147
§. 142. Der westfalische Friede.
m welcher die Schweden so völlig geschlagen wurden, daß Bernhard, der
junge Eberhard von Württemberg und der Markgraf -Friedrich von
Baden über den Rhein, flohen, und Kursachs.en sich bewogen fühlte,
mit dem Kaiser den Prager Separatfrieden zu schließen, dem 1635
auch noch andere protestantische Fürsten beitraten:
4. Der schwcdisch-französisch-deutsche Kr.ieg.
§.142. Da hierauf Frankreich offen auf Schwedens Seite trat, um
Habsburgs Macht zu verringern und deutsche Lande am Rhein an sich zu
reißen, so verwandelte sich der Religionskrieg in einen Krieg der poli-
tischen Parteien 'und' Interessen.
Der schwedische Feld-marschall Bauer fiel in Sachsen ein und schlug
in der blutigen Schlacht bei Witt stock 'das sächsisch-öster-
reichische Heer, worauf Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Pom-
mern wieder in schwedische Hände fielem Auch die beiden kaiserlichen
Generale Gallas und Johann von Wxrth mußten vor den fran-
zösischen Heeren zurückweichen.
Der Tod des Kaisers Ferdinand Ii. (1637) machte dem ver-
heerenden Kriege kein Ende; sein Sohn Ferdinand Iii. setzte ihn fort.
Die Franzosen aber unterstützten Bernhard und versprachen ihm den
Breisgau als erbliches Fürstenthum. Als er aber Breisach erobert
hatte und behalten wollte, starb er plötzlich (1639) und die Franzosen
nahmen sogleich das Elsaß und den Breisgan für sich in Besitz.
Von da an war der Krieg fast nichts mehr als ein plünderndes Umher-
ziehen raubsüchtiger Söldnerschaaren, so daß das Elend Deutschlands über die
Maßen stieg und der Wunsch nach Frieden immer allgemeiner und dringen-
der wurde.
Von den schwedischen Anführern war es besonders noch der unermüdliche
Torstenson, welcher den Kaiser in die größte Noth brachte und auch Sach-
sen zu einem Ne u t ra litäts v er tr ag zwang. Auch sein Nachfolger
Wrangel und der französische Fcldmarschall Turenne bedrängten Maxi-
milian von Bayern aufs Härteste, und verwüsteten sein Land.
Endlich gediehen die seit 1644 zu Münster und Osnabrück begon-
nenen und durch Frankreichs List und Trug verzögerten Friedensnnter-
handlungen zu ihrem Schluffe und eben als der schwedische General
Königs m a r k Prag überrumpelt hatte, wurde am 24. Oktober 1648
der westfälische Friede verkündigt.
Die Hauptbedingungen desselben waren:
l) Frankreich erhielt das österreichische Elsaß, den Sundgau, Breisach
und Philippöburg, die Reichsvogtei über 10 elsäßische Städte und die Ober-
hoheit über Metz, Toul und Verdun;
10*
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TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Eberhard_von_Württemberg Johann_von_Wxrth Johann Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand_Iii Ferdinand Bernhard
148
§. 143 Die englische Rebellion.
2) Schweden erhielt (jedoch unter deutscher Hoheit) Vorpommern, einen
Theil von Hinterpommern mit Rügen und Wismar, Bremen und Verden und
5 Will. Thaler;
3) Brandenburg bekam das übrige Hinterpommern, Magdeburg,
Halberstadt, Blinden und Camin;
4) Mecklenburg die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg;
5) Hessen-Kaffel btc Abtei Hers selb und die Grafschaft Schaumburg;
6) Bayern die Oberpfalz und die Kur, müßte aber die Unterpfalz dem
Sohne Friedrichs V. zurückgeben, für den die achte Kur errichtet wurde;
7) Die Schweiz und die Niederlande wurden für unabhängig
vom Reich erklärt;
8) Die Protestanten und Reformirten erhielten die Vortheile des Pafsauer
Vertrags und des Augsburger Religionsfriedens ohne den „Vorbehalt", so wie
die vor 1724 eingezogenen Kirchengüter.
Der 30jährige Krieg hatte Deutschlands Wohlstand völlig vernichtet,
deutsche Sitte und Art schwer verletzt; der Friede schuf zwar einen auf völli-
ger Gleichstellung beider Religionsparteien beruhenden Rechtszuftaud, löste
aber auch die Einheit Deutschlands völlig, indem sämmtlichen Fürsten volle
Landeshoheit zugesprochen wurde, und — was das Schlimmste war — er gab
es noch lange dem verderblichen Einflüsse Frankreichs preis.
Die Verwüstung Deutschlands war greulich: eine Menge Städte und
Dörfer waren zerstört oder völlig verschwunden (nur in Böhmen und Mähren
z. B. über 1000); die Felder lagen unbebaut, denn die Hälfte der Einwohner
waren durch Schwert, Hunger und Seuchen umgekommen; Gewerbfleiß und
Handel gesunken und gehemmt, und auch noch nach dem Frieden durchzogen
entlassene Söldnerhaufen als Räuber das Land.
Doch hatten die Trübsale dieses Kriegs auch die wohlthätige Folge, daß
viele Gcmüther wieder tiefer in das Wort Gottes und den Schatz evangelischer
Wahrheit eingeführt wurden. Männer, wie Steph. Prätorius, Joh.
Arndt, Valerius Herberger und H e i n r i ch M ü l l e r verkündigten das
Evangelium auf praktisch-belebende Weise.
5. England unter den beiden ersten Stuarts; die englische Rebellion.
§. 143 a. Auch England wurde zu derselben Zeit voit schweren Bür-
gerkriegen beunruhigt und zerrissen.
Jakob l., der Nachfolger der Elisabeth, ein schwacher Mann, erfüllte die
Hoffnungen, welche die Katholiken auf ihn gesetzt hatten, nicht, weßhalb sie
ihn und das Parlament 1005 durch die Pulververschwörung aus dem
Wege zu räumen suchten. Sic wurde aber entdeckt und vereitelt. Doch stieg
die Unzufriedenheit beider Parteieen gleich hoch, da sich Jakob ganz seinem
unbesonnenen und hochmüthigen Günstling Buckingham hingab, der den
Hof immer tiefer in Verschwendung und Sittenlosigkeit hineinführte.
Sein Sohn und Nachfolger Karl I. (1625 — 49), dem das Volk
zuerst mit allgemeiner Achtung entgegenkam, entfremdete sich die Herzen
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs_V. Friedrichs_V. Steph Valerius_Herberger Jakob_l. Jakob Karl_I.
157
§. 145. -Der spanische Erbfolgekrieg.
Winden (1693) und beimarseille brachten ihnen.keinen Nutzen. Lud-
wig byt vergebens Frieden an; erst die beiderseitige Erschöpfung führte 1697
zum Frieden von Ryswick, in welchem Frankreich zwar die Franche-
Comte und das Elsaß mit Straßburg behielt, dafür aber nicht nur das in
diesem Krieg Eroberte, sondern auch Vieles von dem früher Gewonnenen
herausgeben mußte. °. * ' • .
Unter dem Letzter« war Lothringen, Zweibrijcken, Mömpelgard, Freiburg,
Breisach und Philippsburg, auf die jedoch Ludwig nur mit der Klausel ver-
zichtete, daß die katholische Religion überall, wo er sie unterdessen mit Ge-
walt hatte einführen lassen, bleiben müsse.
Mit diesem Frieden begann der Rückgang der Macht Frankreichs, das
von den beständigen Kriegen sehr erschöpft war und sich von seinem Könige
abzuwendcn anfieng. Doch hielt er die Zügel der Regierung noch fest in der
Hand, um jede neue Gelegenheit zu Erweiterung seiner Macht zu benützen.
10. Die Zeit des politischen Gleichgewichts (Habsburgs Minderung durch den
Verlust Spaniens).
§. 145. Eine neue Aussicht zur Befriedigung seiner Vergrößerungs- ’
sucht zeigte sich für Ludwig in Spanien, wo im Jahr 1700 Karl ll.
der letzte König aus dem spanisch-habsburgischen Hanse starb.
Auf sein Erbe machten Anspruch: 1) Ludwig Xiv., als Gemahl
der altern Schwester Karls Ii., für seinen zweiten Enkel, Philipp von
Anjou, obgleich er bei seiner Vermählung mit ihr auf die spanische
Erbschaft verzichtet hatte; 2) Kaiser Leopold als Gemahl der jüngeren
Schwester Karls Ii. für sich und nachher seinen zweiten Sohn, Erzherzog
Karl; 3) der Kurprinz von Bayern als directer Nachkomme jener
jüngern Schwester des Erblassers. Da der letztere, dem Karl Ii. die
Erbschaft zugedacht hatte, vor ihm starb, so wußte Ludwig es durch-
zusetzen, daß Karl Ii. den Philipp von Anjou zun: Erben einsetzte und
als Karl Ii. starb, so proklamirte er seinen Enkel als Philipp V. Kö-
nig von Spanien und schickte ihn mit einem Heere über die Pyrenäen.
So entstand der s p a n i s ch e E r b f o l g e k r i e g; 1701—1714
denn der Kaiser schloß mit England, Holland, Dänemark, Preußen und
Hannover die große Allianz, welcher nachher auch das deutsche Reich,
Savoyen und Portugal beitraten. Auf Frankreichs Seite aber stand der
Kurfürst Max Emanuel von Bayern und sein Bruder, Kurfürst Josef
Clemens von Köln, denen Ludwig Vergrößerung ihrer Länder zuge-
sagt hatte.
Der Krieg begann in Italien, wo der tapfere kaiserliche Feldherr,
Prinz Cugen von Savoyen, die Franzosen unter Catinat und
Villeroi schlug und aus Italien vertrieb. In den Niederlanden gewann
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Karl_ll Karl Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Karls Philipp_von
Anjou Philipp Leopold Leopold Karls Karl_Ii Karl Ludwig_es Ludwig Karl_Ii Karl Philipp_von_Anjou Philipp Karl_Ii Karl Philipp_V. Philipp_V. Max_Emanuel_von_Bayern Max Josef
Clemens_von_Köln Ludwig_Vergrößerung Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Franche- Lothringen Freiburg Breisach Philippsburg Frankreichs Habsburgs Spaniens Spanien Karls Karls Bayern Spanien England Holland Portugal Frankreichs Italien Italien Niederlanden
159
§. 146. Schweden, Polen und Rußland.
schloßen daher allein mit Ludwig den Frieden von Utrecht, 1713
nach welchem Philipp V. als König von Spanien und Indien anerkannt
wurde, jedoch mit der Bedingung, daß Frankreich und Spanien ewig
getrennt bleiben sollten. -
Karl Vi. führte den Krieg fort, verlor aber Landau und schloß nun 1714
den Frieden von Rastadt, worin er die spanischen und einen Theil
der französischen Niederlande, ferner Neapel, Mailand, Mantua und
Sardinien erhielt, die Kurfürsten von. Bayern und Köln aber wieder
in ihre Länder und Würden eingesetzt wurden. Diesep Friede wurde zu
Baden im Aargau auch auf das deutsche Reich ausgedehnt, das
Landau an Frankreich abtreten mußte, aber von ihm Freiburg, Alt-
breisach und Kehl zurückerhielt.
Ein Jahr darnach (1715) starb Ludwig Xiv., nachdem er alle seine
rechtmäßigen männlichen Nachkommen, mit Ausnahme seines 5jährigen
Urenkels, des nachmaligen Ludwigs Xv., hatte vor sich ins Grab
sinken sehen.
11. Schwedens Steigen und Sinken; Polens Verfall und Rußlands Erhebung.
146. Während dieser Kriege im Westen lag auch Schweden mit
Dänemark, Rußland und Polen im Kampfe.
Schweden war durch den westphälischen Frieden die erste nordische Macht
geworden, hatte aber theils von dem begehrlichen Adel, theils von der Will-
kühr und Verschwendung der Königin Christine, der geistvollen, aber un-
weiblichen Tochter Gustav Adolf's, viel zu leiden. Diese hatte 1644 die Re-
gierung übernommen, gab sich aber lieber wissenschaftlichen Beschäftigungen
hin und vernachlässigte die Regierungsgeschäfte. Sie verkaufte in ihrem Hang
zur Verschwendung viele Krongüter und neigte sich zur katholischen Religion,
so daß ein allgemeines Murren entstand. Da entsagte sie 1654 der Regie-
rung und übergab dieselbe ihrein Vetter Karl X. Gustav von Pfalz-
Zweibrücken, trat dann zu Innsbruck öffentlich zum Katholizismus über und
lebte noch lange in Rom im Umgang mit Männern der Wissenschaft.
Karl X. machte sich durch einen Krieg mit dem Polenkönig Johann
Casimir Schweden gefürchtet, und gewann von Dänemark mehrere In-
seln und einen Theil von Norwegen. Sein Nachfolger Karl Xi. erhielt
Schweden in gleichem Umfang, demüthigte den anmaßenden Adel, hob
Handel und Gewerbe und brachte sein Land zu größer Blüthe.
Sein Sohn Karl Xii. war bei des Vaters Tod noch minderjährig,
und so schien sich seinen Feinden eine Gelegenheit zu bieten, Schwedens
Macht wieder zu brechen. Dies versuchte zuerst Rußland.
Nußland war vom Jahr 1598 an, wo der Mannsstamm Ru-
ricks erlosch, durch Thronstreitigkeiten in große Verwirrung gestürzt
worden, bis mit der Erwählung Michaels Iii.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Philipp_V. Philipp_V. Karl_Vi Karl Diesep Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Ludwigs_Xv. Ludwigs_Xv. Christine Gustav_Adolf's Gustav Karl_X Karl Gustav_von_Pfalz- Gustav Karl_X Karl Johann
Casimir_Schweden Johann Karl_Xi Karl Karl_Xii Karl Schwedens
Extrahierte Ortsnamen: Polen Utrecht Spanien Indien Frankreich Spanien Landau Niederlande Neapel Mailand Mantua Sardinien Baden Landau Frankreich Freiburg Kehl Schwedens Schweden Polen Rom Norwegen Schweden Michaels
— 65
Besuche im Hunnenlande folgen, finden dort mit allen ihren Mannen den Tod. Hagen, durch Dietrich von Bern besiegt, wird von Kriemhilde selber getötet, worauf sie durch Meister Hildebrands Schwert den Todesstreich empfängt. — b. Die Gudrun enthält Nordfeefagen, welche von fahrenden Sängern nach Oberdeutfchland gebracht und in Steiermark aufgezeichnet wurden. — König Hettel von Hegelingen (d. h. der Nordfriefen) entführt mit Hülfe feiner Helden Hilde, die Tochter des Königs Hagen von Irland, und erhält sie dann zum Weibe. Ihnen blühen zwer liebliche Kinder auf, Ort Win und Gudrun. Um Gudrun werben vergeblich Siegfried von Moreland, Hartmut von der Normandie und Herwig aus Niederland; aber letzterer belagert Hettels Burg, und wegen feiner Tapferkeit wird ihm Gudrun verlobt. Siegfried und Hartmut fallen ihm deshalb ins Land; als Hettel ihm zu Hülfe zieht, wird Gudrun von Hartmut entführt. Obwohl von den Gegnern auf dem Wülpenfande angegriffen, entkommt er doch nach der Normandie. Hier muß die treue Gudrun maßlose Mißhandlungen erdulden, bis Herwig und Ortwin sie zurückerkämpfen. Heimgekehrt wird Gudrun Herwigs und Ortrun, Hartmuts Schwester, Ortwins Gattin. — Diese und andere Heldengedichte sind in der mittelhochdeutschen Sprache abgefaßt, die um 1300 in die neuhochdeutsche überging.
t §. 110. Die deutschen Reichsstände. Die alten großen Herzogtümer waren in kleinere Gebiete zerfallen; aber die Fürsten hatten beinahe völlige Selbständigkeit erlangt. Das Recht, den Kaiser zu wählen (küren), ging auf die 6 angesehensten über, die daher den Namen Kurfürsten führten. Dies waren 3 geistliche: die Erzbifchöfe von Mainz, Trier und Köln, und 3 weltliche: Pfalz (zu beiden Seiten des Rheins, Hptst. Heidelberg), Böhmen und Sachsen (Hptst. Wittenberg). Neben ihnen gab es über 100 Herzöge, Mark-, Land-, Pfalz-, und gefürstete Grafen und zahlreiche reichsfreie Ritter, ferner über 100 Erzbischöfe, Bischöfe, Reichsäbte und Ordensherren und etwa 60 reichsfreie Städte. Freie ländliche Gemeinden gab es nur noch in den 7 friesischen Seelanden. Wie die Kaiser nach und nach alle Macht an diese Reichsstände verloren, so wurden die Fürsten wiederum durch ihre Landstände (Adel, Geistlichkeit und Städte) beschränkt. So zersplitterte sich die Macht des Reichs, und das Fehde- und Faustrecht zerstörte überall die Ordnung und Sicherheit.
E. Kaiser aus verschiedenen Häusern. Zersplitterung des Reichs. Emporwachsen der Fürstenhäuser. 1273—1438.
§. 111. 1) Rudolf von Habsburg. a. Rudolf, Gras von Habs-1273 bürg im Aargau und Landgraf im Elsaß, war ein frommer, redlicher und wohlwollender Mann, im Kriege mutig und voll sinnreicher Anschläge, in feiner Lebensweise sehr einfach und dabei heiteren Gemütes. Er erhielt die Nachricht von feiner Wahl (Frankfurt), als er die Stadt Basel belagerte. Nachdem er zu Aachen die Krone empfangen und auf das Kruzifix sich hatte huldigen lassen, hielt er den Königsritt. Die Fürsten gewann er durch Milde und Klugheit, das Volk durch strenge Gerechtigkeit, Biederkeit
Backhaus, Leitfaden der Geschichte. 5. Aufl. 5
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
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— 83 —
ausgezeichneten Feldherren geführt wurde (Türenne, (Sonde, Luxemburg), und durch eine starke Flotte hoffte er Frankreichs Grenzen zu erweitern und die umliegenden Staaten von sich abhängig zu machen.
b. Zuerst griff er die spanischen Niederlande an; weil diese aber von Holland, England und Schweden Hülfe empfingen, so mußte er sich mit einem Grenzstriche begnügen (Friede zu Aachen 1668). — In dem Rachekriege gegen 1668 Holland (1672—78) hatte er sich vorher den Beistand Englands, Schwedens,
Kölns und Münsters, die Freundschaft Österreichs, Hannovers und anderer dent-schen Staaten erkauft. Todesmutig kämpften die Holländer unter Wilhelm Iii. von Oranien und den Admiralen Michael de Rniter und van Tromp.
— Brandenburgs großer Kurfürst Friedrich Wilhelm zog ihnen mit 20000 Mann zu Hülfe, ward aber durch beit Kaiser gehindert, den Rhein zu überschreiten.
Als dann auch das deutsche Reich und Spanien am Kriege gegen Frankreich teilnahmen, fielen Ludwigs Bundesgenossen, die Schweden, in Brandenburg ein; der Kurfürst aber schlug sie bei Fehrbellin (1675) und jagte sie bis über die ostpreußische Grenze. Am Rheine kämpften die deutschen Heere unglücklich; die ganze Pfalz ward von den Franzosen in Asche gelegt. Im Frieden von Nym- i67s wegen (Holland) erhielt Ludwig von Spanien die Freigrafschaft Burgund und eine Anzahl belgischer Grenzorte, von Deutschland die 10 kleinen Reichsstädte im Elsaß (§. 139) und die wichtige Festung Freiburg in Baden.
c. Mitten im Frieden besetzte Ludwig Xiv. eine Reihe deutscher Orte, die er sich durch seine s. g. Reunionskammern (Wiedervereinigungs-Gerichte) hatte zusprechen lassen; ohne Schwertstreich fiel, vom Reiche schmählich verlassen, selbst die Vormauer des Oberrheins, Straßburg, in seine Hand. 1681 Er reizte darnach die Dänen und Türken zum Kriege; aber jene wies der große Kursürst zur Ruhe, und diese erlitten, 200 000 Mann stark, vor den Mauern Wiens 1683 durch Herzog Karl v. Lothringen und König Johann Sobiesky v. P-olen eine furchtbare Niederlage. (Stahremberg).
ä. In dem großen Kriege gegen Deutschland und Holland (1688—97) fand Ludwig an dem Führer der Holländer, Wilhelm von Oranien, der 1688 auf den englischen Thron gerufen war, einen weitschauenden und unbeugsamen Gegner. Kaiser und Reich, später auch Spanien, Savoyen und Dänemark traten in den Kamps gegen den großen Länderräuber. Um sich gegen die deutschen Heere zu schützen, ließ Ludwig abermals die Pfalz und fast alles linksrheinische Land bis über Köln hinaus niederbrennen und die hungernden Einwohner in die fchneebebeckteit Felder hinaustreiben. Durch seine großen Felbherrn blieb er schließlich Sieger und behielt im Frieden zu Ryswik (Haag) das ganze Elsaß ic9? (3. Raub).
t §♦ 141. a. Der spanische Erbfolgekrieg (1701—14). Diesen unternahm Ludwig Xiv., um seinem Enkel Philipp die spanische Krone zu verschaffen, aus welche Kaiser Leopold I. für seinen jüngern Sohn Karl Anspruch machte. England, Holland, Savoyen, später auch das deutsche Reich und Preußen verbanden sich mit dem Kaiser, Bayern und Köln dagegen mit Frankreich. Des Kaisers Feldherr war Prinz Eugen „der edle Ritter", der bereits im Türkenkriege sich hohen Ruhm erworben hatte, tochon früh dem toolbatenftanbe leidenschaftlich zugethan, aber von Ludwig zurückgewiesen, war er in kaiserliche Dienste getreten und hatte 1697 bei Zentha a. d. Theiß das türkische Heer vernichtet. Jetzt bahnte er sich einen Weg über die Alpen, schlug die Franzosen aus Italien hinaus und siegte dann in Verbindung mit dem großen englischen Feldherrn
6*
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Michael_de_Rniter Tromp Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwigs_Bundesgenossen Ludwigs Ludwig_von_Spanien Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Karl_v Karl Johann_Sobiesky Johann Ludwig Ludwig Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Philipp Philipp Leopold_I. Leopold_I. Karl_Anspruch Karl Eugen_„der Eugen Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Luxemburg Frankreichs Holland England Schweden Aachen Holland Englands Schwedens Hannovers Brandenburgs Rhein Spanien Frankreich Schweden Brandenburg Fehrbellin Rheine Holland Burgund Deutschland Elsaß Freiburg Baden Straßburg Wiens Lothringen Stahremberg Deutschland Holland Spanien England Holland Bayern Frankreich Zentha Italien
— 93 —
Schweiz in Republiken umgewandelt und von Frankreich abhängig gemacht, vorn deutschen Reiche aber die Abtretung des linken Rheinufers gefordert.
— b. 1798 segelte Bonaparte nach Ägypten. Er eroberte Malta, erstürmte Alexandrien und siegte bei den Pyramiden über die Mameluken (kaukasische Sklaven-Soldaten); dagegen wurde die französische Flotte durch den englischen Seehelden Nelson bei Abukir (öftl. von Alexandrien) vernichtet. Bonaparte drang 179z nach Palästina vor und schlug das türkische Heer am Berge Tabor, kehrte aber bald darauf nach Frankreich zurück. — c. Unterdessen hatten England, Rußland, Österreich, Neapel und die Türkei das zweite große Bündnis gegen Frankreich geschlossen (1798). Erzherzog Karl warf die französischen Heere über den Rhein zurück; der russische General Suwarow siegte in Italien, wurde dann aber bei Zürich geschlagen und von dem launenhaften Kaiser Paul mit seinen Truppen zurückgerufen.
§. 156. Napoleon Bonaparte als Konsul, + a. 1799 stürzte 1799 Bonaparte das Direktorium und ließ sich zum ersten Konsul ernennen.
Er ging mit einem neugeschaffenen Heere über bett großen St. Bernhard nach Italien und errang bei Marengo einen vollständigen Sieg über 1800 die Österreicher. Moreau drang zu gleicher Zeit in Süddeutschland vor und schlug den Erzherzog Johann bei Hohenlinden (östl. von München).
Im Frieden zu Lüneville trat Deutschland das ganze linke Rheinufer isoi an Frankreich ab. (Da England den Krieg wieder aufnahm, so ließ Napoleon 1803 Hannover besetzen und mit einer Kriegssteuer von 20 Mill. Franken belegen). — b. Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Am 2. Dezb. 1804 1804 ließ sich Napoleon vom Papste zu Paris salben und setzte sich die Kaiserkrone auf. Um seiner Macht Schranken zu ziehen, schloß England mit Österreich, Rußland, Schweden und Neapel das 3. große Bündnis (1 *05). 1805 Über die französisch-spanische Flotte erkämpfte Nelson bei Trafalgar (südl. von Cadix) sterbend einen glänzenden Sieg; Napoleon aber nahm den österreichischen General Mack in Ulm gefangen und überwand das große österreichisch-russische Heer in der blutigen Dreikaiserschlacht von Austerlitz (östl. von Brünn; Franz Ii. v. Österreich, Alexander l. v. Rußland). Im Frieden von Preßburg trat Kaiser Franz Venetien an das Königreich Italien und Tirol an Bayern ab. Dann ernannte Napoleon seinen Bruder Joseph zum Könige von Neapel, seinen Bruder Ludwig zum Könige von Holland, seinen Stiefsohn Eugen zum Vicekönige von Oberitalien.
§. 157. Die Auflösung des deutschen Reiches.
a- 3m Frieden von Lüneville war das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten und zugleich festgesetzt worden, daß die weltlichen deutschen Fürsten durch geistliche Gebiete entschädigt werden sollten. Der deutsche Reichstag zu Regensburg bestimmte daher 1803 Folgendes: Österreich erhielt die Bistümer Trient und Brixen und für den verwandten Großherzog von Toskana das Bistum Salzburg; dafür trat es an den entthronten Herzog von Modena den Breisgau, das jetzige südliche Baden, ab. Preußen empfing die Bistümer Münster, Paderborn, Hildesheim, ferner das Eichsfeld, Erfurt, Nardhausen, Mühlhausen und Goslar; Bayern: die Bistümer Würzburg, Bamberg, Freisingen, Augsburg, Passau und eine Reihe Reichsstädte; Württemberg: Klostergüter und Reichsstädte; Bade«: Konstanz, Heidelberg und Mannheim; Havno ver: Osnabrück. — Von den geistlichen Fürsten blieb nur der Kurfürst von Mainz, dem Regensburg zum Wohnsitz angewiesen wurde. Napoleons Schwager Mürat wurde Großherzog von Berg (am Niederrhein). Baden, Württem-
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Nelson Karl Karl Suwarow Paul Napoleon Bernhard Marengo Johann Napoleon Napoleon_I. Dezb Napoleon Cadix Napoleon Franz_Ii Franz Alexander_l Alexander Franz_Venetien Franz Napoleon Joseph Ludwig Ludwig Eugen Eugen Napoleons_Schwager_Mürat Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rheinufers Malta Palästina Tabor Frankreich England Neapel Frankreich Rhein Italien Italien Deutschland Frankreich England England Schweden Neapel Ulm Italien Bayern Neapel Holland Oberitalien Frankreich Brixen Toskana Bistum_Salzburg Modena Baden Paderborn Hildesheim Erfurt Nardhausen Bamberg Augsburg Württemberg Heidelberg Mannheim Mainz Niederrhein Baden
— 82 —
das schwedisch-deutsche Heer unter Horn und Bernhard von Weimar bei Nördlingen, worauf Sachsen und Brandenburg mit dem Kaiser Frieden schloffen (1635).
d. Schwedisch französischer Krieg (1635—48). Um Österreich zu demütigen und deutsche Gebiete an sich zu reißen, gewährte Frankreich den Protestanten Hülse. Da entschloß sich Bernhard von Weimar, am Oberrhein sich ein Gebiet ;u erkämpfen und dadurch die westliche Grenze zu sichern. Aber nachdem er die Österreicher und Bayern bei Rheinfelden (Schweizergrenze) geschlagen und das feste Breisach erobert hatte, starb er plötzlich an Gift, und seine Regimenter ließen sich durch französisches Geld erkaufen. — Die Schweden erkämpften besonders uifter dem gichtkranken, schnellen Torstensohn neue Siege (1643 bei Leipzig); dagegen siegten die kaiserlichen Feldherren über die Franzosen bei Mergentheim (Württemberg, 1645). Endlich ermattete die Kraft Österreichs^ und als die Franzosen unter bayrischer Hülfe ihrer Beute sicher waren, wurde zu Münster und Osnabrück der Friede unterzeichnet.
1648 t §• 139. 1) Der westfälische Friede setzte fest: a. Die katholischen und evangelischen Reichsstände erhielten gleiche Rechte, b. Die deutschen Fürsten empfingen volle Macht, über Gut und Leben und die Religion ihrer Unterthanen zu verfügen und mit allen auswärtigen Mächten Bündnisse zu schließen, e. An Frankreich wurden Metz, Toul und Verdün, das Elsaß (außer Straßburg und 10 kleineren Reichsstädten) und die Rheinfestungen Philippsburg und Breisach abgetreten; an Schweden Vorpommern, die Stadt Wismar und die Bistümer Bremen und Verden.. d. Die Schweiz und die Niederlande wurden ausdrücklich aus dem Reichsverbande entlassen, e. Brandenburg empfing Hinterpommern und die Bistümer Magdeburg, Halberstadt und Minden, f. Der Sohn Friedrichs V. von der Pfalz erhielt die an beiden Seiten des Rheins-gelegenen väterlichen Besitzungen mit der Kurwürde, mußte aber die am Böhmerwalde liegende Oberpfalz an Bayern abtreten, das auch im Besitz der Kurwürde blieb. g. Frankreich und Schweden wurden als Bürgen der fast zerrissenen Reichsverfassung anerkannt. — 2) Zustand Deutsch-lands. Der Krieg hatte 2/3 der Bewohner hinweggerafft; unzählige Drtr waren verödet, Dörfer und Städte verarmt, der Glanz des Adels verschwunden, Kunst und Wiffenschaft vernichtet. 200 Jahre dauerte es, bis Deutschland seinen früheren Wohlstand wieder erlangte. — Die Heere waren völlig verwildert (Kürassiere, Dragoner, Musketiere mit Brustharnisch und Muskete, Arkebusiere oder Scharfschützen); an 40000 Kämpfer schloß sich ein Troß von Weibern, Kindern, Knechten und Marketendern bis zu 180 000 M. — Die Bildung stand so tief, daß Hexenprozesse und die Anwendung der Folter ganz allgemein waren. Indes die Wissenschaften erwachten wieder, Fürsten und Städte gründeten neue Schulen, und die religiöse Duldung schlug Wurzel in den Gemütern.
t §. 140. Ludwigs Xiv. Raubkriege, a. Während der dreißigjährige Krieg die Macht des deutschen Kaisers noch mehr schwächte, war die königliche Macht in Frankreich immer größer geworden (besonders durch die beiden staatsklugen Kardinäle Richelieu f 1643 und Mazarin 11661); Ludwig Xiv. führte dann die unbeschränkte Selbstherrschaft ein (alsolute Monarchie. „Der Staat bin ich"!) Durch ein gewaltiges Heer, das von
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über die Schweden bei Nördlingen in Schwaben. Die Übermacht der Schweden war jetzt gebrochen. Die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen schlossen mit dem Kaiser den Frieden von Prag 1635; das Restitutionsedikt wurde auf vierzig Jahre aufgehoben. Erschöpft traten viele protestantische Reichsstände dem Frieden bei, und die Kriegsflamme schien dem Erlöschen nahe zu sein.
Der Zchwedisch-Zranzöfische Krieg und der Znede.
§ 197, Kriegerische Ereignisse. Unter nichtigen Vorwänden erklärte jetzt Frankreich, wo der Kardinal Richelieu erster Minister war, dem Kaiser den Krieg und verband sich offen mit den Schweden. Man hatte es in Paris auf das Elsaß abgesehen. Auch der Herzog von Weimar suchte sich hier festzusetzen. Er schlug die Kaiserlichen aus dem Lande und eroberte die Festung Breisach. Aber ein rascher Tod raffte ihn dahin, und feine Truppen traten in französischen Sold. Immer mehr entartete der Krieg zu planlosen Raub- und Plünderungszügen. Der schwedische General Torstenson, der gichtbrüchig in einer Sänfte feinem Heere voranzog, drang wiederholt bis tief in die österreichischen Erblande ein und bedrohte sogar den 1637-1657 neuen Kaiser Ferdinand Iii. in seiner Hauptstadt Wien. Eben hatte ein anderer Schwedenführer, der Graf Königsmark, die Stadt Prag überfallen, da verkündeten die Glocken in Westfalen den Menschen das Ende des großen Völkerstreites.
§ 198. Der Westfälische Friede. Nach jahrelangen Verhand-1 Q *unqen kam am 24. Oktober 1648 der Friede in den alten 1041:0 Bischofsstädten Münster und Osnabrück zustande?)
100 000 qkm wurden vom Reiche losgerissen. Frankreich erhielt beinahe das ganze Elsaß, Schweden Vorpommern mit Stettin und der Odermündung, das Erzbistum Bremen (ohne die Stadt) und das Bistum Verden. Beide Staaten waren als Bürgen des Friedens fortan die Herren im Reiche. Die Niederlande und die Schweiz wurden als unabhängig ausgerufen.
Brandenburg bekam Hinterpommern und als Entschädigung für das ihm ebenfalls zustehende Vorpommern die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg, sowie die Bistümer Halberstadt, Minden und Kamin. Bayern blieb im Besitze der Kurwürde; für den Sohn des Winterkönigs fchus man eine achte Kurwürde.
Die Reformierten sollten den Katholiken und Lutheranern gleichberechtigt fein; jede Partei sollte an Kirchengut behalten, was
!) Gedichte: Schiller, „Friede." Gerhardt, „Zum Friedensschlüsse 1648." Huch, „Friede." Lingg, „Der Westfälische Friede".
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Extrahierte Personennamen: Richelieu Ferdinand_Iii Ferdinand Schiller Gerhardt Lingg
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