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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 88

1875 - Braunschweig : Bruhn
auf, was des Gedächtnisses im Stadtleben werth erschien. Sonst entfaltete sich bei kirchlichen und bürgerlichen Festen ein schönes reges Leben; freilich fehlte es in vielen Dingen auch nicht an Rohheit und allzu großer Derbheit. Städte, die damals um 1450 am meisten blüheten, waren: Nürnberg Würzburg, Aschaffenburg, Ulm, Bamberg, Frankfurt a. M.' Magdeburg, Regensburg, Bern, Zürich, Basel, Augsburg, Salzburg, Straßburg, Aachen, Mainz, Köln,Worms, Speier, Lübeck, Erfurt und viele, viele andere. In den Städten entfaltete sich, in manchen besonders begünstigt, der Meistergesang (siehe Poesie). Am meisten aber forderten die deutschen Städte den Handel, welcher seine Richtung gerade durch Deutschland damals nahm. Schon unter Karl dem Gr. und seinen Nachfolgern ging eine Handelsstraße durch Westfalen über Braunschweig nach der Elbe hin in die Slavenländer. Da war Vineta (auf Wolliu) der Hauptort. Hier verkehrten Griechen, Russen, Skandinavier, Deutsche, Slaven. Wichtiger aber waren die Straßen über den St. Gotthardt, das Wormser Joch, über den Brenner, welche nach Italien führten. Noch verschiedene andere Handelsstraßen lassen sich durch Deutschland verfolgen. Da die Straßen, seit dein Verfall des Ritterwesens, immer gefährlicher und beschwerlicher wurden, verbanden sich die Städte, welche Handel trieben, unter einander. Die Handelskarawanen wurden oft von Bewaffneten begleitet. Eine andere Art der Verbindung unter den Städten beruhte hierauf: Kaufleute verschiedener Städte ließen sich im Auslande an den Handelsquellen, oft wohl nur vorübergehend (so in Bergen, London, Dänemark rc.) nieder, und sie gewährleisteten sich im Namen ihrer Städte unter einander Schutz und Förderung, eine solche Verbindung heißt Gilde oder Hansa. Am frühsten auf Gothland, Wisby, dann in London. Die meisten Handel treiben, den Städte, an der Nord- und Ostsee, selbst bis tief ins Binnenland hinein, schlossen solche Bünde, die endlich in einem, dem Hansa-Bunde, mit dem Vorort Lübeck, aufgingen. Vier verschiedene Viertel der Städte sind es, in die der Hansabund getheilt war: 1. Das lübische: Berlin, Köln, Frankfurt a. £)., Breslau, später auch Hamburg rc. _ 2; Das westfälische: Köln, Dortmund, Münster, Minden, dazu auch holländische Städte und merkwürdigerweise auch die preußischen: Thorn, Elbing, Danzig, Kulm, Königsberg. 3. Das gothländische: Wisby, Riga, Dorpat, Reval rc. 4. Das sächsische: Bremen, Braunschweig, Magdeburg, Halberstadt, Goslar, Göttingen, Hildesheim, Halle, Nordhausen rc. In Lübeck fanden die allgemeinen Versammlungen statt. Zweck des Bundes war: Einmütiges, kräftiges Auftreten nach Außen znr Wahrung der Handelsinteressen, Sicherung der Handelsstraßen vor Räubereien, gemeinsame Maß-

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 108

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 108 — In dieser heillosen Unglückszeit starb Kaiser Ferdinand Ii., der durch seinen religiösen Fanatismus dem Vaterlande große Wunden geschlagen hatte. Sein Sohn: Ferdinand Iii. (1637—1657) führte die Regierung in des Vaters Sinne nur mit geringer Kraft fort. Bernhard von Weimar war am Rheine siegreich vorgedrungen, schlug das liguistische Heer bei Rhein feldeu, eroberte Elsass und starb Plötzlich, vielleicht an französischem Gifte. Die Franzosen nahmen einen Theil des Elsass, auch Metz, To ul und Verdun in Besitz zur Entschädigung für ihre Unterstützung und setzten mit Bernhards Truppen den Krieg fort. Die zurückgedrängten Schweden drangen 1639 mit neuen Kräften wieder nach Süden vor und verheerten Böhmen und Sachsen. Der talentvolle Zögling aus Gustav Adolfs Schule, General Torstenson, bekam nach Banners frühem Tode den Oberbefehl über die Schweden, trug den Krieg in die österreichischen Erbstaaten, gewann 1642 die Schlacht bei Leipzig, bedrohete, durch Mähren ziehend, Wien, gewann die Schlacht am Berge Tabor, belagerte Brünn und übergab endlich, durch Krankheit völlig erschöpft, den Oberbefehl an den tapfern Wran gel. Dieser schloss mit Brandenburg und Sachsen einen Waffenstillstand, verheerte im Verein mit dem französischen Feldherrn Türen ne Baiern; bis endlich nach langen Unterhandlungen das Friedenswort erscholl. Die Eroberung der Kleinseite von Prag war die letzte Waffenthat (1648). §. 23. Wer westfälische Friede 1648. Durch französische Ränke wurden die schon 1643 zu Münster und Osnabrück begonnenen Friedensunterhandlungen von Jahr zu Jahr aufgehalten und nur durch die Klugheit und Mäßigung des kaiserlichen Abgeordneten Grafen Trautmannsdorf kam endlich am 24. October 1648 der westfälische Friede zu Stande. Es erhielt 1. Frankreich: außer den Stiftern Metz, Toul und Verdun, den ö st erreich is che n Elsass, den Suudgau, Breisach und Philippsburg. '2. Schweden: Vorpommern, Rügen, einen Theil Hinterpommerns mit Stettin, Wismar, die Bisthümer Bremen und Verden und 5 Millionen Thaler. 3. Sachsen: die Lausitz und 4 magdeburgische Aemter. 4. Brandenburg: den größesten Theil von Hinterpommern, die Bisthümer Magdeburg, Minden, Halberstadt und Eammin. 5. Mecklenburg: die Bisthümer Ratzeburg und Schwerin. 6. Hessen: die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaumburg. 7. Baiern: die Oberpsalz und die Kurwürde. 8. Die Unterpfalz wurde Friedrichs Sohne, Ludwig, wieder gegeben. 9. Schweiz und Niederlande wurden als selbständige Staaten anerkannt.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 46

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 46 - Resultat: Die Sachsen nehmen das Christentum und die fränkische Verfassung an und werden in das Frankenreich aufgenommen. Karl hatte schon während des Krieges zur Befestigung des Christentums im Sachsenlande folgende Bistümer gegründet: 1. Münster. 2. Osnabrück. 3. Minden. 4. Paderborn. 5. Bremen. 6. Hildesheim. 7. Verden. 8. Halberstadt. Karl führt 10,000 sächsische Familien nach Franken (z. B. Sachsenhausen bei Frankfurt) und siedelt fränkische Kolonisten in Sachsen an. 2. Langobardenkrieg 774. Veranlassung: Angriff des Königs Desiderius auf Rom, weil sich der Papst weigerte, die Neffen Karl's zu Frankenkönigen zu salben. Verlauf: Pavra nach achtmonatlicher Belagerung erobert, Desiderius gefangen und mit den Neffen Karl's in ein Kloster geschickt. Resultat: Das Langobardenreich wird fränkische Provmz. Karl wird König von Italien. (S. Lang.-Reich p. 37.) 3. Krieg gegen die Araber in Spanien 778. Veranlassung: Arabische Emire bitten Karl um Hülfe gegen Abder- raman, den Khalifen von Cordova. Verlauf: Karl dringt ohne besondere Erfolge bis Saragossa vor. — Rückzug. Die Nachhut unter Roland im Tale von Roncesvalles von den Basken aufgerieben. Roland f. Späteres Resultat: Unter Ludwig d. Fr. Spanische Mark zwischen Ebro und Pyrenäen gegründet, welche aber nur kurzen Bestand hatte. 4. Krieg gegen Tassilo von Bayern 788. Veranlassung: Tassilo will sich ganz unabhängig vom Frankenkönig machen. , u Verlauf: Tassilo trotz seiner Verbindung mit den Avaren zur Unterwerfung gezwungen und in ein Kloster geschickt. Resultat: Bayern wird fränkische Provinz. 5. Krieg gegen die Avaren 791—99. Grund: Karl wollte a. die Grenze sichern, b. den deutschen Kaufleuten vre Donaustraße nach Byzanz eröffnen. Veranlassung: Verbindung der Avaren mit Tassilo. Verlauf: Einfall in das Avarenland, Eroberung lhreshauptringes zwischen Donau und Theiß.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 68

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 68 — (Ss entstellt wieder die von Kart b. ©t, beseitigten Stammherzog-tümerj): L ^ Frankfurt, Speier, Worms, Mainz, Würzburg, Fulba. 2. Alamannien oder Schwaben.2) Straßburg, Augsburg, Ulm, Constanz, St. Gallen, Chur. 3. Bayern. # Regensburg, Freising, Eichstädt, Jngolstabt. ^Ätümer (p. 46) und Hamburg, Barbewyk, Goslar, Soest, Corvey, Gandersheim, Draunschweig. 5‘ ^Aachen, Köln, Lüttich, Nymwegen, Trier, Metz, Toul, Verdun. Zwischen Frankreich und Deutschland bilden sich zwei selbständige a Nieder-Burgund, gegründet 879 durch Graf Voso v. Vienne, b. Hoch-Burgünd, gegründet 888 durch den Welfen Rudolf _ Nach dem Aussterben der Karolinger drohte Deutschland sich m Stammherzoatümer aufzulösen. Aber die Geistlichen, namentlich Erzbischof Hatto von Mainz, überzeugten die Herzöge, daß den äußeren Feinden gegenüber eme feste Centralaewalt im Reiche sein müßte, und setzten es durch, daß aus den Herzogen ein König als gemeinsames Oberhaupt gewählt wurde. So wurde Deutschland „ein Wahlreich." §♦ 23. Vorbemerkungen über die Zeit der Wahlkaiser. A. Durch die Wahl der Fürsten war der Gewählte deutscher König, durch die päpstliche Krönung in Rom (seit Otto I.) römischer Kaiser Aus ^eide^Titeln entstand der allgemein gebräuchliche Titel „beutscher Kaiser," welchen sich in späterer &it auch die Könige ohne Kaiser-fronung beilegten, und mit welchem wir alle deutschen Komge zu B. Wennauch eine ^Wahl immer stattfanb, so wurde es doch Usus, den Sohn oder nächsten Verwandten des Kaisers zu wählen. > Kräftige Kaiser ließen bei Lebzeiten ihren Sohn zum König wählen und krönen. 2) Mil von den Westfranken der Name „Alamannia" (1 Allemagne) für ganz Deutschland gebraucht wird, nimmt das Herzogtum allmählich von den ebenfalls ansässigen Sueben den Namen „Schwaben"

5. Geschichte des Mittelalters - S. 73

1880 - Braunschweig : Bruhn
b. Stücke von den Herzogtümern den Bischöfen gegeben, o. Teilung der zu großen Herzogtümer z. B. Lothringen. a. Nieder-Lothringen: Aachen, Köln, Lüttich, Nymwegen. b. Ober-Lothringen: Trier, Metz, Toul, Verdun. Auch unterscheidet man bald in Franken: a. Rheinfranken, b. Ostfranken. 2. Grenzkriege. Er befestigt und erweitert die Eroberungen seines Vaters gegen Slaven und Dänen. a. Befestigung des Christentums — Bistümer: Havelberg, Brandenburg, Zeitz, Meißen, Merseburg, Erzbistum Magdeburg, Schleswig, Ripen, Aarhus, Oldenburg (bei Lübeck, Stammsitz der Großherzöge von Oldenburg). Erzbistümer bestanden: Mainz, Köln, Trier — für Deutschland. Hamburg-Bremen — für den skandinavischen Norden. Magdeburg — für den slavischen Osten. Salzburg — für Südslaven, später Ungarn. (Seit a. 1000 ©riefen — für Polen.) b. Sicherung der Eroberungen. — Feste Organisation der von Karl d. Gr. und Heinrich I. gegründeten Markgrafschaften. (Sero,1) ein rauher und grausamer Kriegsheld, „der Schrecken der Wenden," war Markgraf von Nordthüringen bis jenseit der Elbe, „so viele Schlachten, so viele Siege." Markgrafschaft Schleswig bis Schlei und Danewirk. Der Herzog von Böhmen wird deutscher Reichsfürst. 3. Erwerbung der lombardischen Königskrone und der römischen Kaiserkrone. Nach Arnuls's Tode zuerst Streit langobardischer Fürsten um die Königskrone von Italien, dann zwischen Rudolf von Hochburgund und Hugo von Niederburgund. (S. §. 22. p. 68.) 933 Vertrag: Hugo wird König von Italien. Rudolf vereinigt die beiden Burgund zum „arela-tischen Königreich" (Hauptstadt Arles). Hugo's Sohn Lothar ermordet, und seine Wittwe Adelheid durch Berengar von Jvrea in einer Burg am Garda--See gefangen gehalten. (Sie soll Berengar1 s Sohn heiraten.) Romantische Flucht Adelheid’^2) sie bittet Otto um Hülfe. 1) Grabmal in der schönen romanischen Kirche zu Gernrode am Harz. 2) S. Hroswitha von Gandersheim „Geschichte Otto's d. Gr."

6. Geschichte des Mittelalters - S. 131

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 131 — Für Bauern- und Bürgerstand hatten die Kreuzzüae nur seqensreiche Folgen: ^ a. Die niederen Stände heben sich im Allgemeinen. b. Der Bürgerstand erhält Geltung im Statsleben. I. Bauernstand.») Entstehung der Leibeigenschaft: a. Freiwillige Dienstbarkeit. b. Befreiung vom Kriegsdienste gegen eine Steuer. Mit der Wehrpflicht war ihnen auch das Wehrrecht entzogen, o Aeder Leibeigene, der das Kreuz nahm, erhielt für sich die Befreiung. 2. Die Bedeutung des Nährstandes stieg, da so viele Arbeitskräfte der heiligen Idee zum Opfer fielen. Auch für die Zurückgebliebenen wurden die Bande der Hörigkeit ae-lockert, da ohne sie viele Äecker wüste gelegen hätten. Schicksal der freigewordenen Leibeigenen. a. Sie traten in günstigerer Lage in die alte Stellung zurück. b. Sie zogen als Pfahlbürger in die Städte. o. Sie siedelten sich als freie Kolonisten auf neuer Scholle an und bildeten die germanische Bauernschaft im kolonisirten slavischen Osten, d. Sie wurden auch Söldner. Ii. Sürgerstand. 2) Einleitung: Die deutschen Städte vor den Kreuzzügen. Entstehung: 1. Aus römischen Standlagern - Mainz, Utrecht, Köln, Trier, Worms, o o, „ ^ .r Speier, Augsburg, Regensburg u. ci! 2. Aus geistlichen Stiftungen (Bischofssitzen und Klöstern) — Münster- Osnabrück, Minden, Paderborn, Bremen, Hildesheim, Verden' Halberstadt (§. 17), Hamburg (§. 21), Magdeburg, Havelbera, Brandenburg, Zeitz, Meißen, Merseburg, Schleswig <§, 24), Würzburg, Bamberg (§. 24 H. Ii.), Salzburg, Fulda u. a. ö. Aus kaiserlichen und fürstlichen Pfalzen und Burgen — Frankfurt a. M Nymwegen, Aachen, Wittenberg, Soest (§. 24 H. I.), Ulm, Nürnberg, Goslar, Nordhausen, Mühlhausen, München, Braunschweig, Lübeck, Lüneburg, Wien, Freiburg i. Br. u. a. 1) S. G. Frey tag. Bilder Ii. p. 46-73. „Aus deutschen Dörfern.« 2) S. G. Freytag a. a. O. I. p. 420 ff. Kalifen a. a. O. Kap. Xii. David .Müller a- a. O. §. 188-200 und §. 290-311 (Städtewesen im Xiv. und Xv: Jh.). 9*

7. Geschichte des Mittelalters - S. 172

1880 - Braunschweig : Bruhn
- — 172 — d. Fränkischer Kreis — Bamberg, Würzburg, Eichstädt, Ansbach, Baireuth, Henneberg, Nürnberg u. a.!) 6. Kurrheinischer Kreis — Kurpfalz, Trier, Mainz, Köln, Nassau u. a. f. Oberrheinischer Kreis — Bistümer Worms, Speier, Straß- burg, Basel und die Reichsstädte, Herzogtum Pfalz-Zwei- brücken, Simmern, Landgrafschaften Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel mit Fulda, Reichsstädte: Metz,'Toul, Verdun, Besanyon u. a. g. Niederrheinisch-Westfäliscber Kreis — Jülich, Cleve, Berg, Münster, Osnabrück, Paderborn, Grafschaft Oldenburg mit Ostfrisland, Lippe, Waldeck, Reichsstädte: Aachen, Köln, Dortmund.2) h. Obersächstscher Kreis — Sachsen, Brandenburg, Thüringen, Pommern. i. Niedersächsischer Kreis — Braunschweig, Mecklenburg, Lauen- burg, Holstein, Bistümer Magdeburg, Bremen, Halberstadt, Hildesheim, Reichsstädte: Lübeck, Goslar, Mühlhausen, Nordhausen, Hamburg, Bremen, k. Burgundischer Kreis — Niederlande, Lurenburg, Freigrafschaft. Wie im Reich Reichstage, so in jedem Kreis Kreis-Landtage. Ausgeschlossen waren: 1. Böhmen mit Schlesien, Lausitz, Mähren. 2. Das Ordensland Preußen. 3. Die Schweiz. 5. Der „gemeine Pfennig" wird eine ernstlich gemeinte, allgemeine Reichsauflage („Matrikular-Anschlag"). _ , . 6. Bestimmung der Befugnisse des Reichstages — (seit 1663 ständig zu Regensburg, vorher vom Kaiser nach verschiedenen Städten berufen). a. Entscheidung über Auflagen. b. Kriegserklärung, c. Erekution der vom Reichs-Kammergericht (oft vom Kaiser) ausgesprochenen Reichsacht. 7. Einrichtung der Reichspost. In diesen Einrichtungen lag nur der Keim zu besseren Zuständen, diese traten erst unter den folgenden Regirungen wirklich ein, als sich der Kampf zwischen Mittel-Alter und Neuzeit mehr ausgetobt hatte. Am Ende von Marimilian's Regirung herrschte allgemeine Gährung der Gemüter: , Unzufriedenheit der Stände mit dem Kaiser und des Kaisers mit den Ständen. 1) 29 Gebiete auf 484 mm. 2) Auf 1200 lum. 52 Gebiete.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 133

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 133 — Einfluß der Kreuzzüge: 1. Die Einwohner vermehrten sich. Viele freigewordene Leibeigene zogen in die Städte. a. Vermehrung der Handwerker und der Handelsartikel. b. Vermehrung der Wehrkraft. 2. Das Gebiet erweiterte sich. Viele Rittergüter kamen durch Pfand oder Kauf in den Besitz der reichen Städter. 3. Der Reichtum steigerte sich durch die in Folge der Kreuzzüqe eingetretene Belebung von Handel und Industrie. 4. Die Selbständigkeit erhöhte sich. a. Mit dem größeren Reichtum auch größere Kraft des Bürgertums. b. Mehr als je waren Kaiser und Fürsten in Geldverlegenheit. Gegen Geldvorschüsse erwarben die Städter von den Fürsten neben Handelsprivilegien allmählich alle Rechte, welche diese innerhalb der Mauern ausgeübt: a. Persönliche Freiheit, b. Befreiung von willkürlichen Zöllen o. Stapelrecht. d. Münz- und Zollrecht, e. Niedere Gerichtsbarkeit und das Recht, sich aus ihrer Mitte Richter und Beamte zu wählen, f. Endlich Blutgerichtsbarkeit. Viele von ihnen wurden freie Reichsstädte. In Norddeutschland nur: Lübeck, Goslar, Dortmund, Nordhausen, Mühlbausen. In Süddeutschland waren sie zahlreicher, in Schwaben allein 30. (Worms wurde die erste Reichsstadt 1156 durch Friedrich Barbarossa.) Grund: Hier größere Zersplitterung des Landbesitzes. Macht der Fürsten geringer als im Norden. Andere Städte verteidigten lange Zeit mit Erfolg ihre Freiheit gegen die Landesherren, z. B. Braunschweig (1308—1671), Köln, Soest (Soester Fehde 1447 — Erzbischof von Köln zurückgeschlagen). Selbst die Landstädte boten später im Xiv. und Xv. Jh. das Bild kleiner Republiken dar. 5. Die Städteverfaffun'g veränderte sich. Aus Burgmannen und reichen Kaufleuten bildete sich ein Stadtadel (Patriziat». Dieser besetzte die Ratsstellen. Verfassung war Aristo-kratte^m Venedig Oligarchie). Wer sich aus dem Handwerkerstande zum Großhändler emporschwang, fand leicht durch Heirat Eintritt in die Geschlechter. Die wohlhabend gewordenen Handwerker schlossen sich in Zünften zusammen.

9. Neuere Zeit - S. 76

1882 - Braunschweig : Bruhn
Sammlung ungeheurer Reichtmer. Grndung eines eigenen Reiches in Paraguay. 1773 Aufhebung des Ordens durch Papst Clemens Xiv. (Ganganelli). Grund: a. Bedenkliche Moral. b. Einmischung in die weltlichen Angelegenheiten der Staaten'). Veranlassung: Grenzkrieg zwischen Portugal und den Jesuiten in Bra-silien (Pombal). 1814 Wiederherstellung des Ordens durch Pius Vii. mit Beschrnkung der Vorrechte. 1871 Vertreibung aus dem deutschen Reich. 1880 Vertreibung aus Frankreich. Iii. Inquisition. Die von Innocenz Iii. erfundene Inquisition hatte sich in Spanien er-halten2). Papst Paul Iv. Caraffa wandte dieselbe gegen die neuen Ketzer an. In den germanischen Lndern konnte die Inquisition auch jetzt nicht Wurzel fassen3). Iv. Burgen des Katholizismus waren Spanien und Italien, wo die ketze-tischen Regungen durch die Inquisition im Keime erstickt waren. Von hier aus Vordringen des Katholizismus"). In andern Lndern waren wenigstens die Fürsten katholisch geblieben und dies waren gerade die mchtigsten: Der Papst, der Kaiser, die Könige von Spanien und Frankreich. In Deutschland waren katholisch geblieben: a. Der Kaiser und die Habsburgischen Erzherzge, besonders Erz-Herzog Ferdinand von Steiermark, der in seinem Lande den Protestantismus mit Stumpf und Stiel ausrottete. In sterreich und Ungarn war Adel und Brgerschaft meist protestantisch. b. Herzog Maximilian von Baiern 15971651 (% seiner Untertanen protestantisch). c. Herzog von Jlich (fast alle Unterthanen protestantisch). d. Die smtlichen noch vorhandenen geistlichen Fürsten^). 1) Vgl. Vertreibung aus Japan und China. S. p. 74. 2) Der Groinquisitor Torquemada lie von 14831498 8800 Menschen lebendig verbrennen. Im Ganzen sollen c. 30000 Menschen in Spanien, c. 100 000 in den spanisch-portugiesischen Kolonien der Inquisition zum Opfer gefallen sein. Nach Llorente starben in 28 Jahren 13 460 Personen auf dem Scheiterhaufen, 141 000 wurden gefoltert oder mit andern Strafen gezchtigt. 3) Vgl. Ii. p. 100 und Abfall der Niederlande . 21. 4) Vgl. Vordringen der Christen gegen die Mauren Ii. . 14 p. 35. 5) Noch jetzt herrscht der Katholizismus in Norddeutschland nur in frher geist-lichen Gebieten Ermland, Eichsfeld, Hildesheim, Paderborn, Mnster, Kln (Sauerland).

10. Neuere Zeit - S. 61

1882 - Braunschweig : Bruhn
61 berfall des Kaisers. Ursachen: 1. Der Kaiser hatte gegen sein Versprechen die Religion angetastet und die Fürsten mit Gefngnis beschwert. Die Behandlung war eine unwrdige und pate nicht mehr m die Zeit. . 2. Der Kaiser wurde ihm zu mchtig. Er stellte die Errungenschaften der Reichsfrsten in Frage und war nahe daran, einen deutschen Einheitsstaat herzustellen. Er sah die Reichsfrsten nicht anders an als die spanischen Granden. Er drckte den Deutschen eine brutale Fremdherrschast aus. Deshalb trat die Frage, ob Protestantismus oder Katholizis-mns", in den Hintergrund vor der politischen Selbsterhaltung. 3 Die Spanier betrugen sich hochfahrend und bermtig, be-sonders Karls Minister Granvella l) und sein Feldherr, Herzog Alba'). 4. Er wollte sich die Liebe seiner neuen Unterthanen erwerben, denn er hie allgemein Judas Jscharioth". 5. Er wollte das Augsburger Interim nicht annehmen. Er sah die Undurchfhrbarst ein, nahm es nur zum Schein an, um den Kaiser einzuschlfern. Vorbereitungen: 1. Unter dem Vorwande, die Reichsacht an Magdeburg zu voll-strecken, sammelt er ein starkes Heer. Er sichert sich im Geheimen die starke Feste als Zufluchtsort fr den Notfall. (Gefahr groß, Kaiser auf der Hhe seiner Macht Unter-nehmen khn begonnen, schlau und energisch durchgefhrt). 2. Er schliet ein Bndnis mit Heinrich Ii. von Frankreich (Schrtlin war Bevollmchtigter Frankreichs). (Der Markgraf von Brandenburg lie sich erst spt berzeugen, da auf Frankreichs Hilfe beim Unternehmen am meisten an-komme). a. Moritz erhlt monatlich 100000 Kronen. b. Heinrich Ii. darf als Reichsvikar (mit Vorbehalt der Rechte des Reiches" nutzlose Klausel) die deutschen Städte Metz, Toul, Verdun und Eambray besetzen. 1) Bezeichnend ist das geflgelte Wort, welches ihm wie Csar Borgm vom Volke unteraeleat wird, er fhre in seinen Schtzen die Snden Deutschlands" mit". (Die Fürsten und Städte wollten durch Geschenke seine Verwendung beim Kaiser gewinnen). G. Frevtaa Bilder Iii. p. 156. Charakter siehe v. Ranke-Keserstein p. 119. 2) Schiller Bd. Xi., Herzog von Alba bei einem Frhstck zu Rudolstadt. Abgedruckt in H. und P. Iv. Nr. 45 und Lesestcke Nr. 73. Charakter: v. Ranke-Keserstein p. 121.
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