein. In ihr wurde von jetzt ab französisch gepredigt. Besonders ernst und streng begingen sie die heilige Woche. Viele speisten die ganze Zeit hindurch kein Fleisch. Alle Speisen, die sie genossen, mußten mit Cel geschmelzt sein, weil ihnen selbst die Butter verboten war. Auch erschienen viele in schwarzen Kleidern, die sie in den letzten Tagen gar nicht mehr ablegten. Gezwungene Beschäftigung: Mancher von den Emigranten, der einst bessere Tage gesehen halte, war gezwungen, sich seinen Lebensunterhalt durch Anfertigung kleiner Handarbeiten zu verdienen. So verkaufte bei der Feier der Peterkirmfe (Sonntag nach Ostern) auf dem Roßmcirkle (Herrmannsplatz) ein ehemaliger französischer Herzog Handkörbchen, Schächtelchen und Kästchen, die er selbst aus Pappe angefertigt hatte. Von seinem Stand aus rief er den Vorübergehenden sorlwäbrend zu: „Achetez des corbeilles

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 114

1911 - Erfurt : Keyser
Iii. Bus der Geschichte Erfurts von 1§00 ad. Stellung Erfurts zu Mainz und Sachsen und zum Reich: Um den Aufruhr der niederen Schichten der Bevölkerung, die durch die Straßensperre während der Streitigkeiten der Stadt mit Mainz und Sachsen (s. Nr. Ii) in große Not geraten waren, abzuwenden, hatte der Rat den Frieden von Amorbach und Weimar geschlossen (1483). In der Amorbacher Urkunde erkannte er das Mainzer Erzstist als den „rechten Erbherrn" an, dieses aber ließ Erfurt bei allen seinen Obrigkeiten, Herrlichkeiten, Gnaden, Freiheiten, Rechten und Gewohnheiten, die ziemlich bedeutende waren; denn außer der Erhebung des Marktzolls, der Freizinsen und eines geringen Anteils an der Gerichtsbarkeit standen dem Erzbischos keine weiteren Rechte mehr zu. Trotzdem war der Amorbacher Vertrag ein großer Sieg des Erzbischoss. Seine Anerkennung als „rechter Erbherr" der Stadt durch den Rat machte eine Entwicklung Erfurts zur völligen Unabhängigkeit von Mainz für die Zukunft unmöglich. Durch den Weimarer Vertrag aber, der Erfurt unter die Schutzherrschaft Sachsens brachte und ihm eine Steuer von fast unerschwinglicher Höhe auslegte, wurde geradezu eine Doppelherrschaft von Kurmainz und Kurfachfeu über die Stadt geschaffen und ein Zustand herbeigerührt, der in der Folge zu weiteren Kämpfen beider Gewalten um den Besitz Ersurts führen mußte. — Von 1417 bis 1471 war Erfurt als Reichsstadt angesehen worden, wie seine Ladungen zu den Reichstagen beweisen. Durch die Belehnung des Rates und der Bürgerschaft mit dem Reichslehen Kapellendorf (1352) war das Reich Erfurts „rechter Herr" und jene „des Reiches liebe Getreue" geworden; Erfurt hatte feit dieser Zeit den Königen die Lehenshuldigung geleistet, die zugleich die Hoheitshuldigung in sich schloß. Ta nun Kapellendorf auch nach 1483 der Stadt verblieb, fo war scheinbar nichts an der unmittelbaren Verbindung Erfurts mit dem Reiche geändert worden; aber wie schon oben gesagt, war es durch den Amorbacher Vertrag der Stadt unmöglich, sortan sich der anerkannten Macht des Erzstifts zu entziehen und in die Reihe der Reichsstädte einzutreten. Geldnot Erfurts: Beide Verträge hatten über Erfurt eine große Schuldenlast gebracht, die noch durch die in dieser Zeit eintretende allgemeine Geldentwertung bedeutend vergrößert wurde. Letztere hatten ihren Grund in der außerordentlich starken Ausbeutung der Edelmetalle im Harz und im sächsischen und ungarischen Erzgebirge und in dem Hereinfluten des überseeischen Gol-

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 120

1911 - Erfurt : Keyser
— 120 — bett prächtigen, zweistöckigen (Srfer, der in feinem giebelcirtigen Abschluß fast benfelben Ansban wie der stattliche Türeingang zeigt. i Der 3vjährige Krieg: Wie aber schon gesagt, hielt bic Besserung der Verhältnisse nicht an; durch den 30jährigen Krieg, in dem Erfurt furchtbar zu leiben hatte, würde fein Wohlstanb voliftänbig vernichtet (f. Das Erfurter Laub im 30jährigen Kriege, Nr. 47). Von den großen Heerführern biefer Zeit, sah die Stadt nur den Schwebenkönig Gustav Aböls, der am 22. September 1731 einritt (f. Nr. 48, 49, 50 u. 51). Er zeigte sich sehr hulbvoll und schenkte Erfurt viele Kloftergiiter; auch der Universität nahm er sich warmherzig an. Durch eine Verfügung vom 9. Oktober 1632 aus Nörblingen überließ er Erfurt alle weltlichen Rechte, die einst dem Erzbischof zugeftanben hatten, den Mainzer Hof, die fünf Kiichenbörfer, die beiben Stifter, 8 Klöster und enblich die noch dem katholischen Gottesbienste geweihten Pfarrkirchen. Er wollte die Stadt „für die dem evangelischen Wesen treu geleistete Assistenz" belohnen und zur Wieberaufrichtung der „fast gar zerfallenen uralten Akabemie" beitragen, zu bereu Förberung er schon im Jahre vorher der Stadt das Negier Kloster überwiesen hatte. Der Oberhoheit behielt der König sich freilich „in alleweg" vor. Doch schon der Prager Friebe 1635 brachte eine Aenberung der Erfurt so günstigen Verhältnisse. Der Kurfürst und die Klöster traten nach dem Abzüge der Schweden wieber in ihren alten Be-sitzsianb ein, ebenso würden die beiben Stiftskirchen von den Evangelischen geräumt. Die Universität, welche auch die ihr zugelegten Kloftergiiter wieber verlor, sank in den alten traurigen Zustanb zurück; benn der Rat war nicht imstanbe, ihr den Verlust aus eigenen Mitteln zu becken. Zwar kehrten die Schweden unter Bauer schon im folgenben Jahre in die Stadt zurück, nachdem sie biefetbe am 19. Dezember heftig beschossen hatten (f. Nr. 52); aber sie kümmerten sich nicht um ihre Verwaltung. Der Rat konnte nach eigenem Ermessen schalten und walten, und auch dem Kurfürsten von Mainz, feinen Beamten und der katholischen Geistlichkeit sicherten die Schweden die Erhaltung ihrer Güter und Rechte zu. Die ihnen gänzlich überlassene Eyriaksburg würde ebenso wie die Stadt aufs neue befestigt. Den hohen und starken Turm am Brühler Tor ließen die Schweden nieberreißen, auch legten sie den Wall weiter zurück, um die Burg mehr von der Stadt zu entfernen und biefe ihr unterzuorbnen. — Währenb der noch übrigen Dauer des Krieges finb die Schweden in Erfurt geblieben. Der letzte Teil der fchwebifchen Besatzung hat sogar erst 2 Jahre nach dem Friebensschlnß die Stadt verlassen, die nun auch baran beulen konnten, das Friebensfest zu feiern, herzlich froh, daß die schreckliche Kriegszeit enblich vorüber war (f. Nr. 53, 54, 55). Innerhalb des balb 20jährigen Aufenthaltes der Schweden, in welcher Zeit die Stadt boliftänbig frei von Mainz gewesen,

4. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 124

1911 - Erfurt : Keyser
— 124 — lichen Fürsten das Recht, sich für die an Frankreich verlorenen Gebiete durch Besitznahme geistlicher Landgebiete auf dem rechten Rheinufer und innerhalb Deutschlands zu entschädigen. Für Preußen wurden diese Entschädigungen in einem Vertrage vom 23. Mai 1802 genauer festgesetzt. Es erhielt für einen Verlust von 48 Quadrat-meilen mit 140 000 Einwohnern einen Gewinn von 220 Quadrat-meilen mit 520 000 Einwohnern, darunter das Mainzer Eichsfeld und das Erfurter Land. Durch einen Erlaß vom 6. Juni 1802 erklärte König Friedrich Wilhelm Iii. diese Gebiete für seinen Besitz. Ju Erfurt hatte man hiervon noch nichts Bestimmtes gehört, als am 5. August für das hier in Quartier stehende Kaiserliche Bataillon der Befehl zum Abmarsch eintraf. Er erfolgte vom 12. bis 17. August. Wenige Tage darauf wurde allen Ortschaften des Kreises und der Stadt ein Schreiben der Kurfürstlichen Regierung bekannt gegeben, welches das Einrücken der preußischen Truppen als bevorstehend mitteilte. Tatsächlich war in der Nacht vom 20. zum 21. das preußische Besatzungskorps, bestehend aus einem Bataillon Dragoner und 3 Bataillonen Infanterie, zusammen 3500 Mann, unter den Generalleutnants von Voß und v. Wartensleben in das Erfurter Land eingerückt und stand in Ilversgehofen. Nachdem am 21. August in der Frühe ein Offizier in die Stadt gekommen war und der versammelten Regierung die Besitznahme angezeigt hatte, rückten um 9 Uhr die preußischen Truppen durch das Krämpsertor in die Stadt ein. Am Tor wurden sie von einer Abordnung des Stadtrates empfangen. Dann marschierten sie nach dem Platz vor den Graden, wo die vom Petersberg kommende kurmainzische Besatzung dem neuen Landesherrn Treue schwur und unter die preußischen Soldaten verteilt wurde. Tore und Zitadellen waren inzwischen besetzt worden. Nunmehr wurde auf der Statthaltern, dem Rathaus, und an allen Toren der preußische Adler entfaltet und die Besitz-nahme-Urkunde angeschlagen. Die Infanterie quartierte man bei den Bürgern ein, die Dragoner aber kamen auf die Dörfer. — Durch den Reichs-Depntations-Hauptschluß in Regensburg vom 25. Februar 1803 wurde die Einverleibung endgültig anerkannt, und die kaiserliche Bestätigung erfolgte bierzu am 27. April 1803. Nunmehr entschloß sich auch der König, das neuerworbene Land persönlich auszusuchen. Am 30. Mai 1803 traf er mit seiner Gemahlin in Erfurt ein und stieg in der ehemaligen Statthaltern ab (f. Nr. 65). Durch die wiederholten Besuche des Königs-Paares, vor allem aber durch das leutselige Wesen desselben söhnten sich die Erfurter mit der neuen preußischen Verwaltung aus, die ihnen infolge der knappen, soldatischen Art anfangs nicht behagt hatte. Erfurt unter französischer Herrschaft: Aber schon 1806 endete die neue Herrschaft Preußens über Erfurt. Drei Tage nach der Schlacht bei Jena (14. 10. 1806) ergab sich die Stadt schimpf-

5. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 127

1911 - Erfurt : Keyser
— 127 — tu na Sachsen, eine von den 8 Provinzen,1) in die der preußische Staat durch die neue Verwaltungseinrichtung geteilt wurde. Jede der Provinzen, an deren Spitze ein Ober-Präsident gestellt wurde, zerfiel in zwei oder mehr Regierungsbezirke. Die Regierungen dieser Bezirke teilte man wieder in zwei Abteilungen, in die des Innern und die der Finanzen; doch wurden beide einem Regierungs-Präsidenten unterstellt. Die Regierungen der Provinz Sachsen wurden in Magdeburg, Merseburg und „in Thüringen zu Erfurt" errichtet. Magdeburg wurde zugleich der Sitz des Ober-Präsidenten. Die Regierung zu Erfurt trat am 3. April 1816 in Tätigkeit und verkündete in Nr. 2 des Amtsblattes vom 5. April 1816, daß der Regierungsbezirk in neun Kreise geteilt sei, darunter der Stadtkreis Erfurt mit 14 500 und der Landkreis mit 12 588 Einwohnern. Außer „Stadt und Gebiet Erfurt mit dessen Tependenzen" (Zubehör) umfaßte der Regierungsbezirk noch die „Hennebergischen Aemter Schlenfingen, Suhl, Kühndorf und Bens-haufeu, die Thüringischen Aemter Weißensee und Langensalza nebst den von dem Kreisami Tennstedt verwalteten Ortschaften, das Eichsfeld mit seinen Dependenzen, die Grafschaft Hohenstein und die Städte Nordhausen und Mühlhausen mit ihren Gliedern." Ein Teil des alten Erfurter Gebietes, nämlich die Grafschaft Blankenhain, außer dem Amt Wandersleben, welches preußisch und bei Erfurt blieb, und die Aemter Schloß-Vippach, Azmannsdorf und Tonndorf wurden an Sachsen-Weimar abgegeben, von dem Ringleben gegen Nöda eingetauscht wurde. Anderer alterfur-tifcher Besitz, Sömmerda, Röhrborn und Schallenburg sowie Groß-vargula, blieb wohl preußisch, wurde aber bei der Besitzregelung anderen Kreisen des Regierungsbezirkes Erfurt zugeteilt. Die ersten drei Orte erhielt der Kreis Weißensee, Großvargnla aber kam zu Langensalza?) Wie schon oben erwähnt, waren anfangs Land- und Stadtkreis voneinander getrennt und wurden auch getrennt verwaltet. Später aber wurde eine Personal-Union für zweckmäßiger gehalten, wonach der Landrat zugleich Oberbürgermeister der Stadt sein sollte; nur die Geschäftsführung blieb getrennt (1818). Doch diese Aenderung war nicht von Bestand. 1831 wurde die Personal-Union ansgehoben, und Ersurt hatte einen besonderen Oberbürgermeister zu wählen. Es geschah dies zum ersten Male 1833. Stadt und Land bildeten nun bis zum Jahre 1872 einen gemeinschaftlichen Kreis. Am 1. Januar 1872 schied die Stadt aber wieder aus dem bisherigen Kreisverband aus und bildete mit dem Königlichen Steigerforste, den Stadtkreis Erfurt. Seit dieser Zeit besteht ') Ost- und Westvreußen damals nur eine Provinz. — Zuerst hatte man den Staat sogar in 10 Provinzen geteilt. 2) Die kirchliche Einrichtung ist heute noch die alte: Sömmerda und Var-gula gehören zur Diözese (geistlicher Amtsbezirk) Erfurt.

6. Geschichtstabellen für die oberen Klassen von Gymnasien - S. 62

1890 - Erfurt : Bartholomäus
62 1634 1635 1635- 1637- 1648 Bernhard von Weimar Führer der Schweden. Wallensteins Verrat, Absetzung und Ermordung in Eger (Gallas, Aldringer, Piccolomini, Buttler). — Die Kaiserlichen schlagen Bernhard von Weimar und Gustav Horn hei Nördlingen. Die Schweden aus Süddeutschland vertrieben. Kursachsen schliesst mit dem Kaiser den Prager Frieden. Fast alle norddeutschen Fürsten treten dem Frieden bei. Die Schweden bis nach Pommern und Mecklenburg zurück-gedrängt. 1648 4. Der französisch-schwedische Krieg. Richelieu schliesst mit Schweden ein Bündnis, offener Bruch mit Österreich und Spanien. 1657 Ferdinand Iii. Kaiser. a) Schweden. Torstenson siegt über die Kaiserlichen bei Leipzig, später bei Jankau. b) Frankreich. Bernhard von Weimar in französischen Diensten erobert das Eisass und die Festung Breisach, stirbt aber plötzlich. Westfälischer Friede zu Münster und 0 snabrück. 1. Gebietsveränderungen: Frankreich erhält die österreichische Landgrafschaft Eisass nebst dem Sundgau und der Stadt Breisach. Schweden: Vorpommern mit Rügen. Stettin und den Odermündungen, die Stadt Wismar und die Bistümer Bremen und Verden. Brandenburg: Hinterpommern mit Kamin, Magdeburg, Halberstadt, Minden. Bayern: Die Oberpfalz mit der siebenten Kurwürde. Pfalz: Die Unterpfalz mit der achten Kurwürde. Schweiz und Niederlande werden vom deutschen Reichsverbande losgetrennt.

7. Geschichtstabellen für die oberen Klassen von Gymnasien - S. 64

1890 - Erfurt : Bartholomäus
64 1672 1675 1679 1680 1681 1668- 1683 1685 1688- F lie de ku Aachen: Ludwig behält einen Teil von Flandern. -1379 Zweitererobeningskrieg Ludwigs gegen Holland. «Holland in Not." Nach Ermordung der Brüder de Witt Wilhelm von Oranien Erb-statthalter. Bund der Generalstaaten mit Brandenburg, dann mit dem Kaiser, Spanien und dem deutschen Reiche. Die Franzosen unter Conde und Turenne in den spanischen Niederlanden und am Mittelrhein. Der grosse Kurfürst schlägt die mit Ludwig verbündeten Schweden bei Fehrbellin und erobert ganz Pommern. Friedensschlüsse zu Nymwegen: Frankreich erhält Freiburg, die Franche-Comte und belgische Plätze, und zu St. Germain en Laye: Der grosse Kurförst muss seine Eroberungen an Schweden zurückgeben. Die Reunionskammern in Metz, Breisach. Besannen. Ludwig bemächtigt sich der deutschen Beiehsstadt Strassburg. 1705 Kaiser Leopold 1. Die Türken, von Emmerich Tököly gerufen, rücken unter Kara Mustapha vor Wien. Wien, von Rüdiger von Stahranberg verteidigt, wird durch Karl von Lothringen und Johann Sobiesky von Polen gerettet. Aufhebung des Ediktes von Nan t e s. Drago-aaden. Refugees. 1697 Dritter Eroberungskrieg Ludwigs gegen die Alliierten von Augsburg infolge des Aussterbens des Mannesstammes in der Pfalz. Drei Kriegsschauplätze: a) Rhein: Furchtbare Verwüstung der Rheinpfalz. Heidelberger Schloss.

8. Geschichtstabellen für die oberen Klassen von Gymnasien - S. 76

1890 - Erfurt : Bartholomäus
76 1799 1800 1801 1803 1804 1805 1806 1801 Zweiter Koalitionskrieg gegen Frankreich, Die Österreicher und Bussen siegreich. Da zieht Bonaparte über den grossen St. Bernhard nach Italien und besiegt die Österreicher bei Marengo, während Moreau bei Hohenlinden siegt und Wien bedroht. Friede zu Luneville mit Österreich und dem deutschen Reiche: Bestätigung des Friedens zu Campo Formio. England schliesst den Frieden zu Amiens Die durch Abtretung des linken Rheinufers ge-schädigten deutschen Pürsten werden durch den Reichs-Deputationshauptschluss durch säkularisierte Kirchengüter und aufgehobene Reichsstädte entschädigt. Preussen erhält Hildesheim, Paderborn und einen Teil von Münster, Erfurt mit dem Eichsfeld, mehrere Abteien und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen, Goslar. Napoleon I., erblicher Kaiser der Franzosen. bald darauf erblicher König von Italien. Dritter Koalitionskrieg. Napoleon im Bunde mit Baden, Württemberg, Bayern rückt in &üddeutschland ein und nimmt Mack in Ulm gefangen. Während die französische Flotte bei Trafalgar vernichtet wird (Nelson fällt), dringt Napoleon in Österreich ein, nimmt Wien, siegt in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz und nötigt Österreich, im Frieden von Pressburg Yenetien an das Königreich Italien. Tirol an Baveru, Vorderösterreich an Württemberg und Baden abzutreten und Bayern und Württemberg als Königreiche anzuerkennen. Stiftung des Rheinbundes unter französischem Protektorate. Auflösung des deutschen Reiches. Kaiser Franz legt die deutsche Kaiserkrone nieder.

9. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 193

1916 - Erfurt : Keyser
— 193 — Mut und Lust zu neuen Unternehmungen. Aus der früher reichen Handels- stadt war eine einfache Landstadt geworden. Wohl hatte sie gehofft, beim Friedensschluß freie Reichsstadt zu werden. Eifrig hatte sich der Rat darum bemüht, das Ziel zu erreiche». Auch die Schweden hatten Erfurt dabei unterstützt. Doch seiu Wunsch erfüllte sich uicht; es blieb bei Mainz. Der Kurfürst begann sofort die Zügel der Negierung straffer anzu- ziehen. Wohl widersetzte sich die Stadt, aber ihr Widerstand half ihr nichts. Sie wurde mit der Reichsacht belegt, und der Kaiser ernannte den Kurfürsten von Mainz zum Vollstrecker. Unterstützt von einem starken französischen Heere belagerte er die Stadt, die nur noch 11700 Einwohner hatte, und nahm sie 1664 ein. Bald daraus hielt er seinen feierlichen Einzug, und der Rat mußte dem Kurfürsten Johann Philipp von «schön- born huldigeu. Die Stadt durfte ihren evangelischen Glauben behalten. Die gesamte Verwaltung und der städtische Besitz wurden aber mainzisch. Um die Stadt dauernd fest im Besitz zu haben, legte der Kurfürst neue Befestigungswerke auf dem Petersberg au. Nun kam für die Stadt eine Zeit vieljähriger Ruhe. Die von Mainz eingesetzten Statthalter versuchten die Wunden des Krieges zu heilen. Tatsächlich kehrte auch durch die Fürsorge der Statthalter v. Boyne- bürg und v. Warsberg ein bescheidener Wohlstand zurück. Boyneburg errichtete mehrere prächtige Bauten in der damaligen Bauart, dem Barockstil, so den neueren Teil des Regierungsgebäudes und den Pack- Hof. Warsberg aber sorgte für den Wiederaufbau der Stadt nach dem großen Brande 1736. Er versuchte Handel und Gewerbe zu heben und gründete die noch heute bestehende Akademie der Wissenschaften. — Bald aber trat ein neuer Stillstand in der friedlichen Entwicklung der Stadt ein. Der Kurfürst von Mainz war ein Feind König Fried- richs Ii. von Preußen und hatte es sich besonders angelegen sein lassen, daß auf dem Reichstage zu Regensburg der König mit der Reichsacht belegt wurde. Daraufhin sah Friedrich während des 7 jährigen Krieges die kurfürstlichen Staaten als Feindesland an. Der Thüringer Teil des Mainzer Gebietes, darunter Erfurt, war von Sachsen bequem zu erreichen. Bereits am 19. Juni 1757, am Fronleichnamstage, erschienen die Preußen zum ersten Male vor dem Krämpfertor und begehrten Einlaß. Sie blieben aber nur wenige Tage. Bei ihrem Abzug nahmen sie einige angesehene Bürger und zwei katholische Geistliche als Geiseln mit. Die Stadt hatte eine Kriegssteuer vou 100000 Talern und die katholische Geistlich- keit eine solche von 50000 Talern in der kurzen Zeit nicht zahlen können. — Bald darauf erschienen Reichstruppen und Franzosen in großer Zahl in Erfurt. Der Obergeneral der Franzosen, Prinz von Soubise, hielt am 25. August in einer^sechsspännigen Kutsche seinen Einzug und wohnte in der Statthalterei. Seine Truppeu lagen zunächst in der Stadt, später aber schlugen sie außerhalb ein großes Lager auf. Es reichte von der Feste Petersberg bis uach Tiefthal. Anfänglich war es von 15000 Mann, später sogar von 25000 Mann bewohnt. Doch schon in der Nacht vom 12. zum 13. September verließen die Franzosen und Reichs- 13

10. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 195

1916 - Erfurt : Keyser
— 195 — Noch mehrmals hat Erfurt im 7 jährigen Kriege Preußen in seinen Mauern beherbergt und hohe Kriegsstenern zahlen müssen, bis endlich der Frieden von Hubertusburg 1763 den Leiden der Stadt und ihres Gebietes ein Ende machte. Sie haben vor allem in der Aufbringung großer Geldsummen bestanden. Der Schaden wird auf 3 Millionen Reichstaler geschätzt. Erst 30 Jahre nach dem Kriege hörte die Bezahlung der Beiträge zu deu Kriegsschulden auf. Mancher Bürger hat den größten Teil seiner Habe, mancher Handwerker sein Handwerksgerät nud mancher Bauer sein Vieh und sein Land verkaufen müssen, um seinen Anteil zu zahlen. Nach der schlimmen Zeit war der Statthalter v. Dalberg (seit 1772) Ersnrt ein treuer Helfer und Berater. Heute noch gilt die Dalbergsche Zeit als eine reich gesegnete. Trotzdem muß gesagt werden, daß auch er keinen dauerudeu Aufschwung herbeiführen konnte. Damals umfaßte der erfurtische Teil des Mainzer Gebietes das Fürstentum Erfurt mit 2 Städteu, Erfurt und Sömmerda, 3 Marktflecken, 72 Dörfern und 4 Schlössern und die Grafschaft Blankenhain (seit 1794) mit 1 Stadt, 1 Marktflecken, 19 Dörfern und 1 Schloß. Die Landesregierung war in Mainz, in Erfurt aber waren besondere Ortsbehörden. In der Zeit des ersten Bundeskrieges, deu die französische Revolution hervorrief, wurde der rheinische Teil des Mainzer Gebietes hart heimgesucht. Die Hauptstadt Mainz wurde von den Franzosen er- obert, und der Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal mußte nach Erfurt fliehen. Ihm hatten die dankbaren Bürger zum Gedächtnis an seinen frühereu Aufenthalt die Spitzsäule auf dem Platze „vor den Graden" errichtet. Damals weilten auch französische Flüchtlinge in großer Zahl in Erfurt. Im Frieden von Luneville, der den zweiten Bundeskrieg beschloß, wurde die Abtretung des linken Rheinufers bestätigt. Der Friede aber gab den weltlichen Fürsten Deutschlands das Recht, sich für den verlorenen links- rheinischen Besitz durch Wegnahme geistlicher Landgebiete auf der rechten Rheinseite zu entschädigen. So erhielt Preußeu durch den Vertrag vom 23. Mai 1802 für einen Verlust vou 48 Quadratmeilen mit 140000 Ein- wohnern einen Gewinn von 220 Quadratmeilen mit 520 000 Eiuwohueru. Darunter war das Mainzer Eichsfeld und das Erfnrter Land. Durch einen Erlaß vom 6. Juni 1802 erklärte König Friedrich Wilhelm Iii. die Gebiete für preußischen Besitz. In den Tagen vom 12. bis 15. August 1802 erfolgte der Abmarsch des kaiserlichen Bataillons aus Erfurt. Die preußische Besatzung rückte bereits am 21. August ein. Sie kam dnrch das Krämpfer- tor und wurde durch eine Abordnung des Rates empfangen. Auf dem Platze „vor den Graden" schwur die alte kurmaiuzische Besatzung den Treueid und wurde dann unter die preußischen Truppen verteilt. In- zwischen waren auch die Tore und die Zitadellen Petersberg und Cyriaksburg besetzt worden. Nun wurde noch auf der Statthalterei, dein Rathaus und an allen Toren der preußische Adler angebracht und die Urkunde über die Besitzergreifung durch Preußen überall angeschlagen. 13*
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