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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 212

1911 - Breslau : Hirt
212 Aus der Geschichte der Neuzeit. Trotz wiederholter Frbitte der brigen Fürsten hielt er die beiden Ge-fangenen in strengem und, wenigstens Philipp, in unwrdigem Gewahr-sctm. Endlich aber entzweite er sich mit seinem Bruder Ferdinand der die Nachfolge im Reiche. Zu diesen inneren Schwierigkeiten kamen uere. Der Friede mit den Trken und dem Könige von Frankreich, der ihm seine Siege in Deutschland ermglicht hatte, lockerte sich. In dieser schwierigen Lage wurde Karl, bei dem krperliche Leiden zunahmen, berdies immer eigenwilliger und herrischer. Es war ein erster Mierfolg, da sich die Fürsten weigerten, seinen Sohn Philipp zu whlen. Allmhlich bildete sich in Norddeutschland eine Frstenver-schwrung gegen ihn, an deren Spitze der bedeutendste der damaligen Reichsfrsten, Moritz von Sachsen, trat. Mit der Achtvollstreckung gegen Magdeburg beauftragt, zog er ein starkes Heer zusammen, das er auch nach der Eroberung der Stadt nicht entlie. Mit Heinrich Ii. von Frankreich schlo er einen Vertrag, in dem er ihm die Besetzung der Reichsstdte Metz, Toul, Verduu und Cambrai gegen eine Geld-Untersttzung in dem bevorstehenden Feldzuge freistellte, doch sollte den Rechten des Reiches dadurch kein Abbruch geschehen. Heinrich Ii. besetzte die Städte sofort, wenn auch nicht ohne Widerstand, und bedrohte das Herzogtum Lothringen, dessen Stellung zum Reiche schon durch den Nrnberger Vertrag von 1542 gelockert war. Dann machte er einen Vorsto in das Elsa und gegen Straburg, vor dessen kraftvoller Reichstreue der König zurckweichen mute. Im Frhjahr 1552 wandte Moritz sich gegen den Kaiser und zwang ihn durch die rasche Erstr-muug der Ehrenberger Klanje zur Flucht von Innsbruck der den Brenner. Nun entschlo sich Karl zum Frieden. Durch den Passauer Vertrag, den Ferdinand in seinem Namen mit den Fürsten vereinbarte, erhielt Landgraf Philipp von Hessen seine Freiheit wieder Johann Friedrich war schon vorher aus der Gefangenschaft entlassen worden , das Interim wurde beseitigt und vorlufig ein Religionsfriede geschlossen. Trotz des Passauer Vertrages setzte der Markgraf Albrecht (Alcibiades) von Brandenburg-Kulmbach den Krieg gegen die geistlichen Fürsten aus eigene Faust fort. Moritz, mit einer Anzahl norddeutscher Fürsten ver-bndet, zog gegen ihn zu Felde und schlug ihn 1553 bei Sievershausen, wurde jedoch tdlich verwundet und starb bald darauf, erst 32 Jahre alt. 106. Der Augsbnrger Religionsfriede (1555). Auf dem von Ferdinand im Auftrage Karls abgehaltenen Reichstage kam eine Verein-baruug der die kirchlichen Verhltnisse Deutschlands zustande. Es wurde den Reichsstnden (Landesherren und Freien Stdten) das ius reformandi zugestanden; die Augsburgischen Konfefsionsverwandten", d. h., diejenigen Fürsten und Freien Städte, die die Confessio Augustana angenommen hatten, erhielten Gleichberechtigung mit den katholischen Stnden. Ferner

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 248

1911 - Breslau : Hirt
248 Aus der Geschichte der Neuzeit. Nachdem er Christian Iv. der sich den Feinden Schwedens zugesellt hatte durch seinen Feldzug nach Jtland zum Frieden gezwungen hatte, schlug er 1645 die Kaiserlichen bei Jankau in Bhmen. Die Franzosen waren von dem bayrischen General Johann von Werth mehrmals geschlagen worden, aber schlielich bis Bayern vorge-druugeu. Die furchtbare Verwstung des Landes durch die Franzosen unter Turenne und durch die Schweden unter Wrangel zwang Maxi-milian, das Bndnis mit dem Kaiser aufzugeben; sie wiederholte sich, als er wieder an dem Kriege teilnahm. 1648 war Wrangel bis zum Inn vorgedrungen, und Knigsmark hatte die Kleinseite von Prag ge-nommen, als die Boten den Abschlu des Friedens verkndigten. Ungeheuer waren die Leiden, unter denen alle Teile des deutschen Vater-landes seufzten. Das flache Land war fast vollstndig verwstet. Die Bauern, ihrer Habe und ihres Gutes beraubt, hatten sich zerstreut, die jungen und krftigen Leute hatten Kriegsdienste genommen, wer es irgend vermochte, schlo sich dem wsten, marodierenden Tro der Heere an. Die Kriegszucht war verfallen, Plnderungen, Grausamkeiten, Erpressungen gegen die Be-wohner waren die Regel. Der Wohlstand sank. Obschon die Städte weniger unter den Plnderungen der feindlichen Truppen litten, gingen auch sie zu-rck, weil fast aller Handel lahmgelegt war. Dazu schleppten die Heere Seuchen mit sich, durch die die Bevlkerung berall furchtbar verringert wurde. Das Geld wurde verschlechtert; Edelmetall verschwand beinahe aus dem Verkehr. Man sehnte sich nach dem Frieden. 1641 traten die Gesandten der ver-schiebenen Staaten zu Unterhandlungen zusammen; aber sieben Jahre dauerte es, bis man sich einigte. 121. Der Westflische Friede. Am 24. Oktober 1648 wrben die Friedenstraktate zu Mnster von den kaiserlichen und den franzsischen und in Osnabrck zwischen den kaiserlichen, den reichsstndischen und den schwedischen Gesandten abgeschlossen. a) Die Unabhngigkeit der Niederlande und der Schweiz wird anerkannt. b) Territoriale Vernderungen: 1. Schweden erhlt Vorpommern mit den Odermndungen und Rgen, Wismar und die Stifter Bremen und Verden; dazu eine Geld-entfchdigung. 2. Frankreichs Oberherrschaft der die Bistmer und Städte Metz, Toul und Verduu wird anerkannt, es erhlt die Stadt Breisach und alle habsburgischeu Territorien und Rechte im Elsa, d. h. den Sundgau. und die Landgrafschaft Oberelsa, die Landvogtei der die 10 vereinigten Reichsstdte (Colmar, Schlettstadt, Hagenau, Weienburg, Landau u. a.), denen im brigen ihre Reichsnnmittelbarkeit verbrgt wird, sowie schlie-lich die Landgrafschaft Unterelsa (die ein leerer Titel war), dazu das Besatzungsrecht in Philippsburg.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 125

1911 - Breslau : Hirt
Friedrich Ii. 125 begann ein Siegeslauf des siebzehnjhrigen Fürsten. Die Grafen von Habsburg und Kyburg schlssen sich ihm an; der Bischof von Basel und der Bischof von Straburg geleiteten ihn mit 500 Reisigen das Rheintal hinab durch das freudig huldigende Elsa. Breisach, das eben der Kaiser verlassen, ffnete ihm seine Tore; in Hagenau wartete der Bischof vou Mainz; Luitpold von Worms und der Kanzler des Reichs, Konrad von Speyer, schlssen sich an, und letzterer vermittelte die Erneuerung des Bndnisses mit König Philipp August von Frankreich. Auf glnzendem Reichstage in Frankfurt wurde Friedrich nochmals zum König gewhlt und in der Kathedrale zu Mainz gekrnt. Bald stand ganz Oberdeutschland unter seiner Fahne. In dem Thronstreit zwischen Friedrich und Otto spielten die Ver-Hltnisse der Nachbarlnder eine Rolle. Da Otto zu England hielt, schlo Friedrich das Bndnis mit Frankreich. Der Sieg der Fran-zosen bei Bouvines (1214) der den englischen König Johann ohne Land und Otto entschied auch der das Knigtum Friedrichs. Er wurde in Aachen zum zweiten Male gekrnt; Otto, seitdem fast vergessen, starb drei Jahre spter in Braunschweig. 3. Friedrich Ii. 12151250. Unter Friedrich Ii. nimmt der Kampf zwischen Kaiser und Papst seine letzte Wendung, er wird mit grter Erbitterung ausgefochteu, wie es berall geschieht, wo prinzipielle Gegenstze aufeinanderstoen, und endet, da Friedrich vor der Entscheidung stirbt und kein geistesebenbrtiger Nach-folger an seine Stelle tritt, mit dem vollen Siege des Papstes. Je lnger, je weniger beteiligt sich Deutschland ttig an den italienischen Kmpfen des Kaisers; damals trennt es sich von Italien; dort gewinnen die Fürsten, denen die Landeshoheit in ihren Gebieten reichsgesetzlich zugesprochen ist, hier die Städte die fhrende Stellung. Die Kolonisation im Osten wird wieder ausgenommen, alle Stnde wirken mit, der Erfolg ist groß, zwei Fnftel des heutigen deutschen Landes werden damals germanisiert. 1 , Im Morgenlande machen die seldschnkischen Trken neue Eroberungen, die Mongolen führen groe, aber wenigstens fr das mittlere Europa doch nur vorbergehende nderungen in der Machtverteilung der Staaten herbei. 63. Friedrichs Ii. Regierungsanfang. Friedrich konnte nicht daran denken, die Macht des deutschen Knigtums wiederherzustellen, er ist vielmehr aus der.einmal betretenen Bahn, dessen Rechte aufzugeben, weiter fortgeschritten. Er besttigte die Zugestndnisse Ottos Iv. an den Papst, gab das Aufsichtsrecht des Knigs der die Bifchofswahlen

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 182

1911 - Breslau : Hirt
182 bergang zur Neuzeit. Kurfrsten zum rmischen König gewhlt. Er war edel und ritterlich gesinnt, der erste Ritter seiner Zeit" und spter als der letzte Ritter" ge-feiert; krperlich gewandt und persnlich tapfer, ein leidenschaftlicher Jger und trefflicher Schtze, sprachenkundig, voll Sinn fr Poesie, fr die Wissenschaften und Knste ttig und sie selber ausbend, aber bei aller Gre im einzelnen und allem Unternehmungsgeist doch kein Staatsmann und kein Feldherr, wie ihn die Zeit erforderte. In Deutschland all-gemein beliebt, war er in seinen politischen Plnen ausschlielich Habs-burger. Er ist der Grnder der Habsburgischen Weltmacht. Er vereinigte die smtlichen deutschen Besitzungen seines Hauses wieder in seiner Hand, die beiden sterreich, Steiermark, Krnten, Krain, Tirol und die Besitzungen in Schwaben, im Breisgau und im Sundgau. Wien, das unter seines Vaters Regierung von Matthias Corvinus von Ungarn besetzt worden war, brachte er in den Wirren nach des Knigs Tode wieder an sich. Er erhielt die Anwartschaft auf die Nachfolge in Bhmen und Ungarn. Das Reich wurde damals von groen ueren Gefahren bedroht, von Osten drangen die Trken vor, von Westen Frankreich und Burgund. Schon 30 Jahre nach dem Fall von Konstantinopel (1453) kmpfte Maximilian mit ihnen in Krnten. In der ganzen Christenheit verbreitete sich der Schrecken ihres Namens, als jetzt ihre Angriffe auf Ungarn und das Reich begannen. Das Burgundische Reich und die Grndung der habsburgischen Weltmacht. Auf dem Boden des ehemaligen Reiches Lothars entstand im 14. und 15. Jahrhundert ein Zwischenreich zwischen Deutschland und Frankreich, das Herzogtum Burgund. Die Herzge entstammten der franzsischen Knigsfamilie. Ihr ur-sprngliches Gebiet lag an den Flssen Sane und Rhone. Philipp der Khne, der Sohn Johanns von Frankreich, hatte von seinem Vater 1363 das franzsische Herzogtum Burgund und von Karl Iv. die zum Deutschen Reiche gehrende Freigrafschaft Burgund (Franche comt) erhalten. Durch glckliche Ehen und Erbschaften erwarben seine Nachkommen fast die smtlichen Herzogtmer und Grafschaften in den Niederlanden hinzu. Ihren Einnahmen aus den durch Industrie und Handel blhenden Stdten verdankten sie es, da sie die reichsten Fürsten Europas wurden. Schon Philipp der Gute (14191467) hatte die Absicht, die ge-samten Lande zu einem unabhngigen lothringischen Knigreiche zu erheben. Seinem Sohne Karl dem Khnen (1467 -1477) schien die Verwirklichung zu gelingen. Er trat mit Friedrich Iii. 1473 hierber in Trier in Unterhandlung; er forderte die Erhebung zum Könige und bot ihm dafr die Hand seiner Tochter Maria fr seinen Sohn Maximilian. Aber die Begegnung fhrte zu keinem Ergebnis. Durch die Eroberung von Lothringen gewann Karl bald darauf die Verbindung zwischen der Nord- und Sdhlfte seiner Besitzungen. Doch verfeindete er sich alle seine Nachbarn. Schon 1469 hatte er die vordersterreichischen Gebiete durch ein Darlehn an sich gebracht und dort einen Statthalter, Peter von Hagenbach, eingesetzt, der durch seine Tyrannei die Bevlkerung der-

5. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 195

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der westfälische Friede und die Folgen des Krieges. 195 schließen. Als er wieder die Waffen ergriff, ward sein Land zum zweiten Male auf das entsetzlichste verheert und er selbst zur Flucht genötigt. Die letzte Kri'egstat war der kühne Überfall der Kleinseite von Prag (auf dem linken Moldauufer) durch Königsmark; während er vergeblich 1648. versuchte, auch die Altstadt zu nehmen, erscholl die Kunde vom Friedensschluß. Der westfälische Friede und die Folgen des Krieges. § 163. Der westfälische Friede. 1648. Besonders der junge Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg war seit der Thronbesteigung 1640. für den Frieden eingetreten. Doch begannen die Verhandlungen erst 1645; 1645. sie wurden in Osnabrück zwischen dem Kaiser, den evangelischen Reichsständen und Schweden, in M ü n st e r zwischen dem Reich und Frankreich geführt. Der Friedensschluß erfolgte am 24. Oktober 1648. Bei der Regelung der Gebietsverhältnisse machten besonders die Entschädigungsforderungen Frankreichs und Schwedens für verhaite-. ihre Teilnahme am Kriege, die Erbansprüche Brandenburgs auf das seit 1637 erledigte Herzogtum Pommern, welches auch die Schweden für sich forderten, endlich die Auseinandersetzung zwischen Bayern und Kurpfalz Schwierigkeiten. An Fr a n k r e i ch wurden die Bistümer Metz, Toul und Verdun, die es 1552 als Reichsvikariat erworben hatte, endgültig abgetreten; dazu erhielt es die Landgrafschaft Ober- und Unterelsaß nebst der Landvogtei über die zehn elsässischen Reichsstädte (zu denen Straßburg nicht gerechnet wurde). Schweden erhielt Vorpommern nebst Stettin, die Stadt Wismar und die Stifter Bremen (nicht die Stadt Bremen) und Verden, dazu das Recht der Reichsstandschaft. Brandenburg erhielt von dem pommerschen Erbe nur Hinterpommern, welches die Schweden überdies noch nach dem Friedensschluß fünf Jahre lang besetzt hielten; als Entschädigung für Vorpommern wurden ihm die Bistümer Cammin, Minden, Halberstadt und die Anwartschaft <tuf das Erzbistum Magdeburg zugesprochen, dessen damaliger Administrator, ein sächsischer Prinz, erst 1680 starb. Bayern behielt die Oberpfalz und die Kurwürde. Doch wurde Karl Ludwig, dem Sohne Friedrichs V., die Rheinpfalz zurückgegeben und für ihn eine achte Kur gegründet. Kursachsen behielt die Lausitz. Endlich wurde die Unabhängigkeit der Schweiz und der Niederlande vom Reiche anerkannt. 13*

6. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 182

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
182 Das Zeitalter der religiösen Kampfe. 1519—1648. Die Reichsregierung dachte nicht an eine tatkräftige auswärtige Poli-Ferdinand^i. Ferdinand I. zahlte den Türken einen jährlichen Tribut; nach 1i564bt§ innen bemühte er sich ehrlich, den Augsburger Religionsfrieden zu halten, milianii ^in Sohn Maximilian Ii. erneuerte den Türken gegenüber, die I564n6i§ damals Malta (La Valette) angegriffen haben, auch nachdem Suleiman 1576, im Jahre 1566 vor dem von Zriny bis zum Tode verteidigten Szigeth gestorben war, das Versprechen des Tributs. Er hatte zu Lebzeiten seines Vaters eine starke Hinneigung zum Protestantismus zur Schau getragen; als Kaiser zeigte er sich wenigstens versöhnlich und duldsam. Sein Sohn Rudolf ii^ Rudolf Ii., dem deutschen Leben dadurch entfremdet, daß er in Spanien 1612? erzogen war, war streng katholisch, aber gewaltsamem Eingreisen abgeneigt, menschen- und tatenscheu, ein Liebhaber der Alchimie und Astrologie, nicht unbegabt, aber ein kraftloser und untüchtiger Regent. Ausdehnung s 152. Die Reliaionsparteien. So traf der um sich greifende des Prote- o ö ~ ~. stantismus. Protestantismus anfangs auf wenig Hindernisse. Etwa neun Zehntel der Bevölkerung Deutschlands sollen damals vom alten Glauben abgefallen sein; von den Kurfürsten waren drei protestantisch, dazu viele weltliche Fürsten und die meisten Reichsstädte; und selbst in vielen katholischen Fürstentümern, zum Beispiel in den habsburgischen Landen, hielten die Stände größtenteils zum neuen Glauben. Trotz des geistlichen Vorbehalts wurden eine große Menge von Bistümern und Klöstern, unter anderen sämtliche Bistümer rechts der Weser mit Ausnahme von Hildesheim, säkularisiert und von protestantischen Administratoren, die ebenso gewählt wurden, wie früher die Bischöfe, meist Prinzen benachbarter — ----- Häuser, regiert. Aber diesem äußeren Wachstum entsprach nicht eine tsses innere Kräftigung. Die Lutheraner und die in den Augsburger Vprotestan- Religionsfrieden nicht aufgenommenen Calviniften standen sich tt8mu§' schroff gegenüber. Der religiöse Zwiespalt hinderte ein politisches Hand- I inhandgehen: diesächsischen Kurfürsten wahrten meist ein gutes Ver- hältnis zum Kaiser, während die calvinistische Pfalz an der Spitze der Opposition stand. Dn Katho- Demgegenüber schritt der Katholizismus zum Angriff. Voran 1 §mu8‘ ging die stille, aber unermüdliche Arbeit der Jesuiten; sie gründeten eine große Zahl von Niederlassungen, zum Beispiel in Ingolstadt, Wien, Prag, München, Graz, Köln, Trier, Münster. Dann ging man zunächst in den g e i st l i ch e n F ü r st e n t ü m e r n daran, so rasch hintereinander in Fulda, Würzburg, Bamberg, den Protestantismus zu verdrängen, protestantische Lehrer und Geistliche durch katholische zu ersetzen Sä' und jesuitische Schulanstalten zu errichten. Als Kurfürst Gebhardvon Köln.

7. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 234

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
234 Wilrttembergische Geschichte. neuen Ruhm des Schwabenstammes begrndet. Der Urbesitz der wrttem-bergischen Grafen liegt im Gebiet von Neckar und Rems. Dort baute Konrad von Beutelsbach eine Burg Wirtemberg (zwischen Cannstatt und 1083. Elingen, deren Kapelle 1083 geweiht wurde). Die ununterbrochene Reihe Ukich^derwrttembergischer Grasen beginnt mit Ulrich dem Stifter (mit dem 1265. Daumen), der 1265 starb. Von Konradin erhielt er das Marschallamt der ganz Schwaben, glcklich erweiterte er seinen Besitz. Die Nebenlinie, die sich nach Grieningen nannte, hat nicht gleiche Erfolge gehabt; aber einer der Ihren brachte 1252 mit der Stadt Markgrningen das Reichssturmsahn-lehen an sein Haus, das 1495 dem ersten Herzog von Wrttemberg er-neuert wurde, ein altes Erbzeichen fr die Wehrkraft des Stammes. Der ^Erlauchte"zweite Sohn Ulrichs, Eberhard I. der Erlauchte, regierte sechzig 1265 bis Jahre (12651325) und erlebte sieben Kaiser. Gegen die kaiserliche Ge-132' walt, die so vielfach nicht dem Reiche zugute kam, suchte er sich trotzig in seinem Eigenrecht zu behaupten und geriet in Krieg mit Rudolf von Habs-brg und Heinrich Vii. Auch mit seinen Nachbarn, deren Ansprche sich selten mit seinen vertrugen, fhrte er mannigfach Fehde; Gottes Freund und aller Welt Feind", wie er sich selbst nannte, hat er erleben mssen, da viele seiner Burgen genommen und zerstrt wurden, wie Asperg, die Weienburg der Stuttgart, Wirtemberg; er selbst wurde landflchtig. Aber am Ende des Lebens war er in seinem Besitz und hatte ihn etwa um die Hlfte vergrert. Zwar Reichsstdte wie Reutlingen, Gmnd, E-lingen zu seinen Landstdten zu machen, gelang ihm nicht, aber manche Stadt gewann er wie Backnang, Burgen wie Asperg und Tbingen, Vogteien wie Lorch, Herrschaften wie Neuffen, einzelne Stcke aus den Gtern der Grafen von Teck, Tbingen, Calw. Ludwig der Bayer gab ihm die Landvogtei in Niederschwaben und Oberfranken. Die Gebeine seiner Ahnen fhrte er aus dem zerstrten und verwsteten Stift Beutelsbach nach S t u t t g a r t, das die erste Stadt des Landes wurde, wenn auch noch nicht die Residenz. In der neuen Stiftskirche ward er selbst beigesetzt, wie die folgenden Grafen. Die Hausmacht mehrte sparsam und umsichtig sein r iil Sohn Ulrich Iii. (13251344), der meist auf der Seite Ludwig des Bayern 131344! stand. Edelleute und Klster stellten sich unter seinen Schutz; unter den Erwerbungen stehen voran Vaihingen und Stadt Tbingen. Jenseits des Rheins erwarb er die Herrschaft Horburg (bei Colmar) und Reichenweier. Eberhard der Ein rechter Streiter war Eberhard der Greiner, der Rausche-i344u6vbart (13441392). Seine von Sage und Poesie gefeierte Gestalt steht 1392 mitten in einem trotzigen Reckenzeitalter, wo unablssig Fehden mit Rittern und Stdten in heller Kampflust ausgefochten wurden. Ritterbnde und

8. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 22

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Das Zeitalter des Emporkommens Preuens. 1648 1786. niederlndischer Grenzpltze und zugleich die Franche Eomts, der Kaiser Freiburg im Breisgau an Frankreich abtrat. Allein vermochte der Kur-frst von Brandenburg den Franzosen, deren Truppen bereits bei Minden Sl^Germainstanden, nicht zu widerstehen; er gab im Frieden von St. Germain 1679. seine Eroberungen an Schweden zurck. 23. Die Reunionen. Straburg. Nachdem Ludwig diesen Krieg siegreich durchgefhrt hatte, glaubte er ungestraft alles Recht mit Fen Neuronen tre*en 5u drfen. Er stellte den Grundsatz auf, da die Dependenzen und Pertinenzen" der 1648, 1668 und 1678/79 abgetretenen Landschaften, d. h. Gebiete, die zu ihnen je in einem Abhngigkeitsverhltnis gestanden htten, ebenfalls rechtlich der Krone Frankreich gehrten, und setzte in ? ^Metz/Breisach und Besan^on sogenannte Reunionskammern ein, welche diese Verhltnisse untersuchen sollten. Auf Grund dessen wurde eine Reihe von Gebieten von franzsischen Truppen besetzt, unter anderen Zweibrcken, das Ludwigs bisherigem Bundesgenossen Karl Xi. von Schweden gehrte. Im September 1681 wurde darauf die Stadt Strabburgstraburg im Einverstndnis mit dem französisch gesinnten Bischof Frstenberg mitten im Frieden von franzsischen Truppen umstellt und trotz der deutschen Gesinnung des grten Teiles der Brgerschaft Frank-reich einverleibt. So wurde das ganze Elsa der franzsischen Souve-rnitt unterworfen, nachdem schon vorher Reichsstdte und Ritter sich hatten fgen mssen. Obwohl sich Ludwig gleichzeitig bergriffe in den spanischen Nieder-landen und in Italien erlaubte, wagte es niemand, ihm mit den Waffen entgegenzutreten. In Deutschland wurden die Versuche zum Widerstand schon dadurch vereitelt, da einerseits der Kurfr st von Branden-brg feit dem Frieden von St. Germain mit Ludwig ein Bndnis ab-geschlossen hatte, andrerseits ein groer der letzte Angriffskrieg der Trken sterreich in die grte Gefahr brachte. So wurden in dem 1684. Waffenstillstand von Regensburg die reuuierten Lande sowie Straburg Ludwig berlassen. Ungarn- 24. Die Trken vor Wien. 1683. Inungarn hatte die kaiser-aufftanb. Regierung die Niederwerfung einer Magnatenverschwrung zum Anla genommen, um die Verfassung aufzuheben und zugleich gegen den Protestantismus einzuschreiten. Die Folge davon war ein Aufstand ge-Die Trken wefen, der immer weiter um sich griff. Die Aufstndischen riefen die Hilfe 1683.*" der Trken an; und 1683 erschien der Grovezier K a r a M u st a f a mit

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 98

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
98 Das Zeitalter d, Zcrstiung d. otleit Reichs u. d, Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. Verteilung bten der franzsische Minister Talleyrand und sein Schreiber den grten Einflu aus. Den bedeutendsten Gebietszuwachs erwarb Preußen, das fr das linksrheinische Kleve und Geldern die Bis-tinner Hildesheim itnb Paderborn, den greren Teil von Mitjtcr, Erfurt und das Eichsfeld, die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen^ Goslar und mehrere Abteien erhielt, das Fnffache des Verlorenen. Bayern erwarb eine Reihe von Bistmern, darunter Augsburg, Wrzburg und Bamberg. Wrttemberg bekam neun Reichsstdte, darunter E-fingen, Heilbronn, Reutlingen, und geistliche Gebiete wie die Propstei Ellwangen; Baden einen groen Teil der rechtsrheinischen Besitztmer der Bistmer Konstanz, Basel, Straburg und Speier. An Hessen-Dar m st a d t wurden Stcke der rheinischen Kurfrstentmer in der Rhein- und Mainebene und im Odenwald gegeben. Wrttemberg, Baden, Hessen-Kassel erhielten die Kurwrde. au!n Reichs Damit war der Z u s a m m e n st u r z der alten R e i ch s v e r -' f a s s u u g entschieden, zugleich sterreichs Einflu im Reiche durch die Vernichtung der geistlichen Frstentmer, die fast immer seine Partei gehalten hatten, vernichtet. Die sddeutschen Mittelstaaten schlssen sich an Frankreich an. Im Jahre ^804 legte sich Franz den Titel eines 1804. Kaisers von Osterre ich bei. 80. Napoleons Neqententtigkeit. Das Kaisertum. Whrend sich Deutschlands^, seine Teile auflste, wurden die inneren Krfte Frank-reichs nach einer langen Periode der Erschtterungen von Napoleon in groartiger Weise zu einem eiubeitlicken Staatsbau zusammengefat. Die Zentrali- Verwaltung wurde zentralisiert, die Prfekten der Departements, Verwaltung. ^ Unterprfekten, ebenso aber auch die Brgermeister smtlicher Ge-meinden von der Regierung ernannt und so die stdtische Selbstverwaltung Finanzen, vernichtet. Die zerrtteten Finanzen wurden geregelt, die Erhebung Heer, der Steuern geordnet. Das Heerwesen erhielt eine sichere Grund-lge in einem Wehrgesetz, das indessen den Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht durch die Erlaubnis der Stellvertretung durchbrach. Die Recht. Rechtspflege wurde geordnet und das brgerliche Recht in dem Code Napoleon zusammengefat. Die ffentliche Sicherheit wurde her-Verkehr.gestellt; fr den Verkehr wurde gesorgt, Straen und Kanle gebaut, die Einfuhr fremder Waren durch Schutzzlle erschwert und durch alles dies ermglicht, da Handel und Gewerbe wieder aufblhten. Auch der Unterricht, von der Revolution gnzlich vernachlssigte tlu terri ch.t wurde in der Universit6 zu einem streng geordneten, einfrmigen System zusammen-gefat. Durch vershnliches Entgegenkommen suchte Napoleon auch solche

10. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 147

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland am Ende des dreiigjhrigen Kneges. 147 bereits 1552 gewonnen hatte, die Landgraffchaft im Ober- und Unterelsa abgetreten wurde; ftanzsische Fahnen wehten also nunmehr am Rhein, und Sddeutschland stand franzsischen Einfllen offen. An Schweden siel Vorpommern, dazu die Stadt Wismar und die Bistmer Bremen und Verden; so beherrschte es die Mndungen der Oder, Elbe und Weser. Brandenburg erhielt von dem pommerfchen Erbe nur Hinter-pommern, dazu als Entschdigung die Bistmer Kammin, Minden, Halber-stadt und die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg, deffen Administrator, ein schsischer Prinz, im Jahre 1680 starb. Bayern behielt die Oberpfalz und die Kur. Die Rheinpfalz wurde dem Sohne Friedrichs V. zurckgegeben und fr ihn eine achte Kurwrde geschaffen. Sachsen erhielt die Lausitz. Die Schweizund die Niederlande wurden endgltig vom deutschen Reiche losgetrennt. Femer wurden die religisen Verhltnisse geordnet. Der gewaltige, anfangs von groen Erfolgen begleitete Versuch der katholischen mun9en-Partei, den Protestantismus auf der ganzen Linie zurckzudrngen, war schlielich milungen. Beide Bekennwisse wurden von neuem als gleich-berechtigt anerkannt und nunmehr endlich auch die Reformierten in den Religionsfrieden aufgenommen. Hinsichtlich der geistlichen Gter bestimmte man, da diejenigen, die im Jahre 1624 katholisch gewesen seien, katholisch, die, welche sich damals in protestantischem Besitz befunden htten, protestantisch bleiben sollten. Endlich wurden wichtige Bestimmungen der die Reichsverfafsung V^f^sunqs-getroffen. In dem Kampf zwischen Kaisertum und Frstentum hatte das sttmmungen. letztere den Sieg errungen. Den Fürsten wurde durch den westflischen Frieden die volle Landeshoheit zugesprochen, insbesondere das Recht, Bndnisse untereinander und sogar mit fremden; Mchten, auer gegen Kaiser und Reich, abzuschlieen. Teutschland nm Ende des dreiigjhrigen Krieges. 149. Die politischen Verhltnisse. Die Folgen des groen Krieges Weende waren fr Deutschland in jeder Beziehung verhngnisvoll; zunchst auf dem ^jchwnd-politischen Gebiete. Zwar, da der letzte Versuch, eine starke kaiser-liche Gewalt zu begrnden, gescheitert war, mute man als ein glckliches Ergebnis ansehen; denn ein Sieg des Hauses Habsburg htte die spanische Fremdherrschaft und die Vergewaltigung der Gewiffensfreiheit bedeutet. 10*
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