Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Umschau. !m Landr- — Der Rhri«!
3
Provinz aus 97 verschiedenen Landestheilen zusammengesetzt ist.
Durch unsere weisen und mächtigen Könige ist das Lcrnd eine Schutz-
wehr gegen Frankreich geworden, und starke Festungen, wie Coblenz
und Ehrenbreitenstein, Cöln und Deutz, Wesel, Saarlouis schirmen
das Land. Besonders haben unsere Könige als wahre Landesväter
in dem Herzen des Volkes eine Feste sich begründet, indem sie Handel,
Gewerbe und Wohlstand des Landes sichtlich gefördert haben.
Cöln ist die Hauptstadt der Provinz, Coblenz aber der Sitz
der höchsten Behörden, des Oberpräsidenten, des General-
Superintendenten und des commandirenden Generals.
Die Verwaltung der Provinz ist in fünf Regierungen getheilt,
welche ihren Sitz 1) in Coblenz, 2) in Cöln, 3) in Düssel-
dorf, 4) in Trier, 5) in Aachen haben. Die Bezirke der drei
ersten breiten sich zu beiden Seiten des Rheines aus, die der beiden
letzten liegen westlich von ihnen jenseits des Rheines. Die Provinz
ist 500 ^Meilen groß und hat 2f Millionen Einwohner, worunter
nur der vierte Theil evangelisch ist.
2. Der Nhein.
1. Bis zum Eintritte in die Provinz. Mitten in der
Schweiz liegt der St. Gotthardt, den man als den Mittelpunkt
der Alpen ansehen kann; denn von dort her laufen die Hauptzweige
derselben in verschiedenen Richtungen aus. Hier auf dem St.gott-
hardt liegen nicht weit von einander die Quellen zweier mächtiger
Flüsse, der Rhone und des Rheines; jene fließt durch die Schweiz
und das südliche Frankreich in das mittelländische Meer;
dieser durchströmt den westlichen Theil Deutschlands und mündet in
die Nordsee.
Da, wo die Berge mit ewigem Schnee bedeckt sind und mit ihren
weißen Häuptern in die Wolken hineinragen, während in den Thä-
lern die Pracht des Sommers sich ausbreitet, hat der Rhein seinen
Ursprung. Er entsteht aus einigen Bächen, die aus den Eisfeldern
kommen, welche sich als Gletscher in den hohen Gebirgsthälern am
St. Gotthardt hinlagern und auch bei der größten Sonnenhitze nicht
aufthauen. Diese sämmtlichen Bäche führen den Namen Rhein. In-
dem er in einem weiten Bogen die Bergtbäler der östlichen und
nördlichen Schweiz durchfließt, wird er in diesem Laufe durch eine
Menge von Bergwässern verstärkt. Hier an der deutschen Grenze
durchfließt er den Bodensee und bildet dann bei Schaffhausen
einen 70 Fuß hohen Wasserfall. Bei Basel verläßt er die Schweizer
Berge und tritt in eine Ebene ein; diese wird nach Osten hin vom
Schwarzwalde und Odenwalde, im Westen von französi-
schen Gebirgen eingeschlossen. Der Rhein bildet da auf eine
Strecke die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich; aber auch
auf dem Landstriche an dem linken Ufer wohnen nicht eigentliche
r
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Extrahierte Personennamen: Gotthardt Gotthardt
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Coblenz Deutz Wesel Coblenz Coblenz Düssel- Trier Aachen Rheines Frankreich Deutschlands Nordsee Rhein Rhein Schaffhausen Basel Odenwalde Rhein Deutschland Frankreich
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Wie es in der Rheinprovinz aussieht.
Franzosen, sondern Deutsche; denn dieser Theil Frankreichs, der
Elsaß genannt, gehörte ursprünglich zu Deutschland. Hier liegt die
alte freie Reichsstadt Straßburg mit ihrem herrlichen Münster,
welche der Franzosenkönig Ludwig Xiv. bald nach dem 30jährigen
Kriege gewaltsam an sich gerissen hat. Weiter stromabwärts liegen
Spei er, der ehemalige Begräbnißort der Könige Deutschlands, und
Worms, wo Luther im Jahre 1521 sich vor Kaiser und Reich
über seine Lehre verantwortete.
Zwischen dem Schwarzwalde und Odenwalde kommt der
schiffbare Neckar aus Schwaben daher und vereinigt sich bei Mann-
heim mit dem schon sehr breiten und tiefen Rheine. Noch größer
ist der Zufluß, welchen der Main zuführt. Dieser kommt vom
Fichtelgebirge, welches in der Mitte von Deutschland liegt; er
entsteht aus zwei Quellflüffen, dem weißen und dem rothen
Maine; kein deutscher Fluß macht so beträchliche Windungen als der
Main; er schlängelt sich durch den nördlichen Theil des Königreichs
Bayern; breit und stattlich fließt er bei der freien Reichsstadt
Frankfurt vorüber; und der Bundesfestung Mainz gegenüber
mündet er in den Rhein. Dieser ist dort bereits 1800 Fuß breit,
so daß man eine halbe Viertelstunde braucht, um über die Schiff-
brücke zu gehen. Unterhalb Mainz rücken die Berge näher zusammen
und bilden um den stillen Fluß her das köstliche, gesegnete Rheingau;
da liegt Weinberg an Weinberg, zwischen ihnen ziehen sich Nußbäume
und Kastanien mit eßbaren Früchten hin; freundliche Dörfer, statt-
liche Städtchen, schmucke Landhäuser und Schlösser liegen in diesem
großen Fruchtgarten zwischen Hügeln und den Rheinufern zerstreut.
Aber noch schöner und sehenswerther als diese Gegend sind die Rhein-
ufer von Bingen an, wo der Fluß eine Strecke die Grenze zwi-
schen Preußen auf der linken und Nassau auf der rechten Seite
bildet und dann ganz in die Rheinprovinz eintritt.
2. Von Bingen bis Coblenz. Bingen liegt am Einflüsse
der Nahe in den Rhein; diese begrenzt nach Süden -hin den Hunds-
rück, welcher am Einflüsse der Nahe steil an den Rhein herantritt
und ihn mit seinen hohen Felsen und Hügeln bis Coblenz begleitet.
Während so auf der westlichen Seite der Hundsrück den Strom ein-
engt, bilden die Höhen des Taunus auf der nassauischen
Seite eben so jähe und steil abfallende Uferränder. Diese Höhen-
züge an beiden Ufern verengen sein Bett so, daß es den ganzen
Thalgrund einnimmt und die Straßen an den Bergabhängen dicht
am User entlang geführt werden mußten. Hier hat der Rhein den
stärksten Fall, und sein Lauf geht über lauter Felsen dahin. Durch diese
bilden sich an einigen Stellen Bänke, die zum Theil über die Oberfläche
des Wassers hervorragen und schon von fern durch wildes und starkes
Brausen ihre Wirbel und Strudel bezeichnen und der Schifffahrt oft
hinderlich und gefährlich sind. Die bedeutendste darunter ist das so-
genannte Binger Loch. Es ist ein Felsenriff, was quer durch
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutschland Straßburg Deutschlands Worms Schwaben Rheine Main Deutschland Maine Main Rhein Mainz Rheingau Weinberg Rheinufern Nassau Coblenz Rhein Rhein Coblenz Rhein
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Dir preußische Rheinprovinz.
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freiung von französischer Zwingherrschaft gebracht hatte, imjahre 1814:
Die Erzbisthümer Cöln und Trier, mehrere Abteien, das Herzogthum
Jülich und Berg, Theile von Luxemburg und Limburg, die Reichsstädte
Wetzlar, Cöln und Aachen und kleinere Fürstenthümer und Herrschaften.
Sie wurden in zwei Provinzen vereinigt: das Großherzogthum Nie-
derrhein (Regierungsbezirke Coblenz, Trier, Aachen) und Herzogthum
Jülich-Cleve-Berg (Regierungsbezirke Cöln und Düsseldorf), aus denen
1824 die Rheinprovinz gebildet wurde. So ist jetzt dem preußischen
Schwerte die Hut des deutschen Vaterlandes gegen fremde Eroberungs-
gelüste in unfern schönen Gauen am Rhein übertragen. Und sollte
jemals ein Feind sie antasten wollen, so wollen wir Alle einmüthig
zu Preußens Fahne stehen, daß das Wort des Dichters immerdar
Wahrheit sei:
„Sie sollen ihn nicht haben,
Den freien deutschen Rhein,
Ob sie wie gier'ge Raben
Sich heiser darnach schrei'n!"
2. Wie wichtig es. ist, daß die Rheinlande unter dem Schutze des
preußischen Adlers ihre Gemeinschaft mit dem deutschen Vaterlande
wieder gewonnen haben, in der sie 1000 Jahre lang gestanden: das
hat Friedrich Wilhelm Iii. am 15. April 1815 in seinem „ersten
Worte an die preußischen Rheinländer" trefflich ausgesprochen. Diese
bedeutungsvollen Worte lauten:
„Als Ich dem einmüthigen Beschluß der zum Congreß versam-
melten Mächte, durch welchen ein großer Theil der deutschen Pro-
vinzen des linken Rheinufers Meinen Staaten einverleibt wird, Meine
Zustimmung gab, ließ Ich die gefahrvolle Lage dieser Grenzlande
des deutschen Reichs und die schwere Pflicht ihrer Vertheidigung nicht
unerwogen. Aber die höhere Rücksicht auf das gesammte deutsche
Vaterland entschied Meinen Entschluß. Diese deutschen Urländer
müssen mit Deutschland vereinigt bleiben, sie können nicht einem an-
dern Reich angehören, dem sie durch Sprache, durch Sitten, durch
Gewohnheiten, durch Gesetze fremd sind. Sie sind die Vormauer der
Freiheit und Unabhängigkeit Deutschlands; Preußen, dessen Selbst-
ständigkeit seit ihrem Verluste hart bedroht war, hat eben so sehr
die Pflicht als den ehrenvollen Anspruch erworben, sie zu beschützen
und für sie zu wachen. Dieses erwog Ich, und auch, daß Ich Mei-
nen Völkern ein treues, männliches, deutsches Volk verbrüdere, wel-
ches alle Gefahren freudig mit ihnen theilen wird, um seine Frei-
heit, so wie sie und mit ihnen, in entscheidenden Tagen zu behaupten.
So habe Ich denn, im Vertrauen auf Gott und auf die Treue
Meines Volkes, diese Rheinländer in Besitz genommen und mit der
Preußischen Krone vereinigt.
„Und so, Ihr Einwohner dieser Länder, trete Ich jetzt mit Ver-
trauen unter Euch, gebe Euch Eurem deutschen Vaterlande, einem
alten deutschen Fürstenstamme wieder und nenne Euch Preußen!"
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Rheinufers
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Blicke in die Vergangenheit Westphalens.
gründete er als ältesten Sitz des Christenthums in den sächsischen Gauen
die Kirche zu Paderborn, aber erst 795 errichtete er in Paderborn ein
Bisthum und baute einen großen und herrlichen Dom. Im 13. und
14. Jahrhundert wurden die Bischöfe von Paderborn Landesherren in
ihren Sprengeln. Ihre Residenz war zu Neuhaus am Zusammenfluß
der Pader und Lippe. Seit der Reformation haben sich besonders die
Bischöfe aus der Familie der Grasen von Fürstenberg ausgezeichnet.
Sie hatten alle eine große Neigung für das Schulwesen und sorgten
väterlich für guten Unterricht in ihrem Lande. — Minden und Corvey
gehören zu den von den Franken am weitesten nach Osten vorgeschobenen
geistlichen Festungen gegen das Heidenthum. Minden ist auch eine der
Bisthumsstiftungen Karl's des Großen. Der Dom soll gegründet sein
an der Stelle, an welcher ein Schloß des alten Sachsenherzogs Wittekind
stand. Merkwürdiger ist das Kloster Corvey. Es ist die verdienstreichste
und glänzendste Stätte in Norddeutschland, von welcher aus christliche
Bildung und Gesittung weithin ausstrahlte. Es ist eine Colonie des
französischen Bendiktinerklosters Corbeja. Eine Ansiedlung derselben
tief im Sollinger Walde war mißlungen. Da wies Kaiser Ludwig
der Fromme, Karl's des Großen Sohn, den Brüdern eine bessere
Stelle auf seinem von der Weser umströmten, in schönster Gegend
liegenden Hofe zu Huxori an. Der erste Bau war 822 vollendet,
und nun stiegen die Brüder in feierlichem Zuge aus den Schluchten
des Waldgebirges herab, an der Spitze der greise Abt Adelhard.
Der Zug wurde umdrängt von Schaaren wilder Sachsen, die neu-
gierig herbeigeströmt waren und die frommen Mönche mit scheuen
Augen betrachteten. Bald wurde das Kloster durch fromme Schen-
kungen reich, und die Zahl der Mönche stieg auf 300. Die arbei-
teten drin in ihrem stillen Kloster wie die Bienen im Stocke: da
wurden alte berühmte Bücher abgeschrieben, neue Schriften versaßt;
da wurde Unterricht ertheilt und der Ackerbau gepflegt. —
Die genannten Bisthümer gehörten zu dem großen Herzogthum
Sachsen; doch unter dem mächtigen Kaiser Friedrich Barbarossa
wurde dieses Herzogthum zersplittert und dem Herzog Heinrich dem
Löwen genommen, weil er seinem Herrn und Kaiser den Gehorsam
verweigert hatte. Da wurde Westphalen als ein besonderes Herzog-
thum von Sachsen getrennt und dem Erzbischof von Cöln unter-
geben, und die Bisthümer wurden reichsfrei.
3. Dortmund und die heilige Feme.
1. Dortmund war ehemals nicht nur eine freie Reichsstadt,
sondern auch ein Glied des mächtigen Städtebundes, der Hansa
genannt wurde. Oester weilten die deutschen Kaiser in der altehr-
würdigen Stadt. Besonders festlich ging es her, als im Jahre 1377
Karl Iv. drei Tage lang hier Hof hielt. An der Grenze des
Stadtgebiets empsing ihn der Magistrat mit den Reitern und Arm-
brustschützen der Stadt; an einem weißen Stabe wurden die
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Extrahierte Personennamen: Neuhaus Bendiktinerklosters_Corbeja Ludwig
der_Fromme Ludwig Adelhard Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrich Heinrich Dortmund Karl_Iv Karl
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Wiedertäufer in Münster. - Wie die Provinz Wcstphalen preußisch geworden ist. 31
Kampf, in welchem die meisten Wiedertäufer sielen. Bockelsohn und
Knipperdolling wurden lebendig ergriffen, und, nachdem man sie in
Käfigen zur Schau durch's Land geführt hatte, in Münster mit glü-
henden Zangen gezwickt, bis ein Stoß mit dem Schwerte durch's
Herz ihrem elenden Leben ein Ende machte. Ihre Leichname ver-
moderten in eisernen Käfigen, aufgehängt am Lambertusthurme. Der
Bischof nahm die Stadt wieder in Besitz, aber der evangelische
Gottesdienst wurde nicht wieder hergestellt.
8. Wie die Dcstandtheiic der Provinz Westphalen preußisch geworden sind.
Die seit 1815 bestehende Provinz Westphalen ist aus verschieden-
artigen Bestandtheilen zusammengesetzt. Die Grafschaft Mark ist
unter ihnen der älteste, durch seine Preußentreue berühmte Besitz der
Hohenzollern. 1614 schon fiel dieses Land an das Kurfürstenthum
Brandenburg. Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts war die Graf-
schaft Mark mit Cleve vereinigt, am Ende des 15. Jahrhunderts
heirathete Herzog Johann Ii., der Sohn des tapfern Schutzherrn
von Soest, die Erbin der Lande Jülich, Berg und Ravensberg und
vereinigte diese mit Cleve und Mark zu einem Herzogthume. Als
1609 der letzte Herzog aus dem alten Hause starb, erhob sich ein
Erbfolgestreit zwischen Brandenburg und Psalz-Neuburg. In einem
Vergleich zwischen den streitenden Erben wurde festgesetzt, daß Cleve
(jetzt zur Rheinprovinz gehörig), Mark und Ravensberg an Bran-
denburg kommen sollten. Es war zur Zeit, als Johann Sigismund,
ein Enkel der Schwester des letzten Herzogs von Jülich u. s. w., Kur-
fürst von Brandenburg war. Im sogenannten westfälischen Frieden
erhielt hierzu der große Kurfürst das Fürstenthum Minden 1648;
sein Sohn, der erste preußische König, erwarb 1702 die Grafschaft
Lingen, 1707 die Grafschaft Tecklenburg. Unter Friedrich Wilhelm Iii.
erhielten die westlichen Besitzungen Preußens einen bedeutenden Zu-
wachs. Da wurden die Bisthümer Münster und Paderborn in welt-
liche Fürstenthümer verwandelt und dem König von Preußen 1802
— von Münster wenigstens die Hälfte — zur Entschädigung für
die Landstriche jenseits des Rheins gegeben, welche derselbe an Frank-
reich hatte abtreten müssen. Dazu kam die Abtei Herford und end-
lich 1814 nach glorreich beendigtem Befreiungskriege das alte, ehe-
mals dem Erzbischof von Cöln gehörige Herzogthum Westphalen, die
Abtei Corvey, sowie eine Menge keinerer Herrschaften, deren Herren
ehemals unmittelbar unter dem deutschen Kaiser gestanden hatten.
Vor 1807 war also erst der kleinere Theil der jetzigen Provinz West-
phalen preußisch. In diesem Jahre aber mußte unser König Fried-
rich Wilhelm Iii. diese Länder dem Kaiser Napoleon I. von Frank-
reich im traurigen Frieden von Tilsit abtreten. Sie kamen zum
Theil an das Großherzogthum Berg, welches Napoleon seinem
Schwager Murat schenkte, zum Theil bildeten sie mit benachbarten
Ländern das Königreich Westphalen, über welches der gewaltige Er-
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Extrahierte Personennamen: Bockelsohn Cleve Johann_Ii Johann Cleve Johann_Sigismund Johann Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Napoleon_I._von_Frank- Napoleon_I. Napoleon Murat