Karl's Krieg in Spanien.
27
folgte, bis der Druck der fränkischen Herrschaft, namentlich die ge-
zwungene Theilnahme an dem Kriege gegen die Avaren, so wie die
Anhänglichkeit an ihre alte Religion die Sachsen zu neuem Auf-
stande (793) und zur abermaligen Vernichtung der kirchlichen Ein-
richtungen veranlaßte. Karl wiederholte die Feldzüge in's Land der
Sachsen fast jedes Jahr, und gewann zuletzt einen Führer der Obo-
triten jenseits der Elbe, uni die Sachsen von Osten her zu bedrän-
gen, während er zugleich die Häuptlinge des Volkes (durch Ver-
leihung von Lehen, Herrschaft über die gemeinen Freien u. s. w.)
in das fränkische Interesse zu ziehen verstand und eine große Anzahl
Bewohner des östlichen Sachsens in's Innere des fränkischen Reiches
versetzte. Ohne besondern Friedensvertrag verstanden sich die ein-
zelnen Stämme der Sachsen und mit ihnen die östlichen Friesen
(an der untern Ems und Weser) allmälig zur Annahme der christ-
lichen Religion und fränkischer Beamten, wie zur Zahlung des
Zehnten, behielten aber ihre Volksrechte und Gewohnheiten.
Zur Befestigung des Christcnthums unter den Sachsen gründete Karl 8
Bisthümer: Münster und Osnabrück für die nördliche Hälfte van Westphalen
(das südliche Westphalen kam zur Erzdiözese Cölu) , Paderborn und Minden für
die Enger», Bremen, Verden und Hilbeshecm für die Ostphalen und Halbcrstadt
für die thüringischen Sachsen.
e) Krieg in Spanien (778). Als Karl nach seinem dritten
Zuge gegen die Sachseil ein Maifeld zu Paderborn hielt, ward er
von dem vertriebenen Statthalter von Saragossa gegen den Emir
Abderrahman I. zu Hülfe gerufen. Er drang auf zwei Seitell zu-
gleich (durch Septimainen und durch Gascogue) in Spanien ein,
schlug mit beiden vereinigten Heeren ein feindliches in die Flucht,
erstürmte Saragossa, setzte den vertriebenen Statthalter wieder ein
und war schon im Begriffe, den Ebro zu überschreiten, als die
Nachricht von einem neuen Aufstande der Sachsen ihn zurückrief.
Auf dem Rückzuge ward sein Heer in den Thälern von Ronces-
valles voll den Gascognischen Gebirgsvölkern (weil er die Festungs-
werke ihrer Hauptstadt Panlpeluna zerstört hatte) überfallen und
zum großen Theile vernichtet (auch der Ritter Roland fiel). Dadurch
ging das Eroberte meistens wieder verloren, und die Befestigung
der fränkisch-spanischen Mark zwischen den Pyrenäen und dem Ebro
geschah erst durch die längere Anwesenheit von Karl's Sohne Lud-
wig, dem es (812) gelang mit Emir Hakem I. Frieden zu schließen.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl_8
Bisthümer Karl Karl Karl
Frieden zu Nimwegen.
111
Prinzen von Oranien ohne Entscheidung, das dritte (unter Turenne)
verhinderte in diesem und dem folgenden Jahre durch meist siegreiche
Kämpfe bald auf der rechten, bald auf der linkeu Seite des Ober-
rheius die Eroberung des Elsasses durch den kaiserlichen Feldherrn
Montecuculi und den Kurfürsten von Brandenburg, bis Turenne bei
dem Dorfe Sasbach beim Recognoscireu durch eine Kanonenkugel
getödtet wurde. Zugleich gelang es Ludwig seinen thätigsten Geg-
ner von der ferneren Theilnahme am Kriege gegen Frankreich abzu-
halten, indem er die Schweden zu einem Einfalle in Brandenburg
bewog; der Kurfürst wurde dadurch genöthigt mit seinem Heere in
sein eigenes Land zurückzukehren, aber die Schweden wurden bei
Fehrbellin 1675 geschlagen und verloren sogar Vorpommern. In
den beiden letzten Jahren wurde der Krieg noch in den spanischen
Niederlanden mit geringem Erfolge fortgesetzt und gleichzeitig Frie-
densunterhandlungen zu Nimwegen angeknüpft, bei welchen Lud-
wig Xiv. die kluge Politik befolgte, mit jedem Gegner besonders
Frieden zu schließen, so daß die Allianz gegen ihn immer mehr ab-
nahm und die zurückbleibenden sich immer härtere Bedingungen ge-
fallen lassen mußten. So verlor Holland, welches zuerst den Frie-
den abschloß, nichts, Spanien aber 14 zum Theil feste Plätze in den
Niederlanden und die Franche-Comte, die nun vom deutschen Reiche
(wozu sie als Bestandtheil des burgundischen Kreises gehört hatte)
getrennt wurde. Der Kurfürst von Brandenburg, jetzt von seinen
Bundesgenossen verlassen, mußte den Schweden im Frieden zu St.
Germain en Laye (1679) den größten Theil seiner Eroberungen
zurückgeben. Doch bald fand Ludwig ein Mittel, auch im Frieden
zu erobern, indem er drei Gerichtshöfe unter dem Namen Neunions-
kammern (zu Metz, Breisach und Besançon) einsetzte, um zu unter-
suchen, was jemals zu den ihm in den 4 letzten Friedensschlüssen ab-
getretenen Ländern und Plätzen gehört hätte. Dieses zog er sogleich
ein, besetzte auch die Festungen Straßburg und Luxemburg, und bot
dem Kaiser einen Waffenstillstand (auf 20 I.) an, den dieser (für
das Reich und für den König von Spanien) annahm, um den in-
zwischen ausgebrochenen Krieg mit den Türken fortsetzen zu können.
Zweiter Türkenkrieg 1683—1699. Während nämlich im W.
Ludwig Xiv. Elsaß abriß, wurden im O. die Türken noch einmal furcht-
bar. Sowohl der ungünstige Friede nach dem vorigen Türkenkriege,
als das Zurückbleiben deutscher Trruppen in Ungarn und die er-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Germain Ludwig Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Nimwegen Elsasses Brandenburg Dorfe_Sasbach Frankreich Schweden Brandenburg Fehrbellin Nimwegen Holland Spanien Niederlanden Brandenburg Schweden Breisach Luxemburg Spanien Ungarn
78
Einteilung Deutschlands in zehn Kreise.
Von den 10 Kreisen umfaßte (s. die Karte)
1) der österreichische, der größte von allen, Oesterreich, Steiermark,
Kärnthen, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und
in Schwaben (Vorderösterreich) ;
2) der baie rische: das Herzogthum Baiern, die Oberpfalz, das Fürsten-
thum Ncuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w.;
3) der schwäbische: das Herzogthum Würtemberg, die Markgrafschaft
Baden, die Grafschaft Hohcnzollern, die Grafschaft Fürstenberg, das Bisthum
Augsburg u. s. w. — im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stände;
4) der fränkische: die brandenburgischen Markgrassciiaften Culmbach
(Baireuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen
Ordens seit der Säcularisation Preußens, die Bisthümer Bamberg, Würzburg
und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. s. w.;
5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des kurrheinischen
unterbrochen und daher sehr zerstückelt; seine beiden Hauptmassen waren die
lothringischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel
getheilt);
6) der kur rheinische oder niederrheinische enthielt die 3 geistlichen
Kurfürstenthümer Mainz, Trier und Köln, so wie einen Theil der kurpsälzischen
Lande, die in 3, später in 4 Kreise vertheilt waren;
7) der b urgundi sch e, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hau-
ses Habsburg und dadurch aus dem engern Reichsverbande kam, umfaßte Hol-
land, Belgien (jedoch mit Ausnahme des Bisthums Lüttich) und einen Theil des
jetzigen nördlichen Frankreichs;
8) der westphälische Kreis zwischen Maas und Weser umfaßte die Her-
zogthümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, 6 Bisthümer (Lüttich,
Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), ferner Ostsriesland, Olden-
burg, die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund u. s. w.;
9) der nied ersäch si sch e enthielt die Erzbisthümer Magdeburg und Bre-
men, die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, die Herzogthümer Braun-
schweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, 6 Reichs-
städte u. s. w.;
10) der obersächsische: die 2 Kurfürstenthümer Sachsen und Brauden-
burg, die beiden pommerschen Herzogthümer (Stettin und Wolgast), die Fürsten-
thümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w.
Diese 10 Reichskreise enthielten über drittehalbhundert Kreis-
stände, wovon sedoch die kleineren nur cnrienweise stimmten, so daß
ans dem Reichstage nicht viel über hundert Stimmen waren. Böh-
men mit seinen Nebenlanden (Mähren, Schlesien u. der Lausitz) war
nicht in diese Kreisverfassung ausgenommen, da das Haus Oesterreich
in diesen Ländern unumschränkt herrschte. Auch waren diese Pro-
vinzen, wie Preußen und die Schweiz, der Gerichtsbarkeit des Kam-
mergerichts nicht unterworfen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Iso Die heilige Allianz. Der zweite Pariser Friede.
im gefährlichsten Augenblicke Blücher auf dem Schlachtfelde eintraf
und ein vereinter Angriff beider Heere den Sieg entschied. Unauf-
haltsam verfolgten die Preußen das in gänzlicher Auflösung fliehende
französische Heer unter beständigen siegreichen Gefechten bis nach Pa-
ris, wo Napoleon schon (am 22. Juni) zum zweiten Male zu Gun-
sten seines Sohnes der Krone entsagt hatte. Mit dem Plane sich
nach Amerika einzufchiffen, ging er, als die Preußen ihn (in Mal-
maison) gefangen nehmen wollten, nach Rochefort, konnte jedoch nicht
auslaufen, ohne englischen Schiffen zu begegnen und vertraute sich
der Großmuth der englischen Regierung an, die ihn zufolge einer
Bestimmung der Verbündeten als Kriegsgefangenen nach St. Helena
abführen ließ, wo er nach beinahe 6jährigen Leiden am 5. Mai
1821 starb.
Die Verbündeten rückten mit Ludwig Xviii. in Paris ein, wo
die beiden Kaiser und der König von Preußen durch den heiligen
Bund (26. September), dem später fast alle europäischen Mächte bei-
traten, sich verpflichteten einander bei jeder Gelegenheit Hülfe und
Beistand zu leisten und nach dem Geiste der christlichen Religion ihre
Völker zu regieren. Der zweite Pariser Friede (20. November)
bestätigte die Beschlüsse des Wiener Kongresses und beschränkte Frank-
reich auf die Grenzen von 1790, es mußte zwei Grenzfestungen im
N. (Philippeville und Marienburg) an die Niederlande, Saarlouis
an Preußen, Landau, welches dritte Bundesfestnng ward, an Baiern,
den westlichen Theil Savoyens an Sardinien abtreten, 700 Millio-
nen Francs Kriegskosten zahlen, die geraubten Kunstwerke und lite-
rarischen Schätze zurückgeben und ein Heer der Verbündeten von
150,000 M. in den Grenzprovinzen unterhalten, deren Zurückziehung
jedoch schon 1818 ans dem Monarchen-Congresse zu Aachen be-
schlossen ward.
§. 35.
Deutschland ein Staatenbund.
Der europäische Fürstencongreß schuf durch die Bundesacte vom
8. Juni 1815 „zur Bewahrung der Unabhängigkeit und Unverletz-
lichkeit der einzelnen Bundesstaaten und zur Erhaltung der äußern
und innern Sicherheit Deutschlands" den unauflöslichen deutschen
Bund, bestehend ans folgenden 34 unabhängigen Staaten und 4
freien Städten:
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Helena Ludwig_Xviii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Paris Frank- Marienburg Niederlande Landau Baiern Savoyens Sardinien Aachen Deutschland
108
Friedcnsbedingungen.
b) Politische Gegenstände. An Entschädigungen erhielt
1) Frankreich die österreichischen Besitzungen im Elsaß, die Bestäti-
gung der Hoheit über die (schon seit 1552 besetzten) Bisthümer und
Städte Metz, Toul und Verdun; 2) Schweden: Vorpommern nebst
Rügen, einen Theil Hinterpommerns, Wismar, und als weltliche
Herzogthümer die säcularisirten Gebiete von Bremen und Verden,
Alles jedoch unter deutscher Lehnshoheit, und 5 Millionen Thaler
Kriegskosten; 3) Brandenburg erhielt den östlichen Theil Hinterpom-
merns und zur Entschädigung für den ihm (zufolge eines Erbvertra-
ges) zukommenden übrigen Theil Pommerns die säcularisirten Stif-
ter: Magdeburg, Halberstadt, Minden und Camin, als vier weltliche
Fürstenthümer; 4) Mecklenburg für den Verlust Wismar's die Bis-
thümer Schwerin und Ratzeburg als Fürstenthümer; 5) Baiern be-
hielt die Oberpfalz nebst der Kurwürde, mußte aber die Unterpfalz
an den Sohn des geächteten Friedrich V. zurückgeben, und für die-
sen wurde eine achte Kurwürde errichtet. Für alle übrige seik An-
fang des Krieges und in Folge desselben verlorne unbewegliche Gü-
ter und Rechte ward eine allgemeine Herstellung verfügt. Die schon
längst bestehende Unabhängigkeit der Schweiz so wie der vereinigten
Niederlande wurde anerkannt. Frankreich und Schweden übernah-
men die Garantie des westphälischen Friedens und behielten da-
durch Gelegenheit, sich auch ferner in die deutschen Angelegenheiten
einzumischen.
c) In Hinsicht des Staatsrechts wurde bestimmt: über Gesetzgebung,
Krieg und Frieden, Steuern, Aushebungen, Befestigungen, Bündnisse u. s. w.
fall der Kaiser nur nach Abstimmung aller Reichsstänbe auf einem Reichstage
verfügen; den Reichsstänben, die somit eine entscheidende, statt einer berathenden
Stimme erhalten hatten, ward die Landeshoheit in ihren Territorien bestätigt und
ihnen gestattet, Bündnisse unter einander und mit fremden Fürsten zu schließen,
nur nicht gegen den Kaiser und das Reich, den Landfrieden und den westphäli-
schen Frieden.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Der zweite Krieg mit Frankreich.
tlo
Der zweite Krieg mit Frankreich 1688—97.
Als die kaiserlichen Feldherren die Türken aus Ungarn
vertrieben hatten, brach Ludwig Xiv. unter den nichtigsten Vor-
wänden den Waffenstillstand, überfiel ohne vorherige Kriegser-
klärung das, im Vertrauen auf den Stillstand unvorbereitete, Reich
und besetzte ohne Widerstand die Residenzen der ihm halb befreun-
deten drei geistlichen Kurfürsten (Mainz, Trier, Bonn). Bald folgte
eine schreckliche Verwüstung der Pfalz, welche, nachdem die Einwoh-
ner Monate lang die übermüthigsten Forderungen der Franzosen be-
friedigt hatten, zur völligen Wüste umgeschaffen wurde, indeni Mann-
heim, Speier, Worms und alle Orte bis zur elsassischen Grenze in
Asche sanken; die Einwohner wurden mit kaltblütiger Unmenschlich-
keit ausgeplündert und mißhandelt, und nicht einmal die Flucht war
gestattet außer auf französisches Gebiet. Der Hauptschauplatz des
weitern Krieges wurden die Niederlande, wo der französische Marschall
von Luxemburg widerholte Siege erfocht. Die Aufgabe des „Neichs-
krieges" beschränkte sich meist darauf, den Rhein zu bewachen und
die Hauptmacht war gegen die Türken beschäftigt. Die Erschöpfung
der französischen Finanzen und die Entwürfe Ludwig's Xiv. auf
Spanien bei dem nahen Tode des kinderlosen Königs Karl Ii. einer-
seits, das Mißtrauen unter den Verbündeten andererseits beschleunig-
ten den Frieden zu Ryswick, (beim Haag) 1697, worin Deutsch-
land Straßburg und alles auf ähnliche Weise im Elsaß Reu-
nirte verlor.
Standeserhöhungen deutscher Fürsten.
Zur Belohnung für die im Kriege gegen Frankreich geleistete
Hülfe und in der Absicht zu ferneren Diensten im bevorstehenden
spanischen Erbfolgekriege zu verpflichten, verlieh der Kaiser dem
Herzoge von Hannover die neunte Kurwürde (1692)
und gestattete dem Kurfürsten von Brandenburg Friedrich Hi.
die Annahme des Titels eines Königes in Preußen 1701.
Der Kurfürst von Sachsen August Ii. wurde nach Johann
Sobiesky's Tode zum Könige von Polen gewählt (1697) und
trat deshalb zur katholischen Kirche über.
8- 23.
Der spanische Erbfolgekrieg 1701—1714.
Da Karl Ii., König von Spanien, Sohn Philipp's Iv. und
Pütz deutsche Gcsch. 5. Aufl. g
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Karl_Ii Karl Friedrich_Hi Friedrich August Johann
Sobiesky's Johann Karl_Ii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Ungarn Mainz Trier Bonn Worms Niederlande Luxemburg Rhein Spanien Elsaß_Reu- Frankreich Hannover Brandenburg Sachsen Polen Spanien
Die dritte Koalition gegen Frankreich.
135
diguugen gewannen hauptsächlich Preußen, Baiern, Hesien-Darnrstadt,
Baden und Würtemberg; für die beiden letzteren, so wie für den
neuen Großherzog von Salzburg und für Hessen-Cassel wurden 4
neue Kurwürden errichtet, wogegen die Kurfürstenthümer Köln und
Trier cingegangen waren, so daß Deutschland jetzt 10 Kurfürsten
zählte. Der reichsunmittelbaren Städte blieben nur 6 übrig: Ham-
burg, Lübeck, Bremen, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg.
Es erhielt: 1) Preußen: die Stifte Paderborn und Hildesheim, das
mainzische Thüringen, einen Theil von Münster, mehrere Abteien (Quedlinburg,
Essen, Werden u. s. w.) und Reichsstädte (Mühlhausen, Nordhausen, Goslar).
2) Baiern: die Stifte Würzburg, Bamberg, Freisingen und Augsburg (die
Stadt Augsburg blieb reichsunmittelbar). 3) Hessen theilte sich mit Nassau
in die Ueberreste der Erzstifte Köln, Trier und Mainz; 4) Baden verdankte der
Verwandtschaft des Markgrafen mit Rußland seine Vermehrung durch die
Rheinpfalz, das Bisthum Constanz und die Reste der Bisthümer Speyer, Basel
und Straßburg. 5) Würtemberg wurde durch schwäbische Prälaturen und
Reichsstädte für seinen Verlust im Elsaß um das Doppelte entschädigt.
8' 31.
Die dritte Coalition gegen Frankreich 1805 und die Auflösung
des deutschen Reiches 1806.
Napoleon Bonaparte hatte schon nach seiner Rückkehr aus
Aegypten 1799 die unfähige Directorialregierung gestürzt und als
erster, bald nachher als alleiniger und lebenslänglicher Consul Frank-
reich mit fast unumschränkter Gewalt regiert, zuletzt aber sich die
erbliche Kaiserwürde übertragen lassen 1804. Der Vernichtung der
französischen Republik folgte bald (1805) die der cisalpinischen,
welche er in ein erbliches Königreich Italien für sich verwandelte
und seinem Stiefsohn Eugen Beauharnais als Vizekönig zur Ver-
waltung überließ.
Da England sich weigerte, die den Franzosen im I. 1800
weggenommene Insel Malta, wie es im Frieden zu Amiens (1802)
ausbedungen worden war, zurückzugeben, wenn sie nicht ebenfalls
Holland, Italien und die Schweiz verlassen und den König von
Sardinien für die eingezogenen Länder entschädigen würden, so ließ
Napoleon Hannover besetzen und verbot die Einfuhr englischer Maa-
ren und Eolonialprodukte in Frankreich (Anfang des Continental-
systems). Doch weder diese Verletzung des deutschen Gebietes noch
die Aufhebung des Herzogs von Enghien (wegen angeblicher Ver-
schwörung mit englischen Agenten) auf badischem Gebiete wurden
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Eugen_Beauharnais Eugen Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Baiern Hesien-Darnrstadt Baden Salzburg Hessen-Cassel Deutschland Bremen Frankfurt Nürnberg Augsburg Hildesheim Quedlinburg Mühlhausen Nordhausen Goslar Baiern Bamberg Hessen Trier Mainz Rheinpfalz Basel Frankreich Italien England Malta Amiens Holland Italien Sardinien Frankreich
Dritter Zeitraum.
Preußen ein Königreich seit 1701.
§• 10.
Friedrich I. als König 1701—1713.
Da mit dem Beginn des 18. Jahrhunderts zwei große Kriege die europäischen Mächte beschäftigten, der spanische Erbfolgekrieg im Südwesten, der nordische Krieg im Nordosten, so sah der neue König in Preußen die so weit entlegenen und zerstückelten Provinzen seiner Monarchie zu gleicher Zeit im Osten und Westen gefährlich bedroht. Indem Friedrich sich gänzlich der Theilnahme an den Kämpfen des östlichen Europa enthielt, trotz der lockenden Anerbietungen Karl's Xii., gestattete ihm die Neutralität in den östlichen Verwickelungen um so ungehinderter in die westlichen einzugreifen. Der Theilnahme an dem spanischen Erbfolge krieg konnte er sich nicht entziehen, weil er sich in dem Kronvertrage mit dem Kaiser (vom 16. November 1700) dazu verpflichtet hatte und die Gefahr einer französischen Weltherrschaft von Neuem hervortrat.
Zunächst ging er selbst nach Cleve und ließ durch seine Hülfs-lruppen Kaiserswerth und Rheinberg den Franzosen entreißen, unterstützte den englischen Feldherrn Marlborough bei der Eroberung einer Reihe anderer Plätze (Venloo, Roeremonde, Lüttich, Bonn), ließ Geldern < durch Lottum) dauernd besetzen und sandte den Fürsten Leopold von Dessau nach Baiern dem Kaiser zu Hülse, als dorthin eine französische Armee unter Villars vorgedrungen war.
Bei Höchstädt (1704) stellte Fürst Leopold von Dessau, nachdem die Reihen der^Derbündeten (des Prinzen Eugen von Savoyen und Marlborough's) dreimal durchbrochen waren, mit seinen Preußen die Ordnung her, erneuerte den Angriff, und warf die Franzosen zurück. Mit diesen siegreichen Truppen (12,000 M.) zog Leopold unter Eugen's Oberbesehl nach Italien und trug (durch Erstürmung
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich Friedrich Marlborough Leopold_von_Dessau Leopold Leopold_von_Dessau Leopold Eugen_von_Savoyen Eugen Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Europa Kaiserswerth Rheinberg Bonn Baiern Italien
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Preußens_Neutralität Marschall_Bernadotte
58 Friedrich Wilhelm m. Congreß zu Wien. §. 14.
und Württemberg und viele andere deutsche Fürsten mit den ersten Staatsmännern der Zeit auf
d. dem Cougresse zu Wien (l. Nov. 1814 — 9. Juni 1815).
Preußen, welches den Anstoß zum Befreiungskämpfe gegeben und zu dessen glücklichem Erfolge so wesentlich beigetragen hatte, sollte zufolge der Verträge, die es mit Rußland und im Laufe des Krieges mit den übrigen teilnehmenden Mächten geschlossen, in dem Umfange vom I. 1806 hergestellt werden. Allein Rußland wollte von den ehemals polnischen Ländern nur so viel zurückgeben, als nöthig war, um eine Verbindung zwischen Schlesien und Ostpreußen zu erzielen, und gegen die vorgeschlagene Entschädigung Preußens durch das von den Verbündeten eroberte Königreich Sachsen erhoben die übrigen Großmächte Widerspruch. Nur die plötzliche Rückkehr Napoleon's verhinderte die Auflösung des Congresses. Man beschloß in aller Eile eine Theilung Sachsens, dessen größere Hälfte (die aber nur 2/5 der Bevölkerung hatte) an Preußen abgetreten wurde. Außerdem erhielt Preußen nebst Danzig und Thorn den westlichen Theil des Herzogthums Warschau, woraus die Provinz Posen gebildet wurde, ferner seine ehemaligen Besitzungen in Westfalen (außer Singen) und am Niederrhein, das Großherzogthum Berg und ein bedeutendes neues Gebiet zu beiden Seiten des Rhems1), endlich Neuschatel und Valengin (Valendis) in der Schweiz. Dagegen trat es die Fürstentümer Ostfriesland und Hildesheim, sowie Goslar, die niedere Grafschaft Lingen und den nördlichen Theil von Münster an Hannover, das entfernte Ansbach und Baireuth an Baiern lgegen Jülich und Berg) ab. In einem Vertrage mit Dänemark erwarb Preußen auch den (jenem so eben statt Norwegens von Schweden abgetretenen) Rest von Schwedisch-Pommern nebst Rügen (gegen das so eben von Hannover erhaltene Herzogthum Lauenburg). So wurde Preußen, das von 1795—1807 in seiner Osthälste vorherrschend ein slavischer Staat gewesen war (mit 22/s Millionen Polen neben 6 Millionen Deutschen), wieder ein wesentlich deutscher Staat.
*) Außer deu Herzogtümern Jülich und Berg (s. oben) erhielt Preußen die kurkölnischen Lande, die ehemaligen kurtrierischeu Lande links vom Rhein, Theile von Luxemburg und Limburg, das Fürstenthum Aremberg, die Grafschaften Wied, Sayn, Manderscheid und Schleiden, die Abteien Malmedy und Cornelimünster, die freien Reichsstädte Köln, Aachen und Wetzlar, sowie mainzische und rheingräfliche Besitzungen u. s. w.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Manderscheid