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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 223

1876 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 223 §. 19. linritfifung ises Honigs uiiil der äönigin uon i'miiheicfi. Die unglückliche Lage der königlichen Familie in Paris erfüllte Die deutsche alle Monarchen Europas mit tiefem Schmerze, insbesondere den Invasion in Kaiser Leopold Ii., den Schwager Ludwigs Xvi. Durch die Bitten ^ vergeblich, und Herstellungen der Emigranten, insbesondere der ausgewanderten französischen Prinzen, welche zu Coblenz ihr Hoflager hielten, wurde Kaiser Leopold bewogen, den unglücklichen König aus den Händen seiner Quäler mit Gewalt zu befreien. Je näher der Krieg heranrückte, desto größer ward der Uebermuth der Jakobiner. Sie setzten es nicht nur durch, daß die Besitzungen deutscher Fürsten in Lothringen und im Elsaß eingezogen wurden, sondern zwangen auch den König, seinem Schwager den Krieg zu erklären (1791). Als diese Kriegserklärung in Wien anlangte, war eben Leopold Ii. gestorben und sein Sohn Franz Ii. ihm gefolgt. Dieser eröffnete nun mit Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen den Kampf gegen Frankreich. Die ersten Feindseligkeiten hatten schon an den Grenzen der österreichischen Niederlande begonnen, als die Preußen unter dem Herzog Ferdinand von Braunschweig in Lothringen einrückten. Die Verbündeten eroberten die Festungen Longwy und Verdun; ganz Paris gerieth in Bewegung. Ferdinand von Braunschweig erließ ein Manifest an die französische Nation, worin er unter anderem sagte: „Alle Franzosen, welche die geheiligten Rechte ihres Königs Das Manifest nicht sogleich anerkennen würden, besonders aber Paris, sollten die schwersten Strafen erleiden. Es solle dieser Stadt des Aufruhrs schweig, ergehen, wie einst Jerusalem; kein Stein solle auf dem andern bleiben, die stolze Stadt vom Erdboden vertilgt werden." Diese übermüthige Sprache erbitterte das französische Volk aufs äußerste. Alles strömte zu den Fahnen, um dem Auslande das Recht zu bestreiten, sich in die inneren Angelegenheiten Frankreichs zu mischen. Bei St. Menehould hemmte Dumouriez, der französische Führer, die Fortschritte der Preußen und ihrer Verbündeten und zwang sie zu einem unglücklichen Rückzug. Ungünstige Witterung und schlechte oder kärgliche Nahrung hatten die Ruhr im deutschen Heere verbreitet und solche Entmuthigung hervorgerufen, daß man alle Eroberungen wieder aufgeben mußte. Der französische General Eüstine eilte, von der günstigen Stimmung der Rheinländer für die Freiheit unterrichtet, über Speier und Worms nach Mainz, bekam diese wichtige Festung in seine Gewalt und eroberte auch Frankfurt (1792). Aber von hier ward er durch die Hessen und Preußen bald wieder vertrieben

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 35

1876 - Mainz : Kunze
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 35 ließen und nach Münster eilten, namentlich eine Frau von der Recke mit drei Töchtern. Die Stadt füllte sich so mit Schwarmgeistern, daß der Bischof, Meleanders das Domcapitel und viele wohlhabende Familien Münster verließen. be"a^en\k1' Ein neuer Magistrat ward gewählt, welcher seine Gesinnungsgenossen Stadt, Knipperdolling und Krechting zu Bürgermeistern ernannte. Viele Tausende, welche sich nicht taufen lassen wollten, wurden in einer stürmischen Winternacht halbnackt und barfuß mit Weib und Kind von Haus und Hof verjagt. Unumschränkte Gewalt über Alle übte Johann Matthiesen. Er in welcher nun gebot im Namen Gottes, Jeder sollte sein Gold und Silber ausliefern, alle Bücher, die Bibel ausgenommen, herausgeben. Alles Geld und schaft ein» Gut wurde zusammengebracht und der heiligen Gemeinde zur Verfügung fuhll gestellt; die Güter sollten gemeinschaftlich sein und von sieben Männern verwaltet werden. Die eingelieferten Bücher und alle musikalischen Instrumente ließ Matthiesen verbrennen, da es an der menschlichen Stimme allein genug sein sollte. Darnach aber, als der Bischof mit einem Heere vor der Stadt lagerte, ward Matthiesen, welcher sich rühmte, den Feind allein besiegen zu können, und ruhmrednerisch aus ^ Mittfhj, der Stadt zog, von den Bischöflichen niedergestoßen. Bockelson nahm seng Stelle seine Stelle ein. Er verkündete, es sei ihm von Gott befohlen, die J^ider Regierung des Reiches Sion zu übernehmen und zwölf Richter zu kömg Bockel-ernennen. In königlichem Ornate stolzirte er einher. Er heirathete ^ zuerst Divara, die schöne Wittwe Matthiesens, führte später die Viel- Regiment, weiberei ein und nahm selbst 14 Frauen. Auch sandte er 28 Apostel aus, um die übrigen Städte seinem Scepter zu unterwersen; allein bis auf einen einzigen, welcher des Bischofs Spion wurde, kamen alle an den Galgen. Nach dem Frieden von Kadan schickten Philipp von Hessen und Me ©tabt Heinrich von Braunschweig dem Bischof Hülse. Der Hunger in der tot^,be’b-‘flt Stadt erreichte den höchsten Grad, und der Schneiderkönig verdoppelte Ruhestörer den Schrecken, um sein Ansehen zu behaupten.*) Da entflohen zwei Bürger aus der Stadt und zeigten den Belagerern eine Stelle, wo Strafe issg. *) Elisabeth, eine seiner Frauen, konnte den Jammer nicht länger mehr mit ansehen und gab ihrem Herrn und König das Diadem mit der Bitte zurück, er möge ihr mit Allen, welche dies Leben nicht länger ertragen könnten, Abzug gewähren. Allein der wahnsinnige König schlug ihr mit eigener Hand das Haupt ab und tanzte auf offenem Markte mit seinen übrigen Weibern um ihre Leiche. — Divara und andere Hanpttheilnehmer wurden nach der Eroberung der Stadt enthauptet. 3*

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 102

1876 - Mainz : Kunze
102 Erste Periode der neueren Geschichte. ständigung stattfinden solle. Der neue Kampf mit Christian von Däne-Ab^chlujfdes mar! ^atte die Verhandlungen noch einmal unterbrochen, und erst 1645 westfälischen wurden sie wieder aufgenommen. Nach langer, mühevoller Arbeit kam endlich zwischen den Bevollmächtigten fast aller europäischen Staaten der westfälische Friede glücklich zu Stande. Die Hauptpunkte desselben sind folgende: bedingung^en. Frankreich erhält den österreichischen Theil des Elsaß und den Sundgau, ohne die Reichsstädte, und bleibt im Besitz von Metz, Toul und Verdun. 2) Schweden bekommt Vorpommern und Rügen, Stettin und Wismar, die Bisthümer Bremen und Verden, Sitz und Stimme auf dem deutschen Reichstage und 5 Millionen Thaler. 3) Hessen-Kassel empfängt für seine treue Anhänglichkeit an Schweden die Abtei Hersfeld, die Grafschaft Schaumig und 600,000 Thaler. 4) Brandenburg wird für das ihm nach Erbschaftsvertrag zustehende, aber von den Schweden in Besitz genommene Vorpommern und Stettin mit den Stiftern Minden, Halberstadt, Kamin und Magdeburg abgesunden. Auch Hinterpommern wurde damals branden-burgisch. 5) Mecklenburg wird für Wismar mit den Bisthümern Schwerin und Ratzeburg entschädigt. 6) Baiern wird die Oberpfalz nebst der Kurwürde zuerkannt; die Rheinpfalz bekommt nebst der achten, neu errichteten Kurwürde der Sohn des geächteten Königs Friedrich V. 7) Die Unabhängigkeit der Niederlande von Spanien und der schweizerischen Eidgenossenschaft vom deutschen Reiche wird anerkannt. 8) Der Augsburger Religionsfriede wird für die lutherischen Stände gesichert und auch auf die Reformirten als Religionsverwandte ausgedehnt; sie dürfen alle Kirchen und Güter behalten, welche sie seit 1624 besaßen. Der 1. Januar des Jahres 1624 wurde als Norm für den Besitzstand der beiden Consessionen festgestellt. Einem jeden Reichsstand wurde die Duldung Andersgläubiger zur Pflicht gemacht; in Oesterreich sollte aber nicht einmal durch das Normaljahr die landesherrliche Gewalt beschränkt werden. Als die freie Religionsübung auch für dieses Land gefordert wurde, erklärte der kaiserliche Gesandte, daß sein Herr eher Land und Leute verlassen, als hierein willigen werde. Man gab aus Furcht das Friedenswerk zu stören nach; nur der Papst verweigerte beharrlich die Anerkennung des westfälischen Friedens.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 137

1876 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 137 mußten die Reiter heimkehren, die Fußgänger wurden auf 1200 Wagen fortgeschafft. Bei Fehrbellin erfuhren die Schweden, daß der Kurfürst beifchrbellm nicht in Franken, sondern ihnen gegenüber stand. Nach ungeheueren 16‘5* Anstrengungen siegten die Brandenburger und jagten die Schweden in die Flucht.*) Der Kurfürst erntete allenthalben großen Ruhm, und Montecuculi ließ auf die Kunde von diesem Siege drei Ehrensalven abfeuern; er war auffallender Weise am Tage vor der Schlacht bei Fehrbellin von seinem großen Gegner Türenne, welchen eine Kanonenkugel in der Schlacht bei Saßbach getroffen hatte, unerwartet befreit worden. Der Krieg ward noch vier Jahre zu Wasser und zu Lande ge- Umwegen führt. Ludwig Xiv. war trotz feiner Siege des Krieges müde, weil i6?8. der Aufwand an Geld und Mannschaft den Kräften feines Landes zu f chwer fiel, und schloß auf Englands Rath d ert Frieden zu Nymwegen. Spanien und Deutschland mußten die Zeche bezahlen. Als der große Kurfürst vernahm, daß er die den Schweden ab genommenen Länder wieder herausgeben mußte, weil der Kaiser ihn aus kleinlicher Eifersucht preisgegeben habe, rief er voll Schmerz aus: „Möchte einst aus meinem Geschlechte ein Rächer entstehen !" 4. Straßburgs Verlust und Ludwigs Reunionsunfug. Ludwig Xiv. war durch das Glück, welches alle feine Unter- ^”2'* nehmungen bisher begleitet hatte, übermüthig geworden. Als ihm der onstammern Parlamentsrath Roland de Revaulx einen Plan vorlegte, wie er am Oberrhein bedeutende Länderstrecken erwerben könne, wenn er die im westfälischen Frieden gebrauchten Worte „das Elsaß und die anderen Landschaften seien mit allen ihren Dependenzen an Frankreich abgetreten" richtig auslegen lasse, bestellte Ludwig (1680) sogleich vier Gerichtshöfe, unter dem Namen Reunionskammern, zu Metz, Doornik, Breisach und Besan^on, welche feststellen sollten, was nach Rolands ____ ^ 11l ■v'vt-' Ansicht Frankreich an Land und Leuten noch anzusprechen habe. Man größerung klügelte heraus, daß Rechtsansprüche auf das Kloster Weißenburg, auf Frankreichs Germersheim, Zweibrücken, Saarbrück, Mömpelgard, Straßburg und die freien Städte im Elsaß vorlägen. Ludwig ließ sich durch nichts beirren. *) Die Schlacht bei Fehrbellin ist durch den Tod des Stallmeisters Fro-ben bekannt. Er hatte bemerkt, daß die Feinde sich den Schimmel seines fürstlichen Herrn zum Zielpunkte wählten, und den Kurfürsten gebeten das Pferd mit ihm zu tauschen. Kaum hatte Frobenins den Schimmel bestiegen, so tobtete ihn zwei Schritte von dem Kurfürsten die diesem bestimmte Kugel.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 138

1876 - Mainz : Kunze
138 Zweite Periode der neueren Geschichte. seine ungerechten Forderungen beizutreiben, und lud die Besitzer, welche Glieder des deutschen Reiches waren, vor die französischen Gerichte, um ihre Einreden vorzubringen. Da sie nicht erschienen, so zog er ihre Gebiete ein. Alle Betheiligten erhoben laute Klagen, Ludwig versprach sich aus einem Songresse zu Frankfurt rechtfertigen zu wollen. Aber er ging noch weiter. 1681 erschien er unerwartet vor Straßburg und forderte die Stadt unter Drohungen zur Uebergabe auf. Man war auf keinen Widerstand vorbereitet, öffnete die Stadtthore und ließ sich Stt-aßbm'g die 2baffen abnehmen. Der ehrvergessene Bischof Egon von Fürstenweg 1681. &erg, der schon seit längerer Zeit mit Frankreich in verräterischem Bunde war, empfing den König an den Pforten des Münsters und begrüßte ihn: „Herr! Nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren; denn meine Augen haben den Heiland gesehen!" t~n b^beut” Während eine freie deutsche Stadt dem französischen Oberherrn sch-n Reichs- huldigen und ihre Religion nach dem Willen ihres neuen Gebieters überlubwigs “nbem mu£te/ saßen die deutschen Fürsten zu Frankfurt und stritten Gewalt-' mit den Franzosen und unter einander über den Gebrauch der latei-streichen, nischen Sprache in diplomatischen Verhandlungen und zankten heftig darüber, wem von den Gesandten die Bezeichnung Excellenz gebühre, und ob man bei den Berathungen im Kreise, im Viereck, in Hufeisenoder Eiform sitzen wolle. Es ergab sich, daß die meisten Gesandten nicht mit ausreichenden Vollmachten versehen waren; man verschob die Hauptangelegenheit auf den nächsten Reichstag. Kaiser Leopold, dessen Land und Hauptstadt von den Türken hart bedrängt war, verlangte Stillstand, bis der gemeinsame Feind der Christenheit verjagt sei. Ludwig sagte denselben zu, wenn ihm Straßburg und die vereinigten Gebietstheile verblieben. Dies wurde ihm auf dem Reichstage zu Regensburg zugestanden, wenn er sich von nun an aller Reunion enthalte. Ludwig versprach es, hielt aber nicht Wort und veranlaßte abermals einen neunjährigen, den sogenannten Orleansschen Krieg*), aus welchem er zwar siegreich hervorging , aber Frankreichs Erschöpfung veranlaßte-Darumwünfchte er zuletzt selbst den Frieden, welcher 1697 zu Ryswick zu Stande kam. Ludwig zeigte sich in demselben überaus großmüthig, gab alle Ryswick 1697 ewberten Drte außer Straßburg und namentlich die auf dem rechten Rheinufer gelegenen Festungen Kehl, Breisach, Freiburg und Philippsburg heraus, bestand aber mit entschiedener Hartnäckigkeit daraus, daß die katholische Religion in der Pfalz, wo er sie mit Gewalt wieder einge- *) Abermals wurde die Rheinpfalz durch Plünderung und Verheerung der schönen Städte und Landstriche in eine Wüste verwandelt. Melae hieß diesmal der königliche Mordbrenner.

6. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 274

1827 - Heidelberg : Winter
274 Europa. (Thevd. Volk. Tuisco.) Cimbern u. Teutonen (Prennus, Tentobach) schlugen die Römer 5mal. Diese setzen sich 114 v. Chr. in S. d. Donau fest ». Lasar ( I. 5o v. Chr.) am Rhein. Arrovist. Schlacht bei Vesontio (Besancon). Sueven am Buchenwalde ->). D. Römer nannten das Land Germanien. Anyustns (16) in Gallien u. im röm. Germanien. (Die- ses v. Basel am l. Rdeinufer dis an d. untere Maas, Rhatien, Vinde- licien u. Noricum.) Trier, Worms, Cpeier wurden gegründet. Drusus an d. Ems 112 kämpft m. d. Chatten, kommt bis an d. Elbe, gründet (5o) Castelle am Ndein. Marbsd zieht m. d. Markomannen (3 v. Chr.) nach Bojohemum. D. Land zwischen d. Rhein u. Main wird v. andern Stammen besetzt, woraus d. Alemannen später sich bildeten. Dante er- bittert die Germanen durch Ausbringen röm. Einrichtungen. Im Teuto- burger Walde werden seine Legionen (un I. 9 n. Chr.) v. Hermann (Arminius), dem Fürsten d. Cherusker, vernichtet. (Thusnelda u. Se- gest.) Germanicne zerstört Danfanas Götterhain in Niedermünster, be- gräbt nach 7 Jahren erst d. Gebeine ans d. Schlachtfelde d. Varus, er- richtet Verschanzungen (wahrscheinl. Anfang des röm. Pfahlgrabens in d. Wetterau) u. geht zur See zurück. Mnrbod (19) verdrängt, schließt s. an d. Römer. Seemann wird (21) ermordet. Germanien war da- mals kalt u. rauh,' sumpfigt u. waldigt, unangebaut. Grenzen: im W. Vogesen, Rhein u. Ardennen, im O. Karpathen, im S. Helvetische u. Tyroler Alpen, im N. d. Océan. D. Deutschen waren eine kräftige, tapfere, freisinniae Nation, der Jagd ». d. Kriege ergeben; die, un- bekannt mit d. röm. Lurus, bei einfacher Nahrung, in Hütten von Baumstämmen lebend, beim fröhlichen Schmauße ihre öffentl. Angele- genheiten besorgten — in Familien aber nur die vaterl. Gewalt aner- kannten. Sie gehorchten im Kriege best Fürsten, die meist aus d. neml. Familien gewählt wurden, ehrten ihre Götter in y. Hainen * *), wähl- ten Priester ». ihr Glaube an ein Leben nach d. Tode war sehr sinnli- cher Art. Ingavonen (Sachsen) am Meere, Hermionen in der Mitte, Istävonen am l. Rheinufer, theilten sich in eine Menge von Stämmen, von denen im 1. Iahrh. im W. d. Sueven m. 45 kl. Völkern u. d. Sach- sen im No. mächtig wurden. D röm. Germanien wurde früher culti- virt. Im W. waren : Strasburg, Mainz, Trier, Bonn, Coblenz, Cölln (5o), Cambray, Tournay; im S. Cillv, Salzburg, Regensburg, Pas- sau, Augsburg im ,. u. 2. Iahrh. gegründet. Marcomannenkrieg 166. Die «Lbarten hausten am Mittelrhein, d. Bataver, Friesen, Clnrn- ken, Brnkrerer :c. an d. Nordsee. Im 3. Iahrh. Alemannen am Ober- rhein 2,3; Franken v. Niederrhein bis zur Elbe, -38; Sueven an d. Q. d. Donau u. Helvetien. Unter probne (d. die Reben am Rhein v pflanzte) Römer im Neckargebiete. Constantin der Gr. kommt 53o an d. Bergstraße (Capellaz genannt). Erste Spuren d. Chrlstenthnms. Die Alemannen werden 55j, d. Franken 358 von d. Römern geschlagen. Bischof Ulfilas, silberner Coder 370. Salisches Gesetz, 4-2 ächt alt- germanisch. Völkerwanderung. Deutsche Völker, durch Bündnisse u. im Kam- pfe stark geworden, zerstören v. 5j5 — /,5o d. westl. Theil d. röm. Rei- ches u. gründen dort neue Staaten. Ein Suevenrcich 409. Vandalen- reich in Spanien 429 u. Afrika. Merwig, Frankenkön. 447. Sachsen a) Silva Baccnis in Hessen bià Thüringen, *) Die Deutschen sollen Sonne, Mond u. Feuer verehrt haben, ». von ihren Göt- tern sind Wodan (Odin), Thor, Freya, Herda (d. Erde), Thuisko u. sein Sohn Mann, Irwin, àrodo, Püsterich, östera, Jecha re. bekannt. Nlrnnen (Wahrsagerinnen) standen in großem Ansehen: Vrl- leda, unter d. Vrukteren (70) Ganna, Aurinia.

7. Theil 2 - S. 29

1867 - Breslau : Max
Karl der Große. 27 der Weser zu erobern, darauf auch die Er es bürg, einen heili- gen und mit Mauern und Wällen befriedeten Göttersitz. (Der Kriegsgott, der bei den Sachsen Ere hieß, wurde hier verehrt.) — Nicht weit davon lag gleichfalls an umfriedetem, befestigtem Orte ein anderes Nationalheiligthum, die Ir minsul (die große Säule), die mit der größten Ehrfurcht und heiliger Scheu von dem Volke wohl als Symbol des Götterbaums, der Esche Igg- drasil der scandinavischen Germanen, angesehen ward. In Eres- burg wurde an der Stelle des heidnischen Heiligthums eine christ- liche Kirche dem Apostel Petrus, dem Lieblings-Heiligen der Zeit gewidmet, hier und an andern Orten Priester zurückgelassen, welche als Missionäre wirken sollten. Aber es fehlte viel, daß ein einziger Feldzug hingereicht hätte, um den Freiheitssinn der Sachsen zu brechen. Sobald Karl den Rucken wendete, brachen sie den ihnen aufgezwungenen Frieden, namentlich von Widekind, dem Feldherrn der Westfalen auf- gereizt, bis endlich die großen von den Franken im Jahre 783 bei Detmold und an der Hase erfochtenen Siege, so wie die un- aufhörlichen Verwüstungen des Landes, welche durch ständige fränkische Besatzungen möglich geworden waren, viele der Edel- sten, darunter auch Widekind bestimmten, sich zu unterwerfen und taufen zu lassen. An Widekind ward die Taufe 785 zu Attigny vollzogen.*) Jetzt wurden unter Zustimmung sächsischer Abgeordneten die Zu- stände des Landes geordnet; nämlich Grafen für bestimmte Lan- desabtheilungen ernannt, welche im Namen des Königs zu Ge- richt saßen; eine Anzahl Bisthümer errichtet: Osnabrück, Münster, Verden, Bremen, Minden, Paderborn, Halberstadt, Hildesheim und strenge Verbote gegen allen öffentlichen und geheimen Götzen- dienst erlassen. Auch die Langobarden unterjochte Karl. Damals war Desiderius König der Langobarden. Dessen Tochter hatte Karl schon als Prinz zur Frau genommen, bald aber wieder zurück- geschickt, weil sie ihm zuwider war. Daß Desiderius darüber grollte, läßt sich denken. Dazu kam, daß Karlmanns Wittwe, die ihrem Schwager nicht traute, mit ihren Söhnen zu Desider ge- flohen war. Gegen den mächtigen Karl wagte er nicht geradezu *) Seine Gebeine werden in einem Kasten in der Kirche von Enger, Reg.- Bezirk Minden, aufbewahrt.

8. Theil 4 - S. 54

1862 - Breslau : Max
54 Neueste Geschichte. 1. Periode. Frankreich. aber es war kein rechter Ernst und keine Einigkeit unter ihnen- Sie wurden nach einiger Gegenwehr geschlagen und Bern, Frei- burg und Solothurn besetzt. Jetzt wollten sie die ganze Schweiz umkehren. Da traten die Waldstädte, die einst so mannhaft gegen Oestreich und Burgund gekämpft hatten, zusammen, den treulosen Angriff abzutreiben. Aber — es waren nicht mehr die alten Schweizer. Es fehlte auch hier an Einigkeit und Ver- trauen, und auch sie mußten nun den Einmarsch der verhaßten Franzosen dulden, welche die alte Eintheilung in 13 Cantons aufhoben und die Schweiz nach französischem Muster in eine einzige Republik verwandelten, die nun ganz von Frankreich ab- hängig blieb. Kaiser Franz hatte den Frieden von Campo Formio so schnell und übereilt geschlossen, daß dabei das verlassene deutsche Reich ganz übergangen war. Das mußte nun also für sich allein mit den Franzosen unterhandeln. In Rasta dt, einer kleinen Stadt im Badenschen, eine Stunde vom Rhein, kamen deutsche und französische Unterhändler zusammen. Das Erste, was die un- verschämten Franzosen verlangten, war, daß die Deutschen ihnen alle Länder, die sie auf dem linken Rheinufer gehabt hatten, abtreten sollten. „Aber," sagten Die, welche dabei verloren, „wie kommen wir dazu, allein verlieren zu sollen?" — „Ihr sollt entschädigt werden!" antworteten die Franzosen; und als man fragte: wovon? so machten sie den Vorschlag, den geistlichen deutschen Fürsten, z. B. den Kurfürsten von Mainz, Trier und Cöln, dem Erzbischöfe von Salzburg u. s. w., ohne Weiteres ihre Länder zu nehmen und davon die Entschädigungen zu bestreiten. Die Deutschen willigten endlich ein; aber kaum war eine Be- dingung bewilligt, so waren die Franzosen schon wieder mit einer neuen da, und machten die Deutschen nur einige Schwierigkeit, so wurde ihnen gleich gedroht und sie daran erinnert, daß sie wehrlos wären. Dabei zogen die Franzosen die Unterhandlungen bis ins zweite Jahr hin, und wenn die Deutschen darüber klagten, so warfen sie ihnen vor, sie, die Deutschen, wären schuld daran, weil sie sich nicht schnell genug in alle Forderungen fügten. End- lich glaubten diese Alles überstanden zu haben, und nahmen den ihnen dictirten Frieden an. Allein nun trat Kaiser Franz wieder aus, um den Krieg mit Frankreich zu erneuern. Das übermüthige Betragen der Franzosen gegen den Papst, die Schweiz und in Rastadt bewies ihm, daß man bei ihnen auf keine Treue und

9. Neuere Geschichte - S. 174

1848 - Leipzig : Brandstetter
174 er sandte seine Schaaren bis nach Brünn in Mähren, während gleichzeitig die Franzosen unter Türen ne die Liguisten überall aus dem Felde schlu- gen, wo sie mit diesen zusammentrafen. Ferdinand Iii. gab endlich nach und schloß zuerst mit dem Fürsten Rakotzy den Linzer Frieden 164 5, wodurch der Wiener Friede für die Religionsfreiheit der Ungarn bestätigt wurde. Doch hinderten noch immer die Schwierigkeiten, welche die Liguisten in der Neligionssache machten, den völligen allgemeinen Frie- densabschluß; erst durch ein abermaliges Vordringen der Schweden und Franzosen in Baiern und Böhmen und durch die Einnahme der Kleinseite von Prag von dem schwedischen Generale Königsmark kam das große Werk des sogenannten W estphäli sch en'fri eben s im 1.1648 zu Stande. Um den endlichen Abschluß dieses Friedens hatte sich besonders der kaiser- liche Gesandte, Graf Maximilian von Trautmannsdorf, große Verdienste erworben. In diesem Frieden bekamen die Schweden Vor- Pommern und Rügen, einen Theil von Hinter-Pommern und die Städte Wismar, Bremen und Verden. Zur Entschädigung dafür bekam Brandenburg die Stifte Magdeburg, Halberstadt, Camin und Minden, Meklenburg aber erhielt die Stifte Schwerin und Ratze- burg, Brauuschweig empfing die alternirende Succession in Osna- brück und die Klöster Walkenried und Groningen, Hessen-Cassel die Abtei Hersfeld, Frankreich erhielt die förmliche Abtretung der Bis- thümer von Metz, To ul und Verdun, den größten Theil von Elsaß, das Uebrige nebst elf Reichsstädten blieb dem deutschen Reiche. Der Kur- fürst von der Pfalz bekam die Kurwürde (so daß nun acht Kurfürsten waren) und erhielt seine Länder zurück, ausgenommen die Ober-Pfalz, welche an Baiern fiel. Auch die übrigen Reichsfürsten wurden entschädigt, jedoch hatten die Ausländer, Schweden und Franzosen, den größten Ge- winn. Oestreich bekam Nichts, sondern mußte sich mit der Erblichkeit der Krone Böhmens begnügen. Die Niederlande und die Schweiz wur- den als freie Republiken anerkannt und vom deutschen Reiche getrennt. Der Augsburger Religio ns friede erhielt in allen seinen Punkten die Bestätigung; er wurde auch auf die Neformirten ausgedehnt, zugleich mit der Bestimmung, daß die ganze Gesammtheit der Protestanten mit den Bekennern der römischen Kirche in allen Reichsverhältnissen völlig gleiche Rechte haben sollte. Die Reichsstände endlich erhielten Landeshoheit (Souverainität) und aus Vasallen wurden selbstständige Landesfürsten, die das Recht hatten, Bündnisse unter sich und mit ausländischen Mächten, nur nicht gegen den Kaiser und das Reich, zu schließen. Uebrigens gestattete der Kaiser die Ausdehnung des Friedens auf seine Erblande nicht, nur die schlesischen mittelbaren Fürstenthümer erhielten die Zusicherung, ihre bishe- rige Religionsübung beibehalten zu können. Papst Innocenz X., der es nicht einsehen wollte, warum der Kaiser unter jeder Bedingung den Frieden in Deutschland Herstellen mußte, damit es nicht völlig eine Beute auslän«

10. Theil 3 - S. 234

1867 - Breslau : Max
234 Neue Geschichte. 2. Periode. Deutschland. scher Fürst, der in einem protestantischen Lande zur Regierung komme, die Katholiken begünstigen und ebenso wenig ein pro- testantischer in einem katholischen Lande seine Glaubensgenossen! Schweden bekam Vorpommern, die Insel Rügen und einen Theil des jetzigen Königsreichs Hannover (die Bisthümer Bremen und Verden); Frankreich: den Elsaß, Metz, Toul und Verdun; Bran- denburg: Hinterpommern, das Erzbisthum Magdeburg und die Bisthümer Minden, Halberstadt und Camin. Die Rheinpfalz wurde dem Sohn Friedrichs V. znrückgegeben und für ihn eine achte Kurwürde errichtet, die Oberpfalz dagegen an den Kurfür- sten von Baiern abgetreten. Auch wurde die Schweiz erst in diesem Frieden als eine von Deutschland unabhängige Republik anerkannt. Da nun der furchtbare Dreißigjährige Krieg vorüber war, so hätte man glauben sollen, daß auch der Papst darüber seine Freude hätte bezeigen müssen. Aber im Gegentheil erließ der heilige Vater der Gläubigen eine Bulle: „Daß er aus aposto- lischer Machtvollkommenheit diesen Frieden verdamme, vernichte und aufhebe." Und noch heute hat bei jeder Gelegenheit der Papst den Westphälischen Frieden verdammt. Papst Urban Vii. hatte kurz vorher die berüchtigte Gründonnerstagsbulle (die am Gründonnerstag öffentlich verlesen wird) erneuert. Darin ver- flucht der Papst noch jetzt in jedem Jahre alle Lutheraner, Cal- vinisten und Zwinglianer, desgleichen alle ihre Beschützer und Alle, welche ihm nicht Gehorsam leisten. 1100. Sitten jener Zeit. Es ist nicht möglich, hier eine umständliche Schilderung des traurigen Zustandes des deutschen Reiches nach dem Dreißigjäh- rigen Kriege zu geben. Viele Städte und Dörfer waren nicht nur abgebrannt und ausgeplündert, sondern von manchen war jede Spur ganz verschwunden. Es gab Gegenden, wo meilenweit kein Haus, kein Mensch zu sehen war. Von vielen Familien wa- ren alle Glieder ausgestorben; der Vermögenszustand war bei den Menschen ganz zerrüttet und — was das Schlimmste war — die Sittlichkeit war äußerst verdorben worden. Aber sobald nur Friede war, ging Jeder schnell daran, seine zerstörten Wohnungen wieder zu bauen, seine wüsten Aecker anzupflanzen, und bald ge- wannen Alle die Ueberzeugung, daß wahres Glück doch nur bei stiller Religiosität bestehen könne.
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