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1. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 52

1884 - Köln
— 52 — sogar zur Flucht auf seine Inseln. Um den Protestanten zu Helsen, landete der Schwedenkönig Gustav Adolf mit einem großen Heere in Pommern. Er schlug Tilly zuerst bei Leipzig und dann am Lech, fiel aber i. I. 1632 in der Schlacht bei Lützen im Kampf gegen Wallenstein. Tilly starb nach der Schlacht am Lech; Wallenstein, der sich zum König machen wollte, wurde 1631 zu Eger ermordet. Jetzt mischte sich auch Frankreich in den Krieg und verband sich mit den Schweden gegen die Kaiserlichen. Es wurde noch gekämpft am Oberrhein, in Bayern und an der Elbe, ohne daß eine Partei die Oberhand behalten hätte. Endlich machte der westfälische Frieden, welcher 1648 in Münster und Osnabrück geschlossen wurde, dem Blutvergießen ein Ende. In demselben erhielten die Protestanten gleiche Rechte wie die Katholiken. Frankreich bekam Elsaß und einen Teil von Lothringen, Schweden Vorpommern nebst Rügen und 15 Millionen Mark Kriegsentschädigung. Jetzt herrschte Friede, aber Deutschland war schrecklich verwüstet und verarmt, und es bedurfte langer Jahre, bis es sich wieder erholen konnte. 37. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg. (1640—1688.) Der bedeutendste unter den zwölf brandenburgischen Kurfürsten war Friedrich Wilhelm. Er hatte vou seiner Mutter eine sehr gute Erziehung erhalten. Zu seiner weiteren Ausbildung besuchte er die Universität Leyden, und als hier die Pest ausbrach, kam er an den Hof von Haag. Doch das leichtsinnige Leben am Hofe gefiel ihm nicht. Er sagte: „Ich bin es Gott, meinen Eltern und meiner Ehre schuldig, die Sünde zu fliehen." Deshalb ging er zu seinem Vetter, dem Prinzen von Onanien, welcher gerade Breda belagerte. Dieser lobte ihn wegen seines tugendhaften Sinnes und wurde sein Lehrer in der Kriegskunst. Friedrich Wilhelm war kaum zwanzig Jahre alt, als sein Vater starb und er das Kurfürstentum Brandenburg erhielt. Der französische König Ludwig Xiv. führte Krieg mit den Holländern. Der

2. Vaterländische Geschichte für die Mittelstufe der Volksschulen - S. uncounted

1890 - Köln am Rhein : Bachem
Dalerliin-ische Geslhichtk j für die Mittelstufe der Volksschulen. Von Peter Holstein, fiünigl. Ärfissdtulinspfhtor in Lvrkirchtu. 20. Aufrage. Mit Bezug auf die allgemeinen Bestimmungen des Königl. Preußischen Ministers der geistlichen, Unterrichtsund Medizinal-Angelegenheiten vom 15. Oktober 1872. Preis 15 Pfg. Nb 9300 H798 M6c20) rlag von I. P. Bachem, »ln am Rhein.

3. Bd. 2 - S. 142

1873 - Köln : Schwann
— 142 — der That bestaub es blos aus einer Menge kleinerer imb größerer Staaten. Jeber kleine Fürst und Herzog wollte einen König vorstellen, niemanb beut Kaiser folgen und für das Reich etwas thun. Darüber freuten sich die feindlichen Nachbarn und suchten ein beutsches Land nach dem ortbem wegzunehmen. Am übermüthigsten benahm sich der französische König Ludwig Xiv. Er ließ auf dem Rheine beutsche Kaufleute berauben, die Rheinbrücke bei Straßburg abbrennen und das Trier'sche und Kölnische auf wieberholteu Raubzügen schrecklich verwüsten. Zehn Reichsstäbte in Elsaß, barunter Straßburg, welche das beutsche Reich im westphälischen Frieden sich ausbrücklich vorbehalten hatte, würden ohne Umstänbe unter französische Botmäßigkeit gebracht. Und das geschah mitten im Frieden. Die Verletzten klagten beim Reichstage. Dieser machte zwar Einsprüche gegen die Gewaltthaten des französischen Königs; aber statt ihm ein wohlgerüstetes Heer entgegen zu schicken, stritten die Herren um den Vorrang bei den Sitzungen und um anbere klein liche Vorrechte. So verlangten die Gesanbten der Kurfürsten, daß man sie mit Excellenz anrebe, beiß sie bei Gastmählern auf rothbekleibeteu Prachtstühlen sitzen, die andern Gesanbten aber nur grüne Stühle bekommen sollten, daß ihre Stühle auf Teppichen, die der andern aber auf dem Boben stehen sollten; sie sollten von Ebelknaben mit gol-benen Messern und Gabeln, die andern von Lakaien mit silbernen Meffern und Gabeln bedient werben; am Maientage sollten ihnen sechs, den übrigen aber nur vier Maien gestellt werben. Das war die Beschäftigung des deutschen Reichstages, währenb Frankreich auf der Grenze eine Stadt nach der andern wegnahm. Für den Kaiser war es schwer, einen kräftigen Entschluß zu fassen, mehrere Bezirke in Ungarn waren in vollem Ausstaube, ein schwerer Krieg mit den Türken stand bevor, die Mithülfe der deutschen^ Fürsten war gar nicht sicher. Zwar brangen die Kurfürsten von Sachsen und Trier auf Entscheibung durch die Waffen, aber die andern waren nicht zu gleichem Entschlüsse zu de-

4. Bd. 2 - S. 8

1873 - Köln : Schwann
wohin sie ziehen sollten, blieben hülflos zurück und versteckten sich in die Hütten, Klöster und Kirchen der Stadt. Zum zweiten Mal erschien nun der Kaiser am 26. März vor Mailand. Aber er zog nicht durch ein Thor, sondern über die eingerissenen Mauern in die Stadt. Mailand ward völlig zerstört, über den wüsten Boden der Pflug gezogen und zum Zeichen ewiger Zerstörung Salz darüber gestreut. — Damals erhielt Reinald, Erzbischof von Köln, vom Kaiser die Reliquien der hl. Dreikönige, die in Mailand aufbewahrt wurden, und brachte sie nach Köln. — Von Mailand ging der Kaiser nach Pavia zurück und feierte dort ein Dankfest mit der höchsten Pracht; dann folgte ein herrliches Gastmahl, bei welchem Friedrich und seine Gemahlin Beatrix mit Kronen auf dem Haupte erschienen; nunmehr war sein Wort gelöst, daß er die Krone nicht aussetzen wolle, bevor er Mailand gezüchtigt. 5. Friedrich erlaubt sich Uebergriffe in kirchlichen Angelegenheiten. riebrich verlangte, daß im ganzen Reiche alles nach seinem Willen geschehe. In weltlichen Sachen war ^E7>er der oberste Herr im Reiche, und alle waren ihm Gehorsam schuldig. Aber er wollte mich in kirchlichen Angelegenheiten befehlen; das war Unrecht, denn in kirchlichen Dingen steht der Papst über dem Kaiser. Kurz nachdem Friedrich zum Kaiser gewählt worden war, sollte der Bischofsstuhl in Magdeburg von neuem besetzt werden. Da wühlte Friedrich eigenmächtig einen Bischof und setzte ihn ein, obwohl nur der Papst das Recht hat, einen Bischofsstuhl zu besetzen. Aehnlich machte es der Kaiser bei Besetzung der Bischofsstühle von Köln, Mainz, Bamberg und Ravenna in Italien. Er verlangte von den Bischöfen, daß sie ihm Kriegsdienste leisteten, wozu er ebenfalls kein Recht hatte. Der Papst Hadrian beschwerte sich schriftlich und durch Gesandte beim Kaiser, aber vergebens. Da Papst Hadrian starb, erwählten die Kardinäle Alexander Iii. zum Nach-

5. Bd. 2 - S. 137

1873 - Köln : Schwann
— 137 dem Kaiser tief die Rache der Sieger fühlen; furchtbar würde das Land verheert. Kaiser Ferbinanb Ii. erlebte das Ende des Krieges nicht; er starb 1637, und sein Sohn Ferbinanb Iii. war der Erbe seines Thrones. Noch 11 Jahre währte unter ihm der Krieg. Die Schweden fielen in Schlesien, Böhmen und Mähren ein und kamen selbst in die Nähe von Wien. Der Kurfürst von Sachsen warb genöthigt, mit ihnen einen Waffenstillstanb abzuschließen. Und nun vereinigten sich die Schweden und Franzosen zu einem Angriff auf Bayern und zwangen auch bert Kurfürsten bieses Landes zu einem Waffenstillstanbe. So staub der Kaiser allein einem überlegenen Feinde gegenüber. Schrecklich häuften die Schweden in Böhmen und waren eben im Begriff, die Hauptstabt Prag zu stürmen. Da erscholl nach namenlosen Leiben und Drangsalen wie eine Stimme vom Himmel der Ruf: Friebe! In Prag hatte der unselige Krieg begonnen, in Prag erlosch auch die verheerenbe Flamme. 9. Der westphälische Frieden. '’chott im Jahre 1644 waren die Friebensunter-‘ hanblungen in Münster und Osnabrück eröffnet worben. In Münster unterhanbelte man mit den Franzosen, in Osnabrück mit den Schweden. Bei den Verhanblungen stellten sich unermeßliche Schwierigkeiten ein, inbem jeber Theil gewinnen, keiner verlieren wollte. Und währenb man in Münster und Osnabrück am Frieden arbeitete, fochten die Heere fort, weil die kriegführenben Mächte hofften, nach einem errungenen Siege ihre Forderungen höher stellen zu können. Erst nach 4 Jahren, 1648, einigte man sich über einen für Deutschland sehr unglücklichen Frieden. Frankreich erhielt Elsaß, soweit es österreichisch war, den Sunbgau, die Festungen Breisach und Philippsburg. Schweden bekam Vorpommern, die Insel Rügen nebst

6. Bd. 2 - S. 138

1873 - Köln : Schwann
— 138 — der Festung Stettin, die mecklenburgische Stadt Wismar und die Bisthümer Bremen und Verden. So rissen Frankreich und Schweden im Westen und Norden Theile des Reiches weg. Dazu suchten diese beiden Staaten die Macht des deutschen Kaisers auch für die Zukunft zu schwächen. Nach den Friedensbestimmungen durfte der Kaiser für sich allein keine Gesetze geben, keinen Krieg beschließen, keine Steuern auferlegen, keine Werbungen veranstalten. Der Kaiser mußte zu all diesen Sachen erst die Einwilligung der anderen deutschen Fürsten einholen. Dagegen erhielten die Fürsten in ihren Gebieten die Landeshoheit, so daß von da an die verschiedenen Reichsgebiete fast unabhängige Staaten wurden. Mlhee 10- Das Elend des dreißigjährigen Krieges. !§|mach dreißig Jahren voll Schlachten, Brand, Mord, /Mm Pest und Hungersnoth sah sich Deutschland nicht ^D^mehr ähnlich. Tausende von Flecken, Dörfern und Städten lagen nieder in Schutt und Asche und heinrathlos irrten ihre Bewohner umher. Grausig und herzzerreißend sind die Schilderungen des Elendes, die uns aus jener Zeit zurückgeblieben sind. Den höchsten Grad erreichte die Noth im Jahre 1637, denn zu den Schrecknissen des Krieges, zum Brande der Städte und Dörfer, zu den Martern und Schlächtereien, welche sich der Soldat überall an Bürgern und Bauern erlaubte, gesellte sich nun noch die Hungersnoth und in Folge der schlechten Nahrung, der Ausdünstung von Leichen zc. zc. eine schreckliche Pest. Elend, Hunger, Marter, und die alles verzehrende Seuche stumpften alles Gefühl ab und brachten die Menschen in einen Zustand von Verzweiflung und Raserei. In Lothringen blieb kaum der hundertste Theil der Einwohner übrig. Ganze Dörfer standen- dort leer, so daß sich die Wölfe ihre Nester in den Häusern machten. Der Hunger war so entsetzlich, daß ein Mensch den andern, ja der Vater den Sohn, der Sohn

7. Bd. 2 - S. 143

1873 - Köln : Schwann
— 143 — wegen. Dadurch aber war der Kaiser genöthigt, vorläufig einen Waffenstillstand auf 20 Jahre mit Frankreich abzuschließen und Ludwig die geraubten Städte zu lassen. 'Sfgäf' 2. Die französischen Mordbrenner am Rhein. ^Mer mit Ludwig geschlossene Waffenstillstand von Mw zwanzig Jahren dauerte nur sieben Jahre. Ein rjp& Bruder Ludwig's Xiv. hatte eine pfälzische Prinzessin zur Gemahlin. Dieselbe hatte vor ihrer Vermählung auf all ihre Erbansprüche verzichtet. Als aber ihr Vater und bald darauf auch ihr Bruder starb, kam Ludwig schon wieder und verlangte die Pfalz für Frankreich. Im September 1688 rückte unversehens eine französische Armee an den Rhein und bemächtigte sich der Städte Kaiserslautern, Speier, Worms und Mainz. Im Oktober und November war das französische Heer bereits auf der rechten Rheinseite und zog in Mannheim, Heidelberg und Frankenthal ein. Indessen begnügte sich Ludwig nicht, diese Länder zu besetzen und ausplündern zu lassen. Die Pfalz und die übrigen rheinischen und schwäbischen Gebiete sollten verwüstet und zu Einöden gemacht werden. Deshalb veranstaltete der französische General ein bis dahin unerhörtes System von Mord und Brand. Wie dabei verfahren wurde, mag ein Beispiel zeigen. Am 23. Mai 1689 wurden die Rathsherren und angesehensten Bürger von Worms in das französische Quartier beschieden und ihnen dort eröffnet: „Ihr habt bisher französischen Truppen Unterhalt verschafft und Euch dabei so gezeigt, daß der König wohl mit Euch zufrieden ist. Weil aber deutsche Truppen sich dem Rheine nähern, so soll ihnen dieser Platz nicht gelassen werden, und es ist des Königs Wille, daß alle Bürger, Geistliche und Weltliche, Christen und Juden sich aus der Stadt begeben, und nach Straßburg oder einem andern Ort in Frankreich ziehen; nach sechs Tagen darf keine lebendige Seele mehr in der Stadt sein, denn was alsdann nicht fortgeschafft worden ist, wird durch Flammen verzehrt werden." Dieses sollten

8. Bd. 3 - S. 141

1873 - Neuß : Schwann
— 141 — sondern mit 50,000 Streitern, urtb nicht, um dem Kaiser zu helfen, sonbern um ihm Lothringen zu entreißen. Weil damals Lothringen zu Oesterreich gehörte, und die andern deutschen Fürsten nicht befürchteten, selbst etwas zu verlieren , ließen sie den Kaiser im Stich und gaben dem französischen Könige sogar Aussicht, wenn er ihre Gebiete schone, ihm zur Aneignung von Lothringen behülflich zu sein. Die Zwietracht schien einen Eckstein aus dem Fun-bamente des Hauses wegnehmen zu wollen. Aber noch war das Nationalgefühl in dem deutschen Volke nicht genug erstorben; die Bauern und Bürger thaten, was die Pflicht der Fürsten gewesen: sie schaarten sich einmü-thig zusammen, und die Frauen sangen Kriegslieber auf den Bittgängen nach den Hl. Orten. Karl sah sich in Folge dieser Ausregung unter den Bürgern und Bauern in der Charwoche 1445 veranlaßt, bavon zu ziehen. — Noch einmal war das Haus durch die Einmüthigkeit der deutschen Bürger und Bauern unversehrt erhalten. Leider sind wir nunmehr an einem Wendepunkte in der Geschichte angelangt. Die deutschen Fürsten suchten seit langer Zeit immer mehr und mehr ihre Rechte und Freiheiten auf Kosten der kaiserlichen Macht zu erweitern, In Folge der Reformation mehrte sich die Uneinigkeit und Zerrissenheit im Innern, und zuletzt vergaßen die deutschen Fürsten ihrer Pflichten gegen das Reich so sehr, daß im Oktober 1551 der Kurfürst Moritz von Sachsen, der Landgraf von Hessen und die Herzöge von Brandenburg — Baireuth und Mecklenburg mit dem Könige von Frankreich Heinrich Ii., ein Bündniß gegen ihren eigenen Kaiser Karl V. schlossen; dabei versprachen sie an Frankreich die lothringenschen Bisthümer Metz, Toul und Verdun, nebst Camrich abzutreten. Das war Verrath am deutschen Reiche, gegen den sich der Unwille des Volkes wandte. Aber um das Volk zu beruhigen, erklärte Heinrich Ii. von Frankreich, er sehe, daß die deutsche Freiheit durch den Kaiser bedroht sei, und er ergreife die Waffen, um diese zu schützen; er suche für seine Mühen keinen Nutzest oder Gewinn. Am 13. März 1552 kam er mit 26,000 Mann

9. Bd. 3 - S. 143

1873 - Neuß : Schwann
leben an »ab und Gut, all diese Noth und dieses Elend kam über uns durch unsre Zwietracht Und nach all diesen unsäglichen Leiden mußte beim westfälischen Frieden Deutschland abtreten an Frankreich: Elsaß, soweit ^ Österreichhä) war, den Sundgau, die Festungen Breisach und Philippsburg; an Schweden: Vorpommern, die Insel Rügen, die mecklen-buraische Stadt Wismar und säkularisirten Bisthumer Bremen und Werden. Die Trennung der Schweiz vom deutschen Reiche wurde eben falls hier ausgesprochen So riß man im Norden, Westen und Süden einen Theil nach dem andern von unserm Vaterlande ab. Doch dabei blieb e§ nicht. Durch das Bestreben der einzelnen deutschen Stämme und ihrer Fürsten, möglichst selbstständig zu werden, konnten Frankreich und Schweden es durchletzen, daß der Kaiser in Zukunft keine Gesetze geben, keinen Krieg erklären, keinen Frieden schließen dürfe, als nur imt Genehmigung der Reichsstände. Dagegen erhielten die pursten in ihren Gebieten die Landeshoheit, so daß von da an die verschiedenen Reichsgebiete fast, unabhängige Staaten wurden 'So begnügte man sich also nicht, an allen uceen Theile des Gebäudes nieder zu reißen; auch der Rest, der noch stellen blieb, wurde aus seinen Fugen getrieben und dem Verfalle nahe gebracht. — Die Zwietracht reißt das Haus nieder! A Man sollte glauben, die Deutschen wurden, durch solche Erfahrung belehrt, bei emeueten Angriffen auf das Reich sich zusammen geschaart haben und mit vereinten Kräften dem Feinde gegenüber getreten sein. Dem war leider nicht so. Dreißig Jahre nach dem 30jährigen Kriege durfte Ludwig Xi V. von Frankreich, bauend auf die Zersplitterung und Uneinigkeit Deutschlands, es wagen, mitten im Frieden Straßburg, Mömpelgard, Lauterburg, Falken bürg und andere Städte im Elsaß an sich zu reißen. Am 24. Dctober 1681 hielt der König seinen Einzug in Straßburg, wo er vorher den Magistrat durch Bestechung gewonnen hatte. Am 30 September hatte die Stadt bereits eine französische Besatzung von 15,000 Mann erhalten. Straßburg, „die wunderschöne Stadt", der Haupt-

10. Bd. 3 - S. 14

1873 - Neuß : Schwann
— 14 — Der unruhige, gewaltthätige und ländergierige König Ludwig Xiv. von Frankreich war mit dem Gebiete, das Frankreich im westphälischen Frieden von Deutschland erhalten hatte, nicht zufrieden. . Er nahm ohne Umstände und ohne Veranlassung zehn Reichsstädte im Elsaß weg, verwüstete die Gebiete von Trier und Mainz, verübte die empörendsten Grausamkeiten in der Pfalz und bedrohte selbst das Innere Deutschlands. Die deutschen Fürsten waren fast alle nur auf ihr eigenes Interesse bedacht und gleichgültig gegen das Wohl des Reiches. Der große Kurfürst von Brandenburg machte eine rühmliche Aus-nahnte. Er rüstete ein Heer von 20000 Mann, vereinigte dasselbe mit den kaiserlichen Truppen und stellte sich am Oberrhein den Franzosen entgegen. Aber wegen der Uneinigkeit der deutschen Heerführer kam es nicht zu einem entscheidendem Schlage. Bitter beklagt sich hierüber der Kurfürst: „Wir hatten," sagt er, „den französischen General anfangs in unsern Händen, weil aber die meisten erklärten, er sei in seinem Posten nicht anzugreifen, ist er uns entwischt." Um den thatkräftigen Kurfürsten zum Rückzüge zu nöthigen, veranlaßte Ludwig Xiv. die Schweden, in Brandenburg einzufallen. Die Bauern hatten durch die Schweden harte Bedrückungen zu erleiden; die Dörfer-würden geplündert, die Saaten verwüstet, die Einwohner gequält. Da rotteten sich die Bauern zusammen, ordneten sich in ©chaartn und schrieben auf ihre Fahnen: „Wir sind Bauern von geringem Gut Und dienen unserm Fürsten mit Leib und Blut." Mit blutendem Herzen vernahm der Kurfürst am Rheine die Bedrängnisse seiner Unterthanen und eilte zur Hülfe herbei. Unversehens kam er mit 5000 Reitern, 1000 Mann Fußvolk und 13 Geschützen in die Nähe der Stadt Rathenow, die von den Schweden besetzt war. Die schwe bischen Offiziere saßen eben bei einem Gastmahle und thaten sich gütlich. Derfflinger, des Kurfürsten erster General, ritt an die Zugbrücke, gab sich für einen schwe dischen Offizier aus, und rief der Schildwache in schwedischer
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