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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 40

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 33 Die Oberrheinische Tiefebene. 40 Kranz von Außenwerken; 1/2 Stunde vom Rhein (gute Übergangsstelle), an einer uralten wich- tigen Straßenkreuzung (Paris-Wien, Frankfurt-Basel); auch heute Straßen- und Verkehrs- knoten (mehrere wichtige Eisenbahnen, 2 Kanäle); daneben gewerbtätig; prachtvolles gotisches Münster (berühmte Aussicht von der Plattform des fehlenden einen Turmes); Kaiser Wilhelm- Universität; 1681 durch Ludwig Xiv. geraubt, 187(1 zurückgewonnen (28. Sept. Übergabe). — Zabern am gleichnamigen^Paß, an welchem Kanal? — Hagenau O, einst kaiserliche Pfalz. — Die Schlachtörter Wörth (6. August 1870) und Weißenbnrg (4. August) am Gebirgsrand; Weißenburg an? c) In der Bayrischen Rheinpfalz: Landau O, war früher Festung. — Germers- heim, Festung am Rhein. — Speyer Q, am?, im mächtigen romanischen Dome die Gräber von 8 deutschen Kaisern lf- Text und Bild i, §"Sj1; Verwüstung 1693; Reichstag 1529. — Neustadt an der Hardt ©, mit Weinbau. — Ludwigshafen gegenüber der Neckarmündung (Mann- heim), ausblühende Industrie- und Handelsstadt. — Kaiserslautern |, in der Mitte der Pfalz, Fabrikstadt; ebenso Pirmasens Hü; St. Ingbert O, Anteil am Saarbrückener Kohlenlager. d) Im Großherzogtum Hessen: die Hauptstadt Darmstadt G. An der schönen Berg- straße (Darmstadt-Heidelberg). — Bensheim, am Fuße des Malchen (Melibocns). — Offen- bach ^ am Main, fast Vorort von Frankfurt, mit großen Lederfabriken. — Links vom Rhein Worms D, die alte Hauptstadt der Burgunder und die Stadt der Nibelungen, später eine der volkreichsten und mächtigsten freien Reichsstädte (Heinrich Iv.); Reichstag zu Worms 1521; Lutherdenkmal, schöner viertürmiger Dom. — Mainz Ü, starke Festung, der Mainmündung gegenüber, seit alters neben Frankfurt Brennpunkt des Nordteils der Tiefebene; in sehr frucht- barer Umgebung. Mainz war mehrere Jahrhunderte der Mittelpunkt der Römerherrschaft in Deutschland und später durch Bonifatius der geistige Mittelpunkt Deutschlands. Geburtsort Gutenbergs; stattlicher alter Dom; gegenüber die frühere Festung Kastel. e) In der Provinz Hessen - Nassau: Frankfurt a. Main W, wegen der fruchtbaren Umgebung (z. B. die Wetterau) und als Straßenknoten seit alters eine reiche Handelsstadt. Viele Juden (Rothschild); früher Kaiserwahlen und -krönungen im Dom, Festmahl im Römer; Ge- burtsort Goethes; 1815—1866 Sitz des Deutschen Bundestages; Frankfurter Friede 10. Mai 1870; als preußische Stadt durch Handel und Industrie stark aufgeblüht. — Im benachbarten Höchst (an der Niddamündung) bedeutende Farbwerke. — Hanau A, am?; Silberwaren, einzige größere Diamantenschleiferei Deutschlands. 6) Schluß- und Wiederholungsaufgaben zur Oberrheinischen Tiefebene. § 33 i. Benenne und zeichne (erst nach der Vorlage, dann aus dem Gedächtnis) alle Eintragungen, die die Skizze 1, § 29 hat. 2. Wo liegt und was ist im einzelnen zu jagen über: Aar Alt-Breisach Baden-Baden O Basel # Bergstraße Bodensee Bregenz Breisach, Alt- und Neu- Breisgau Brigach Darmstadt G Donaueschingen Donnersberg 690 Dreisam Enz Feldberg 1493 Frankfurt a.m. 1 Freiburg i. Br. D Friedrichshasen Germersheim Gutach Hagenau O Hardt Heidelberg | Hohkönigsburg In Kaiserslautern Kaiserstuhl 560 Karlsruhe G Katzenbuckel 630 Kehl Kinzig Kolmar □ Konstanz A Lauter Lindau Ludwigshafen G Main Mainau Mainz G Malchen 520 Mannheim G Mülhausen G Murg Neckar Neckar-Bergland Odenwald Offenbach G Offenburg O Pforzheim | Reichenau Rheinfall Rhein-Marne-Kanal Rhein-Rhone-Ka- nal Schlettstadt Schwarzwald Speyer O Straßburg G Sulzer Belchen 1425 Titisee Triberg Villingen Wasgan-Bergland Wasgenwald Weißenburg Wetterau Kinzig Hanau /X Nauheim Nidda Wetter Wiese Wildbad Worms ß Wörth Zabern.

2. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 94

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
____ Deutschlands Heer und Flotte. 94 Abb. 2, § 47. Die Kriegsflotte in der Infanterie heißt Kompagnie (im Frieden 125, im Kriege 250 Mann), bei der Kavallerie Schwadron (ungefähr ebenso stark). Anch die Festungen dienen der Landesverteidigung; es sind folgende. Im Osten: Königs- berg, Feste Boyen bei Lötzen (am Mauersee), Feste Courbiöre bei Graudenz, Thorn, Posen/ Glogau; an der Küste: Pillau, Danzig, Swinemünde, Friedrichsort bei Kiel; außerdem Strand- befestignngen bei Memel, Neufahrwasser, Weichselmünde, an mehreren Stellen der Kieler Förde, bei Brunsbüttel, Cuxhaven, Geestemünde, Bremerhaven, Wilhelmshaven und auf Helgoland; im Westen: Feste Kaiser Wilhelm Ii., Neubreisach, Straßburg, Büsch, Diedenhofen, Metz, Ger- mersheim, Mainz, Koblenz mit Ehrenbreitstein, Cöln mit Deutz, Wesel; im Innern: Küstrin, Spandau, Magdeburg, Köuigstein, Ingolstadt, Ulm. 2. Die Kriegsflotte soll im Kriege unsere Küste decken, den über die ganze Erde ausgedehnten Handel und unsere Kolonien schützen und unser Ansehen im Auslande wahren. Es war eine gewaltige Aufgabe für das junge Deutsche Reich, neben seiner mächtigen Armee in kurzer Zeit auch eine große Kriegsflotte zu schaffen; aber einmütig stimmte das deutsche Volk den Flotten- Plänen Kaiser Wilhelms Ii. zu. Großes ist erreicht worden zum Staunen — und zum Verdruß anderer Mächte (Abb. 1, § 47). Heute besitzt Deutschland unter den europäischen Festlandmächten (wenn nur die wirk- lich modernen, seit 1899 gebauten Schiffe berücksichtigt werden) die stärkste Kriegsflotte und steht damit in der Welt an 3., in Europa an 2. Stelle. (1909 war Frankreich uns noch über- legen.) Es besitzen im Jahre 1911 große moderne Kriegsschiffe (seit 1899 gebaute) England 71, Vereinigte Staaten 33, Deutschland 28 (19 Linienschiffe und 9 große Kreuzer mit 367 000 t, Frankreich 25 mit 297 000 t, Japan 22, Rußland 6, Italien 13, Österreich-Ungarn 9. — England überraschte die Welt 1906 mit dem Riesenkriegsschiff „Dreadnought" (= „Fürchte nichts", fpr. dred naot!) von 19 000 t, während unsere größten Kriegsschiffe bis dahin nur 13 200 t maßen. Seitdem bauen auch wir, gleich allen andern größeren Mächten „Dreadnoughts", wir solche von

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 130

1888 - Leipzig : Teubner
- 130 - Tie Friedensbedingungen. . 164. 1. Schweden erhlt als Reichslehen (1) Vorpommern mit Rgen, die Stadt Wismar, die Bistmer Bremen (ohne die Stadt) und Verden. Frankreich erhlt auer Metz, Toul und Verdun die Landgrafschaft Elsa (ohne Straburg). Brandenburg, das ein Erbrecht auf ganz Pommern hatte, erhlt nur Hinterpommern, ferner als Entschdigung die Bistmer Camin, Halberstadt, Minden und das Erzbistum Magdeburg. 2. Der Friede stellt die drei christlichen Bekenntnisse einander rechtlich gleich; der geistliche Vorbehalt wird aufgehoben (was heit das?). Die Besitzverhltnisse zwischen Katholiken und jgroi_ testanten sollen so sein wie im Jahre 1624 (welches Edikt wird damit aufgehoben?). Die Unterthanen erlangen auch jetzt noch keine vllige Glaubensfreiheit (was war 1555 ausgemacht?); nur diejenigen haben freie Religionsbung, die sie im Jahre 1624 besessen haben (denke an die Bhmen und streicherl). 3. Den Reichsstnden (Fürsten, Herren, Reichsstdten) wird fr ihre Gebiete die volle Landeshoheit besttigt; sie erhalten das Recht, Bndnisse unter sich und mit Auswrtigen zu schlieen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. Folgen des Krieges. . 165. Das Land, in welchem das neue Licht des 16. Jahrhunderts erschienen war, Deutschland, hatte die Kosten des furchtbarsten aller Religionskriege zu bezahlen. Die Bevlkerung war um zwei Drittel rmer geworden. Das Ackerland lag vielfach noch ein Menschen-alter lang wst. Das Brgertum hatte seinen Wohlstand eingebt; die Gewerbe gingen zurck. Die frheren Hansestdte (1632 der letzte Hansetag) verloren den Ostsee- und den Rheinhandel an die Hollnder. Die Einheit des deutschen Reiches bestand nur noch dem Namen nach; die einzelnen Fürsten hatten die Selbstherrlichkeit errungen; sie waren in der That unabhngig (souvern) geworden. Deutschlands Ansehen unter den Vlkern Europas war tief gesunken; Frankreich und Schweden stiegen, sie hatten in Deutschland festen Fu gefat. , Das Brgertum, einst der Hort der Bildung tn Kunst und Sitte, versank in Roheit. Das Ausland, besonders Frankreich, beherrschte Deutschland auch in Sitte und Sprache; in der Litteratur

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 161

1888 - Leipzig : Teubner
- 161 - Das Konsulat Bonapartes (17991804). Napoleon strzt das Direktorium im Einverstndnis Mit zweien . 208. seiner Mitglieder; den Rat der 500 (Prsident Sudan Bonaparte!) sprengt er mit Waffengewalt auseinander (November 1799). Napoleon Bonaparte erster Konsul auf 10 Jahre; zwei Mitkonsuln mit beratender Stimme. Es naht des Jahrhunderts ernstes Ende, Wo selbst die Wirklichkeit zur Dichtung wird, Wo wir den Kampf gewaltiger Naturen Um ein bedeutend Ziel vor Augen sehn, Und um der Menschheit groe Gegenstnde, Um Herrschaft und um Freiheit wird gerungen". 1800 (Juni) geht Bonaparte der den groenst. Bernhard und gewinnt durch den General Desaix (f) die schon verlorene Schlacht bei Marcngo. 1800 (Dezember) besiegt Morean den Erzherzog Johann bei Hohenlinden in Bayern. Der Friede von Lneville 1801, welchem auch das deutsche Reich beitritt, geht aus den Frieden von Campo Formio zurck. Das linke Rheinufer wird att Frankreich abgetreten. Die Eni-schdignngsfrage zieht sich durch zwei Jahre hin; während dieser Zeit buhlen die Gesandten deutscher Fürsten in der schmach-vollsten Weise um die Gunst Napoleons und seiner Beamten. Nach dem Reichs - Deputationshauptschlu von 1803 erhlt u. a. Preußen die Bistmer Hildesheim, Paderborn, Erfurt und das Eichsfeld, Teile von Mnster, mehrere Reichs-abteien (Quedlinburg) und die Reichsstdte Mhlhausen, Nord-hausen, Goslar, fast das fnffache feines Verlustes. Von 48 Reichs-stdten bleiben nur 6 (darunter die Hansestdte und Frankfurt a. M.); fast alle geistlichen Reichsstnde gehen ein (ausgenommen Mainz). Die Ehre und die Einheit des deutschen Volkes waren ge-opfert; worin besteht dagegen der bleibende Gewinn des Reichs-Deputationshauptschlusses? 1802 wird Bonaparte Konsul auf Lebenszeit. Eine Ver- 209. fchwruug gegen sein Leben wird entdeckt; Pichegru stirbt auf geheimnisvolle Weise im Gefngnis, Morean geht nach Amerika in die Verbannung. Der Herzog von Enghien wird auf badeufchem Gebiet berfallen und in Vincennes erschossen. Durch Senatsbeschlu wird Napoleon 1804 zum erblichen Warnecke, geschichtl. Hilfsbuch. 11

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 84

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 Dritte Periode. Von 1056—1273. zu schaffen. Nachdem einmal das Amt ein Lehen geworden war, wurde naturgemäß aus dem Amtsbezirk das Territorium; dessen Inhaber strebten nach Erblichkeit, die sie dem Königtum bestritten, und suchten in ihrem Gebiet ihre Landeshoheit auszubilden. So löste sich nicht nur die Zentralgewalt, sondern auch das Herzogtum in eine große Anzahl von Lehnsgebieten auf; und es bildete sich ein nicht rechtlich, aber tatsächlich geschlossener Stand der Fürsten, der sich als hoher Adel über den niederen emporhob und die Erzbischöfe, Bischöfe, wenige Äbte, die Herzöge, Pfalzgrafen, Landgrafen und gewisse Grafen umfaßte. Die deutsche Verfassung nach dem Interregnum ist na,hezu eine Oligarchie der Fürsten. Vom alten Stammesherzogtum Bayern (§ 35) hatten sich die Herzogtümer Kärnten (§40), Österreich unter den Babenbergern, (§ 63) und Steiermark (§ 66) losgelöst. Auch die Grafschaft Tirol und das Erzbistum Salzburg waren unabhängig geworden. Viel größer wurde die Zersplitterung Schwabens. Unter den Fürstenhäusern, die hier selbständig wurden, sind besonders zu nennen die Zähringer in Baden, die Habsburger, die im Aargau und am Vierwaldstättersee große Güter besaßen und die Landgrafenwürde im Elsaß erwarben, und die Grafen von Württemberg. Auch ein großer Teil der schwäbischen Ritterschaft und zahlreiche Städte (§ 75b) — solche auch in Bayern. Franken und Lothringen — wurden ganz unabhängig. Ein Herzogtum Lothringen hat bis ins 18. Jh. bestanden. Ganz davon losgelöst aber wurden u. a. die Herzogtümer und Grafschaften Brabant, Flandern, Holland, Seeland, Friesland, Geldern, Kleve, Jülich, Luxemburg, die Erzbistümer Köln und Trier. Von den Territorien, in die sich das Herzogtum Franken auf löste, seien genannt die Rheinpfalz, die Grafschaft Nassau, die Burggrafschaft Nürnberg, in deren Besitz die Hohenzollern kamen, die auch die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth erwarben; ferner das Erzbistum Mainz und die Bistümer Worms, Speier, Würzburg und Bamberg. Der Name Herzogtum Sachsen blieb dem Lande um Wittenberg, das der Anhaltiner (Askanier) Bernhard 1180 erhielt

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 144

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
144 Fünfte Periode. Von 1517—-lü4ö. — Erster Abschnitt. Von 1517 — 1555. also der Ernestinischen Linie, einige Gebiete verblieben, aus denen die sächsisch-thüringischen Herzogtümer entstanden sind. Dann wurde der noch unbesiegte Philipp zu Halle in eine Falle gelockt und gefangen genommen. b) Das Augsburger Interim. Diese großen Erfolge des Kaisers machten sogar Papst Paul Iii. besorgt. Und als nun die Kurie jegliches Zugeständnis an die Protestanten schroff zurückwies, suchte Karl selbständig die kirchliche Frage zu lösen. Auf dem Reichstage zu Augsburg verkündigte er 1548 das sog. Interim, das die kirchlichen Angelegenheiten vorläufig (interim) d.h. bis zur endgültigen Entscheidung durch das allgemeine Konzil -ein solches war 1545 zu Trient eröffnet worden (§ 124 c) — regelte. Hierin waren zwar den Protestanten einige Forderungen, wie die Priesterehe und der Laienkelch, bewilligt, doch die Bestimmungen über das Dogma und die Kirchenverfassung waren im wesentlichen katholisch. Anfangs als für alle verbindlich erachtet, wurde -es bei dem Widerspruch der Katholiken auf die Protestanten beschränkt und stieß überall auf heftigen Widerstand. Ihren Mittelpunkt fand die Erbitterung gegen den Kaiser in der mutigen, während des Krieges geächteten Stadt Magdeburg. 121. 2. Rettung des Protestantismus durch den Kurfürsten Moritz. a) Zusammenbruch der kaiserlichen Machtstellung. Mit denselben Mitteln der verschlagenen spanischen Diplomatie, denen Karl Y. seinen Sieg verdankte, wurde er, durch seine Erfolge berauscht und zu unklugen Maßregeln verleitet, von seinem gelehrigen Schüler Moritz überwältigt. Erbittert über die schmähliche Behandlung seines Schwiegervaters, für seine eigene Stellung besorgt gemacht durch die die „Libertät“ (landesherrliche Selbständigkeit) aller deutschen Fürsten bedrohenden Schritte des Kaisers, vom Yolke als der „Judas von Meißen“ verflucht, tat sich Moritz mit mehreren Fürsten zu einer Yerschwörung zusammen und gewann 1552 die Unterstützung Heinrichs Ii. von Frankreich, aber nur — welches Yerhängnis in den Geschicken des deutschen Yolkes! — unter der Bedingung, daß dieser die Bistümer und Städte Metz, Toul, Yerdun und Cambrai „als Yikar des Reiches verwalte“.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 39

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums. 39 und dem daraus folgenden Flurzwang bis ins 19. Jh. hinein geherrscht hat. ß) Geistige Kultur. Eine großartige Tätigkeit entfaltete Karl auch für die Hebung der geistigen Kultur in seinem Reiche. Das Christentum und die Antike waren ihre Grundlagen. Die erste Kulturmacht, die Kirche, beherrschte Karl völlig: war sie auch durch Bonifatius vom Papst abhängig geworden, so war Karl dessen Oberherr, beanspruchte sogar die Entscheidung in dogmatischen Streitfragen und ernannte zudem die Bischöfe. Im Sachsenlande gründeten er und seine Nachfolger die Bistümer Münster, Paderborn, Osnabrück, Minden, Bremen, Yerden, Hildesheim, Halberstadt; alle deutschen Bistümer waren unterstellt den Erzbischöfen von Mainz, Trier, Köln und Salzburg; dazu kam unter Ludwig d. Fr. das Erzbistum Hamburg, das nach Hamburgs Zerstörung durch die Normannen nach Bremen verlegt wurde. Eifrig sorgte Karl für die Bildung und das sittliche Leben der Geistlichen und des ganzen Volkes. Die Lücken seiner vernachlässigten Jugendbildung suchte er im Mannesalter auszufüllen und blieb von wissenschaftlichem Eifer bis in sein Greisenalter erfüllt (Einh. Yita c. 25. 29). Umgeben von Männern wie dem Angelsachsen Alkvin, der der Gründer der Hofschule wurde, dem Langobarden Paulus Diäconus, Warnefrieds Sohne, der die Geschichte seines Yolkes schrieb, Petrus von Pisa, Angilbert, Einhard, der sein Biograph wurde, rief er die erste Wiedergeburt des klassischen Altertums hervor, schuf er eine Weltliteratur und hob die Baukunst. Und doch blieb er in seinem ganzen Wesen Deutscher. Die vorhandenen Kloster-, Dom- und Stiftsschulen suchte er zu heben und regte zur Gründung von neuen an. Er faßte den Gedanken der allgemeinen Schulpflicht, hatte dabei aber vorzugsweise nur die religiöse Bildung des Yolkes im Auge und konnte seine Ziele natürlich nur unvollkommen erreichen. Unter seinen Nachfolgern gerieten seine Schuleinrichtungen rasch in Verfall. e) Persönliches. Über sein Äußeres, über Kleidung und Lebensgewohnheiten berichtet Einhard c. 22. 23. 24. Sein Familienleben war nicht makellos, auch wenig glücklich. Von seinen Söhnen überlebte ihn nur Ludwig. Er starb im Januar 814

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 172

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
172 Fsnfta Periode. Von 1517—1618. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. Der Westfälische Friede 1648. Schon seit dem Beginn seiner Regierung 1640 war der junge Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm nachdrücklich für den auf der Grundlage allgemeiner Amnestie zu errichtenden Frieden eingetreten. Ernstliche Verhandlungen begannen seit 1645 zu Münster zwischen dem Reiche und Frank reich und zu Osnabrück zwischen dem Kaiser, den evangelischen Ständen und Schweden. a) Territoriale Bestimmungen. Schweden erhielt Vorpommern mit Rügen und den Odermündungen, ferner Wismar, das Erzbistum Bremen und das Bistum Verden, doch als Reichsstand; irankreich zu voller Souveränität endgültig die Bistümer und Städte Metz, Toul, Verdun, ferner den Sundgau und andre Teile des Elsaß, zum Teil unter unklaren und zweideutigen Bestimmungen; Brandenburg fast ganz Hinterpommern und als Ersatz für das übrige Pommern, dessen Herzogshaus 1637 ausgestorben war, mit Rücksicht auf den Vertrag von 1529 die Bistümer Halberstadt, Minden, Kammin und die Anwartschaft auf Magdeburg; dies wurde 1680 erworben. Bayern blieb im Besitz der Kur und der Oberpfalz. Der Erbe Friedrichs V. erhielt die Rheinpfalz zurück nebst der für ihn geschaffenen (8.) Kur. Die Schweiz und die Niederlande wurden als unabhängig vom Reiche anerkannt, die im Verlauf des Krieges ihres Besitzes beraubten Fürsten durch eine allgemeine Amnestie wieder eingesetzt. — Es waren nun also die Mündungen des Rheins, der Weser, der Oder und der Weichsel in den Händen fremder Mächte. b) Kirchliche Bestimmungen. Die Gleichberechtigung der Bekenntnisse wurde von neuem festgestellt und auf die Reformierten ausgedehnt und die Glaubensfreiheit nicht bloß den Reichsständen, sondern mit gewissen Einschränkungen auch den Untertanen gewährleistet — außer in Österreich; seitdem schied Österreich aus der Gemeinschaft deutschen Lebens. Als Norm für den Besitz geistlicher Güter wurde der 1. Januar 1624 festgesetzt. So hatte sich die Reformation die europäische*~An-erkennung errungen.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 163

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48. 163 So geschah es, daß der Katholizismus, gekräftigt durch den Jesuitenorden und das Tridentinum, große Fortschritte machte. Am Mederrhein und in Westfalen erfolgte die Gegenreformation. In noch höherem Grade war das der Fall unter der Regierung Rudolfs Ii. 1576 — 1612, der, von den Jesuiten in Spanien erzogen, trübsinnig, in wissenschaftliche Liebhabereien und alchimistische Träumereien vertieft, willenlos und eigensinnig, sich von seiner streng katholischen Umgebung leiten ließ. Im Erzbistum Köln wurden alle reformatorischen Regungen ausgerottet. Ein Streit im Straßburger Stift endete zu Ttngunsten der Protestanten. Erzherzog Ferdinand, Rudolfs U. Vetter, führte in Steiermark, Kärnten und Krain die Gegenreformation durch (1600 wurde der große Astronom Johannes Kepler aus Graz a. d. Mur vertrieben). Als schwere Vergewaltigung empfanden die Protestanten das Vorgehen des eifrig katholischen Herzogs Maximilian von Bayern gegen die protestantische Reichsstadt Donauwörth, wo die Prozession des katholischen Klosters gestört worden war (1606 — 8). Daher und infolge von Streitigkeiten über die Zulässigkeit der Einziehung geistlicher Güter traten (1608) zu Ahausen in Ansbach unter der Führung Friedrichs Iv. von der Pfalz fünf kleinere protestantische Fürsten zur Union zusammen. Ihr gegenüber bildete sich (1609). die viel stärkere katholische Liga unter Maximilian von Bayern. Zwischen beiden Parteien schien der Krieg ausbrechen zu sollen über die Jülichsche Erbfolgefrage. Am Mederrhein war ein stattlicher Staat entstanden, der sich aus folgenden Gebieten zusammensetzte: 1. dem Herzogtum Jülich zu beiden Seiten der Roer, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Maas, 2. dem Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins mit Kleve und Wesel, 3. dem Herzogtum Berg auf der rechten Rheinseite mit Düsseldorf, 4. der Grafschaft Mark im Gebiet der Ruhr, 5. der Grafschaft Ravensberg zwischen der oberen Ems und der mittleren Weser mit Bielefeld. Als Herzog Johann Wilhelm 1609 kinderlos starb, machten auf diese Länder Anspruch die beiden protestantischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg 11*

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 39

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
[V. Das fränkische Reich und die Erneuernng des abendländischen Kaisertums. 39 und dem daraus folgenden Flurzwang bis ins 19. Jh. hinein geherrscht hat. ß) Geistige Kultur. Eine großartige Tätigkeit entfaltete Karl auch für die Hebung der geistigen Kultur in seinem Reiche. Das Christentum und die Antike waren ihre Grundlagen. Die erste Kulturmacht, die Kirche, beherrschte Karl völlig: war sie auch durch Bonifatius vom Papst abhängig geworden, so war Karl dessen Oberherr, beanspruchte sogar die Entscheidung in dogmatischen Streitfragen und ernannte zudem die Bischöfe. Im Sachsenlande gründeten er und seine Nachfolger die Bistümer Münster, Paderborn, Osnabrück, Minden, Bremen, Verden, Hildesheim, Halberstadt; alle deutschen Bistümer waren unterstellt den Erzbischöfen von Mainz, Trier, Köln und Salzburg; dazu kam unter Ludwig d. Fr. das Erzbistum Hamburg, das nach Hamburgs Zerstörung durch die Normannen nach Bremen verlegt wurde. Eifrig sorgte Karl für die Bildung und das sittliche Leben der Geistlichen und des ganzen Volkes. Die Lücken seiner vernachlässigten Jugendbildung suchte er im Mannesalter auszufüllen und blieb von wissenschaftlichem Eifer bis in sein Greisenalter erfüllt (Einh. Vita c. 25. 29). Umgeben von Männern wie dem Angelsachsen Alkvin, der der Gründer der Hofschule wurde, dem Langobarden Paulus Diaconus, Warnefrieds Sohne, der die Geschichte seines Volkes schrieb, Petrus von Pisa, Angil-'jt^^^ bert, Einhard, der sein Biograph wurde, rief er die erste Wiedergeburt des klassischen Altertums hervor, schuf er eine Weltliteratur und hob die Baukunst. Und doch blieb er in seinem ganzen Wesen Deutscher. Die vorhandenen Kloster-, Dom- und Stiftsschulen suchte er zu heben und regte zur Gründung von neuen an. Er faßte den Gedanken der allgemeinen Schulpflicht, hatte dabei aber vorzugsweise nur die religiöse Bildung des Volkes im Auge und konnte seine Ziele natürlich nur unvollkommen erreichen. Unter seinen Nachfolgern gerieten seine Schuleinrichtungen rasch in Verfall. e) Persönliches. Über sein Äußeres, über Kleidung und Lebensgewohnheiten berichtet Einhard c. 22. 23. 24. Sein Familienleben war nicht makellos, auch wenig glücklich. Von seinen Söhnen überlebte ihn nur Ludwig. Er starb im Januar 814
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