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1. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 22

1913 - Oldenburg : Schmidt
22 Oldenburgische Geschichte für Schulen. Der Gegensatz der Bekenntnisse hatte mit dieser grauenhaften Fehde nichts zu tun, sie wurde nur um Delmenhorst geführt, es blieb bei Münster. Bald aber kam die Zeit der endgültigen Abrechnung. Als der Krieg zwischen Kaiser Karl V. und dem Schmalkaldischen Bunde ausbrach und Delmenhorst die Kaiserlichen Bremen belagerten, trat Gras Anton mit den Obersten und Harpstedt in Verbindung, die Münster wegen mangelhafter Unterstützung grollten, oldenbnrgisch Im Einvernehmen mit ihnen eroberte er durch einen kecken Handstreich 1547 Delmenhorst und besetzte sofort die ganze Herrschaft. Zugleich riß er die ßechterfeite des Stedinger Landes an sich, einen alten Besitz des Erzbistums Bremen, der widerechtlich von Münster mit Delmenhorst vereinigt worden war. Dieser Schlag traf Bischof Franz, der mit den Schmalkaldifchen Fürsten befreundet war, wie ein Sieg der kaiserlichen Sache. Währenddessen stand Gras Christoph, der seinen geistlichen Stand längst abgelegt hatte und Feldhauptmann geworden war, im protestantischen Lager. Vier Schlacht bei Wochen nach der Schlacht bei Mühlberg, wo der Kaiser den Kurfürsten Drakenburg von Sachsen bezwang, trug er mit Gras Albrecht von Mansseld über die 1547 Kaiserlichen bei Drakenburg an der Wefer einen entscheidenden Sieg davon und befreite den Nocdwesten Deutschlands von der Gesahr, wie das übrige Deutschland dem Kaiser unterworfen zu werden. Es war ein schöner Tag, vielleicht der schönste feines Lebens, als Gras Christoph feinen Einzug in das dankbare Bremen hielt und die erbeuteten Geschütze mit Eichenlaub umkränzt auf dem Domshof auffahren ließ. Kloster Hude Mit der Burg und der Herrschaft Delmenhorst fiel auch das Zister-an Oldenburg Zienferkloster Hude, das gleichfalls zu Münster geschlagen war, in 1547 Gras Antons Hände. Mit Verdruß sah er die Zerstörungen, welche die dellnenhorstischen Beamten in des Bischofs Auftrag angerichtet hatten. Während er sich nun in dem neugewonnenen großen Besitz, der ihn zum Nachbar der Stadt Bremen machte, befestigte, trat fein Bruder Christoph gegen Kaiser Karl in den Dienst des Kurfürsten Moritz. An der Spitze eines Landsknechtsheeres zog er brandschatzend in Nord- und Mittel-Fürsten- Deutschland umher, verfehlte den Anschluß an den Kurfürsten, welcher Kaiser revolution Karl Y. in raschem Zuge über die Alpen jagte und zum Passauer Vertrage 1552 zwang, und schloß sich vor Nürnberg dem wilden Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg mit dem feuerroten Gabelbart an, der plündernd und brennend Franken durchzog. Sie überwarfen sich mit Kurfürst Moritz, weil sie den Passauer Vertrag nicht billigten, und traten zum Kaiser über, der Metz belagerte. Anfang Dezember kehrte Graf Christoph in die Heimat zurück. Aber schon im folgenden Jahre rief ihn der Hohen-zoller von neuem unter die Waffen, dessen zügellosem Treiben dann die Schlacht bei mörderische Schlacht bei Sievershausen ein jähes Ende bereitete. Kurfürst Sievershauseu Moritz fiel, aber des Markgrafen Sache war verloren. Auf französischem 1553 Boden ist er landflüchtig, durch die Reichsacht aus dem Vaterlande gejagt, als Gast König Heinrich Ii. gestorben.

2. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 39

1913 - Oldenburg : Schmidt
Herzog Peter Friedrich Ludwig. 39 Bald über klopfte die neue Zeit an. Die kleineren norddeutschen Staaten schlossen sich zum ersten Male unter Preußens Führung zu einer Art von Bündnis zusammen, als sich König Friedrich Wilhelm Ii. im Baseler Frieden von dem Kamps gegen die französische Republik zurück- Baseler Friede zog. Der Schutzbereich Preußens wurde von Süddeutschland durch eine 1,95 Grenzlinie getrennt, aber ihre Besetzung mit Truppen stellte hohe Ansprüche an die einzelnen Staaten. So steigerten sich auch Oldenburgs Ausgaben nicht unerheblich. Allein gerade in kriegerischen Zeiten pflegte infolge der Bedürfnisse der Truppen der bremische Handel besonders zu blühen, und damit im Verhältnis stiegen auch die Einnahmen der oldenburgifchen Staatskasse aus dem Weferzoll. Man kann sich daher denken, wie unangenehm den Herzog Peter die Nachricht berührte, daß er ihn verlieren sollte. Napoleon war erster Konsul geworden und hatte den Frieden von Luneville geschlossen, durch welchen das linke Nheinuser an Friede von Frankreich abgetreten wurde. Dies hatte nun aber eine tiefgreifende Luneville Folge für die inneren Verhältnisse Deutschlands. Die weltlichen Fürsten, 1801 welche Verluste erlitten hatten, wurden dadurch entschädigt, daß ihnen die Gebiete der Reichsstädte, die mit wenigen Ausnahmen ihre reichsunmittelbare Stellung verloren, und der geistlichen Reichsstände, die nun als Staaten von der Landkarte verschwanden, übergeben wurden. So brachte der Reichsdeputationshauptschluß auch dem Bistum Münster den Unter- Reichs- gang, und das Niederstist, also die heutigen Ämter Vechta, Cloppenburg deputations-und Friesoythe, sollte zusammen mit dem bisher hannoverschen Amte Wildeshausen dazu verwendet werden, um dem Herzog von Oldenburg 'für den Elsflether Weferzoll, der als nicht mehr zeitgemäß auf den Wunsch Bremens aufgehoben werden sollte, einen Ersatz zu schassen. Der Einspruch Herzog Peters blieb unbeachtet. Er erhielt jene Ämter, deren Grenze in den Gemeinden Damme, Neuenkirchen und Goldenstedt 1817 geregelt wurde. Außerdem wurde das Hochstift Lübeck, wo fein Haus bisher die Bischofswürde gehabt hatte, als erblicher Besitz zum Herzogtum geschlagen. Der Weferzoll wurde ihm bis zum Ablauf einer bestimmten Frist, die dann noch verlängert würde, gelassen. Am 7. Mai 1820 wurde er zum letzten Weferzoll Male erhoben, er war nun doch der von Gras Anton Günther begründete aufgehoben Wert, sür den der Süden des Herzogtums erworben wurde. 182(1 Das Amt Wildeshausen hatte bis dahin eine wechselvolle Geschichte Bergangengehabt. Die alte oldenburgische Herrfcherfamilie erlosch schon 1270 mit heit der Graf Heinrich dem Bogener, und nun schalteten in Stadt und Burg die nmen Amtleute des Erzstists Bremen, bis dieses sich durch die Zerrüttung seiner Finanzwirtschast genötigt sah, das Amt 1429 an den Bischof von Münster zu verpfänden. So dehnte sich hier die Macht dieses Bistums noch weiter aus, es besaß seit 1252 das Amt Vechta aus dem Erbe der Grasen von Ravensberg; und nachdem die Grasen von Tecklenburg am Ende des 14. Jahrhunderts im Kampse gegen Osnabrück und Münster unterlegen waren, hatte Osnabrück feinen Anteil an der Beute gegen anber-

3. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 10

1904 - Oldenburg : Nonne
— 10 — ucrc alse unse herfcop ghinghe mit aller maght und roellic unser den is noth were, den scnlde de stath helpen tycgcn alle nedderland mente to den wurster Vresen mit aller maght menen bnt de stath mit volke jo bewahret bline. Ok ne scal de stath unse man oder unse denestlnde nyght vordedinghen tyegen uns ede unser ernen. Vortmer de agteyn Ratmanne, de nu ghekoren sind, de scolen in den rade blinen derwile bnt se leitet. Arenen wanner aver eytt sternet, so scolen se eynen anderen beddernen man an syne stade kesen, de der stath ttütte und evene fönte, und de scal den Heren und der stath nalonen und svercn, alse dese hebben voreghedan, nnde der agteyne scolen aller jarlekes sesse in deme rade blinen, und ist bat des stades bingh syk betereb und breth, so moghen bc agteyn ratman nog ses anbere to syk kesen, be der stath evene komen und be den Heren und bet stath na tonen und sveren, alse bese agteyn vore hebbet gheban. Alb esse vorbenommenben stücke hebbe rot der stath untrnroen ghelonet und nppen hilghen ghesvoren, bat rot bc ftcbc unbe vast etvyglikc und jnmbermere sunbe jenegherleye arghelyst mit gansen truroe rot und be na uns komen scnlbcn holen. Dat bctüghc rot Grcuc Conrab und nnse fönen und roi Juncker Johan und unse brobere norbenomet mit unser aller Jngheseghelle, ghehanghe tho befen breite. Dcsc bref is gegheuen und serenen to Olbenbh an beme jare gobes btisettb jar brehnndert jar an beme vys unbe vertyghesten jare, an beme hilghen baghe te tvelephten. Anmerkungen: also vere alse = in solchem Maße als; kbbenten bieder; eder ober; evene - passenb; menen neben; neweber — rocber; oste — noch; Thegheben — Zehnten; vortmer — ferner; mente — beim; n — v. 11. Edo Wimcken verbindet sich mit den Bremern gegen Dedo Lübben 1412 Okt. 21. — Bremisches Urknnbenbnch. 5. Bb., Bremen 1902, S. 38. — Icke Ebe Wümmeken, hovetlingh in Rnstringhcn, bekenne unbe bctüghe apenbar in bessern 6reue, bett ick my hebbe verbreghen myt den berghermestcrcn nrtbc rnbe to Bremen, bat ick myt en unbe se myt my to bessern tokomenben pinxsten myt der hülpe ghobes sturen roillen Dyben Lubbensone mennigher nnbat, be he jeghen bc stab to Bremen, jeghen den kopmann, den he nppe der Wessere heft schynnen ttttbc roven laten, dar en ny recht umme roebbevaren furtbe, unbe jeghen mennighen beberven man gheban heft, alzc bat roy cm zetten roillen van den kerkert, der he roelbig is, unbe bat bc kerkert ghobeshns blyven. — -Anmerkung: roelbig = mächtig. 12. Der Überfall der Friedeburg: 1418 Sept. 25. — Aus bei- Chronik von Schöne. — Jt roas in beme iarc unses Heren 1418 in beme avenbe der Hilgen mcrtclcrc Cosmc undc Damiani (September 25), do siegen Dudc

4. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 45

1904 - Oldenburg : Nonne
— 45 — 47. Marie Antoinette in Straßburg bei ihrer Reise nach Paris. Mai 1770. - Gerhard Anton von Halem, Selbstbiographie. Oldenburg 1840, S. 46. — Am 5. Mai 1770 kam ich in Straßburg an. Der Gasthof zum Geist war besetzt, mit Mühe erhielt ich ein Stübchen im Gasthofe zur Blume. Ich wandte mich bald an den Professor Stöber, einen Philologen, der sich unter andern durch eine neue Ausgabe des Manilius in der gelehrten Welt bekannt gemacht hatte. Mein Vater hatte ihn auf einer Reise nach Holland in Oldenburg kennen gelernt und Gelegenheit gehabt, ihm Gefälligkeiten zu erzeigen. Diese erwiderte er mir in reichem Maße. Ich mußte' gleich den Gafthof verlassen und in sein Haus ziehen. Er verschaffte mir die schönsten Gelegenheiten, die Merkwürdigkeiten beim Einzug der Dauphine zu sehen; er führte mich zu Schöpflin; er begleitete mich auf einer Reife in die Gegenden von Straßburg. (Stöber, geb. 1719 starb 1778.) Die fünfzehnjährige Dauphine hatte auf der Rheininsel von Straß-burg, wo sie dem französischen Ambassadeur Grafen von Romlies überliefert wurde, bittere Tränen vergossen, als ob sie das schreckliche schicksirl, das ihrer in Frankreich harrte, geahnt hätte. Wie mußte sie nach dieser Trennuugsszene das Gepränge und das Lärmen, womit sic empfangen wurde, ermüden! Sie wohnte im bischöflichen Palaste an der Jll. Die Feierlichkeit, womit ihr nach der Mittagstafel der Ehrenmein dargebracht wurde, soll ihr gefallen haben. Der Opferer Bacchus fuhr auf euren prächtigen antiken Wagen, mit 6 getigerten Pferden bespannt. Ihm folgten mehrere Wagen mit Tonnen von verschiedener Form und ein Süen auf seinem Esel, von Kindern umgeben, die mit Spiel und Tanz ihn umringten. Überraschend war auch ein Schauspiel, das nach der Abendtafel auf dem Jllfluß, der nahe vor dem bischöflichen Palaste vorbeifließt, gegeben wurde. Auf dem Wasser erschien plötzlich ein erleuchtetes Gartenparterre, geschmückt mit mannigfaltigen Gesträuchen und Bäumen. Zwischen diesen ergoß sich wechselnd Feuer und Wasser; es brannten Namen und Wappen, es erscholl ein großes Musikchor; und, welches das anmutigste war, Haufen von festlich geschmückten Böttichern erschienen mit niedlichen Mädchen in Straßburger Tracht aus dem Parterre und tanzten ihre Allemanden. Daß die ganze Stadt, besonders der Broglie-platz, schön illuminiert war, kann man sich denken. Aber den majestätischsten Anblick gewährte die erhabene Feuersäule des bis zur spitze erleuchteten Münsterturmes. 48. Christian Yii. von Dänemark tritt die Grafschaften an den Großfürsten Paul von Rußland ab. 1773 Ang. 27. — Oldenburgische wöchentliche Anzeigen 1773 Dez. 13. — Wir Christian der Siebente, von Gottes Gnaden, König zu Dänemark, Norwegen, der Wenden und Gothen, Herzog zu Schleswig, Hol-

5. Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen - S. 63

1905 - Delmenhorst : Horstmann
63 war, französische Leichtlebigkeit und Lasterhaftigkeit verbreiteten sich überall hin zum Verderben der Völker. 2. Kämpfe gegen die Niederlande. Ludwigs Xiv. Streben richtete sich vor allem darauf, sein Reich zu vergrößern und Kriegsruhm zu erwerben. So brach er bald mit Heeresmacht in die Niederlande ein, auf die er Erbansprüche geltend machte. Zwar erreichte er zunächst nur wenig, aber bald zog er zum zweitenmal dahin und drang rasch bis in die Mitte Hollands. Die Holländer hatten in dem Statthalter Wilhelm Iii. von Oranten einen trefflichen Führer. Dieser ausgezeichnete Feldherr erweckte im Volke bald hohe Begeisterung für die Verteidigung des Vaterlandes. Die Holländer durchstachen die Deiche und machten ihr Land zu einer Wasserwüste, während ihr Admiral de Rnyter die Engländer, die mit Frankreich verbündet waren, von der niederländischen Küste abhielt. Als nun auch der große Kurfürst von Brandenburg und der deutsche Kaiser mit Heeresmacht den Holländern zu Hülfe kamen, mußte Ludwig sein Heer teilen und seine Hauptmacht gegen Deutschland schicken. 3. Kämpfe gegen Deutschland. Sengend und brennend zogen die Franzosen an den Rhein, verwüsteten besonders die Pfalz und drangen sogar über den Fluß und plünderten in Franken. Um den Kurfürsten von Brandenburg vom Rhein abzuziehen, bewog Ludwig die Schweden zu einem Einfall in Brandenburg Andere deutsche Fürsten aber waren unter einander uneinig oder standen gar mit Frankreich im Bunde; die kaiserlichen Heerführer waren unfähig. So bot Deutschland ein trauriges Bild der größten Schwäche. 4. Straßburg geraubt. Im Jahre 1681, mitten im Frieden, zog Ludwig dann noch einmal an den Rhein, nahm Lothringen in Besitz und raubte die freie Stadt Straßburg, und, traurig genug, der Bischof der Stadt, Egon von Fürstenberg, war ihm dabei behülflich. Der deutsche Kaiser hätte zwar gern geholfen; aber die Türken bedrohten das Reicf) und zogen vor Wien; darum mußte er Ludwig den Raub lassen. 5. Neuer Raubkrieg. Ludwigs Ländergier kannte keine Grenzen. Als der deutsche Kaiser Bündnisse schloß, um sich Frankreichs Uebermacht gegenüber zu stärken, begann er aufs neue feine Raubkriege. Er ließ seine Heere wieder an den Rhein rücken, und um den Feinden fortan das Eindringen in Frankreich unmöglich zu machen, befahl er, die ganze Rheingegend zu verwüsten. Wie Mordbrenner sielen die französischen Krieger über die blühenden Dörfer und reichen Städte her und verwandelten sie in Aschhaufen, mißhandelten die Bewohner und zwangen sie sogar, selbst Hand anzulegen. In Heidelberg wurde der Schloßturm in die Luft gesprengt und das Schloß zu einer Ruine gemacht; in Speier wurden die Königsgräber aufgerissen und ihrer Kostbarkeiten beraubt; ähnlich hausten die wilden Horden in Mannheim und Worms. Nach vielen Kämpfen kam endlich im Jahre 1697 ein Friede zu stände. Frankreich behielt Elsaß mit Straßburg. 6. Verfolgung der Hugenotten. Ludwigs Xiv. Stern aber war

6. Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen - S. 52

1905 - Delmenhorst : Horstmann
gar mit eigener Hand eine seiner Gemahlinnen ans dem Markte, weil sie gesagt hatte, es könne unmöglich Gottes Wille sein, daß alles Volk hungere, damit der König in Ueberfluß lebe. Als die Not immer größer wurde, führten einige Bürger zur Nachtzeit das Heer des Bischofs in die Stadt; sein Kanzler und seine Scharfrichter wurden gefangen genommen. Sie wurden zum Tode verurteilt, mit glühenden Zangen ge-zwicft und dann durch den Stoß mit einem glühenden Dolch getötet. Ihre Körper wurden in eisernen Käfigen an den Turm der Lambertikirche gehängt. Dieser Turm ist jetzt abgebrochen, aber auch an dem neuen Turme hat man 3 eiserne Käfige angebracht; im Rathause zu Münster werden noch jetzt die Folterwerkzeuge gezeigt, mit denen man die Wiedertäufer peinigte. Münster ist seitdem wieder eine katholische Stadt. 4. Die Bauernverschwörung im Amte Vechta. Als der Bischof Franz die Stadt Münster belagerte, befahl er, daß die Aemter Vechta und Kloppenbnrg, die damals zu Münster gehörten, je 300 Mann zum Auswerfen der Schanzen stellen sollten. Die Bauern zu Vechta aber sehnten sich nach größerer Freiheit; diese hofften sie bei den Münsterschen zu finden und weigerten sich. Es kam zu einer richtigen Verschwörung. Würde der Bischof sie angreifen, so wollte man die Sturmglocken läuten, die festen Häuser der Adeligen überrumpeln und sich hier festsetzen. Bei einem Siege des Bischofs sollten die Häuser geplündert und'niedergebrannt werden. Dann wollte man mit Hab und Gut in das freie Ste-dingerland flüchten. Auch die Wildeshauser und Kloppenbnrger hoffte man für sich zu gewinnen. Als der Bischof von der drohenden Empörung hörte, schickte er eine Abteilung von 100 Reitern nach Vechta. Die sorglosen Bauern wurden überrascht, die Haupträdelsführer entflohen; die übrigen aber wurden gefangen genommen und hingerichtet. 39. Kaiser Karl V. 1519—1556. 1. Sein Reich. Der Nachfolger Maximilians I. war sein Enkel Karl V. Er beherrschte ein Reich, wie setf Karl d. G. keins bestanden hatte. Außer den Ländern des deutschen Reiches gehörten ihm die Niederlande, Spanien mit dem Königreich Neapel und Sicilien, dazu die neuentdeckten Länder in Amerika. Mit Recht konnte er daher sagen: „In meinem Reiche geht die Sonne nicht unter!" 2. Seine Persönlichkeit. Karl V. war ein Mann von außerordentlicher Klugheit, dabei besaß er einen unbeugsamen Willen und eine große Arbeitskraft, so daß er mit Leichtigkeit seine vielen Staatsgeschäfte erledigen konnte. Im Kriege war er eben so umsichtig wie tapfer. 3. Krieg mit Franz I. Karls größter Feind war Franz I. von Frankreich. Dieser wollte gern der erste Fürst Europas sein und hatte selbst nach der deutschen Kaiserkrone gestrebt. Weil ihm nun Karl V. vorgezogen worden war, suchte er aus Neid dessen Macht zu schwächen. Es entstanden daraus 4 Kriege, in denen es sich hauptsächlich um den Besitz des Herzogtums Mailand handelte, das sich in den Händen der Franzosen befand, aber von Karl V. als deutsches Reichslehen zurück-

7. Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen - S. 101

1905 - Delmenhorst : Horstmann
101 so daß gleichzeitig drei große französische Festungen (Paris, Metz und Straßburg) belagert wurden. Straßburg ergab sich am 27. September, nachdem die Bewohner durch Hunger und Beschießung furchtbare Drangsale erlitten hatten. Metz fiel am 27. November, bezwungen von Krankheit und Hunger. (Ein Brief des Großherzogs. Lesebuch Seite 49). Die neuen französichen Heere wurden von den Deutschen besiegt, so bei Orleans und bei le Matts, wo sich auch die Oldenburger auszeichneten uni) an dem Straßenkampfe teilnahmen. Die Besatzung von Paris machte wiederholt Ausfälle, wurde aber stets zurückgeschlagen. Die Not in der Stadt stieg, als die Beschießung begann. Die kteinen Forts um die Stadt herum wurden genommen, und am 28. Januar mußte sich Paris, ergeben. Nach einem längeren Waffenstillstand wurde tu Frankfurt a. M. der Friede geschlossen. (10. Mai 1871). Frankreich trat Elsaß und Lothringen an Deutschland ab und zahlte 5 Miliarden Franks Kriegskosten. 8. Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches. In dem gemeinsamen Kampfe gegen Frankreich war aller Zwist vergessen. Die Deutschen hatten ihre Zusammengehörigkeit erkannt, und die deutschen Fürsten und freien Städte ließen durch den König Ludwig von Bayern dem greisen Könige von Preußen die deutsche Kaiserkrone anbieten. Dieser nahm an und wurde am 18. Januar 1871 in dein prächtigen Saale der alten französischen Könige zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Auch der Großherzog von Oldenburg war anwesend und schrieb an seine Gemahlin, er habe nie etwas so Ergreifendes erlebt, wie diese Feier. (Der Kaisertag in Versailles von König. Lesebuch Seite 508. Erfüllung von Iahn. Lesebuch Seite 509). 9. Das Gedächtnis des Krieges. Zum Andenken an das große Jahr 1870 71 wurde am Niederrhein das prachtvolle Germnniadenkmal errichtet. Jede kleine Gemeinde aber erachtete es als ihre Ehrenpflicht, ein Kriegerdenkmal zu errichten und darauf die Ncttnert ihrer Gefallenen Zu verzeichnen. An vielen Orten wurden auch Friedenseichen gepflanzt. Die wackeren Krieger aber bildeten allerorten Kriegervereine, in die später alle ehemaligen Soldaten aufgenommen wurden. Die vereinigten deutschen Kriegerverbände haben Kaiser Wilhelm I. auf dem Kt) ff häuf er ein herrliches Denkmal errichtet. Bei den Büschen von Tronville hat der Großherzo^ Peter den gefallenen Oldenburgern ein Denkmal setzen lassen. 77. Kaiser Wilhelm I. als Kaiser (1871 — 1888). 1. Erfüllte Hoffnungen. Die Hoffnungen, die alle guten Deutschen auf ihren Kaiser gesetzt hatten, gingen in Erfüllung; deshalb war er auch beliebt in allen Teilen des Reiches und überall, wo Deutsche wohnten. Wo er sich zeigte, da umbrauste ihn der Jubel des Volkes. * 2. Sicherung des Friedens. Er war stets auf die Hebung der deutschen Wehrkraft bedacht. Er vergrößerte die beiden deutschen Reichskriegshäfen Wilhelmshaven und Kiel und begann den Bau des Kaiser-
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