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1. Geschichte der Reformation - S. 213

1834 - Leipzig : Dürr
nach Qjitfja» Adolphs Tode. 21l größten Greuel in seinen Landern mit anseheu, so wie die Franzosen in den Rheinländern, in Schwaben und Vaicrn schrecklich verheerten. Der Kaiser Ferdinand Hi. (16z7 — 2667), der ohnehin friedlicher gesinnt war, sähe sich genö- thigt, ernstlich auf Beruhigung der Völker denken, fand aber, wir schwer es sey, das Verwirrte wieder zu ordnen. Die katholische Partei schämte sich nachzugeben und die geraubten Güter zu erstatten ; dem Kaiser war es anstößig als Ober- haupt des Reichs mit den protestantischen Ständen zu unter- handeln; die Protestanten glaubten aber auch den Zeitpunkt für ihre völlige Sicherung, für welche sie so unaussprechlich viel geleistet, gelitten und aufgeopfert hatten, benutzen zu müssen. Allein auch Schweden und Frankreich wollten ihre Dienste für Deutschland von Deutschland vergolten haben und so gab cs zahllose Forderungen. Lange stritt man über den Ort der Zusammenkunft und den Rang der verschiedenen Machte.. i645 ging der eigentliche Fricdenscongreß an und i643 wurde er geschlossen. Der Friede, der hier zu Stande kam, heißt der Westphälische, vom den zwei Städten in Westphalen, Münster, wo er zwischen Deutschland und Frankreich, und Osnabrück, wo er zwischen den Deutschen selbst und mit Schweden geschlossen wurde. Er gab Deutsch- land die wichtigsten, so lange die Rcichsverfassung bestand, gültigen Reichsgcsetze. Die Protestanten, worunter man nun Lutheraner und Reformirte begriff, sollten völlige Religions- freiheit haben;, die Stifter und Güter sollten demjenigen Thcile zufallen, der sie 1624 im Besitze gehabt, doch wollte sich der Kaiser in Ansehung seiner Erbländer nicht daran binden. Frankreich bekam von der Landgraffchaft Elsaß das, was Oesterreich darin besaß; Schweden die Herzogtümer Bremen und Verden, einen Theil von Pommern und die Stadt Wismar in Mcklenburg, welche Besitzungen abcr theils in nachherigen Kriegen, theilts durch Vertauschungen von Schweden wieder getrennt worden sind; auch bekam cs fünf Millionen Thalcr Kriegskosten und das Heer ging erst t65o aus Deutschland, um den Forderungen desto mehr Nach- druck zu geben. Der Papst protestirte gegen diesen Frieden-

2. Geschichte der Reformation - S. 178

1834 - Leipzig : Dürr
178 S>it Reformauen in andern Länder». andre Große des Reichs, die besten Kräfte des Landes; das übrige Frankreich verarmte. Für die religiöse Bildung und den Unterricht des Bürger- und Bauernstandes that man fast gar nichts, die Untcrthanen erlagen unter Abgaben und wurden zu nichtigen Zwecken des Ehrgeizes in ihrer Unwissen- heit gemißbraucht. Manche Protestanten bekannten sich bloß äußerlich zur römischen Kirche; mehr als 5oo,ooo meistens fleißige, or- dentliche, fromme Menschen kamen dennoch durch die mit hauenden Schwertern verwahrten Granzcn nach Holland, in die Schweiz, nach England und Deutschland, wo sie vor- züglich in Preußen gut ausgenommen wurden. Sie brachten ansehnliche Geldsummen, und, was noch mehr Werth war, Kenntnisse und Geschicklichkeiten mit, legten Fabriken an zu Seidenarbcitcn, Hüten und dergleichen, und sie gewöhnten sich bald an die Sümpfe von Holland und an das rauhere nördliche Deutschland. Ludwig Xiv. hob endlich 1685 das auch von ihm feier- lich beschworne Edict von Nantes gänzlich auf und viele Grausamkeiten fielen noch vor, denn er wollte durch Vertil- gung der Ketzer des Namens des allerchristlichsten Königes ganz werth feyn; Beichväter, Minister, besonders der eng- herzige und grausame Louvois, spiegelten ihm vor, die Pro- testanten wären treulos, obgleich die Könige mehr als ein- mal Hülfe unv Rettung bei ihnen gegen ihre katholischen Unterlhancn gefunden hatten, so lange man ihnen die Reli- gionsfreiheit ließ. Eben dieser Ludwig riß ein Stück von Deutschland nach dem andern und zuletzt auch Straßbnrg an sich und ließ es wenigstens auf den Rath feines Ministers geschehen, daß 168.-) die Unterpfalz, eine paradiesische Gegend, mit ihren Städten, Flecken und Dörfern jämmerlich verhee- ret, auch Mannheim und Heidelberg mit abgebrannt wurde, unter dem Vorwände, daß man den Deutschen, die man eben bekriegen wollte, den Unterhalt entziehen müßte. Die armen Einwohner entflohen halb nackt; Tausende kamen um. Ludwig wähnte in seinem Alter durch einen solchen Religionseifer seine Laster und Jugendsünden wieder gut zu

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 148

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Europa Kwer wenigstens Unterhalt nach den, Elsaß, von Schlesien Beute fanden Böhmen an Unterschied Von Meklenburg Rhein trieben sich die Heere bald siegend, bald besiegt umher, schon mußten mehrere Provinzen vermieden oder in stürmischer Eile durch- schritten werden, weil sie, zu völligen Wüsten geworden, selbst dem Soldaten keine Nahrungsmittel mehr darboten. Auch der edle Bernhard von Wei mar, welcher mit französischer Hülse das ihm verheißene Elsaß erobert hatte, starb 1639 nach der allgemeinen Meinung' an Gift, welches Frankreich ihm gemischt hatte. Die Siege Torstenson's und Wrangel's 1643 und die Ein- nahme von Prag durch den schwedischen General Königsmark 1648 führten endlich den lange ersehnten Frieden herbei. Schon seit 7 Jahren hatte man davon geredet, und seit 1642 saßen Gesandte des Kaisers, der Prote- stanten und Schweden zu Osnabrück, und des Kaisers und Frankreichs zu Münster; aber das abwechselnde Kriegsglück hatte bisher die Forderungen bald gesteigert, bald gemäßigt, und erst die letzten Siege der Schweden ver- mochten Ferdinand, dem damals kein Heer mehr übrig blieb, ernstlich an den Frieden zu denken, welcher anr 24. October 1648 unterzeichnet und unter dem Namen des westphälischen bekannt ist. Wie der Krieg, so war auch dieser Friede höchst verderblich für Deutschland und nur als die traurige Frucht der äußersten Noth und gänzlichen Erschöpfung zu betrachten. Deutschland verlor dadurch für immer das herrliche Elsaß und die drei lothringischen Bisthümer Metz, Toul und Verdun, welche an Frankreich für seine arglistige Hülfe abgetreten wurden. Schlimmer als dieser Verlust war die nun als gesetzlich anerkannte Einmischung Frankreichs in die deut- schen Angelegenheiten. Auch das schwache Band der Erinnerung, welches die Schweiz noch an das Reich knüpfte, ward nun gänzlich zerrissen. Schweden erhielt als Entschädigung für seine Anstrengungen den besten Theil von Pommern, die Stadt Wismar, die ehemaligen Bisthümer Bre- men und Verden und eine bedeutende Geldsumme. Brandenburg, welchem nach alten Verträgen ganz Pommern, dessen Herzöge ausgestorben, hätte zufallen müssen, ward durch Magdeburg und Halberstadt entschädigt. Auch die Unabhängigkeit Hollands ward jetzt erst von Spanien feierlich anerkannt. Für die innere Ruhe ward insofern gesorgt, daß die völlige Freiheit der Lutheraner sowohl als der Reformirten anerkannt und ihre Rechte sowie die der Katholiken genau bestimmt wurden. Dagegen aber war auch nun das Reich mehr als je in sich zerfallen, die Kaiserwürde zu einem leeren Titel herabgesunken und das Reich, wehrlos und ohnmächtig nach außen, dem verderblichen Einfluß fremder Politik mehr als je preisgegeben. Ver- schwunden war der alte allgemeine kriegerische Sinn, und stehende Heere, den kleineren Fürsten unerschwinglich und selbst den größeren eine drückende Last, halfen auch' die letzte Spur der Freiheit unterdrücken. Seitdein herrschte in Europa, vorzüglich aber in Deutschland, jener rohe, starre und gesinnungslose Soldatensinn, welcher einen Theil des Volkes zu seelenlosen Maschinen herabwürdigt, um die größere wehrlos -und unkriegerisch ge wordene Menge ungestraft zu unterdrücken. — Dennoch war der 30-jährige Krieg, bei allem Unheil, welches er über Deutschland brachte, bis auf unsere Tage der letzte Krieg, »voran Volk und Gesinnung Theil nehmen konnten. Seitdem bis zum Jahre 1813 waren alle Kriege in Deutschland, wie

4. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 219

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vh. Deutschland. A. Staaten des Norddeutschen Bundes. 219 gespielt, und sowohl die Schönheit ihrer Natur als die Betriebsamkeit ihrer Bewohner hat für Einheimische und Fremde einen großen Reiz. Auch unter preußischer Herrschaft haben die Gebiete der Rheinprovinz einen mächtigen Aufschwung genonnnen. Fortschreitende Entwickelung ist das genommen. Zeugniß eschichte. Sie wurde bisher in zwei Provinzen, Jülich-Kleve-Berg, die nördliche, und das Großherzogthum Niederrhein, die südliche Hälfte der jetzigen Rhein- provinz, getheilt, welche nun in die fünf Regierungsbezirke Köln, Düsseldorf, Koblenz, Trier und Aachen zerfällt. Das Ganze umfaßt 486,^ □Üüf., worauf 3,359,947 *) Einw., also 6913 auf der stüm. (die dichteste Bevöl- kerung in ganz Preußen) leben, unter welchen nicht mehr als etwas über 800,000 Protestanten, über 2,463,000 Katholiken und über 35,000 Israeliten sind. Die Provinz besteht aus einer sehr großen Anzahl Gebiete ehemaliger Reichsstände, worunter die bedeutendsten sind: die Herzogthümer Jülich, Geldern, Kleve, Berg, das Fürstenthum Saarbrück, die Länder der Erzbischöfe von Trier und Köln, mehrere Reichsstifter, wie Essen und Werden, und einige freie Reichsstädte. Der Rhein und die Mosel, mit Nebenflüssen Die Nahe I 9 » 1 • r f • w w ^ bildet einen Theil der südlichen Grenze und nur die Roer verläßt die Pro- vinz, um nordwestlich der Maas zuzufließen. Die Ufer der meisten dieser Flüsse, namentlich des Rheins von Bingen bis Bonn, der Mosel und der Ahr gehören zu den schönsten und romantischsten Gegenden von Deutsch- land und werden, vorzüglich die Rheingegenden, jährlich selbst von Tau- senden stemder Reisenden, namentlich Engländern, besucht. Unterhalb Bonn bis zur holländischen Grenze verflachen sich die Ufer des Rheins, die ganze Provinz wird zur vollkommenen Ebene und geht in die Sand- und Morastgegenden der Niederlande über. Der ganze südliche Theil der- selben dagegen ist gebirgig. Auf dem rechten Ufer des Rheins herrschen bis an die Sieg die Fortsetzungen des West er Waldes und das Sieben- gebirge am Rhein, unweit Bonn, 2600' hoch. Weiter nördlich dringen Verzweigungen der westfälischen H'öhenzüge in die Provinz ein, doch erreichen sie nirgend die Ufer des Rheins. Auf der linken Seite des Rheins ziehen sich, zwischen der Nahe und der Mosel, in südwestlicher Richtung der Hundsrück, Soon-, Idar- und Hochwald, 2500' hoch, hin. 'Nordwestlich von der Mosel erfüllen die Eifel, 2400' hoch, und weiterhin die Hohe Veen, 3000' hoch, mehr Hochebene als Gebirge, das Land mit ihren unfruchtbaren. wenia bewaldeten Rücken. Sowohl die sandig südlichen und westlichen Gegenden dieser Provinz gehören zu den minder fruchtbaren; nur die mittleren Gegenden, vorzüglich das linke Ufer des Rheins, sind höchst ergiebig. Dagegen ist diese Provinz durch die In- dustrie ihrer Bewohner ausgezeichnet und die Bevölkerung dadurch in manchen Gegenden so zusammengedrängt, daß, wie z. B. im ehemalig Bergischen, 8—12,000 Menschen aus der llim. wohnen, während die Eifel und der Hundsrück nur sehr schwach bevölkert sind. Zu den Hanptproducten gehören nicht sowohl Getreide, woran es eher fehlt, als Flachs, Hanf, Taback, Oel- ihren unfnichtbaren, wenig morastigen nördlichen, als die gebirgigen *) 1867 3,452,430 Einw., Zunahme 92,483 Einw.

5. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 184

1821 - Magdeburg : Rubach
184 Fünfter Abschnitt. faltige Fabriken, als in dieser Provinz, welche theils Tücher (Kettwick, Cleve und Cöln), Lein- wand (Elberfeld), Cattun (Cramfort und Elberfeld), sehr schönen Damast (Gladbach) unv seidene Zeuge (Crefeld), theils Stahl- und Eisenwaaren (Barmen, Solingen und Rem- scheid) und Porzellan (Poppelsdorf, ein D.) liefern. In Bonn ist eine Universität; Wesel ist eine Festung. icx Die Provinz Niederrhein endlich zerfällt in die Regierungsbezirke Aachen, Coblenz und Trier. — Aachen, schon zu Carls des Gr. Zeiten eine bedeutende St., wurde,eine Zeitlang für die Hauptstadt des deutschen Reiches angesehen. Die deutschen Könige wurden hier gekrönt. Außer vielen andern Fabriken sind hier viele Nadelfa- briken und in der Nahe der Stadt warme, stark besuchte Bader. — Coblenz am Zusammenflüsse der Mosel und des Rheines, der St. und Festung Ehrenbreitenstein gegenüber, eine der schönsten deutschen Städte, war ehemals die Residenz des Erchischofes von Trier. 1688 wurde auch sie von Ludwig Xiv. Heere (s. unten) beschossen und sehr verwüstet. — Tri er, an der Mosel,- eine der älte- sten, schon vor Chr. G. erbaute St. und ehemals die Hptst. des Erzstiftes. — Wetzlar an der Lahn, eine ehemalige freye Reichsstadt, war der Sitz des von Maximilian (S. 161.) eingesetzten Reichskam- mergerichtes. Auch in dieser sehr fruchtbaren Provinz blühen Fabriken und Handel. In Aachen, Eupen, Düren und Stolberg werden Tücher gefertigt; in der zuletzt genannten, weitläufigen Stadt sind auch mehre Metall-, namentlich Messing-Fa- briken und eine Glashütte. — 2. Das Kaiserthum Oestreich. Die Grenzen desselben in Deutschland zeigt die Charte. Außer den deutschen Ländern gehören da- zu: Böhmen, Ungarn, Mähren, Gallizien, Siebenbürgen, Slavonien, Kroatien,

6. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 167

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 167 Allein er starb, ehe er sein Ziel erreicht hatte, und sein treffliches Heer schloß sich größtentheils den Franzosen an, welche den Krieg in die Länge zu ziehn und Städte und Provinzen von dem deutschen Reiche abzureißen bemüht waren. Laut aber sprachen alle deutsche Provinzen den Wunsch nach Frieden aus; und so versammelten sich denn von 164z die Gesandten der beyden Par- tkeyen in Münster und Osnabrück, um über den Frieden sich zu berathen, während der Krieg unter den schwedischen Generalen Torstenson und Banner noch fünf Jahre lang fortgeführt wurde. Erst 1648 wurde der Frieden abgeschlossen. Nach ihm wurde den Protestanten in Deutschland Reli- gionsfreyheit bewilligt. Außerdem wurde über die Länder und Provinzen entschieden, durch welche die Kriegführenden Mächte entschädigt werden sollten. Frankreich bekam einige Städte und Provinzen jenseits des Rheines, Schweden einen Theil von Pommern und 5 Millionen Thaler, der Churfürst von Brandenburg den südlichen Theil von Pom- mern, das Erzbisthum Magdeburg, als ein Herzog- thum, und die Bisthümer Halberstadt, Minden und Kamin, als Fürstenthümer. Der Churfürst von der Pfalz erhielt sein Land zurück, und da man Baiern die Churwürde nicht wieder abnehmen wollte, so errichtete man für die Pfalz die achte Chur. — Deutschland hatte durch diesen dreißigjährigen Krieg außerordentlich gelitten. Tausende waren im Kriege umgekommen, mehre noch vor Hunger und Kälte, da die Saatfelder zertreten und die Städte verödet wurden, da Seuchen und Krankheiten den Krieg und die Hungersnoth begleiteten. Ueber zwey Drit- theile der Einwohner waren umgekommen, und die noch übrig gebliebenen verwildert und entartet, da die Jugend in den traurigen Zeiten des Krieges in den Feldlagern ohne Zucht' und Unterricht aufge- wachsen war, da die Austritte des Greuels überall Rohheit erzeugt hatten. — Am langsamsten erholten

7. Mit zwey illuminirten Charten - S. 134

1789 - Hannover : Pockwitz
in Geographie. welchem 12 Kirchspiele stehen. Das Fürstenthum wurde, so wie Bremen, ehemals von einem Bischof regiert, d. i° es war ein Brsthum, wurde aber im Jahr 1648 in ein weltliches Fürstenthum verwandelt, und kam mit Bremen und dem wildeshäusischen Gebiet zugleich an unser Haus- Weil ich Euch schon einigemal daö Wort Erzbisthum und Bisthum genannt habe, so ist es billig, daß wir hier et- was st-lls stehen, damit ich Euch diese Wörter erkläre. Zn Len Zeiten, als Bremen und Verden noch katholisch waren, wurden besonders vom Kayser Carl dem Großen hier und in vielen andern Ländern eine Art geistlicher Personen, die weder Pfarrer, noch auch Mönche waren, angestellt welche für die Erziehung der Jugend zu sorgen, und Gesänge und Gebete in der Kirche zu verrichten hatten. Des letzt teren Umstandes wegen mußten sie täglich, zu gewissen Stunden in die Kirche gehen, und da in einem abgesoni denen, ihnen angewiesenen Theile der Kirche, den man Chor nannte, Gebete verrichten, welche in einer Art von Gelang bestanden. Drese Gottesverehrungen hiessenblorue, die Stunden, auch wohl Horae canoniaae gesetzliche Stunden Daher sagt man noch auf diese Stunde: die Canonici beten, oder singen Bora?:. Die Geistlichkeit eines solchen Chors hieß mit einem allgemeinen Namen Capitel. Führte nun das vornehmste Glied dieser Gesii, lichten den Trrel Bischof (Aufseher) oder gar Erzbischof (Overaufseher), so hieß die Kirche ein Dom, und diegei sellschaft der Chorsänger hieß Domeapitel; die Sänger selbst aber hiessen theils Domherren, welche von altem Adel seyn müssen, theils Chorherren (Canonici). Es besteht demnach ein Domcapttel aus einem Bischof oder auch Erzbischof, aus Domherren und aus Canonicis. Sehr oft ist ein Bischof nicht blos das Haupt des Dorm car

8. Mit zwey illuminirten Charten - S. 144

1789 - Hannover : Pockwitz
144 Geographie. Lande die Lutheraner und Neformirten, die Catholiken aber nur zu Bentheim. Die reformirten Gemeinen machen die größte Zahl aus, und haben r z Prediger. Die besten Oerr ter darin sind: Bentheim, ein großer Flecken; er ist die Residenz des Grafen — Gchüttorf, die älteste Stadt der Grafschaft, an der Vechte. Die Grafschaft Hohenstein. Dies Land liegt weder im niedersächsischen, noch im westphälischen, sondern im obersächsischen Kreise, stößt aber an den Harz. Es ist sehr gebrrgigt, hat aber doch vortrefirchen Getreidebau, schöne Viehzucht und starke Waldungen und handelt mit Getreide und Vieh. Den größten Theil der Grafschaft haben die Grafen zu Stolft berg und zu Werningerode als ein hannöverisches Lehen im Besitz; nur das Amt Ilefeld gehört unserm Hause wirkt lich. Darin liegt Ilefeld, ein ehemaliges Mönchsstift, jetzt aber eine berühmte Erziehungsr und Lehr r Anstalt, uni ter dem Namen Pädagogium, an welchem io Lehrer ste< hen. Der vor dem Kloster liegende Flecken Ilefeld ist der Sitz eines hannöverischen Beamten und eines Superintem denlen. Nun, lieben Neisegesellschafter, haben wir unser Land durchreist, und zwar mit etwas langsamen Schritten; von nun an marschiren wir geschwinder. Das Herzogthum Braunfchweig - Wolfenbüttes. In diesem Herzogthum wohnen unsere lieben Vettern und Nachbaren, die Braunschweiger. Es gehört seines Alters und seiner Vorzüge wegen unter die ersten deutschen Häuser, hat von jeher große und edle Fürsten hervorge, bracht

9. Mit zwey illuminirten Charten - S. 147

1789 - Hannover : Pockwitz
Deutschland. 147 dem meismschen und berlinischen Porcellan die besten in Europa sind. Blankenburg, eine kleine-hübsche Stadt, mit zz6 H. In der Nachbarschaft derselben ist eine merkwürdige Höle, die Baumannshöle Sie besteht aus sehr vielen Klüften, von denen man aber nur 7 betreten kann. In diesen Klüften tröpfelt beständig Tropfstein; die Tropfen bilden allerhand Figuren, und diese werden alsdann zu einer festen Steinmasse. Noch befindet sich in der Nähe der Stadt ein sehr reicher Marmorbruch. Er liefert Marmor von allen Farben, der in großer Menge geschliffen und zutssch, platten, Urnen, Rauch r Tabacksdofen rc. verarbeitet und ausgeführt wird. Das Hochstift (Bisthum) Hildesheim» Auch dies Land ist unsere Nachbarin. Der Regent desselben ist ein katholischer geistlicher Herr, und zwar ein Bischof. Eben deswegen heißt das Land ein Disthum, oder Hochstift. Es ist vor tausend Jahren vom Kayser Carl dem Großen gestiftet worden, und das Capirel ent, hält 40 Domherren und Canonicos» Der jetzige heißt Franz Egon, gebohrner Frepherr von Fürstenberg. — Das Land beträgt 40 Q. Meilen, hat 8 Städte, 4 Flecken zoo D. u. 150,000 Gr., worunter sich ein zahlreicher, sehr begüterter Adel befindet. Der Boden bringt viel Getreide, Holz und Flachs. Den letztern wissen die Einwohner vor, züglich gut zu behandeln und die Kunst, geschwinde zu spin, nen ist hier vornehmlich zu Hause. Die Flüsse Leine, Fuse, Ocker und Innerste bewässern das Land. Ob, gleich der Landesherr römischkatholisch ist, so sind doch die meisten Unterchanen lutherisch. Die bestenstädte deslan, des sind:

10. Mit zwey illuminirten Charten - S. 156

1789 - Hannover : Pockwitz
;^6 Geographie. ?lltona, eine berühmte Handelsstadt an der Elbe. Sielst hübsch und hat 20000 E., die aus Protestanten, Cathvlilen und Mennonieen bestehen, welche letzteren hier 2 Kirchen haben. Auch die Zudenschaft ist zahlreich und har 2 Synagogen. Die Stadt hat berühmte Leder, gerbereyen, viele Tabackssabriken und einige Zuckersiedei rcyen, und treibt einen ausgebreiteten Handel, welches der dicht an ihren Mauern liegenden Stadt Hamburg eben nicht sehr lieb ist, als welcher sie all to nah (allzunahe) liege, wovon der Nähme der Stadt kommen soll. Das Hochstift Lübeck. Dies ist das einzige Disrhum in der Welt, dessen Bi, schof lutherisch ist. Es liegt in Holstein und ist nur ein kleines Land: denn es besteht blos in 1 St. 1 Zl. und 36 D. Das Capitol hat 26 lutherische und 4 katholische Glie, der. Der Bischof ist ein Prinz von Holstein, und wohnt in der Stadt Eutin. Reichsstädte. Was eine deutsche Reichsstadt ist, wisset Ihr nun: sie ist eben so wohl, wie z. B. das Herzogthum Braun, schweig, oder das Disrhum Hildesheim rc. ein deutscher Staat, der kern anderes Oberhaupt hat, als den Kapser. Solcher Reichsstädte haben wir im niedersächsischen Kreise sechs, nemlrch i) i) Hamburg, an der Elbe, die hier eine Meile brric ist; eine in der ganzen Welt berühmte Handelsstadt. Sie hält r Stunden im Umfange, und hat über 100 000 Einwohner, die ausser 2000 Catholiken und Mennonrten, 4000 Reformirten und 6000 Juden, der lutherischen Kir, che
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