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1. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 42

1913 - Breslau : Hirt
42 V. Geschichte. Hannover. 8. Stammtafel. Ernst August, 1679-98 Georg Ludwig, 1698-1727 Zeit 1714 als Georg I. König von Großbritannien Georg Ii., 1727-60 Sein Enkel Georg Iii., 1760-1820 / Schwester: Karoline Mathilde von \ Dänemark, f 1775 in Celle Georg Iv., 1820-30 Wilhelm Iv., 1830-37 Ernst August, 1837-51 Georg V., 1851-66 f 1878 / Ernst August, Herzog von^ \ Eumberland, *1845 j (Ernst August, *1887) Wilhelm I., 1866 (61)-88 Friedrich Iii., 1888 Wilhelm Ii., seit dem 15. Juni 1888 9. Kurfürstentum Hannover. Die Vereinigung der Länder der jüngeren Linie begann unter Ernst August, dem Gemahl der Prinzessin Sophie von der Pfalz, der Enkelin Jakobs I. von England. Zuerst protestantischer Bischof von Osnabrücks erbte er 1699 Calenberg- 1682 setzte er die Unteilbarkeit der welftschen Erblande durch und erlangte 1692 vom Kaiserhause die Velehnung mit der neunten Kur. Sein Sohn Georg Ludwig gewann durch Heirat mit Sophie Dorothea die Erbschaft von Celle. Seine Gemahlin, die mit ihm in unglücklicher Ehe lebte, starb 1726 als „Prinzessin von Ahlden" in Gefangenschaft auf diesem einsamen Schlosse. Cr selbst aber bestieg als Georg I. 1714 den Thron von Großbritannien, da er durch seine Mutter, die Enkelin Jakobs I. von England, der nächste protestantische Berechtigte war. Unter seiner Regierung wurden die schwedischen, im Nordischen Kriege von Dänemark besetzten Herzogtümer (früher Bistümer) Bremen und Verden durch Zahlung von 695713 Talern gewonnen und später die Ansprüche Schwedens durch 1185476 Taler befriedigt. Die englischen Könige bewahrten ihrem Stammlande, das im ganzen in ihrer Abwesenheit unter der Geheimen Ratsbehörde ein friedliches Stilleben führte, un- verminderte Zuneigung. Aber nur zu oft wurde dies Stilleben durch Kriege unter- krochen, in die Hannover durch die englische Politik hineingezogen wurde. Die festlän- dischen Gegner des unerreichbaren Inselreiches suchten durch Angriffe auf Hannover ihr Mütchen zu kühlen, und so wurde unser Land mehrfach der Schauplatz feindlicher Einfälle,' es wurde in den Spanischen, dann den Österreichischen Erbfolgekrieg, den Siebenjährigen und alle Koalitionskriege der Revolutions- und Napoleonischen Zeit verwickelt. Das Jahr 1757 brachte nach der unglücklichen Schlacht bei Hastenbeck, die der Herzog von Cumberland vorzeitig verloren gab, die Besetzung durch den Marschall d'estre'es und die Konvention von Zeven, infolge deren sich das aus Hannoveranern, Hessen, Braunschweigern und Gothaern zusammengesetzte Koalitionsheer auflösen sollte. Dies geschah indessen nicht, vielmehr lebte jenes Heer wieder auf und begann unter dem Herzoge Ferdinand den glänzenden Siegesflug, der vor allem durch die Tage 1 Durch den Westfälischen Frieden war das seltsame Verhältnis geschaffen worden, daß Osnabrück zwar als Bistum weiter bestehen blieb, aber abwechselnd von einem katholischen Bischof und einem protestantischen Prinzen aus dem Hause Braunschweig- Lüneburg regiert werden sollte.

2. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. X

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
X Karl der Große in der Schule. « störten die neuerbauten christlichen Kirchen und erschlugen oder vertrieben die christlichen Priester. Ihr Anführer war Wittekind, ein Edeling der Westfalen. Wittekind soll in seinem Wappen ein schwarzes Roß geführt haben, nach seiner Taufe aber ein weißes. Dieses ist dann später in das Braunschweiger Landeswappen übergegangen. Das Roß wurde von den Sachsen als ein heiliges Tier verehrt. In heiligen Hainen zog man Rosse, die dem Dienste der Götter geweiht waren, und aus deren Wiehern man die Zukunft erkennen wollte. (Deutsche Jugend 5, S. 142: Das weiße Sachsenroß.) Einmal (782) vernichteten die Sachsen Karls Heer fast vollständig. Da war Karls Geduld zu Ende. Bei Verden a. d. Aller hielt er Gericht über die Anführer und ließ ihrer 4500 hinrichten. Wittekind war entflohen, kehrte aber bald zurück, um die Sachsen zur Rache für diese Bluttat zu entflammen. Sein Heer wurde jedoch an der Hase so vollständig geschlagen, daß er den ferneren Kampf aufgab. Er ging zu Karl, der ihn sehr freundlich aufnahm, und empfing mit vielen sächsischen Edlen die heilige Taufe. — Noch mehrmals versuchten die Sachsen, das Joch der Franken abzuschütteln, aber ihr Widerstand erlahmte nach und nach, bis sie endlich nach 31 Jahren sich Karl vollständig unterwarfen. Zur Ausbreitung der christlichen Lehre legte Karl in Sachsen Bischofssitze an, so in Münster, Minden, Hildesheim, Halberstadt, Bremen Paderborn re. Um das Heidentum mit Stumpf und Stiel auszurotten, hatte Karl die schärfsten Gesetze erlassen. So hatte er auf dem Reichstage zu Paderborn (785) verordnet, wer es verschmähe, zur Taufe zu kommen, oder die Toten in heidnischer Weise ver-

3. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig - S. 39

1908 - Breslau : Hirt
Hannover. 39 Hannoveranern, Hessen, Braunschweigern und Gothaern zusammengesetzte Koali- tionsheer auflösen sollte. Dies geschah indessen nicht, vielmehr lebte jenes Heer wieder auf und begann unter dem Herzoge Ferdinand den glänzenden Siegesflug, der vor allen: durch die Tage von Krefeld (1758) und Minden (1759) ausgezeichnet ist. — In den Koalitionskriegen am Rheine taten sich hannoversche Truppen, bei denen damals Scharnhorst einen Teil der Artillerie befehligte, besonders durch den Ausbruch aus dem belagerten Menin unter General von Hammerstein 1794 hervor. Das Jahr 1801 brachte auf kurze Zeit die erste Besetzung durch Preußen. Nachdem 1803 das Bistum Osnabrück durch den Reichs-Deputations-Hauptschluß vollständig säkularisiert (verweltlicht) und Hannover zugesprochen war, erfolgte als- bald die erste Besetzung durch die Franzosen. Das hannoversche Heer, dem die Hände zum Widerstande gebunden waren, wurde durch die Konventionen von Sulingen und Artlenburg aufgelöst. 1806 wurde Ha. von Napoleon an Preu- ßen abgetreten und von diesem annektiert, jedoch infolge der Schlachten von Jena und Auerstedt erschienen alsbald wieder die Franzosen. Während sie den größeren s. Teil dem neugebildeten Königreiche Westfalen zuteilten, wurden die n. Land- fchaften 1810 unmittelbar an Frankreich angegliedert, und so fristeten diese echt deut- scheu Länder als die französischen Departements Ems superieur, Ems oriental. Bouches du Weser, Bouches de l'elbe ein trübseliges Dasein bis zur Befreiung i. I. 1813. Indessen schon gleich nach der Konvention von Artlenburg hatten die Söhne des Landes angefangen, sich über den großen Werbeplatz Helgoland nach England zu flüchten, wo sie alsbald zur Königl. Deutschen Legion vereinigt wurden. Nicht weniger als 27 000 Hannoveraner haben im britischen Dienste für die Freiheit ihres Baterlandes gefochten, in Spanien nicht am wenigsten zu den britischen Erfolgen beigetragen und mit Recht neben dem fpäteren „Waterloo" den Ehrennamen „Peninsula" als Inschrift ihrer Helme erworben. Sie wird seit 1899 von den preußischen Regimentern weitergeführt, welche die Überlieferungen der ent- sprechenden hannoverschen aufgenommen haben. Nach der Befreiung des Landes von den Franzosen war es der wiederhergestellten hannoverschen Armee vergönnt, am 18. Juni 1815 ihrem Ruhmeskrauze als schönstes Blatt den Namen Waterloo einznflechten. 10) 1814—1866 das Königreich Hannover. Durch die Wiener Schlußakte wurde dem inzwischen zum Königreich er- hobenen Lande zwar Lauenburg genommen, aber das Herzogtum Arenberg-Meppen, die Fürstentümer Hildesheim (ehemaliges Bistum) und Ostfriesland, die Grafschaften Bentheim und Lingen, der n.w. Teil des Eichsfeldes und Goslar hinzugefügt. — Nach dem Tode Wilhelms Iv., 1837, bestieg in England die nächste weibliche Erbin, die Königin Viktoria, in Hannover der nächste männliche als König Ernst August den Thron. In demselben Jahre erregte die Aufhebung des „Grund* gesetzes" durch den König, die den Protest der „Göttinger Sieben" hervorrief, um liebsames Aufsehen weit über die Grenzen des Landes hinaus. Zwar bestanden auch in der Folgezeit über das Maß der polnischen Freiheiten, die dem Volke zu gewähren wären, zwischen diesem und der Staatsregierung fortdauernd erhebliche Meinungsverschiedenheiten, ebenso über die Beteiligung am nationalen Leben, aber das Land erfreute sich doch einer vortrefflichen'verwaltung und kam in allen ma- teriellen Fragen rüstig voran) so ging auch die Revolution von 1848 hier verhält- nismäßig harmlos vorüber. Da aber i. I. 1866, als Preußen mit Österreich und anderen Bundesstaaten in Krieg geriet, der König Georg Y. die von Preußen ge- stellten Neutralitätsforderungen ablehnen zu müssen glaubte, so erklärte ihm dieses den Krieg. Die hannoverschen Truppen wurden in höchster Eile bei Göttingen zu- sammengezogen, versäumten aber durch zwecklose Märsche auf dem Eichsfelde und in Thüringen die Gelegenheit zum Durchbruche nach Bayern, erfochten sodann zwar am 27. Juni den Sieg von Langensalza über die Preußen, mußten sich aber am folgenden Tage, von allen Seiten umstellt, ergeben. Nach dem Friedensschlüsse wurde Hannover dem preußischen Staate einverleibt.

4. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 129

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 129 — mühl und der Donau) 1634 geschlagen, siegten Wieder unter Tor- si en so n, da auch die Franzosen auf ihrer Seite waren. End- lich kain der westphälische Friede zu Münster und Os- nabrück am 24. Octobcr 1648 zu Stande. Die Protestanten erhielten ungestörte Religionsfreiheit und gleiche Rechte mit den Katholiken, die Franzosen das Elsaß und verschie- dene Städte des deutschen Reichs, die Schweden Vorpommern, einige Städte und fünf Millionen Thalcr, der Kurfürst von Brandenburg bekam Hintcrpommern nebst Magdeburg, Halberstadt, Minden und Ka- min; die Schweiz und Holland wurden für unabhängige Staaten erklärt. Deutschland war in diesem Kriege verwüstet; gegen 30,000 Ortschaften waren verbrannt worden. Die Soldaten waren verwildert, der Handel hatte ganz aufgehört. Das Geld wür verfälscht. 8. 72. F r a n k r.e i ch. Heinrich Iv. Ludwig Xiv. Im Mittelalter bestand Frankreich, wie Deutschland, aus Herzogthümern und Grafschaften unter dem König alsdberlehns- herrn. Obgleich diese zu einem einzigen Reich vereinigt wur- den, so sind doch ihre Namen bis in die neuere Zeit als Be- nennungen der Provinzen geblieben. Einige für die Geschichte besonders merkwürdige sind folgende: Jsle de France an der Mittlern Seine. Wie es in Deutsch- land ein Herzogthum Franken gab, so war Jsle de France das französische Herzogthum Franken mit der.hauptstadt Paris. Die Normandie mitten an der Nordküste. Die Champagne östlich von Jsle de France. Lothringen an der obernmosel, östlich von der Champagne, zwischen den Ardennen und Vo- gesen. Das Elsaß östlich von Lothringen, zwischen den Vo- gesen und dem Rhein. Burgund südlich von der Champagne an der Mittelsaone. Die Provence am Mittelmeer, östlich von der Rhone. Die Bretagne, die Nordwestspitze von Frank- reich. Die Protestanten wurden in Frankreich Hugenotten ge- nannt, die Bürgerkriege zwischen ihnen und den Katholiken Hu- genottenkriege. Die schwachen und wankelmüthigen Nach- folger von Franz I. ließen sich von den Katholiken leicht bewe- gen, immer neue Versuche zur gänzlichen Unterdrückung der Hugenotten zu machen. Der Bartholomäusnacht oder pa- riser Bluthochzeit, den August 1572, entging derpro- Kapp, Striifaben. y

5. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 81

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 81 — Wasserprobe, Kreuzgericht, Bahrrecht, Kesselfang, der geweihte Bissen und das heilige Abendmahl. Die Mönche erlaubten sich hierbei manche Betrügereien. §. 45. Karl' s des Großen Reich. Das große fränkische Reich erstreckte sich von der Tiber bis an die Eider, den Gränzfluß zwischen Deutschland und Jüt- land, und vom Ebro bis zur Elbe und Raab, einem Zufluß der Donau im westlichen Ungarn. Der von Karl eroberte östliche Theil von Spanien bis an den Ebro hieß spanische Mark, mit der Hauptstadt Barce- lona. Die Balkarischen Inseln gehörten dazu; auch Corsica und Sardinien standen unter Karl's Oberhoheit. Das eroberte Land zwischen Baiern und dem Raabflusse, wo die Avaren wohnten, wurde die östliche Mark genannt. Hauptniederlagen ausländischer Maaren befanden sich zu Magdeburg, Erfurt, Regens bürg. Abwechselnde Kaiser- sitze waren Aachen, Ingelheim bei Mainz und der Falken- hof bei Nimwegen. Nordsee, Rhein, Main, Rednitz — Canal — Altmühl, Donau, schwarzes Meer. Dieser Canal ist jetzt vom König Ludwig von Baiern wirklich gebaut und heißt der Ludwigs- canal. Hamburg angelegt. Die Städte Lyon, Tours, Osna- brück (am nördlichen Ende des Teutoburger Waldes), Metz (an der Mitte der Mosel), Fulda, St. Gallen (südlich vom Boden- see), Bologna und Pavia waren berühmt durch Schulen. Im Sachsenlande wurden Burgen und Bischofssitze angelegt; zu Magdeburg (an her östlichen Biegung der Elbe), Halber- stadt (zwischen dem Brocken und Magdeburg), Paderborn (nahe bei hen Quellen der Lippe), Münster (im Gebiete der obern'ems), Minden (an der Weser nördlich von der Porta Westphalica), Bremen und Hildes he im (an der Innerste südlich von Hannover). 8. 46. Karl der Große als Mensch und Regent. 768—814 n. Ehr. Karl wurde auf dem Schlosse Karlsbcrg am Wurmsee in Oberbaiern geboren; nach anderen Angaben zu Ingelheim oder Kapp, Leitfaden. a

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. X

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
X Karl der Große in der Schule. störten die neuerbauten christlichen Kirchen und erschlugen oder vertrieben die christlichen Priester. Ihr Anführer war Wittekind, ein Edeling der Westfalen. Wittekind soll in seinem Wappen ein schwarzes Roß geführt haben, nach seiner Taufe aber ein weißes. Dieses ist dann später in das Braunschweiger Landeswappen über- gegangen. Das Roß wurde von den Sachsen als ein heiliges Tier verehrt. In heiligen Hainen zog man Rosse, die dem Dienste der Götter geweiht waren, und aus deren Wiehern man die Zukunft erkennen wollte. (Deutsche Jugend 5, S. 142: Das weiße Sachsenroß.) Einmal (782) vernichteten die Sachsen Karls Heer fast vollständig. Da war Karls Geduld zu Ende. Bei Verden a. d. Aller hielt er Gericht über die Anführer und ließ ihrer 4500 hinrichten. Wittekind war entflohen, kehrte aber bald zurück, um die Sachsen zur Rache für diese Blutthat zu entflammen. Sein Heer wurde jedoch an der Hase so vollständig geschlagen, daß er den ferneren Kampf ausgab. Er ging zu Karl, der ihn sehr freundlich aufnahm, und empfing mit vielen sächsischen Edlen die heilige Taufe. — Noch mehrmals versuchten die Sachsen, das Joch der Franken abzuschütteln, aber ihr Widerstand erlahmte nach und nach, bis sie endlich nach 31 Jahren sich Karl vollständig unterwarfen. Zur Ausbreitung der christlichen Lehre legte Karl in Sachsen Bischofssitze an, so in Münster, Minden, Hildesheim, Halberstadt, Bremen Paderborn re. Um das Heidentum mit Stumpf und Stiel auszurotten, hatte Karl die schärfsten Gesetze erlassen. So hatte er ans dem Reichstage zu Paderborn (785) verordnet, wer es verschmähe, zur Taufe zu kommen, oder die Toten in heidnischer Weise ver-

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 119

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
119 durch seine günstige Lage an der Vereinigung zweier Wasserstraßen (Neckar mit Rhein) zu einer bedeutenden Handelsstadt geworden ist. Da, wo der Neckar aus dem Gebirge in die Ebene tritt, finden wir das altberühmte Heidelberg (an der Bergstraße S. 91). Die Residenz des Landes ist Karlsruhe (85 T.) An der Murg liegt die Festung Rastatt, in einem schönen Thale des Schwarzwaldes der berühmte Badeort Baden-Baden; weiter südlich Freibnrg und am Boden- see Konstanz, bekannt durch Huß' Feuertod (1415). d. Grohherzogtmn Hessen. (Vs von Brandenburg — i M. E. — Vs kath.) Hessen besteht aus zwei getrennt liegenden Teilen; der eine liegt nördlich, der andre südlich vom Main. Der nördliche Teil mit den unergiebigen Höhen des Vogelsberges heißt Oberhessen. Der südliche Teil wird durch den Rhein in 2 Teile geschieden und umfaßt das nördliche Stück der oberrheinischen Tiefebene und fast den ganzen Odenwald. Das Land rechts vom Rhein heißt Rheinhessen. Hier wird viel Weinbau betrieben. Auch liegt hier die Hauptstadt Darmstadt (64 T.). Zwischen ihr und Heidelberg befindet sich die Bergstraße. (S. 91.) Nördlich von Darmstadt liegt Offenbach, die betrieb- famste Fabrikstadt des Landes. Der Mündung des Mains gegenüber liegt Mainz (77 T.), eine Festung ersten Ranges. Hier wurde Gutenberg geboren, dessen Denkmal die Stadt schmückt. Außerdem merken wir Worms, bekannt durch den Reichstag von 1521 (s. Geschichte!), sowie Bingen, in dessen Nähe der „Mäuseturm" im Rhein steht. 7. Das Keichslaud Elsaß-Lothringen. (Vs v. Brandenburg — 1,6 M. E. — Vs kath.) 1. Elsaß-Lothringen war von den Franzosen vor etwa 200 Jahren (Straß- burg 1681) von Deutschland losgerissen worden. Seit 1871 ist es wieder mit Deutschland, seinem Mutterlande, vereinigt. 2. Elsaß. Land und Bewohner. Das Elsaß ist ein gar herrliches Land. Mit Wohlgefallen betrachtet das Auge die fruchtbaren Kornebenen, die sich hier am linken Ufer des Rheins von Basel bis Lauterberg hin erstrecken. Jin Westen grenzt diese Ebene an ein noch reicher gesegnetes Hügelland, das von unten bis oben mit Weinbergen bedeckt ist. Von diesem schmalen Hügellande steigt man zu dem mächtigeu Walle des Wasgaus empor, der mit großen Wäldern bedeckt ist. — Die Bewohner des Elsaß sind schwäbischer Abkunft und verraten schon durch ihre Sprache und ihr ganzes Wesen, daß sie deutsche Landeskinder sind. 3. Städte im Elsaß. Die Hauptstadt des Elsaß ist Straßburg (135 T.), an der Jll, eine sehr starke Festung und die bedeutendste Handelsstadt des ganzen Oberrheins. Das berühmte Münster hat nächst dem Ulmer und Kölner Dome den höchsten Turm der Erde. In Straßburg wohnt der kaiserliche Statthalter Elsaß- Lothringens. Von Straßburg führt uns die Jll nach Mülhausen (85 T.), dem Mittelpunkte einer großartigen Baumwollenweberei und Kattundruckerei. Als Schlacht- örter des Elsaß sind Weißenburg und Wörth zu merken. (Gesch. S. 76.) 4. Deutsch-Lothringen ist ein hügeliges Land, das neben Getreide auch viel Obst und Wein erzeugt. Die Hauptstadt ist Metz (60 T.), eine uralte Stadt und sehr starke Festung, an der Mosel gelegen. In der Nähe Mars la Tour und Vion- ville; nach der Rheinprovinz zu bei Forbach die Spicherer Höhen. (1870.) 8. Die Bewohner Deutschlands und ihre Beschäftigung. 1. Bewohner. In Deutschland leben etwa 52 Millionen Menschen. Auf 1 qkm kommen im Durchschnitt etwa 96 Bewohner. Im allgemeinen ist der

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 143

1884 - Braunschweig : Wollermann
- Us - noch Kuxhaven und die Bierlande. Letztere sind von 4 Deichen eingeschloffene Luno schäften, die den ganzen Winter hindurch unter Wasser stehen, im Sommer aber einem großen, prächtigen Garten gleichen und Hamburg mit dem schönsten Gemüse versorgen. 2. Wremen (110 T.), an der Weser gelegen, ist eine bedeutende Seehandelsstadt. Die schwerbeladenen Schiffe können aber nicht bis nach Bremen gelangen, sondern müssen 60 Km unterhalb bei Bremerhaven landen. Hier befindet sich auch ein großes „Auswandrungshaus", in welchem die jährlich nach vielen Tausenden zählenden Aus- wandrer bis zu ihrer Abfahrt sich aufhalten. Bremen ist mit freundlichen Gärten und Anlagen umgeben. Auf dem Markte vor dem Rathaus steht ein mächtiger Roland, und in den Kellern des Rathauses wird in riesigen Fässern Wein aufbewahrt, der zum Teil über 200 Jahre alt ist. Denselben bekommen aber nur sehr vornehme Gäste oder kranke Leute zu trinken. Man hat berechnet, daß ein Glas mit Zins und Zinseszins viele Tausend Mark kostet. Vor der Stadt sieht man große Leinwandbleichen, auf denen für mehr als 5 Millionen Mark Leinwand jährlich gebleicht wird. — Das Landgebiet Bremens umfaßt etwa 60 Dörfer. 3. Lübeck (50 T.), an der Trave, war ehemals die Königin des Hansabunds; denn in dem großen Saal des Rathauses versammelten sich die 85 Vertreter aller dem Hansabunde angehörenden Städte. Damals hatte es sogar 100000 Einwohner; seit der Entdeckung Amerikas hat sich der Seehandel besonders nach Hamburg und Bre- men gezogen, während sich Lübecks Handel fast ganz auf die Ostseeküsten beschränkt. — Der Vorhafen Lübecks ist Travemünde, 17 Km von Lübeck entfernt. 13. Das Weichskand Glsaß-Aothringen. 'Aberschau. Elsaß-Lothringen ist seit 1871 wieder mit seinem Mutterlande Deutsch- land vereinigt. Vorher war es lange Zeit in den Händen der Franzosen. Bodenverhält- nisse: Das Elsaß, d. h. „Land der Sachsen am Jll", ist ein schmaler, fruchtbarer Land- strich, der sich zwischen den grünen Ufern des Rheins und den Vogesen hinzieht und die oberrheinische Tiefebene mit dem Ostabhange der Vogesen umfaßt. Am Fuße dieses Gebir- ges dehnen sich prächtige Laubwaldungen aus. Die Abhänge sind mit Tannenwaldungcn bedeckt, und von den Kuppen schauen Ruinen alter Ritterburgen in die Gefilde der Rhein- ebene hinab. Die Bewohner sind schwäbischer Abkunst und verraten schon durch ihre Sprache und ihr ganzes Wesen, daß sie unsre lieben deutschen Stammesgenossen sind. Die Hauptstadt des Elsaß ist die Festung Straßburg mit einem Denkmal Gutenbergs und dem berühmten Münster. Im Süden des Lands, au der In, liegt da- gewerbreiche Mül- hausen mit vielen Baumwollen- und Seidensabrikcn. Schlachtörter im Elsaß sind Wei- ßenburg (4. August 1870) und Wörth (6. August 1870). — Nach der Mosel zu breitet sich Deutsch-Lothringen aus. Die H a up t sta d t desselben ist Metz (52 T.), ehemals eine freie Reichsstadt, durch die Franzosen zu einer gewaltigen Festung gemacht, die 1870 hart belagert wurde. In der Nähe die Schlachtfelder Mars la Tour und Gravelotte. Nahe der Grenze gegen die Rheinprvvinz liegt Forbach bei den Spicherer Höhen (6. August 1870). 1. Straßburg (100 T.), die Hauptstadt des schönen Elsaß, liegt an der Jll, etwa Km vom Rhein entfernt. 200 Jahre lang war diese Perle aus der Krone Deutsch- lands ein Raub der Franzosen geblieben, und erst 1870 ist sie nach 7 wöchentlicher Be- lagerung dem Feinde wieder entrissen worden. Unter den Gebäuden ist das Münster am berühmtesten, dessen Turm nicht ganz so hoch wie der Kölner Dom ist. Besondre ^erwunderung erregt die astronomische Uhr, welche seitwärts vom Altar im südlichen ^uerschjff aufgestellt ist. In einer Nische der Uhr hängen 2 Glocken, eine grßßere und Eure kleinere. Zwischen ihnen steht der Tod mit einem Knochen in der Hand. Sobald ks Viertel ist, erscheint zur Seite des Todes ein Kind und schlägt mit einem Epheu- uabe einmal' gegen die kleine Glocke. Beim 2. Viertel tritt ein Jüngling als Jäger hervor und schlägt mit einem Pfeile 2mal gegen die Glocke. Beim 3. Viertel erscheint em Kriegsmann und schwingt sein Schwert 3mal gegen die Glocke. Beim letzten Viertel aber hebt ein Greis die Krücke enipor, um mit derselben 4mal gegen die Glocke zu Silagen. Jetzt dreht ein Engel sein Stundenglas um, und der Tod schlägt mit seinem Knochen die Stundenzahl gegen die große Glocke. Um 12 Uhr marschieren in einer
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