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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 23

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
! Sieg des Despotismus in Frankreich, politisches bergewicht :c. 2,6 Gleichgewicht, doch fiel Turenne bei Sasbach in Baden (1675). Dagegen nahmen die Franzofen Freiburg i. B. (1677) und waren in den Niederlanden im Vorteil, auch zur See siegreich, obgleich England durch den Vertrag von Weftrninster schon 1674 die Verbindung mit Frankreich gelst hatte. Inzwischen war der Kurfürst von Brandenburg wieder auf dem Kriegsschauplatz erschienen. Als aber die Schweden unter dem Befehle der beiden Wrnget in die Mark einfielen (Ende 1674) und in dem Lande fchltmm hausten, kehrte er gegen Ende Mai 1675 in Eilmrschen zurck, warf sich von Magdeburg kommend pltzlich zwischen die nichtsahnenden Schweden bei Rathenow a. d. Havel (25. Juni) und schlug bei Fehrbeltiu a. Rhin ^ Juni urch das Verdienst des Landgrasen Friedrich von Hessen-Homburg und^des 1675# .Feldmarschalls Derfflinger den General Waldemar Wrnget (28. Juni 1675). Der Sieg gewann dadurch an Bedeutung, da er den Schweden den Ruf der Unberwindlichkeit raubte und dem Sieger den Beinamen des Groen erwarb. Friedrich Wilhelm eroberte bis 1679 das ganze Vor-pommern und jagte die von Livland aus in Preußen eingefallenen Schweden zurck bis Riga, erntete aber den Erfolg feiner Waffentaten nicht. Im Frieden von St. Germain en Lahe (1679) durfte er nur einen kleinen 1^79. Landstrich am rechten Oderuser behalten. Mit den brigen Gegnern hatte Ludwig Xiv. bereits Sonderfrieden geschlossen und so den grten Vorteil gezogen. Nur aus sich bedacht, hatten ^ m zuerst die Hollnder einen gnstigen Frieden zu Nimwegen erhalten 1678i (1678); die Spanier traten einen Monat spter die Franche Comte so-wie eine Anzahl niederlndischer Grenzpltze an Frankreich ab. Nun legten auch der Kaiser und das Reich die Waffen nieder, der Kaiser, weil er durch den von Ludwig geschrten Ausstand der Ungarn seine Krste im Osten brauchte. Er lie Freiburg in sranzsischen Hnden, die auch Lothringen und die elsssischen Reichsstdte widerrechtlich befetzt hielten. 18. Die Reimionen. Raub Strasburgs. Durch den Nim-wegeiter Frieden hatte Ludwig den Gipfel feiner Macht erreicht, in deren Besitz er sich angesichts der Not des von den Trken bedrngten Kaifers und der Schwche Spaniens aller Rechtsverletzung und des ungezgelten bermutes glaubte erdreisten zu drsen. Von Louvois be-wogen, beauftragte er die Gerichtshfe, zu untetfuchen, welche Gebiete jemals zu den in den Friedensschlssen von 1648, 1668 und 1678/79 erworbenen Landschaften und Pltzen gehrt htten, da diese ja mit ihren Dependenzen und Pertinenzen" abgetreten seien. In Metz setzte er zur Feststellung dieser Anhngsel eine besondere Kammer ein. Den Massen-raub von Stdten, Drfern, Klstern. Schlssern beschnigte der Friedens-brechet mit dem harmlosen Namen Reunion". Louvois setzte seiner Frech- Raubstra-heit die Krone aus durch den Raub Straburgs. Er berfiel die wehrlose, bm.-gsl68l, von gut deutsch gesinnten Brgern bewohnte Stadt und z^wang sie durch 30. Sept.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 24

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
"/-v* . Vy, *y- "jn~ .+r + \/-^-t k ; v ^-yvtx. / 24 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 16481740). Xryi#^^,r-i^vx 4nh^ Mvv-V*vl ,-vvw^wn-^ 1 Androhung von Gewalt zur bergabe (So. Sept. 1681). Qa der französisch gesinnte Bischof Franz Egon von Frstenberg, der gar nicht in Straburg wohnte, sie den Feinden in die Hnde geliefert und den König mit den Worten des greisen Simeon begrt habe, beruht auf Irrtum. Am Tage des Raubes von Straburg brachte Catinat die mantuanische Feste Casale in die Gewalt Frankreichs. Das nordische Gibraltar" Luxemburg mute kapitulieren, die Festungswerke von Trier wurden geschleift, die Stadt Genua Lutger' wegen ihrer Freundschaft mit Spanien beschossen (1684). Im Stillstand" i?Auust u Regensburg mute der Kaiser blutenden Herzens die dem Reiche ent-1684. risfenen Lande und Orte auf 20 Jahre in den Hnden des Feindes lassen, der die Rheinperle nahezu zwei Jahrhunderte festhielt. Die deutschen Fürsten regten keine Hand, um die Westgrenze zu schirmeu. Selbst der Groe Kur-frst verga damals seine eigne Mahnung, da er nach dem Frieden von St. Germain mit Ludwig verbndet war. Dem Habsburger Schirmer der Ostgrenze aber hatte dieser durch einen neuen Trkenkrieg die Hnde gebunden. Erbfolge- _ 19' Der dritfe Raubkrieg (1688-1697). Der Regensburger ftreit. Stillstand" war von kurzer Dauer, denn die Eroberungssucht, die Lndergier Ludwigs Xiv. lie sich nicht stillen. Als mit dem Enkel des Winterknigs, dem Pfalzgrafen Karl, die Simmernsche Linie des pflzischen Hauses ausstarb (1685) und der Pfalzgraf Philipp Wilhelm von Neuburg, Herzog von Jlich Liselotte und Berg, die Pfalz erbte, erhob Ludwig im Namen seiner Schwgerin Eli-v'd'pf^z. fabeth Charlotte, der Gemahlin des Herzogs Philipp von Orleans, die auch im fremden Lande die Liebe zur deutschen Heimat und ihr treues deutsches Herz bewahrte, eine urwchsige Frau von echt Pflzer Offenheit und Derb-heit, Anspruch auf die Allodialgter ihres Bruders. Diesmal aber stie er Augsburger bei den deutschen Reichsstnden auf ernstlichen Widerstand. Im Augsburger Bund i686- Bntmis, dem Schweden und Spanien beitraten, verbanden sich der Kaiser und eine groe Anzahl von Reichsstnden zur Wehr gegen neue Rubereien. Auch der Brandenburger trat, erbittert der die Aufhebung des Edikts von Nantes und fr die beanspruchten schleichen Frstentmer durch den Kreis Schwiebus entschdigt, auf die Seite des Kaisers (1686). Friedrich Wilhelms Nachfolger Friedrich Iii. seit (1688) behielt diese vaterlndische Politik bei. Clner Zum Kriege kam es. weil Ludwig Xiv. seinem Gnstling und An-Hnger Wilhelm Egon von Frstenberg, dem Nachfolger seines Bruders Franz Egon auf dem Straburger Bischofsstuhl, das erledigte Erzbistum Cln zu verschaffen suchte, während Kaiser und Papst den von der Mehr-heit des Domkapitels gewhlten bayrischen Prinzen Joseph Klemens als Kurfrsten anerkannten (1688). Ein franzsisches Kriegsmanifest erhielt eine krftige Abfertigung aus der Feder des groen Philosophen und Staats-Leibniz. mannes Gottfried Wilhelm Leibniz (16461716). Vor diesem Feder-Verwustung frieg hatte Ludwig schon den Frieden gebrochen durch einen tckischen Einfall Rheinpfalz, in die rheinischen Lande. Als die Deutschen sich gegen diese unerhrte Gewalttat erhoben, verwandelten die abziehenden Mordbrenner auf den

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 109

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Militrdespotismus Napoleons I. 109 Im Frieden zu Luneville wurden im wesentlichen die Verein-barnngen von Campo Formio erneuert. Der Rhein bildete Frankreichs 9. gtebr. Grenze gegen Deutschland, die Etsch gegen sterreich. Das in Rastatt 180l eingeleitete Versahren, die Verluste deutscher Fürsten auf dem linken Rhein-user durch ungerechte Bereicherung zum Schaden anderer Reichsstnde aus-zugleichen, sollte von einer Reichsdeputation in Regensburg zu Ende gefhrt werden. Deutsche Fürsten erniedrigten sich zu unwrdiger Bettelei bei Bonaparte, bei dem rnkevollen Talleyrand, und manche kleine Gerngroe warben selbst durch Geld um die Gunst der Makler. Neapel wurde wieder als Knigreich anerkannt. Papst Pius Vii. erhielt den Kirchenstaat zurck, wenn auch nicht in vollem Umfang. Ein Konkordat mit dem Papste ermglichte der katholischen Kirche in Frank-1^"n?so^ reich wenigstens wieder ein gedrcktes Dasein. Auch Rußland, die Trkei und Portugal schlssen Friede; selbst England, dessen Seeherrschast durch den Koalitionskrieg neue Festigkeit erhielt, verglich sich nach dem Sturze des Ministeriums Pitt mit Frankreich zu Amiens (1802) auf kurze Zeit.amiens" Aus der Etrurischen Republik wurde ein kurzlebiges Knigreich Etrurien 1802. unter dem Infanten von Parma. 72. Der Regensburger Reichsdeputationshauptrchlufj (25. Februar 1803). Durch den seit dem Frieden von 1797 vorbereiteten Ge-waltakt verschwanden alle geistlichen Reichsstnde auer dem Kur-Hauptschlu erzkanzler" Dalberg, der aber Mainz den Franzosen berlassen mute 1803, und dafr Regensburg, Aschafsenburg und Wetzlar erhielt, und dem Gromeister des Deutschen Ordens und des Malteserordens, deren Tage in-des auch gezhlt waren. Von 47 Reichsstdten gnnte man folgenden 6 noch einige Jahre Selbstndigkeit: Augsburg, Nrnberg, der Wahlstadt Frank-furt a. M., Hamburg, Bremen und Lbeck. Eine Menge kleinerer Frstentmer und der ganze reichsunmittelbare Adel wurde mediatisiert", d. h. unter die Landeshoheit anderer Reichsstnde gestellt. Im ganzen verloren 112 Reichsstnde ihre Selbstndigkeit. Die Schpfung neuer Kurfrstentmer Hessen-Kassel, Baden, Wrttemberg, Salzburg stand im grellsten Widerspruch mit der schreienden Verletzung der Reichsverfassung und des Reichsrechtes, welche man mit der Skularisation und Media-tisierung beging. Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen sttigten sich reichlich an geistlichen und weltlichen Territorien. Preußen erhielt die ur^gee Bistmer Hildesheim und Paderborn (das kurklnische Herzogtum West-Preuens falen, das Sauerland erst 1815), den stlichen Teil des Hochstiftes Mnster 1803, mit der Bischossstadt, Erfurt mit dem Eichsfeld (seither mainzisches Besitz-tum), die Abteien Herford, Quedlinburg, Elten, Essen, Werden, Kappen-berg und die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen, Goslar, das Vier-fache des Verlorenen. Mag auch an sich diese Verringerung der selb-stndigen Herrschasten des Reiches der wirtschaftlichen und politischen Ein-

4. Leitfaden der Erdkunde - S. 37

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 37 — den Franzosen teilweise zerstört, Hochschule) und nach Mannheim am Neckar und Rhein (bedeutende Rheinschiffahrt), * s. nach der Fest. Rastatt (an?); ö., nach Württem- berg zu [Pforzheim, (Goldwaren)]; von Rastatt führt die Eisenb. s. nach Baden-Baden (heifse Quellen) und Frei- burg (Hochschule, berühmtes Münster), sämtlich an den frucht- baren Abhängen des Schwarzwaldes (Wein, Obst) gelegen; die ärmlichen Bergbewohner beschäftigen sich mit der Herstellung von Uhren, mit Strohflechten, Holzfällen u. a. Am Bodensee Konstanz (Hufs 1415). * 4. Das Großherzogtum Hessen s. und n. vom Main. Am Rhein und Main die starke Reichsfest. Mainz (Gutten- berg). Am Rhein das uralte Worms (1521, Lutherdenkmal), fr. eine der bedeutendsten Städte Deutschlands; ö. vom Rhein, in sandiger Fläche, die Hptst. Darmstadt,' * südlich führt die von Frankfurt kommende Eisenb. an der obst- und weinreichen Bergstrafse vorbei nach Heidel- berg, von da weiter? Im nördlichen, unfruchtbaren Teile Giefsen an der Lahn (Hochschule; welche Städte liegen noch an der Lahn? — Eisenb.?). * 5. Deutsch-Lothringen und Elsaß, jetzt wieder deutsch und zwar Reichsland mit den beiden starken Festungen Metz an der Mosel (*Gravelotte 1870*) und Straßburg, unweit des Rheins, berühmt dnrch das schöne Münster; * in dem fruchtbaren und gewerbreichen Thale der Iii (Nebenfl. des Rhein) liegen aufser Strafsburg noch Colmar und Mülhausen, letzteres an Fabrikthätigkeit (Baumwollstoffe u. a.) Chemnitz ähnlich. Die ganze oberrheinische Tiefebene ist fruchtbare Korngegend, am Abhänge des Wasgenwaldes Wein- und Tabaksbau. Welche geschichtlichen Orte liegen im N. des Elsafs ? [Wie die rechtsrheinische Ebene, ist auch die linksrheinische von einer Eisenb. durchschnitten, welche von Basel über Mül- hausen-Strafsburg n. nach Frankfurt oder Mainz oder Bingen führt. Metz steht mit Strafsburg und mit Koblenz durch eine Eisenb. in Verbindung.] * Das Großherzogtum Luxemburg, an der W.grenze Deutschlands zwischen der Rheinprovinz, Lothringen, Frankreich und Belgien gelegen, ist ein politisch selbständiges, aber mit Deutsch- laud durch den Zollverein verbundenes kleines Reich. Die Be- wohner sind deutsch; der Boden ist reich an Kohlen und Eisenerzen. Die Hptst. Luxemburg war eine deutsche Bundesfest. Auswärtige Besitzungen. Seit den letzten Jahrzehnten hat das deutsche Reich an den Küsten von W.- und O.-Asrika und auf australischen Inseln, ins-

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 273

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Ludwigs Xiv. Raubzge am Rhein. 273 von Brandenburg und anscheinend auch der Kaiser zu Hilfe kamen, traten die Franzosen den Rckweg an. Doch das zweideutige Benehmen sterreichs und der rheinischen Fürsten bewog Friedrich Wilhelm, mit Frankreich den Vertrag zu Vossem (bei Brssel) abzuschlieen, der ihm seine westflischen Besitzungen sicherte. Jetzt glaubte Ludwig seines Sieges sicher zu sein. Aufs neue drang ein franzsisches Heer in Holland ein, während Tnrenne gegen den Oberrhein vor-rckte und Trier eroberte. Da verbndete sich auch der Kaiser mit Spanien, dem Kurfrsten von Brandenburg, dem Kurfrsten von der Pfalz und dem Herzoge von Lothringen und schickte seinen Feldherrn Montecuccoli an den Niederrhein, damit er die Franzosen aus den Niederlanden vertreibe. Zu gleicher Zeit ntigte der holln-dische Seeheld de Ruyter die Englnder, das Bndnis mit Frankreich aufzugeben. Um den Krfrsten Friedrich Wilhelm in seinem eigenen Lande zu beschftigen, bewog Ludwig die Schweden, in die Mark einzufallen, und Turenne mute auf Befehl des Kriegsministers Louvois die Gegenden an der Saar und Mosel in barbarischer Weise verheeren. Turennes Tod ntigte endlich die Franzosen zum Rckzge; 400 verwstete Städte und Drfer bezeichneten ihren Weg. Als der Friede von Nimwegen den sechsjhrigen Kmpfen ein [1678 Ziel setzte, war wieder der Vorteil auf Seite Frankreichs. Es mute zwar seine Eroberungen in Holland aufgeben, erhielt aber dafr die Freigrafschaft Burgund, Teile von Flandern und die Stadt Freiburg im Breisgau (Baden). Brandenburg sah sich ver-lassen und mute im nchsten Jahre den Frieden von St. Germain (bei Paris) eingehen, der ihm das bereits eroberte Pommern wieder entri. Ludwigs Xiv. bermut wurde durch die errungenen Erfolge nur gesteigert. Er erklrte, da er mit den von Deutschland ab-getretenen Lndern zugleich ein Recht auf diejenigen Landschaften, Städte, Drfer und Schlsser erhalten habe, die ehemals mit den-selben vereinigt gewesen. Zur Untersuchung der hierauf begrndeten Ansprche errichtete er vier Gerichtshfe (Wiedervereinignngs- oder Rennionskammern) zu Metz, Tournay, Besan^on und Breisach, welche ihm fast das ganze linke Rheinufer von Basel bis Koblenz zusprachen. Ohne Umstnde nahm Ludwig davon Besitz, und ehe sich noch das Deutsche Reich zur Abwehr dieser Angriffe aufraffen konnte, bemchtigte sich der König auch des wichtigen Straburgs, [1681 der einzigen Stadt des Elsasses, die bisher ihre volle Selb-stndigkeit bewahrt hatte. Karl V. hatte einst geuert: Wenn die Franzosen vor Straburg und die Trken vor Wien stnden, wrde ich Wien fahren lassen und Straburg retten." Leopold dachte anders. Bon den Trken bedroht, schlo er mit Frankreich einen Schmelzer, Leitfaden. I

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 271

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
6. Die letzte Hlfte des Dreiigjhrigen Krieges, 271 schlug. Von Krankheit erschpft, mute er endlich den Oberbefehl in die Hnde Wrangels niederlegen, welcher im Verein mit den Franzosen Baiern und Schwaben durch greuliche Verwstungen heimsuchte, während sein Unterfeldherr Knigsmark in Bhmen einfiel. Schon hatte dieser einen Stadtteil von Prag (die Kleinseite) erobert, als dem unseligen Kriege endlich ein Ziel gesetzt wurde. In dem zu Mnster und Osnabrck vereinbarten westflischen Frieden erhielt Schweden Vorpommern mit Stettin und den Oder- [1648 Mndungen, die Stadt Wismar und die frheren Bistmer Bremen und Verden; Frankreich das sterreichische Elsa mit der Land-vogtei der zehn dortige Reichsstdte auer Straburg und die vllige Hoheit der die Bistmer Metz, Toul und Verdnn; Sachsen die Lausitz: Brandenburg Hinterpommern und die Bistmer Magdeburg, Minden, Halberstadt und Kammin; Baiern behielt_ die Oberpfalz, mute aber die Unterpfalz an Karl Ludwig, den Sohn des vertriebenen Friedrich V. zurckgeben, fr welchen eine achte Kurwrde errichtet wurde. Die Schweiz und die Niederlande, die dem Reiche Gelegenheit geboten htten, groß und herrlich zur See zu werden, wurden frmlich als selbstndige Lnder Europas anerkannt. Der Augsburger Religionsfriede ward besttigt und fr den geistlichen Besitz das Jahr 1624 als Normaljahr festgestellt. Die Reformierten erhielten gleiche Rechte mit den Lutheranern. Mit grerer Selbstndigkeit, als sie solche je besessen, gingen die deutschen Fürsten aus dem langen Kriege hervor. In allen Angelegenheiten des Reiches erhielten sie die ent scheidende Stimme und dazu das Recht, auf eigene Hand Bndnisse zu schlieen und Kriege zu führen; die kaiserliche Macht sank zu einem bloen Schatten herab, das Reich war tatschlich ein Staatenbund vollkommen selbstndiger Einzelstaaten, z. T. im Besitz des des Auslandes, geworden. Die dreiigjhrige Verwstung durch Feuer, Schwert und Seuchen hatte Deutschland vollkommen umgewandelt. Entvlkerte Landschaften, zerstrte Städte, verwstete Drfer, zertretene Felder das waren die Bilder des Jammers, die unser Vaterland berall darbot. Ferdinands Ii. Wort: Lieber eine Wste als ein Land voll Ketzer!" war furchtbar in Erfllung gegangen. Aller Wohlstand war vernichtet, Ackerbau, Handel und Gewerbeflei lag danieder, Kunst und Wissenschaft hatten keine Sttte mehr auf deutschem Boden, altdeutsche Zucht und Sitte, deutsches Selbstbewutsein war verschwunden. Ausgehungerte Bauern, feige Brger, verwilderte Soldaten, herumziehende Ruberbanden waren die Reste des Ge-schlechts, das untergegangen.

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 315

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3, sterreichs Kmpfe in denj. 1805 u. 1809. Auflsung d.deutschenreiches. 315 Melas bei Genua standen, Mailand und nahm ihnen ihre reichen Magazine weg. Schnell raffte Melas einen Teil seiner Truppen zusammen und warf sich dem Feinde bei Marengo (in Piemont) num entgegen. Schon waren die Franzosen zum Weichen gebracht, L J-ouu als Desaix, Bonapartes Waffengeshrte aus gypten, noch einmal die Bataillone in den Kamps fhrte und einen vollstndigen.sieg errang, den er freilich mit dem Leben bezahlen mute. Die Oster-reicher wurden gezwungen, ganz Italien zu rumen. Noch im De-zember desselben Jahres erlitt auch Erzherzog Karl gegen Moreau bei Hohenlinden (stlich von Mnchen) eine Niederlage, und Franz Ii. sah sich zum Frieden von Lnneville gentigt, in welchem die [1801 Vertrge von Campo Formio der Hauptsache nach besttigt wurden. Ein Jahr spter schlo England den Frieden von Amiens. 1802 Nun wurden die in Rastatt abgebrochenen Verhandlungen wieder ausgenommen. Da zeigte sich denn, wie tief Deutschland gesunken war. Zwar setzte man zur Feststellung der Entschdigungen eine Reichsdeputation" nieder, aber bei der unter den deutschen Fürsten herrschenden Uneinigkeit und Eifersucht war die Entscheidung ganz in Bonapartes Hnde gegeben. Ein fremder Emporkmmling sa der deutsche Angelegenheiten zu Gericht, und von seiner und seiner Kreaturen Gunst erbettelten sich Fürsten und Herren, was zu ver-teidigen sie sich unfhig erwiesen hatten. An die Ehre und Wrde des Reiches dachte keiner; jeder suchte nur ein mglichst groes Stck Land zu erlangen. Um die zur Befriedigung der verschiedenen For-dernngen ntigen Gebiete zu gewinnen, wurden die geistlichen Herr-schasten in weltliches Besitztum umgewandelt (skularisiert), viele kleinere Herren ihrer Selbstndigkeit beraubt (mediatisiert), und die meisten Reichsstdte benachbarten Fürsten zugeteilt. Am reichsten wurde Baiern bedacht; Preußen erhielt die Bistmer Mnster, Paderborn und Hildesheim, serner die Städte Nordhausen, Mhlhausen, Erfurt und das Eichsfeld; Hesseu-Kassel, Wrttemberg und Baden wurden zu Kurfrstentmern erhoben; auch einige auslndische Fürsten, die Herzge von Toseana und Modena sowie der Erbstatthalter der Niederlande, sanden fr ihre Verluste Entschdigung auf deutschem Boden. Und dieser schmhliche Lnderschacher wurde durch den sogenannten Reichs-deputations-Hauptschlu in aller Form gutgeheien. 1803 3. sterreichs Kmpfe in den Jahren 1805 und 1809. Auflsung des Deutschen Reiches. Seit Errichtung der Konsnlarregiernng bestand in Frankreich die Republik nur noch dem Namen nach; in Wirklichkeit besa

8. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 52

1884 - Köln
— 52 — sogar zur Flucht auf seine Inseln. Um den Protestanten zu Helsen, landete der Schwedenkönig Gustav Adolf mit einem großen Heere in Pommern. Er schlug Tilly zuerst bei Leipzig und dann am Lech, fiel aber i. I. 1632 in der Schlacht bei Lützen im Kampf gegen Wallenstein. Tilly starb nach der Schlacht am Lech; Wallenstein, der sich zum König machen wollte, wurde 1631 zu Eger ermordet. Jetzt mischte sich auch Frankreich in den Krieg und verband sich mit den Schweden gegen die Kaiserlichen. Es wurde noch gekämpft am Oberrhein, in Bayern und an der Elbe, ohne daß eine Partei die Oberhand behalten hätte. Endlich machte der westfälische Frieden, welcher 1648 in Münster und Osnabrück geschlossen wurde, dem Blutvergießen ein Ende. In demselben erhielten die Protestanten gleiche Rechte wie die Katholiken. Frankreich bekam Elsaß und einen Teil von Lothringen, Schweden Vorpommern nebst Rügen und 15 Millionen Mark Kriegsentschädigung. Jetzt herrschte Friede, aber Deutschland war schrecklich verwüstet und verarmt, und es bedurfte langer Jahre, bis es sich wieder erholen konnte. 37. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg. (1640—1688.) Der bedeutendste unter den zwölf brandenburgischen Kurfürsten war Friedrich Wilhelm. Er hatte vou seiner Mutter eine sehr gute Erziehung erhalten. Zu seiner weiteren Ausbildung besuchte er die Universität Leyden, und als hier die Pest ausbrach, kam er an den Hof von Haag. Doch das leichtsinnige Leben am Hofe gefiel ihm nicht. Er sagte: „Ich bin es Gott, meinen Eltern und meiner Ehre schuldig, die Sünde zu fliehen." Deshalb ging er zu seinem Vetter, dem Prinzen von Onanien, welcher gerade Breda belagerte. Dieser lobte ihn wegen seines tugendhaften Sinnes und wurde sein Lehrer in der Kriegskunst. Friedrich Wilhelm war kaum zwanzig Jahre alt, als sein Vater starb und er das Kurfürstentum Brandenburg erhielt. Der französische König Ludwig Xiv. führte Krieg mit den Holländern. Der

9. Haus und Heimat II - S. 89

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
r^r? vgn rz-vt zzzn 89 ^Lrrrlrrclrrc<Lrrc^Lrri^rcm 9. Siegfried den Hammer wohl schwingen kunnt, er schlug den Amboß in den Grund. 10. Er schlug, daß weit der Wald erklang und alles Eisen in Stücke sprang. 11. Und von der letzten Lisenstang' macht er ein Schwert, so breit und lang. 12. ,,Uun hab' ich geschmiedet ein gutes Schwert, nun bin ich wie andre Kitter wert. 13. Nun schlag' ich wie ein andrer Held die Uiesen und Drachen in Wald und Feld." 47. M Stratzburg! Volkslied. 1. G Straßburg, o Straßburg, du wunderschöne Stadt! Darinnen liegt begraben so mancher Soldat. 2. So mancher, so schöner, auch tapferer Soldat, der Vater und lieb Mutter böslich verlassen hat. 3. verlassen, verlassen, es Kann nicht anders sein! Zu Straßburg, ja, zu Straßburg Soldaten müssen sein. 4. Der Vater, die Mutter, die gingen vor 's Hauptmanns Haus: ,,5lch Hauptmann, lieber Herr Hauptmann, gebt uns den Sohn heraus!" 5. ,,Euren Sohn Kann ich nicht geben für noch so vieles Geld' euer Sohn, und der muß sterben im weit und breiten Feld." 48. Gelübde. von Ferdinand Matznrann. 1. Ich hab' mich ergeben mit herz und mit Hand dir, Sand voll Lieb' und Leben, mein deutsches Vaterland! 2. Mein herz ist entglommen, dir treu zugewandt, du Land der Frei'n und Frommen, du herrlich hermannsland!

10. Geschichte des Mittelalters - S. 147

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit der Gegenreformation. 147 b) Inzwischen hatte Heinrich Ii. von Frankreich mit einem ansehnlichen Heere Metz, Toul und Verdun besetzt und war sogar bis vor die Tore Straßburgs vorgedrungen. Nach Abschluß des Passauer Vertrages rückte Karl V. sogleich vor Metz, das in der Hand Frankreichs eine ständige Drohung für die Niederlande und für das Elsaß war. Aber die 1552. starke Festung wurde durch Franz von Guise so geschickt verteidigt, daß er im Anfange des folgenden Jahres die Belagerung aufgeben mußte. Im Reiche wurde der Friede durch den unruhigen Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach gestört. Trotz des Passauer Vertrages griff er die Bischöfe von Würzburg und Bamberg, sowie das Gebiet der Stadt Nürnberg an. Gegen ihn wandte sich Kurfürst Moritz im Verein mit Ferdinand und anderen Fürsten. Nun fiel Albrecht brandschatzend in Niedersachsen ein, wurde aber bei Sievershausen (östlich von Hannover) be- e‘|Iiqe*tl.^ei siegt; Moritz wurde in der Schlacht tödlich verwundet und starb bald darauf, tmufm 1553. erst 32 Jahre alt. Im folgenden Jahre wurde der Friedensstörer Albrecht Kurfürsten in der Nähe von Kifsingen von den verbündeten protestantischen und Moritz non katholischen Fürsten so geschlagen, daß er nach Frankreich flüchten mußte. Gad),en‘ § 102. Der Hugsburger Religionsfriede. Durch die Ereignisse der letzten Jahre hatten die Fürsten wieder das Hest in die Hand bekommen. Dringend verlangten sie nun einen dauernden Frieden auf Grund des Passauer Vertrages. Dazu konnte sich aber Karl V. nicht verstehen, deshalb überließ er die Verhandlungen seinem Bruder Ferdinand. Auf dem Reichstage zu Augsburg wurde beschlossen, daßau die katholischen und protestantischen (aber nur die Anhänger der Augs- *1555.^ burger Konfession) Reichsstände gleichberechtigt sein sollten; die Reichsstände können über die Religion ihrer Untertanen bestimmen (cuius regio, eius religio). Untertanen, die von der Religion ihrer Landesherren abweichen, dürfen ohne jede Schädigung auswandern. Die Frage, was geschehen solle, wenn der Inhaber eines geistlichen Amtes zum Protestantismus übertrete, wurde nicht klar entschieden; die Katholiken verlangten entschieden, daß dieser Amt und Würde verlieren solle (reservatum eccle- Reserva-siasticum). König Ferdinand nahm den „geistlichen Vorbehalt" in dm^ucum" Reichsabschied mit auf, mußte jedoch auf Verlangen einiger protestantischen Stände hinzufügen, daß sie ihre Zustimmung nicht gegeben hätten. Bezüglich der bisher eingezogenen kirchlichen Güter wurde festgesetzt, daß die schon zur Zeit des Passauer Vertrages eingezogenen Güter in den Händen der Protestanten bleiben sollten. Somit war der Friede aus der Grundlage der Toleranz geschaffen; aber die Toleranz galt nur den Ständen, nicht den Untertanen, die dem Despotismus der Fürsten in Religionssachen anheim gegeben waren. Politisch brachte dadurch der Augsburger Reichstag eine gewaltige Stärkung der fürstlichen Territorialmacht. Die Bestimmung über den geistlichen Vorbehalt barg den Samen fortwachsender Zwietracht in sich. 10*
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