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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 120

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
120 und wurde hier von einigen feiner Leute in der Nacht überfallen und ermordet (1634). 2. Der Glücksstern, der den Schweden so lange geleuchtet hatte netgte jich jetzt dem Untergange zu. Die deutschen Fürsten fielen größtenteils von ihnen ab und schlossen sich dem Kaiser an. Da verbündeten sich die Schweden mit Frankreich. Beide Mächte führten den Kampf in Deutschland weiter, nur um Eroberungen zu machen. Die Mannszucht die unter Gustav Adolf das schwedische Heer so Vortheilhaft ausgezeichnet hatte, war gänzlich verschwunden. Verheerungen und Plünderungen nahmen fein (Ende. Städte und Dörfer wurden in Schutthaufen ver--wandelt, und Hunger und Pest würgten unter den unglücklichen Einwohnern. _ Gewerbe und Ackerbau lagen darnieder, und Deutschland sah einer Wüste ähnlich. Endlich ertönte die langersehnte Nachricht: „Friede!" durch die öden deutschen Gauen. Derselbe" wurde in Münster und Osnabrück unterzeichnet und heißt der westfälische Friede (1648). Allen Parteien wurden gleiche Rechte und freie Neligionsübnng zugesichert. Leider aber überließ matt den Fremden einige der seltensten deutschen Provinzen : Frankreich erhielt das Elsaß mit Ausnahme Straßburgs, Schweden aber Pommern und Rügen. 32. Der große Kurfürst (1640—1688). 1. Unter den Ahnen des jetzigen deutschen Kaisers war einer der größten Regenten der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, genannt der große Kurfürst. Er wurde während des dreißigjährigen Krieges, am 6. Februar 1620, geboren. In feinem 11. Jahre lernte er den großen Schwedenkönig Gustav Adolf kennen, welcher ihn wegen feiner Lebhaftigkeit und feiner reichen Kenntnisse lieb gewann. Seme Dante war die Gemahlin Gustav Adolfs. Als er einst bei derselben zum Besuche war, schilderte sie ihm die Thaten ihres lieben Mannes mit edler Begeisterung. Diese Schilderung wirkte so tief ans fein empfängliches Gemüth, daß er sich den Helden zum Vorbilde nahm. Im Alter von 14 Jahren schickte ihn sein Vater nach Holland, damit er sich dort weiter ausbilde. Als er in Haag war, suchte man ihn zu einem lasterhaften Leben zu verführen. Er aber erklärte ernst und offen: „Ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig, Haag sogleich zu verlassen." Vergebens suchte man ihn zurückzuhalten. Als er bev feinem freunde, dem Prinzen von Oranien, ankam, freute sich dieser über den tugendhaften Jüngling und sprach: „Vetter, eure Flucht beweiset viel Heldenmuth. Wer sich schon so früh selbst zu überwinden weiß, dem wird das Große stets gelingen." 2. In seinem 20. Jahre bestieg Friedrich Wilhelm den kurfürstlichen Thron. Sein damals noch kleines Land hatte alle Schrecken und Drangsale des dreißigjährigen Krieges erleiden müssen. Das Land war durch Raub und Brand verödet, die Bewohner waren verarmt oder in

2. Hilfsbüchlein zum Unterrichte in der Geographie von Deutschland - S. 31

1893 - München : Oldenbourg
deutsches Reich. 31 Tuch, Schlachtvieh, Gänseleberpasteten. Das Straßburger Münster mit seinem 143 m hohen Turm ist weltberühmt. — Bisch- weier, viele Fabriken. — Hagenau, 17000 E. — Weißen- bnrg und Wörth, berühmt durch die Siege der Deutschen am 4. und 6. August 1870. — Lützelstein und Lichtenberg sind kleine Festungen. — Schlettstadt, feste Stadt. — Barr, viele Fabriken. — Colmar, 33000 E., viele Fabriken. — Rappoltsweiler, berühmter Weinbau und Fabriken. — Mülhausen, 83000 E., berühmt durch Kattunfabriken und Maschinenbau. — Neu-Breisach, Festung. — Markirch, 11000 E., Fabrikstadt. — Gebweiler, 12000 E., viele Fabriken. 2. Dentsch-Lothringen. — Metz, 60000 E., be- rühmte Festung, Arsenal, viele Fabriken und lebhafter Handel. Am 27. Oktober 1870 mußte sich die Festung den Deutschen ergeben. $n der Nähe sind die durch Schlachten berühmten Orte: Mars la Tour, Noisseville und Gravelotte. — Dudenhofen, Festung, Weinbau, Fabriken. — Saar- gemünd, 14000 E., Fabriken. — .Psalzburg, befestigte Stadt. — Bitfch, Bergfestnng. — Dieuze, mit großer Saline. — Marfal, kleine Festung. 1. Wie viele Quadratkilometer und Einwohner haben a) die Grofsherzogtümer, b) Herzogtümer und c) Fürsten- tümer Deutschlands? 2. Welches ist das größte und kleinste Königreich, Grofsherzogtum, Herzogtum und Fürstentum? 3. Wie viele Einwohner haben die freien Städte miteinander? 4. An welche Kaisertümer und König- reiche grenzt Deutschland? 5. Wo sind folgende Männer geboren: Geibel, Böttcher, Rauch, Kaulbach, Goethe, Schiller, Blücher, Kopernikus? 6. Suche auf der Karte von Deutschland Städtenamen, die auf bürg, berg, Stadt, dorf, au, in, gen, bach oder heim endigen! Produkte. A. Waturprodukte. I. Aus dem Mineralreiche. tz 56. Eisen: Rheinprovinz, Westfalen, Schlesien, Bayern, Württemberg. Silber: Erzgebirg, Harz, Niesengebirg. Kupfer: Sachsen, Westfalen und prenß. Hessen, Harz. B lei: Erzgebirg, Westfalen, Rheinprovinz, Harz. Zinn: Erzgebirg. Zink: Schlesien, Rheinprovinz. Steinkohlen: Preußen (Oberschlesien, Hannover, Westfalen, am Rhein), Sachsen (Zwickau, bei Dresden im Plauenschen Grunde),

3. Teil 3 - S. 116

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 116 — 4. Elsaß-Lothringen hat wichtige Festungen. Eine der stärksten Festungen ist Metz. Metz hat nicht nur einen Gürtel von Erdwällen, Mauern und Gräben aufzuweisen, sondern ist auch in weitem Umkreise mit einer Kette von einzelnen kleinen Festungen oder Forts umgeben. In ganz ähnlicher Weise ist auch Straßburg befestigt. Zur sachlichen Besprechung. a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs- landes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins deutsche Reich wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen versperren, auf denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne und zeige sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten diese Festungen, als sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den Deutschen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Franzosen den Einsall in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man wohl dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging? (Verstärkung der Befestigungen.) b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen den Franzosen wegzunehmen? Gewiß? Die Franzosen hatten es ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden. c. Was erinnert wohl noch hente in den Reichslanden an die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse und die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgenhaube und einem hellen über die Brust gekreuzten Schultertuche. Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Haus- flur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." (Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies? (Schule, Kirche, Militär, Verwaltung.) b. 3tfl: Wie es am Sonntage, am Johannisfest und bei Hochzeitsfeierlichkeiten in den elsäßifchen Dörfern zugeht.

4. Teil 3 - S. 120

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 120 — mit dem Vater lande verglichen. (Im Königreiche Sachsen kommen auf 1 qkm 255 Einwohner!) 3. die Gründe gesucht, warum Bayern so gering, Hessen, Baden, das Reichsland und Sachsen aber so dicht bevölkert sind. Hierbei wird gefunden, daß Sachsen, Baden Hessen und das Reichsland eine sehr entwickelte Industrie haben, während in Bayern größere Jndustriebezirke fehlen und Ackerbau und Viehzucht die Haupt- beschäftignng bilden. b. Ziel: Wir vergleichen das Elsaß mit Baden. Wir sinden, daß das Elsaß und Baden sehr viel Ähnlichkeit haben, denn: 1. Beide Länder haben ziemlich dieselbe Gestalt. (Schmaler Streifen.) 2. Beide Länder haben ähnliche Grenzen. (Auf der einen Seite bildet der Rhein, auf der auderen ein Waldgebirge die Grenze.) 3. Beide Länder haben eine ähnliche Bewässerung. (Beide sind von zahlreichen kleinen Gewässern durchzogen, die vom Waldgebirge herab zum Rheine rinnen.) 4. Beide Länder haben eine ganz ähnliche Bodenbeschaffenheit, denn beide liegen teils in der fruchtbaren Rheinebene, teils an den Ab- hängen und auf den Höhen des Waldgebirges. 5. Beide Länder sind sehr fruchtbar. (Getreide, Tabak, Wein, Obst, Holz.) 6. Beide Länder haben eine vorwiegend katholische Bevölke- rnng. c. Jbirl: Wir vergleichen die Städte, die wir nun kennen ge- lernt haben, untereinander und stellen die zusammen, die ein- ander ähnlich sind. Das Resultat der gemeinsamen Arbeit lautet: 1. Hauptstädte: München, Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt, Straßburg. 2. Handelsstädte: Mainz, Mannheim, Nürnberg, Augsburg, Straßbnrg. Stuttgart (Buchhandel!) 3. Industriestädte: Nürnberg, Augsburg, Pforzheim, Eßlingen, Mühlhausen, Offenbach. 4. Universitätsstädte: Tübingen, Heidelberg, Straßburg. 5. Festungsstädte: Straßburg, Metz, Mainz. 6. Durch Bauwerke berühmte Städte: München (Bavaria!) Kelheim (Befreiungshalle!), Regensburg (Walhalla!), Straßburg (Münster!).

5. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 45

1871 - Hannover : Hahn
Die Staaten des deutschen Kaiserreiches. 45 4. Donaukreis: Ulm (24), Festung. Ravensburg, Stammsitz der Welsen, wie denn Würtemberg auch die Heimat der Hohenstaufen und der Hohenzollern einschließt. §. 57. Das Großherzogthum Baden, 278 Ihm. mit 1435 T. E-, umfaßt zum 'weitaus größten Theile Ge- birgsland, die Tiefebene nimmt nur etwa V« des Ganzen ein. Ursprünglich (seit 1130) Markgrasschaft — Markgraf Ludwig (1677—1727) der bekannte Franzosen- und Türkenbesieger — ist es (1806) durch Napoleons I. Gunst erweitert und zum Großherzogthum erhoben. Den Bewohnern wird Biederkeit und ein gewerbthätiger Sinn nachgerühmt. Der Wald nimmt fast so viel Raum ein wie das Ackerland (Volksdichtigkeit). a) Mittelrheinkreis: Karlsruhe (32), Residenz, (1715) fächerartig angelegt. Rastadt (11), starke Festung. (1714, 1797-99). (Baden-) Baden (10), als Badeort im Sommer von etwa 40,000 Fremden besucht. Pforzheim (16), gewerbreich. d) Unterrheinkreis: Heidelberg (18), Universität, in lieblichster Lage. Mannheim (35). c) Oberrheinkreis: Freiburg (20) mit gothifchem Münster, kath. Universität. ä) Seekreis: Eon stanz (9), ehemals freie Reichsstadt (1415). D. Das wieder erworbene deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen. §. 58. Allgemeines. Das tieite Reichsland umfaßt den südwestl. Theil der oberrheinischen Tiefebene, die Vogefen bis zum westl. Abhang und den größeren östl. Theil der lothringischen Hochebene. — Nachdem die Bisthümer Metz, Tonl und Verdun schon 1552 in Frankreichs Besitz gekommen waren, folgte 1766 der übrige Theil des alten Herzogthums Lothringen nach. Elsaß wurde im westfälischen Frieden vom Hanse Habsburg an Frankreich abgetreten. Die Provinz war mit dem Reichthum ihres srnchtbaren Bodens und der hohen Blüthe ihres Gewerbfleißes änßerst werthvoll für Frankreich, wird uns aber eben deshalb nur um so lieber seiu. §. 59. Städte: Straßburg (84), ehemals freie Reichs- stadt, erst 1681 von Frankreich überlistet, am 27. Sept. 1870 von den Deutschen zurückerobert; Univ. und berühmter Dom, der Münster. Colmar (23), eine Stunde von der Jll in fruchtbarer Ebene, gilt als Hauptstadt des oberen Elsaß.

6. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 17

1871 - Hannover : Hahn
Besonderer Theil der politischen Geographie. 17 läßt die Schiffahrt stromaufwärts (Bergfahrt) kaum zu und hat daher an feinen Usern nur kleinere Ortschaften. Von Straßburg an mindert sich seine Heftigkeit, er wird von Schissen belebter, und zahlreiche Städte spiegeln sich in sei- nen Wellen. Daß die Mehrzahl der Städte — Mühlhausen, an Gewerbfleiß die Perle des Elsaß, Colmar, Schlett- stadt, Straßburg, Hagenau, Weißenburg — am liukeu User liegt, ist theils eine Folge des beßern Bodens auf dieser Seite, theils rührt es auch von dem Umstände her, daß grade hier die Römer ihre Städte gründeten. Römischen Ursprungs sind z. B. außer Straß bürg auch Speier, die Stadt der Kaisergräber und der Reichstage, Worms (1521) und das alte seste Mainz. Die Städte auf der rechten Seite: Freiburg, Heidelberg, die Festung Rastadt, die badische Hauptstadt Karlsruhe, Mannheim und die großherzoglich hessische Residenz Darmstadt stammen aus jüngerer Zeit. Zwar hat die oberrheinische Tiefebene zur Rechten des Flnßes ihre Sand- und Moorstrecken, aber im ganzen erfreut sie sich doch eines fruchtbaren Bodens und eines freundlichen Klimas, wovon die hier wachsenden edlen Rheinweine zeugen. Noch sind die beiden größten Nebenflüße zu erwähnen, welche der Rhein auf dieser Strecke empfängt, Neckar und Main. Der Neckar entspringt am S.-O.-Fnß des Schwarzwaldes, in nächster Nähe der Donauquelle, und muß einen weiten Umweg machen, um, durch die Zufuhr von Kocher und Jagst verstärkt, durch die Sen- knng vor dem Odenwald hindurch zum Rhein zu gelaugeu. Das Gebiet dieses Flußes bildet das Land zwischen Schwarz- und Odenwald einerseits, Frankenjura andrerseits, nordwärts bis zum Maingebiet, eine ungegliederte, einförmige Hochebene, die nur durch geringere Höhe (im Mittel 1000') und beßern Kornboden sich von der baierifchen Hochebene unterscheidet. Da sie von keiner bedeutsamen Straße durchzogen ist, gehört sie zu den einsamsten Gegenden Süddeutschlands und ent- behrt daher auch größerer Städtez Ansbach bleibt unter 15,000 Einwohnern, Hall unter 10,000, Ellw a ngen unter 5000. Den weitaus schönsten Theil des Neckarlandes bildet das Neckarthal selbst, von Tübingen an eine der lieblichsten Gegenden Deutschlands. Zwischen Obstbaumwäldern versteckt liegen reiche Dörfer, über denen sich hoch an den Bergabhängen hinauf sorgsam gepflegte Weinberge in die Höhe ziehen. Bis 2

7. Das Deutsche Reich - S. 97

1901 - Langensalza : Beyer
6. Das lothringische Stufenland. 97 Weshalb wird es als lothringisches Stufenland bezeichnet? Das lothringische Stnfenland bildet die nordwestliche Abdachung des Wasgen- Waldes. Vom Wasgeuwalde aus seukt sich die Laudschaft stufeusörmig nach Nordwesten; darum schlagen auch die Gewässer diese Richtung ein. Die südwestliche höhere Stufe ist ein Bergland. Dieses geht allmählich in ein Hügelland über. Die Landschaft wird von den Lothringern bewohnt, die einen Zweig des fränkischen Volksstammes bilden. Obwohl die Lothringer deutscher Abstammung sind, so ist doch in Deutsch-Lothringen französisches Wesen und französische Sprache weit verbreitet. Wie kommt es wohl, daß französisches Wesen und sran- zösische Sprache sich hier ausgebreitet haben? Das lothringische Stufenland liegt an der französischen Grenze; eine Berührung mit den be- nachbarten Franzosen war sehr leicht möglich. Das Land hat lange Zeit unter französischer Herrschaft gestanden; dadurch hat sich das französische Wesen und die französische Sprache hier festgesetzt. Zusammenfassung: Das lothringische Stufenland, (a) Wo es liegt, b) Woher es seinen Namen hat.) 2. Welches ist nun des Reiches stärkste Grenzwacht und inwiefern? Im lothringischen Stufenland liegt des deutschen Reiches stärkste Grenz- feste. Es ist dies das feste Metz, das an der mittleren Mosel gelegen ist. Metz ist eine Soldatenstadt. Es wird von starken Festungsmauern ein- geschlossen, und ein Kranz von kleineren Festungswerken, welche Forts genannt werden, umgeben die Stadt. In der Stadt ist eine starke Besatzung untergebracht, die von einem ganzen Armeekorps gebildet wird. (Bild und Skizze!) Sachliche Vertiefung: Wodurch wird Metz zur stärksten Grenzwacht des Reiches? Es ist von starken Festungsmauern um- geben; ein Kranz starker Forts umschließt die Stadt; eine starke Besatzung bildet die Verteidigung. Warum hat man gerade Metz so stark befestigt? Es ist sehr nahe der Grenze gelegen und soll das Land vor dem Eindringen des Feindes schützen. Durch seine Lage ans einem Hügel zwischen Mosel und Seille ist es vou der Natur zur Grenzfeste geschaffen. Es bildet den Mittelpunkt der Landschaft, von dem aus eine Verbindung nach allen Seiten hin möglich ist. Warum machte sich hier im Westeu die Anlage einer so starken Festung nötig? Das Land war früher vielfach den Über- fällen der Franzosen ausgesetzt. Das Eindringen der Franzosen war um so leichter möglich, als in Lothringen die Naturgrenze fehlt. Die starke Festung soll nun diesen Mangel beseitigen und die wichtigen Straßen, welche von Frankreich ans nach Koblenz, Mainz und Mannheim führen, schützen. Die Errichtung der starken Grenzfeste war um so mehr nötig, als die Fran- Fritzsche, Handbuch s. d. erdkundlichen Unterricht. 7

8. Das Deutsche Reich - S. 103

1901 - Langensalza : Beyer
6. Das lothringische Stufenland. 103 2. Wegen seiner Lage. Das Lothringer Stufenland ist nach Westen und Südwesten offen und daher leicht zugänglich. Nach Osten hinüber führen zahlreiche Straßen über das pässereiche und wegsame Waldgebirge der Vogesen und der Haardt. Die eine Hauptstraße führt von Metz über Saarbrücken nach Mainz, die andere pvn Metz über Saarburg und Hagenau nach Straßburg. Wer im Besitze des Lothringer Stufenlandes war. der beherrschte auch den Zugang zum Rheine. Der Besitz Lothringens brachte Frankreich große Vorteile, während Deutschland durch den Verlust Lothringens in seiner Sicherheit arg gefährdet war. Infolge seiner Gsfenheit und leichten Zugänglichkeit bildet das lothringer Stufenland die westliche (Eingangspforte des Reiches und be- herrscht so den Zugang ins Innere. 3. Inwiefern ist es nun des Reiches Grenzmark? Zur Grenzmark Deutschlands wird es durch seine Lage. Es liegt im äußersten Westen des Reichs auf der Grenze zwischen dem deutschen Rhein- und dem französischen Seinegebiet. Zwei große Völker, die in ihrem Wesen, ihren Sitten und in ihrer Sprache grundverschieden sind, treffen in dieser Land- schaft zusammen. Zwei große Gebirgssysteme berühren sich hier; denn jenseit des Lothringer Stufenlandes schließt sich an das deutsche Mittel- gebirge das französische an. Beide unterscheiden sich in ihrem Ausbau und in ihrer Außennatur wesentlich von einander. Auf der Grenze zwischen Frankreich und Deutschland gelegen, bildet das Lothringer Stufeuland des Reiches westliche Grenzmark, in welcher zwei große Gebirgssysteme, zwei große Flußgebiete und zwei große Nationen (Europas zusammentreffen. 4. Wie hat das Reich sich diese Landschaft zu sichern ver- sucht? Errichtung der starken Grenzfestung Metz mit ihren zahlreichen Forts und der kleineren Festungen Dudenhofen und Bitsch. Metz ist infolge seiner Lage zur Grenzwächterin des Reiches besonders geeignet. Es bildet den Mittelpunkt eines weitverzweigten Straßen- und Eisenbahnnetzes, welches Lothringen nach allen Richtungen hin mit den rheinischen Festungen in Ver- bindnng setzt. Von hier aus kann die Eingangspforte des Reiches bewacht und das Reich vor dem Eindringen der Feinde geschützt werden. Die starke Grenzfestung Metz hat die Aufgabe, die (Eingangspforte des Reiches zu bewachen. Ergebnis: Das Lothringer Stufenland, des deutschen Reiches Grenzmark im Westen. 1. Das Lothringer Stuseulaud bildet hinsichtlich seiner natürlichen Ver- Hältnisse ein Glied des südwestdeutschen Beckens und gehört somit zu den Landschaften des deutschen Rheingebiets. 2. Auf der Grenze zwischen Frankreich und Deutschland gelegen, bildet es des Reiches westliche Grenzmark, in welcher zwei große Gebirgs- systeme, zwei große Flußgebiete und zwei große Nationen Europas zu- sammentresfen. 3. Das Lothringer Stufenland hat Jahrhunderte hindurch den Streit- apfel zwischen Frankreich und Deutschland gebildet.

9. Das Deutsche Reich - S. 117

1901 - Langensalza : Beyer
7. Die süddeutschen Staaten. 117 aus Flachs allerlei Stoffe gesponnen und gewebt, gebleicht und gefärbt oder bedruckt. Tauseude von Arbeitern sind in den zahlreichen großen Fabriken be- schäftigt, die so viele Waren fertigstellen, daß dieselben in großen Mengen auch versandt werden können. Elfässer Kattune und Elsässer Barchente, Elsäsfer Hemdentuche und Elsässer Seidenwaren sind auch bei uns bekannt. Neben der Webwarenindustrie ist besonders die Eisenindustrie weit ver- breitet. Es giebt zwei große Bezirke, iu denen dieser Industriezweig be- sonders schwunghaft betrieben wird: der eine findet sich in Niederelsaß, der andere in Lothringen. In Niederelsaß werden Maschinen und Werkzeuge aller Art gefertigt, während in Lothringen zahlreiche Eisenhütten vorhanden sind, in denen das Eisen geschmolzen und verarbeitet wird. Außerdem haben anch die Glas- und Porzellan-, Leder- und Papier-, sowie die Eigarren- fabrikation und Holzindustrie einen großen Umfang angenommen, und auch die Weinkelterei und die Bierbrauerei sind weit verbreitet. b) Die reich sländischen Judustriestäd te: Infolgedessen sind im Reichslande auch eine ganze Anzahl von Fabrikstädten entstanden, von denen einige zu bedeutender Größe gelangt sind. Die wichtigsten dieser Industrie- städte, die zugleich Mittelpuukte der großen Judustriebezirke bilden, sind: Mülhausen, Kolmar, Schlettstadt, Gebweiler und Markirch im Oberelsaß. (Lage der einzelnen Städte angeben!) Im Unterelsaß sind zu nennen Straßburg, Hagenau, Bischweier, Weißenburg, Saargemünd, Zabern. In Lothringen bildet die Stadt Metz den Mittelpunkt der Eisenindustrie, die sich auf verschiedene Orte in der Umgegend ausgedehnt hat, so z. B. auf Diedeu- Hofen; Forbach, Saargemünd und Büsch sind die Mittelpunkte der lothringischen Porzellan-, Steingut- und Glasfabrikation, während Salzburg (Chateau Salins) und Dieuze die Mittelpuukte der Salzgewiunuug bilden. !Uannigfaltige Industriezweige und zahlreiche große und kleine Labrikorte kennzeichnen das Neichsland als den süddeutschen Industriestaat. 3. Wie konnte sich im Reichsland eine so ausgedehnte Industrie entwickeln? a) Das Reichsland Elsaß - Lothringen zeichnet sich durch eiuen großen Reichtum an Bodenschätzen aus. Westlich der Mosel enthält der Boden des Landes ausgedehnte Eisenerzlager, die reiche Ausbeute liefern. Bei Forbach und Saargemünd aber erstrecken sich die ausgebreiteten und reichen Stein- kohlenlager des Saargebietes auch aus reichsländisches Gebiet. Dieser Reich- tum an Eisenerzen und Steinkohlen hat zur Folge gehabt, daß Eisenbergbau und Eisenverhüttung, Eisengießerei und Eiseuverarbeitung in großem Umfange betrieben werden. Ferner weist das Reichsland ausgedehnte und ergiebige Lager von Lehm, Thon, Porzellanerde und Ouarzsaud auf. Dadurch konnte die Stein- gut-, Porzellan- und Glasfabrikation in verschiedenen Teilen des Landes sich entwickeln. Woher rührt aber dieser Reichtum an Bodenschätzen? Solche reiche Bodenschätze finden sich nicht überall in Süddeutschland. Das liegt an den Erdschichten, die den Boden der einzelnen Landschaften aufbauen, alfo

10. Das Deutsche Reich - S. 124

1901 - Langensalza : Beyer
124 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. Im Reichsland: Mülhausen, Gebweiler. Kolmar. Markirch. Schlett- ftnbt, Hagenau, Saargemünd, Saarburg, Forbach, Metz, Diedenhofen. In Hessen-Darmstadt: Worms, Mainz, Offenbach, Darmstadt. e) Universitätsstädte: München, Ingolstadt, Erlangen, Würzburg (in Bayern). Tübingen (Württemberg), Freiburg und Heidelberg (Baden), Straßburg (Reichsland). tl) Badeorte: Reichenhall-Berchtesgaden, Kissingen — Kannstadt, Schwäbisch-Hall, Wildbad — Baden-Baden. e) Festungsstädte: Ingolstadt, Ulm-Neu-Ulm, Kehl, Straßburg. Metz, Diedenhofen, Rastatt, Mainz. 8. Tie Zeichnung der Skizze. a) Entwerfen des Netzes. Als Maßstab dient die Entfernung von Mainz bis Gemünden. Wir müssen demnach das Netz 6 Maß breit und 31/2 Maß hoch entwerfen. b) Einzeichnen des Flußnetzes. (Am besten wird begonnen mit den beiden Hauptströmen.) c) Einzeichnen der Gebirgszüge. (Alpenketten zc.) d) Städte. e) Grenzen. Verknüpfung: Inwiefern kann Süddeutschland als eine natürliche Zwei- heit und als eine staatliche (politische) Vielheit bezeichnet werden? 1. Inwiefern ist Süddeutschland eine natürliche Zweiheit? a) Der deutsche Süden umfaßt zwei große natürliche Landschaftsgebiete, welche durch deu vou Südwest nach Nordost streichenden Jurazug vonein- ander getrennt sind. Den Südosten nimmt das deutsche Alpenvorland ein, während der Südwesten von dem großen südwestdeutschen Becken gebildet wird. b) Jede dieser beiden Landschaften weist wiederum eine Doppelseitig- feit auf. Durch die Donauthalebene wird das deutsche Alpenvorland in zwei Seitenlandschaften zerlegt, nämlich in die größere oberdeutsche (schwäbisch- bayrische) Hochfläche und in die kleinere Oberpfälzer Hochebene. Auch das südwestdeutsche Becken wird durch die tiefe Rheinebene, welche von zwei Ge- birgsreihen umrahmt wird, in zwei Seitenlandschaften zerlegt. An die öst- liche Gebirgsreihe lehnt sich das schwäbisch-sränkische Stufenland an, während au die westliche Gebirgsreihe das lothringische Stufenland sich anschließt. c) In jedem dieser beiden Landschaftsgebiete hat sich ein großes Strom- svstem entwickelt. Alle Gewässer des deutschen Alpenvorlandes sammeln sich in dem Donaustrom, der die Landschaft in west-östlicher Richtung durchfurcht. Im südwestdeutschen Becken hat der Rhein alle Gewässer der beiden Ge- birgsreihen und der sich anlehnenden Stnsenländer an sich gezogen. 6) Wie in der Gliederung so tritt auch in dem Bodenaufbau eine natürliche Zweiheit hervor. Das Alpenvorland, dessen Boden mit Kalkgeröll bedeckt ist, also aus Schwemmland besteht, wird von zwei Kalkgebirgen um-
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