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Generalkommando in Altona.) — Die kleinste Einheit bei der Infanterie heißt
Kompagnie (ca. 200 Mann), bei der Kavallerie Schwadron. Die weiteren
Gruppen bauen sich wie folgt auf:
Infanterie: 4 Komp. — 1 Bataillon; 3 Batall. — 1 Regiment, 2 oder 3 Reg. — 1 Brigade,
Kavallerie: 5 Schwadronen — 1 Regiment, 2 bis 4 Reg. — 1 Brigade,
2 Jnf.-Brig. und 1 Kav.-Brig. — 1 Division; 2 oder 3 Div. -----1 Armeekorps.
Die Infanterie hat 173 Regimenter (519 Bataillone) mit 360 000 Mann,
„ Kavallerie „ 93 „ (465 Schwadronen) „ 67 000 „
„ Feldartill. „ 43 „ (494 Batterien) „ 59 000 „
„ Fußartill. „ 17 „ ( 37 Bataillonen) „ 29 000 „
Über die Murine des Deutschen Reiches erfuhren wir das wichtigste
bereits S. 307. Der Landesverteidigung dienen endlich noch die Festungen.
Die unwichtigeren Festungen hat man seit 1871 eingehen lassen, die größeren
aber immer mehr ausgebaut. Frankreich und Rußland, namentlich ersteres,
haben in den letzten Jahren an der Grenze zahlreiche Festungen und Forts neu
angelegt. In Deutschland sieht man davon ab, da man den Schwerpunkt in
einer starken Armee erblickt. Unsere Festungen sind.folgende: Königsberg,
Danzig, Pillau, Memel, Swinemüude, Friedrichsort, Kuxhaven, Helgoland; —
Glatz, Neiße, Glogau, Posen, Thorn, Graudenz, Küstriu, Spandau, Magdeburg,
Ulm, Neubreisach, Straßburg, Bitsch, Metz, Diedenhofen, Wesel, Köln, Koblenz,
Mainz; — Königstein; Germersheim und Ingolstadt.
11. Geistige Kultur.
(S. 10/11 und S. 46.)
12. Der deutsche Volkscharakter.
Hören wir zunächst einige Urteile anderer Völker über unseren Cha-
rakter. Man nennt uns ein Volk von Träumern. Damit soll gesagt sein,
wir seien nicht thätig und regsam genug, unseren eigenen Vorteil wahr-
zunehmen, wir begnügten uns mit allerlei schönen, oft wertlosen Gedanken.
Daran ist etwas Wahres. Die Deutschen haben thatsächlich jahrhundertelang
schlecht auf ihre äußerlichen Vorteile geachtet. Sie haben sich, um nur auf
Zweierlei hinzuweisen, von den Nachbarvölkern bei zahllosen Gelegenheiten im
eigenen Laude benachteiligen lassen (S. 9), und sie haben versäumt, bei der
Aufteilung der Welt, die wiederholt von europäischen Völkern vorgenommen
wurde, ihren Anteil zu beanspruchen, wie es doch einem großen Volke geziemt
hätte. Sie saßen unterdessen daheim und „träumten", d. h. sie lebten mit ihren
Gedanken anderswo als bei den Ereignissen auf der Erde. Im schönen Lande
der Poesie weilten die Dichter und schrieben unvergängliche Lieder, denen das
Volk freudig lauschte, und die es in Frohsinn und Harmlosigkeit aus sauges-
froher Brust erklingen ließ; in die Tiefen wissenschaftlicher Erkenntnis versenkten
sich die Gedanken großer Gelehrter, und gern und eifrig machte das Volk sich
die Ergebnisse ihrer Geistesarbeit zu eigen; in die Höhen des religiösen Schauens
erhob sich ein Luther und Millionen folgten feinen weltbewegenden Gedanken.
Unermeßliche Schätze geistiger Art wurden so durch deutsche Arbeit gehoben.
Die Leistuugen unseres Volkes liegen überwiegend auf dem Gebiete
der Wissenschaft, der Kunst und der Religion. Das Gemüt zu erfreuen
an allem Schönen „was das Herz erhebt", den Geist zu bereichern mit Kennt-
nissen und Erkenntnissen hat uns meist wertvoller gedeucht, als Eroberungen zu
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
— 93 —
Die- günstige Verkehrslage des Landes und der Reichtum an
Produkten haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, der durch
ein weitverzweigtes Netz von Eisenbahnen. Landstraßen und Kanälen,
besonders aber durch den Rheinstrom gefördert wird. Zu dem Durch-
gaugshandel gesellt sich eiue bedeutende Ausfuhr an Jndustrieerzeugnissen
und Einfuhr von Rohprodukten und Kolonialwaren.
3. Einteilung und Ortskunde. Die Staatsgewalt in Elsaß-Lothringen
übt der Kaiser aus. Derselbe ernennt den Statthalter, welcher in Straß-
bürg residiert. Ihm steht ein Landesministerium mit 3 Abteilungen (A. des
Innern, 21. für Justiz und Kultus, A. für Finanzen. Landwirtschaft, Doinänen
und Gewerbe) zur Seite. Die Zahl der Mitglieder des Landausschusses
beträgt 58; außerdem ist zur Begutachtung von Gesetzentwürfen ic. ein Staats-
rat eingesetzt, der unter dem Borsitz des Statthalters zusammentritt.
In den Bundesrat können durch den Statthalter zur Vertretung der
Interessen Elsaß-Lothringens Kommissare abgeordnet werden; zum Reichs-
tage lverden 15 Abgeordnete gewählt. — Die Truppen gehören zum Xv.
und Xvi. Armeekorps. Das Generalkommando des erstem hat seinen Sitz in
Straßburg, das des letztern in Metz. An Reichsfestungen sind Metz,
Straß bürg, Diedenhofen, Bitsch und Neubreisach beibehalten.
Ortskunde: a. In der Rheinebene: S. 60. b. Im
Stufenlande von Lothringen: S. 78 fg.
4. Geschichtliches. Als Karls des Großen Reich zerfiel, kamen Elsaß
und Lothringen an das ostfränkische (deutsche) Reich. Seit den Zeiten der letzten
Karolinger war Lothringen ein selbständiges Herzogtum, während Elsaß
zum Herzogtum Schwaben gehörte. Unter der Herrschaft der schwäbischen
Herzöge aus dem Geschlecht der Staufer blühten besonders die Städte empor,
und es entstanden nach und nach 10 freie Reichsstädte, alle überstrahlt von
dem glänzenden Straß bürg. In Lothringen wurde Metz zu Barbarossas
Zeiten freie Reichsstadt. — Während des schmalkaldischen Krieges mischte sich
Frankreich in die deutschen Angelegenheiten und erhielt 1552 die Bistümer
Metz. Toul und Verdun. wozu 1648 der größte Teil des Elsaß kam.
Ludwig Xiv. nahm 1681 mitten im Frieden Straßburg. Das Herzogtum
Lothringen fiel erst 1766 an Frankreich, die letzten deutschen Besitzungen
im Elsaß sogar erst im Frieden von Luneville 1801. Im deutsch-fran-
zösischen Kriege 1870/71 wurde den Franzosen Elsaß und Deutsch-Lothringen
abgenommen und als unmittelbares Reichsland mit dem Deutschen Reiche
vereinigt.
Schlachtenorte: Weißenburg, Wörth, Spichern, Metz, (Vionville, St.
Privat, Gravelotte).
Vi. Lzohenzollern.
(Seit 1849 preußisch. Bergl. S. 53 fg.)
C. Die mitteldeutsche Gebirzsschwelle.
Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle erstreckt sich von den Ardennen
im W. bis zur mährischeu Pforte im O. Ihre Achse reicht also durch
mehr als 12 Läugeugrade, was eiuer Luftlinie von 860 km entspricht.
In Wirklichkeit dürften indes 1000 km nicht zureichen. Im W. und
O. erscheint die Gebirgschwelle als geschlossenes Erhebnngssystem. Dort
ist es die Plateaumasse des rheinischen Schiefergebirges, vom Rhein
und seinen Nebenflüssen in engen Quertälern durchfurcht; vom Fichtel-
gebirge nordöstlich lagert sich die dachartige Masse des Erzgebirges,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Barbarossas Barbarossas Ludwig_Xiv Ludwig Metz
Extrahierte Ortsnamen: Rheinstrom Elsaß-Lothringen Elsaß-Lothringens Straßburg Rheinebene Lothringen Lothringen Lothringen Herzogtum_Schwaben Lothringen Frankreich Verdun Elsaß Lothringen Frankreich Weißenburg Rhein
— 219 —
als Obst- und Weinbau im Mosel- und Rheintal. In der Viehzucht
steigt die Zucht von Rindern bedeutend über den Staatsdurchschnitt.
— Der Handel ist hoch entwickelt. Die Hauptverkehrsader bildet der
rechts und links von Bahnlinien begleitete Rheinstrom. Sehr dichtes
Eisenbahnnetz, namentlich im Tieflande. Mittelpunkt des Handels
ist Cölu.
3. Ortskuude. u. Im lothringischen Stufenland, S. 79.
k Im Gebiete des rheinischen Schiefergebirges, Rhein-
orte: S. 106 sg. — Sonst S. 111—113. c. Im nieder-
rheinischen Tieflande, Rheinstädte: S. 207 fg. — Links
vom Rhein: S, 208.
3. Geschichtliches. Bergt, auch S. 110. Seit Otto I. unterschied man
die Herzogtümer Ober- und Niederlothringen. Während der spätern Zeit des
Verfalls der kaiserlichen Macht bildeten sich im Rheinlande viele, zum^Teil
kleine Herrschaften. Die wichtigsten waren die Erzbistümer Cöln und Trier,
die Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg, die Abteien Essen und Werden. Nach
dem jülich-kleveschen Erbfolgestreit kam 1614 im Vertrage zu Xanten Kleve
an Preußen. Nach dem Sturze der Gewaltherrschaft Napoleons wurde die
gegenwärtige Rhein Provinz gebildet.
\0. Provinz Westfalen.
1. Das Land umfaßt den nordöstlichen Teil des rheini-
schen Schiefergebirges (Sauerland mit Rothaargebirge und Haar-
sträng), die westlichen Striche des Weserberglandes mit dem
Teutoburger Wald und die Tieflandsbucht von Münster.
Ter größte Teil des Landes gehört mit Sieg, Ruhr und Lippe
zum Stromgebiet des Rheins, der No. zum Gebiete der Weser, und
der Nw. zum Gebiete der Ems. — Das Klima des Landes leidet
unter dem Einfluß der West- und Nordwestwinde, die ungehindert eiu-
dringen können und der Provinz eine mehr nasse als kalte Witterung
geben; das Land wird in den Monaten Mai und Juni auch durch Höhen-
rauch geschädigt. — Bezüglich der Fruchtbarkeit ist die Provinz
eine der ertragreichsten des preußischen Staats und wird darin nur
vou deu Provinzen Sachsen, dem Rheinlande und Schlesien übertroffen.
Bedeutende Fruchtbarkeit herrscht im Münsterlande mit dem Hellweg.
Reichtum au Mineralien (Kohlen, Eisen, Galmei) im Ruhrgebiet
und Sauerlcmd. Vom ganzen Bodengebiet ist 28 °/0 Waldland.
2. Bevölkerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Die Bewohner
sind niedersächsischer Abstammung. Weiteres S. 205 fg. —Die
Hauptnahrungsquelle ist die Großindustrie, welche im
Ruhrgebiet besonders als Metallindustrie, im nö. Teile der Pro-
vinz als Leinen Weberei und Maschinenspinnerei auftritt.
Bergbau und Hüttenbetrieb im Ruhrgebiet und im Sauerlande.
Ackerbau und Viehzucht (Schweine) im Tieflande von Münster.
Handel und Verkehr werden durch ein sehr dichtes Eisenbahnnetz ge-
fördert. Der Haudel befaßt sich hauptsächlich mit dem Vertrieb der
Industrieerzeugnisse und ist von der Großindustrie mehr oder weniger
abhängig. Er bedient sich in ausgedehntem Maße der deutschen, eng-
lischen und holländischen Seehäsen. Eigentlicher Großhandel wird in
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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— 60 —
Lahr, Fabrikstadt am Fuße des Schwarzwaldes. — Offen bürg,
an der Kinzig, am Anfange der berühmten Schwarzwaldbahn gelegen. —
Freiburg, bedeutendste Stadt im s. Badeu, dem sogenannten Breis-
gau, Universitätsstadt und wichtig für die Vermittelung des Rhein-
Tonauverkehrs, — Am Rhein in gleicher Breitenlage Alt-Breisach.
I)) Im Elsaß.
Straßburg (150 Tsd. E.), Hst. des Reichslandes, in fruchtbarer
Gegend au der Jll und unweit des Rheins gelegen. Sih des kaiser-
liehen Statthalters, starke Reichsfestung; deutsche Reichshochschule (Kaiser-
Wilhelms-Universität). Weltberühmt ist das herrliche Münster, ein
Tenkmal frühgotischer Baukunst. — Die günstige Lage der Stadt machte
dieselbe früh zu einem der wichtigsten Handels und Verkehrsknotenpunkte Mittel-
europas und zu einem starken Wassenplatz. Es liegt im Mittelpunkt der Tief-
ebene, gegenüber der Zaberner Stiege, durch welche eine uralte Verkehrs-
straße nach dem Seinebecken führt. Andererseits drängt sich der Rhein gegen-
über Straßburg in eine Stromenge zusammen, ein einziges Hauptgewässer mit
festen Ufern, sodaß der Strom hier leicht zu überbrücken war, was um so
bedeutungsvoller wurde, als eine bedeutende Strecke stromaufwärts und ström-
abwärts keine günstige Übergangsstelle vorhanden war. Die Verkehrsstraße zog
sich dann rechtsrheinisch bis in die Gegend des heutigen Rastatt und bog dann
rechts durch die Pforzheim er Pforte nach den Neckar- und Donaugegenten
ein. Schon Römer und Kelten kannten und benutzten diesen Weg. Auf dieser
Straße zog Attila nach W., und auf demselben Wege drängten später französische
Heere vom Lberrhein gegen die Donau hin. Die Straße war die bequemste
von Paris nach Wien. Wer Straßburg hatte, beherrschte nicht nur das Gebiet
der oberrheinischen Tiefebene, sondern hatte den Schlüssel zum s. Deutschland in
der Hand. Daher legten die deutschen Kaiser .mch ein so großes Gewicht auf
den Besitz dieser Stadt. Sie war „des heiligen römischen Reicks starke Bor-
mauer," und sie hat diese Bedeutung durch die Wiedereroberung des Elsaß,
wieder erlangt. (Fall von Straßburg 1681; Wiedereroberung 1870). — Auch
heute ist Straßburg der Haupthandelsplatz der l. Rheinseite in der Ebene,
Knotenpunkt wichtiger Eisenbahnlinien und Kanäle (nach S. der Rhein-Rhone-
kanal, nach W. über die Zaberner Stiege der Rhein-Marnekanal). — Im N.
des Elsaß die beiden Schlachtorte Weißenburg und Wörth.
Schlettstadt, ehemalige freie Reichsstadt an der Jll. —
Colmar, ebenfalls eine alte ehemalige freie Reichsstadt an der Jll,
Hauptstadt vou Oberelsaß, hat blühende Industrie, ist besonders bekannt
durch Baumwolleuspiunereien und mechanische Werkstätten. — Mül-
hausen, an der Jll, zweitgrößte Stadt des Elsaß, Mittelpunkt des
clsässischen Jndustriebezirks, hat die größten Webereien (Baumwolle)
Süddeutschlands. Hier zuerst wohuteu die Fabrik-Arbeiter in einer mnster-
Haft eingerichteten „Arbeiterstadt". — Am Gebirgssuße die alten Städte-
Gebweiler und Rappoltsweiler. — Neu-Brei fach, kleine Reichs-
festung am Rhein-Rhonekanal.
c) In der bayrischen Rh ei Up falz.
Speyer, eine der ältesten Städte Deutschlands am l. Rheinufer.
Bon Cäsar gekannt, im Mittelalter mit Worms die Wiege des deutschen Bürger-
mms und damals eine der glänzendsten Städte des Reichs und Stammsitz der
Fürsten aus den rheinfränkischen Konradingern ist Sp. mit seinem erhabenen
Kaiserdome (im romanischen Stil) und den Kaisergräbern „die Totenstadt des
Reichs." — Germersheim, Rheinfestung, bedeutsamer Waffenplatz zweiter
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Attila_nach_W. Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Freiburg —_Am_Rhein Alt-Breisach Elsaß Rheins Rhein Rastatt Pforzheim Donau Paris Wien Deutschland Straßburg Rhein-Rhone- Rhein-Marnekanal Weißenburg Colmar Rhein-Rhonekanal Speyer Deutschlands Rheinufer Bon_Cäsar Worms Germersheim Rheinfestung
— 92 —
ist das Klima besonders im Elsaß günstig, da der Fuß des Gebirges
vor rauhen Winden geschützt ist. In Lothringen ist die Weinrebe
weniger geschützt; am günstigsten liegen die Verhältnisse im Moseltal.
2. Die Bewohner. 1. Die Bevölkerung in Elsaß-Lothriugen ist
zu 5/6 der Volksmasse deutscher Abstammung, und zwar herrscht
im Elsaß der alamauuische, in Lothringen der rheinfränkische
Volksstamm vor. Französisch ist die Bevölkerung in den w. Grenz-
gebieten gegeu Frankreich und in einigen Gebirgstälern des Elsaß. —
Die Volksdichte ist am bedeutendsten im Oberelsaß, etwas geringer
im Bezirk Unterelsaß und wesentlich geringer in Lothringen.
Der Konfession nach überwiegt bedeutend der Katholizismus.
Zu ihm bekennen sich 77 °/0 der Gesamtbevölkernng, Evangelisch
sind über 2o°/0, und Israeliten giebt es 2,3 °;0. Überwiegend
evangelisch sind die Bezirke von Straßburg, Colmar und Weißen-
bnrg. Wie die Regierung seit 1871 besonders der Stärkung des
Deutschtums im allgemeinen große Sorgfalt zuwendet, so hat sie auch
insonderheit die Volksbildung zu heben gesucht. Bereits 1873
wurden dnrch ein Regulativ die Schulverhältuisse geregelt. Die Durch-
sühruug des Schulzwanges brachte die Errichtung zahlreicher Volks-
schulen und höherer Lehranstalten mit sich. 6 Lehrer- und 5 Lehrerinnen-
seminare sorgen für Heranbildung von Lehrkräften. Am 1. Mai 1872
konnte die neue Kaiser-Wilhelms-Universität in Straßburg
bereits eröffnet werden.
2. Die H a np t n a h rungs qu e lleu der Bewohner sind Land-
wirtschaft und Industrie. Ter Ackerbau liefert besonders bedeutende
Ernten an Weizen und Kartoffeln. Außer uuseru soustigeu Feld-
srüchteu werdeu auch Hopfeu, Tabak, Krapp, Mohn und Hanf in be-
deutender Menge angebaut. Sehr bedeutend ist der Weinban. Er
wird in so reichem Maße betrieben, daß uuser Reichslaud hinsichtlich
der Menge des erzeugten Weins das erste Land des Deutschen
Reichs und das achte Land Europas ist. Die besten Gewächse liefert
das Oberelsaß bei Gebweiler, Türkheim und Rappoltsweiler. Der Obst-
bau berücksichtigt im Elsaß besonders Pflaumen-, Kirsch-, Walnuß-
und Kastanienbänme, während in Lothringen der Apfel- und Birnbaum
in den Vordergrund tritt. — In der Viehzucht übersteigt das Reichs-
land den Reichsdurchschuitt an Pferden und Schweineu und erreicht den-
felben in der Rinderzucht. Gering ist der Bestand an Schafen und
Ziegen. — Der Wildbestand ist bei dem Reichtum an Wäldern
(fast Vs der Bodenfläche, überwiegend Laubwald) noch ziemlich groß,
besonders an Raub- und Schwarzwild.
In Bezug auf die Großindustrie zählt das Reichslaud zu den
bedeutendsten Ländern Deutschlands. Am hervorragendsten in der ge-
samten Gewerbtätigkeit des Landes ist die Textilindustrie, die
besonders ihren Sitz im Oberelsaß hat. Dann folgt die Fabrikation
von Maschinen und Werkzeugen, Erden und Steinen, dazu Gebirgs-
indnstrie mancherlei Art. Bergbau (Eisenerze, Stein- und Braun-
kohlen), Hütten- und Salinenwesen haben ihren Schwerpunkt in Lothringen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Krapp Mohn
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Elsaß-Lothriugen Lothringen Frankreich Elsaß Oberelsaß Lothringen Colmar Straßburg Europas Türkheim Elsaß Lothringen Deutschlands Oberelsaß Lothringen
— 46 —
b) Im Elsaß.
Straßburg (150 Tsd. E.), Hst. des Reichslandes, in fruchtbarer
Gegend an der Jll und unweit des Rheins gelegen. Sitz des kaiserlichen
Statthalters, starke Reichsfestung; deutsche Reichshochschule (Kaiser
Wilhelms-Universität). Weltberühmt ist das herrliche Münster, ein
Denkmal frühgotischer Baukunst. — Im N. des Elsaß die beiden
Schlachtenorte Weißenburg und Wörth.
Schlettstadt, ehemalige freie Reichsstadt an der Jll. —
Kolmar, ebenfalls eine alte, ehemalige freie Reichsstadt an der Jll,
Hauptstadt von Oberelsaß, hat blühende Industrie, ist besonders bekannt
durch Baumwollenspinnereien und mechanische Werkstätten. — Mül-
hausen an der Jll, zweitgrößte Stadt des Elsaß, Mittelpunkt des
elsässischen Jndnstriebezirks, hat die größten Webereien (Baumwolle)
Süddeutschlands. Hier wohnten zuerst die Fabrik-Arbeiter in einer
musterhaft eingerichteten „Arbeiterstadt".
c) In der bayrisch en Rheinpfalz.
Speyer, eine der ältesten Städte Deutschlands am l. Rheinufer.
— Germersheim, Rheinfestung, bedeutsamer Waffenplatz zweiter
Linie hinter Metz und Straßburg. — Ludwigshafen, wichtiger
Handelsplatz gegenüber von Mannheim, ein Hauptsitz chemischer Farben-
industrie.
d) Im Großherzogtnm Hessen.
Darmstadt (72 Tsd. E.), Haupt- und Residenzstadt am Nordende
der schönen Bergstraße, welche sich von hier s. bis Heidelberg hinzieht,
und am Rande einer sandigen Ebene, die sich bis zum Main und
Rhein erstreckt. D. ist ein Hauptsitz chemischer Industrie. —Worms,
alte sagenreiche Stadt am linken Rheinufer, in der Mitte des einstigen
vielgepriesenen Wormsfeldes gelegen, von gleichem Alter und gleichem
Ruhme wie Speyer. — Mainz (84 Tsd. E.), größte Stadt des
Großherzogtums, in wichtiger Lage an der Mündung des Mains in den
Rhein, heute starke Reichsfestung, welche zugleich das Mainland und
die Straße ins Fuldagebiet verteidigt. — Bingen, Rheinstädtchen
am Rheinknie. — Offenbach, Industriestadt am Main.
e) Im preußischen Gebiet.
Frankfurt a. M. (290 Tsd. (£.), große Handelsstadt der Provinz
Heffen-Nassau, größtestadt der Oberrheinischen Tiefebene,
an sanften Hügelgeländen vor einer weiten fruchtbaren Ebene gelegen,
in welche durch Flußtäler und Bergeinsattelungen von den Mittel-
gebirgen heraus wichtige Völkerstraßen münden.
2. Die Grenzgebirge der Oberrheinischen Tiefebene.
1. Allgemeines. Die Umwallung der Oberrheinischen Tiefebene
bilden r. Schwarzwald, Odenwald und Spessart, l. Wasgen-
wald, auch Wasgau genannt, und die Haardt mit dem Pfälzer
Berg lande. Hinsichtlich ihres Aufbaus weisen beide Gebirgswälle
auffallende Ähnlichkeit auf, indem in ihnen eine eigenartige Symmetrie
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
— 69 —
das Oberelsaß bei Gebweiler, Türkheim und Rappoltsweiler. Der Obst-
bau berücksichtigt im Elsaß besonders Pflaumen-, Kirsch-. Walnuß»
und Kastanienbäume, während in Lothringen der Apfel- und Birnbaum
in den Vordergrund tritt. — In der Viehzucht übersteigt das Reichs-
land den Reichsdurchschnitt an Pferden und Schweinen und erreicht
denselben in der Rinderzucht. Gering ist der Bestand an Schafen und
Ziegen. — Der Wildbestand ist bei dem Reichtum an Wäldern
(fast 1/3 der Bodenfläche, überwiegend Laubwald) noch ziemlich groß,
besonders an Raub- und Schwarzwild.
In Bezug auf die Großindustrie zählt das Reichsland zu den
bedeutendsten Ländern Deutschlands. Am hervorragendsten in der ge-
samten Gewerbtätigkeit des Landes ist die Textilindustrie, die
besonders ihren Sitz im Oberelsaß hat. Dann folgt die Fabrikation
von Maschinen und Werkzeugen, Erden und Steinen, dazu Gebirgs-
industrie mancherlei Art. Bergbau (Eisenerze, Stein- und Braun-
kohlen), Hütten- und Salinenwesen haben ihren Schwerpunkt in Lothringen.
Die güustige Verkehrslage des Landes und der Reichtum an
Produkten haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, der durch
ein weitverzweigtes Netz von Eisenbahnen, Landstraßen und Kanälen,
besonders aber durch den Rheinstrom gefördert wird. Zu dem Durch-
gangshandel gesellt sich eiue bedeutende Ausfuhr an Jndustrieerzeugniffen
und Einfuhr von Rohprodukten und Kolonialwaren.
3. Ortskunde, a) In der Rheinebene: S. 46. b) Im
Stufenlande von Lothringen: S. 57.
Vi. Hohenzollern.
(Seit 1849 preußisch. Vergl. S. 42.)
0. Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle erstreckt sich von den Ardennen
im W. bis zur Mährischen Pforte• im O. Ihre Achse reicht also durch
mehr als 12 Längengrade, was einer Luftlinie von 860 km entspricht.
In Wirklichkeit dürften indes 1000 km nicht zureichen. Im W. und
O. erscheint die Gebirgsschwelle als geschlossenes Erhebungssystem. Dort
ist es die Plateaumasse des Rheinischen Schiefergebirges, vom Rhein
und seinen Nebenflüssen in engen Quertälern durchfurcht; vom Füchtel-
gebirge nordöstlich lagert sich die dachartige Masse des Erzgebirges,
und jenseits des von der Elbe durchwühlten Sandsteingebirges beginnt
der kammreiche Sudetenzug. — Zwischen diesem Ost- und jenem West-
flügel der mitteldeutschen Gebirgsschwelle zieht sich nun als lockeres
Bindeglied ein berg- und talreiches Erhebungsgebiet hin, das sich in
breiten Tälern nach dem n. Tieflande öffnet und vorherrschend mit
Hügelketten, waldigen Höhenzügen, isolierten Bergkegeln und Berg-
grnppen in mannigfaltigem Wechsel gefüllt ist. Die weiten Plateau-
flächen des Westens werden hier ebenso wenig gefunden als der ein-
förmige Massenkamm des Erzgebirges, die Riesenketten der Sudeten
und die langgestreckten Kettengebirge Süddeutschlands.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]