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1. Vaterländische Erdkunde - S. 314

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 314 — Generalkommando in Altona.) — Die kleinste Einheit bei der Infanterie heißt Kompagnie (ca. 200 Mann), bei der Kavallerie Schwadron. Die weiteren Gruppen bauen sich wie folgt auf: Infanterie: 4 Komp. — 1 Bataillon; 3 Batall. — 1 Regiment, 2 oder 3 Reg. — 1 Brigade, Kavallerie: 5 Schwadronen — 1 Regiment, 2 bis 4 Reg. — 1 Brigade, 2 Jnf.-Brig. und 1 Kav.-Brig. — 1 Division; 2 oder 3 Div. -----1 Armeekorps. Die Infanterie hat 173 Regimenter (519 Bataillone) mit 360 000 Mann, „ Kavallerie „ 93 „ (465 Schwadronen) „ 67 000 „ „ Feldartill. „ 43 „ (494 Batterien) „ 59 000 „ „ Fußartill. „ 17 „ ( 37 Bataillonen) „ 29 000 „ Über die Murine des Deutschen Reiches erfuhren wir das wichtigste bereits S. 307. Der Landesverteidigung dienen endlich noch die Festungen. Die unwichtigeren Festungen hat man seit 1871 eingehen lassen, die größeren aber immer mehr ausgebaut. Frankreich und Rußland, namentlich ersteres, haben in den letzten Jahren an der Grenze zahlreiche Festungen und Forts neu angelegt. In Deutschland sieht man davon ab, da man den Schwerpunkt in einer starken Armee erblickt. Unsere Festungen sind.folgende: Königsberg, Danzig, Pillau, Memel, Swinemüude, Friedrichsort, Kuxhaven, Helgoland; — Glatz, Neiße, Glogau, Posen, Thorn, Graudenz, Küstriu, Spandau, Magdeburg, Ulm, Neubreisach, Straßburg, Bitsch, Metz, Diedenhofen, Wesel, Köln, Koblenz, Mainz; — Königstein; Germersheim und Ingolstadt. 11. Geistige Kultur. (S. 10/11 und S. 46.) 12. Der deutsche Volkscharakter. Hören wir zunächst einige Urteile anderer Völker über unseren Cha- rakter. Man nennt uns ein Volk von Träumern. Damit soll gesagt sein, wir seien nicht thätig und regsam genug, unseren eigenen Vorteil wahr- zunehmen, wir begnügten uns mit allerlei schönen, oft wertlosen Gedanken. Daran ist etwas Wahres. Die Deutschen haben thatsächlich jahrhundertelang schlecht auf ihre äußerlichen Vorteile geachtet. Sie haben sich, um nur auf Zweierlei hinzuweisen, von den Nachbarvölkern bei zahllosen Gelegenheiten im eigenen Laude benachteiligen lassen (S. 9), und sie haben versäumt, bei der Aufteilung der Welt, die wiederholt von europäischen Völkern vorgenommen wurde, ihren Anteil zu beanspruchen, wie es doch einem großen Volke geziemt hätte. Sie saßen unterdessen daheim und „träumten", d. h. sie lebten mit ihren Gedanken anderswo als bei den Ereignissen auf der Erde. Im schönen Lande der Poesie weilten die Dichter und schrieben unvergängliche Lieder, denen das Volk freudig lauschte, und die es in Frohsinn und Harmlosigkeit aus sauges- froher Brust erklingen ließ; in die Tiefen wissenschaftlicher Erkenntnis versenkten sich die Gedanken großer Gelehrter, und gern und eifrig machte das Volk sich die Ergebnisse ihrer Geistesarbeit zu eigen; in die Höhen des religiösen Schauens erhob sich ein Luther und Millionen folgten feinen weltbewegenden Gedanken. Unermeßliche Schätze geistiger Art wurden so durch deutsche Arbeit gehoben. Die Leistuugen unseres Volkes liegen überwiegend auf dem Gebiete der Wissenschaft, der Kunst und der Religion. Das Gemüt zu erfreuen an allem Schönen „was das Herz erhebt", den Geist zu bereichern mit Kennt- nissen und Erkenntnissen hat uns meist wertvoller gedeucht, als Eroberungen zu

2. Das Deutsche Reich - S. 93

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 93 — Die- günstige Verkehrslage des Landes und der Reichtum an Produkten haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, der durch ein weitverzweigtes Netz von Eisenbahnen. Landstraßen und Kanälen, besonders aber durch den Rheinstrom gefördert wird. Zu dem Durch- gaugshandel gesellt sich eiue bedeutende Ausfuhr an Jndustrieerzeugnissen und Einfuhr von Rohprodukten und Kolonialwaren. 3. Einteilung und Ortskunde. Die Staatsgewalt in Elsaß-Lothringen übt der Kaiser aus. Derselbe ernennt den Statthalter, welcher in Straß- bürg residiert. Ihm steht ein Landesministerium mit 3 Abteilungen (A. des Innern, 21. für Justiz und Kultus, A. für Finanzen. Landwirtschaft, Doinänen und Gewerbe) zur Seite. Die Zahl der Mitglieder des Landausschusses beträgt 58; außerdem ist zur Begutachtung von Gesetzentwürfen ic. ein Staats- rat eingesetzt, der unter dem Borsitz des Statthalters zusammentritt. In den Bundesrat können durch den Statthalter zur Vertretung der Interessen Elsaß-Lothringens Kommissare abgeordnet werden; zum Reichs- tage lverden 15 Abgeordnete gewählt. — Die Truppen gehören zum Xv. und Xvi. Armeekorps. Das Generalkommando des erstem hat seinen Sitz in Straßburg, das des letztern in Metz. An Reichsfestungen sind Metz, Straß bürg, Diedenhofen, Bitsch und Neubreisach beibehalten. Ortskunde: a. In der Rheinebene: S. 60. b. Im Stufenlande von Lothringen: S. 78 fg. 4. Geschichtliches. Als Karls des Großen Reich zerfiel, kamen Elsaß und Lothringen an das ostfränkische (deutsche) Reich. Seit den Zeiten der letzten Karolinger war Lothringen ein selbständiges Herzogtum, während Elsaß zum Herzogtum Schwaben gehörte. Unter der Herrschaft der schwäbischen Herzöge aus dem Geschlecht der Staufer blühten besonders die Städte empor, und es entstanden nach und nach 10 freie Reichsstädte, alle überstrahlt von dem glänzenden Straß bürg. In Lothringen wurde Metz zu Barbarossas Zeiten freie Reichsstadt. — Während des schmalkaldischen Krieges mischte sich Frankreich in die deutschen Angelegenheiten und erhielt 1552 die Bistümer Metz. Toul und Verdun. wozu 1648 der größte Teil des Elsaß kam. Ludwig Xiv. nahm 1681 mitten im Frieden Straßburg. Das Herzogtum Lothringen fiel erst 1766 an Frankreich, die letzten deutschen Besitzungen im Elsaß sogar erst im Frieden von Luneville 1801. Im deutsch-fran- zösischen Kriege 1870/71 wurde den Franzosen Elsaß und Deutsch-Lothringen abgenommen und als unmittelbares Reichsland mit dem Deutschen Reiche vereinigt. Schlachtenorte: Weißenburg, Wörth, Spichern, Metz, (Vionville, St. Privat, Gravelotte). Vi. Lzohenzollern. (Seit 1849 preußisch. Bergl. S. 53 fg.) C. Die mitteldeutsche Gebirzsschwelle. Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle erstreckt sich von den Ardennen im W. bis zur mährischeu Pforte im O. Ihre Achse reicht also durch mehr als 12 Läugeugrade, was eiuer Luftlinie von 860 km entspricht. In Wirklichkeit dürften indes 1000 km nicht zureichen. Im W. und O. erscheint die Gebirgschwelle als geschlossenes Erhebnngssystem. Dort ist es die Plateaumasse des rheinischen Schiefergebirges, vom Rhein und seinen Nebenflüssen in engen Quertälern durchfurcht; vom Fichtel- gebirge nordöstlich lagert sich die dachartige Masse des Erzgebirges,

3. Das Deutsche Reich - S. 219

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 219 — als Obst- und Weinbau im Mosel- und Rheintal. In der Viehzucht steigt die Zucht von Rindern bedeutend über den Staatsdurchschnitt. — Der Handel ist hoch entwickelt. Die Hauptverkehrsader bildet der rechts und links von Bahnlinien begleitete Rheinstrom. Sehr dichtes Eisenbahnnetz, namentlich im Tieflande. Mittelpunkt des Handels ist Cölu. 3. Ortskuude. u. Im lothringischen Stufenland, S. 79. k Im Gebiete des rheinischen Schiefergebirges, Rhein- orte: S. 106 sg. — Sonst S. 111—113. c. Im nieder- rheinischen Tieflande, Rheinstädte: S. 207 fg. — Links vom Rhein: S, 208. 3. Geschichtliches. Bergt, auch S. 110. Seit Otto I. unterschied man die Herzogtümer Ober- und Niederlothringen. Während der spätern Zeit des Verfalls der kaiserlichen Macht bildeten sich im Rheinlande viele, zum^Teil kleine Herrschaften. Die wichtigsten waren die Erzbistümer Cöln und Trier, die Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg, die Abteien Essen und Werden. Nach dem jülich-kleveschen Erbfolgestreit kam 1614 im Vertrage zu Xanten Kleve an Preußen. Nach dem Sturze der Gewaltherrschaft Napoleons wurde die gegenwärtige Rhein Provinz gebildet. \0. Provinz Westfalen. 1. Das Land umfaßt den nordöstlichen Teil des rheini- schen Schiefergebirges (Sauerland mit Rothaargebirge und Haar- sträng), die westlichen Striche des Weserberglandes mit dem Teutoburger Wald und die Tieflandsbucht von Münster. Ter größte Teil des Landes gehört mit Sieg, Ruhr und Lippe zum Stromgebiet des Rheins, der No. zum Gebiete der Weser, und der Nw. zum Gebiete der Ems. — Das Klima des Landes leidet unter dem Einfluß der West- und Nordwestwinde, die ungehindert eiu- dringen können und der Provinz eine mehr nasse als kalte Witterung geben; das Land wird in den Monaten Mai und Juni auch durch Höhen- rauch geschädigt. — Bezüglich der Fruchtbarkeit ist die Provinz eine der ertragreichsten des preußischen Staats und wird darin nur vou deu Provinzen Sachsen, dem Rheinlande und Schlesien übertroffen. Bedeutende Fruchtbarkeit herrscht im Münsterlande mit dem Hellweg. Reichtum au Mineralien (Kohlen, Eisen, Galmei) im Ruhrgebiet und Sauerlcmd. Vom ganzen Bodengebiet ist 28 °/0 Waldland. 2. Bevölkerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Die Bewohner sind niedersächsischer Abstammung. Weiteres S. 205 fg. —Die Hauptnahrungsquelle ist die Großindustrie, welche im Ruhrgebiet besonders als Metallindustrie, im nö. Teile der Pro- vinz als Leinen Weberei und Maschinenspinnerei auftritt. Bergbau und Hüttenbetrieb im Ruhrgebiet und im Sauerlande. Ackerbau und Viehzucht (Schweine) im Tieflande von Münster. Handel und Verkehr werden durch ein sehr dichtes Eisenbahnnetz ge- fördert. Der Haudel befaßt sich hauptsächlich mit dem Vertrieb der Industrieerzeugnisse und ist von der Großindustrie mehr oder weniger abhängig. Er bedient sich in ausgedehntem Maße der deutschen, eng- lischen und holländischen Seehäsen. Eigentlicher Großhandel wird in

4. Das Deutsche Reich - S. 60

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 60 — Lahr, Fabrikstadt am Fuße des Schwarzwaldes. — Offen bürg, an der Kinzig, am Anfange der berühmten Schwarzwaldbahn gelegen. — Freiburg, bedeutendste Stadt im s. Badeu, dem sogenannten Breis- gau, Universitätsstadt und wichtig für die Vermittelung des Rhein- Tonauverkehrs, — Am Rhein in gleicher Breitenlage Alt-Breisach. I)) Im Elsaß. Straßburg (150 Tsd. E.), Hst. des Reichslandes, in fruchtbarer Gegend au der Jll und unweit des Rheins gelegen. Sih des kaiser- liehen Statthalters, starke Reichsfestung; deutsche Reichshochschule (Kaiser- Wilhelms-Universität). Weltberühmt ist das herrliche Münster, ein Tenkmal frühgotischer Baukunst. — Die günstige Lage der Stadt machte dieselbe früh zu einem der wichtigsten Handels und Verkehrsknotenpunkte Mittel- europas und zu einem starken Wassenplatz. Es liegt im Mittelpunkt der Tief- ebene, gegenüber der Zaberner Stiege, durch welche eine uralte Verkehrs- straße nach dem Seinebecken führt. Andererseits drängt sich der Rhein gegen- über Straßburg in eine Stromenge zusammen, ein einziges Hauptgewässer mit festen Ufern, sodaß der Strom hier leicht zu überbrücken war, was um so bedeutungsvoller wurde, als eine bedeutende Strecke stromaufwärts und ström- abwärts keine günstige Übergangsstelle vorhanden war. Die Verkehrsstraße zog sich dann rechtsrheinisch bis in die Gegend des heutigen Rastatt und bog dann rechts durch die Pforzheim er Pforte nach den Neckar- und Donaugegenten ein. Schon Römer und Kelten kannten und benutzten diesen Weg. Auf dieser Straße zog Attila nach W., und auf demselben Wege drängten später französische Heere vom Lberrhein gegen die Donau hin. Die Straße war die bequemste von Paris nach Wien. Wer Straßburg hatte, beherrschte nicht nur das Gebiet der oberrheinischen Tiefebene, sondern hatte den Schlüssel zum s. Deutschland in der Hand. Daher legten die deutschen Kaiser .mch ein so großes Gewicht auf den Besitz dieser Stadt. Sie war „des heiligen römischen Reicks starke Bor- mauer," und sie hat diese Bedeutung durch die Wiedereroberung des Elsaß, wieder erlangt. (Fall von Straßburg 1681; Wiedereroberung 1870). — Auch heute ist Straßburg der Haupthandelsplatz der l. Rheinseite in der Ebene, Knotenpunkt wichtiger Eisenbahnlinien und Kanäle (nach S. der Rhein-Rhone- kanal, nach W. über die Zaberner Stiege der Rhein-Marnekanal). — Im N. des Elsaß die beiden Schlachtorte Weißenburg und Wörth. Schlettstadt, ehemalige freie Reichsstadt an der Jll. — Colmar, ebenfalls eine alte ehemalige freie Reichsstadt an der Jll, Hauptstadt vou Oberelsaß, hat blühende Industrie, ist besonders bekannt durch Baumwolleuspiunereien und mechanische Werkstätten. — Mül- hausen, an der Jll, zweitgrößte Stadt des Elsaß, Mittelpunkt des clsässischen Jndustriebezirks, hat die größten Webereien (Baumwolle) Süddeutschlands. Hier zuerst wohuteu die Fabrik-Arbeiter in einer mnster- Haft eingerichteten „Arbeiterstadt". — Am Gebirgssuße die alten Städte- Gebweiler und Rappoltsweiler. — Neu-Brei fach, kleine Reichs- festung am Rhein-Rhonekanal. c) In der bayrischen Rh ei Up falz. Speyer, eine der ältesten Städte Deutschlands am l. Rheinufer. Bon Cäsar gekannt, im Mittelalter mit Worms die Wiege des deutschen Bürger- mms und damals eine der glänzendsten Städte des Reichs und Stammsitz der Fürsten aus den rheinfränkischen Konradingern ist Sp. mit seinem erhabenen Kaiserdome (im romanischen Stil) und den Kaisergräbern „die Totenstadt des Reichs." — Germersheim, Rheinfestung, bedeutsamer Waffenplatz zweiter

5. Das Deutsche Reich - S. 92

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 92 — ist das Klima besonders im Elsaß günstig, da der Fuß des Gebirges vor rauhen Winden geschützt ist. In Lothringen ist die Weinrebe weniger geschützt; am günstigsten liegen die Verhältnisse im Moseltal. 2. Die Bewohner. 1. Die Bevölkerung in Elsaß-Lothriugen ist zu 5/6 der Volksmasse deutscher Abstammung, und zwar herrscht im Elsaß der alamauuische, in Lothringen der rheinfränkische Volksstamm vor. Französisch ist die Bevölkerung in den w. Grenz- gebieten gegeu Frankreich und in einigen Gebirgstälern des Elsaß. — Die Volksdichte ist am bedeutendsten im Oberelsaß, etwas geringer im Bezirk Unterelsaß und wesentlich geringer in Lothringen. Der Konfession nach überwiegt bedeutend der Katholizismus. Zu ihm bekennen sich 77 °/0 der Gesamtbevölkernng, Evangelisch sind über 2o°/0, und Israeliten giebt es 2,3 °;0. Überwiegend evangelisch sind die Bezirke von Straßburg, Colmar und Weißen- bnrg. Wie die Regierung seit 1871 besonders der Stärkung des Deutschtums im allgemeinen große Sorgfalt zuwendet, so hat sie auch insonderheit die Volksbildung zu heben gesucht. Bereits 1873 wurden dnrch ein Regulativ die Schulverhältuisse geregelt. Die Durch- sühruug des Schulzwanges brachte die Errichtung zahlreicher Volks- schulen und höherer Lehranstalten mit sich. 6 Lehrer- und 5 Lehrerinnen- seminare sorgen für Heranbildung von Lehrkräften. Am 1. Mai 1872 konnte die neue Kaiser-Wilhelms-Universität in Straßburg bereits eröffnet werden. 2. Die H a np t n a h rungs qu e lleu der Bewohner sind Land- wirtschaft und Industrie. Ter Ackerbau liefert besonders bedeutende Ernten an Weizen und Kartoffeln. Außer uuseru soustigeu Feld- srüchteu werdeu auch Hopfeu, Tabak, Krapp, Mohn und Hanf in be- deutender Menge angebaut. Sehr bedeutend ist der Weinban. Er wird in so reichem Maße betrieben, daß uuser Reichslaud hinsichtlich der Menge des erzeugten Weins das erste Land des Deutschen Reichs und das achte Land Europas ist. Die besten Gewächse liefert das Oberelsaß bei Gebweiler, Türkheim und Rappoltsweiler. Der Obst- bau berücksichtigt im Elsaß besonders Pflaumen-, Kirsch-, Walnuß- und Kastanienbänme, während in Lothringen der Apfel- und Birnbaum in den Vordergrund tritt. — In der Viehzucht übersteigt das Reichs- land den Reichsdurchschuitt an Pferden und Schweineu und erreicht den- felben in der Rinderzucht. Gering ist der Bestand an Schafen und Ziegen. — Der Wildbestand ist bei dem Reichtum an Wäldern (fast Vs der Bodenfläche, überwiegend Laubwald) noch ziemlich groß, besonders an Raub- und Schwarzwild. In Bezug auf die Großindustrie zählt das Reichslaud zu den bedeutendsten Ländern Deutschlands. Am hervorragendsten in der ge- samten Gewerbtätigkeit des Landes ist die Textilindustrie, die besonders ihren Sitz im Oberelsaß hat. Dann folgt die Fabrikation von Maschinen und Werkzeugen, Erden und Steinen, dazu Gebirgs- indnstrie mancherlei Art. Bergbau (Eisenerze, Stein- und Braun- kohlen), Hütten- und Salinenwesen haben ihren Schwerpunkt in Lothringen.

6. Bd. 2, Ausg. B - S. 46

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 46 — b) Im Elsaß. Straßburg (150 Tsd. E.), Hst. des Reichslandes, in fruchtbarer Gegend an der Jll und unweit des Rheins gelegen. Sitz des kaiserlichen Statthalters, starke Reichsfestung; deutsche Reichshochschule (Kaiser Wilhelms-Universität). Weltberühmt ist das herrliche Münster, ein Denkmal frühgotischer Baukunst. — Im N. des Elsaß die beiden Schlachtenorte Weißenburg und Wörth. Schlettstadt, ehemalige freie Reichsstadt an der Jll. — Kolmar, ebenfalls eine alte, ehemalige freie Reichsstadt an der Jll, Hauptstadt von Oberelsaß, hat blühende Industrie, ist besonders bekannt durch Baumwollenspinnereien und mechanische Werkstätten. — Mül- hausen an der Jll, zweitgrößte Stadt des Elsaß, Mittelpunkt des elsässischen Jndnstriebezirks, hat die größten Webereien (Baumwolle) Süddeutschlands. Hier wohnten zuerst die Fabrik-Arbeiter in einer musterhaft eingerichteten „Arbeiterstadt". c) In der bayrisch en Rheinpfalz. Speyer, eine der ältesten Städte Deutschlands am l. Rheinufer. — Germersheim, Rheinfestung, bedeutsamer Waffenplatz zweiter Linie hinter Metz und Straßburg. — Ludwigshafen, wichtiger Handelsplatz gegenüber von Mannheim, ein Hauptsitz chemischer Farben- industrie. d) Im Großherzogtnm Hessen. Darmstadt (72 Tsd. E.), Haupt- und Residenzstadt am Nordende der schönen Bergstraße, welche sich von hier s. bis Heidelberg hinzieht, und am Rande einer sandigen Ebene, die sich bis zum Main und Rhein erstreckt. D. ist ein Hauptsitz chemischer Industrie. —Worms, alte sagenreiche Stadt am linken Rheinufer, in der Mitte des einstigen vielgepriesenen Wormsfeldes gelegen, von gleichem Alter und gleichem Ruhme wie Speyer. — Mainz (84 Tsd. E.), größte Stadt des Großherzogtums, in wichtiger Lage an der Mündung des Mains in den Rhein, heute starke Reichsfestung, welche zugleich das Mainland und die Straße ins Fuldagebiet verteidigt. — Bingen, Rheinstädtchen am Rheinknie. — Offenbach, Industriestadt am Main. e) Im preußischen Gebiet. Frankfurt a. M. (290 Tsd. (£.), große Handelsstadt der Provinz Heffen-Nassau, größtestadt der Oberrheinischen Tiefebene, an sanften Hügelgeländen vor einer weiten fruchtbaren Ebene gelegen, in welche durch Flußtäler und Bergeinsattelungen von den Mittel- gebirgen heraus wichtige Völkerstraßen münden. 2. Die Grenzgebirge der Oberrheinischen Tiefebene. 1. Allgemeines. Die Umwallung der Oberrheinischen Tiefebene bilden r. Schwarzwald, Odenwald und Spessart, l. Wasgen- wald, auch Wasgau genannt, und die Haardt mit dem Pfälzer Berg lande. Hinsichtlich ihres Aufbaus weisen beide Gebirgswälle auffallende Ähnlichkeit auf, indem in ihnen eine eigenartige Symmetrie

7. Bd. 2, Ausg. B - S. 69

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 69 — das Oberelsaß bei Gebweiler, Türkheim und Rappoltsweiler. Der Obst- bau berücksichtigt im Elsaß besonders Pflaumen-, Kirsch-. Walnuß» und Kastanienbäume, während in Lothringen der Apfel- und Birnbaum in den Vordergrund tritt. — In der Viehzucht übersteigt das Reichs- land den Reichsdurchschnitt an Pferden und Schweinen und erreicht denselben in der Rinderzucht. Gering ist der Bestand an Schafen und Ziegen. — Der Wildbestand ist bei dem Reichtum an Wäldern (fast 1/3 der Bodenfläche, überwiegend Laubwald) noch ziemlich groß, besonders an Raub- und Schwarzwild. In Bezug auf die Großindustrie zählt das Reichsland zu den bedeutendsten Ländern Deutschlands. Am hervorragendsten in der ge- samten Gewerbtätigkeit des Landes ist die Textilindustrie, die besonders ihren Sitz im Oberelsaß hat. Dann folgt die Fabrikation von Maschinen und Werkzeugen, Erden und Steinen, dazu Gebirgs- industrie mancherlei Art. Bergbau (Eisenerze, Stein- und Braun- kohlen), Hütten- und Salinenwesen haben ihren Schwerpunkt in Lothringen. Die güustige Verkehrslage des Landes und der Reichtum an Produkten haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, der durch ein weitverzweigtes Netz von Eisenbahnen, Landstraßen und Kanälen, besonders aber durch den Rheinstrom gefördert wird. Zu dem Durch- gangshandel gesellt sich eiue bedeutende Ausfuhr an Jndustrieerzeugniffen und Einfuhr von Rohprodukten und Kolonialwaren. 3. Ortskunde, a) In der Rheinebene: S. 46. b) Im Stufenlande von Lothringen: S. 57. Vi. Hohenzollern. (Seit 1849 preußisch. Vergl. S. 42.) 0. Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle. Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle erstreckt sich von den Ardennen im W. bis zur Mährischen Pforte• im O. Ihre Achse reicht also durch mehr als 12 Längengrade, was einer Luftlinie von 860 km entspricht. In Wirklichkeit dürften indes 1000 km nicht zureichen. Im W. und O. erscheint die Gebirgsschwelle als geschlossenes Erhebungssystem. Dort ist es die Plateaumasse des Rheinischen Schiefergebirges, vom Rhein und seinen Nebenflüssen in engen Quertälern durchfurcht; vom Füchtel- gebirge nordöstlich lagert sich die dachartige Masse des Erzgebirges, und jenseits des von der Elbe durchwühlten Sandsteingebirges beginnt der kammreiche Sudetenzug. — Zwischen diesem Ost- und jenem West- flügel der mitteldeutschen Gebirgsschwelle zieht sich nun als lockeres Bindeglied ein berg- und talreiches Erhebungsgebiet hin, das sich in breiten Tälern nach dem n. Tieflande öffnet und vorherrschend mit Hügelketten, waldigen Höhenzügen, isolierten Bergkegeln und Berg- grnppen in mannigfaltigem Wechsel gefüllt ist. Die weiten Plateau- flächen des Westens werden hier ebenso wenig gefunden als der ein- förmige Massenkamm des Erzgebirges, die Riesenketten der Sudeten und die langgestreckten Kettengebirge Süddeutschlands.
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