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1. Die deutschen Landschaften - S. 181

1896 - Trier : Lintz
Das lothringische Stufenland. 181 Das Bildungswesen : Unterrichtsanstalten. Es giebt in dem kleinen deutschen Teile des lothringischen Stufenlandes keine Universität, wie auch keine technische Hochschule. Von den deutschen Universitäten kommt für das Gebiet hauptsächlich die Universität Strass bürg in Betracht. Für das gewerbliche Leben ist die in Saarbrücken eingerichtete H a u p t b e r gs chule von Wichtigkeit. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. Die Landschaft hat an den geschichtlichen Kulturereignissen der ob errheinischen T iefebene Anteil genommen. (Vgl. S. 1g9). Kultureigentümlichkeiten: Art der Besiedelung und Bauart der Wohnungen, Abstammung und Sprache der Bewohner, ihre körperlichen und geistigen Eigenschaften. Sowohl die Anlage der Ortschaften als auch die Bau- art der Wohnungen zeigt das Gepräge städtischer Bau- weis e ; diese hat sich während der langen französischen Herr- schaft eingebürgert. Die 1 o t hrin g i s c h e Bevölkerung ist deutscher Abstam- mung, und zwar bildet sie einen Zweig des grossen fränkischen Volksstammes. Im westlichen Teile Lothringens hat aber im Laufe der Zeit die französische Sprache die deutsche verdrängt. Die Grenze zwischen beiden bildet eine Linie, die man sich von der Quelle der Saar nach Diedenhofen gezogen zu denken hat. Seit der Wiedervereinigung Lothringens mit Deutschland macht die Ausbreitung der deutschen Sprache, besonders in den Städten, neuen Foitschritt, und es ist wohl zu hoffen, dass das Land mit der Zeit auch der Sprache nach wieder ein vollständig deutsches wird. Obgleich fränkischen Blutes, ist der Lothringer von ernster m Wesen. Ihm geht der heitere Lebenssinn, der sonst dem Franken eigen ist, ab, wodurch er sich auch von seinem Nach- barn, dem Elsässer unterscheidet, inbezug auf den Körperbau ist an ihm ein kräftiger Wuchs, ferner, namentlich an den Frauen, eine meistens schöne Gesichtsbildung zu rühmen. 3. Bie Betrachtung der staatlichen Verhält- nisse in der Landschaft. a. Die staatliche Zusammengehörigkeit der einzelnen Gebiete. An dem lothringischen Stufenlande haben Elsass-Lothringen und die zu Preussen gehörige Rheinprovinz Anteil.

2. Die deutschen Landschaften - S. 182

1896 - Trier : Lintz
182 Die deutschen Landschaften. Elsass - Lothringen, das nur mit Lothringen in dem Rahmen der Landschaft liegt, grenzt im Norden an die Rhein- provinz und an Bayern, im Osten an Baden, im Süden an die Schweiz und im Westen an Frankreich. Es hat einen Flächeninhalt von 14509,5 qkm und eine Einwohnerzahl von 1 603 506 (110,5 a. 1 qkm), wovon fast 4/5 dem katholi- schen Bekenntnisse angehören. Zur Rheinprovinz (s. folg. Landschaft) gehört das Gebiet der unt'ern Saar. b. Die staatliche Ordnung und Einrichtung. Das Reichsland Elsass-Lothringen. Elsass-Lothringen, erst, seit 1871 wieder mit D e u t. sc li- la n d vereinigt, bildet keinen selbständigen Staat, sondern ist ein deutsches Reichsland, in welchem dem deutschen Kaiser die Ausübung der höchsten Regierungsgewalt zusteht. Er über- trägt diese jedoch einem Statthalter, der in Strassburg wohnt, und dem ein Staatsrat zur Seite gestellt ist. Die Gesetzgebung vollzieht der deu ts c h e K a is er. Die Gesetze müssen jedoch vorher die Zustimmung der Landes- kammer gefunden haben. In diese entsenden die Bezirkstage von Oberelsass, Unterelsass und Lothringen 34 Mitglieder, die vier Städte Strassburg, Metz, Mülhausen und Colmar, sowie die 20 Land- kreise je ein Mitglied. Das Ministerium besteht aus drei Abteilungen, näm- lich 1. des Innern, 2. der Justiz und des Kultus und 3. der Finanzen, der Landwirtschaft und der Domänen. Jeder Abteilung steht ein Unterstaatssekretär und dem ganzen Ministerium ein Staatssekretär vor. Die Angelegenheiten der katholische n Kirche werden durch die Bischöfe zu Strassburg und Metz, die der evange- lischen durch das Oberkonsistorium zu Strassburg ver- treten. Zur Beaufsichtigung der Schulen ist ein Oberschul-Rat eingerichtet worden. Der Rechtspflege dienen 6 Landgerichte und das 0 b er 1 an d esge r i c h t zu Colmar. In Elsass-Lothringen liegen zwei Armeekorps in Garnison, das 15., dessen Generalkommando sich in Strassburg, und das 16., dessen Generalkommando sich in Metz befindet. Strass- burg und Metz sind starke Festungen. Kleinere befestigte Plätze sind Breis ach und Diedenhofen.

3. Die deutschen Landschaften - S. 253

1896 - Trier : Lintz
Das hessische und Weser-Bergland. 253 Freiheit und Selbständigkeit und seinen von den Vätern übererbten Götterglauben im Kampfe mit den Franken erst nach Zertrümmerung seiner ganzen Volkskraft aufgab, so hält auch jeder einzelne Sachse mit grosser Zähigkeit an seinen Rechten, an über liefert en Anschauungen, Sitten und Gebräuchen fest. Die Stammeseigenschaften konnten §ich umso reiner erhalten, als auch in der Beschäftigung und in der Lebensweise der Bevöl- kerung sich wenig änderte; diese ist wie die hessische eine vor- wiegend ackerbautreibende und in ländlichen Wohnsitzen lebende geblieben. Weil der Sachse Neuerungen weniger leicht zugänglich ist als der Franke, ist er auch im Verkehr verschlossener als dieser. 3. Bie Betrachtung der staatlichen Verhält- nisse in der Landschaft. a. Die staatliche Zusammengehörigkeit der einzelnen Gebiete. Den Hauptanteil an der Landschaft hat Preussen, von wel- chem 2 Provinzen, Westfalen und H e s s en - N a s s au, in ihrem Rahmen liegen. Ausserdem sind in ihr mehrere kleinere deutsche Staaten gelegen, nämlich W a 1 d e c k, Lippe - Detmold und S c h a il m b u r g - L i p p e. Ferner greifen Teile vom Grossherzog- tum Hessen (s. S. 172), von Braun schwei g (s. Tiefl. d. und. Weser) und von der preussischen Provinz Hannover in die Land- schaft hinein. Die Provinz Westfalen wird im Norden von der Provinz Hannover, im Osten von Schaumburg-Lippe, Hannover, B r a un s eh w e i g, Hessen-Nassau und Wal deck, im Süden von H ess en-Na ssa u und der R h einprovin z , im Westen von der Rheinprovinz und Holland begrenzt. Ihre Grösse be- trägt 20 206,5 qkm, ihre Einwohnerzahl 2428 661 (auf 1 qkm 120,2 F.), wovon auf die Protestanten etwas mehr, auf die Katholiken etwas weniger als die Hälfte entfällt. Die Provinz Westfalen wurde wie die Rheinprovinz im Jahre 1815 durch Beschluss des Wiener Kongresses in ihrem jetzigen Umfange mit Preussen vereinigt. Die ältesten preussischen Besitz ungen in Westfalen waren die Gebiete Mark (mit Soest) und Ravensberg (mit Bielefeld), die im Jahre 1614 nebst dem rheinischen Gebiete Kleve als Erbanteil der jiilich- klevischen Besitzungen an Brandenburg fielen. Beim Friedensschlüsse des dreissig- jährigen Krieges wurde dem Grossen Kurfürsten das Bistum Minden zuge- sprochen, und im 1707 erwarb der erste preussische König Friedrich I. durch Kauf die Grafschaft Tecklenburg. Paderborn kam im Jahre I 803 vorüber- gehend an Preussen. Alle seine westfälischen Besitzungen verlor dieses aber bald darauf an den französischen Kaiser Napoleon, der die westliche Hälfte der jetzigen Provinz mit Fr a nk r ei ch, die östliche dagegen mit dem neugebildeten Königreiche Westfalen vereinigte. Im Jahre 1815 erhielt Preussen nicht bloss seine frühern Gebiete zurück, sondern kam auch in den Besitz des ganzen Bistums Münster, des Herzogtums Westfalen, des Für sten turn's Siegen, und anderer kleinerer Gebiete. Seine letzte Erwer-

4. Die Landschaften Europas - S. 174

1900 - Trier : Lintz
\ 174 Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und der Scheide. Kalk- und Sandsteine mehr auftreten, noch eine grössere, und dieselben wirken malerischer, weil sie, namentlich der marmor- artige Kalkstein, in der Färbung mehr wechseln. Dazu treten als hervorragende Sehenswürdigkeiten, die dem viel gepriesenen Nachbargebiete fehlen, zahlreiche Höhlen von oft wunderlicher Gestalt. Auf den Bergen aber prangt üppiger Wald, der eben- falls mit den kahler erscheinenden Weinbergen des rheinischen Landes den Vergleich nicht zu scheuen braucht. So sind die Ardennenthäler in der That Wanderziele, die dem Wanderer genussreiche Tage zu bereiten vermögen. Die Eisenbahnfahrt von Trier über Luxemburg und Namur nach Lüttich und Maastricht. In der Ferne schimmert das weinumkränzte alte Trier, das wir soeben verliessen. Die Mosel bleibt noch eine Strecke uns treu zur Seite, bis wir bei dem Orte Wasserbillig die in sie mündende Sauer überschritten haben. Bald gelangen wir in ein anderes Nebenthälchen der Mosel, dem die Bahn west- wärts folgt, öfter das Flüsschen, das zwischen den Feldern seinen Weg sucht, überschreitend. Dann zweigt die Bahn ab, Wälder und Felder ziehen im Wechsel an uns vorüber. Endlich taucht die wie eine Bergfeste auf hoher Felsplatte liegende Stadt Luxemburg vor uns auf. Es ist die Oberstadt, um die sich, zu Füssen der jäh abstürzenden, mit Terrassengärten geschmückten Felswände die neuere, gewerbreiche Unterstadt angesiedelt hat. Auf langem Viadukt überschreiten wir das Pulvermühlenthal, dann ein kurzer Tunnel, und wir fahren in den Hauptbahnhof von Luxemburg ein. Wir entsteigen schnell dem Zuge, um in Kürze einen Gang durch die alte Stadt zu machen. Unser erstes Ziel ist die Oberstadt. Hoch thront sie auf malerischen Sandsteinfelsen, die nach drei Seiten hin jäh, etwa 60 m tief, abstürzen, nach S zu dem in einer engen Schlucht sich win- denden Petrusbache und nach O und N zu dessen Hauptbache, zu der in etwas breiterm Thale fliessenden Alz ette (spr. alsätt). Über einen langen Viadukt steigen wir zur Oberstadt hinan. Hinter der gotischen Notre Dame (spr. nott'r dâm) -Kirche, am Wilhelmsplatz, wenden wir uns nach W. Bald umgeben uns schöne Parkanlagen. Sie sind an Stelle der früheren Festungswerke angelegt worden und umziehen die Stadt im W und Nw. Die Promenadenwege führen zu prächtigen Ausblicken hin, und auf der Terrasse, dem nördlichen Endstücke dieser Anlagen, können wir freie Überschau auch über die Unterstadt halten. Ein steiler Felsgrat zieht sich von der Stadt nach O und zwingt die Alzette zu weitem Bogen. Mauerreste sind auf ihm sichtbar. Es ist der sog. Bock, auf dem sich einst das prächtige Schloss Luxemburg erhob. Nun sind nur noch wenige Mauer- reste von ihm vorhanden, und auch die Wund er gär ten, die der spanische Statthalter, Fürst von Mansfeld, einst hier anlegen liess, sind verschwunden. So schwindet die Pracht, die Menschen schaffen, bis neue Geschlechter kommen, die andern Sinnes sind. Die trotzigen, überaus starken Festungswerke von Luxemburg, an denen fünf Jahrhunderte gebaut wurden, wurden 1867, nachdem Preussen sein Besatzungsrecht aufgegeben hatte, zum grössten Teil geschleift. Nur wenige Teile derselben, so die spanischen Türme, stehen noch, als Denkzeichen eines andern Zeitgeistes. Die Luxemburger aber, und alle Besucher der Stadt mit ihnen, freuen sich der schönen, lebensgrünen Anlagen, die an die Stelle der düstern Festungsmauern getreten sind. Es ist ein schlechter Tausch, den wir machen, indem wir das schöne Luxemburg verlassen und die Fahrt über die H o c h f 1 ä c h e n der Ardennen antreten. Nur die Thal er, die die Eisenbahnlinie durchschneiden, bringen etwas Abwechslung in die einförmige Landschaft, in der die Wälder die Haupt- rolle spielen. Wir legen uns schlaftrunken zurück und erwachen erst, als wir

5. Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. I

1902 - Trier : Lintz
Methodisches Lehrbuch einer begründend-vergleichenden Erdkunde. Einleitender Teil: Die Methodik I/ des erdkundlichen Unterrichts. Georg-Eckert-Institut Von internationale Schi^buchforschtnt Braunschweig Heinrich Kerp, jjy Bibliothek - Lehrer am Königl. Gymnasium zu Bonn. ymmg - stark vermehrte Auflage. & B i o ito^H^k - |nventar¡s-iert unter Trier, 1902. |Sbl - Sb J^Jljl. Verlag der Fr. Lintz'schen Buchhandlung, Friedr. Val. Lintz.

6. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 2

1912 - Trier : Disteldorf
Qeorg-Eckwmnstttut fr internattonete Sohulbuchtorechimg . _ . sc^Sbwsslk- cu^f^e und Selmatgeschichte. W/zos 1. Die Kelten. In alter Zeit war unser Land von den keltischen Volksstmmen der Treverer und Mediomatriker bewohnt. Die Hauptstadt der Treverer war Treveris (Trier), die der Mediomatriker war Metz. Die Treverer waren als kriegerisches Volk bekannt. Ihre Kriegstchtigkeit beruhte vornehmlich auf ihrer Reiterei, welche die beste und zahlreichste in ganz Gallien war. Einen groen Einflu auf die ffentlichen Angelegenheiten bei den Kelten hatten die Priester, Druiden genannt. An einsamer Waldes-statte oder in Hhlen unterwiesen sie die Vornehmsten des Volkes in den Geheimnissen der Religion. Dort waren auch die Opferaltre der Götter. Erinnerungen an das Druidentum sollen die Genovesa-hhle und die Hochburg im Pfalzeler Walde, die Heidenkapelle bei Saar-brcken sowie die Steinringe auf dem Hochwald und in der Eifel fem. Diese Steinringe dienten als Zufluchtssttten bei feindlichen Einfllen. Auch die beiden groen Steine bei Rentrisch und Blieskastel stammen aus der Keltenzeit. 2. Das trierische Land kommt unter die Herrschaft der Rmer. Im Jahre 58 v. Chr. rckte der rmische Feldherr Julius Csar mit einem Heere der die Alpen, um Gallien zu erobern. Im zweiten Jahre fiel er in das Land der Treverer ein. Diese setzten ihm einen verzweifelten Widerstand entgegen, aber sie unterlagen der rmischen Kriegskunst. An der Sttte des heutigen Luxemburg erlitten sie im Jahre 53 eine vollstndige Niederlage. Csar lie alsbald das trierische Gebiet mit Truppen besetzen. In spterer Zeit versuchten die Treverer fters, das rmische Joch abzuschtteln. Der letzte und heftigste Aufstand war i. I. 70 n. Chr. An demselben beteiligten sich auch die Mediomatriker. Trotz ver-zweiselter Gegenwehr wurden ihre Heere in den Treffen bei Bingen, Riol und Trier besiegt. So endete der unglckliche Freiheitskampf in demselben Jahre, da der rmische Feldherr Titus dem jdischen Reiche durch die Zerstrung Jerusalems fr immer ein Ende machte. [13ssb888s8s888s3888888@8ee88eee8iss0e8se88se] l4du-H 3w,<f2)

7. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 31

1912 - Trier : Disteldorf
3i js8eeees8esg8s8s8s8[I3 aus. Zum Zweck einer bessern Verwaltung teilte Balduin das Gebiet in die Obermter Trier und Coblenz ein. Jedes der beiden Obermter war in mter eingeteilt. Zu dem Obererzstift gehrten die mter: Waldenau, Bernkastel, Cochem, Crv, Daun, Grimburg, Hillesheim, Hunolstein, Kyllburg, Manderscheid, St. Maximin, Merzig, Oberstem, St. Paulin, Pfalzel, Pronsfeld, Prm, Saarburg, Schmidtburg, Schn-berg, Schnecken, Ulmen, Wartelstein, Welschbillig, St. Wendel, Witt-lich, Zell. Die Stadt Trier hatte ihre eigene Verwaltung. Die von Balduin eingefhrte Ordnung und Verwaltung des Kurstaates blieb bis zum Untergang desselben bestehen; Erzbischof Balduin ist daher als der eigentliche Grnder des Kurstaates "Trier zu betrachten. 4. Die Goldene Bulle. Die Erzbischse von Trier gehrten zu den mchtigsten Fürsten des deutschen Reiches. Als um die Mitte des 13. Jahrhunderts das Recht der Kaiserwahl auf die sieben ersten Reichs-srsten bertragen wurde, da gehrte auch der Erzbischof von Trier zu den sieben Whlern des Reiches". Kaiser Karl Iv. besttigte im Jahre 1356 diesen Zustand durch ein Reichsgesetz, das den Namen Goldene Bulle" fhrt. Den Namen hat es daher, weil das Siegel in einer goldenen Kapsel (Bulla) eingeschlossen war. Die Goldene Bulle bestimmte, da die damaligen sieben Whler des Reiches" den Titel Kurfürst" führen sollten. Frankfurt a. M. sollte fr alle Zeit die Stadt der Knigswahl, Aachen die Krnungsstadt bleiben. Durch die Goldene Bulle blieb die Macht und das Ansehen der trierischen Erzbischse bis zur Auflsung des Reiches begrndet. Die Titulatur unserer Kurfrsten lautete: Wir N. von Gottes Gnaden Erzbischof zu Trier, des Heiligen Rmischen Reiches durch Gallien und das Knigreich Arelat Erzkanzler und Kurfürst". Bei Reichsversamm-lungen hatte der Kurfürst von Trier seinen Sitz gegenber dem Kaiser; bei Knigswahlen gab er die erste Stimme ab. B. Die Grafschaft Saarbrcken 1. Der Name Saarbrcken. Zur Zeit der Rmerherrschaft war bei St. Arnual eine Brcke, auf welcher die Strae von Metz nach Mainz der die Saar fhrte. Dort lag auf der rechten Seite des Flusses am Halberg ein Dorf, das von der Saarbrcke den Namen fhrte. Dieses Dorf Alt-Saarbrck" wurde spter ein frnkischer Knigshof. Zum Schutze desselben erbauten die frnkischen Könige im 9. Jahrhundert die Burg Saarbrcken, die an der Stelle des heutigen Schlosses gelegen war. Von ihr erhielt die sptere Grafschaft den Namen. 2. Entstehung der Grafschaft Saarbrcken. Im Jahre 999 schenkte der deutsche Kaiser dem Bischof von Metz die Knigshfe Saarbrcken, &B8s8803038088bs8888ss88ee80ssss8888ees8se80k]

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 32

1912 - Trier : Disteldorf
32 Vlklingen, Quierschied und den Warndt. Zum Schutze des Gebietes wurde i. 1.1.065 auch die Burg Saarbrcken hinzugegeben. Diese Besitzungen bertrug der Bischof von Metz dem Grafen des Saar-ganes als Lehen. Die Grasen verlegten jetzt ihren Herrschersitz nach der Burg Saarbrcken, von der sie fortan auch den Titel fhrten. Der Ahnherr des Grafengeschlechtes ist Graf Sigebert. Dieser erhielt zu dem Metzer Lehen i. 1.1080 noch den Knigshof Wadgassen als Geschenk, weil er dem Kaiser Heinrich Iv. in seinen Kriegen treue Hilfe geleistet hatte. Alle diese Besitzungen bilden das Stammland der Grafschaft Saarbrcken. Im Jahre 1381 starb die mnnliche Linie des alten Grafen-geschlechtes aus. Das Land kam durch Heirat au die Fürsten von Nassau, die bis zum Untergang der Grasschaft regierten. Im Jahre 1575 wurde die Reformation in der Grafschaft eingefhrt. 3. Freiheitsbrief der Städte Saarbrcken und St. Johann. Im Jahre 1321 verlieh der Graf den Orten Saarbrcken und St. Johann Stadtrechte. Dadurch wurde die Leibeigenschaft aufgehoben. Die Städte erhielten Maueru und dursten Mrkte abhalten. Die Brger whlten sich ihre Gerichtsleute selbst. Jede Woche wurde einmal Gerichtstag gehalten. An demselben muten der Meter (Vorsitzende) und wenigstens zwei Schffen teilnehmen. Der Meier war nicht nur der Vorsitzende des Gerichts, sondern er hatte auch die Leitung der Gemeindeangelegen-heilen. Der Gemeinderat setzte sich aus den Schffen zusammen. Auer dem brgerlichen Schffengericht bestand noch das Hochgericht des Grasen, das der Leben und Tod zu entscheiden hatte. Durch die Verleihung des Stadtrechtes wurden auch die Hand-werker von der herrschaftlichen Dienstpflicht befreit. Um ihr Geschft zu schtzen, vereinigten sich alle Meister desselben Handwerks zu einer Bruderschaft oder Zunft. Alle Meister einer Zunft wohnten auch meist in derselben -Strae. Niemand durste in der Stadt sein Hand-werk betreiben, bevor er in die Zunft aufgenommen war. 4. Das Gebiet der Grafschaft. Durch Kauf, Erbschaft und Tausch vergrerten die Grafen nach und nach ihr Gebiet und erwarben sich die Rechte eines selbstndigen Landesfrsten. Die Grafschaft umfate zuletzt die Obermter Saarbrcken, St. Johann und Ottweiler. Jedes Oberamt war in Meiereien eingeteilt. Zum Oberamt Saarbrcken gehrten die Meiereien: St. Arnual, Bischmisheim, Scheidt, Dudweiler, Gersweiler; zu St. Johann: Malstatt, Vlklingen, Ludweiler, Ptt-lingen, Klln, Heusweiler, Eidenborn, Reisweiler; zu Ottweiler: Neun-kirchen, Wiebelskirchen, Bexbach, Werschweiler, Linxweiler, Berschweiler, Stennweiler, Uchtelfangen, Wiesbach. [Bg@0g0s30s8888@800s@888eess0s68s608se0es0s80l!i)

9. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 37

1912 - Trier : Disteldorf
t^3sbb?3003s8sb3s038$ 37 daher einen nnvershnlichen Ha nachtrug. Er benutzte bald darauf eine geringe uere Veranlassung, um dem Erzbischof von Trier blutige Fehde anzusagen. Im Jahre 1522 fiel er mit einem Heere in das trierische Land ein, eroberte Blieskastel, St. Wendel, die Grim-brg und verwstete die umliegenden Orte. Dann zog er gegen Trier und belagerte die Stadt. Nachdem er dieselbe lngere Zeit erfolglos beschossen hatte, zog er sich auf seine Burg Landstuhl zurck, wo er von Kurfürst Richard belagert wurde. Bei der Beschieung der Burg wurde der Ritter verwundet und starb bald nach. Eroberung derselben. S. Staatliche Anerkennung der Lehre Luthers. Ebensowenig wie zu Worms gelang es auf spteren Reichstagen, die kirchliche Einheit wiederherzustellen. Um sich gegenseitig beizustehen, schlssen die An-Hnger Luthers, die den Namen Protestanten erhielten, einen Bund gegen den Kaiser. Im Jahre 1546 brach ein Religionskrieg aus, der mehrere Jahre dauerte. Im Jahre 1555 wurde zu Augsburg ein Friede geschlossen, in welchem den Anhngern Luthers freie Aus-bung ihrer Religion gewhrt wurde. Dadurch war die Kirchen-spaltung in Deutschland gesetzlich anerkannt. 4. Katholische und protestantische Landesteile in Deutschland. Nach einer Bestimmung des Augsburger Religionsfriedens konnte jeder Fürst seinen Untertanen vorschreiben, welche Religion sie annehmen mten. Dadurch ist es gekommen, da die einen Lnder ganz der katholischen Religion treu blieben, die andern aber der lutherischen oder evangelischen Kirche sich zuwandten. Von den grern deutschen Staaten blieben Osterreich und Bayern katholisch, Wrttemberg, Baden, Hessen, Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg, Preußen u. a. nahmen die neue Lehre an. Unter den ehemaligen Landesteilen des jetzigen Regierungsbezirks Trier wurde die lutherische Lehre in den Grafschaften Saarbrcken, Sponheim und Veldenz, sowie in den Besitzungen der Wildgrafen ein-gefhrt. In der Stadt Trier verfuchte i. 1.1559 ein geborener Trierer, namens Kaspar Olevian, die neue Lehre einzufhren. Der Kurfürst zog nach Pfalzel und zwang von hier aus die Bewohner zur Wieder-Herstellung der Ruhe und Ordnung. Olevian mute unverzglich die Stadt verlassen. 26. Der Dreiigjhrige Krieg (16181648). 1. Ausbruch des Krieges. Durch die Kirchentrennung war Deutschland in zwei feindliche Lager geschieden. Genau 100 Jahre nach dem Austreten Luthers kam es abermals zum Kriege zwischen Katho-liken und Protestanten. Er nahm seinen Anfang damit, da die pro-testantischen Bhmen sich von dem Kaiser lossagten und den Kur-[B88888383883830383000b00086868866666686608sd]

10. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 39

1912 - Trier : Disteldorf
39 auf. Trier wurde von den Franzosen besetzt. Im Jahre 1634 er-litten die Schweden und Protestanten bei Nrdlingen eine Niederlage gegen die Kaiserlichen. Der kaiserliche General Gallas verfolgte darauf die feindliche Armee des Herzogs Bernhard von Weimar hn den Rhein und drngte sie gegen Saarbrcken, wo sie sich mit einem franzsischen Heere vereinigte. Gallas mute vor der bermacht bis an den Rhein zurckweichen, zwang aber dann seine Gegner zum Rckzug gegen die damalige Festung Wallersangen. Nach einem Tref-fen daselbst entkam die feindliche Armee nach Metz. Gallas eroberte und zerstrte darauf Wallerfangen und besetzte dann die Grafschaft Saarbrcken. Trier war inzwischen ebenfalls den Franzosen entrissen worden, soda das ganze Land jetzt in der Gewalt der Kaiserlichen war. 6. Kriegsleiden. Die Besetzung unseres Landes durch kaiserliche Truppen brachte keine Linderung der Kriegsleiden. Der Unterhalt der Truppen wurde immer drckender. Die Landleute verlieen ihre Drfer und versteckten sich in den Wldern, um den unaufhrlichen Erpressungen und Nachstellungen der verwilderten Kriegsgesellen zu entgehen. Hunger und pestartige Krankheiten rumten gewaltig unter den Bewohnern auf. So standen bald ganze Drfer entvlkert, viele sind fr immer verschwunden, alle aber hatten mehr oder weniger an Einwohnerzahl abgenommen. 7. Endlich kam der Westslische Friede, zu Mnster mit den Fran-zosen und zu Osnabrck mit den Schweden, zustande. Frankreich erhielt das Elsa, Schweden Vorpommern mit Stettin und den Odermn-dngen. Alle deutschen Fürsten wurden in ihren Gebieten selbstndige Herrscher, und dadurch war der deutsche Kaiser machtlos geworden. Deutschland stand fortan wehrlos da gegen die Angriffe fremder Völker, besonders der Franzosen, die es schon als ihre sichere Beute ansahen. 27. Friedrich von Spee und die Hexenprozesse. 1. Der Hexenwahn. Im Jahrhundert des Dreiigjhrigen Krieges wnrde unser Vaterland noch von einer andern furchtbaren Geiel heimgesucht. Das aberglubische Volk schrieb alles Elend, das Krieg, Hungersnot und Krankheiten mit sich brachten, den Hexen und Zau-berern zu. Wer der Zauberei angeklagt war, wurde vor Gericht ge-zogen, durch allerlei Folterqualen zum Gestndnis der Schuld gezwungen und dann zum Feuertode verurteilt. Gro war die Zahl der Unglck-lichen, die auf diese Weise hingerichtet wurden. Auch das trierische Land litt unter den Folgen des Hexenwahns. 2. Friedrich von Spee. Lange Zeit hindurch wagte es niemand, in Wort und Schrift gegen das aberglubische Treiben aufzutreten. Wer sich der Unglcklichen annahm, wurde als Mitschuldiger angesehen Izsb8s88b8833988s888888s8eeee688esa88888888888]
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