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1. Abth. 1 - S. 125

1818 - Elberfeld : Büschler
Matthias. 125 entdeckt, von welchem sie ihrer Parthei^rosie Vor- theile versprachen; in denen der Unirten aber die Freude über die anscheinende Kränklichkeit deffel- den. Der Fürst Christian von Anhalt, einer der Thatigsten unter den letzteren, soll sich, die Zwei- deutigkeit von dem Feste hernehmend, geäußert haben: „Wenn es zum Tanze komme, so werde Matthias keine große Sprünge mehr machen. " In der That zeigte sich auch der neue Kaiser nicht so thätig, als man von ihm erwartet hatte; es schien, als wenn er seinen Bruder von seinen Thronen verdrängt habe, um dessen Zaudern und Unschlüssigkeit nur fortzusetzen. Dagegen arbeite- ten die Leidenschaften desto heftiger in den Gemü- ihern der Zeitgenossen und bereiteten die schweren Ausbrüche des Hasses vor, welche noch unter Mat- thias Regierung den Anfang nahmen. In den chstreichischen L ndern eiferten die Religionspar- theien, durch ihre Prediger von den Kanzeln dazu aufgefordert, mit neuer Heftigkeit gegen einander; das menschlich - sittliche Verhaltniß zwischen ihnen war fast ganz vernichtet; denn solcher Haß, weil er das Heiligste berührt, was der Mensch besitzt, ist der unversöhnlichste. Ini übrigen Teutfchland ereigneten sich gleich- falls einige bedenkliche Falle. In Aachen wa- ren, neue Streitigkeiten ausgebrochen; eben so zwi- schen der Stadt Köln und den beiden Besitzern der Iulichfchen Lande, weil diese, den Kölnern zum Schaden, den Ort Mülheim am Rheni m eine Stadt umzuschaffen suchten. In beiden Fal- len entschied der Kaiser zu Gunsten der katholi- schen Parthei, und erregte dadurch bei dsn Pro- testanten neue Sorge. Sein Spruch wegen Mül- heim wurde aber wohl wenig gefruchtet haben, wenn nicht die beiden fürstlichen Hause-, welche von der jülichschen Erbschaft Besitz- genommen hat- ten, unter sich selbst zerfallen waren. Der pfäl- zische Prinz Wolfgang Wilhelm sollte eine Tochter des brandenburgifchen Hauses heirathen und kam deshalb nach Berlin. Hier aber, berm

2. Abth. 1 - S. 190

1818 - Elberfeld : Büschler
190 Vi.ztr. Karl V bis zum westph.fried. 1620 -1648 zureißen, damit seine Heere immer den freien Weg in das teutsche Land fanden. Durch diesen Frie- den fielen die Vormauern des südlichen Terusch- lands größtentheils in des Erbfeindes Hand. Tue französischen Gesandten jubelten laut, daß Frank- reich noch nie einen so vortheilhafren Frieden ge- schloffen habe. 2) Schweden, welches auch große Forde- rungen gemacht hatte, aber an dem stolzen und wenig gewandten Johann Oxen stier na, des großen Reichskanzlers Sohne, und dem bestech- lichen Rath Adler Saloius, nicht die besten Vertreter fand, begnügte sich mit V 0 r p 0 mme r n und Stettin, nebst der Insel R ü gen , der Stadt Wiömar in Meklenburg, und den Bis- thümern Bremen und Verden an der Weser; Ländern, die zum Theil arm waren und zerstreut lagen. Auch hat Schweden von ihrem Besitze kei. nen Mißbrauch gegen unser Vaterland gemacht. Zum Ersatz der Kriegskosten wurden den Schweden noch 5 Millionen Thaler zugesagt, die das ausge- sogene Reich aufbringen sollte. 3) Der C h u r f ü r st von B r a n d e n b u r g, welcher auf das ganze pommerfche Land gegründete 2lnsprüche hatte, erhielt Hinterpommern, und zur Entschädigung für Vorpommern das Erzbis- thum Magdeburg, die Bisrhümer H alber- st a dt, Minden und Kamin, als weltliche Fürstenthümer. 4) Meklenburg erhielt für Wismar die Bisthumer Schwerin und R a tz e b u r g. 5) Hessen kassel, welches von Anfang an U-nveränderllch an Schweden gehalten hatte, und dessen kluge und schöne Landgrafin Am alle Aller Herzen zu gewinnen wußte, erhielt durch schwedi- sche und französische Vermittlung, obgleich es nichts verloren hatte, einige Oerrer in Westphalen und 600,000 Reichsthaler. 6) B ra u n sch w e i g Lüneburg, welches Ansprüche auf Magdeburg und Minden, und nach- her auf das Btslhum Osnabrück machte, er--

3. Abth. 1 - S. 207

1818 - Elberfeld : Büschler
20. J Leopold I und Ludwig Xiv. zöstfches Geld bestochen. Solche Wirkungen hatte der Rheinische Bund heroorgebracht— So, von aller Hülfe verlassen, sielen die Niederlande bald in Ludwigs Hönde ; und in einem Frieden zu Aachen ib68 mußten die Spanier eine Reihe von Gränzstadten an Frankreich abtreten, um nur ei- nen Theck des Landes zu retten. Darauf uberzog Frankreich im Jahr 1672 mit höchst ungerechteni Kriege die Holländer; denn wenn es ihnen gar gelang, diese zu unterdrücken, so konnten sie auch zur See Europa Gesetze vor- schreiben. Die neue Gefahr wirkte eben so wenig auf die teutschen Fürsten, als die erste; sie sahen ruhig zu, ja, der Churfürst von Köln und der kriegerische Bischof von Munster, Bernhard von Galen, ein merkwürdiger Mann seiner Zeit, schlossen ein Bündttiß mit Frankreich. Nur der Churfurft Friedrich Wilhelin von Brandenburg, auch unter dem Namen des großen Chur- fürsten bekannt, durchschaute die Verhältnisse der Völker am klarsten und sah die Nolhivendigkeit ickn, das europäische Gleichgewicht nicht untergehen zu lassen. Er rüstete sich zur Vertheidigung seiner wesiphali chen Lander, welche au den Kriegsschau- platz glanzten; — durch die endliche Eiuschejdung der jülichschen Erbstreitigkeit hatte er das Herzog- thum Kleoe und die Grafschaften Mark u>id Ra- vensberg erhalten, Pfalz-'Neuburg aber die Her« zogthumer Jülich und Berg. — Friedrich Wilhelm brachte auch den Kaiser Leopold zu kriegerischen Maaßregeln gegen die französischen Eroberungs- Versuche; beide zusaminen ließen 1672 ein verbün- detes Heer unter dem kaiserlichen Feldherrn Mon- tecu culi kn's Feld rücken. Allein es >var den Oest- reichern mit dem Kriege nicht Ernst, weil der al- lesvermögende Rarhgeber des Kaisers, der Fürst von Lobkowltz, durch die Franzosen geivonnen war und den Feldherrn von ernsthaften Unternehmun- gen zurückhwlt. Der Churfürst sah sein schönes Heer durch Hin - und Herziehen, durch Hunger und Krankheiten, verderben und schloß j.t>73 zu

4. Abth. 1 - S. 224

1818 - Elberfeld : Büschler
224 Vh-Ztr.vom wkstph.fried, bisjetzt. 1643^1817- mehreres an, was er herausgeben wollte, unter andern auch die wichtige Festung Straßburg. At- lein kaum waren die Unterhandlungen angefan- gen, so wußte er, durch die alten Künste, die Verbündeten zu trennen, indem er Holland, Eng- land und Spanien besondere Vortheile gewährte» Sie schlossen daher den Frieden für sich und ließen. -Kaiser und Reich allein. Nun sprachen die fran- zösischen Gesandten wieder in ihrem übermüthigen Tone. Als von Ersatz der ungeheuren Kriegsschä- den die Rede war, die sie angerichtet hatten, und Worms und Speier allein lhren Verlust auf 9 Millionen Gulden angaben, Baden auf ö Millio- nen , Würtenherg auf 10; da antworteten sie höh- nisch : „Der Krieg führe manches Unheil nut stch» Wollten die Teutschen hartnäckig auf Genugthuung bestehen, so mochten sie ihre Heere mitten iw Frankreich führen, und dort plündern oder ero- bern, so viel sie wollten«" — Endlich versprachen sie von den eroberten Plätzen Freiburg, Breisach und Philippsburg und die reunirten Gegenden -außer dem Elsaß herauszugeben. — Da man nun Alles in Ordnung glaubte, am letzten Abend vor der Unterzeichnung des Friedens, kamen dke fran- zösischen Gesandten noch mit einer Bedingung, deren Annahme sie durchaus forderten, „daß nem- lich in allen jetzt znrückgegebeneu reunirten Orten die katholische Religion bleibe, wie sie sich finde;" das heißt, in 1922 teutschen Ortschaften, die vor- her protestantisch gewesen waren, und in denen die Franzosen während ihrer Besetzung den katho- lischen Gottesdienst wieder cingeführt hatten, sollte derselbe blerben. Die protestantischen Gesandten aus Tsutschland sträubten sich zwar sehr gegen diese Klausel, allein ihr Widerspruch wurde nicht gehört, und der Friede unterzeichnet. Das Schlimmste bei der Sache, und was Ludwig gerade dadurch be^we^kto, war, daß die Protestanten den Kaiser selbst als die geheime Triebfeder bei dieser rps- wickischen Klausel ansahen, und daher neues Miß- trauen, der Religion wegen, rn Teurschland entstand-

5. Abth. 1 - S. 380

1818 - Elberfeld : Büschler
58o Vii. Ztr. vom westph. Fried. bisjetzt. 1648-1817. eine N e i ch s d e p u ta t i 0 n ni'edergesetzt , unter Frankreichs und Rußlands Vermittlung; sie fing aui 24. August 1802 ihre Sitzungen an, und be- schloß sie am io. May i8o3. Der Reichsdeputa- tionsschluß enthielt folgende wesentliche Anord- nungen : 1. Von allen geistlichen Fürsten blieb nur der von Maynz als Churfürst Erzkanzler übrig und verlegte seinen erzbischöflichen Stuhl von Niaynz nach R e g e n S b n r g. Als Ge- biet erhielt er die Furstenthümer Aschsffen- burg und Regensburg und die Grafschaft Wetzlar. 2. Der Churfürst von Baiern, der 220 O.uadratmeilen mit 760,000 Einwohnern ver- lor , erhielt dafür 3ob Quadratmeilen mit 861,000 Einwohnern wieder, nemlill» d,e Hoch- stifrer Bamberg, Würzburg und Pastau, eine Anzahl Ae in rer von andern, schicklich liegenden Landstrichen, und 17 freie Reichsstädte in Schwaben und Franken; Ulm war die größte unter ihnen. Z. Das Haus Brandenburg, verlierend 46 O.uadratmeilen mjt 122,000 Einwohnern, er- hielt .dafür die Hochstifter Hildesheim und , Paderborn, nebst einem Theile von Münster, einige Reichsabteien und Reichsstädte in Ober- Sachsen und Westphalen, zusammen240o.ua- dratmeilen mit einer halben Million Ein- wohner. 4. Chur braunschwelg oder Hannover, welches seine Ansprüche auf Hildesheim und einige andere Länder aufgab, erhielt den völ- ligen Besitz von Osnabrück, welches seit dem westphallschen Frieden nur abwechselnd von einem seiner Prinzen beherrscht war. ¿j, Wittenberg, erhielt für einen geringen Verlust legse,t? Rhszneö Stifter und Reichs-

6. Abth. 1 - S. 381

1818 - Elberfeld : Büschler
Der Friede zu Lüvepille. 38i städte in Schwaben mit 100,000 Einw., nebst der Chu rwürde. 6. Hessen-Cassel, welches in ähnlichem Falle war, bekam mit der Churwürde auch eine Vergrößerung von 10,000 Einw. 7. Hessen-Darmstadt, verlor etwa 24 Qua- dratmeilen mit 66,000 Einw. , wofür es Mayajische Aemter am rechten Rheinufer, ei- nige Abteyen und das Herzogthum Westphalen, welches jum Hochstift Köln gehört hatte, 96 Quadratmerlen mit i3o,ooo Einw. bekam. 8. Baden, welches auch die Churwürde an- nahm, ersetzte einen Verlust von 38 000 Einw. mit 60 Quadratm. und 240,000 Einw., uem- sich dem Hochstifk Kostanz, den Ueberbleibselkr der Hochstifte Sperer, Straßburg und Basel an> rechten Rhe-nufer, den pfälzischen Städ- ten und Aemtern Heidelberg und Manheim, und mehreren <lldle,en und Reichsstädten. h. Auch Qr a nle n Nassau, welches in Teutsch- land nichts besessen hatte, sollte für seinen Verlust in Holland bei lins Ersatz bekommen; ihm wurden die Stifter Fulda und Corvey und mehrere Abteien mit 46,000 Quadratmei- len und 1.20,000' Elnw. eingeräumt. 10. Eben so erhielten die andern nassauischen Häuser, der Herzog von Oldenburg und der Fürst von Turn undta^ris einige, ihren Ver- lusten angemessene, Eulfchädigungen. Bei diesen Unterhandlungen gab Frankreich, herrischer nn6 viel anmaßender, als bei dem west- phä^ischen Frieden, das Gesetz, und durch Errhei- lung oder Verweigerung seiner Gunst befesugle es seinen Einfluß auf unser unglüchliches Vaterland, wie noch nie. ,Denn an seinem Worte hing da- mahls , ui einer Zeit, die euien Gewinn an äuße- rer Ausdehnung noch immer für das Höchste hielt, Wehl und Wehe. Der Friede von Lüneville hatte alle geistlichen

7. Abth. 1 - S. 430

1818 - Elberfeld : Büschler
43a Vii. Ztr. vom westph. Fried. bisjetzt. 1648-2.827. daß nicht Einzelne, nicht dieser und jener Name, sondern der wehende Othem der Begeisterung in Allen das Außerordentliche vollbracht hat; denn dieses ist das Zeichen großer Zeltalter. 72. Neue teutsche Bundesacte/ 8. Junp 1815. Nachdem der Feind des Friedens und der 9?uhe endlich, durchviete Arbeit und viel vergossenes Blut, in Fesseln gelegt war, kehrte der Friede wieder in das durch mehr als zwanzig qualvolle Jahre athemlos hindurch getriebene Europa zuruck. Aber so viel war rn dieser langen Zeit aus den alten Fugen gewichen, so vieles untergegangen oder ganz neu hervorgekeimt, daß es als unmöglich erkannt wurde, in dem Laufe von Tagen und Wochen eine neue Ordnung zu stiften. Es wurde daher in dem Pariser Frieden (20. May 2624) vieles unentschieden gelassen und auf einen großen Congreß aller europäischen Mächte zu Wien verschoben. Ueber unser Vaterland war so viel festgesetzt worden, daß es die Länder, welche, seit dem Jahre 270,2, feit dem Ausbruche der Revolutionskriege, verloren gegangen waren, also das linke Rheinufer vom Elsaß abwärts, bis auf tyenige Ausnahmen wieder erlangen, und fer- ner, daß seine künftige Verfassung ein freier Bund selbstständiger und unabhängiger Staaten seyn sollest Wohl trauerte mancher, daß nicht der ganze vaterländische Strom, von seinen Quellen bis zu den Mündungen, unserm Bunde angehö- ren solle; das die Schweiz die südwestliche Vor- mauer Teutschlands, in dieser großen Zeit nicht für uns wiedergewonnen sey , daß das Elsaß und das Thor des Oberrheins, Straßburg, so wie auch das

8. Abth. 1 - S. 122

1818 - Elberfeld : Büschler
122 Vi.ztr. Karl V biszum westph. Fried. 1620-1648 indeß ließ er im Elsaß neue Haufen werben, und dachte die Rechte des Kaisers mit Gewalt ¿u be- haupten. Diese Einmischung des östreichischen Hauses regte hinwiederum die Union auf; sie versprach den beiden bedrohten Fürsten ihren Bei- stand, und fing an zu rüsten; und überdies trat auch der französische Köncq Heinrich Iv mit ihnen in Unterhandlung und bestärkte sie in der Widersetzlichkeit gegen den Kaiser. Es ist bekannt, wie dieser König mit großen Entwürfen zu einer Umgestaltung Enropa's umging, wie' er das öst- reichisch« spanische Haus zu verkleinern und dann aus Europa eine Staaten - Republick zu bilden gedachte, welche ein gemeinschaftliches Heer zur Vertreibung der Türken iri’s Feld stellen sollte. Mit diesen Entwürfen hing auch seine Verbindung mit der llnion in Teutschland zusammen; er harte das Jahr j6io bestimmt, um die Unternehmun- gen gegen das Haus Oestreich anzufangen, und wirklich rückte das Heer der llnion im Frühling dieses Jahres in den Elsaß ein, zerstreute einige tausend Mann, welche der Erzherzog Leopold hier werben ließ und klagte den Kaiser, zur Entschul- digung dieser Gewaltrhat, eines unrechtmäßigen Verfahrens in der Julichschen Erbsache an. Der Kaiser hatte diesen Fall, sagten sie, den alten Reichsrechten gemäß, nicht allein, sondern mit Zu- ziehung einer Anzahl *0» Churs»rsien und Fürsten entscheiden muffen. Die katholische Li ge. 1610. — Das rasche Ergreifen der Waffen , noch mehr aber oas feindselige Verfahren der llnirten in allen Landern geistlicher Fürsten, wohin ihr Heer kam, erbitterte die Katholiken ; jene hatten die Stifter am Rheine, Maynz, Trier, Köln, Worms, Speyer und andere, wie erobertes Land, mit Brandschatzungen und aller Gewaltthätigkeit heim- gesucht. Da .fingen die katholischen Stande auch an, Zusammenkünfte zu halten, und schlossen zu Wurzburg 1610 auf 9 Zahre einen Gegenbund,

9. Abth. 1 - S. 189

1818 - Elberfeld : Büschler
Westfälischer Friede. 189 den stolzen Vanrs besiegten, bieten jetzt, pns zun Hohne, waffenlose Ausländer allen Teutschen Trotz und triumphiren über Germanien. Sie rufen, wir erscheinen; ste reden, wir horchen als auf Orakel; sie verheißen, wir vertrauen ihnen gläubig wie Göttern; sie drohen, und wir zittern al- Sclaven. Wie uns ein Blatt von einem Weibe, hier aus Stockholm, dort aus Paris, *) zugewor- fen wird, freuen oder ängstigen wir uns. Schon rathschlagen sie in Teutschland üher Teutschland, was sie und nehmen, was lassen, welche Federn sie dem römischen Adler entreißen und dem Hahne (Gallo) einsetzen wollen. Und wir, bis auf den letzten Athemzug uneinig mit uns selbst, verlassen über den Götzen fremder Völker unsere eigene schützende Gottheit, und opfern jenen Leben, Frei- heit und Ehre auf." Würdig benahmen sich die kaiserlichen Gesand- ten, der Graf von Tr'aurinansdorf und der Doctor Volmar, welche mir Kraft und Gründ- lichkeit die Anmaßung der Fremden und mir Milde und Geduld die Uneinigkerr der teutschen Stande - zu bekämpfen suchten; allein sie fanden nicht den rechten Beistand bei den übrigen Gliedern de^ Reichs, besonders als Baiern «n den letzten Jahren des Krieges wankend wurde; und ferner vereitelte jede Botschaft von dem Kriegsglück der Feinde die Vortheile wieder, die sie vielleicht durch Unter- handlung gewonnen hatten. So mußten sie e- gefchehen lassen, daß 1) Frankreich im Frieden die Bisthümek Mez, To ul und Verdün, ganz Elsaß, so- weit es Oestreichs gewesen, den Sun dg an und die wichtigen Festungen Breisach und Phi- lipp sburg erhielt und außerdem die Teutschen gwang, mehrere Festungen am Oberrhern meder- *) In Stockholm regierte Gustav Adolfs Tochter Cpristlna, und in Frantreiw führte die Äooigi» Anna, als Vormünderin des noch unmündigen "udivig Xiv, die Regierung.

10. Abth. 1 - S. 194

1818 - Elberfeld : Büschler
194 Vi. ,Ztr. Karl Vbis zum westph,Fried. 1520-1646 wie wenig mogte dieses Wort verhindern? Denn wenn von nun an auch ein Reichsglied, mitfrem- den in Bündnis; tretend, des Kaisers Feind wurde, so diente der Vorwand, es sey zu des Reiches Besten gemeint, um sein Recht und die teutsche Freiheit nicht untergehen zu lassen. 10) Und damit solcher Vorwand, bei jedem Anlaß, mit dem Scheine Rechtens genommen wer, den könne, setzten sich die Fremden selbst zu teut- schen Reichshütern; Frankreich und Schweden war- fen sich zu Bürgen der teutschen Verfas- sung und alles dessen, was in dem Frieden zu Münster und Osnabrück beschlossen wurde, auf. O der Schande, daß Fremde über unsere innere Ord- nung wachen sollten, daß ihnen das Recht gegeben wurde, in unfern Angelegenheiten einzureden, wenn es ihnen nur belieben würde! Das ist der Untergang jedes Bundes, wenn er erst eine Wache an seine Schwelle setze»! uiuß. 11) Außerdem noch trennte die französische List durch einen Artikel des westphälischen Friedens die schweizerische Eidgenossenschaft vorn teilt- scheu Reiche, indem sie als ein unabhängiger Slaat anerkannt wurde, Zwar hatte sie schon lange nicht mehr die alle Reichspflichr geleistet, allein die Trennung war niemahls gesetzlich ausgesprochen und daher die Rückkehr leichter, wenn in den Stam« mesgenessen Las Gefühl erwachte, daß sie auch na- türliche Genossen unseres Bundes feyen. 12) Und wie nrit der Schweiz eine feste Gränz- mauer des Reiches im Südwester, weggerissen war, so siel eine andere in Nordivesten ab, indem Spa- nien in diesem Frieden die Freiheit und Unab- hängigkeit der Niederländer anerkannte, und Teurschland sie der Reichspflichr entließ. Sie ge- hörten gleichfalls ursprünglich zu unserm Stamme, uno seit Kaiser Karl V zu unserm Bunde, und beherrschen die Mündung des vaterländischen Rhei- nes. Von ihrem Lande aus mag ern Feind eben so leicht in das nördliche Teurschland einbrechen, wie von der Schweiz aus rrr das südliche.
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