Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
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pfälzischen Länder für seine Schwägerin, die Herzoaiu von
Sv k”V1c Ansprüche des srm,Msch°?M7n born
Wibeiltanbe des Kaisers scheiterten, sielen 1689 französische Truppen m bte Jxljcmlniibe ein, und nun begann jener schreckliche Raubkrieg, in dein namentlich das Kurfürstentum, von der Psalz so schrecklick verivujtet worden i,t. Die großartige Ruine des Heidelberger Schlosses egt noch heute Zeugnis davon ab. Auch das Herzogtum Berg hatte schwer zu leiben; bte Franzosen brangen von Bonn ans nach Siea-burg vor, brandschatzten die Umgegenb und besetzten bte bamals noch zum Erzbistum Colu gehörige Festung Kaiserswerth, bis Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg diese Stadt belagerte und die tfemde 1689 zur Kapitulation zwaug.
^ Wilhelm als Kurfürst. Im Jahre 1690 starb der
^uifur't Wilhelm, und Johann Wilhelm wurde Herrscher
des Kursiirltentums von der Pfalz. Somit vollzog sich die Ver-eimgung von Jülich-Berg mit der Kurpfalz, die überein Jahrhundert be,teheu sollte. Obwohl die Länder Jülich und Bera dadurch nur Nebenlande des Kurstaates wurden, so blieb doch auch nach wiederhergestelltem Frieden 1697 Düsseldorf die Residenz des Kur für iten und der Sitz der Regierung. Die pfälzischen Lande waren eben durch den Krieg zu sehr erschöpft, um die Kosten einer prunkvollen Hofhaltung ausbringen zu können; eine solche aber hielt Johann Wilhelm zur Behauptung seiner Würde für unerläßlich. Was Pracht und Luxus betrifft, so war sein Hos ein Abbild der glänzenden Hof-Haltung Ludwigs Xiv. von Frankreich. Er steigerte den Glain leiner Residenz Düsseldorf zu einer solchen Höhe, daß das Land bald unter emer unerträglichen Schuldenlast seufzte. Trotzdem verstand es Johann Wilhelm, sich bei seinen Untertanen beliebt zu machen; gern nahm er bei Gelegenheit auch an ihren Schützenfesten teil. iie Prachtliebe kam doch in mancher Beziehung wieder dem Lande, namentlich der Stadt Düsseldorf, zugute.
Für letztere hat er überhaupt viel getan. Von der Eriveiterung der^ Festungswerke wird an anderer Stelle erzählt'. Zur Vergrößerung der Stadt ließ er die Neustadt anlegen. In derselben gedachte er nahe am Rheinufer ein riesiges Schloß nach dem Muster des Versailler aufführen zu lassen, dessen Plan noch im Historischen Museum zu Düsseldorf aufliegt. Ein großes Wandgemälde von Klein-Cheoalier im Rathaussaale stellt uns dar, wie der Oberbau-diiektor des Kurfürsten, Graf Matt Heus de Albertis, ihm den Plan erläutert. Wäre er zur Ausführung gekommen, so würde das Düsseldorfer Schloß alle anderen Bauwerke dieser Art in den Schatten gestellt haben; doch war das Kurfürstentum nicht reich genug, den Wunderbau aufzuführen. Dagegen war es Johann Wilhelm möglich,
1 Siehe Seite 59.
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wollte, zog Alexander ihn tränenden Auges zu sich empor und schloß ihn in die Arme. Bewegt schauten die Umstehenden auf die einzigartige, erhebende Szene.
In K o n st a n z am Bodensee, der alten Römerstadt, schwuren sechs Jahre darauf (1183) die Lombarden dem Kaiser, der ihnen die Wahl ihrer Beamten ließ, die Treue, um sie nicht mehr zu brechen.
9. Tage der Macht. Inzwischen hatte Heinrich der Löwe in rastloser Tätigkeit den slawischen Osten und Norden weiter kolonisiert und sich um Deutschtum und Christentum in den Gebieten jenseits der Elbe in der Tat die größten Verdienste erworben. Es waren glänzende Tage deutscher Siedelungskraft, und das Bauerntum des Westens, das in Scharen nach dem fernen Neulande abströmte, wo auch der Zisterzienser, der Prämonstratenser den Pflug in die slawische Erde drückte, bereitete sich in harter, schaffensfroher Arbeit bessere Tage.
Aber mitten in fruchtbarer Tätigkeit traf den Löwen, der auch den Groll vieler Fürsten trug, schwer die Hand des einst verlassenen Kaisers. Vergeblich zu dreien Malen vor einem Reichstag (zu Worms, Magdeburg und Kaina bei Zeitz) gefordert, wurde Heinrich geächtet und seiner Herzogtümer entsetzt, 1180.
„Ta er nun nicht abgelassen hat", so heißt es in der Sachsen betreffenden Absetzungsurkunde von Gelnhausen, „gegen die Kirche Gottes und gegen die Rechte und Freiheit der Edlen zu wüten, so wurde er sowohl wegen des Unrechtes gegen sie als auch wegen der uns vielfach erwiesenen Mißachtung und besonders wegen offenbarer Majestätsbeleidigung dreimal nach Lehenrecht rechtskräftig vor unser Gericht gefordert und ist nun, weil er sich fernhielt und auch keinen Boten, der für ihn die Verantwortung führen sollte, geschickt hat, als ein Hartnäckiger verurteilt."
Bayern sprach der Kaiser dem Hause Wittelsbach zu, das noch heute dort regiert, und Sachsen wurde zersplittert: der westliche Teil, das heutige Sauerland, kam an das Erzbistum Köln, mit dem es bis in die napoleonische Zeit, 1803, verbunden geblieben ist, der östliche dagegen an den Askanier Bernhard, den Sohn des inzwischen verstorbenen Albrecht des Bären; Bernhards Nachkommen haben dann den Namen Sachsen auf ihre Erblande um Wittenberg übertragen. Lübeck, Hamburg und Bremen wurden, was sie auch noch heute sind, freie Reichsstädte.
Nach kurzem Widerstände sah sich der Löwe von allen verlassen. Verzweifelt warf er sich in E r f u r t zu Barbarossas Füßen nieder, 1181. Gerührt hob dieser seinen Vetter und ehemaligen Waffengefährten unter Tränen auf und verzieh. „Dennoch", sprach er, „bist du selber die Ursache deines Unglückes !" Nur die welsischen Stammlande Braunschweig und Lüneburg wurden dem Herzoge belassen. Das noch bestehende Herzogtum Braunschweig und das 1866
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Eben halte der schwedische General Königsmark die „Kleinseite", den auf dem linken Moldauufer gelegenen Stadtteil von Prag, überfallen — da verkündeten endlich, endlich die Glocken in Westfalen den Abschluß des furchtbaren Streites. In Prag war die Kriegsflamme aufgelodert, in Prag erlosch sie.
6. Der Westfälische Friede. Schon seit dem Jahre 1643 verhandelten die Mächte über die Beilegung des Krieges in den alten 1 Bischofsstädten Münster und Osnabrück, dort die
O Katholiken, hier die Protestanten. Aber erst 1648 kam das große Einigungswerk zustande; am 24. Oktober wurde die Friedensurkunde unterzeichnet.
Landveränderungen. Frankreich erhielt hauptsächlich die österreichische Landgrafschaft Elsaß, die seit 1551 behaupteten lothringischen Bistümer und Städte Metz, Toul, Verdun und den „Sundgau" mit der Festung Belfort. Die deutsche Grenze im Westen war fortan wehrlos. Schweden bekam das reiche Vorpommern (links der Oder) nebst Stettin und der Insel Rügen, ferner als Reichslehen die Stadt Wismar in Mecklenburg und die ehemaligen Bistümer Bremen (ohne die Stadt) und Verden. Es gewann dadurch die Mündungen der Flüsse Oder, Elbe und Weser. Im ganzen verlor das Reich an 100 000 qkm.
An Brandenburg, das Erbansprüche ans ganz Pommern hatte, fiel nur das hafenarme Hinterpommern (rechts der Oder); als Ersatz für Vorpommern wurden ihm die Bistümer Halberstadt, Minden, Kamin und die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg eingeräumt. Sachsen behielt die Lausitz, Bayern die Oberpfalz mit der Kur, während die Rheinpfalz mit einer neuen, achten Kurwürde an den Sohn des Winterkönigs fiel. Mecklenburg bekam für Wismar die ehemaligen Bistümer Schwerin und Ratzeburg.
Staatliches. Die Fürsten wurden Landesherren; nur gegen „Kaiser und Reich" durften sie die Hand nicht erheben. Frankreich und Schweden erhielten die Aufsicht über die Durchführung des Friedens; sie gewannen so die Möglichkeit, jederzeit wieder in die deutschen Angelegenheiten einzugreifen.
Kirchliches. Die Gleichberechtigung mit den Katholiken, die den Lutheranern bereits durch den Augsburger Religionsfrieden eingeräumt war, wurde nun auch den Reformierten oder Kalvinisten zuerkannt. Zugleich sollte jeder Teil diejenigen geistlichen Güter behalten, die er am 1. Januar des „Normaljahres" 1624 in Besitz gehabt hatte. —
So war denn wieder Friede in Deutschland, aber es war der Friede des Kirchhofs. Seit den Stürmen der Völkerwanderung hatte
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Extrahierte Personennamen: Königsmark Metz
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Heimgekehrten und zum Ersten Konsul gewordene Bonaparte bei M a r 4 n g o in Italien, 1800, entschied rasch den Sieg.
Der Friede von Lun6ville in Lothringen bestätigte die Abmachung von Campo Formio. Das ganze linke Rhein-user, 1200 Quadratmeilen mit 4 000 000 Einwohnern, 1qa1 fiel endgültig an Frankreich. Wie seit Menschenaltern das 1-Oul Münster von Straßburg, war nun auch der Kölner Dom französisch. Germania trauerte.
Der Gesandtenkongreß von Rastatt war durch den Krieg zersprengt worden; der Ausgleich für die Landverluste der linksrheinischen Fürsten lag in des Ersten Konsuls Hand, und es war ein beschämendes Schauspiel, wie deutsche Fürsten und Fürstengesandte sich zu Paris in seinen Vorzimmern drängten und um die Gunst des Gewaltigen buhlten, ja mit klingender Münze seine Minister bestachen.
Bonapartes Weisungen vollzog dann gefügig eine Reichs-d e p u t a t i o n , d. h. ein Ausschuß des Reichstages zu Regensburg. Gerade 40 Jahre nach dem Hubertsburger Frieden kam 1 gfxo dessen H aupt[b e ]sch Iuf3 zustande. Es war der Schick- ^ Ovo salstag des alten Reiches.
Die g e i st l i ch e n Gebiete (bis auf das Kurfürstentum Mainz und die Besitzungen des Johanniter- und des Deutschordens), insgesamt 1700 Quadratmeilen, wurden säkularisiert, d. h. von der weltlichen Macht eingezogen und als Entschädigungsgut verwendet. Ebenso fielen die kleineren fürstlichen Staatsgebiete und alle Reichsstädte bis auf sechs: die Hansestädte, Frankfurt, Augsburg und Nürnberg, der Verteilung anheim.
Am reichlichsten, um etwa das Fünffache, wurde Preußen entschädigt, das Napoleon noch an sich zu fesseln suchte; besonders die Bistümer Hildesheim und Paderborn nebst dem östlichen Teile des Stiftes Münster sowie Erfurt mit dem Eichsfelde kamen in den Besitz des Staates. — Die Zahl der deutschen Einzelstaaten sank von etwa 250 auf den siebten Teil: in nationaler Hinsicht allerdings, da das Elend der Kleinstaaterei so erheblich beschränkt wurde, ein Segen für Deutschland, den wir noch heute genießen.
7. Der dritte Koalitionskrieg, 1805, und das Ende des Deutschen Reiches. Am 2. Dezember 1804 war Napoleon, der als Erster Konsul nnt staunenswerter Tatkraft neue Ordnung in Frankreich geschaffen hatte, in Paris vom Papste Pius Vii. zum Kaiser gesalbt; während alle Glocken läuteten, hatte der ehemalige Leutnant sich und seiner Gemahlin Josefine, der Kreolin, die Kaiserkrone aufs Haupt gedrückt Die Welt stand geblendet.
Kaum gekrönt, rüstete der Ehrgeizige mit aller Macht gegen das verhaßte England: aber die englischen Staatsmänner störten durch
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Korvey Karls Karl Karl Karl Karl Roland Roland Avenarius Roland
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über die Schweden bei Nördlingen in Schwaben. Die Übermacht der Schweden war jetzt gebrochen. Die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen schlossen mit dem Kaiser den Frieden von Prag 1635; das Restitutionsedikt wurde auf vierzig Jahre aufgehoben. Erschöpft traten viele protestantische Reichsstände dem Frieden bei, und die Kriegsflamme schien dem Erlöschen nahe zu sein.
Der Zchwedisch-Zranzöfische Krieg und der Znede.
§ 197, Kriegerische Ereignisse. Unter nichtigen Vorwänden erklärte jetzt Frankreich, wo der Kardinal Richelieu erster Minister war, dem Kaiser den Krieg und verband sich offen mit den Schweden. Man hatte es in Paris auf das Elsaß abgesehen. Auch der Herzog von Weimar suchte sich hier festzusetzen. Er schlug die Kaiserlichen aus dem Lande und eroberte die Festung Breisach. Aber ein rascher Tod raffte ihn dahin, und feine Truppen traten in französischen Sold. Immer mehr entartete der Krieg zu planlosen Raub- und Plünderungszügen. Der schwedische General Torstenson, der gichtbrüchig in einer Sänfte feinem Heere voranzog, drang wiederholt bis tief in die österreichischen Erblande ein und bedrohte sogar den 1637-1657 neuen Kaiser Ferdinand Iii. in seiner Hauptstadt Wien. Eben hatte ein anderer Schwedenführer, der Graf Königsmark, die Stadt Prag überfallen, da verkündeten die Glocken in Westfalen den Menschen das Ende des großen Völkerstreites.
§ 198. Der Westfälische Friede. Nach jahrelangen Verhand-1 Q *unqen kam am 24. Oktober 1648 der Friede in den alten 1041:0 Bischofsstädten Münster und Osnabrück zustande?)
100 000 qkm wurden vom Reiche losgerissen. Frankreich erhielt beinahe das ganze Elsaß, Schweden Vorpommern mit Stettin und der Odermündung, das Erzbistum Bremen (ohne die Stadt) und das Bistum Verden. Beide Staaten waren als Bürgen des Friedens fortan die Herren im Reiche. Die Niederlande und die Schweiz wurden als unabhängig ausgerufen.
Brandenburg bekam Hinterpommern und als Entschädigung für das ihm ebenfalls zustehende Vorpommern die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg, sowie die Bistümer Halberstadt, Minden und Kamin. Bayern blieb im Besitze der Kurwürde; für den Sohn des Winterkönigs fchus man eine achte Kurwürde.
Die Reformierten sollten den Katholiken und Lutheranern gleichberechtigt fein; jede Partei sollte an Kirchengut behalten, was
!) Gedichte: Schiller, „Friede." Gerhardt, „Zum Friedensschlüsse 1648." Huch, „Friede." Lingg, „Der Westfälische Friede".
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Mit ihrem Herzoge ließen viele Sachsen sich taufen. Nun war der Widerstand des Volkes gebrochen, und der Krieg hörte bald auf. Um die Herrschaft des Christentums zu sichern, errichtete Karl im Sachsenlande mehrere Bistümer, wie Paderborn, Münster, Osnabrück, Bremen und Halberstadt. x)
3. Karls Krönung zum Kaiser. Karl hatte sich ein mächtiges Reich geschaffen; es erstreckte sich schließlich von der Elbe und der Donau bis zum Atlantischen Ozean und von der Nordsee bis zum Mittelmeer. Als gewaltigster Herrscher des Abendlandes strebte Karl nach einer Würde, die seiner Macht am besten entsprach: das war die Würde eines römischenkaisers, die seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr in Gebrauch gewesen war. Der damalige Papst, den Karl mehrmals gegen Feinde beschützthatte, erfüllte diefes ^Verlangen. Im Jahre 800 war Karl nach Rom gekommen. Am ersten Weihnachtstage, mit dem man damals das neue Jahr begann, betete der König am Altare der Peterskirche. Da trat der Papst unerwartet an ihn heran und setzte ihm eine goldene
Krone auf das Haupt. Das versammelte Volk aber jubelte dem Erstaunten zu und rief: „Heil und Sieg dem großen Karl, dem nach Gottes Willen gekrönten friedebringenden r ö m i s ch e n K a i s e r!"
800
Karl der Große.
J) Gedicht: Kopisch, „Die Gründung der Stadt Frankfurt a. Main."
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsenlande Paderborn Bremen Halberstadt Donau Atlantischen_Ozean Nordsee Rom Peterskirche Gottes Frankfurt Main
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Desaix selber lie in der Schlacht sein Leben. Mit Glck stritt im selben Jahr auch der franzsische General Morean bei Hohenlinden in Bayern.
In dem lothringischen Stdtchen L n n 6 v i l l e kam es zum Frieden. Er besttigte die Abmachung von Campo Formio. Das ganze linke Rheinufer, 66 000 Quadratkilometer -j oa * mit 4 Millionen Einwohnern, fiel endgltig an Frankreich; der Rhein bis zur Mitte der Strmung sollte fortan die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich sein. Gleich dem Mnster von Straburg, das seit 120 Jahren den Welschen gehrte, war nun auch der Clner Dom französisch. Germania trauerte.
Wann war schon in alter Zeit der Rhein Deutschlands (Germaniens) Grenze?
28 Gebietsvernderungen in Deutschland. Den Ausgleich fr die Landverluste deutscher Fürsten auf dem linken Rheinufer bestimmte eine Reichsdeputation, d. h. ein Ausschu des Reichstages zu Regensburg. Die wirkliche Entscheidung aber lag während der langen Vorverhandlungen in den Hnden des Ersten Konsuls, und in unwrdiger Weise drngten sich, um die Gunst des franzsischen Machthabers wetteifernd, deutsche Fürsten und Frstengesandte in seinen Vorzimmern zu Paris. Am - or\o 15. Februar 1803, gerade 40 Jahre nach dem Hubertsburger Frieden, kam der Haupt [be] schlu in Regensburg zustande. Es war der Schicksalstag des alten Reiches.
Die geistlichen Gebiete (bis auf das Kurfrstentum Mainz und die Besitzungen des Johanniter- und des Deutschordens), ins-gesamt 93 500 Quadratkilometer, wurden skularisiert, d. h. von der weltlichen Macht eingezogen und als Entschdigungsgut ver-teilt. Ebenso fielen die kleineren frstlichen Staatsgebiete und fast alle Reichsstdte (bis auf 6) der Verteilung anheim.
Die Zahl der Einzelstaaten wurde dadurch von etwa 270 auf den siebenten Teil verringert. In nationaler und wirtschaftlicher Hinsicht war das allerdings fr Deutschland ein groer Segen. Und wie die protestantischen Bevlkerungen an kirchlicher Freiheit ge-wannen, so hrte mit der Aufhebung der geistlichen Stifter auch das Vorrecht auf die hohen kirchlichen Stellen auf, das der Adel Jahr-hunderte hindurch zum Schaden der katholischen Kirche beansprucht hatte; segensreicher konnte sich diese jetzt nach innen entwickeln.
Am bedeutendsten, um etwa das Fnffache, wurde Preußen entschdigt, das Napoleon an sich zu fesseln suchte; besonders die Bistmer Hildesheim und Paderborn nebst einem Teile von Mnster, sowie Erfurt mit dem Eichsfelde fielen dem Staate zu.
Welche Gebiete hatte Brandenburg im Westflischen Frieden
erhalten?
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Extrahierte Personennamen: General_Morean Campo_Formio Napoleon
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10. Westfalen. Aus der jlich-clevischen Erbschaft fallen im Vertrage von Xanten, 1614, die Grafschaften M a r k mit der Haupt-ftabt Hamm und Ravensberg mit Bielefelb an Brandenburg. 1648 wird das Stift M i n b e n , 1707 durch Kauf die Grafschaft Tecklenburg am Teutoburger Walb erworben. Entschdigungen von 1803: das Stift Paderborn, die stliche Hlfte des Stiftes M n st e r und die Abtei Herford. 1815 treten hinzu die West-liche Hlfte des Stiftes Mnster, das alte kurclnische Herzogtum Westfalen (Sauerland), Dortmund, die Abtei K o r v e y und das oranifche Frstentum Siegen.
Alles wird 1815 zu der heutigen Provinz vereinigt.
11. Hessen-Nassau. Erwerbungen von 1866: das Kurfrstentum Hessen-Cassel, dem 1815 auch der grte Teil des Stiftes Fulba einverleibt worben war, samt der alten Landgrafschaft Hessen-Homburg, das 1806 von Napoleon zum Herzogtum erhobene Nassau und die Freie Stadt Frankfurt am Main, die alte Wahl-, spter auch Krnungsstabt der deutschen Könige. Hinzu treten 1866 aus einer Grenzberichtigung noch je ein Kreis von Bayern und Hessen-Darmstabt.
12. Die Rheinprovinz. Aus der jlich-clevischen Erbschaft stammt als erster Besitz des brandenburgischen Staates am Rhein das Herzogtum Cleve. Aus der oranischen Erbschaft, 1702, wird die Grafschaft M r s mit Creseld, im Utrechter Frieden, 1713, Geldern erworben. Entschdigungen von 1803: die alten Abteien Essen, Werden und Elten.
Die Hauptmasse der Rheinlande kommt dann 1815 an Preußen: die Herzogtmer Jlich und Berg (mit der Hauptstadt Dsseldorf), die Kurstifter E l n und Trier, der grere Teil der Pfalz (Moselland) und Teile von Kurmainz,Luxemburg und Limburg: ferner die Reichsstdte Aachen, die Lieblings-ftabt Karls des Groen, und Wetzlar, der Sitz des alten Reichs-kammergerichtes, sowie zahlreiche frstliche Gebiete, wie N e u w i e b, Arenberg, Solms.
1824 entsteht aus den verschiedenartigen Teilen die heutige Rheinprovinz; ihr angegliedert werden 1849 noch die hohen-zollerischen Lande in Schwaben.
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Schtzen bemchtigt: da verkndeten die Glocken in Westfalen den Menschen das Ende des groen Vlkerstreites.
69, Der Westflische Friede. Nach jahrelangen Verhand-1 A J.q lungen kam am 24. Oktober 1648 der Friede in den alten I0-+O Bischofsstdten Mnster und Osnabrck zustande.
100 000 qkm wurden vom Reiche losgerissen. Frankreich erhielt beinahe das ganze Elsa, Schweden Vorpommern mit Stettin und der Odermndung, die Stifter Bremen (ohne die Stadt) und Verden. Beide Staaten waren als Brgen des Friedens fortan die Herren im Reiche. Die Niederlande und die Schweiz wurden als unabhngig ausgerufen.
Brandenburg bekam Hinterpommern und als Ent-schdigung fr das ihm ebenfalls zustehende Vorpommern die Anwartschaft auf das Erzstift Magdeburg, sowie die Stifter Halber-stadt, Minden und Kamin. Bayern blieb im Besitze der Kurwrde; fr den Sohn des Winterknigs schuf man eine achte Kur.
Die Reformierten oder Kalvinisten sollten den Katholiken und Lutheranern gleichberechtigt sein; jede Partei sollte an Kirchengut behalten, was sie am Neujahrstage 1624 besessen hatte. Die Fürsten wurden unabhngige Landesherren; nur gegen Kaiser und Reich durften sie die Hand nicht erheben.
So war denn wieder Friede in Deutschland aber es war der Friede des Kirchhofs; zu Tode erschpft lag das Reich am Boden.
Trauernd schrieb ein zeitgenssischer Dichter:
Was kostet unser Fried'? O wie viel Tonnen Gut?
Was kostet unser Fried'? O wie viel Strme Blut!
Deutschland am Ende des Dreiigjhrigen Krieges.
7v. Die Soldaten. Der Krieg ist schrecklich, wie des Himmels Plagen!" Furchtbarer aber als der Dreiigjhrige hat kein Krieg gewtet. Denn zgellos ohnegleichen hauste das Soldnertum. Aus allen Lndern Europas strmte es auf deutschem Boden zusammen; selbst Kosaken und Tartaren, Lappen und Mohammedaner stellten sich ein. Alle Stnde und Bekenntnisse waren in den Heeren ver-treten; scharenweise liefen besonders Bauernshne aus der Leib-eigenschaft unter die Fahne. Da es den Kriegsherren bald an Geld fr den hohen Sold gebrach, so mute der Krieg den Krieg er-nhren"; man lie die Soldaten, Offiziere und Gemeine, durch Raub und Plnderung sich selbst unterhalten. Sie lebten vom Kriege, bis der Krieg sie alle verschlang.
Uniform und gleichmige Bewaffnung gab es nicht; jeder trug, was er hatte. In der Schlacht unterschieden sich die Heere
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