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1. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. uncounted

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
Leitfaden der Geschichte fr Lyzeen und hhere Mdchenschulen Nach den Bestimmungen vom 12. Dezember 1908 bearbeitet von Schulrat E. Brockmann, und Dr. I. Ksters, Knigl. Kreisschulinspektor Oberlehrer an der ftbt. hh. Mbchenschule in Warenborf. in Essen a./R Iii. Band: !Neuere Geschichte von der Reformation bis zur franzsischen Revolution. (Lehrpensum der Iii. Klasse der hheren Mdchenschule.) Zweite verbesserte Auflage. Mit 6 Karten ttrt 32 Abbildungen im Hezet. Mnster i. Wests. Verlag von Heinrich Schningh. 1913.

2. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 77

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
77 schen Niederlande, d.i. Belgien. Der Dreibund (Tripelallianz) Holland-England-Schweden bewirkte aber, da Frankreich im Frieden zu Aachen 1668 von Spanien nur 12 Grenzfestungen in Flandern erhielt. Der zweite Raubkrieg (16721679). Sobald aber Ludwig England und Schweden aus seine Seite gebracht hatte, fiel er in Holland ein, weil dieses kleine Land ihm während des ersten Krieges in den Arm gefallen war. Das siegreiche Vordringen der Franzosen wurde erst gehemmt, als die Hollnder wieder einen Erb-statthalter, den Prinzen Wilhelm Iii. von Oranien, whlten, die Dmme durchstachen und das ganze Land unter Wasser setzten. Kursrst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, dessen klevisches Land an Holland grenzte, hatte zuerst erkannt, da auch die deutsche Grenze gefhrdet wre, und dementsprechend Holland untersttzt. Erst sp-ter traten der Kaiser und Spanien auf Hollands Seite. Ludwig wute vor dem Friedensschlu seine Gegner geschickt zu trennen. Im Frieden zu Nimwegen (1678) ging Holland schadlos aus, wh-rend Spanien die Franche Comts verlor. Bald darauf (1679) wurde der Sonderfrieden mit Brandenburg geschlossen zu St. Sermain, einem Schlosse in der Nhe von Paris: der Groe Kurfürst mute auf Vorpommern verzichten, obgleich er die mit Frankreich verbn-beten Schweden bei ihrem Einfall in Brandenburg geschlagen (Fehr-bellin 1675), das schwebische Pommern erobert und die Schweden bei einem zweiten Einfall in Ostpreuen (1678) bis Livlanb zurckgetrieben hatte. Die Reunionen (16791684). Die Uneinigkeit im Deutschen Reiche und die brohenbe Trkengefahr machte sich König Ludwig zu-nutze. Durch eigens zu biesem Zwecke eingesetzte Wiebervereini-gungs- ober Reunionskammern lie er feststellen, welche Gebiete frher zu den Lnbern gehrt htten, die Frankreich hauptschlich im Westflischen und Nimmeger Frieden zugesprochen waren. Die so festgestellten Gebiete erklrte er fr Zubehr und stellte sie sofort unter franzsische Herrschaft. Im Jahre 1681 wrbe sogar Straburg mitten im Frieden berfallen und Frankreich einverleibt; es blieb 189 Jahre von Deutschland getrennt. Der Pflzische oder dritte Raubkrieg (16881697). Nach dem Tode des kinderlosen Kurfrsten von der Pfalz (1685), besten Erbe und Nachfolger der Pfalzgraf von Neuburg mar, erhob Ludwig Xiv. Ansprche auf den pflzischen Familienbesitz (Allodien) seiner Schw-gerin Elisabeth Charlotte. Da in Deutschland und im brigen

3. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 36

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
36 des Wiener Hofes. Als er sich dann von seinen Obersten zu Pilsen noch die schriftliche Erklrung geben lie, da sie ihm unter allen Umstnden treu bleiben wrden, entsetzte ihn der Kaiser seines Amtes. Wallenstein zog nach E g e r, um zu den Schweden zu stoen; hier wurde er auf Befehl des Obersten Buttler im Jahre 1634 ermordet. h) D i e Schlacht bei Nrdlingen (1634) und der Sonderfriede zu Prag (1635). Ferdinand, der Sohn des Kaisers, bernahm jetzt den Oberbefehl der das Heer; er schlug die Schweden bei Nrdlingen (1634). Darauf schlo der Kurfürst von Sachsen den Sonderfrieden zu Prag (1635), dem nach und nach die brigen Fürsten Deutschlands beitraten. Der Kaiser verzichtete auf die Durchfhrung des Restitutionsediktes. Der Schwedisch-franzsische Krieg. 16351648. Nach dem Sonderfrieden von Prag schien der endgltige Friede nicht mehr fern zu sein. Auch Schweden wrde wohl keine Schwierigkeiten gemacht haben; aber Frankreich, das bisher die Feinde des Kaisers nur mit Hilfsgeldern untersttzt hatte, wollte die vllige Vernichtung des Habsburgerreiches; es mischte sich jetzt offen ein, indem es das Bndnis mit Schweden erneuerte und dem Kaiser den Krieg er-klrte. Noch dreizehn Jahre dauerte der frchterliche Streit, in dem von einer zuchtlosen Soldateska die scheulichsten Greuel verbt und Land und Leute in der unerhrtesten Weise bedrckt wurden; ganz besonders Hatten Elsa, Bayern und Bhmen zu leiden. Die Heere kmpften mit wechselseitigem Glck, weil es an einer einheitlichen Leitung fehlte. Die letzte fchrnedifche Kriegstat war die Eroberung der Kleinseite von Prag. In Prag Hatte das traurige Kriegsdrama begonnen, in Prag sollte es auch enden. Nach langen, schwierigen Verhandlungen, die seit 1643 teils in Osnabrck, teils in Mnster i. W. stattfanden, kam endlich im Jahre 1648 der lang ersehnte Friede zustande. Der Westflische Friede. 1648. Terrttorial-Besttmmungen. Schweden erhielt neben einer hohen Kriegsentschdigung Vorpommern mit Stettin, die O d e r m n d u n g e n und die Insel Rgen, auerdem die Stadt Wismar und die Bistmer Bremen ohne die Stadt und Verden. Als Reichsstand Hatte Schweden Sitz und Stimme auf den deutschen Reichstagen.

4. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 37

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
37 Frankreich bekam das sterreichische Elsa und die Land-Dogtei der zehn elsssische Reichsstdte. Straburg blieb deutsch. Die Besitzergreifung von Metz, Toul und Verdun wurde besttigt. Brandenburg machte zwar seine Rechte auf Pommern geltend, bekam aber nur Hinterpommern nebst dem Stifte Kamin und als Entschdigung fr Vorpommern die ehemaligen Ivistmer Magdeburg, Halber st adt und Minden. Holland und die Schweiz schieden als selbstndige Staaten aus Deutschland aus. Staatsrechtliche Bestimmungen. Bayern behielt die Oberpfalz mit der 7. Kurwrde, während die Unterpfalz am Rhein mit der neuen 8. Kurwrde dem Sohne des Winterknigs wiedergegeben wurde. Den Reichsfrsten wurde volle Landeshoheit zuge-billigt: sie durften ferner unter sich und mit auswrtigen Fürsten Ivndnisse schlieen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. Damit erst waren die Fürsten wirkliche Souverne. Der Kaiser war in allen wichtigen Reichsangelegenheiten an die Abstimmung der Reichs-stnde gebunden. Religise Bestimmungen. Den Katholiken, Luthera = nern und Reformierten wurde freie Religionsbung zuerkannt und ihnen der Besitz jener geistlichen Gter besttigt, die sie vor dem Jahre 1624 (Normaljahr) in Hnden gehabt hatten. Der Grundsatz Wes Land, des Religion" mar berwunden; an seine Stelle trat allmhlich der Gedanke des parittischen Staates. Das Reich verlor durch den Westflischen Frieden mehr als 100 000 qkm und bte den monarchischen Charakter seiner Reichs-Verfassung ein. 10. Brandenburg bis zum Jahre 1640. Die Anhaltiner oder Askanier. 11341320. ' '' T Abgesehen von den Zgen Kawi. und Heinrkcys I. hat zuerst i ': v \ . Otto I. jenseits der Elbe festen Fu gefat. Nach dem Tode des Markgrafen Gero teilte er im Jahre 965 den neuerworbenen Besitz in die Ostmark (spter Lausitz), in die Thringische Mark (spter Meien) und in die zum grten Teile auf der linken Seite im Elbergen gelegene Nordmark, spter Altmark genannt. Von den neu gegrndeten Bistmern Zeitz, Meien, Merseburg, Havelberg,

5. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. uncounted

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
Hilfsbcher fr den Geschichtsunterricht an hheren Mdchenschulen nrtb den weiterfhrenden Anstalten, bearbeitet nach den Bestimmungen vom 12. Dezember 1908. :: Zweite Abteilung. :: Leitfaden der Geschichte fr Lyzeen und hhere Stichenfchulen. Nach den Bestimmungen vom 12. Dezember 1908 bearbeitet von Schulrat E. Brockmann, und Dr. I. Ksters, König!. Kreisschulinspettor Oberlehrer an der stdt. tjh. Mdchenschule in Warendorf. in Essen a./9?. Iii. Sbanb. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur franzsischen Revolution. (Lehrpensum der Iii. Klasse der hheren Mdchenschule.) Zweite verbesserte Auflage. Mit 6 Karten und 32 Abbildungen im Ge^t. Mnster i. Wests. Verlag von Heinrich Schningh. 1913.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 46

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
46 Christentum und Kaiserreich. man ihm als die Schuldigen ausgeliefert hatte, zu Verden an der Mer enthaupten. Diese Bluttat entfachte neuen Aufruhr. Aber Karl meisterte die Empörer. Widukind ergab sich und empfing in Attigny die Taufe; Karl selbst war sein Pate. Die Sachsen leisteten nun Heeresfolge gegen Bayern, Wenden, Avaren. Erst nach Jahren entbrannte ein neues Ringen. Jetzt schritt Karl zu einer durchgreifenden Maßregel: viele Tausende von Sachsen siedelte er mit Weib und Kind in Mittel- und Süddeutschland an; in ihre Wohnsitze rückten Franken ein. Von den Sachsen, die in der Heimat bleiben durften, verlangte er vornehme Knaben als Geiseln und ließ sie in Klöstern und an Bischofssitzen zu Priestern für ihre Volksgenossen ausbilben. Sachsen mürbe für immer ein Teil des Reiches, das alle beutsthen Stämme umfaßte. Überall in dem ver- wüsteten Sachsenlanbe würde mit Güte ober Gewalt das Christentum eingebürgert. * *3ur Stütze der Kirche würden Klöster und Bistümer (Münster, Osnabrück, Paberborn; Halberstabt, Verben, Bremen) errichtet. Im übrigen beließ Karl den Sachsen ihre Gesetze und Einrichtungen wie ihren Grunbbesitz. 9. Seit Jahrzehnten bilbete Bayern ein fast selbstänbiges Reich, das vom Fichtelgebirg und Lech bis zu Etsch und (Enns reichte. Herzog Tassilo, Pippins Schwestersohn, hatte feit zwanzig Jahren feine Heeresfolge mehr geleistet. Als Karl wegen seiner zroeibeutigen Haltung gegen ihn einschritt, oerbanb er sich mit den Avaren. Darauf verurteilte ihn ein Reichstag zu Ingelheim zur Absetzung. Seine Verwaltung hatte schöne Erfolge erzielt. Seine Klöster und Bistümer Salzburg, Freising, Regensburg, Passau verbreiteten das Christentum in den Donau- und Alpenlänbern. Karl verleibte auch Bayern seinem Reich ein; Herzog Tassilo toanberte ins Kloster wie sein Schwiegervater Desiberius. Dann würde das Räubervolf der Avaren vernichtet; in die Täler der Donau und Drau fanben bayerische Anfiebler den Weg. Die bayerischen Klöster sanbten ihre Hanbwerker in die „Avaren-wüste", bamit sie Kirchen bauten, und die „Grunbholben" von Ebeln und Abteien machten das Land urbar und germanisch. Zu den Erzbistümern Mainz, Köln, Trier und Metz kam Salzburg; es sollte □ den Slawen und Avaren das Evangelium vermitteln. □ 10. Karls „Eroßfönigtum" grenzte an fünf Meere und umfaßte

7. Geschichte des Mittelalters - S. 53

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Teilung des Reiches. Ludwig der Deutsche. Iii 61—4. 53 Endlich verstand sich Lothar zu einer Teilung des Reiches, die zu Verdun an der Maas vereinbart wurde. Lothar erhielt das ehemalige Langobardenreich mit der Kaiserkrone, die fortan der Papst verlieh, und vom Frankenreich einen Landstreifen, der sich von den Alpen und der Rhonemündung zwischen den Sevennen, der Saone, der mittleren Maas und der untern Schelde im Westen und dem Rhein im Osten nordwärts bis über die Moselmündung hinaus und dann an die Weser erstreckte; was davon westlich lag, erhielt Rail „der Kahle"; dieses westfränkische Reich war ganz romanisch. Das bäuerliche Ost-land nebst der weinreichen Gegend um Speier, Worms und Mainz verblieb Ludwig dem Deutschen. Erst von da an kann von einem französischen und einem deutschen Volke gesprochen werden. Ludwig ist es zu danken, daß unser linksrheinisches Land nicht romanisiert worden ist. * * Das ,,Ostfränkische Reich" stand in Wohlhabenheit und Ge- sittung weit zurück hinter den linksrheinischen Gebieten, hatte nur wenige Städte am Rhein und an der Donau und enthielt keinen ganzen Strom; aber es war ein germanisches Land, bewohnt von waffentüchtigen freien Bauern, und sein König war im Gegensatz zu seinen beiden Brüdern mild und gerecht, ein Mann voll Majestät, I mit leuchtenden Augen, das Ebenbild seines Großvaters Karl.d 4. Lothars Söhne, zuletzt Lothar Ii., starben ohne Erben. Da eignete sich Karl, seinen augenblicklichen Vorteil benutzend, sein ganzes Land an. Aber Ludwig eilte herbei und zwang in persönlicher Begegnung den Bruder zu ehrlicher Teilung; denn Karl war immer treulos und nach dem Ausdruck eines Zeitgenossen „feiger denn ein Hase". Im Vertrage zu Meerssen (bei Mastricht) wurde Lothars Reich, von dem ein Teil nach ihm Lothringen heißt, unter die Oheime so geteilt, daß Ludwig die Landschaften deutscher Zunge, Karl die französischen erhielt. Köln und Metz, Trier und Aachen, Straßburg und Basel fielen an Deutschland, Bisanz (Befangen), 2)erdun und Tull (Toul) an Frankreich: in der Hauptsache die Völker-scheide, die ein Jahrtausend später wieder hergestellt worden ist; nur daß der Rhein von seiner Quelle bis zur Mündung den Deutschen gehörte. Auch nach Osten schirmte Ludwig die Grenzen; dort forderte er auch die Bekehrung der Heiden. Er starb in seiner Lieblingsstadt Frankfurt a. M. am 28. August 876 und wurde im Kloster Lorch beigesetzt.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 61

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Deutsche Gesittung unter den Ottonen. Iv 2 s—s. 61 die in der Kanzlei die Urkunden prächtig ausführten, waren Kleriker wie in England (clerks). Die deutsche Kirche erreichte damals ihre höchste Blüte. Unbeschadet ihrer Zugehörigkeit zur römischen Mutterkirche galt der Kaiser als ihr Oberhaupt. Das Reich zählte sechs Erzbistümer: Mainz, Köln und Trier, Bremen, Magdeburg und Salzburg. Das Erzstift Mainz, dessen Erzbischof die höchste Stellung im Reich einnahm, er-D streckte sich mit seinen dreizehn Stiftern über das halbe Deutschland.^ Aus den Klöstern und ihren Schulen ging ein gebildeter, eifriger Priesterstand hervor, während die weltliche Bildung vernachlässigt wurde: Heinrich I. konnte gar nicht lesen und schreiben, Otto I. lernte es erst in spätern Jahren. * * Neben der Seelsorge, der sie mit Eifer oblagen, hielten die Kirchenfürsten Gericht wie der König und führten ihm ihren gepanzerten Heerbann zu wie die weltlichen Großen: in der Zeit der Nordmänner- und Ungarnnot sind binnen dreier Jahrzehnte zwei Erzbischöfe und acht Bischöfe im Kampfe gefallen! 8. Um die Wenden dauernd zu bekehren, gründete Otto das Erzbistum Magdeburg mit den Bistümern Haoelberg, Brandenburg, Meißen, Merseburg und Zeitz (Naumburg). Unter dem Einfluß des Herrschers und seines Bruders, des Erzbischofs Brun von Köln, der auch das Herzogtum Lothringen verwaltete, wich der Überrest alter Roheit milderer Gesittung und tiefer Frömmigkeit. Das Zeitalter der Ottonen hat das Christentum mit voller Inbrunst erfaßt. In alle Verhältnisse des Lebens griff die Religion ein. Mit Fasten und Beten, Almosengeben und Krankenpflege, Schenkungen an Kirchen und Klöster, Tragen von Bußgürteln und härenen Gewändern bemühte sich jeder um einen Platz im Himmelssaal. Mit Fasten und Beten bereitete man sich auch auf die Schlacht vor: das Heer hörte eine Messe; dann erst stürzte es sich mit dem frommen Ruf: Kyrie eleison grimmig auf den Feind. Lange bevor mit dem Ablauf des vermeinten tausendjährigen Reiches der Weltuntergang hereinzubrechen schien, ergaben sich die Deutschen einer strengen Askese: viele enthielten sich ganz des Fleisches, auch der Fische, ja soviel wie möglich aller Speise; beim Gottesdienst, namentlich beim Genusse des Abendmahls, brachen oft Geistliche und Laien in Tränen und zerknirschte Wehklagen aus.

9. Geschichte der neuesten Zeit - S. 25

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Aufrichtung des franzsischen Kaiserreichs. I 8e93. 25 natrlich unter franzsischem Vorsitz, durch eine Reichsdeputation zu Regensburg fortgesetzt, deren Hauptschlu" dann der Reichstag be- 1803 sttigte. Die neue Ordnung bestimmte die geistlichen Gebiete zur Ein-ziehung (Skularisation), jene der kleineren Fürsten und der Reichs-stdte, bis auf sechs, zur Einordnung in grere Staaten (Media-tisation). 112 Staaten verschwanden. Preußen, das der Erste Konsul auf seine Seite zu ziehen wnschte, wurde reich bedacht: es erhielt die westflischen Bistmer Paderborn, Osnabrck und Hildesheim sowie mehrere Stifter und Abteien in Sachsen, namentlich das Eichsfeld mit Erfurt. Zum Ersatz fr Mainz, Kln und Trier wurden Hessen-Kassel, Wrttemberg und Baden Kurfrstentmer. Baden erhielt dem Zaren Alexander zuliebe, der mit einer Enkelin Karl Friedrichs vermhlt war, die rechtsrheinischen Trmmer der oberrheinischen Bistmer sowie groe Stcke der Pfalz, deren Herrscherhaus eben ausgestorben war, mit den daniederliegenden Stdten Mannheim und Heidelberg. Wrttemberg fielen die schwbischen Reichsstdte und Abteien, Bayern zur Entschdigung fr die Rheinpfalz die frnkischen und schwbischen Bistmer zu. 2. Bonaparte errichtete nun in den Tuilerien mit seiner Gattin Io-sephine eine glnzende Hofhaltung. Er stiftete den Orden der Ehren-legion und umgab sich mit einer Schar von Marschllen und Hflingen. Er gab dem Lande eine einheitlich wirkende Verwaltung, unter deren Schutz sich der Wohlstand zusehends hob; er baute Straen und Kanle, die dem Handel und der Landwirtschaft zustatten kamen; er rief Schulen aller Art ins Leben, in denen Brger wie Beamte und Offiziere heran-gebildet werden sollten. An der Abfassung einer neuen Gesetzessammlung, des Code Napoleon, arbeitete er selbst mit Sachkenntnis und Hin-gebung mit. Er schlo mit dem Papst ein Konkordat, durch das die katholische Kirche wieder zur Staatsreligion wurde. Aber die Bischfe ernannte das Staatsoberhaupt, die Geistlichen erhielten ihr Gehalt aus der Staatskasse, die brgerliche Eheschlieung wurde anerkannt; als Gegengabe wurde der Gregorianische Kalender, vorlufig neben dem republikanischen, wieder eingefhrt. 3. Anschlge gegen sein Leben benutzte der Erste Konsul, um sich durch Volksabstimmung (Plebiszit) zum Konsul auf Lebenszeit, dann zum Kaiser der Franzosen erheben zu lassen. In der Kathedrale Notre-Dame zu Paris mute Papst Pius Vii. ihn feierlich salben; die Kronez. Dez. setzte er sich und Iosephine selber aufs Haupt. 1804 Die aus der Zisalpinischen erwachsene Italienische Republik wandelte er um in ein Knigreich Italien und krnte sich in Mailand mit der Eisernen Krone; sein Stiefsohn Eugen Beauharnais wurde Mzeknig.

10. Geschichte der neuesten Zeit - S. 18

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
18 aufzurichten: Von hier und heute geht eine neue Epoche der Welt-geschichte aus, und ihr knnt sagen, ihr seid dabei gewesen!" Herbstregen und Ruhr veranlassten den verlustreichen Rckzug. Gleich-zeitig nahm der General Custine Mainz weg, und ein Rheinisch-Deutscher Nationalkonvent" in Mainz erklrte das Land von Landau bis Bingen zur Republik. Andere Heeresabteilungen eroberten Savoyen und Nizza, zur schmerzlichen Enttuschung mancher Freunde der Franzosen und der Revolution. Damals ist Klopstocks Ode: Mein Irrtum" entstanden. 2. Auch Belgien besetzten die Franzosen, das fr den englischen Handel nach Deutschland wichtig war. Dieser Schritt brachte England in Harnisch, 1793 und sein Minister, der jngere Pitt, wurde der Stifter und Leiter einer groen Koalition gegen die Republik. Zugleich rief der Knigsmord in Frankreich selbst einen Brgerkrieg hervor: mit der Vendse erhoben sich sechzig Departements gegen die Sansculotten; Toulon ffnete den Eng-lndern Hafen und Festungsmauern. Frankreich besa kein Heer mehr; die Offiziere waren als verdchtig" guillotiniert oder ausgewandert. Darum ordnete der Wohlfahrtsausschu eine Massenerhebung (levee en rnasse) an: alle Jnglinge von 18 bis 25 Jahren sollten zu den Fahnen eilen. Das Land verwandelte sich in ein groes Heerlager: alle Pferde wurden fr die Reiterei und die Geschtze weggenommen; die Schuhmacher durften monatelang nur fr das neue Heer arbeiten. In allen Vellern suchte man nach Salpeter; aus den Glocken go man Kanonen. Die so ausgersteten Blaurcke" der Revolution fochten nicht ohne Ruhm. 3. Unter den Verbndeten dachte jeder nur an seinen Vorteil. Preußen zog sich ganz zurck; es brauchte seine Krfte im Osten. Im Sonderfrieden 1795 zu Basel verzichtete es heimlich fr den Fall, da ein Reichsfriede die Rheingrenze festsetze, auf seinen Landbesitz links des Rheins und lie sich dafr Schadloshaltung durch geistliches Gebiet an seinen deutschen Grenzen versprechen. Immerhin trat es dabei auch als Schutzmacht auf fr die kleinen Staaten bis zur Mainlinie und sicherte ganz Norddeutschland eine zehnjhrige Friedenszeit. Schon vorher hatte es mit Rußland die zweite Schicht polnischen Landes geteilt, verwahrlostes und aufsssiges Gebiet, und dabei Thorn und Danzig gewonnen. Der polnische Reichstag wurde mit Waffengewalt zur Zustimmung gezwungen. Nun fhrte der edle Kosciuszko seine Landsleute zum Verzweiflungskampf. Als er in einer Schlacht verwundet vom Pferde sank, ward auch der Rest des Landes verteilt. sterreich erhielt das obere Weichselland, Preußen Neuostpreuen" mit Warschau, Rußland alles brige. Das war das Ende Polens (finis Poloniae).
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