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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 222

1858 - Osnabrück : Rackhorst
222 besitzt den schönsten Bahnhof in ganz Süddeutschland. Hier müssen wir dem geneigten Leser ein Geheimniß verrathen: das eigentliche Ziel unserer Reise ist nämlich Paris und die allge- meine Industrie- und Kunstausstellung. In Ludwigshafen aber werden Billets zu ermäßigten Preisen für die Reise über Mainz, Cöln, Aachen, Lüttich, Brüssel, Lille, Amiens nach Paris und zurück über Metz und Saarbrücken, oder umgekehrt, ausgegeben, mit dem Rechte, beliebig auf einer der genannten Stationen zu verweilen; für 110 Franken die Person macht man die ganze Tour in den Wagen erster Classe. Der Zug von Ludwigshafen war ungewöhnlich besetzt; denn in Worms wurde die neu aufgeschlagene Rheinbrücke ein- geweiht. Der Großherzog von Hessen hatte sich persönlich zur Feier dort eingefunden, das alte Worms, das so viele Erinne- rungen aus der deutschen Geschichte und Heldensage (Nibelungen) in uns erweckt, prangte ganz im Festschmuck von Laub und Fahnen, und immer neue Menschenschaaren strömten durch die Thore der ehemaligen Hauptstadt des Wonnegaus, die heute einen eigenthümlichen Gegensatz zu ihrer melancholisch stimmenden Vergangenheit bietet. Schon im 5. Jahrhundert von den Hun- nen erobert und zerstört, blieb Worms (das alte Hordotomak-uz, die Hauptstadt der Vangionen, im Mittelalter Wormatia) in Trümmern liegen, aus denen die Stadt nur langsam sich wieder erhob, so daß sie unter Karl dem Großen mehre Reichstage und Maiversammlungen beherbergte. Unter dem Hohenstaufen Fried- rich Ii. zählte die Stadt 60,000 Einwohner; blühend war sie noch, als Karl V. im Jahre 1521 dort den Reichstag hielt, vor dem Luther erschien. Erst der Würgengel des dreißigjährigen Krieges brach die Blüte. Von da an ein beständiger Kampf mit Noth und Jammer: im Jahre 1635 eine gräßliche Hungers- noth; am Ende des großen Krieges nur mehr 200 Familien innerhalb der weiten Ringmauern und als die Stadt langsam sich zu erholen begann, verwandelte sie der 31. Mai 1689 im sogenannten Orleansschen Kriege in einen Schutthaufen. Ihre Mauerkrone umhüllte fortan der Witwenschleier; erst in den letz- ten Jahren stieg die Bevölkerung sichtbar, wenn auch langsam; gegenwärtig (1857) beträgt sie 10,325 Seelen. — Beim An- halten erfahren wir, daß die Liebfrauenmilch, der köstliche Reben- saft von dem Hügel, der die Liebfrauenkirche in Worms (nicht zu verwechseln mit dem Dom) trägt, für diesen Herbst besser zu gerathen verspricht, als seit Jahren. Dann geht es rasch weiter, rasch, wie die hessische Ludwigsbahn fährt, durch Boden-

2. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 235

1858 - Osnabrück : Rackhorst
235 Anerkennung erworben. Bierkannen gehen in erstaunlicher Zahl besonders nach Bayern. Neuerdings hat man angefangen, den Bierkannen eine schöne künstlerische Gestalt zu geben, da die Ver- mählung der Kunst mit dem Gewerbe auch hier einzieht. Man nennt diese Thonwaren gewöhnlich Coblenzer Krüge, da Coblenz ein Hauptstapelplatz für die Versendung derselben ist. Vom Herausgeber. 20. Wanderungen durch Westfalen. a. Minden und die Porta Westfalica. Das alte Minden ist berühmt wegen seiner freundlichen Lage an der Weser; die Stadt selbst aber ist keineswegs schön; sie ist enge und winklicht zusammengebaut. Die starken Befesti- gungen hindern sie an aller Entwicklung und an jener Ausdeh- nung in freundlich helle, mit Gartengebüsch und grüner Natur durchsetzte Vorstadtanlagen, die sich heutzutage um alle größern Städte bilden, welche nicht das wenig beneidenswerthe Glück haben, Festungen zu sein. Wie freundlich und anmuthig erscheint uns z. B. Braunschweig, gleichsam in einem Laubocean mit weiten Wallpromenaden und Parks umgeben, Leipzig, das ja vom slavischen Worte lipa, d. h. blühende Linde, seinen Namen hat, mit seinen schönen Anlagen, Frankfurt am Main mit seinen reizenden Gartenwohnungen und so viele andere Städte! Minden ist eine der alten Bisthumsstiftungen Karls des Großen, die man an das Jahr 780, besser wohl an 803 knüpft. Der Dom soll gegründet sein an der Stelle eines Schlosses des alten Sachsenherzogs Wittekind; doch spricht dafür eben nur die Sage. Von den alten Bischöfen, denen Karls des Großen Stif- tung anvertraut wurde, ist nicht viel zu sagen. Sie errangen die landesfürstliche Gewalt nach dem Sturze Heinrichs des Löwen. Hervorragende Charaktere, wie die Kirche von Paderborn in dem berühmten Bischof Meinwerk, die von Münster in Otto Iv., die von Osnabrück in Benno sie besaß, hatte Minden nicht. Die Residenz der Bischöfe war, wie überall, nicht die Landeshaupt- stadt, sondern das kleine ein paar Stunden tiefer an der Weser- liegende Petershagen; so residierten die Bischöfe von Osnabrück in Iburg, die von Paderborn in Neuhaus u. s. w. Der westfälische Frieden gab das Fürstenthum Minden an Kur-Brandenburg; am 1. Februar 1650 nahm der große Kur- fürst selbst die Huldigung der Stände des Landes an. Es war eine höchst wünschenswerthe Arrondierung der Besitzungen, welche

3. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 375

1858 - Osnabrück : Rackhorst
375 Schottland, Oesterreich ohne die italienischen Provinzen hat 62, wovon 24 in Ungarn, die Schweiz 5, Deutschland 24, wovon 8 in Preußen: die Erzbisthümer Cöln und Posen, das Fürstbis- thum Breslau, die Bisthümer Kulm, Ermelan'd, Münster, Pader- born, Trier, 8 in Bayern: die Erzbisthümer München und Bam- berg, die Bisthümer Passau, Regensburg, Würzburg, Augsburg, Eichstädt, Speyer; Hannover hat 2, Hildesheim und das 1857 neu errichtete Osnabrück, Baden (Erzbisthum Freiburg, das Haupt der oberrheinischen Kirchenprovinz), Württemberg, Hessen-Darmstadt, Kurhessen, Nassau, Limburg je 1 (in dem zum deutschen Bunde gehö- renden Herzogthum Limburg ist das Bisthum Roermonde). Polen zählt 15, das europäische Rußland 10, die europäische Türkei, Grie- chenland und die jonischen Inseln 20. In Asien gibt es 65, in Afrika 11, in Amerika 124, wovon 70 auf das nördliche, 11 auf Mittel-, 43 auf Südamerika kommen, und in Océanien (Australien) 10. Die von der Congrégation de Propaganda Fide abhangenden apostolischen Vicariate und Delegationen belaufen sich in Europa auf 22, in Asien 63, in Afrika 17. Hierzu kommen noch die gleichfalls unter Leitung der Propaganda stehenden Missionen, deren es in Nordamerika 5, in Südamerika 4, in Océanien 10 gibt, jede mit verschiedenen Häusern und Collégien. — lieber die Zahl der Katholiken, der Protestanten und der Christen über- haupt vergl. den Artikel: Bilder aus Nordrußland. Vom Herausgeber. 6. Sicilien. Sicilien, diese von der Natur so reich gesegnete, aber durch politische und gesellschaftliche Unbilden so unglückliche Insel zählte auf 496 Quadr.-Meiten am Ende des Jahres 1856 2,141,800 Einwohner. Bekannt ist die Dreiecksgestalt der Insel, die von ihren drei Vorgebirgen Peiorum (jetzt Peloro) an der Nordost- spitze, Pachynum (Passaro) im Süden und Lilybaeum (Boco) im Westen, bei den Alten Trinacria hieß. (Vergleiche Ovids Metamorphosen V. 346 ff.: Vasta Giganteis ingesta est insula membris Trinacris, et magnis subjectum molibus urget Sidereas ausum sperare Typhoea sedes. Nititur ille quidem pugnatque resurgere saepe: Dextra sed Ausonio manus est subjecta Peloro, Laeva, Pachyne, tibi; Lilybaeo crura tenentur; Degravat Aetna caput; sub qua resupinus arenas ^Ejectat flammamque fero vomit ore Typhoeus.) In der Mitte erhebt sich ein Gebirge, der heräische Berg- rücken, welcher in 3 Armen bis zu den drei Vorgebirgen sich verbreitet; seine größte Höhe erreicht das Gebirge an der Nord-

4. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 19

1900 - Osnabrück : Rackhorst
19 in die Neichsacht. Damit war dieser rechtlos und verlor seine Lehen wie auch sein Erbgut. Sofort fielen seine vielen Feinde über den Geächteten her; aber der Löwe hielt ihnen jahrelang stand. In der Nähe von Osnabrück, auf dem Haler Felde, besiegte er die westfälischen Großen und nahm den Grafen von Tecklenburg gefangen, der ihm seit- dem ein treuer Freund war. Als aber der Kaiser das Reichsheer aufbot, mußte Heinrich sich beugen; er verlor Sachsen und Bayern, so daß ihm nur seine Familiengüter, die Länder Braunschweig und Hannover, ver- blieben, und mußte in die Verbannung gehen. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen dort heute noch regieren; Sachsen wurde geteilt: Der Erzbischof von Köln erhielt die Bistümer Köln und Paderborn, Bernhard von Askanien, Albrechts des Bären Sohn, das östliche Sachsen. Doch machten viele Grasen, wie die von Tecklenburg und Lingen, von Lippe, Oldenburg und Mecklenburg, sowie die Bischöfe von Münster, Osnabrück, Minden, Verden und Magdeburg, die bisher unter dem Sachsenherzoge gestanden hatten, sich bald stelbständig; Lübeck wurde eine freie Reichsstadt. Später wurden auch die welsischen Stammlande zu einem besonderen Herzogtume Braunschweig-Lüneburg erhoben. 4. Kreuzzug Barbarossas. Friedrich Barbarossa hat sich um die Stadt Osnabrück dadurch verdient gemacht, daß er ihr gestattete, sich mit Mauern zu umgeben, und ihr das Recht verlieh, daß ihre Bürger vor keinem anderen Richter zu erscheinen brauchten, als ihrem eigenen oder dem des Kaisers. Gegen Ende seines Lebens unternahm Kaiser Friedrich noch einen Kreuzzug; auch Bischof Arnold von Osnabrück nebst vielen geistlichen und weltlichen Herren unseres Landes schlossen sich ihm an. In Kleinasien mußte das Heer einen Fluß überschreiten, der von Regengüssen hoch angeschwollen war. Deshalb suchte der Kaiser eine Furt und wagte sich, als wäre er noch ein Jüngling, in die Strömung, um schwimmend das andere Ufer zu erreichen. Aber mitten im Fluß verließ ihn die Kraft, und er rief um Hülse. Wohl brachte man ihn noch lebend ans Ufer, doch gleich daraus verschied er. In Deutschland wollte man die Nachricht von dem Hinscheiden des Kaisers nicht glauben, sondern erzählte, er sitze im Kyffhäuser und werde der- einst wieder hervorkommen, um das Deutsche Reich in alter Herrlichkeit wieder aufzurichten. Das Kreuzheer setzte seinen Weg fort; als aber im folgenden Jahre auch des Kaisers Sohn starb, kehrten die meisten wieder um. Bischof Arnold starb im heil. Lande an der Pest. Auch an späteren Kreuzzügen haben sich Osnabrücker beteiligt; aber nur wenige sind heimgekehrt, und diese brachten noch ansteckende Krankheiten, wie den Aussatz, mit. Deshalb errichteten die Osnabrücker vor dem Hasethore für solche Kranke das Siechenhans zur Süntelbeke, das jetzige Hoshaus. — Auch Gras Otto Iv. von Bentheim nahm an diesem Kreuz- zuge teil und kehrte glücklich zurück, während sein Bruder ans demselben starb. 13. Albrecht der Dür; 1150. Gleichzeitig mit Heinrich dem Löwen bekämpfte ein anderer deutscher Fürst die Wenden an der mittleren Elbe: Albrecht der Bär, 2*

5. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 47

1900 - Osnabrück : Rackhorst
47 Sobald int Frühjahr die Wege gangbar waren, eilte der Kurfürst in die Mark. Da die Fußsoldaten ihm nicht so rasch zu folgen ver- mochten, hatte er zuletzt nur 5600 Reiter mtd 13 Kanonen bei sich; dennoch griff er das doppelt so starke schwedische Heer unter dem General Wrangel bei Fehrbellin an. (1675.) Der Kurfürst leuchtete allen im Kampfe voran. Als der Oberst eines Regiments fiel, stellte Friedrich Wilhelnt sich selber an die Spitze, indem er rief: „Getrost, tapfere Brandenburger! Ich, euer Kurfürst und jetzt euer Oberst, will mit euch siegen oder sterben!" Einmal war er ganz von Feinden umringt und schieit verloren ; aber neun Dragoner machten ihren geliebten Landes- vater mit ihren Säbeln wieder frei. Der Stallmeister Froben fiel in der Schlacht. Die Schtveden zogen sich zurück; der Kurfürst vertrieb sie sogar aus ganz Pomtnern. Die Schlacht bei Fehrbellin setzte Fretlltd und Feiltd in Erstaunen; Friedrich Wilhelm aber hieß seitdem der Große Kurfürst. 6. Der Kurfürst als Christ. Der Große Kurfürst war ein frommer evangelischer Christ; fein Wahlspruch war: „Gott ist meine Stärke." Morgens und abends sprach er knieeitd fein Gebet; auf allen Reisen trug er das Neue Testament und die Psalmen stets bei sich. Als Ludlvig Xiv. die Evangelischen Frankreichs bedrückte, um sie zur Rück- kehr zum katholischeit Glauben zu zwingen, bot der Kurfürst ihnen Brandenburg als Zufluchtsstätte an. 20 000 folgten der Einladung, unter ihnen viele geschickte Handwerker, Hut- und Uhrmacher, Gold- schmiede, Seiden- und Samtweber; sie wurden für Braitdettburg von großem Segen. 41. Ernst August I., Kifchof von Osnabrück und Kurfürst von Hannover. 1. Des Bischofs Wirken im Frieden. Nach dem Tode des Bischofs Franz Wilhelm wurde Ernst August aus dem welfischeit Hause Braun- schwetg-Lüneburg Bischof von Osnabrück. Seilte Gentahlin war Sophie, eine Tochter des Kurfürsten Friedrich Volt der Pfalz und Königs von Böhmen; ihre Mittler war eine Tochter des Königs von England. Der Bischof wurde hier mit großer Feierlichkeit elnpfangen und nahm seinen Sitz in Iburg. Da er vermählt war mtd einen fürstlichen Hof- hält führte, reichte das Jburger Schloß für ihn nicht aus; er erbaute sich daher auf der Neustadt Osnabrück ein neues Schloß. Die Bürger nutzten ihm auch gestatten, eine Besatzung in die Stadt zu legen. Da der Bischof von Osnabrück mehrere Gogerichte (Kreise) im Ravensbergifchen und der Kurfürst Volt Brandettburg als Graf von Ravensberg mehrere im Bistum Osnabrück besaß und daraus oft Streitigkeiten entstanden, so schloß Ernst Augltst mit dem Großen Kurfürsten einen Vertrag, ttach welchen! die Gogerichte Bvrgholzhausen, Halle, Bünde und Enger alt Ravensberg, dagegen die Gogerichte Buer, Dissen, Hilter, Laer und Glandorf an Osnabrück überlassen wurden. Für den Schloßbau und die Unterhaltung des fürstbischöflichen Hofes genügten die bisherigen Ein- nahmen des Bischofs nicht. Es gab damals hier noch keine eigentliche Steuer; sondern nach Notdurft erhob man eine Kopfsteuer, einen Bieh- und einen Rauchfchatz, d. h. für jeden Eimvohner, für jedes Stück Vieh

6. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 36

1900 - Osnabrück : Rackhorst
36 Als er im Alter auf Einladung des Grafen von Mansfeld nach Eis- leben reiste, erkrankte er dort schwer. Kurz vor feinem Tode fragte ihn ein Freund: „Ehrwürdiger Vater, wollt Ihr auf die Lehre Jesu, wie ihr sie gepredigt habt, auch sterben?" — „Ja", antwortete Luther- deutlich; daun entschlief er am 18. Februar 1546. Sein Leichnam wurde in der Schloßkirche zu Wittenberg beigesetzt. — Zwingli fiel im Kampfe für seinen Glauben; seine Lehre wurde von Calvin in Gens weiter entwickelt und verbreitet. Ihre Anhänger nennt man Reformierte; ihr wichtigstes Lehrbuch ist der Heidelberger Katechismus. Lutheraner und Reformierte nennt man gemeinsam Evangelische. Reformierte wohnen be- sonders in der Schweiz, den Niederlanden, Rheinlanden und in Kurhessen. Auch die römische Kirche, die den Namen katholische, d. i. allgemeine, seitdem allein führt, hat damals eine Reformation an Haupt ltitb Gliedern durchgeführt. Die Bischöfe werden jetzt unter Zustimmung des Laudes- herrn voll den Domgeistlichen gewählt und vorn Papste bestätigt; dieser wird von den höchsten Geistlichen, den Kardinälen, gewählt. 31. Die Reformation im Regierungsbezirk Osnabrück. 1. Vergebliche Versuche. Schon in demselben Jahre, als Luther vor dem Reichstage in Worms stand, predigte der Mönch Hecker, der Luthers Lehrer in Erfurt gewesen war, im Augustinerkloster zu Osna- brück in evangelischem Geiste, und mehrere Prediger der Stadtkirchen folgten seinem Vorbilde. Acht Jahre lang wurden sie nicht gestört, dann wurden die Stadtprediger auf Veranlassung des Domkapitels durch den Bischof vertrieben; den greisen Hecker störte man nicht. Bald dar- aus starb der Bischof; sein Nachfolger, Franz von Waldeck, war der Reformation zugethan; ihre Einführung wurde aber durch die Unruhen der Wiedertäufer in Münster verzögert. Die Wiedertäufer rühmten sich, daß ihnen Gott in Gesprächen und Träumen seinen Willen offen- bare ; daher achteten sie die Bibel gering. Sie verwarfen die Kinder- taufe und die weltliche Obrigkeit, forderten Gütergemeinschaft und wollten ein Reich aufrichten, das nur aus Wiedergeborenen bestände. Durch List und Gewalt hatten sie die Stadt Münster in ihre Hände gebracht und dort ein „himmlisches Jerusalem" mit Gütergemeinschaft und Vielweiberei eingerichtet. Bon dort sandten sie Boten aus, um auch andere Städte zu gewinnen. In Osnabrück fiel ihnen viel Volks zu; aber der Rat sperrte sie in den Bocksturm und lieferte sie dem Bischof aus, der zugleich Bischof von Münster war. Er setzte sie in das Burgverlies zu Iburg und ließ sie dann enthaupten. 2. Hermann Bonnus. In Osnabrück duldete der Bischof die evangelischen Prediger; er schenkte sogar das Augustiner- und das Bar- füßerkloster, die säst leer standen, der Stadt. Auch gestattete er dem Rat, den aus Quakenbrück gebürtigen Superintendenten Bonnus in Lübeck einzuladen, hier die Reformation durchzuführen. Aul 2. Februar 1543 hielt dieser in der Marienkirche die erste evangelische Predigt; dann predigte er auch in anderen Kirchen der Stadt, arbeitete eine evangelische Kirchenordnung aus und richtete mit Hülfe des Rats im Bar- füßerkloster ein evangelisches Gymnasium ein. Der Bischof ließ ihil nach Iburg kommen, hörte erst von ihm eine evangelische, dann voll einem Möilch eine katholische Predigt und beauftragte hierauf Bonnus, auch in den Landkirchen beit evangelischen Gottesdienst einzurichten. Die

7. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 42

1900 - Osnabrück : Rackhorst
42 verdorben. Dennoch atmeten die Evangelischen auf. Die evangelischen Prediger und Lehrer wurden jetzt zurückgerufen, der evangelische Magi- strat wieder eingesetzt. Die Schweden eroberten auch die Burgen zu Fürstenau, Börden, Wittlage, Hunteburg, Gronenberg und Iburg. Die Königin von Schweden verschenkte sogar das ganze Bistum an den Grasen Gustavsvn. Bischof Franz Wilhelm suchte das Bistum zurück- zugewinnen ; daher war es voll von Kriegsvolk und hatte viel zu leiden, am meisten die Stadt Osnabrück. Handel und Gewerbe lagen danieder, trotzdem mußte die Einquartierung unterhalten, die Kriegssteuer gezahlt werden. Manche Bürger zahlten wöchentlich je 50 Mark. Ein Drittel der Bürger waren umgekommen oder davongezogen. Wiederholt wurde die Stadt vom Feinde umlagert; dabei ging das Kloster Gertrudenberg in Flammen ans. Den Bürgern wurde das Vieh von der Wüste ge- raubt ; als sie es dem Feinde wieder abnehmen wollten, wurden ihrer 70 erschlagen, die übrigen gefangen von dannen geschleppt. Die Kirch- spiele Dissen, Hilter, Laer, Glandorf und Hagen waren schon zu Anfang des Krieges vollständig ausgeplündert worden. 37. Die letzten Kriegsjahre; -er Friede: 1648. 1. Kriegsgrenel. Bald nach Gustav Adolfs Tode erlangten die kaiserlichen Heere in Süddeutschland die Oberhand; deshalb fielen die meisten evangelischen Fürsten von Schweden ab. Da trat Frankreich offen auf die Seite der Schweden; infolgedessen währten die Kriegsgreuel noch bis zum Jahre 1648. Auch die schwedischen Soldaten waren jetzt ebenso roh wie die übrigen. Der ans Frauen, Kindern, Händlern und Gaunern bestehende Troß eines Söldnerheeres war mindestens dreimal so groß als das eigentliche Kriegsheer. Wohin ein solches Heer kam, wurde alles Brauchbare mitgenommen: Eßwaren, Vieh, Geld, Geräte, Betten, das ausgeraubte Hans meistens verbrannt. Die Bürger des platten Landes vergruben daher ihre Wertsachen oder flüchteten mit ihrer Habe in dichte Wälder oder unwegsame Moore. Am gefürchtetsten waren die entlassenen Söldner. In manchen Gegenden rotteten sich auch die Bauern zusammen, um sich zu verteidigen oder selber zu rauben und zu morden. 2. Friedensschluß. Endlich einigte man sich dahin, daß die Ge- sandten der deutschen Staaten und Städte mit den fremdländischen Ge- sandten zusammen über den Frieden beraten sollten. In Münster wollte man vorwiegend mit den Katholiken, in Osnabrück mit den Evangelischen verhandeln. Beide Städte wurden für neutral erklärt; deshalb ver- ließen die Schweden die Stadt Osnabrück, nachdem sie noch große Summen erpreßt hatten; das Land blieb teils in den Händen der Schweden, teils in denen des Bischofs. — Die Stadt Osnabrück hatte damals noch ein fast ländliches Aussehen. Die Straßen waren meistens nngepflastert und schmutzig, die Häuser einstöckig, nur für eine Familie eingerichtet; vor vielen waren Schweineställe. Nur schwer fanden die Gesandten hier ein Unterkommen. Die Verhandlungen fanden meistens in den Wohnungen der Gesandten, größere Besprechungen im Friedenssaale statt. Nach dreijähriger Verhandlung ward der Friede endlich am 24. Oktober 1648 in Münster unterzeichnet. Am folgenden Tage, einem Sonntage, brachte

8. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 43

1900 - Osnabrück : Rackhorst
43 der Bürgermeister von Münster die erfreuliche Nachricht nach Osnabrück. Als nach der Kirche ein Ratsherr von der Treppe des Rathauses dem Volke die Friedensbotschaft verkündete, bliesen die Spielleute vom Marien- kirchturm : „Nun lob, mein Seel, den Herren", das ganze Volk stimmte ein; vielen standen die Freudenthränen in den Augen. Ähnlicher Jubel ward an vielen Orten laut; Paul Gerhardt sang damals: „Gott Lob, nun ist erschollen das edle Fried- und Freudenwort". Die Osnabrücker hatten schon vor dem Friedensschluß unter Führung ihres Bürgermeisters Schepeler die verhaßte Petersburg zerstört. 3. Der westfälische Friede, so genannt, weil er in Westfalen ab- geschlossen wurde, war für Deutschland schmachvoll und verderblich: Fremde berieten über Deutschlands Geschick, er hat Deutschlands Ohn- macht ans Jahrhunderte hinaus besiegelt. Frankreich behielt Metz, das es schon früher geraubt hatte, und erhielt das Elsaß ohne Straßburg dazu. Schweden erhielt außer einer Kriegsentschädigung Vorpommern, sowie die Bistümer Bremen und Verden. Die Niederlande und die Schweiz wurden von Deutschland getrennt. Jeder der 360 deutschen Reichsstände — Fürsten und Städte — wurde selbständig, durfte Sol- daten halten, Festungen bauen, Bündnisse schließen und Krieg führen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. Lutheraner und Reformierte sollten fortan mit den Katholiken gleiche Rechte haben; doch konnte der Landes- herr die Religion seiner Unterthanen bestimmen. Wer damit nicht zu- frieden war, konnte auswandern. 4. Bischof Franz Wilhelm erhielt das Bistum Osnabrück zurück; doch wurde bestimmt, daß nach seinem Tode stets ein weltlicher Bischof ans dem Hause Braunschweig-Lüneburg (Hannover) mit einem katho- lischen abwechseln solle. Für die Beaufsichtigung der evangelischen Kirche des Bistums wurde in Osnabrück ein evangelisches Konsistorium eiu- gerichtet. Auch wurde genau bestimmt, welche Kirchen des Bistums katholisch, welche evangelisch sein sollten. Bischof Franz Wilhelm führte jetzt auch den neuen, von Papst Gregor Xiii. verbesserten Kalender ein, dagegen konnte er die Jesuitenschule nicht wieder einrichten und die Petersburg nicht wieder aufbauen. Die Stadt Osnabrück behielt ihre bisherige Selbständigkeit. 38. Folgen -es dreißigjährigen Krieges. Deutschland hatte seine schönsten Grenzländer verloren; alle seine Flußmündungen waren in den Händen der Fremden. Der Kaiser war von dem Reichstage, in dem auch Schweden und Dänemark mit beraten und beschließen dursten, vollständig abhängig. Das Reich war ohnmächtig, ein Spott der Fremden, bald der Deutschen selber. Zwei Drittel aller Deutschen waren durch das Schwert, durch Hunger und Pest umge- kommen; ein ganzes Geschlecht war während des Krieges hingestorben, das im Kriege ausgewachsene verwildert und verarmt. Wieviele Gold- und Silbersachen waren eingeschmolzen oder ins Ausland geschleppt! In fast allen Städten und Dörfern lagen Häuser und Höfe wüst und verlassen; ganze Dörfer waren verschwunden. In Osnabrück war die Zahl der Haushaltungen von etwa 1800 auf 800 zurückgegangen. Die Felder waren vielfach mit Heide und Sträuchern bewachsen; den Land-

9. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 26

1900 - Osnabrück : Rackhorst
26 haltsamkeit und durch ihre volkstümlichen Predigten gewonnen die Bettel- mönche großen Anhang. 3. Einsiedler. Noch eindringlicher als die Bettelmöuche predigte ein Einsiedler, Bruder Reiner, unsern Vätern Enthaltsamkeit. Er stammte aus einer vornehmen holländischen Familie, kam im Anfang des 13. Jahrhunderts nach Osnabrück und baute sich mit Erlaubnis des Bischofs auf dem Domhvf eine Bretterhütte. Auf der bloßen Haut trug er einen eisernen Ningelpanzer, darüber ein borstiges Ge- wand, dessen Haare seine Haut zerstachen. Seine Zehen zwängte er in eiserne Ringe; dabei geißelte er sich, daß er von Blut triefte. Er lebte fast nur von Brot, Wasser ltub Gemüse; fast beständig lag er im Ge- bet. Er sprach nur von göttlichen Dingen; um sich vor unnützen Reden zu bewahren, trug er gewöhnlich einen Stein im Munde. Sein Lager bestand aus Brettern, die mit etwas Stroh bedeckt waren; als Kissen benutzte er einen Klotz. Solches Leben führte er 22 Jahre. Das Volk verehrte ihn als einen Heiligen. Gleich nach seinem Tode erzählte es von mancherlei Wundern, welche seine Leiche verrichtet haben sollte; selbst aus Herford kamen Kranke, um an Reiners Grabe im Dome Heilung zu finden. 20. Fehden; Johann von Hoya. 1. Fehden. Jeder freie deutsche Mann durfte in alter Zeit sich selber Recht schaffen; im Mittelalter machten hiervon noch die Ritter, Grafen, Bischöfe und Städte Gebrauch. Glaubte z. B. ein Ritter, ihm sei von einem andern Unrecht geschehen, so sagte er ihm die Fehde an. Dann zog er mit seinen Mannen vor die feindliche Burg oder Stadt, mit Sturmböcken suchte man die Thore oder Mauern einzurennen, mit Wursmaschinen schlenderte man schwere Steine über die Mauer, suchte mittels Sturmleitern die Mauern zu erklimmen und durch brennende Pechkränze oder glühende Pfeile die Häuser zu entzünden. Die Be- lagerten verteidigten sich hinter den Zinnen und auf den Türmen der Mauern, schleuderten Pfeile, Speere und Steine ans die Angreifer, oder begossen sie mit siedendem Pech und Wasser. Der Besiegte mußte oft jahrelang in ungesundem Gefängnis schmachten, bevor er durch hohes Lösegeld, durch Abtretung von Vorrechten, Land und Burgen seine Frei- heit wiedererlangte. Seit dem 13. Jahrhundert herrschte in Deutschland wohl niemals vollständiger Friede; auch in Westfalen nahmen die Raufereien zwischen den Grasen, Bischöfen und Städten fast kein Ende. Gar oft wurde eine Fehde nur ans Beutegier begonnen. Der Gras voll Tecklenburg raubte einst ans der Gegend von Meppen 600 Kühe, über 1000 Schafe, außerdem Pferde uitb Schweine. In einer Fehde zwischen Osnabrück und Münster verlor unser Bischof Ludwig auf dem Haler Felde sogar das Leben. 2. Johann von Hoya. Die Stadt Osnabrück geriet 1440 in Streit mit Bischof Erich; deshalb verbündete dieser sich mit seinem Bruder, dem Grasen Johann von Hoya, mit einem anderen Bruder, der Bischof von Minden war, sowie mit den Herzögen von Brannschweig und sagte der Stadt die Fehde an. Gras Johann und der Bischof raubten den Bürgern das Vieh von der Weide und führten es nach

10. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 59

1900 - Osnabrück : Rackhorst
59 Drei Jahre nach seinem Regierungsantritt brach in Frankreich eine Revolution oder Staatsumwälzung aus, von der auch unser Vaterland schwer zu leiden hatte. Die Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit wurden abgeschafft, und die französische Königsfamilie gefangen gesetzt. Frankreich in eine Republik verwandelt. Selbst die Religion wurde aufgehoben, das Kirchenvermögen für Staatseigentum erklärt. Daher vereinigten sich die Nachbarsürsten, um dem Könige von Frankreich zu Helsen lmb die Revolution von ihrem eigenen Lande fern zu halten. Aber ihre Uneinigkeit und Unentschlossenheit verschaffte den Franzosen den Sieg; sie enthaupteten den König und die Königin und eroberten sogar die Niederlande. Deshalb zog sich Friedrich Wilhelm vom Kriege zurück; bald nachher starb er. 50. Ende -es Kistums Osnabrück; Keginn -er Fremdherrschaft. 1. Kriegsunruhen. Die Nachricht von der Aufhebung der Standes- unterschiede in Frankreich belebte die Hoffnung der Bauern auch in anderen Ländern und verleitete sie sogar zu Gewaltthätigkeiten. Als Herr von Hammerstein in Gesmold einen Müller mit Unrecht — wie das Volk meinte — in den Turm geworfen hatte, überfielen die be- nachbarten Bauern Gesmold, rissen den Turm nieder und befreiten den Müller. Auch an anderen Orten gärte es unter den Bauern; in Os- nabrück empörten sich die Handwerksgesellen. An dem Kriege gegen die französische Revolution beteiligte sich auch England; der Führer des englisch-hannoverschen Heeres in den Niederlanden war unser Bischof Friedrich. Ein Teil des hannoverschen Heeres wurde von den Franzosen in der kleinen Festung Menin belagert; als die Besatzung sich nicht mehr halten konnte, schlug sie sich nach einem von dem Hauptmann Scharnhorst entworfenen Plane durch das zehnmal so große Belage- rungsheer. Im ganzen aber blieben die Franzosen Sieger, sie ver- drängten das englisch-hannoversche Heer aus den Niederlanden und hatten schon Bentheim erobert, als Preußen Frieden schloß uiib da- durch auch unser Land für neutral erklärt wurde. 2. Aufhebung des Bistums. Dieser Friede befreite unser Bistum auch von der lästigen englischen Einquartierung und die Stadt Osna- brück von den vielen französischen und niederländischen Flüchtlingen. Das Bistum hatte damals nur 180 000 Einwohner; die Hauptstadt zählte nur 8500 und war für die Aufnahme so vieler Fremden nicht einge- richtet. Fast alle Häuser boten nur einer Familie Raum; erst infolge dieses Fremdenzustusses sing man an, abends die Straße zu erleuchten, die Straßennamen anzubringen und die Häuser mit Nummern zu ver- sehen. Zu beiden Seiten erhielten die Straßen jetzt Fußsteige und Gassen; damit verschwanden die große Gosse in der Mitte, die Dünger- haufen und Holzlager vor den Häusern, sowie die Tische unter den Fenstern, auf denen die Gewerbetreibenden bis dahin ihre Waren feil- geboten hatten. Die Franzosen führten indes den Krieg gegen ihre übrigen Feinde fort. General Bonaparte unterwarf Italien, besiegte den Kaiser und zwang ihn, das ganze linke Rheinufer an Frankreich abzutreten. Die deutschen Fürsten, welche dadurch Land verloren, wnr-
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