42
V. Geschichte.
Hannover.
8. Stammtafel.
Ernst August, 1679-98
Georg Ludwig, 1698-1727
Zeit 1714 als Georg I. König von Großbritannien
Georg Ii., 1727-60
Sein Enkel Georg Iii., 1760-1820
/ Schwester: Karoline Mathilde von
\ Dänemark, f 1775 in Celle
Georg Iv., 1820-30
Wilhelm Iv., 1830-37
Ernst August,
1837-51
Georg V., 1851-66
f 1878
/ Ernst August, Herzog von^
\ Eumberland, *1845 j
(Ernst August, *1887)
Wilhelm I., 1866 (61)-88 Friedrich Iii., 1888
Wilhelm Ii.,
seit dem 15. Juni 1888
9. Kurfürstentum Hannover.
Die Vereinigung der Länder der jüngeren Linie begann unter Ernst August,
dem Gemahl der Prinzessin Sophie von der Pfalz, der Enkelin Jakobs I. von England.
Zuerst protestantischer Bischof von Osnabrücks erbte er 1699 Calenberg- 1682 setzte
er die Unteilbarkeit der welftschen Erblande durch und erlangte 1692 vom Kaiserhause
die Velehnung mit der neunten Kur. Sein Sohn
Georg Ludwig gewann durch Heirat mit Sophie Dorothea die Erbschaft von
Celle. Seine Gemahlin, die mit ihm in unglücklicher Ehe lebte, starb 1726 als
„Prinzessin von Ahlden" in Gefangenschaft auf diesem einsamen Schlosse. Cr selbst aber
bestieg als Georg I. 1714 den Thron von Großbritannien, da er durch seine Mutter,
die Enkelin Jakobs I. von England, der nächste protestantische Berechtigte war. Unter
seiner Regierung wurden die schwedischen, im Nordischen Kriege von Dänemark besetzten
Herzogtümer (früher Bistümer) Bremen und Verden durch Zahlung von 695713 Talern
gewonnen und später die Ansprüche Schwedens durch 1185476 Taler befriedigt.
Die englischen Könige bewahrten ihrem Stammlande, das im ganzen in ihrer
Abwesenheit unter der Geheimen Ratsbehörde ein friedliches Stilleben führte, un-
verminderte Zuneigung. Aber nur zu oft wurde dies Stilleben durch Kriege unter-
krochen, in die Hannover durch die englische Politik hineingezogen wurde. Die festlän-
dischen Gegner des unerreichbaren Inselreiches suchten durch Angriffe auf Hannover ihr
Mütchen zu kühlen, und so wurde unser Land mehrfach der Schauplatz feindlicher Einfälle,'
es wurde in den Spanischen, dann den Österreichischen Erbfolgekrieg, den Siebenjährigen
und alle Koalitionskriege der Revolutions- und Napoleonischen Zeit verwickelt.
Das Jahr 1757 brachte nach der unglücklichen Schlacht bei Hastenbeck, die der
Herzog von Cumberland vorzeitig verloren gab, die Besetzung durch den Marschall
d'estre'es und die Konvention von Zeven, infolge deren sich das aus Hannoveranern,
Hessen, Braunschweigern und Gothaern zusammengesetzte Koalitionsheer auflösen sollte.
Dies geschah indessen nicht, vielmehr lebte jenes Heer wieder auf und begann unter
dem Herzoge Ferdinand den glänzenden Siegesflug, der vor allem durch die Tage
1 Durch den Westfälischen Frieden war das seltsame Verhältnis geschaffen worden,
daß Osnabrück zwar als Bistum weiter bestehen blieb, aber abwechselnd von einem
katholischen Bischof und einem protestantischen Prinzen aus dem Hause Braunschweig-
Lüneburg regiert werden sollte.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Ernst August Georg_Ludwig Ludwig Georg_Ii Georg_Iii Karoline_Mathilde_von
\_Dänemark Georg_Iv. Wilhelm_Iv. Wilhelm_Iv. Ernst August Georg_V. Ernst August Ernst August Wilhelm_I. Wilhelm_I. Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Ernst August Jakobs_I._von_England Osnabrücks Georg_Ludwig Ludwig Sophie_Dorothea Jakobs_I._von_England Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Celle Hannover Celle Dänemark Bremen Schwedens Zeven Hessen Westfälischen Lüneburg
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
X
Karl der Große in der Schule. «
störten die neuerbauten christlichen Kirchen und erschlugen oder vertrieben die christlichen Priester. Ihr Anführer war Wittekind, ein Edeling der Westfalen.
Wittekind soll in seinem Wappen ein schwarzes Roß geführt haben, nach seiner Taufe aber ein weißes. Dieses ist dann später in das Braunschweiger Landeswappen übergegangen. Das Roß wurde von den Sachsen als ein heiliges Tier verehrt. In heiligen Hainen zog man Rosse, die dem Dienste der Götter geweiht waren, und aus deren Wiehern man die Zukunft erkennen wollte. (Deutsche Jugend 5, S. 142: Das weiße Sachsenroß.)
Einmal (782) vernichteten die Sachsen Karls Heer fast vollständig. Da war Karls Geduld zu Ende. Bei Verden a. d. Aller hielt er Gericht über die Anführer und ließ ihrer 4500 hinrichten. Wittekind war entflohen, kehrte aber bald zurück, um die Sachsen zur Rache für diese Bluttat zu entflammen. Sein Heer wurde jedoch an der Hase so vollständig geschlagen, daß er den ferneren Kampf aufgab. Er ging zu Karl, der ihn sehr freundlich aufnahm, und empfing mit vielen sächsischen Edlen die heilige Taufe. — Noch mehrmals versuchten die Sachsen, das Joch der Franken abzuschütteln, aber ihr Widerstand erlahmte nach und nach, bis sie endlich nach 31 Jahren sich Karl vollständig unterwarfen. Zur Ausbreitung der christlichen Lehre legte Karl in Sachsen Bischofssitze an, so in Münster, Minden, Hildesheim, Halberstadt, Bremen Paderborn re. Um das Heidentum mit Stumpf und Stiel auszurotten, hatte Karl die schärfsten Gesetze erlassen. So hatte er auf dem Reichstage zu Paderborn (785) verordnet, wer es verschmähe, zur Taufe zu kommen, oder die Toten in heidnischer Weise ver-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Karls Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Sachsen Sachsen_Karls Karls Sachsen Sachsen Sachsen_Bischofssitze Minden Hildesheim Halberstadt Bremen_Paderborn Paderborn
Hannover.
39
Hannoveranern, Hessen, Braunschweigern und Gothaern zusammengesetzte Koali-
tionsheer auflösen sollte. Dies geschah indessen nicht, vielmehr lebte jenes Heer
wieder auf und begann unter dem Herzoge Ferdinand den glänzenden Siegesflug,
der vor allen: durch die Tage von Krefeld (1758) und Minden (1759) ausgezeichnet
ist. — In den Koalitionskriegen am Rheine taten sich hannoversche Truppen, bei
denen damals Scharnhorst einen Teil der Artillerie befehligte, besonders durch
den Ausbruch aus dem belagerten Menin unter General von Hammerstein 1794
hervor. Das Jahr 1801 brachte auf kurze Zeit die erste Besetzung durch Preußen.
Nachdem 1803 das Bistum Osnabrück durch den Reichs-Deputations-Hauptschluß
vollständig säkularisiert (verweltlicht) und Hannover zugesprochen war, erfolgte als-
bald die erste Besetzung durch die Franzosen. Das hannoversche Heer, dem
die Hände zum Widerstande gebunden waren, wurde durch die Konventionen von
Sulingen und Artlenburg aufgelöst. 1806 wurde Ha. von Napoleon an Preu-
ßen abgetreten und von diesem annektiert, jedoch infolge der Schlachten von Jena
und Auerstedt erschienen alsbald wieder die Franzosen. Während sie den größeren
s. Teil dem neugebildeten Königreiche Westfalen zuteilten, wurden die n. Land-
fchaften 1810 unmittelbar an Frankreich angegliedert, und so fristeten diese echt deut-
scheu Länder als die französischen Departements Ems superieur, Ems oriental.
Bouches du Weser, Bouches de l'elbe ein trübseliges Dasein bis zur Befreiung
i. I. 1813. Indessen schon gleich nach der Konvention von Artlenburg hatten die
Söhne des Landes angefangen, sich über den großen Werbeplatz Helgoland nach
England zu flüchten, wo sie alsbald zur Königl. Deutschen Legion vereinigt
wurden. Nicht weniger als 27 000 Hannoveraner haben im britischen Dienste für
die Freiheit ihres Baterlandes gefochten, in Spanien nicht am wenigsten zu den
britischen Erfolgen beigetragen und mit Recht neben dem fpäteren „Waterloo" den
Ehrennamen „Peninsula" als Inschrift ihrer Helme erworben. Sie wird seit 1899
von den preußischen Regimentern weitergeführt, welche die Überlieferungen der ent-
sprechenden hannoverschen aufgenommen haben. Nach der Befreiung des Landes
von den Franzosen war es der wiederhergestellten hannoverschen Armee vergönnt,
am 18. Juni 1815 ihrem Ruhmeskrauze als schönstes Blatt den Namen Waterloo
einznflechten.
10) 1814—1866 das Königreich Hannover.
Durch die Wiener Schlußakte wurde dem inzwischen zum Königreich er-
hobenen Lande zwar Lauenburg genommen, aber das Herzogtum Arenberg-Meppen,
die Fürstentümer Hildesheim (ehemaliges Bistum) und Ostfriesland, die Grafschaften
Bentheim und Lingen, der n.w. Teil des Eichsfeldes und Goslar hinzugefügt. —
Nach dem Tode Wilhelms Iv., 1837, bestieg in England die nächste weibliche
Erbin, die Königin Viktoria, in Hannover der nächste männliche als König Ernst
August den Thron. In demselben Jahre erregte die Aufhebung des „Grund*
gesetzes" durch den König, die den Protest der „Göttinger Sieben" hervorrief, um
liebsames Aufsehen weit über die Grenzen des Landes hinaus. Zwar bestanden
auch in der Folgezeit über das Maß der polnischen Freiheiten, die dem Volke zu
gewähren wären, zwischen diesem und der Staatsregierung fortdauernd erhebliche
Meinungsverschiedenheiten, ebenso über die Beteiligung am nationalen Leben, aber
das Land erfreute sich doch einer vortrefflichen'verwaltung und kam in allen ma-
teriellen Fragen rüstig voran) so ging auch die Revolution von 1848 hier verhält-
nismäßig harmlos vorüber. Da aber i. I. 1866, als Preußen mit Österreich und
anderen Bundesstaaten in Krieg geriet, der König Georg Y. die von Preußen ge-
stellten Neutralitätsforderungen ablehnen zu müssen glaubte, so erklärte ihm dieses
den Krieg. Die hannoverschen Truppen wurden in höchster Eile bei Göttingen zu-
sammengezogen, versäumten aber durch zwecklose Märsche auf dem Eichsfelde und
in Thüringen die Gelegenheit zum Durchbruche nach Bayern, erfochten sodann zwar
am 27. Juni den Sieg von Langensalza über die Preußen, mußten sich aber am
folgenden Tage, von allen Seiten umstellt, ergeben. Nach dem Friedensschlüsse
wurde Hannover dem preußischen Staate einverleibt.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Napoleon Wilhelms_Iv. Wilhelms_Iv. Ernst August Georg_Y
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Hessen Krefeld Rheine Sulingen Artlenburg Jena Frankreich Artlenburg Werbeplatz_Helgoland England Spanien Hannover Lauenburg Hildesheim Ostfriesland Lingen Goslar England Hannover Bayern Langensalza
— 129 —
mühl und der Donau) 1634 geschlagen, siegten Wieder unter Tor-
si en so n, da auch die Franzosen auf ihrer Seite waren. End-
lich kain der westphälische Friede zu Münster und Os-
nabrück am 24. Octobcr 1648 zu Stande.
Die Protestanten erhielten ungestörte Religionsfreiheit und gleiche
Rechte mit den Katholiken, die Franzosen das Elsaß und verschie-
dene Städte des deutschen Reichs, die Schweden Vorpommern, einige
Städte und fünf Millionen Thalcr, der Kurfürst von Brandenburg
bekam Hintcrpommern nebst Magdeburg, Halberstadt, Minden und Ka-
min; die Schweiz und Holland wurden für unabhängige Staaten
erklärt.
Deutschland war in diesem Kriege verwüstet; gegen 30,000
Ortschaften waren verbrannt worden. Die Soldaten waren
verwildert, der Handel hatte ganz aufgehört. Das Geld wür
verfälscht.
8. 72.
F r a n k r.e i ch.
Heinrich Iv. Ludwig Xiv.
Im Mittelalter bestand Frankreich, wie Deutschland, aus
Herzogthümern und Grafschaften unter dem König alsdberlehns-
herrn. Obgleich diese zu einem einzigen Reich vereinigt wur-
den, so sind doch ihre Namen bis in die neuere Zeit als Be-
nennungen der Provinzen geblieben. Einige für die Geschichte
besonders merkwürdige sind folgende:
Jsle de France an der Mittlern Seine. Wie es in Deutsch-
land ein Herzogthum Franken gab, so war Jsle de France das
französische Herzogthum Franken mit der.hauptstadt Paris.
Die Normandie mitten an der Nordküste. Die Champagne
östlich von Jsle de France. Lothringen an der obernmosel,
östlich von der Champagne, zwischen den Ardennen und Vo-
gesen. Das Elsaß östlich von Lothringen, zwischen den Vo-
gesen und dem Rhein. Burgund südlich von der Champagne
an der Mittelsaone. Die Provence am Mittelmeer, östlich
von der Rhone. Die Bretagne, die Nordwestspitze von Frank-
reich.
Die Protestanten wurden in Frankreich Hugenotten ge-
nannt, die Bürgerkriege zwischen ihnen und den Katholiken Hu-
genottenkriege. Die schwachen und wankelmüthigen Nach-
folger von Franz I. ließen sich von den Katholiken leicht bewe-
gen, immer neue Versuche zur gänzlichen Unterdrückung der
Hugenotten zu machen. Der Bartholomäusnacht oder pa-
riser Bluthochzeit, den August 1572, entging derpro-
Kapp, Striifaben. y
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Ludwig_Xiv Ludwig Franz_I. August Kapp
Extrahierte Ortsnamen: Donau Schweden Brandenburg Magdeburg Halberstadt Minden Holland Deutschland Frankreich Deutschland Deutsch- Paris Lothringen Lothringen Rhein Frank- Frankreich
— 81 —
Wasserprobe, Kreuzgericht, Bahrrecht, Kesselfang, der geweihte
Bissen und das heilige Abendmahl. Die Mönche erlaubten sich
hierbei manche Betrügereien.
§. 45.
Karl' s des Großen Reich.
Das große fränkische Reich erstreckte sich von der Tiber
bis an die Eider, den Gränzfluß zwischen Deutschland und Jüt-
land, und vom Ebro bis zur Elbe und Raab, einem Zufluß
der Donau im westlichen Ungarn.
Der von Karl eroberte östliche Theil von Spanien bis an
den Ebro hieß spanische Mark, mit der Hauptstadt Barce-
lona. Die Balkarischen Inseln gehörten dazu; auch Corsica
und Sardinien standen unter Karl's Oberhoheit.
Das eroberte Land zwischen Baiern und dem Raabflusse,
wo die Avaren wohnten, wurde die östliche Mark genannt.
Hauptniederlagen ausländischer Maaren befanden sich zu
Magdeburg, Erfurt, Regens bürg. Abwechselnde Kaiser-
sitze waren Aachen, Ingelheim bei Mainz und der Falken-
hof bei Nimwegen.
Nordsee, Rhein, Main, Rednitz — Canal — Altmühl,
Donau, schwarzes Meer. Dieser Canal ist jetzt vom König
Ludwig von Baiern wirklich gebaut und heißt der Ludwigs-
canal.
Hamburg angelegt. Die Städte Lyon, Tours, Osna-
brück (am nördlichen Ende des Teutoburger Waldes), Metz (an
der Mitte der Mosel), Fulda, St. Gallen (südlich vom Boden-
see), Bologna und Pavia waren berühmt durch Schulen. Im
Sachsenlande wurden Burgen und Bischofssitze angelegt; zu
Magdeburg (an her östlichen Biegung der Elbe), Halber-
stadt (zwischen dem Brocken und Magdeburg), Paderborn
(nahe bei hen Quellen der Lippe), Münster (im Gebiete der
obern'ems), Minden (an der Weser nördlich von der Porta
Westphalica), Bremen und Hildes he im (an der Innerste
südlich von Hannover).
8. 46.
Karl der Große als Mensch und Regent.
768—814 n. Ehr.
Karl wurde auf dem Schlosse Karlsbcrg am Wurmsee in
Oberbaiern geboren; nach anderen Angaben zu Ingelheim oder
Kapp, Leitfaden. a
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Raab Karl Karl Rednitz_—_Canal_—_Altmühl Ludwig_von_Baiern Ludwig Metz Karl Karl Karl Kapp
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Donau Ungarn Spanien Sardinien Baiern Magdeburg Erfurt Aachen Mainz Falken-
hof Nimwegen Nordsee Rhein Main Donau Ludwigs- Hamburg Fulda Bologna Pavia Sachsenlande Magdeburg Magdeburg Paderborn Minden Porta
Westphalica Bremen Hannover Schlosse_Karlsbcrg Wurmsee Oberbaiern
X
Karl der Große in der Schule.
störten die neuerbauten christlichen Kirchen und erschlugen oder vertrieben die
christlichen Priester. Ihr Anführer war Wittekind, ein Edeling der Westfalen.
Wittekind soll in seinem Wappen ein schwarzes Roß geführt haben, nach seiner Taufe
aber ein weißes. Dieses ist dann später in das Braunschweiger Landeswappen über-
gegangen. Das Roß wurde von den Sachsen als ein heiliges Tier verehrt. In heiligen
Hainen zog man Rosse, die dem Dienste der Götter geweiht waren, und aus deren
Wiehern man die Zukunft erkennen wollte. (Deutsche Jugend 5, S. 142: Das weiße
Sachsenroß.)
Einmal (782) vernichteten die Sachsen Karls Heer fast vollständig. Da
war Karls Geduld zu Ende. Bei Verden a. d. Aller hielt er Gericht über die
Anführer und ließ ihrer 4500 hinrichten. Wittekind war entflohen, kehrte aber
bald zurück, um die Sachsen zur Rache für diese Blutthat zu entflammen. Sein
Heer wurde jedoch an der Hase so vollständig geschlagen, daß er den ferneren
Kampf ausgab. Er ging zu Karl, der ihn sehr freundlich aufnahm, und empfing
mit vielen sächsischen Edlen die heilige Taufe. — Noch mehrmals versuchten die
Sachsen, das Joch der Franken abzuschütteln, aber ihr Widerstand erlahmte nach
und nach, bis sie endlich nach 31 Jahren sich Karl vollständig unterwarfen. Zur
Ausbreitung der christlichen Lehre legte Karl in Sachsen Bischofssitze an, so in
Münster, Minden, Hildesheim, Halberstadt, Bremen Paderborn re. Um das
Heidentum mit Stumpf und Stiel auszurotten, hatte Karl die schärfsten Gesetze
erlassen. So hatte er ans dem Reichstage zu Paderborn (785) verordnet, wer
es verschmähe, zur Taufe zu kommen, oder die Toten in heidnischer Weise ver-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Karls Karls Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl
119
durch seine günstige Lage an der Vereinigung zweier Wasserstraßen (Neckar mit
Rhein) zu einer bedeutenden Handelsstadt geworden ist. Da, wo der Neckar aus
dem Gebirge in die Ebene tritt, finden wir das altberühmte Heidelberg (an
der Bergstraße S. 91). Die Residenz des Landes ist Karlsruhe (85 T.) An
der Murg liegt die Festung Rastatt, in einem schönen Thale des Schwarzwaldes
der berühmte Badeort Baden-Baden; weiter südlich Freibnrg und am Boden-
see Konstanz, bekannt durch Huß' Feuertod (1415).
d. Grohherzogtmn Hessen. (Vs von Brandenburg — i M. E. — Vs kath.)
Hessen besteht aus zwei getrennt liegenden Teilen; der eine liegt nördlich,
der andre südlich vom Main. Der nördliche Teil mit den unergiebigen Höhen
des Vogelsberges heißt Oberhessen. Der südliche Teil wird durch den Rhein
in 2 Teile geschieden und umfaßt das nördliche Stück der oberrheinischen
Tiefebene und fast den ganzen Odenwald. Das Land rechts vom Rhein
heißt Rheinhessen. Hier wird viel Weinbau betrieben. Auch liegt hier die
Hauptstadt Darmstadt (64 T.). Zwischen ihr und Heidelberg befindet sich die
Bergstraße. (S. 91.) Nördlich von Darmstadt liegt Offenbach, die betrieb-
famste Fabrikstadt des Landes. Der Mündung des Mains gegenüber liegt
Mainz (77 T.), eine Festung ersten Ranges. Hier wurde Gutenberg geboren,
dessen Denkmal die Stadt schmückt. Außerdem merken wir Worms, bekannt
durch den Reichstag von 1521 (s. Geschichte!), sowie Bingen, in dessen Nähe
der „Mäuseturm" im Rhein steht.
7. Das Keichslaud Elsaß-Lothringen.
(Vs v. Brandenburg — 1,6 M. E. — Vs kath.)
1. Elsaß-Lothringen war von den Franzosen vor etwa 200 Jahren (Straß-
burg 1681) von Deutschland losgerissen worden. Seit 1871 ist es wieder mit
Deutschland, seinem Mutterlande, vereinigt.
2. Elsaß. Land und Bewohner. Das Elsaß ist ein gar herrliches Land.
Mit Wohlgefallen betrachtet das Auge die fruchtbaren Kornebenen, die sich hier am
linken Ufer des Rheins von Basel bis Lauterberg hin erstrecken. Jin Westen
grenzt diese Ebene an ein noch reicher gesegnetes Hügelland, das von unten bis
oben mit Weinbergen bedeckt ist. Von diesem schmalen Hügellande steigt man zu
dem mächtigeu Walle des Wasgaus empor, der mit großen Wäldern bedeckt ist.
— Die Bewohner des Elsaß sind schwäbischer Abkunft und verraten schon durch
ihre Sprache und ihr ganzes Wesen, daß sie deutsche Landeskinder sind.
3. Städte im Elsaß. Die Hauptstadt des Elsaß ist Straßburg (135 T.),
an der Jll, eine sehr starke Festung und die bedeutendste Handelsstadt des ganzen
Oberrheins. Das berühmte Münster hat nächst dem Ulmer und Kölner Dome den
höchsten Turm der Erde. In Straßburg wohnt der kaiserliche Statthalter Elsaß-
Lothringens. Von Straßburg führt uns die Jll nach Mülhausen (85 T.), dem
Mittelpunkte einer großartigen Baumwollenweberei und Kattundruckerei. Als Schlacht-
örter des Elsaß sind Weißenburg und Wörth zu merken. (Gesch. S. 76.)
4. Deutsch-Lothringen ist ein hügeliges Land, das neben Getreide auch viel
Obst und Wein erzeugt. Die Hauptstadt ist Metz (60 T.), eine uralte Stadt und sehr
starke Festung, an der Mosel gelegen. In der Nähe Mars la Tour und Vion-
ville; nach der Rheinprovinz zu bei Forbach die Spicherer Höhen. (1870.)
8. Die Bewohner Deutschlands und ihre Beschäftigung.
1. Bewohner. In Deutschland leben etwa 52 Millionen Menschen. Auf
1 qkm kommen im Durchschnitt etwa 96 Bewohner. Im allgemeinen ist der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Gutenberg Elsaß
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Heidelberg Karlsruhe_( Konstanz Hessen Brandenburg Hessen Main Oberhessen Rhein Odenwald Rhein Rheinhessen Darmstadt Heidelberg Darmstadt Offenbach Mains Mainz Worms Rhein Elsaß-Lothringen Brandenburg Deutschland Deutschland Rheins_von_Basel Lauterberg Elsaß Elsaß-
Lothringens Mülhausen_( Forbach Deutschlands Deutschland
- Us -
noch Kuxhaven und die Bierlande. Letztere sind von 4 Deichen eingeschloffene Luno
schäften, die den ganzen Winter hindurch unter Wasser stehen, im Sommer aber einem
großen, prächtigen Garten gleichen und Hamburg mit dem schönsten Gemüse versorgen.
2. Wremen (110 T.), an der Weser gelegen, ist eine bedeutende Seehandelsstadt.
Die schwerbeladenen Schiffe können aber nicht bis nach Bremen gelangen, sondern
müssen 60 Km unterhalb bei Bremerhaven landen. Hier befindet sich auch ein großes
„Auswandrungshaus", in welchem die jährlich nach vielen Tausenden zählenden Aus-
wandrer bis zu ihrer Abfahrt sich aufhalten. Bremen ist mit freundlichen Gärten und
Anlagen umgeben. Auf dem Markte vor dem Rathaus steht ein mächtiger Roland, und
in den Kellern des Rathauses wird in riesigen Fässern Wein aufbewahrt, der zum
Teil über 200 Jahre alt ist. Denselben bekommen aber nur sehr vornehme Gäste oder
kranke Leute zu trinken. Man hat berechnet, daß ein Glas mit Zins und Zinseszins
viele Tausend Mark kostet. Vor der Stadt sieht man große Leinwandbleichen, auf denen
für mehr als 5 Millionen Mark Leinwand jährlich gebleicht wird. — Das Landgebiet
Bremens umfaßt etwa 60 Dörfer.
3. Lübeck (50 T.), an der Trave, war ehemals die Königin des Hansabunds;
denn in dem großen Saal des Rathauses versammelten sich die 85 Vertreter aller dem
Hansabunde angehörenden Städte. Damals hatte es sogar 100000 Einwohner; seit
der Entdeckung Amerikas hat sich der Seehandel besonders nach Hamburg und Bre-
men gezogen, während sich Lübecks Handel fast ganz auf die Ostseeküsten beschränkt.
— Der Vorhafen Lübecks ist Travemünde, 17 Km von Lübeck entfernt.
13. Das Weichskand Glsaß-Aothringen.
'Aberschau. Elsaß-Lothringen ist seit 1871 wieder mit seinem Mutterlande Deutsch-
land vereinigt. Vorher war es lange Zeit in den Händen der Franzosen. Bodenverhält-
nisse: Das Elsaß, d. h. „Land der Sachsen am Jll", ist ein schmaler, fruchtbarer Land-
strich, der sich zwischen den grünen Ufern des Rheins und den Vogesen hinzieht und die
oberrheinische Tiefebene mit dem Ostabhange der Vogesen umfaßt. Am Fuße dieses Gebir-
ges dehnen sich prächtige Laubwaldungen aus. Die Abhänge sind mit Tannenwaldungcn
bedeckt, und von den Kuppen schauen Ruinen alter Ritterburgen in die Gefilde der Rhein-
ebene hinab. Die Bewohner sind schwäbischer Abkunst und verraten schon durch ihre
Sprache und ihr ganzes Wesen, daß sie unsre lieben deutschen Stammesgenossen sind. Die
Hauptstadt des Elsaß ist die Festung Straßburg mit einem Denkmal Gutenbergs und
dem berühmten Münster. Im Süden des Lands, au der In, liegt da- gewerbreiche Mül-
hausen mit vielen Baumwollen- und Seidensabrikcn. Schlachtörter im Elsaß sind Wei-
ßenburg (4. August 1870) und Wörth (6. August 1870). — Nach der Mosel zu breitet sich
Deutsch-Lothringen aus. Die H a up t sta d t desselben ist Metz (52 T.), ehemals eine
freie Reichsstadt, durch die Franzosen zu einer gewaltigen Festung gemacht, die 1870 hart
belagert wurde. In der Nähe die Schlachtfelder Mars la Tour und Gravelotte. Nahe der
Grenze gegen die Rheinprvvinz liegt Forbach bei den Spicherer Höhen (6. August 1870).
1. Straßburg (100 T.), die Hauptstadt des schönen Elsaß, liegt an der Jll, etwa
Km vom Rhein entfernt. 200 Jahre lang war diese Perle aus der Krone Deutsch-
lands ein Raub der Franzosen geblieben, und erst 1870 ist sie nach 7 wöchentlicher Be-
lagerung dem Feinde wieder entrissen worden. Unter den Gebäuden ist das Münster
am berühmtesten, dessen Turm nicht ganz so hoch wie der Kölner Dom ist. Besondre
^erwunderung erregt die astronomische Uhr, welche seitwärts vom Altar im südlichen
^uerschjff aufgestellt ist. In einer Nische der Uhr hängen 2 Glocken, eine grßßere und
Eure kleinere. Zwischen ihnen steht der Tod mit einem Knochen in der Hand. Sobald
ks Viertel ist, erscheint zur Seite des Todes ein Kind und schlägt mit einem Epheu-
uabe einmal' gegen die kleine Glocke. Beim 2. Viertel tritt ein Jüngling als Jäger
hervor und schlägt mit einem Pfeile 2mal gegen die Glocke. Beim 3. Viertel erscheint
em Kriegsmann und schwingt sein Schwert 3mal gegen die Glocke. Beim letzten Viertel
aber hebt ein Greis die Krücke enipor, um mit derselben 4mal gegen die Glocke zu
Silagen. Jetzt dreht ein Engel sein Stundenglas um, und der Tod schlägt mit seinem
Knochen die Stundenzahl gegen die große Glocke. Um 12 Uhr marschieren in einer
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Roland Lübecks Lübecks August August Metz August Straßburg