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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 23

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
! Sieg des Despotismus in Frankreich, politisches bergewicht :c. 2,6 Gleichgewicht, doch fiel Turenne bei Sasbach in Baden (1675). Dagegen nahmen die Franzofen Freiburg i. B. (1677) und waren in den Niederlanden im Vorteil, auch zur See siegreich, obgleich England durch den Vertrag von Weftrninster schon 1674 die Verbindung mit Frankreich gelst hatte. Inzwischen war der Kurfürst von Brandenburg wieder auf dem Kriegsschauplatz erschienen. Als aber die Schweden unter dem Befehle der beiden Wrnget in die Mark einfielen (Ende 1674) und in dem Lande fchltmm hausten, kehrte er gegen Ende Mai 1675 in Eilmrschen zurck, warf sich von Magdeburg kommend pltzlich zwischen die nichtsahnenden Schweden bei Rathenow a. d. Havel (25. Juni) und schlug bei Fehrbeltiu a. Rhin ^ Juni urch das Verdienst des Landgrasen Friedrich von Hessen-Homburg und^des 1675# .Feldmarschalls Derfflinger den General Waldemar Wrnget (28. Juni 1675). Der Sieg gewann dadurch an Bedeutung, da er den Schweden den Ruf der Unberwindlichkeit raubte und dem Sieger den Beinamen des Groen erwarb. Friedrich Wilhelm eroberte bis 1679 das ganze Vor-pommern und jagte die von Livland aus in Preußen eingefallenen Schweden zurck bis Riga, erntete aber den Erfolg feiner Waffentaten nicht. Im Frieden von St. Germain en Lahe (1679) durfte er nur einen kleinen 1^79. Landstrich am rechten Oderuser behalten. Mit den brigen Gegnern hatte Ludwig Xiv. bereits Sonderfrieden geschlossen und so den grten Vorteil gezogen. Nur aus sich bedacht, hatten ^ m zuerst die Hollnder einen gnstigen Frieden zu Nimwegen erhalten 1678i (1678); die Spanier traten einen Monat spter die Franche Comte so-wie eine Anzahl niederlndischer Grenzpltze an Frankreich ab. Nun legten auch der Kaiser und das Reich die Waffen nieder, der Kaiser, weil er durch den von Ludwig geschrten Ausstand der Ungarn seine Krste im Osten brauchte. Er lie Freiburg in sranzsischen Hnden, die auch Lothringen und die elsssischen Reichsstdte widerrechtlich befetzt hielten. 18. Die Reimionen. Raub Strasburgs. Durch den Nim-wegeiter Frieden hatte Ludwig den Gipfel feiner Macht erreicht, in deren Besitz er sich angesichts der Not des von den Trken bedrngten Kaifers und der Schwche Spaniens aller Rechtsverletzung und des ungezgelten bermutes glaubte erdreisten zu drsen. Von Louvois be-wogen, beauftragte er die Gerichtshfe, zu untetfuchen, welche Gebiete jemals zu den in den Friedensschlssen von 1648, 1668 und 1678/79 erworbenen Landschaften und Pltzen gehrt htten, da diese ja mit ihren Dependenzen und Pertinenzen" abgetreten seien. In Metz setzte er zur Feststellung dieser Anhngsel eine besondere Kammer ein. Den Massen-raub von Stdten, Drfern, Klstern. Schlssern beschnigte der Friedens-brechet mit dem harmlosen Namen Reunion". Louvois setzte seiner Frech- Raubstra-heit die Krone aus durch den Raub Straburgs. Er berfiel die wehrlose, bm.-gsl68l, von gut deutsch gesinnten Brgern bewohnte Stadt und z^wang sie durch 30. Sept.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 24

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
"/-v* . Vy, *y- "jn~ .+r + \/-^-t k ; v ^-yvtx. / 24 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 16481740). Xryi#^^,r-i^vx 4nh^ Mvv-V*vl ,-vvw^wn-^ 1 Androhung von Gewalt zur bergabe (So. Sept. 1681). Qa der französisch gesinnte Bischof Franz Egon von Frstenberg, der gar nicht in Straburg wohnte, sie den Feinden in die Hnde geliefert und den König mit den Worten des greisen Simeon begrt habe, beruht auf Irrtum. Am Tage des Raubes von Straburg brachte Catinat die mantuanische Feste Casale in die Gewalt Frankreichs. Das nordische Gibraltar" Luxemburg mute kapitulieren, die Festungswerke von Trier wurden geschleift, die Stadt Genua Lutger' wegen ihrer Freundschaft mit Spanien beschossen (1684). Im Stillstand" i?Auust u Regensburg mute der Kaiser blutenden Herzens die dem Reiche ent-1684. risfenen Lande und Orte auf 20 Jahre in den Hnden des Feindes lassen, der die Rheinperle nahezu zwei Jahrhunderte festhielt. Die deutschen Fürsten regten keine Hand, um die Westgrenze zu schirmeu. Selbst der Groe Kur-frst verga damals seine eigne Mahnung, da er nach dem Frieden von St. Germain mit Ludwig verbndet war. Dem Habsburger Schirmer der Ostgrenze aber hatte dieser durch einen neuen Trkenkrieg die Hnde gebunden. Erbfolge- _ 19' Der dritfe Raubkrieg (1688-1697). Der Regensburger ftreit. Stillstand" war von kurzer Dauer, denn die Eroberungssucht, die Lndergier Ludwigs Xiv. lie sich nicht stillen. Als mit dem Enkel des Winterknigs, dem Pfalzgrafen Karl, die Simmernsche Linie des pflzischen Hauses ausstarb (1685) und der Pfalzgraf Philipp Wilhelm von Neuburg, Herzog von Jlich Liselotte und Berg, die Pfalz erbte, erhob Ludwig im Namen seiner Schwgerin Eli-v'd'pf^z. fabeth Charlotte, der Gemahlin des Herzogs Philipp von Orleans, die auch im fremden Lande die Liebe zur deutschen Heimat und ihr treues deutsches Herz bewahrte, eine urwchsige Frau von echt Pflzer Offenheit und Derb-heit, Anspruch auf die Allodialgter ihres Bruders. Diesmal aber stie er Augsburger bei den deutschen Reichsstnden auf ernstlichen Widerstand. Im Augsburger Bund i686- Bntmis, dem Schweden und Spanien beitraten, verbanden sich der Kaiser und eine groe Anzahl von Reichsstnden zur Wehr gegen neue Rubereien. Auch der Brandenburger trat, erbittert der die Aufhebung des Edikts von Nantes und fr die beanspruchten schleichen Frstentmer durch den Kreis Schwiebus entschdigt, auf die Seite des Kaisers (1686). Friedrich Wilhelms Nachfolger Friedrich Iii. seit (1688) behielt diese vaterlndische Politik bei. Clner Zum Kriege kam es. weil Ludwig Xiv. seinem Gnstling und An-Hnger Wilhelm Egon von Frstenberg, dem Nachfolger seines Bruders Franz Egon auf dem Straburger Bischofsstuhl, das erledigte Erzbistum Cln zu verschaffen suchte, während Kaiser und Papst den von der Mehr-heit des Domkapitels gewhlten bayrischen Prinzen Joseph Klemens als Kurfrsten anerkannten (1688). Ein franzsisches Kriegsmanifest erhielt eine krftige Abfertigung aus der Feder des groen Philosophen und Staats-Leibniz. mannes Gottfried Wilhelm Leibniz (16461716). Vor diesem Feder-Verwustung frieg hatte Ludwig schon den Frieden gebrochen durch einen tckischen Einfall Rheinpfalz, in die rheinischen Lande. Als die Deutschen sich gegen diese unerhrte Gewalttat erhoben, verwandelten die abziehenden Mordbrenner auf den

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 109

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Militrdespotismus Napoleons I. 109 Im Frieden zu Luneville wurden im wesentlichen die Verein-barnngen von Campo Formio erneuert. Der Rhein bildete Frankreichs 9. gtebr. Grenze gegen Deutschland, die Etsch gegen sterreich. Das in Rastatt 180l eingeleitete Versahren, die Verluste deutscher Fürsten auf dem linken Rhein-user durch ungerechte Bereicherung zum Schaden anderer Reichsstnde aus-zugleichen, sollte von einer Reichsdeputation in Regensburg zu Ende gefhrt werden. Deutsche Fürsten erniedrigten sich zu unwrdiger Bettelei bei Bonaparte, bei dem rnkevollen Talleyrand, und manche kleine Gerngroe warben selbst durch Geld um die Gunst der Makler. Neapel wurde wieder als Knigreich anerkannt. Papst Pius Vii. erhielt den Kirchenstaat zurck, wenn auch nicht in vollem Umfang. Ein Konkordat mit dem Papste ermglichte der katholischen Kirche in Frank-1^"n?so^ reich wenigstens wieder ein gedrcktes Dasein. Auch Rußland, die Trkei und Portugal schlssen Friede; selbst England, dessen Seeherrschast durch den Koalitionskrieg neue Festigkeit erhielt, verglich sich nach dem Sturze des Ministeriums Pitt mit Frankreich zu Amiens (1802) auf kurze Zeit.amiens" Aus der Etrurischen Republik wurde ein kurzlebiges Knigreich Etrurien 1802. unter dem Infanten von Parma. 72. Der Regensburger Reichsdeputationshauptrchlufj (25. Februar 1803). Durch den seit dem Frieden von 1797 vorbereiteten Ge-waltakt verschwanden alle geistlichen Reichsstnde auer dem Kur-Hauptschlu erzkanzler" Dalberg, der aber Mainz den Franzosen berlassen mute 1803, und dafr Regensburg, Aschafsenburg und Wetzlar erhielt, und dem Gromeister des Deutschen Ordens und des Malteserordens, deren Tage in-des auch gezhlt waren. Von 47 Reichsstdten gnnte man folgenden 6 noch einige Jahre Selbstndigkeit: Augsburg, Nrnberg, der Wahlstadt Frank-furt a. M., Hamburg, Bremen und Lbeck. Eine Menge kleinerer Frstentmer und der ganze reichsunmittelbare Adel wurde mediatisiert", d. h. unter die Landeshoheit anderer Reichsstnde gestellt. Im ganzen verloren 112 Reichsstnde ihre Selbstndigkeit. Die Schpfung neuer Kurfrstentmer Hessen-Kassel, Baden, Wrttemberg, Salzburg stand im grellsten Widerspruch mit der schreienden Verletzung der Reichsverfassung und des Reichsrechtes, welche man mit der Skularisation und Media-tisierung beging. Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen sttigten sich reichlich an geistlichen und weltlichen Territorien. Preußen erhielt die ur^gee Bistmer Hildesheim und Paderborn (das kurklnische Herzogtum West-Preuens falen, das Sauerland erst 1815), den stlichen Teil des Hochstiftes Mnster 1803, mit der Bischossstadt, Erfurt mit dem Eichsfeld (seither mainzisches Besitz-tum), die Abteien Herford, Quedlinburg, Elten, Essen, Werden, Kappen-berg und die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen, Goslar, das Vier-fache des Verlorenen. Mag auch an sich diese Verringerung der selb-stndigen Herrschasten des Reiches der wirtschaftlichen und politischen Ein-

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 14

1892 - : Aschendorff
— 14 1668 1672-1678 1672 1675 1678 1679 1680-1684 1681 1683-1699 1664 1683 Niederlande für seine Gemahlin Maria Theresia, die ^ ochter Philipps Iv. von Spanien, trotz beren Berzichtleistung. 2) Eroberung Flanberns. — Tripel all can; zwischen Holland, England ttnb Schweden. 3) Friede?u Aachen. Ludwig erhält 12 feste Plätze an der Grenze der spanischen Niederlande. 2. Der zweite Raubkrieg Ludwigs Xiv. 1) Trennung der Tripelallianz. — Bündnis Ludwigs mit Karl Ii. von England, dem Fürstbischöfe (Bernharb von Galen) von Münfter und dem Kurfürsten von Köln. 2) gubmigs Einfall in Holland (Prinz von ) rauten, :ee* 1691-169' Helden Ruyter und Troinp) gehemmt durch die Überflutung des Landes. 3) Teilnahme des großen Kurfürsten, des Kaisers und des Königs von Spanien am Kriege. 4) Sieg des großen Kurfürsten bei Fehrbellin über die in Brandenburg eingefallenen Schweden. 5) Friede nt Ilymwegen (mit jedem Gegner einzeln): Spanien tritt die Franche Comte ab und 12 feste Plätze in den Niederlanden, der Kaiser die Stadt Frei bürg t. Br. — Friebe zu St. Gerinain mit beut großen Kurfürsten. 3. Tie räuberischen Reunionen. 1) Die 4 Reunionskammern zur Untersuchung, was jemals zu den feit dem westfälischen Frieden an Frankreich abgetretenen Säubern gehört habe (Dependeuzen). 2) Wegnahme der Stadt Straßburg. — Erfolglose Verhandlungen in Frankfurt. 4. Der grosze Türkenkrieg. 1) Borspiel: Sieg Montecncnlis über die Türken ant St. Gotthardkloster an der Naab. 2) Veranlassung: Entdeckung und Bestrafung einer Verschwörung des ungarischen Abels. Neue Beschwörung unter dem Grafen Ent in er ich von Tököly, der die Türken znr Hülse ruft (Moharneb Iv., Kara Mustapha). 3) Belagerung Wiens (Rübiger von Starhemberg). — Entsatz durch den König Johann Sobieski von Polen ttrtb den Herzog Karl von Lothringen. 4) Eroberung ganz Ungarns durch Karl von Lothringen; Einnahme Belgrads. — Die österreichische Erbfolge auf dem Landtage zu Preßburg anerkannt. 5) Glänzenbe Siege der Prinzen gubraig von Äaden und Eugen von Savoyen bei Salankemen und Zentha.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 33

1892 - : Aschendorff
— 88 — 3) Niederlage Dlüchers bet gigmj. 4) Schlacht bei Kelle-Alliance oder Waterloo; Sieg Wellingtons und Blüchers. — Verfolgung Napoleons durch Gneiseuau. — Napoleons Abdankung und Gefangennahme. 5) Zweiter C-in?ug der Uerbündeten in Paris. 6) Der zweite pariser Friede: Frankreich behält die Grenzen von 1790, muß 700 Mill. Frs. Kriegskosten zahlen und alle geraubten Kunstfchätze ausliefern. <) Stiftung des heil. Sundes zwischen Österreich, Rußland und Preuße». Napoleons Verbannung uach St. Helena; Tod 1821. 4. Hauptbestimmungen des Wiener' Kongresses. a. Die neue Karte Europas. 1) (Österreich erhält Dalmatien und Jllyrien, das lombardisch rvenetianische Königreich/ Tirol, Salzburg, das Inn- und Hausruckviertel und seinen ehemaligen Anteil an Galizien. 2) Preußen verliert Ostfriesland und Hildeßheim (an Hannover), Ansbach und Bairenth (an Bayern), behält von den polnischen Besitzungen Posen und Westpreichen mit Danzig und Thorn, erlangt neu schwedisch-Po in wer», die nördliche Hälfte von Sachsen, die Herzogtümer Jülich und Berg und die früheren Knrstaaten Köln und Trier. 3) Kayern erhält Ansbach und Baireuth/ die linksrheinische Pfalz, Würzburg lind Aschaffenburg. 4) Die 19 Kantone der Schwei; werden vermehrt um Genf, Wallis und Neufchatel. 5) Holland und Kelgien bilden das „Königreich der vereinigten Niederlande" (König Wilhelm I ). 6) England behält Malta und Helgoland und die ©chntv Herrschaft über die 7 ionischen Inseln. 7) Schweden behält Norwegen (mit eigener Verfassung). 8) Rußland erhält das „Königreich Polen". b. Deutschlands Verfassung. 1) Errichtung des deutschen Sundes (39 Staaten). 2) Kundestag ;u Frankfurt a. M. (unter Österreichs Borsitz); Bimdesheer; Bundesfestungen Luxemburg, Mainz, Landau, Na^ statt und Ulm. Dr. I. Badcrs, Grundriß Hs. 3

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 13

1892 - : Aschendorff
— 13 — 1648 5. 2er westfälische Friede (zu Münster und Osnabrück). 1) Landcntschadigungeil: a) Frankreich: Das österreichische Slfatz, Sundgau, Breisach niid Philippsburg; Bestärigung der Landeshoheit über Metz, Toul und Berdun. b) Schweden: Vorpommern, Rügen, Stettin, Wismar und die säkularisierten Bistünier Verben und Bremen (anßer der Stadt Bremen). c) Brandenburg: Hinterpommern (Mit dem Bistnm Kamin) und (für Vorpommern) die Bistümer Minden, Halberstadt und Magdeburg. d) Hessen-Kassel: Abtei Hersfeld und Grafschaft Schaumburg (nebst 1 800 000 Mark). e) Mecklenburg: Bistümer Schwerin und Ratzeburg (für Wismar). f) Hayern behält die Oberpfalz (nebst der Kurwürde); die Unter- und Rheinpfalz (nebst der 8. Kurwürde) erhält der Sohn Friedrichs V. zurück. 2) Kirchliche Äestimmnngeir: a) Bestätigiuig des Pa flauer Lertrages und des Augsburger Religionsfriedens: politische Gleichstellung der 3 Konfessionen. b) 1612 Noriualjahr. 3) Keichsverfassung: Die Unabhängigkeit der Schweiz und der Niederlande anerkannt. — Landeshoheit der Fürsten; Recbr, Bündnisse zu schließen. Zweite | er io de, Pom westfälischen Frieden bis zürn Ausbruche der französischen Revolution. (frste ölnterabteilung. 23is 511m Regierutigsanlritte Friedrichs des Großen. (Pas Zeitalter Ludwigs Xiv.) I. Kaiser Leopold I. Bemühuugen Ludwigs Xiv. (reg. 1643-1715) um die Kaiserwürde: Wahl Leopolds I. ans Betreiben des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. — Mangel cm Kraft und Entschiedenheit. 1. Ter erste Raubkrieg Ludwigs Xiv. 1) Ansprüche Ludwigs auf einen Teil der spanische« 1648-1789 1648-1740 1658-1705 1666-1668

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 28

1892 - : Aschendorff
2) Koalition zwischen England (Pitt), Rußland (Kaiser Paul), Österreich, der Pforte, Portugal und Neapel. — Aufstellung eines russisch-englischen Heeres in den Niederlanden, eines österreichischen in Deutschland und der Schweiz, eines österreichisch-russischen in Italien. 1799 3) Mißglückter Einfall der Neapolitaner in die römische Republik. — Verwanbdung Neapels in die parthenopoische Republik. 4) Niederlagen der Franzosen unter Jourban in Deutschland durch den Erzherzog Karl, in Italien durch Suwa-row. — Rücktritt Rußlands und anberer Staaten von der Koalition; nur der Kaiser und England setzen den Krieg fort. 1800 5) Bonaparte (aus Ägypten zurückgekehrt und zum Konsul ernannt) gewinnt bui'ch den Sieg bei Marengo Italien wieber. 1800 6) Mo re aus Lieg bei Hohenlinden (in Bayern) über den Erzherzog Johann. 1801 7) Friede ;u Küneville mit Österreich und dem Reiche: a) Bestätigung des Friebens von Eampv Formio; der Rhein die Grenze zwischen Deutschland uiib Frankreich, b) Ent-schäbignng der Gebiete verlierenben Fürsten bui'ch rechtsrheinische Besitzungen (Reichsdepntationshanptschlnß). 8) Friede?u Amiens mit England, das alle Eroberungen herausgiebt außer Ceylon und Trinibab. Reichsdeputationshauptschluß zu Regensburg. 1) Alifhebnng aller geistlichen Reichs ft ände außer bcni Kurfürstentum Dtainz und den Großmeistern der Johanniter und des Deutschen Ordens. — 2) Aushebung der Reichsstädte außer Hamburgs Lübeck, Bremen, Frankfurt, Augsburg und Nürnberg. — 3) Bildung von 4 neuen Kurfürstentümern Hessen-Kassel, Baden, Württemberg und Salzburg (für die aufgehobenen Köln und Trier). — 4) An Lanbentschäbigungeu erhält u. a. Preußen: die Bistümer Hübesheim, Paderborn, Münster (teilweise), das Eichsfeld nebst Erfurt und mehrere Abteien und Reichsstädte; Bayern: die Bistümer Würzburg, Bamberg, Freisingen, Augsburg lind sonstige Gebiete in Schwaben und Franken. 1804-1814 m. Das französische Kaisertum unter Napoleon I. 1. Erhebung Bonapartes zun: Kaiser. 1802 1) Ernennung Bonapartes zum ersten Konsul aus Le- benszeit; Beschränkung der Macht des gesetzgebeuben Körpers und des Tribuuates. 2) Ordnung der Rechtspflege („Code Napoleon7') und des Berhältnisses zwischen Staat und Kirche (Pius Vii.). — Rückkehr der Emigranten.

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 396

1854 - Münster : Aschendorff
396 bannung gebracht, und sein in ungerechten Kriegen er- worbenes Reich fiel auseinander. Gerecht ist der Herr, und gerecht sind seine Gerichte! 33. Die letzten Fürstbischöfe von Münster. Unser Münsterland war ungefähr 600 Jahre hindurch ein Fürstbisthum, d. h. der Bischof war zugleich der weltliche Re- gent des Landes. Gegen das Ende des 12. Jahrhunderts näm- lich erhielt der 24ste Nachfolger des h. Ludgerus, der Bischof Hermann Ii., vom Kaiser Friedrich Barbarossa, den er auch auf dem Zuge nach Jerusalem begleitete, für sich und alle seine Nachfolger die Fürstenwürde. —Der mächtigste unter den Mün- sterschen Fürstbischöfen ist ohne Zweifel der 60ste in der Reihe der Bischöfe, der Fürstbischof Clemens August, Herzog von Baiern, gewesen. Er war zugleich Kurfürst von Köln und Fürstbischof von Hildesheim, Paderborn, Osnabrück, und Groß- meister des Deutschherren-Ordens. Unter seiner Regierung, vom I. 1719—1761, wurde Münster im siebenbenjährigen Kriege von den vereinigten hannoverschen und^englischen Truppen unter Anfüh- rung des Grafen Wilhelm von Schaumburg-Lippe belagert und be- schossen, um die Franzosen aus der Stadt zu vertreiben. Am 23. November 1759 zog der Graf in die Stadt ein; die Franzo- sen erhielten freien Abzug; aber der Thurm der Pfarrkirche zum h. Martinas, das lotharingsche Nonnenkloster und 200 Häuser des Martini-Kirchspiels lagen in Asche. — Clemens Au- gust hielt einen glänzenden Hofstaat, aber er zeigte sich auch gegen Wittwen und Waisen, Kirchen und Klöster außerordent- lich freigebig. Seine Kunstliebe und seine Baulust beweisen die vielen von ihm ausgeführten geschmackvollen Bauten und nützlichen Anlagen. Dahin gehört das Jagdschloß Klemenswerth mit dem Kapuziner-Kloster bei Sögel im Amte Meppen, die Klemens-Kirche mit dem Hospital, die Dominikaner-Kirche und das Zuchthaus in Münster, sowie der von dort nach Marhafen führende, in neuester Zeit außer Gebrauch gesetzte und verkaufte Kanal. Er war auch Willens, auf dem Domplatze ein Schloß zu bauen; der Ankauf der Häuser zur Gewinnung des nöthigen Rau- mes fand aber große Hindernisse. Dies verdroß ihn so sehr, daß er am Ende seiner Regierung sich selten zu Münster aufhielt. Noch während des siebenjährigen Krieges am 6. Februar 1761 segnete er das Zeitliche zu Koblenz. Das ganze Land war um diese Zeit erschöpft, und von den Hannoveranern be- setzt. Diese verhinderten auch über anderthalb Jahre bte Bi- schofswahl ; erst den 16. September 1762 wurde der Erzbischof und Kurfürst von Köln, Maximilian Friedrich, ein Graf von Königsegg-Nottenfels aus Schwaben, auch zum

9. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 397

1854 - Münster : Aschendorff
397 Fürstbischof von Münster gewählt. Der neue Bischof fand das Münsterland in einem sehr kläglichen Zustande. Er hatte nun keine andere Sorge, als die, dem völlig gesunkenen Lande wieder aufzuhelfen. Da wandte er seinen Blick, ge- wiß nicht ohne höhere Leitung, auf den Domherrn Franz Freiherrn von Fürstenberg, in welchem er außeror- dentliche Geisteskräfte zu entdecken glaubte, und der ihm zum Netter des Landes berufen zu sein schien. Diesen stellte er, indem er ihn zum geheimen Konferenzraih, Generalvikar und Kurator der höheren Lehranstalten ernannte, als seinen Mi- nister an die Spitze aller Angelegenheiten des Landes. Nie konnte eine glücklichere Wahl getroffen werden. — Als nun im folgenden Jahre durch den Hubertsburger Frieden der sie- benjährige Krieg beendigt wurde, fing das Hochstift Münster unter Fürstenbergs Verwaltung bald an, neu aufzuleben. Viel Gutes geschah überhaupt während der 18jährigen Verwaltung dieses vortrefflichen Mannes, dem das Münsterland für alle Zeiten zu hohem Danke verpflichtet bleibt. Es wurden Haiden und Moräste urbar gemacht, so sehr sich auch anfangs der Bauern- stand widersetzte, Ackerbau, Handel und Gewerbe gefördert, die langwierigen Prozesse abgekürzt, eine gute Polizei einge- führt, und in kurzer Zeit war der Wohlstand so gestiegen, daß mau in keinem Lande der Nachbarschaft für so geringe Zinsen Geld geliehen bekommen konnte, als im Münsterlande. Die Festungswerke der Stadt Münster wurden niedergerissen, und schattige Spaziergänge, die jetzigen Promenaden, um die Stadt angelegt. Der Platz der Citadelle wurde zu einem Schlosse und Schloßgarten bestimmt; den 26. August 1767 legte der Kurfürst den ersten Stein zu dem neuen Schlosse. Im Krum- men-Timpen wurde für 50 Kadetten das sogenannte Garde- hotel gebauet, um tüchtige Offiziere zu bilden. Aus dieser Anstalt sind Männer hervorgegangen, die auch im Auslande ihre Kriegstalente bewiesen. Johann Kleber, aus dem Elsaß, der unter Bouaparte den Zug nach Egypten mitmachte, und nach der Flucht dieses Obergenerals das ganze französische Heer in Egypten anführen mußte, war in der Militärschule zu Münster gebildet. — Auch der Unterricht erhielt eine heilsame Verbesserung. Im I. 1770 erschien die neue Schulverordnung für die Gymnasien. Eine Universität wurde zu Münster errich- tet aus den Mitteln des Nonnenklosters Ueberwasser, welches deshalb eingezogen wurde, und aus den Gütern der Jesuiten, deren Orden der Papst im I. 1773 aufhob. Fürftenberg, wel- cher selbst trefflich in den Wissenschaften bewandert war, und dieselben als seine Erholung ansah, wohnte persönlich den Prü- fungen der höheren Schüler bei, und weckte Lehrer und Schü- ler durch sein Beispiel. Das Kloster Ueberwasser wurde in

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 399

1854 - Münster : Aschendorff
399 Maximilian Friedrich starb im April 1784. Sein Nach- folger, Maximilian Franz, Erzherzog von Oesterreich, Bruder des römischen Kaisers, war schon 4 Jahre vorher gewählt. Er war zugleich Erzbischof und Kurfürst von Köln, zu Münster der 62. Bischof und letzte Fürstbischof. (Lo hoch seine Herkunft war, so einfach war seine Lebensart, und so herablassend sein Umgang. Wenn er zu Münster war, so be- wohnte er selten das Schloß, sondern gewöhnlich ein Haus auf dem Domplatze, welches er sich hatte bauen lassen. Hier sah man ihn zuweilen auf einem Stein vor der Thür sitzen, umgeben von Bittenden, deren Klagen er hörte oder schriftlich annahm. Oft ging er allein, ohne Dienerschaft, durch die Straßen, und ließ sich mit den Geringsten des Volkes in ein Gespräch ein. Die Wissenschaften beförderte er wie seine Vor- gängen Fürstenberg, den er hoch verehrte, mußte ihm in allen Schulsachen Rathgeber sein. Das Gymnasialgebäude zu Münster, welches fast keine ganze Wand mehr hatte, ließ er auf eigene Kofteu herrlich wieder herstellen, ihm ein blei- bendes Denkmal. e>eine Regierung war milde. Die letzten acht Jahre derselben waren für ihn selbst sehr herbe. Sein Schwager, Ludwig Xvi., König von Frankreich, wurde von seinen Unterthanen öffentlich als Verbrecher hingerichtet. Maxi- milian Franz benahm sich bei der Kunde davon mit christ- licher Fassung, und wohnte selbst dem Trauergottesdienste bei, welches er dem gemordeten Könige in unserm Dom veran- stalten ließ. In dem nämlichen Jahre mußte er noch die Nachricht vernehmen, daß seine Schwester Maria Antonia, die Königin von Frankreich, auf gleiche Weise gemordet sei. Bald darauf drangen die wüthenden Franzosen bis an den Rhein vor, nahmen Köln, und kamen dann auch über den Rhein. Maximilian Franz mußte aus einer Stadt in die andere fliehen. Endlich ging er nach Oesterreich, und starb auf dem Schlosse Hetzendorf bei Wien um Mitternacht den 27. Juli 1801. In der kaiserlichen Gruft bei den Kapuzinern in Wien wurde seine Leiche den 29. Juli beigesetzt. Am 3. August erfuhr Münster seinen Tod. Zu seinem Nachfolger wählte das Domkapitel abermals einen Erzherzog von Oesterreich, Anton Victor, der aber die auf ihn gefallene Wahl ablehnte, weil durch den Lüne- viller Friedensschluß der größte Theil des Hochstiftes an die Krone Preußens gefallen war zur Entschädigung für ihre an die Franzosen abgetretenen Besitzungen am linken Rheinufer. Am 3. August 1802 rückten deswegen 4000 Mann preußische Truppen in Münster ein und besetzten den östlichen Theil des Landes; General Blücher wurde zum Gouverneur der Stadt ernannt.
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