16
und Burbach ausgenommen) über das Fürstenthum Hadamar,
über die Herrschaften Westerburg, Schadeck und Bilstein, und
den auf dem rechten Ufer der Lahn gelegenen Theil der eigentlich
sogenannten Herrschaft Runkel zugewiesen. Der übrige Theil
der Nassau-Oranienschen Erblande wurde dem Herzog vonnassarl-
Usingen und dem Fürsten von Nassau-Weilburg übertragen. Zur
Verbindung des Herzogthums Kleve mit den Besitzungen an der
Nordseite wurde dem Großherzog durch die Staaten des Fürsten
von Salm eine Straße eingeräumt und die innerhalb des neuen
Gebiets eingeschlossenen ritterschaftlichen Güter mit voller Lan-
dcshoheit in Besitz genommen. Dem noch bestehenden Vertrage
von 1796 und 1801 ungeachtet, wurde die Demarkationslinie
gegen Preußen überschritten und die Stifter Essen, Werden
und Elten durch militairische Besetzung dem preußischen Staate
entzogen und durch eine Bekanntmachung vom 4. Nov. 1806
die Besitzergreifung urkundlich vollendet, jedoch spater dem Groß-
herzog vertragsmäßig überwiesen; und zwar in Folge des Tilsiter
Friedens vom 9. Juli 1807, nach welchem auch die Stadt Dort-
mund und der königl. preuß. Antheil an Lippstadt, der im Jahre
1803 an Preußen gekommene Theil des Hochstiftes Münster, die
Grafschaften Lingen und Tecklenburg und die Suverainitätsrechte
über die Grafschaft Limburg und die Herrschaft Rheda dem
Großherzogthum Berg zugegeben wurden. Durch die am 15.
Juli 1808 erfolgte Beförderung des Großherzogs Joachim zum
König von Neapel ging das Großherzogthum an Frankreich
über und wurde am 31. Juli 1808 durch die kaiserlichen Com-
missäre Beugnot und Belleisle in Besitz genommen und die Un-
terthanen ihres Eides am 17. August 1808 von Joachim ent-
bunden. Das Land wurde jetzt im Namen Napoleons und für
dessen Rechnung verwaltet, durch das im kaiserlichen Pallaste der
Tuillerien vom 3. März 1809 erlassene kaiserliche Decret aber an
Louis Napoleon, Sohn des Königs von Holland, übertragen,
während dessen Minderjährigkeit der Kaiser sich die vormund-
schaftliche Verwaltung vorbehielt. Während der Verwaltung am
Ende des Jahres 1810 trennte Napoleon den größten Theil des
Fürstenthums Münster mit den Gebieten von Tecklenburg, Lin-
gen, Steinfurt, Bentheim, Horstmar und Rhema-Wolbeck von
dem Großherzogthum Berg und vereinigte solche mit Frankreich
(dem Lippe-Departement). Dagegen vereinigteer am 29. Jan.
1811 das Best oder die Grafschaft Recklinghausen und den süd-
lichen Theil des Gebiets von Dülmen, zwischen der Lippe und
Stever gelegen, mit dem Großherzogthum Berg. Dasselbe sollte
für seine Verluste durch eine Anweisung auf die Erträge des
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre]]
Extrahierte Personennamen: Runkel Joachim August Joachim_ent- Napoleons März Louis_Napoleon Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Burbach Westerburg Bilstein Usingen Nassau-Weilburg Lippstadt Lingen Tecklenburg Neapel Frankreich Napoleons Holland Tecklenburg Steinfurt Bentheim Großherzogthum_Berg Frankreich Großherzogthum_Berg
50
kaiserliche Schloß, dessen Ruinen noch sichtbar sind, dicht am Rhein
erbaut. 1214 erstürmte Adolph von Berg die Stadt und befreite hier
den von den Kölnern gefangenen Bischof Otto von Münster. 1293
verpfändete Kaiser Adolph für 6000 Mark dieselbe dem kölni-
schen Bischof Siegfried, welchem sie später wieder genommen
wurde 1306 wurde sie von Albrecht I. auf's neue an den Gra-
fen Gerhard von Jülich verpfändet, und die Pfandschaft am 16.
Aug. 1336 vom Kaiser Karl Iv. bestätigt. Im 1.1368 erhielt der
Pfalzgraf die Stadt; später bekam sie Kaiser Ruprecht vom Grafen
Wilhelm von Jülich für 57,5981/2 Gulden in Afterpfand, der sol-
ches 1399 seiner Tochter Manne, dem Herzoge Adolph von
Kleve übertrug; durch dessen Bruder Gerhard, der es 1412
erhalten hatte, kam die Stadt, das Schloß und der Zoll zu
Kaiserswerth 1424 wieder an das Erzstift Köln. Hierüber ent-
stand ein langer Rechtsstreit, der endlich am 15. Mai 1762 vom
Reichskammergericht dahin entschieden wurde, daß Kurfürst Karl
Theodor 1768 das Pfand einlöste, und die Stadt zum Herzog-
thum Jülich brachte. Im I. 1583, im Truchsessischen Kriege,
wurde sie im Namen des Domkapitels von Friedrich von Sach-
sen besetzt. 1689 wurden die in der Stadt liegenden Franzosen
von dem Kurfürsten von Brandenburg (später König von
Preußen, Friedrich I.) belagert, der dieselben daraus vertrieb
und die Stadt einnahm. 1702 den 15. April wurde hier der
holländische Feldmarschall, Fürst von Nassau-Saarbrücken, als
er sie mit Sturm einnehmen wollte, von dem franz Äschen
Feldmarschall Blainville-Colbert geschlagen und die Festungs-
werke, in Folge dieser Belagerung, geschleift. 1741 bezogen
die Franzosen, unter dem Marschall Maillebois, an der
Stadt ein Lager, um den Kurfürsten von Hanover, König
Georg Ii. von England, zu bedrohen. Am 26 Mai 1758 ver-
trieb Major Scheiter mit seinem Freicorps Hierselbst die Fran-
zosen. 1802 wurde sie dem Großherzogthum Berg einver-
leibt. Kaiserswerth hat eine katholische Pfarrkirche, eine evange-
lische Kirche, die 1778 erbaut wurde, 1 Centrat-Kloster, eine
seit Oktb. 1836 vom evangelischen Pfarrer Fliedner gegründete
Diakonissen-Anstalt, eine Ausbildungsanstalt für Lehrerinnen und
ein Asyl für entlassene weibliche katholische Gefangene; 1 Woll-
spinnerei, Tabaksfabriken, Töpfereien, Schifffahrt und jährlich
3 Märkte.
In der Bürgermeisterei liegen die Dörfer: Böckum mit
360einw.; Einbrungen mit 160; Wittlaer mit 118 und
einer katholischen Pfarrkirche; Zeppenheim mit 140 Einw.;
Calcum, Kirchdorf mit 490 Einw.; Lohausen mit 260
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Adolph_von_Berg Otto_von_Münster Otto Adolph Siegfried Siegfried Albrecht_I. Karl_Iv Karl Wilhelm Adolph_von
Kleve Karl
Theodor Karl Friedrich_von_Sach- Friedrich Friedrich_I.) Friedrich_I. franz_Äschen
Feldmarschall_Blainville-Colbert Marschall_Maillebois Georg_Ii Fliedner
37
druckeret, in der er reformatorische Schriften zu Tage förderte,
und legte an der Wupper eine Papiermühle, die erste im Ber-
gischen, an, auf welcher von den Anhängern der Reformation ge-
predigt wurde. 1655 erwarb die luth. Gem. ein Haus, in
welchem sie Gottesdienst hielt. Von 1614 bis zum westfälischen
Frieden 1648 wurden die Evangelischen in der Ausübung des
Gottesdienstes gestört, und in der Stadt war aller Wohlstand
verschwunden. 1614, 15, 22 und 1624 war sie von spanischen
Truppen besetzt. Am 14. Dezbr. 1629 wurde die kaiserliche
Besatzung von den Holländern verjagt. Die Kaiserlichen erschie-
nen aber den 3. März 1630 wieder vor der Stadt, erstiegen
den sie umgebenden Wall und führten einige Einwohner als
Geißeln mit sich nach Mülheim. Am 25. Oktober 1633 bemäch-
tigten sich ihrer die Hessen, 1634 ängstigte sie der kaiserliche
Anführer Graf von Fürstenberg, und 1642 wurde sie von den
Kaiserlichen geplündert. Im 7jährigen Kriege litt sie viel, und
1757 zogen Franzosen, den 6. Juni 1759 und im Oktober 1760
Preußen in dieselbe ein, die sie theilwcise plünderten. Störender
als jener Krieg wirkte der franz. Revolutionskrieg (1792 —180 l)
auf die Stadt und ihre Fabriken ein. Der Aufenthalt der franz.
Generäle Lefebvre, Macdonald, Ney, Soult, Bernadetten, m. ai
kostete der Stadt sehr viel, und als 1794 das linke Rheinufer
von den Franzosen besetzt par, entstand eine große Theurung,
die durch die Hemmung der Fabriken um so furchtbarer wurde.
In deren Folge und durch das tadclhafte Benehmen des Amts-
Verwalters I. H. Reinhards brach ein Aufstand der Arbeiter
aus, die 1795 am 8. Dezember sein Wohnhaus der Erde
gleich machten. 1806 wurde durch den franz. Finanzminister
Agar das dem Maltheserorden gehörende hicrselbst liegende Haus
sammt seinen Ländereien an verschiedene Private verkauft. Am
23. Jan. 1813 entstand hier ein Aufstand der Militairpflichti-
gen.*) Als im Nov. desselben I. die Franzosen diese Rheinseite
räumen mußten, ließ der General Rigault die Stadt, von Elber-
feld aus, durch den hierher gesandten Eskadronschef Zalachi
in der Nacht vom 6. auf den 7. Nov. noch zum Abschiede ängsti-
gen; worauf am 10. Nov. die ersten Kosacken erschienen. Am
13. Aug. 1832 wurde durch einen Gewittersturm der Thurm
der größern ev. Kirche zerstört; nachdem derselbe- theilweise
wieder aufgebaut war, wurde er abermals am 29. Nov. 1836
durch einen heftigen Windsturm niedergestürzt. Die Stadt, 714
F. über der Meeressiäche gelegen, ist eine der gewerbreichsten
*) Siehe S. 17.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
105
jetzige Form; die Spitze wurde 1651 vom Blitze zerschlagen.
1591 wurde ein Jesuitenkollegium errichtet, und den Vätern das
Gymn. übertragen, die 1614 ein neues Klostergebäude bezogen
und den Reformirten das alte Gymn. zur Errichtung einer hö-
hern Schulanstalt überließen. Den 21. Juli 1773 wurde der
Jesuitenorden aufgehoben, und das Gymn. ging an das Kreuz-
herrnkloster über, welches 1811 aufgehoben wurde. Am 22.
Mai 1832 wurde das neue kath. Gymn. eröffnet. Emmerich
war früher ein wichtiger Handelsplatz und geborte zum rhein.
Städtebund, hat 5250 Einw., ein Land- und Stadtgericht, ein
ein Rheinzollamt, ein Hauptzollamt, ein Postamt und eine Salz-
faktorei, 2 kath. Pfarrkirchen, 2 ev. Kirchen und 1 Mennoniten-
kirche, bedeutende Rheinschifffahrt, 41 Schiffe von 1829 Last,
einen Hafen der 40 Schiffe fassen kann, 1 Buchdruckerei, 2 lith.
Anstalten, 5 bedeutende Tabaks- und Zuckerfabriken mit 90 Arbei-
tern, Wollenzeug-, Strumpf-, Hut-Manufakturen, Essig-, Oel-,
Seife-Fabriken, 1 Wachsbleiche, 2 Loh- und Weißgerbereien, 1
Windmühle, 3 Roßmühlen, 2 Posamentirfabriken, 1 Chokoladefabr.,
9 Wollspinnereien, Leinwebereicn, Vieh- und Käsehandel, 4 Kram-
und 3 Viehmärkte. Der Stadt gegenüber, jenseits des Rheins,
lag das Fort Orange, welches 1644 vom Rheine überschwemmt,
1665 geschleift wurde.
Emmerich ist der Geburtsort folgender merkwürdiger Män-
ner: Arn. Freitag, im 17. Jahrh. Prof, der Med. zu Groningen;
Job. Wassenberg gab 1667 eine Beschreibung der Stadt heraus;
Kornelius von Beughcm war im 17.Jabrh. med. Schriftst. Joh.
Lowermann, welcher die Schüren'sche Chronik bis 1590 fort-
setzte; er war Rath Herzogs Wilhelm von Jülich-Berg und
Rechtsgelehrter.
Es lebten hier: Moritz Graf von Spicgelberg, vom
Schlosse Azen an der Weser, Kanonikus zu Köln und Probst
zu Emmerich; er verbreitete reineres Latein, war Dichter und
stiftete im Anfange des 16. Jahrh, zu Emmerich eine Schule,
an welcher Anton Liber aus Soest, Pet. Homphäus aus Cothum,
Kasp. von Glogau, Joh. Anlius, der Jüngere, aus Münster,
Math. Bredenbach aus Kierspe und Heinr. Uranius aus Rees
lehrten. Es waren sämmtlich gelehrte Männer und größtentheils
phtlol. Schriftst. Auch lebte Hierselbst der Philol. Jos. Haupalder.
Der Marktflecken Elten an der Lippe (im 10. Jahrh.
Eltnon genannt) hat 1450 Einw. Im I. 1502 fielen die
Nymweger und Arnheimer in den Ort, die aber von den Klevi-
schen darin angegriffen und daraus vertrieben wurden.
In der Bürgermeisterei Elten liegen: Hoch-Elten (El-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Emmerich Wilhelm Moritz_Graf_von_Spicgelberg Anton_Liber Homphäus Bredenbach
104
tcnberg), Dorfschaft mit 130 Einw. Auf dem Eltenberge (im
Gau Hamaland) hatte Graf Wichmann von Zütphen eine Burg,
bei welcher er im I. 968 ein adeliges reichsfreies Frauenstift
gründete, welches sich über die Gern. Hoch- und Nieder-Elten-
berg erstreckte. Diese Stiftung bestätigten die Kaiser Otto 1.
im I. 970, Otto Iii. 996 und Lothar 1134, und ertheilten ihr
Freiheiten. 1802 kam das Stift als erbliche Besitzung an Preu-
ßen, 1806 wurde es von den Franzosen besetzt, 1811 aufgeho-
den und 1815 an Preußen abgetreten. Die Stiftskirche zu
Hoch-Elten wurde im 12. Jahrh, aus Tufstein erbaut und
1677 hergestellt. — Nieder-Elten besitzt eine schöne Pfarr-
kirche in gothischer Bauart. In der Ortschaft Grondstein
liegt der Rittersitz gl. N., von welchem eine frühere Herrlichkeit
den Namen hatte. Herzog Johann 1!. von Kleve gab diesen
Rittersitz fctne.ni natürlichen Bruder Adolph im I. 1492 zu
Lehn, verwandelte ihn bald darauf in eine Herrlichkeit, die
im 16. Jahrh, in den Besitz der von Wylich kam. — Die Gcm.
Steinward und Borghees treiben ländliche Beschäftigung.
7. Der Kreis Kleve,
ein Theil des vormaligen Herzogthums Kleve, auf der linken
Rheinseite gelegen, wird durch den Rhein, der ihn nördl. und
nordöstl. begrenzt, von dem Kreise Rees und den Niederlan-
den getrennt; gegen S.-O. und S. wird er von dem Kreise
Geldern und gegen S.-W., W. und N.-W. von den Nieder-
landen umschlossen. Sein Flächeninhalt beträgt 198,852 Prenß.
Morgen oder beinahe 9 mm., die Zahl der Einw. 45,388. Auf
einer Ihm. leben daher durchschnittlich 5,340 Menschen. Der Bo-
den bildet eine ebene Landschaft, die aus leichtem, hin und
wieder sandigem, aber doch fruchtbarem Boden besteht, vielfachen
Ucberschwcmmungen des Rheines ausgesetzt ist, gegen welche sie
durch Deiche nröglichst geschützt wird. Der Stadt Kleve zieht
in nordwestlicher Richtung ein Höhenzug, der große Reichswald mit
dem Klevischen und dem Sandberge vorbei, welcher sich bis ins
niederl. Gebiet erstreckt. Der Ackerbau und die Viehzucht ist bedeu-
tend und die letztere ist von vortrefflichen Wiesen und Futterkräutern
begünstigt; auch wird Käse nach holländischer Art bereitet, etwas
Tabak gebaut, guter Torf gestochen und im Rheine bedeutende
Fischerei getrieben. Der Rhein bespült von Reeserfort bis Bien-
nen in einer Länge von 4 Meilen die Ostseite des Kreises. Un-
ter den alten Armen des Rheins, die derselbe bei Veränderung
seines Betteö zurückgelaffeg hat, sind zu bemerken: das Kalstak,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Graf_Wichmann Otto Otto Lothar Johann Johann Adolph Steinward Rees
105
der alte Rhein, der Spoygraben. Die Niers oder Neers ent-
springt zu Kukum im Kreise Grevenbroich, durchströmt auf der
Westseite des Kreises in großen Krümmungen verschiedene^Bür-
germeistereien, Goch, Pfalzdorf, Asperden, Kessel, nimmt auf
ihrem 15meiligen Laufe den Glad-, Plenzen-, Kaisers-, Kendel-
bach, die Nette, die Geldernsche, Issum- Kapellensche und Ker-
venheimer Fleuth auf und vereinigt sich auf niederländischem Ge-
biete unterhalb Gennep mit der Maas. Ihre Ufer sind durch-
gängig sehr niedrig, morastig und sumpfig. Sie verursacht zahl-
reiche Ueberschwemmungen, welche zur Fruchtbarkeit der angren-
zenden Wiesen beitragen, zuweilen jedoch die Felder beschädigen.
Das Klima ist gemäßigt, doch mehr feucht alö trocken. Die
Kunststraße von Köln nach Nymwegen führt durch Kleve, von
wo aus eine andere Straße über Wesel nach Münster führt.
Die Katholiken besitzen 33 Kirchen und 9 Kapellen, die Ev. 11
Kirchen, die Mennoniten 2 gottesdienstliche Versammlungshäuser
und die Juden 4 Synagogen. Im Kreise -sind 51 öffentliche
Elementar-, 6 Privatschulen und 1 Gymnasium.
Folgende 16 Bürgermeistereien bilden den Kreis:
Kleve mit 7,740 Einw. Kalkar mit 2,862 Einw,
Gricthhausen rr 2,481 tt Appeldorn tt 2,653 tt
Keeken tt 1,615 tt Uedem tt 2,235 tt
Niel tt 1,941 tt Keppeln rr 2,179 rr
Kranenbnrg tt 3,676 tt Pfalzdorf tt 2,733 tt
Materborn tt 2,048 rr Goch tt 3,937 tt
Till tt 3,093 V Asperden tt 2,563 rt
Grieth tt 2,567 tt Kessel tt 1,065 rr
Geschichte des Herzogthums Kleve.
Der aus unbekannter Ferne gekommene Schwanenrittcr Elias
Grail und die aus Ursinischem Geschlechte stammenden Grafen,
bei denen die Grafcnwürde bald erblich wurde, beherrschten die
Burg Kleve und den bis Uetrecht gelegenen Gau Teisterbant,
welche Besitzungen mit noch mehrern Ländern vergrößert wurden.
827 kam Kleve durch Theilung an die ältere, und Teisterbant
an die jüngere Linie. Nach Aussterben der letzter«, gelangte
Teisterbant 1008 an das Bisthum Uetrecht, welches die Grafen
von Kleve damit belehnte. Unter diesen zeichnete sich Dietrich Hi.
am meisten aus; während seiner Regierung war das Land blü-
hend, und sein Hof so angesehen, daß viele Fürsten ihre Söhne
zur ritterlichen Ausbildung dahin sandten. Er starb im I. 1114
auf einem Kreuzzuge in Palästina. Der männliche Stamm der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
106
Grafen von Kleve, starb mit Johann Ii. im I. 1368 aus, und
Kleve fiel an den Grafen Adolph von der Mark, Gemahl Mar-
garethens, Tochter Johanu's (I. und Erbin des Landes. Nach
dem Tode seines ältern Bruders Theodorich erbte er die Graf-
schaft Mark, die seit der Zeit mit Kleve vereinigt blieb. Nach-
dem die Grafschaft Kleve durch mehrere kölnische Aemter und
durch das im I. 1397 vom Grafen Salm eroberte Ravenstein
vergrößert worden war, wurde sie 1417 auf dem Concilium
zu Kostuitz vom Kaiser Sigismund zum Herzogthum erhoben.
Der erste Herzog war Adolph, ein ausgezeichneter Fürst und
Feldherr. Durch Erbschaft erhielt derselbe im I. 1435 Uedem.
Er starb 1448. Sein Sohn, Johann I., war ebenfalls ein vor-
züglicher Regent. 1483 bekam dieser von Karl von Burgund
Goch und Winnenthal. Unter Johann H. fiel 1492 die Herr-
lichkeit Breßkesaudt an Kleve. Herzog Johann 111. erhielt
mit seiner Gemahlin Maria, Erbprinzessin von Jülich und
Berg, 1511 die Herzogthümer Jülich und Berg und die Graf-
schaft Ravensberg. Seinem Enkel Johann Wilhelm fiel 1600
die Grafschaft Mörs als erledigtes Klcvisches Lehn zu, der
sie aber nicht erhalten konnte, und mit ihm starb 1609 das
Geschlecht aus. Nach dem Streite über die Jülichsche Erb-
schaft kam Kleve mit Mark, Ravensberg und Mörs durch Ver-
gleich 1624 zu Düsseldorf an Brandenburg. Die Kurfürsten die-
ses Landes, später die Könige von Preußen blieben im Besitze
von Kleve bis zur französischen Revolution, während welcher es
1794 von den Franzosen besetzt wurde. Das linke Rheinufer
ging nun verloren und wurde dem Roer-Departement einverleibt.
1801 wurde es durch den Lüneviller Frieden gegen Entschädigung
förmlich abgetreten und 1806 der Theil, der auf dem rechten
Rheinufer lag, ebenfalls Frankreich übergeben und mit dem Groß-
herzogthum Berg vereinigt. In Folge der Verhandlungen auf
dem Kongresse zu Wien, wurde das Herzogthum Kleve, mit Aus-
nahme einiger an das Königreich der Niederlande abgetretenen
Ortschaften, von Preußen wieder in Besitz genommen.
Die Stadt Kleve mit 7500 Einw. ist schön gebaut und
liegt 82 F. über der Meeresfläche am Abhänge eines Berges an
dem Bache Kermesthal, V/2 Stunde vom Rhein, mit dem sie
jedoch durch den Spoykanal verbunden ist. Sie stammt wahr-
scheinlich von den Römern her, die hier Statthalter hatten, und
ein Theil des noch stehenden Schlosses soll von Julius Cäsar er-
baut worden sein. Zu Berg und Thal fand man röm. Denksteine,
und den Reichswald bei Kleve, in welchem man eine gepflasterte
Straße entdeckte, hielt mau für den heiligen Wald, in welchem im
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Ii Johann Adolph Johanu's_(I. Sigismund Adolph Johann_I. Johann_I. Karl_von_Burgund
Goch Karl Johann_H. Johann Johann Johann Maria Maria Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Julius_Cäsar Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Kleve Kleve Brandenburg Kleve Frankreich Wien Niederlande Rhein Kleve
123
auf der linken Rheinfeite, 82' über dem Meere gelegen, hat 2200
Einw., Ackerbau^ Viehzucht, Kohlen- und Getreidebandet, Lein- und
Posementir-Webereien. Bis zum Jahre 1526 floß der Rhein, der
unweit der Stadt den kleinen Fluß Lub aufnimmt, an Rheinberg
vorbei; jetzt liegt dieselbe eine halbe Stunde vom Strome
entfernt. Sie war die äußerste Grenzfestung des kölnischen Ge-
bietes, stark befestigt, und erhob einen einträglichen Rheinzoll. Im
I. 1420 wurde sie vom Erzb. Dietrich mit der Hälfte desselben
dem Herzoge Adolph von Kleve verpfändet. 1583 nahm sie der
Graf Adolph von Neuenar für den Kurfürsten Gebhard Truch-
seß ein. 1586 wurde sie von dem Herzoge von Parma vergeb-
lich belagert; aber 1590 von dem Grafen.karl von Mansfeld,
sieben Jahre später vom Grafen Moritz von Nassau und 1598
am 14. Oktbr. unter Mendoza von den Spaniern, 1601 aber-
mals von den Holländern, unter dem Prinzen Moritz von Ora-
nien, und 1606 von dem Marquis von Spinola erobert. 1633
wurde sie das Letztemal den Spaniern von dem Prinzen ^Friedr.
Heinr. von Oranien abgenommen, und die Holländer blieben bis
1672 in ihrem Besitz, in welchem Jahre sie der König von Frank-
reich, Ludwig Xiv., ohne Gegenwehr eroberte und sie ihrem recht-
mäßigen Herrn, dem Kurfürsten von Köln, wieder einräumte.
Vor dieser Einnahme wurde ein Theil der Stadt 1636 durch
Entzündung eines Pulverthurms zerstört. Im Jahre 1688 hatte
dev Kardinal von Fürstenberg die Stadt für sich besetzt, allein
der Kommandant Baron von Bernsau und die Bewohner über-
gaben die Festung im Mai 1689 ihrem Herrn, dem Kurfürsten
Klemens, der sie gleich durch Holländer und Brandenburger in
Besitz nehmen ließ. 1701 wurde sie von den Franzosen besetzt.
Im Winter 1702 beschossen sie die Preußen und 1703 wurde
sie von denselben eingeschlossen, bis sie sich ihnen am 9. Febr.
ergab. Hierauf wurden die Festungswerke geschleift, und Bran-
denburg hielt die Stadt bis 1715 besetzt, in welchem Jahre sie
wieder an Kurköln kam. An den Stadtmauern begannen die
Spanier am 21 Sept. 1626 den Bau des Kanals Fossa Eu-
geniana und führten ihn bis nach Venlo in die Maas; welche Ar-
beiten aber 1628 liegen blieben. ' , .
In der Bürgermeisterei liegen die Dörfer: Dinterswick
mit 15.0, Z w ei t eb a uersch aft mit 250einw. und das Ritter-
gut Gelinde, welches im 16. Jahrh, den von Jngenhoven, im
1/. den von Neuhof und im 18. Jatpeh. den von Dorth gehörte.
Das ländliche Kirchdorf.ossenberg mit 350 Einw. und
denr Rittersitze gl. N., dem Freiherrn Heinr. von der Roer ge-
hörend, war früher eine Herrlichkeit, welche im 17. Jahrh, den
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
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Mors. Im 13. Jahrh, kommt die ehemalige Grafschaft
Mors' als klevisches Lehn vor. Durch die Heirath der Toch-
ter des letztern Grafen Friedrich mit dem Grafen Wilhelm Iii.
zu Wied und Isenburg fiel Mors 1488 an diesen, und nach
dessen Tode an seine Tochter Anna und deren Gemahl Wil-
helm Graf von Neuenar (Nuevenar), dem ihr Sohn Hermann
folgte. Herzog Wilhelm von Kleve wollte nach des letztern Tode
Mors einziehen, schloß aber mit dessen an den Grafen Adolph
von Neuenar*) vermahlten Schwester 1579 einen Vergleich ab,
nach welchem der Graf und die Gräfin Mors als Erblehn be-
halten, jedoch nach ihrem kinderlosen Ableben die Grafschaft an
Kleve kommen sollte. Ungeachtet dieses Vergleichs vermachte sie
die Grafschaft an den Prinzen Moritz von Nassan-Oranien, der
sie auch 1600 nach ihrem Tode in Befitz nahm und sich darin
behauptete. 1606 verglichen sich beide Theile dahin, daß Prinz
Moritz nur das Schloß zu Mors besitzen, nach seinem Tode aber
die Grafschaft an Kleve fallen sollte; indeß nahm nach dem Ab-
leben des Prinzen Moritz sein Nachfolger Friedr. Heinr. dieselbe
1625 in Besitz, und Nassan-Oranien behielt dieselbe während des
Klevischen Erbfolgestreites fortwährend. Durch Vergleich fiel 1671
Mors an Brandenburg, und Ravenstein an den Pfalzgrafen.
Doch konnte erst 1704, nach dcmtode Wilh. Hl. von Oranien,
Statthalter von Holland, der König von Preußen Friedr. 1., als
Lehnsherr und Herzog von Kleve die Grafschaft Mors, die er
1707 zu einem Fürstenthum erhob, mit seinen Ländern vereini-
gen. 1794 nahm Frankreich dieses Land ein, welches durch die
Beschlusse des Wiener Congresses wieder an Preußen kam, und
am 5. April 1815 in Besitz genommen wurde.
Die Stadt Mors (Meurs), mit 2400 Einw., liegt eine Stunde
vom Rhein, an der Mors, die in der Nähe der Stadt aus der Verei-
nigung dos Kennelt und Quebaches entsteht. Ehemals war sie von
Morästen umgeben, daher vielleicht der Name. Sie war diehanpt-
stadt der Grafschaft, später des Fnrstenthums Mors. Herzog
Karl der Kühne überzog die Grafschaft Mors im I. 1470 mit
Krieg, nahm 1473 die Stadt ein, welche darauf abbrannte. Graf
Friedr. von Mors stiftete hier 1466 ein Karmcliterkloster. Am
7. Aug. 1586 nahm Herzog Alexander von Parma die Stadt
durch Capitulation ein, und cils Jahre lang war sie hierauf von
den Spaniern unter dem tyrannischen Statthalter Camillus Sa-
chinus von Modilino besetzt, bis sie ihnen Graf Eberhard von
Solms, der die Grafschaft geschenkt erhalten hatte, 1596 entriß.
*) Neuenar liegt an der Aar.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Wilhelm Anna Hermann Wilhelm_von_Kleve Wilhelm Adolph
von_Neuenar* Moritz_von_Nassan-Oranien Moritz Moritz Mors Karl_der_Kühne Karl Mors Alexander_von_Parma Alexander Camillus Eberhard_von
Solms
Extrahierte Ortsnamen: Befitz Brandenburg Holland Frankreich Wiener_Congresses Rhein
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Die Bürgermeisterei Vierquartieren mit den Rittergü-
tern Di ep rahm, im 17. Jahrh, im Besitz der von Bronkhorst,
Eyll, im 17. Jahrh. Eigenthum der von Paland, und Hey-
deck, in demselben Jahrh, den von Raesfeld gehörig, besteht
aus einzelnen Weilern.
Das Kirchdorf Rheurdt hat 820 Einw. Unter den Wei-
lern welche zur Bgftrei. gehören, heißt der größte Rayen, eine
frühere Herrschaft, jetzt mit 660 Einw.
Auf einem Hügel zwischen Geldern und Rheinberg liegt die
so berühmt gewordene Abtei Kamp (Kloster Kamp), von der
jetzt nur noch die Kirche und eine Pfarrerwohnung steht. Sie
wurde im I. 1122 von 12 (Zisterzienser-Mönchen, welche auf
Veranlassung des damaligen Kurfürsten von Köln, Friede. 1.,
aus Frankreich kamen, gestiftet und 1802 durch die Franzosen
aufgehoben. Das Kloster war wegen der darin herrschenden
Gastfreundschaft und Wohlthätigkeit berühmt. In der Nähe des-
selben erlitten die Franzosen den 16. Oktbr. 1760 von den preu-
ßischen und hanöverischen Truppen einen Ueberfall, wo die erster»
durch die heldenmüthige Aufopferung des Lieutenants, Ritters
th8838, der seinem Regimeute des Feindes Nähe zurief, dann
von feindlichen Bajonetten durchbohrt ward, gerettet wurden, und
siegten.
Die Bürgermeisterei Hörstchen hat 690 Einw., die Acker-
wirthschaft treiben. Früher war Hörstchen eine vom Fürstenthum
Mörs unabhängige Reichsherrlichkeit, welche 1422 Rüttger von
Vlodorp zu Lehn trug. Seit dem 16. Jahrh, gehörte sie dem
Freiherrn von Knesebcck-Mylcndonk. Die Reichsunmittelbarkeit
wurde aber von Kurköln und Mörs bestritten und war 1794
bei der französischen Besitznahme rechtsanhängig. 1624 hatte sie
ein eigenes refm. Konsistorium, wozu' die refm. Einw. Rheinbcrgs
eingepfarrt waren. 1626 verbrannten die Spanier die hiesige
refm. Kirche.
In der Bgstrei. liegt der Rittersitz Frohnenbruch, der
den Besitzern der Herrschaft Hörstchen gehörte.
Der Flecken Issum war früher eine zu Kurköln gehörende
Herrlichkeit, welche im 17. Jahrh, von den von Paland durch
Heirath an die Freiherrn von Dorth gelangte; er hat jetzt 940
Einw., Seiden- und Wollenzeug-Webercien und Bleichen. Der
Ort wurde 1672 von den Franzosen hart mitgenommen.
In der Bürgermeisterei liegen die Rittersitze Issum, Steeg,
im 17. Jahrh, von den von Drost, jetzt vom Grafen Wilh. von
Bocholz besessen, und Laugendonk, im 17. Jahrh. Eigenthum
der von Wachtendonk.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]