Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 23 —
Grasen bedeutende Einkünfte erwuchsen. Mit der Auflösung
von Herbitzheim und Neumünster fielen dem Grafen deren ganze
Besitzungen zu, zum Teil auch die des Stiftes St. Arnual, als
dasselbe sich 1569 auflöste. Fast unter jedem derselben änderte
sich der Besitzstand durch Kauf, Verkauf, Tausch, Verpfändung,
Vererbung, Ausstattung von Töchtern zc.
Als Lehen vom Reiche besaßen die Grafen das Geleitsrecht
auf der Straße von Metz hin bis nach Rentrisch, auf der von
Saarbrücken abwärts bis Wadgassen und aufwärts bis Blitters-
dorf bezw. Bübingen, sowie von Saarbrücken bis Heusweiler.
Auf diesen Straßen ließen sie die Reisenden durch bewaffnete
Knechte gegen Entgelt begleiten. Einen großen Zuwachs erfuhr
der Besitz der Grafen dunch die Heirat des zweiten, Simon I.
mit Mathilde, der Tochter des ersten Grafen von Sponheim,
die ihrem Manne Saargemünd, die beiden Blittersdorf, Auers-
macher, Fechingen, die Herrschaft Morsberg bei Dieuze in
Lothringen zc. zubrachte.
Viele von diesen Gütern verliehen die Grafen wieder an
niedere adelige Herren, die ihnen dafür Dienste auf ihren Burgen
oder Heeresfolge leisten mußten.
3. Die Grafschaft Saarbrücken, äußere und
innere Verhältnisse derselben.
Welchen Umfang die eigentliche Grafschaft Saarbrücken in
der ältesten Zeit gehabt hat, können wir nicht genau bestimmen.
Um das Ende des 12. Jahrhunderts bestand sie jedenfalls aus
1. dem Köllertal und den Dörfern Dudweiler und Malftatl, 2. dem
Hof Völklingen (die ganze heutige Bürgermeisterei des Namens),
dem Warndtwald, Quierschied, der Feste mit ihrem Zubehör, dem
Köllertaler Wald. Die unter 1 genannten Stücke waren Allode,
die unter 2 aufgeführten Lehen des Bischofs von Metz. Samt
der Burg Saarbrücken hatte Kaiser Otto Iii. selbige dem Hoch-
stift Metz geschenkt, das sie, wann zuerst, weiß man eben nicht,
den Grafen zu Lehen gab. Den Hof Wadgassen besaßen die-
selben als kaiserliches Geschenk von 1080 bis 1135, in welchem
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 26 —
Brebach im Scheidtertal :c. — es waren ihrer 20, die Steine
bohrten und schliffen — erlassen. Wahrscheinlich stellten die-
selben aus Pech- oder Cännelkohle, die in einigen Gruben sich
findet, Schmucksachen her.
Fast aller Orten bestanden dem Grafen gehörige Bann-
mühlen, in denen die Untertanen ihr Getreide mahlen lassen
mußten.
In jeder Pfarrei war ein aus dem Maier und einigen
Schöffen bestehendes Dorfgericht, das über geringere Vergehen
entschied. An vielen Orten war ein Hochgericht mit Galgen.
Unter Vorsitz eines gräflichen Beamten oder auch des Schirm-
Herrn oder Vogts — in klösterlichen oder stiftischen Orten —
richteten die Schöffen, 14 an der Zahl, über Leben und Tod.
Auf Diebstahl, Raub, Mord und Brandstiftung stand die Todes-
strafe. An das gräfliche Gericht, dem bestimmte Sachen vorbe-
halten waren, konnte man appelieren. — Im 16. und 17. Jahr-
hundert sehlte es auch hier nicht an einigen Hexenprozessen.
Die Grafschaft Saarbrücken war von Anfang ihres Be-
stehens an reichsunmittelbar. Die Grafen gehörten zur Wetter-
attischen Grafenbank, die auf den Reichstagen mit abstimmte.
Das Münzrecht besaßen sie seit 1399, machten aber nur selten
Gebrauch davon. Zur Reichsarmee hatten bei einem Aufgebot
von 10000 Mann 1471 die Naffau-Saarbrücker Grafen von allen
ihren Besitztingen 3 Mann zu Pferd und 6 zu Fuß, 1489 bei
einem solchen von 30 000 Mann 4 Mann zu Pferd 12 zu Fuß
zu stellen. • Zum Reichskammergericht zahlten sie im 16. Jahr-
hundert 53 Gld. 2 Batzeu.
Die Lage unserer Grafschaft auf der äußersten Westgrenze
des Reiches war die denkbar schlimmste. Kein größeres deutsches
Gebiet befand sich in der Nähe, das sie hätte schützen können,
nur kleinere und kleinste Reichsgebiete, Reichsdörfer und geistliche
Besitzungen, die selber des Schutzes bedurften. Es ist wohl keine
Fehde zwischen den westricher Herrn, den Metzer Bischöfen und
Lothringer Herzögen ausgefochten worden, an der unsere Grafen
nicht beteiligt gewesen oder bei der das Land nicht in Mitleiden-
schast gezogen worden wäre. Kein Kampf ist zwischen Deutsch-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 31 —
ganze Schaden, den die naffau-faarbrücker Grafen damals in
ihren Besitzungen, d. h. den Grafschaften Saarbrücken und
Saarwenden und den Herrschaften Ottweiler und Homburg (in
der Pfalz) erlitten, wird auf eine halbe Million Gulden berech-
net und zwar sollen 200 Wohnhäuser verbrannt, 2500 Pferde,
3000 Stück Rindvieh, 3500 Schafe, 9000 Schweine und 70000
Quart Frucht vernichtet worden fein.
Graf Ludwig starb 1627 und es folgte ihm in hiesiger
Grafschaft sein Sohn Wilhelm Ludwig, der aber keine ruhigen
Tage sehen und sein Leben in fremdem Lande beschließen sollte.
1629 finden wir die Kratzischen Völker wieder hier, 1632 ziehen
Franzosen durch das Land, 1633 lag eine schwedische Besatzung
in den Städten. Unsere Grafen hatten sich 1633 der von den
Schweden begründeten ev. Conföderation angefchloffen, waren
aber dem Frieden von Prag, den Sachsen nach der Nördlinger
Schlacht mit dem Kaiser geschlossen hatte, nicht beigetreten
und wurden deshalb 1637 aller ihrer Länder, mit Ausnahme
der Herrschaft Ottweiler, verlustig erklärt. Inzwischen hatte die
Kriegsfurie hier fortgewütet. Besonders verhängnisvoll war
das Jahr 1635 für die Saargegend. Um die Mitte desselben
vereinigten sich die Völker des Herzogs Bernhard von Weimar
mit den Franzosen, zogen zusammen nach dem Rheine, wurden
aber geworfen und flohen eiligst nach der Saar zurück. Die
Kaiserlichen unter Gallas folgten ihnen auf dem Fuße und
stürmten am 28. September das befestigte St. Johann; Saar-
brücken selbst ergab sich freiwillig. — Unser Graf Wilhelm
Ludwig war schon am 20. September mit seiner Familie nach
Metz geflohen, wo er nach einem sehr kummervollen und elenden
Leben 1640 starb. Die Greuel, die das Land nun erleben
mußte, waren noch ärger, als die vom Jahre 1627. Alles
wird zerstört und verbrannt, die Menschen auf die schrecklichste
Weise mißhandelt, selbst die Fürstengräber in St. Arnual ge-
schändet. In den meisten Dörfern waren nach Abzug dieser
wilden Soldateska nur mehr 2 oder 3 Bewohner am Leben,
die übrigen umgekommen oder geflohen. Der Mangel an
Allem war bei den Zurückgebliebenen so groß, daß nach
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Wilhelm Ludwig Ludwig Bernhard_von_Weimar Johann Wilhelm
Ludwig Wilhelm Ludwig Metz
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 57 —
Merowinger Theudebert schenkte den Königshof Merkingen an
der Saar dem Bischof Arnualdus von Metz. Letzterer legte sein
Amt nieder und zog sich nach Merkingen zurück, Über dem
Grabe des „Heiligen" ward nach seinem Tode eine Kapelle er-
richtet, der viele Geschenke zuflössen und wohin man von weither
wallfahrte. Besonders der Bliesgaugraf Odaker scheint der Kirche
sehr viel zugewendet zu haben, daß er sogar als der Gründer
derselben angesehen ward (Ende des 9. Jahrhunderts). Das
Stift besaß ursprünglich den ganzen Bann von St. Arnual,
Brebach, Scheidt sowie den ältesten Teil des von St. Johann
und den Hof Afchbach d. i. die heutige Bürgermeisterei Gersweiler
und noch eine Anzahl Höfe in andern Orten. Nicht blos in den
genannten Dörfern hatte das Stift den Zehnten, sondern auch
in Fechingen, Güdingen, Bübingen, Scheidt und Sulzbach, sowie
in den lothringischen Dörfern Buschbach, Heßlingen und Thedingen.
In allen diesen Orten waren die Stiftsherrn die Geistlichen,
ließen aber den Gottesdienst wohl meist durch Kapläne halten,
da sie selbst durch die feierlichen Gottesdienste in der Stiftskirche
und die Abhaltung der vielen daselbst gestifteten Messen reichlichst
beschäftigt waren. Bis in die letzten Jahrhunderte waren hier
7 Geistliche, Kanoniker, Chor- oder Domherrn genannt. Jährlich
wählten sie sich einen zum Vorsteher, Dekan oder Dechant, ein
anderer war Scholastikas, Lehrer, ein dritter Kantor, Sänger,
ein vierter Bursner, Verwalter der Einkünfte. Für das Ansehen
der Stiftes spricht der Umstand, daß es als zweiter Sitz des
Bischofs von Metz im Mittelalter galt, aber nicht dessen Gerichts-
barkeit unterstellt war.
Als Schirm und Hochgerichtsherrn hatten die Grafen von
Saarbrücken bedeutende Einkünfte aus dem Stift, die sie nach
und nach zu vergrößern wußten. Auch andere benachbarte Herrn,
besonders lothringische, entzogen demselben soviel als sie nur
konnten. Nach der Mitte des 16. Jahrhunderts suchten die
Stiftsherren ganz von dem Grafen loszukommen und reichs-
unmittelbar zu werden, auch die Reformation einzuführen. Der
Graf Johann Iv., der noch kath. war, widersetzte sich dem aber,
1569 löste das Stift sich auf. Der Graf zog alle Rechte, die
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Merowinger_Theudebert Arnualdus_von_Metz Scheidt Johann Gersweiler Metz Johann_Iv. Johann_Iv.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 33 —
behielten sie aber noch länger als 10 Jahre. Ludwig Xiv.
hatte nämlich 1681 die berüchtigten Reunionskammern eingesetzt,
welche alle Territorien, die von den Abtretungen der Friedens-
schlüsse von 1648—1679 lehnsabhängig gewesen, ermitteln und
auch in französische Gewalt bringen sollten. Gustav Adolfs
Witwe Clara Eleonore mußte in Folge dessen alle ihre Besitzungen
von Frankreich zu Lehen nehmen, obwohl nur der kleinste Teil
wirklich von Metz lehnsrührig gewesen war.
Ludwig Xiv. bildete nun aus den ihm so zugefallenen Orten
unserer Gegend eine Saarprovinz, deren erster Gouverneur Dela-
goupilliere in Homburg in der Pfalz residierte. Derselbe gab
sich alle Mühe das menschenarme und verödete Land wieder zu
heben, hatte aber wenig oder gar keinen Erfolg. Es ward ihm
von den evangelischen Bewohnern des Landes das größte Miß-
trauen entgegengebracht, da er sich die größten Eingriffe in die
Rechte ihrer Kirche erlaubte, die Ansiedlung von Katholiken be-
günstigte und denen, die zum alten Glauben zurückkehrten, viele
Vorteile zugestand. Wo nur zwei katholische Familien wohnten,
mußte ihnen die evangelische Kirche des Orts ganz oder zum
Mitgebrauch eingeräumt werden. So verloren die Evangelischen
in St. Johann ihre Kirche ganz, die in Cöln, Heusweiler und
Völklingen wurden Simultankirchen. Das ging so fort bis zum
Frieden von Ryswyk 1697, durch den die Saarprovinz aufgelöst
und die Länder ihren rechtmäßigen Besitzern wieder gegeben wurden.
Mit dem genannten Jahre hat denn auch Gustav Adolfs
Sohn Ludwig Crato die Regierung übernehmen können, bis da-
hin hat seine Mutter Eleonore Clara, soweit es eben möglich
war, dieselbe geführt. Diese Fürstin schon hatte sich alle Mühe
gegeben, das Land wieder zu bevölkern, den Wohlstand zu heben
und so auch ihre Einnahmen, die in manchen Jahren geradezu
recht schmal gewesen, in die Höhe zu bringen.
Fast aus allen Ländern Deutschlands zogen die Gräfin
Witwe und ihre zwei Söhne, die ihr folgten, Ansiedler herbei,
denen sie leerstehende Vogteien — Bauerngüter — gegen Steuer-
freiheit für einige Jahre — überließen. Eine sehr große Zahl von
Schweizern ist damals in unsere Grafschaft und die Herrschaft
3
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Clara_Eleonore Metz Ludwig_Xiv Ludwig Johann Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Ludwig_Crato Ludwig Eleonore_Clara
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Homburg Heusweiler Ryswyk Deutschlands
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
- 63 -
Das Kloster hatte die Hälfte des Zehnten, von der andern Hälfte
zog der Geistliche zwei Drittel, den Rest der Graf. Dieser und
das Kloster schlugen abwechselnd dem Bischof von Trier einen
Geistlichen für die Stelle vor. 1561 kaufte der Graf alle Ge-
rechtsame des Klosters für 100 Gulden. Die Kirche ist oftmals
zerstört, aber immer wieder notdürftig hergerichtet worden. Nach
den großen Kriegen hielten die ev. Geistlichen von St. Johann,
Saarbrücken und Dudweiler hier Gottesdienst, bis 1738 wieder
ein eigener Pfarrer hergesetzt ward, der auch in Gersweiler
predigen mußte. Die jetzige ev. Kirche in Malstatt ist 1869
erbaut, da aber dieselbe der angewachsenen Gemeinde nicht mehr
genügte, errichtete man in Burbach 1896 eine neue.
Die Katholiken, die sich nach den großen Kriegen hier nieder-
gelassen hatten, hielten sich bis nach der Mitte des vorigen Jahr-
Hunderts zur Pfarrei St. Johann. 1870 ward in Burbach eine
neue Kirche gebaut, aber erst 1884 eine selbständige Pfarrei
errichtet. Die kath. Kirche in Malstatt ist 1889 erbaut.
Yi. Bürgermeisterei Gersweiler
mit 3 Gemeinden und (5258) 5348 E.
I. Gersweiler, Dorf auf einer Höhe der linken Saarseite,
415 Hr., (3432) 3359 E., 1553 ev., 1806 k, 851 da, 129 ha
Gw., 310 ha Stiftswald, 1 ev., 1 k. K., 4 f., 4 ev. Schkl. Post-
agentur, Arzt, Frucht-Konservenfabrik. Zur Gemeinde gehört
das Dorf Ottenhausen (2 k. Schkl.), die Stangenmühle, das
Sprinkhaus, der Ziegelhof und der Aschbacher Hof.
Gersweiler 1312 und Ottenhausen 1320 zuerst nach-
weisbar, entstanden auf dem Banne des Hofes Aschbach, der
1252 zuerst erwähnt, dem Stift St. Arnual gehörte. Dasselbe
kaufte in den genannten Jahren einige Freie, die daselbst wohnten,
aus. Unsere Grafen hatten, als Schirmherren des Stiftes, an-
fänglich geringere Einkünfte daselbst, die sie zum Schaden des-
selben allmählich immer mehr vergrößerten. Im 13. und 14. Jahr-
hundert trugen die Herren von Siersberg, bezw. die von Kirkel
die Vogtei (Schirmherrschaft) von Saarbrücken zu Lehen. Illach
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Johann Johann Johann Johann Bürgermeisterei_Gersweiler Schkl
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 67 —
eines andern die gräflichen Briefe tragen und die Frösche ..zweyen"
machen, wann die Gräfin in Völklingen sich aufhielt.
1471 ward der Hof von dem Grafen von Zweibrücken ver-
brannt. Im 16. Jahrhundert galt Völklingen als ein reiches
und großes Dorf. Zu der 1542 im ganzen Reiche erhobenen
Türkensteuer trugen 44 Familien bei, ein Bauer, Geratwoll,
sogar 20 Gulden, was einem Vermögen von 4000 Gulden ent-
spricht. Derselbe hatte 2 Knechte und 2 Mägde. Um dieselbe
Zeit wird uns von 3 Jahrmärkten berichtet, die hier gehalten
wurden. 1628 zählte man hier 68 Untertanen, 18 Witwen,
10 leere Häuser, 1 Pfarrer, 1 Schulmeister und 5 Hirten. 1635
finden sich noch 8 Familien im Dorfe Völklingen, 1680 sind
wieder 8 Häuser bewohnt, 1756 war deren Zahl auf 74 gestiegen.
Zu bemerken ist noch, daß die Bewohner des Hofes Völklingen
wegen allzu schwerer und drückender Frondienste sich gegen den
Grafen 1571 empörten; sie wollten von demselben los kommen
und wieder unmittelbar, wie vor 600 Jahren, unter das Bistum
Metz gestellt werden. Eine alte Rede lautete: „Unterm Krumm-
stab ist gut leben." Da der Metzer Bischof sich darauf nicht
einließ, mußten sie sich wieder dem Grafen unterwerfen. Nach
den großen Kriegen hatten die letzteren hier eine große Schweizerei
aus den herrenlosen Gütern eingerichtet, die sie 1719 auflösten
und die Güter an zwei Bauern verkauften. Erst im Jahre 1738
ist der Bann des Hofes, der bis dahin ein Ganzes bildete, unter
d'ie 4 Dörfer verteilt worden.
In kirchlicher Beziehung ist zu bemerken, daß fchon 999
hier eine Kirche stand, deren Geistlicher vom Grafen dem Bischof
vorgeschlagen ward und der einen Teil des Zehntens als Ein-
nähme bezog. Von 1575 bis 1683 gab es keine Katholiken in
Völklingen, es ward daher nur evangelischer Gottesdienst hier
gehalten. Da aber damals viele Katholiken zugezogen und
manche Evangelische wieder katholisch geworden, so ließ der
Intendant der von Ludwig Xiv. damals eingerichteten Saar-
Provinz, De la Goupiliere, durch einen Wadgaffer Mönch 1684
wieder katholischen Gottesdienst in der Ortskirche halten, welche
von nun bis 1859 von beiden Konfessionen gemeinschaftlich be-
5*
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 49 -
dienst durch einen seiner Chorherren versehen ließ. Auch nach
Einführung der Reformation gehörte Bübingen bis gegen Ende
des vorigen Jahrhunderts zur Pfarrei St. Arnual. Jetzt bilden
die ev. Einwohner des Dorfes mit den von Güdingen eine Pfarrei.
Die Katholiken gehören zu Kleinbittersdorf. Die Kirche ist uralt,
das Schiff um 1725 für 400 Gulden vom Stift umgebaut
worden. Durch den Frieden von Ryswick wurde sie zur Simultan-
kirche erklärt, was sie heute noch ist.
5. Fechingen, Dorf am gleichnamigen Bache auf der
rechten Saarseite, 253 Hr., (2289) 2247 E., 1461 ev., 786 k.,
1 ev. K, 5 ev., 3 k. Schkl., 1013 ha, 179 ha Gw., 64 ha Stw.
Mühle, Postagentur. Zur Gemeinde gehört Neufechingen im
Saartale, nahe bei Brebach.
Auf dem Banne lagen drei nun eingegangene Höfe Frie-
drichingen, Benningen und Langweiler, deren Lage durch die
Flurnamen angegeben wird. Sie hatten nachweisbar ihre eigenen
Banne. Die Bewohner scheinen ausgestorben oder im Dorf sich
niedergelassen zu haben. Die Mauern des erstgenannten Hofes
waren vor 80 — 100 Jahren noch zu sehen.
Auch auf dem Fechinger Bann finden sich Spuren vor-
deutscher Siedelungen. Wie bei Kleinblittersdorf bemerkt ist,
hatte der Abt Fulrad von St. Denis diesen Ort in seinem
Testament seinem Kloster 777 vermacht. Über die spätern Schick-
sale desselben ist nichts bekannt. Von 1190 — 1320 sind einige
Adelige nachweisbar, die sich nach dem Orte nennen. Das Stift
St. Arnual hatte hier den Zehnten und bedeutende Güter. Als
dessen Vögte haben die Saarbrücker Grafen allmählich hier festen
Fuß gefaßt. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts finden sich
hier vier Gerichtsherren: Nassau-Saarbrücken, Lothringen, die
Mauchenheimer (in Zweibrücken) und die von der Ecken (in
Saarbrücken), letztere beide als lothringische Lehnsleute. Ward
nach dem Weistum von 1528 in Fechingen ein Missetäter er-
griffen, mußte er 3 Wochen in Saargemünd und eine in Saar-
brücken im Gefängnis fitzen, dann ward er nach Fechingen
gebracht, gerichtet und an dem Galgen auf dem Scharrnberg
aufgehangen.
4
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 21 —
Königen an vornehme weltliche oder geistliche Herrn oder Stif-
tungen verschenkt. So dauerten, wie schon gesagt, wohl alle
alten Dörfer unter neuem Namen und neuen Herrn fort, denen
die alte keltische Bevölkerung dienstpflichtig blieb.
Aber die ursprünglich freie deutsche Bevölkerung fank im
Laufe der Jahrhunderte ebenfalls zur Hörigkeit herab. Schon
im 14. und 15 Jahrhundert finden wir nur mehr einige Freie in
unserer Gegend, später verschwinden sie ganz.
Es ist sehr wahrscheinlich, daß unsere Gegend schon unter
römischer Herrschast christianisiert war, ein strenger Beweis ist
allerdings nicht zu führen. Doch wenn man die uralten Mar-
tinskirchen in Köln und Schiffweiler in Betracht zieht und be-
achtet, daß Martin ein altgallischer Heiliger gewesen, so wird
der Schluß nicht zu gewagt sein, daß hier schon vor der Be-
setzung des Landes durch die Deutschen christliche Gotteshäuser
gestanden haben.
Mit der höhern Kultur der Unterworfenen nahmen nun
die Deutschen auch deren Religion, das Christentum, an, wenn
sich dasselbe lange Zeit hindurch auch nur darin zeigte, daß sie
dem Gottesdienste beiwohnten und die religiösen Gebräuche mit-
machten. Die größere Befestigung und Vertiefung der neuen
Religion ist wohl den Einsiedlern Ingbert und Wendelin ?c.,
von denen die beiden Orte den Namen erhalten haben und dem
Bischof Arnualdus zu danken, Ende des 6. und Anfangs des
7. Jahrhunderts. Letzterer hatte feine Stelle als Bischof von
Metz niedergelegt und sich hierher an die Saar zurückgezogen.
Noch gegen Ende des 9. Jahrh. fand der Metzer Bifchof
Adventius die Leute in der Gegend von Ottweiler fast ganz ins
Heidentum zurückgefallen und gründete deshalb das Kloster Neu-
Münster.
Durch das ganze Mittelalter hindurch bis zur französischen
Revolution gehörten die Kirchen auf dem rechten Saarufer bis
zum Fischbach zur Trierer, alle andern unseres Kreises zur
Metzer Diözese.
Politisch lag der westlichste Teil unseres Kreises im untern
Saargau, der andere im Rosselgau, einem Untergau des großen
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 22 —
Bliesgaus, oder nach späterer Benennung der Bliesgrafschaft.
Zu demselben wird 1046 Saarbrücken gerechnet. Die einzelnen
Gaue wurden durch Grafen verwaltet.
Grafen des Bliesgau's kennen wir drei: Wickbert, Odoaker
und Ehrenfrid.
Als Grafen des Saargau's werden uns genannt 964 Sig-
fried, 1065 Volmar, 1080 Sigebert und dann dessen Sohn
Sigebert Ii. In Folge der Schwäche der deutschen Kaiser
hatten die Grafschaften jede Bedeutung verloren und die Grafen-
würde war erblich geworden. Des letztgenannten Sigeberts
Sohn Friedrich wird um 1120 zum ersten Male Graf von
Saarbrücken genannt.
Den Namen Saarbrücken führte eine Burg, die auf der
Stelle des heutigen Schlosses im 9. Jahrhundert von den
Kaisern zum Schutz der Saarbrücke und der Heerstraße erbaut
worden war. Otto Iii. hat sie 999 dem Bistum Metz ge-
schenkt, das sie, wann zuerst, weiß man nicht, unsern Grafen
zu Lehen gab.
Die Familie der Sigebert und Friedrichs muß eine hoch-
angesehene gewesen sein, sie war verwandt mit den salischen
Kaisern und den Grafen von Luxemburg; Angehörige derselben
hatten die Bischofssitze von Trier, Metz und Worms inne.
Agnes, die Tochter des Grafen Friedrichs von Saarbrücken,
war die zweite Frau Friedrichs von Schwaben und somit die
Stiefmutter Barbarossas. Friedrichs Bruder war Adalbert I.,
Erzbischof von Mainz 1109 — 1137 und Reichskanzler Heinrichs V.
Diese Familie muß eine sehr wohlhabende gewesen sein,
doch können wir ihre Eigengüter, Allode, nicht näher angeben.
Jedenfalls besaßen sie das Köllertal bis zur Prims und die
spätere Grafschaft Zweibrücken als Eigengut. Außerdem hatten
sie Lehen vom Deutschen Reiche, von Lothringen, den Bischöfen
von Trier, Metz, Mainz, Worms und andern geistlichen und
weltlichen Herrn im südwestlichen Deutschland. Dazu kam noch
die Schirmherrschaft über die Klöster Wadgassen und St. Nabor
(St. Avold), die adeligen Frauenklöster Herbitzheim, Fraulautern
und Neumünster, sowie über das Stift St. Arnual, woraus den
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Otto Friedrichs Agnes Friedrichs Friedrichs Friedrichs Barbarossas Barbarossas Friedrichs Friedrichs Adalbert_I. Heinrichs_V. Heinrichs_V. Metz