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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 14

1911 - Breslau : Hirt
14 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. Es gelang ihm ohne groe Mhe, die von verschiedenartigen Jnter-essen geleiteten Mchte der Tripelallianz zu trennen und England wie Schweden zu sich herberzuziehen. Kaiser Leopold I. schlo, geleitet von dem bestechlichen Minister Lobkowitz, einen Geheimvertrag der die Teilung der spanischen Monarchie fr den Fall des kinderlosen Ablebens Karls Ii. von Spanien und versprach neutral zu bleiben, wenn der Krieg sich spanischem oder deutschem Reichsgebiete fernhielte. Durch Bndnisse mit den nieder-rheinischen Fürsten wurde den franzsischen Truppen der Vormarsch auf den Straen rheinabwrts geffnet. Der Kurfürst von Cln, zugleich Bischof von Mnster, und der Herzog von Hannover waren zu ttiger Teilnahme bereit. Durch diese umsichtige diplomatische Vorbereitung des Krieges waren die Niederlande vollstndig isoliert worden, nur Friedrich Wilhelm von Brandenburg stand, mit Rcksicht auf seine rheinischen Besitzungen, auf ihrer Seite. Im Jahre 1672 fhrte der König sein Heer durch Lothringen, das bereits fr ihn in Besitz genommen worden war, an den Niederrhein, berschritt ihn und rckte geradeswegs auf Amsterdam, während der Bischof von Mnster in Friesland einfiel und Tureune gegen den heranrckenden Kurfrsten den Rcken deckte. Holland war vllig unvorbereitet. Conde riet, sogleich Amsterdam zu nehmen, aber auf Louvois' Vorschlag hin wurden zuerst die Festungen belagert. Das Land war in rgster Not. Hier hatte während der Minderjhrigkeit Wilhelms von Oranien die aristokratisch-repnblikanische Partei die Leitung des Staates in den Hnden. Ihre Fhrer, die Brder de Witt, hatten die Seemacht gehoben und den Seehandel begnstigt, aber die Landmacht vernachlssigt, in der die oranische Partei ihre strkste Sttze besa. Nach einem glck-lichen Seekriege mit England hatten sie die Tripelallianz gegen Frankreich ver-anlat, mit dem das Land bisher vortreffliche Beziehungen unterhalten hatte. Nun schob die oranische Partei die Schuld an dem Unglck den Gebrdern de Witt zu; als das feindliche Heer nur wenige Meilen von Amsterdam entfernt war, wurden die Brder bei einem Pbelaufstande im Haag erschlagen. Der Oranier trat als Statthalter an die Spitze und rettete Holland durch seine tatkrftige Kriegfhrung. Die Deiche wurden durchstochen, ein Landheer gesammelt, die Festungen behauptet, die franzsische Flotte von dem Admiral de Rnyter zurckgeschlagen, Luxemburgs khner Marsch auf Amsterdam der das Eis der Stauuugs-Wasser mute wegen pltzlich eintretenden Tauwetters aufgegeben werden. Inzwischen hatte Friedrich Wilhelm von Brandenburg vor Tnrenne bis zur Weser zurckweichen mssen und schlo nun den Frieden zu Vossem (bei Lttich), behielt sich jedoch freie Entschlieung vor fr den Fall, da das Reich angegriffen wrde. Daher fchlo er sich, als die Franzosen ins Elsa einfielen und Kaiser und Reich sowie Spanien ihnen den Krieg erklrten, diesen mit

2. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 104

1911 - Breslau : Hirt
104 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Prenischdeutscheu Geschichte. garde, die das Schlo verteidigen wollte, fanbte er den Befehl, nicht zu feuern; beim Abzge aus dem Schlffe wrbe das treue Regiment niebergemacht. (Der Lwe zu Luzern.) Darauf wrbe die knigliche Gewalt suspendiert, der König nach dem Temple bergefhrt und hier gefangengehalten. Die gefetzgebende Versammlung ordnete die Wahl einer neuen Versammlung an, des Nationalkonveuts, der dem Volke eine neue Verfassung geben sollte. Um dies durch Schrecken einzuschchtern und die Mehrheit in den knftigen Versammlungen sich zu sichern, lieen der jakobinische Gemeinderat von Paris und der Justizmiuister Danton, die jetzt die vollziehende Gewalt ausbten, die politischen Gefangenen in den Pariser Gefngnissen, darunter Frauen und Kinder, ohne Proze und Urteil ermorden. (Sep-tembermorde.) Der Krieg. Sobald dem Kaiser Franz Ii. der Krieg erklrt worden war, setzte auch Friedrich Wilhelm Ii. dem Pillnitzer Vertrage gem einen Teil seines Heeres auf Kriegsfu. Die verbndeten Fürsten gaben bekannt, da sie nicht gegen die Franzofen, fondern nur gegen die Jakobiner zu kmpfen beabsichtigten, um den König zum Wohle seines Volkes aus ihren Hnden zu befreien. Der Herzog Ferdinand von Braunschweig, in dessen Hauptquartier sich der König befand, fhrte ein nicht sehr starkes preuisches Heer nach der Champagne. Er marschierte moselanswrts und, unterwegs verstrkt durch eine Abteilung sterreicher, der die Ardemteit nach Verdun. Bei dem Dorfe Valmy stie er am 20. September auf die franzsischen Truppen unter Dnmonriez. Es erfolgte eine Kanonade, aber die Infanterie fetzte der Herzog nicht zum Angriff ein. Der erste Zusammensto zwischen der Armee Friedrichs des Groen und den un-geordneten Scharen der Republik blieb ohne Entscheidung. Er wurde zu einer Niederlage der preuischen Armee, als der Herzog zwei Tage spter den Rckzug antrat. Infolge des anhaltenden Regenwetters und der schlechten Verpflegung entstand eine Ruhrepidemie im Heere, das in stark aufgelstem Zustande den Rhein erreichte*). Die franzsischen Truppen folgten den Verbndeten unmittelbar auf dem Fue. Dumouriez besetzte die sterreichischen Niederlande, (Sustitte nahm Speyer, Worms, Mainz und Frankfurt durch Handstreich. Der Major von Nchel rettete durch feine Entschlossenheit Ehrenbreitenstein. Furchtbar rchte sich hier der Verfall der Reichs-kriegsverfaffuug. Diese Wendung des Krieges lief allen Erwartungen, die diesseits und jenseits des Rheines gehegt wurden, zuwider, verbreitete im westlichen Deutschland den grten Schrecken und erfllte die Republikaner in Frankreich mit stolzem Selbstgefhl. *) Im Gefolge des Herzogs Karl Angnst von Weimar nahm Goethe an dieser Kampagne in Frankreich teil. Er bezeichnete den Tag von Valmy als einen Wende-pnnkt in der Weltgeschichte.

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 148

1911 - Breslau : Hirt
148 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. die verlorene Schlacht zu einer vernichtenden Niederlage. Um den fliehenden Feind nicht zur Ruhe kommen zu lassen, setzte ihm Gneisenan mit preni-schen Truppen die ganze Nacht hindurch nach, so da er am Morgen zwei Meilen vom Schlachtfelde entfernt stand, freilich nur noch von wenigen Mannschaften umgeben. Ihnen fiel der Staatswagen Napoleons und ein Schatz an Gold und Diamanten im Sitzkasten in die Hnde. Die energisch fortgesetzte Verfolgung machte jede Sammlung der feindlichen Truppen unmglich; schon vierzehn Tage spter stand Blcher vor Paris. In seinen Hoffnungen vollstndig gescheitert, dankte Napoleon zu-guusteu seines Sohnes ab. Flchtend kam er zum Hafen von Rochefort und begab sich an Bord der englischen Flotte. Er wurde als Gefangener behandelt und nach der Insel St. Helena gefhrt, wo er am 5. Mai 1821 starb. (Im Jahre 1840 wurden seine Gebeine im Jnvalidendom zu Paris beigesetzt.) 85. Der zweite Pariser Friede. Nach der Einnahme von Paris kehrte Ludwig Xviii. auf den franzsischen Thron zurck. In dem zweiten Pariser Frieden mute sich Frankreich eine Reihe, wenn auch nur kleiner, Gebietsabtretungen gefallen lassen, darunter Saar-louis und Saarbrcken, die an Preußen fielen. Elsa und Lothringen dagegen wurden auf den Einspruch Rulands hin nicht wieder zurck-gegeben. Frankreich mute eine Kriegsentschdigung zahlen, die zum Bau von Festungen an der deutschen Westgrenze verwendet werden sollte, und die geraubten Kunstschtze zurckgeben. Eine Armee von 150000 Mann der Verbndeten blieb noch drei Jahre in den nordstlichen Provinzen zurck. Mit dem zweiten Pariser Frieden schliet die ungeheuer bewegte Zeit, die mit dem Jahre 1789 begonnen hatte und sowohl die uere Gestalt als besonders die inneren Verhltnisse fast aller Staaten Europas von Grund aus vernderte. Mit ihm beginnt eine neue Zeit.

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 228

1911 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen (feit 1648) Die Zeit der Ausbildung der grohen Monarchien. Die Franzsische Monarchie. Ludwig Xiii. Der Kardinal Richelieu. 16431715 Ludwig Xiv. Whrend seiner Minderjhrigkeit leitet der Kardinal Mazarin die Geschfte. Er schlgt die Erhebung des Adels in den Unruhen der Fronde nieder, vertritt Frankreich beim Westflischen Frieden, gewinnt von Spanien im Pyrenischen Frieden Ar-tois, Flandern, Roussillou. (1661) Ludwig Xiv. regiert selbstndig. Colbert. Louvois. 1668 Lndwig gewinnt im Frieden zu Aachen nach dem ersten Raub- (Devolntions-) Kriege mit Spanien 12 Pltze in den Niederlanden (Lille). 16721678 Zweiter Raubkrieg, zunchst gegen Holland. Die Brder de Witt im Haag gestrzt, Wilhelm Iii. von Oranien wird Statthalter. Das Reich nimmt teil am Kriege, der am Rhein gefhrt wird. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg zieht gegen die mit Ludwig verbndeten Schweden zu Felde. Im Frieden zu Nymwegen gewinnt Lud-wig die Frauche Comte, 12 Pltze in den spanischen Niederlanden und Freiburg im Breisgau. Die Reuuiouskammeru. 1681 Straburg von den Franzosen besetzt. 1685 Das Edikt von Nantes wird aufgehoben. Die Refugies. Der Hof zu Versailles wird Vorbild fr die Fürsten in Europa. Bltezeit der (klassischen) franzsischen Literatur.

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
Ludwig Xiv. 15 20000 Mann an. Nun rumten die franzsischen Heere unter furcht-barer Plnderung Holland und wandten sich gegen die neuen Feinde. In den spanischen Niederlanden behielten sie unter (Sonde, auch als die Englnder sich von ihnen trennten, zuletzt die Oberhand, Ludwig selbst besetzte die Franche Comte, ein drittes Heer unter Tnrenne (fiel im Gefecht bei Sasbach in Baden) verhinderte am Oberrhein die Eroberung des Elsa durch die Kaiserlichen (unter Montecnccoli). Diese letzteren Erfolge hatte Ludwig nur dadurch ermglicht, da er den Groen Kur-frsten vom Rheine, wo er gegen Tnrenne gefochten hatte, abzog, indem er die Schweden veranlate, in Brandenburg einzufallen. Der Kurfürst eilte in 20 Tagen vom Main gegen Magdeburg, sicherte die Stadt, trennte durch die berrumpelung von Rathenow (unter Dersflinger, dem Sohn eines sterreichischen Bauern) die feindlichen Heer-Haufen und zwang sie zum Rckzge. Am 18. Juni 1675 unterlag die schwedische Gromacht bei Fehrbellin nach zwei Stunden der ungestmen Reiterei des Kurfrsten (Sage vom Opfertode Frobens. Kleists Prinz von Homburg). In den nchsten Jahren eroberten die Brandenburger im Bunde mit Dnemark Pommern samt Stettin, Rgen und Stralsund. Der Winterfeldzug in Preußen der die gefrorenen Haffs endete mit der' Vernichtung des schwedischen Heeres vor den Toren von Riga. Wie groß auch der moralische Erfolg dieses Krieges war, der poli-tische Gewinn blieb hinter den Erwartungen zurck. Inzwischen hatte nmlich Ludwig Xiv. den vorteilhaften Frieden zu Nymwegeu 1678 geschlossen; die Republik der Niederlande erhielt alle verlorenen Besitzungen zurck, Spanien verlor die Franche Comte und wieder zwlf feste Pltze in den Niederlanden, der Kaiser trat Freiburg i. Br. ab, wogegen Ludwig Xiv. das Besatzungsrecht von Philippsburg aufgab. Als das Reich diesen Frieden genehmigte und die Franzosen durch die klevisch-mrkischen Besitzungen bis Bielefeld rckten, gab Friedrich Wilhelm von Brandenburg im Frieden von St. Germain-en-Laye 1679 an Schweden Vorpommern mit Stettin und Rgen zurck, er behielt nur einen Landstrich auf dem rechten Oderufer. Nach diesen Friedensschlssen war Ludwig Xiv. so mchtig, da er sich gegen seine Nachbarn jede Willkr ungestraft erlauben durfte, zumal da Friedrich Wilhelm, enttuscht der die geringe Untersttzung seiner Ver-bndeten und mit dem Kaiser in der schleichen Erbfolgefrage zerfallen, mit Frankreich ein Bndnis einging, das erst nach drei Jahren gelst wurde. 5. Die Reunionskammeru. Die Besetzung Strasburgs. Da in den Friedensschlssen zu Mnster und Nymwegen die Frage offen gelassen worden war, ob die an Frankreich gemachten Abtretungen im damaligen engeren Sinne oder im frheren weiteren zu verstehen seien, konnte jetzt in Frankreich die Theorie aufgestellt werden, da in den Bestimmungen der Friedensschlsse alle Besitzungen, die jemals zu den abgetretenen Ge-bieten gehrt htten, eingeschlossen seien und demgem wieder mit ihnen

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 16

1911 - Breslau : Hirt
16 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. vereinigt werden mten. Darauf wurden zu Tournay, Metz, Breisach und Besaucou Kammern gebildet (Chambres de reunion), die untersuchen sollten, was ehemals zu den Gebieten der Bistmer Metz, Toul und Verdun, zur Frauche Comte und zu den Besitzungen im Elsa gehrt habe. Die von den Kammern der franzsischen Krone zugesprochenen Gebiete (Saarbrcken, Zweibrcken) wurden sofort militrisch besetzt und, ohne da Maregeln zur Abwehr getroffen worden wren, einverleibt. Die meisten westdeutschen Reichsstnde wurden durch diese kecke Verhhnung aller Rechtsbegriffe empfindlich geschdigt. Darauf konnte auch Straburg, ein Bollwerk deutschen Wesens, auf allen Seiten von franzsischem Gebiet eingeschlossen und vom Reiche ohne Schutz gelassen, seine Freiheit und Selbstndigkeit nicht lnger behaupten. Im September 1681 wurde die Stadt von franzsischen Truppen umstellt und gegen eine gnstige Kapitulation an Lonvois, der das Unter-nehmen persnlich leitete, bergeben (30. September). Drei Wochen spter zog Ludwig Xiv. ein und nahm die Huldigung der Stadt entgegen. Die Bedingungen der Kapitulation sind spter nicht innegehalten worden. Vaubau wandelte die Stadt in eine Festung gegen das Reich um. Der Kaiser schlo zwar mit Schweden, Spanien und den bedeutendsten Reichsfrsten zu Augsburg ein Defensivbndnis, sah sich aber, da bald darauf ein neuer Trkenkrieg ausbrach, gentigt, mit Frankreich einen zwanzigjhrigen Waffenstillstand einzugehen und ihm die eingezogenen Gebiete zu berlassen (1684). Diesen Waffenstillstand brach Ludwig schon nach vier Jahren. 6. Der dritte Raubkrieg, zunchst gegen die Pfalz (16881697). Als im Jahre 1685 das Haus Pfalz-Simmern in der Kurpfalz ausge-storbeu war und die Kurwrde auf die pfalz-ueuburgifche Linie berging, erhob Ludwig Xiv. fr Elisabeth Charlotte (Liselotte"), die Schwester des letzten Pfalzgrafen und Gemahlin seines Bruders, des Herzogs von Orleans, auf Teile des Landes Anspruch, obwohl sie bei Abschlu der Ehe auf ihr Erbrecht verzichtet hatte. Da ihn die Erfolge der kaiserlichen Waffen im Trkenkriege um seine Reimtonen besorgt machten, erffnete er 1688 den Krieg, fand aber diesmal alle deutschen Fürsten und Stnde zum Widerstande entschlossen; ja alle europischen Fürsten, die eine Ver-grernng seiner Macht frchteten, fanden sich zu gemeinsamer Abwehr zusammen. Das Defensivbndnis zu Augsburg erweiterte sich durch den Beitritt von England, das durch Personalunion damals mit Holland unter Wilhelm Iii. verbunden wurde, und Savoyen zu einer groen Allianz. Im Jahre 1689 wurde die Pfalz auf Louvois' Anordnung schrecklich verwstet, Heidelberg (Schloruine!), Mannheim, Speyer (Kaisergrber!), Worms und viele andere Ortschaften eingeschert, während Markgraf Ludwig von Baden die franzsischen Heere von Sddeutschland abhielt. Der Krieg wurde am Rhein, in den Niederlanden, in Oberitalien, Katalonien, Irland und zur See gleichzeitig gefhrt.

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 110

1911 - Breslau : Hirt
110 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch'-deutschen Geschichte. Im Jahre 1802 schlo England, nachdem der jngere Pitt vom Ministerium zurckgetreten war, den Frieden von Amiens. Es ver-zichtete auf fast alle eroberten Gebiete (auer Trinidad und Ceylon) und versprach, auch das inzwischen besetzte Malta zurckzugeben. Die frauzsi-scheu Truppen, die Napoleon in gypten verlassen hatte, waren nach Klebers Ermordung auf englischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht worden. 65. Der Reichsdeputationshauptschlu. (1803.) Der Kaiser bestimmte zur Regelung der deutschen Angelegenheiten gem den Be-stimmuugeu des Lneviller Friedens eine besondere. Reichsdeputation in Regensburg, bestehend aus Abgeordneten der acht greren Reichsstnde und einiger kleinerer Staaten. Das Ergebnis ihrer langwierigen Be-ratung, dem sterreich erst unter dem Drucke Frankreichs und Rulands zustimmte, wurde in dem Hauptschlu" zusammengestellt. Die Fürsten, die Gebiete auf dem linken Rheinufer verloren hatten, wurden fr ihre Verluste auf dem rechten Rheinufer entschdigt. Als Entschdigungslnder dienten die Staaten der geistlichen Fürsten, auer Maiuz und den beiden Ritterorden, und die Besitzungen der Klster und Stifter. Auch die 48 freien Reichsstdte wurden mit wenigen Ausnahmen eingezogen. An Preußen kamen als Ersatz fr die 1795 abgetretenen linksrheinischen Gebiete die Bistmer Hildes-heim und Paderborn, ein Teil des Hochstifts Mnster, das bisher knr-maiuzische Erfurt mit dem Eichsfelde, eine Anzahl Abteien, darunter Qnedlin-brg und Werden, und die ehemaligen freien Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar. Bayern erhielt auer vielen Reichsstdten die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Freising und Augsburg, Baden den rechtsrheinischen Teil der Rheinpfalz und einige kleinere geistliche Stifter, Wrttemberg mehrere Reichsstdte, Hannover das Bistum Osnabrck. sterreich erhielt die Bistmer Brixen und Trient, der Groherzog von Toskana, der sein Land an Frankreich verloren hatte, das Erzbistum Salzburg. Der Reichsdeputationshauptschlu bedeutete die Auflsung des alten Reiches, wenn es auch dem Namen nach bis 1806 weiterbestand. C. Das franzsische Kaiserreich. In einem zehnjhrigen Kriege hatte sich Frankreich nicht nur gegen alle seine Nachbarn behauptet, sondern auch groe Eroberungen gemacht: es hatte die Rheingrenze gewonnen, Savoyen und Piemont einverleibt, eine Anzahl von abhngigen Republiken, die Batavische, Lignrische, Italienische (so hie die frhere Zisalpinische), Helvetische, gegrndet und die Neu-gestaltuug Deutschlands in der strksten Weise beeinflut. Aber auch seine Gegner hatten ihre Gebiete vergrert, sterreich und Preußen in Polen und Deutschland, Rußland in Polen, England in den Kolonien: Ostindien, Trinidad und Ceylon.

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 230

1911 - Breslau : Hirt
230 Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen. 16881697 1697 17011714 1.7051711 1711 -1740 1713 Frankreich auf der Hhe seiner Macht. Politische Umgestaltung des Westens von Europa. Der dritte Raubkrieg (Pflzische Krieg). Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz-Simmern Ansprche auf groe Teile der Pfalz. Die Verbndeten der Wiener Allianz treten ihm entgegen. Verwstung der Pfalz. Krieg in den Niederlanden, am Oberrhein, in Italien und Irland, wo Jakob Ii. landet, aber an der Boyne geschlagen wird. Der Marschall von Luxemburg, Catinat. Die franzsische Flotte bei Kap La Hogue geschlagen (1692) . Im Frieden zu Ryswyk behlt Frankreich die Reumonen im Elsa, mu Freiburg und Breisach herausgeben. Der Spanische Erbsolgekrieg. Mit Karl Ii. sterben die spanischen Habsburger aus. Philipp von Anjou als Erbe der Gesamtmonarchie von Karl Ii. in seinem Testamente eingesetzt. Frankreich mit dem Kurfrsten Max Emauuel von Bayern verbndet, der Kaiser mit den Seemchten, Preußen und den meisten Reichsstnden. Krieg in Tirol, Sddeutsch-laud den Niederlanden, Italien, auf der Pyrenenhalb-insel und zur See. Prinz Eugen von Savoyen; Herzog von Marlborongh. Leopold von Anhalt-Dessau. Die Franzosen (1704) bei Hochsttt, (1706) bei Rannlkes L"n, (1708) bei Oudenarde, 1709 bei Malpla- quet geschlagen. (1704) Die Englnder besetzen Gibraltar. Philipp behauptet sich gegen Karl auf der Pyrenen- Halbinsel. Joseph I., Rmischer Kaiser. Das Whigministerium (Marlborough) m England gestrzt. Karl Vi., Rmischer Kaiser. Friede zu Utrecht, dem 1714 zu Rastatt und Baden Kaiser und Reich beitreten: . Philipp V., König von Spanien, erhalt Spanien und die auereuropischen Kolonien; Sizilien kommt als Knigreich an Savoyen. die Niederlande und die italienischen Besitzungen an Osterreich, Gibr-altar an England, Obergeldern an Preußen. Der preuische Knigstitel wird anerkannt. Frankreich behlt Landau, tritt ferne Besitzungen an der Mndung des St. Lorenzstroms an England ab.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 192

1911 - Breslau : Hirt
192 Aus der Geschichte der Neuzeit. § 105. Die Fürstenverschwörung unter Moritz von Sachsen. Trotz des Übergewichts, das Kaiser Karl errungen hatte, ist er zu keinem vollen Siege gelangt. Denn erstens vermochte er das Interim, das auch die Fürsten, die nicht zu den Schmalkaldenern gehört hatten, erbitterte, nicht durchzuführen, zweitens verfeindete er sich dadurch, daß er die Macht der Fürsten Hinabdrücken wollte, alle deutschen Fürsten, auch die katholischen. Endlich aber entzweite er sich mit seinem Bruder Ferdinand über die Nachfolge im Reiche. Zu diesen inneren Schwierigkeiten kamen äußere. Der Friede mit den Türken und dem Könige von Frankreich, der ihm seine Siege in Deutschland ermöglicht hatte, wurde unsicher. Dazu verschlimmerte sich sein körperliches Leiden. Die Fürsten weigerten sich, seinen Sohn Philipp zu wählen. Allmählich bildete sich in Norddeutschland eine Fürstenverschwörung gegen ihn, an deren Spitze der bedeutendste der damaligen Reichsfürsten, Moritz von Sachsen, trat. Mit der Achtvollstreckung gegen Magdeburg beauftragt, zog er ein starkes Heer zusammen, das er auch nach der Eroberung der Stadt unter dem Vorwande rückständiger Soldzahlung nicht entließ. Da er sein Ziel, die Kurwürde, erreicht hatte, trat er wieder zu den Gegnern des Kaisers über, ja er schloß mit Heinrich Ii. von Frankreich einen Vertrag, worin er ihm Metz, Tonl, Verdun und Cambrai gegen eine Geldunterstützung in dem bevorstehenden Feldzuge zu Pfandbesitz überließ. Darauf wandte er sich im Frühjahr 1552 gegen den Kaiser und zwang ihn durch die rasche Erstürmung der Ehrenberger Klause, von Innsbruck über den Brenner nach Villach zu flüchten. Der kranke Kaiser entschloß sich zum Frieden. Sein Bruder Ferdinand vermittelte den Passaner Vertrag, durch den das Interim abgeschafft und den Anhängern der Augsburgischen Konsession freie Religionsübung bis zu einem allgemeinen Reichstage bewilligt wurde. Der Landgraf von Hessen erhielt seine Freiheit wieder, wie schon vorher Johann Friedrich. Vernichtete der Passaner Vertrag alle bisherigen Erfolge Karls gegen die Evangelischen, so scheiterte auch sein Versuch, das von Franz von Guise zähe verteidigte Metz Heinrich Ii. wieder zu entreißen. Moritz erlebte den Abschluß eines endgültigen Friedens nicht. Sein ehemaliger Bundesgenosse, der Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach, hatte den Krieg gegen Klöster und Bischöfe in Norddeutschland auf eigene Faust fortgesetzt. Er wurde 1553 von den verbündeten norddeutschen Fürsten bei Sievershausen (bet Braunschweig) geschlagen, sein Heer auseinandergesprengt und er zur Flucht nach Frankreich genötigt. In dieser Schlacht fiel Moritz, erst 32 Jahre alt.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 223

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Religionskriege. 223 eigenes Heer ins Feld zu stellen. Bernhard von Weimar suchte in französischen Diensten das Elsaß zu gewinnen. Als er nach der Einnahme von Breisach (1639) plötzlich starb, trat sein Heer unter französische Führer. Der Krieg verliert vollends seinen religiösen Charakter, dient den politischen Machtgelüsten der Großen und der Beutegier einer zügellosen Soldateska. Er spielt sich im wesentlichen weiter auf zwei Schauplätzen ab: im Westen suchen die Franzosen vom Oberrhein her nach Bayern, im Osten die Schweden von der See aus an der Elbe und Oder gegen Böhmen und seine Nebenländer vorzudringen. Auf dem ersten Schauplatze erreichten die französischen Feldherren Tnrenne und Coude trotz mancher Niederlagen, die ihnen der bayrische General Johann von Werth beibrachte, schließlich ihr Ziel, zumal sie auch von Osten her durch die Schweden Hilfe erhielten. — Diese waren inzwischen wiederholt unter rücksichtslosen Feldherren von der Wasserkante nach Süden gerückt. Bauer hatte 1636 ein kaiserlich-sächsisches Heer bei Wittstock (in Brandenburg) geschlagen. Im folgenden Jahre kam Kaiser Ferdinand Iii. zur Regierung (1637—57). Auch seine Heere erlitten durch Torsteusou Niederlagen bei Breitenfeld (1642) und Jankan (in Böhmen 1645). In die Zwischenzeit fällt ein Zug Torstensons gegen Christian Iv. von Dänemark, der den Schweden die Inseln Gotland und Ösel überlassen mußte. Torstensons Nachfolger Wrangel zog nach Bayern, um die Franzosen zu unterstützen, und ließ in Böhmen General Königsmark zurück. Dieser war im Begriff, von der Kleinen Seite aus über die Moldau in Prag einzudringen, als die Nachricht vom Abschluß des Westfälischen Friedens dem Kriege ein Ende machte. (Codex argenteus.) § 120, Der Westfälische Friede. Am 24. Oktober 1648 waren nach jahrelangen Verhandlungen die Friedenstraktate zu Münster von den kaiserlichen und den französischen und in Osnabrück zwischen den kaiserlichen, den reichsständischen und den schwedischen Gesandten abgeschlossen worden. Sie enthielten eine große Anzahl territorialer Veränderungen. 1. Schweden erhielt Vorpommern mit den Odermündungen und Rügen, Wismar und die Stifter Bremen und Verden als Reichslehen, dazu Sitz und Stimme auf dem Deutschen Reichstage. 2. Frankreichs Oberherrschaft über die Bistümer und Städte Metz, Toul und Verdun wurde anerkannt, es erhielt (nicht als Reichslehen, sondern als souveränen Besitz) die Stadt Breisach, die Landgrafschaft Ober- und Unterelsaß, den Sundgau und die Landvogtei der zehn vereinigten Reichsstädte im Elsaß. Frankreich und Schweden wurden mit der Durchführung der Bestimmungen des Westfälischen Friedens beauftragt. 3. Die Unabhängigkeit der Niederlande, 4. die Unabhängigkeit der Schweiz wurden anerkannt.
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