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1. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 51

1882 - Berlin : Habel
an der Haase zogen sie im Jahre 783 den kürzern. So ward das Land bis zur Elbe abermals unterworfen und eme neue Regung der Westfalen niedergeschlagen. Nun war der Hauptwiderstand gebrochen. Die Herzoge Wrdukmd und Abbw selbst erschienen zu Attigny (in der Champagne) und Keßen sich taufen. Auf einem zweiten Reichstage zu Paderborn im Jahre 785 wurden eine Reihe der schärfsten Bestimmungen er- 785 lassen (Todesstrafe auf Anzündung einer Kirche, Priestermord, Weigerung sich taufen zu lassen, Fleischessen während der Fastenzeit n. s. w., Abgabe des Zehnten an die Geistlichkeit, Verbot der Volksversammlungen ohne Berufung durch die Behörden). Dritter Teil 794—803. Seit dem Jahre 794 fanden 794-so wiederum eine Reihe von Aufständen in Sachsen statt. Besonders waren es die Gegenden zwischen der unteren Weser und Elbe, welche noch immer Widerstand zu leisten versuchten, und auch die Nordalbingier nahmen an demselben teil. Letztere besiegte König Karl mit Hilfe der slavischen Abodriten (im jetzigen Mecklenburg). Nach dem Vorbilde morgenländischer Könige verpflanzte Karl ganze Sachsengemeinden nach dem Innern des Reiches. So wurden noch im Jahre 804 anm 10000 Sachsen in Flandern und am Rheine angesiedelt. Nach der Aufhebung der blutigen Gesetze vom Jahre 785 und der Erlangung völliger Gleichheit mit den Franken söhnten sich die Unterworfenen allmählich mit den neuen Verhältnissen aus. Von Bistümern, deren Einrichtung übrigens erst Ludwig der Fromme beendete, wurden in Sachsen gegründet: Für Ostfalen (und Nordthüringen): Hildesheim und Halberstadt; für Engern: Bremen, Verden, Minden und Paderborn; für Westfalen: Münster und Osnabrück. Von denselben kamen an Mainz: Halberstadt, Hildesheim, Paderborn und Verden, an das zum Erzbistum erhobene Bistum Köln: Münster, Minden, Bremen und Osnabrück. 3. Der spanische Krieg 778. 778 Ein Teil der arabischen Großen wollte das Khalisat zu Cordova nicht anerkennen. Unter diesen war Snleiman el Arabi, Statthalter zu Saragossa. Derselbe sendete Boten zu Karl nach Paderborn (777) und forderte ihn zur Hilfsleistung auf. So rückte der König mit einem Heere über die Pyrenäen, 778 eroberte Pampelona und drang bis zum Ebro var. Nachdem er Suleiman in Amt und Pflicht genommen und Geiseln erhalten hatte trat er den Rückzug an. Ans demselben wurde die Nachhut des fränkischen Heeres mit Rotlanb, Grasen der britischen Mark, von den Vasconen (Basken) in Roncesvalles überfallen und niedergemacht. — In der Vorstellung der spätern Zeit gestaltete sich der Zug gegen die Sarazenen zu einem Kreuz-

2. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 182

1882 - Berlin : Habel
1467- 182 den für die Eidgenossen vorteilhaften Frieden von Ensis-heim herbeiführte. Die Armagnaken, welche nun den Elsaß und die Rheingegenben plünberten, würden enblich 1445 bitrti) Waffengewalt des Lanbvolkes und der Bürger von Straßburg nach Frankreich zurückgeschlagen. d) Der burgunbische Staat unter Karl dem Kühnen. In den letzten hundert Jahren hatte sich im Westen Deutschlands ein Staat herausgebildet, der zwar aus französischen und beutscheu Lehnsgebieten zusammengesetzt war, aber thatsächlich eine unabhängige Stellung einnahm, der burgunbifche. Die bnrguubijchen Herzoge leiteten sich von Philipp dem Kühnen ab, Sohn Johanns des Guten (Valois) von Frankreich. Das ursprüngliche Besitztum Philipps war feit 1363 das Herzogtum Burgunb (Bourgogue) und die Franche Comte. Hierzu kam unter ihm und feinen Nachfolgern Hollaub, Seelanb Flanbern, Brabant, Hennegau, Namur, Luxemburg, u. a. m. Von biefert Ländern gehörten damals besonders Flandern und Brabant zu den Mühenbften der Welt. Nach dem Tode Philipps des Guten im Jahre 1467 warb fein Sohn, -1477 j)er ehrgeizige Karl der Kühne (1467—1477) Herzog. Derselbe hatte den Plan, ein unabhängiges Königreich Burgunb zu grünben. Wegen der Verleihung der Königswürbe trat er beshalb mit Frtebrich Iii. in Imerhanblung. Doch hatte eine 1473 hierauf bezügliche Zusammenkunft beider Fürsten zu Trier 1473 für Karl nicht den gewünschten Erfolg. Mit dem Kaiser deshalb verfeindet unterstützte er den Erzbischof Ruprecht von Köln, der mit feinem Domkapitel zerfallen war, gegen die Stabte Köln, Bonn und Neuß, währenb Friedrich Iii. auf der Seite der letzeren stand. Karl, welcher mit 60 000 Mann Neuß angriff, warb in 56 Stürmen von den Lanbgrafen Heinrich und Hermann von Hessen zurückgeschlagen und mußte abziehen, zumal auch ein beutsches Reichsheer unter dem Kurfürsten Albrecht Achilles von Branbenburg heranrückte. — 1475 Eine Aussöhnung Karls mit Friedrich erfolgt 1475, wobei die Heirat zwischen Friebrichs Sohn Maximilian und Karls einziger Tochter und Erbin Maria verabrebet warb. Währenb des Kölner Zuges waren die Schweizer und Lothringer, beibe von jeher von Karl in ihrer Unabhängigkeit bebroht, in die bitrgunbifchen Staaten eingefallen. Daher beschloß der Herzog nun feine Eroberungsplane bitrchzuführen, um eine bessere Verbinbung zwischen feinen einzelnen getrennt liegenben Lauben zu bewirken. Mit 40 000 Mann überfiel und 1475 eroberte er 1475 Lothringen und machte Nancy zu feiner 1476 Hauptstabt. Darauf weubete er sich 1476 gegen die Eidgenossen und eroberte Granson mit Sturm. Hier aber warb er von

3. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 186

1882 - Berlin : Habel
186 denen jeder einen Kreishauptmann an der Spitze haben sollte. Die zehn Kreise waren 1. der österreichische (Österreich, Steyrmark, Krain, Kärnten, Tirol, Oberelsaß); 2. der bürg und ische (Holland, Seeland, Brabant, Na-mür, Luxemburg, Flandern, Limburg, Hennegau u. s. w.) 3. der westfälische (Oldenburg, Ostfriesland, Münster, Osnabrück, Paderborn, Minden, Verden, Lüttich, Jülich, Kleve, Mark u. s. w.); 4. der niederrheinische oder Kurkreis (Kurpfalz und die drei geistlichen Kurfürstentümer); 5. der oberrheinische (Lothringen, Unterelsaß, Worms, Speier, Nassau, Hessen, Fulda u. s. m.); 6. der schwäbische (Wirtemberg, Baden, Augsburg, Ottiugen u. s. w.); 7. der bairische (Baiern, Salzburg, Regensburg, Freising, Oberpfalz, Neuburg u. f. w.); 8. der fränkische (Würzbnrg, Bamberg, Ansbach, Baireuth, Eichstedt, Henneberg u. s. w.); 9. der obersächsische (Kursachsen, Thüringen, Meißen, Kurbrandenburg, Pommern, Anhalt, Mansfeld u. s. w.); 10. der niedersächsische (Mecklenburg, Holstein, Breinen, Magdeburg, Halberstadt, Braunschweig, Lüneburg, Hildesheim u. s. w.); Nicht mit eingeschlossen in diese Teilung war Böhmen mit seinen Nebenländern, (Schlesien, Mähren und die Lausitzen) und die Lande der Eidgenossen. Mit der Herstellung eines Reichsrates als einer Art ständigen Reichsregimentes, bei welchem der Kaiser nur den Vorsitz führen sollte (ausgeführt auf dem Reichstage zu Augs-i5oo bürg 1500), war Maximilian weniger einverstanden, da derselbe seine Macht beschränkte. Es ist deshalb der Reichsrat auch niemals recht ins Leben getreten. Ebenso kam die allgemeine Reichskopfsteuer (der sogenannte gemeine Pfennig) nicht oder doch nur sehr unvollkommen zur Ausführung. d) Losreißuug der Eid genossen von Deutschland. Zu dem Schweizerbund der acht alten Orte waren seit 1481 noch Freiburg und Solothurn getreten und bis zum Jahre 1513 schlossen sich noch Basel, Schasfhansen und Appenzell an (nunmehr „Bund der 13 Orte"). Die Eidgenossen verharrten auch unter Maximilian in ihrer Sonderstellung zum Reiche. Mißtrauisch gegen alles, was von Österreich ausging, wiesen sie jedes Ansinnen, zu den Reichslasten (gemeiner Pfennig und Mannschaften zu den Türkenkriegen) beizutragen, beharrlich zurück, auch weigerten sie sich von den obersten Reichsgerichten

4. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 113

1871 - Berlin : Habel
113 1547 Karl V überfällt und besiegt die Schmalkaldischen bei Mühl- berg a. d. Elbe. Gefangennahme des Kurfürsten auf der Flucht und des Landgrafen Philipp zu Halle. Herzog Moritz erhält die Kurwürde. 1548 Der Kaiser zwingt die evangelischen Stände zur Annahme des Interims (in Sachsen Leipziger Interim). 15"50-1551 Kurfürst Moritz belagert auf Befehl des Kaisers Magdeburg, um die Stadt zur Annahme des Interims zu nöthigen. 1551 Bündniß zwischen Moritz und Heinrich Ii von Frankreich. 1552 Moritz überfällt den Kaiser in Tirol und zwingt ihn zur Freilassung Philipps von Hessen und Johann Friedrichs und zur Abschließung des Passaner Vertrages (vorläufige freie Religionsübung). 1553 Moritz von Sachsen fällt gegen Albrecht von Branden- bu rg-Culmb ach, der den Passanervertrag nicht anerkennen will, in der Schlacht bei Siev ersh ansen. 1555 Augsburger Neligionssriede. Freie Religio ns Übung der Anhänger augsbnrgischer Confession und gleiche Rechte mit den Katholiken. Geistlicher Vorbehalt (reservatum ecclesiasticum). 1552-1556 Krieg Karls V gegen Heinrich Ii von Frankreich, welcher die deutschen Bisthümer Metz, Toul und 33 er-duu besetzt. Vergebliche Belagerung von Metz. Die Bisthümer verbleiben bei Frankreich. 1556 Abdankung Karls V (f 1558 im Kloster zu St. Juste in Estremadnra); in Spanien und den Niederlanden folgt ihm sein Sohn Philipp, in Deutschland sein Brnder Ferdinand I. 1556-1564 Ferdinand I Kaiser. 1560 Tod Philipp Melanchth ons. 1562 Iiebertritt des Kurfürsten Friedrich Iii von der Pfalz zur reformierten (schweizerischen) Lehre, dieselbe gewinnt in Deutschland mehr und mehr Boden. 1564-1576 Maximilian Ii. Der Protestantismus in seiner a roßten Ausdehnung. 1566-1576 Einfall Sultan Solimanns Ii in Ungarn, sein Tod vordem von Zriny vertheidigten Szigeth. Im Frieden verbleibt Ungarn Maximilian gegen Zahlung von Tribut. W i'lff, Tabellen. 8

5. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 117

1871 - Berlin : Habel
1645 Sachsen wird von Torstenson genöthigt dem Prager Frieden zu entsagen. Die Kaiserlichen werden von den Franzosen bei Allersheim geschlagen. 1647 Wrangel, nach Torstenson schwedischer Oberbefehlshaber nöthigt im Verein mit den Franzosen den Kurfürsten Maximilian im Ulm er Waffenstillstände zum Abfall vom Kaiser. 1648 Abermaliges Vordringen der Schweden und Franzosen nach Baiern, da der Kurfürst den Vertrag gebrochen; Sieg Wrangels und Turennes über das kaiserlich-bairische Heer bei Zusmarshausen. — Der schwedische General von Königs mark erobert die Kleinseite von Prag. 1648 Der westfälische Friede (zu Münster und Osnabrück). Die Schweiz und Niederlande unabhängig, der Elsaß französisch, Vorpommern und die Bisthümer Bremen und Verden schwedisch; Magdeburg, Halberstadt, Minden und Cämmin brandenburgisch, die Oberpfalz bairisch. — An erkennung der Landeshoheit der de ntschen Reichs st änderest ätiguug des Augsburger Neligiousfrieden und seine Ausdehnung anch auf die Reformierten. Frankreich. ■ 1498-1589 Das Haus Orleans (Nebenline der Valois). '■■■■' *"•- Vt*,\ .(t < . • >n > '■'-[v.l i ' (>Vj l » ' -J f 1498 - 151o Ludwig Xii. Ueber,,die italienische Kriege stehe S. 96. 1509-1564 Johann Calvin, Äeformator in der französischen Schweiz, seine Lehre verbreitet sich nach Frankreich. 1515-1547 Franz I, der Reformation abgeneigt; über feine Kriege mit Maximilian I und Karl V siehe S. 96 u. 110 ff. 1547-1559 Heinrich Ii. Ueberwiegender Einfluß der Guisen, Verfolgung der französischen Protestanten (Hugenotten). 1552-1556 Krieg Heinrichs Ii gegen Kaiser Karl V (siehe S. 113). 1557-1559 Krieg mit Karls V Nachfolger Philipp Ii und den Englän d er n. 1557 Die Niederländer und Spanier unter Philibert von Savoyen und E g m o n t besiegen die Franzosen bei S t. Q n e litt n und

6. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 129

1871 - Berlin : Habel
129 Ii. Das Zeitalter der unumschränkten Monarchie. Frankreich. 1643-1715 Ludwig Xiv (seine Mutter Anna von Oesterreich, ihr Minister Mazarin); während seiner Alleinherrschaft Minister Louvois (Krieg) Eolbert (Finanzen). Blüthe Frankreichs in Kunst und Literatur. Mätressen-wirthschaft. 1648-1653 Kampf gegen die Fronde (Adel, Parlamente und Bürgerschaft unter dem Cardinal von Reetz), Aufrichtung und Befestigung der absoluten Regierungsgewalt. 1659 Der pyrenäische Friede beendigt den seit 1635 mit Spanien geführten Krieg. Frankreich erhält Artois, Thionville und Ron'ssillion. 1661 Tod Mazarins, Ludwig Xiv Alleinherrscher. 1667-1697 Die drei Raubkriege. 1667-1668 Der Devolutionskrieg gegen Spanien. Ludwig beansprucht wegen seiner spanischen Gemahlin die spanischen Niederlande. 1667 Die Franzosen erobern die Franche Comt6; Tripelallianz zwischen Holland (Johann de Witt) England und Schweden. 1668 Friede zu Aachen, Frankreich giebt die Franche Comts an Spanien zurück, behält aber die eroberten flandrischen Städte. 1672-1679 Der holländische Krieg zur Eroberung Hollands. Verbündete Ludwigs: England, Schweden, Baiern Hannover, Münster, Mainz und Köln; Verbündete Hollands: Brau den bürg und Lothringen. 1672 Rheinübergang der Franzosen bei Tolhuis und Einfall rn Holland unter Turenne, Cond6 und Vauban; Wilhelm Iii von Oranien erblicher Statthalter. Sb oiff, Tabellen. q J

7. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 130

1871 - Berlin : Habel
s 130 1673 Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm, vom Kaiser im Stiche gelassen, sieht sich zur Abschließung des Separatfriedens von Vossem genöthigt. Der Kaiser erklärt wegen Verletzung deutschen Reichsgebietes an Frankreich den Krieg, ebenso Spanien und das deutsche Reich. 1674 Sieg Tureunes bei Sinzheim; unentschiedene Schlacht Cond6s gegen Wilhelm Iii bei Senef. 1675 Turenne verliert Schlacht und Leben bei Saßbach, der große Kurfürst besiegt die in den Marken eingefallenen Schweden bei Fehrbellin und erobert ganz Schwedisch-Pommern. 1678 Friede zu Nymwegen zwischen Holland, Spanien und Frankreich. Holland verliert nichts, Spanien tritt an Frankreich die Franche Comt6 und eine Anzahl niederländischer Städte ab. 1679 Kaiser und Reich treten dem Nymweger Frieden bei. 1679-1680 Die Reunionskammern Ludwigs zu Metz,Besan<?on und Breisach zum Raube deutschen und niederländischen Gebiets. 1681 Losreißung der freien Reichsstadt Straßburg von Deutsch- land durch Ludwig Xiv mitten im Frieden (Franz Egon von Fürstenberg). 1685 Aufhebung des Ediktes von Nantes (Dragonaden, Refugi^s). 1686 Auf Betrieb Wilhelms Iii schließen Holland, der Kaiser, Brandenburg, Spanien und Schweden das A u g s b u r g e r Bü nd niß gegen die Uebergriffe Frankreichs. In Folge dessen 1689-1697 Der pfälzisch-orleanssche Krieg; Ludwig beansprucht die Kurpfalz für seinen Bruder deu Herzog von Orleans, Gemahl der Schwester des verstorbenen Kurfürsten. 1689 Schreckliche Verwüstung der Pfalz durch Melac auf Befehl Louvois. 1690 Siez der Franzosen unter dem Marschall von Luxem- burg über die Deutschen unter dem Fürsten von Waldeck bei Fleurus und unter Catinat über den Herzog von «Lavoyen bei Stasfarda in Italien.

8. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 62

1880 - Berlin : Habel
62 Ii. Die Revolution dis für Unakksttgiqkeits-1559-1581 evklavurrg 1559—1581. t 9if Statthalterschaft Margaretas van Parma 1559 1559-1567—1567. a) Beginn des Widerstandes. Als Philipp Ii. nach Deut Frieden von Chateau Cambresis im Jahre 1559 nach Spanien zurückkehrte, ließ er gegen die Wünsche des hoben niederländischen Adels seine Halbschwester Margareta von Parma als Generalstatthalterin zurück, eine Frau von männlichem Geiste, während die Großen Karls V. Nichte, die Herzogin von Lothringen, als solche gewünscht hätten. Als besonderen Ratgeber empfahl der König seiner Schwester den (jüngeren) Granvella, Bischof von Arms, Sohn Nicolas Granvellas vertranten Ratgebers Karls V., einen Mann von ausgezeichneten Anlagen, aber ungebeugter Herrschsucht. Zur Unterstützung der Generalstatthalterschaft blieben gegen die Verfassung 3000— 4000 Mann spanischer Truppen int Lande zurück. 'Erzeugte dieser Umstand schon Unzufriedenheit, so wurde dieselbe noch bedeutend gesteigert, als die Regierung mit der Absicht hervortrat, anstatt der bestehenden vier Bistümer, welche zu den Erzdtöcesen Köln und Rheims gehörten, drei Erzbistümer (Mecheln, Utrecht und Cambray) und fünfzehn Bistümer einzurichten, mdent man in der Ausführung dieses schon von Karl V. gefaßten Planes mit Recht nicht nur eine Trennung der kirchlichen Verwaltung vom Auslande sah, sondern auch einen Schlag gegen den Protestantismus, dessen Ausbreitung matt durch Herstellung einer strengeren Kirchenanssicht erschweren wollte. Bunt Erzbischof von Mecheln und Primas der niederländischen Kirche wurde Granvella bestimmt und 1o61 vom Papste zum Kardinal ernannt. Da man den Bischof als Urheber des Planes ansah und derselbe sich außerdem durch sein hochfahrendes Benehmen immer verhaßter machte, so regte sich der Widerstand, welcher vom hohen Adel ausging, aber bald den niederm Adel, die Städte und das ganze Land ergriff, nicht nur gegen den Aufenthalt der spanischen Gruppen im Lande und gegen die neue kirchliche Einteilung sondern auch gegen Granvellas Person selbst, so daß Wilhelm non Nasiau und die Grafen Egmont und Hoorn nicht mehr tm Staatsrate erschienen. Auf diese Weise erreichte man es, i56i daß 1561 die Truppen eingeschifft wurden, und nachdem der Adel 1562 eine Beschwerdeschrist gegen den Kardinal beim Könige eingereicht hatte und Margareta selbst zu feiner Ent-1564 femnng geraten hatte, ward endlich im I. 1564 nach langem

9. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 94

1880 - Berlin : Habel
94 seines Kurfürsten Befehl besonders auch die Sache der Reformierten vertreten mußte. Der Verlauf der kriegerischen Unternehmungen während der Verhandlungen verzögerte den Abschluß des Friedens, indem die verschiedenen Mächte je nach dem Erfolge ihrer Waffen ihre Ansprüche steigerten, bis die Eroberung der Kleinseite von Prag den löten Juli 1648 seitens des schwedischen Generals von Königsmarck den Ausschlag gab. Der Friede ward sonach den 24sten 1648 Oktober 1848 zu Münster unterzeichnet, nachdem schon kurz vorher die Verhandlungen zu Osnabrück zum Abschluß gelangt waren. Die hauptsächlichsten Bestimmungen des westfälischen Friedens sind folgende: a) In Bezug auf die Besitzverhältnisse. 1. Als vollständig unabhängig vom deutschen Reiche, beziehentlich von Spanien, wurden anerkannt die Schweiz und die vereinigten Niederlande, welche letztere durch die sogenannten Generalitätslande (nördlicher Teil von Flandern und Brabant) vergrößert wurden. 2. Frankreich erhielt als unabhängig vom Reiche die österreichische Landgraffchast Elsaß, mit dem Sundgau und der Vogtei über die zehn elsassischen Reichsstädte, Breisach und das Besatzungsrecht in Philipps bürg; außerdem wurde ihm der Besitz der Bistümer Metz, Tonl und Verdun bestätigt. 3. Schweden nahm Vorpommern nebst der Insel Rügen und das rechte Oderuser von Hinterpommern (Odermündungen), die Bistümer Bremen und Verden (als weltliche Fürstentümer), die Stadt Wismar nebst Gebiet und 5 Millionen Thaler Kriegskosten. Die neu erworbenen Länder sollte es als Reichslehen besitzen und deshalb Sitz und Stimme auf dem deutschen Reichstage haben. 4. Brandenburg (seit 1640 der große Kurfürst) hätte nach dem 1637 erfolgten Tode des letzten pommerschen Herzogs Bogislaw Xiv. ganz Pommern erhalten müssen, erlangte aber nur den Besitz von Hinterpommern. Dafür erhielt es die Bistümer Halberstadt, Minden und Kammin als weltliche Fürstentümer (letzteres mit dem Rechte, es Hinter-pommern einzuverleiben), die Anwartschaft auf das Erzstift (Herzogtum) Magdeburg (erledigt nach dem Tode des Administrators Prinzen August von wachsen 1680). Durch den Verlust Vorpommerns ward dem großen Kurfürsten sein Plan zur Gründung einer Seemacht erschwert, ö. Sachsen behielt die Lausitzen und das Direktorium der evangelischen Stände.. 6. Baiern blieb im Besitze der pfälzischen Kurwürde und der Oberpfalz, dagegen ward die Pfalz, aber nur als Rheinpfalzr wiederhergestellt und erhielt eine neu gestiftete achtekurwürde. Die übrigen Besitzveränderungen übergehen wir als unwesentlich.

10. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 147

1880 - Berlin : Habel
147 taube, Portugal, Preußen und Savoyen andrerseits Frieden. Die Hauptbestimmungen besselben waren solgende: 1. Spanien nebst den Kolonieen verblieb Philipp, bod) sollten die Kronen Spaniens und Frankreichs niemals auf einem Haupte vereinigt werden bürfen. 2. England behielt Gibralter urtb Minorca, außerbem bekam es Neufoundlanb, die Hubsonslänber, einen günstigen Hanbelsvertrag und die Anerkennung der protestantischen Thronfolge des Hauses Hannover. 3. Die nieberlanbisd)e Republik erhielt eine sogenannte Barriere gegen Frankreich, b. h. das Besatzungsrecht in mehreren festen Platzen an der französisch-belgischen Grenze. 4. Preußen warb als Königreich anerkannt und erhielt das vormals spanische Oberquartier von Gelbern, bagegen überließ es sein Erbrecht an dem Fürstentum Dräniert (Orange) an Frankreich. 5. Savoyen bekam das Königreich Sicilien. Kaiser Karl Vi. wollte sich biesert Friebensbestimmnngen nicht fügen und setzte mit Hilfe des deutschen Reiches den Krieg noch eine Zeit lang fort, kam babei aber in Nachteil, ba Villars im Jahre 1713 Lanbau und Freiburg im Breis-1713 gau eroberte. Enblich kam auch der Friebe zwischen Frankreich und dem Kaiser 1714 zu Rastabt und mit dem Reiche i7i4 in bemselbett Jahre zu Baden in der Schweiz zustanbe. In diesen Friebenssd)lüssen würde ausgemacht: 1. Kaiser Karl Vi. ward als Besitzer der spanischen (nun österreichischen) Niederlande, welche mit einem Teile der französischen Niederlande (Tournay) vermehrt wurden, Neapels, Mailands und Sardiniens*) anerkannt. 2. Die Kurfürsten von Köln und Batem würden in ihre Laube und Rechte wieber eingesetzt. 3. In Bezug aus den Besitzstand des Reiches blieb es bei den Friebensbestimmnngen von Ryswick. Mit btefen Friedensschlüssen nahm der spanische Erbfolgekrieg sein Ende. Durch denselben ward nicht nur die große spanische Monarchie zersplittert, sondern and) das Übergewicht Frankreichs durch Zurückweisung der französischen Eroberungspolitik gebrod)en, dagegen dem britischen Einflüsse im europäischen Staatensystem das Übergewicht verschafft, das europäische Gleichgewicht also auf ganz neuen Grundlagen aufgebaut. _— Ludwig Xiv. starb tiefgebeugt und in bitterer tfteue, daß er die Wohlfahrt feines Volkes seinem Ehrgeize ) 3ahre 1720 tauschte Savohen die Insel Sardinien gegen dak rm Utrechter Frieden erhaltene Sicilien ein. 10*
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