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1. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 31

1918 - Berlin : Weidmann
8. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. -31 8. Friedrich Wilhelm Iii. ^9?18^0. 31. Friedrich Wilhelm Iii., seines Vorgngers Friedrich Sohn, zeichnete sich durch wahre Frmmigkeit, freundliches Wohl- majji111' wollen gegen jedermann und brgerliche Einfachheit aus. Er war aber von Jugend auf schchtern und unentschlossen. Diese Eigenschaften wren gefhrlich gewesen, wenn er nicht tchtige Generale und Minister gefunden und selbst vom Kriegswesen viel verstanden htte. Seine Gemahlin, Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz, teilte mit ihm alle Leiden, die ihm beschieden waren, mit Klugheit und Sndhaftigkeit und wurde wegen ihrer Anmut und Herzensgte vom Volke wie eine Heilige verehrt. a) Preuens Unglcksjahre 1806 und 1807. Friedrich Wilhelm Iii. hielt sich von den K r i e g s b n d - Die Friedenszeit, nissen gegen Frankreich ( 29) zunchst vllig fern. Denn er wollte seinem Lande die Schrecken des Krieges ersparen und vor allem erst die von seinem Vorgnger herrhrenden groen Staatsschulden allmhlich abtragen, und dazu bedurfte er mehrerer Jahre ungestrten Friedens. Ja er stellte sich mit dem ^Konsul Napoleon Bonaparte auf einen so guten Fu, da er fr die 1795 links vom Rhein abgetretenen Gebiete (1803) im rechtsrheinischen Deutschland reichliche Entschdigung erhielt, z. B. die Erwerbungen. Bistmer Paderborn und Hildesheim und die freien Städte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar. Aber die Macht des Korsen, der sich 1804 zum Kaiser der Franzosen gemacht hatte, stieg immer bedenklicher. Er eroberte 1805 Wien und schlug die verbndeten sterreicher und Russen in der sog. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Mhren (Napo- stuften^ isos. leon I., Alexander I. von Rußland und Franz I. von sterreich) entscheidend. Sein groartiger Sieg feuerte ihn zu dem Plane an, ein europisches Weltreich zu grnden, in dem Könige, Herzge und Fürsten von ihm abhngig werden sollten. So muten 16 deutsche Fürsten einen Rheinbund stiften und ihre Truppen ihm zur Verfgung stellen. Deutschland wurde da-durch so verkleinert, da Kaiser Franz Ii., der sich schon zwei Jahre zuvor den Titel und Namen Kaiser Franz I. von Ende des Osterreich beigelegt hatte, 1806 die deutsche Kaiserwrde nieder- $eut,"^69te,d6e8

2. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 34

1886 - Berlin : Weidmann
34 Friedrich Iii. und kein groer Feldherr; er hat aber doch zum Wachstum des Staates nach Krften beigetragen und durch die Erwerbung der preuischen Knigskrone das Ansehn des brandenburgischen Herrscher-Hauses erhht. Bei schwchlichem Krper und geringerer Thatkraft verfolgte er doch stets hohe Ziele und zeigte groe Absichten. Seine Liebe zu Pracht und Lustbarkeiten wute er wenig einzuschrnken, so-da dem Lande daraus viel Kosten entstanden. a) Regierung nach auen. Ludwigs Xiv. Raubkriege. [Ursachen zum dritten Raubkriege 16881697: Die Reuuionskammern.] Die Selbstsucht und der bermut Ludwigs Xiv. warm durch die glcklichen Er-folge der beiden ersten Raubkriege noch gewachsen. Alsbald nach dem Nymwegener Frieden errichtete er sogenannte Reunions-kammern (chambres de reunion) in Metz, Besanyon u. s. w., welche historisch nachweisen sollten, da Frankreich infolge der Friedens-schlffe von Mnster und Nymwegen noch Ansprche auf viele Städte und Gebietsteile habe, die einst zu den abgetretenen Lndern (Elsa, Franche-Comt6 u. s. w.) gehrt htten. Ludwig zog die ihm von den Kammern bezeichneten Stcke sofort ein und schdigte dadurch Spanien, Holland, Pfalz-Zweibrcken (und dadurch Schweden) sowie viele deutsche Reichsfrsten. Ein Protest des deutschen Reichstages gegen diese Genxtthtigkeit war ohne Wirkung. [Straburg 1681.] Die Schmach des deutschen Reiches war aber noch nicht voll. Ludwig lie nmlich 1681 mitten im Frieden die freie Reichsstadt Straburg einschlieen und durch Louvois zur Kapitulation zwingen. Der Bischof Egon von Frstenberg und eine französisch gesinnte Partei in der Stadt erleichterten den schndlichen Anschlag Ludwigs; die Brger ergaben sich ohne Schwert-streich, von Kaiser und Reich im Stiche gelassen. [Die Trken vor Wien 1683.J Selbst der groe Kurfürst riet trotz des Schimpfs, der Deutschland angethan wurde, zum Frieden mit Frankreich, da er einen Krieg fr verderblich hielt; und der Kaiser befand sich gerade damals in einer sehr bedrngten Lage. Die Trken hatten nmlich schon ganz Ungarn erobert und waren unter ihrem Growesir Kara Mustafa 1683 bis vor Wien vor-gedrungen; nur die treffliche Verteidigung durch Rdiger von Stahremberg und die Hilfeleistung des polnischen Knigs Johann Sobieski retteten Wien vor der Einnahme. Um aber freie Hand

3. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 81

1886 - Berlin : Weidmann
Friedrich Wilhelm Iii. 81 Sehr bald folgten auch Friedensschlsse Frankreichs mit den brigen Koalitionsmitgliedern, namentlich mit England zu Amiens (1802). Reichsdeputationshauptschlu 1803, ^Territorialvernde- 55. tun gen.] Nach dem Lnneviller Frieden bemhten sich die deutschen Fürsten durch Bestechungen und Schmeicheleien in Paris, mglichst viel Gebietsentschdigungen Mr die linksrheinischen, an Frankreich ab-getretenen Besitzungen fr sich zu gewinnen. Die zahllosen Verhand-lungen zwischen Paris und Regensburg, wo der deutsche Reichs-tag eine Deputation von acht Mitgliedern eingesetzt hatte, fhrten endlich 1803 zu dem Reichsdeputationshauptschlu, der folgen-des bestimmte: 1. Preußen, welches Bonaparte auf seine Seite zu ziehen suchte, erhielt etwa das Fnffache des auf dem linken Rhein- L ufer/verlorenen Gebietes, nmlich die Bistmer Hildes.heim, Pader-born, einen Teil Mnsters, mehrere westflische Abteien und die mainzischen Besitzungen Erfurt und das Eichsfeld, dazu die Reichs-stdte Mtounisen, Nordhausen und Goslar. 2. Bayern wurde z. B. durch Wrzburg, Bamberg und Passau; Wrttemberg durch Elingen, Heilbronn, Reutlingen; Baden durch Mannheim, Heidel-Berg, u. s. w. u. s. w. entschdigt. 3. Von den geistlichen Reichsfrsten blieb1) nur der bisherige Kurfürst von.m^nz^ Karl von Dalberg, als Reichskanzler und Primas von Deutschland bestehen und wurde mit Aschaffenburg, Regensburg und Wetzlar ausgestattet. 4. Von den 52 Reichsstdten erhielten sich nur sechs: Augsburg, Nrnberg, Frankfurt a. M., Lbeck, Hamburg und Bremen. 5. Fr die verloren gegangenen Kurfrstentmer von Trier und Kln wurden 4 neue geschaffen: Hessen-Kassel, Baden, Wrttemberg und Salz-brg. Das deutsche Reich fhrte fortan nur noch ein Schein-leben, und die deutsche Ehre war dahin; Bonaparte legte seine Ver-achtnng gegen Deutschland gar bald deutlich an den Tag. __ Die dritte Koalition 1805. Ende des deutschen Reiches 1806. 56. [Ursache des Krieges.] Bonaparte zeigte immer mehr die Ab-ficht, sich zum Herrn Europas emporzuschwingen. Als die Englnder den Bedingungen des Friedens von Amiens nicht nachkamen und an Frankreich den Krieg erklrten, besetzte er Hannover und rstete eine groe Flotte, um in England zu landen. Er fhrte aber die Landung nicht aus, da sich Schweden, Rußland und Osterreich mit Eng- ') auer den Hochmeistern des Deutsch- und Johanniterordens. Jaenicke, Deutsche u. brandenburg.-preu. Geschichte. Ii. c.

4. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 119

1886 - Berlin : Weidmann
Geschichtstabelle. 119 3. Don Friedrich dem Groen bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Reiches 1740-1871. 1740-1786 Friedrich Ii. der Groe; fhrt um Schlesien drei Kriege; er-wirbt 1744 Ostfriesland und 1772 Westpreuen, Erme-land und den Netzedistrikt. 17401742 Erster schlesischer Krieg; 1741 Schlacht bei Mollwitz. 1742 bei Ehotusitz; Friede von Breslau. 17441745 Zweiter schlesischer Krieg; 1745 Schlachten bei Hohenfriedberg, Soor. Kesselsdorf; Friede von Dresden. 17561763 Dritter schlesischer (siebenjhriger) Krieg. 1756 Schlacht bei Lobositz; Gefangennahme der Sachsen bei Pirna. 1757 Schlachten bei Prag, Kollin, Robach, Leuthen. 1758 Schlachten bei Krefeld und Zorndorf; berfall bei Hoch- kirch. 1759 Schlachten bei Minden und Kunersdorf; Fink kapituliert bei Maxen. 1760 Fouque wird bei Landeshut gefangen genommen; Schlachten bei Liegnitz und Torgau. 1761 Friedrich lagert bei Bunzelwitz und verliert Schweidnitz und Kolberg. 1762 Sturm auf die Hhen von Burkersdorf; Schlacht bei Freiberg. 1763 Friede zu Hubertusburg. 17781779 Bayrischer Erbfolgekrieg. 1785 Der Frstenbund. 17861797 Friedrich Wilhelm Ii.; erwirbt 1791 Ansbach und Baireuth, 1793 Sdpreuen, Danzig und Thorn; 1795 Neuostpreuen und Neuschlesien. 1789 Ausbruch der groen Revolution in Frankreich. 1792 Feldzug in die Champagne; Kanonade von Valmy. 1793 Ludwig Xvi. wird hingerichtet: Erste Koalition 17931797. 1795 Friede von Basel, Abtretung des linken Rheinufers. 1796 Bonaparte in Italien. 1797 Friede von Campo Formio: Rhein und Etfch bilden die Grenzen Deutschlands. 17971840 Friedrich Wilhelm Iii.; erwirbt 1803 im Reichsdeputationshauptschlu: Hildesheim, Paderborn, einen Teil Mnsters, Erfurt und das Eichsfeld, Mhlhausen, Nordhausen und Goslar; verliert 1807 im Tilsiter Frieden: alle Lnder westl. der Elbe und die polnischen Erwerbungen von 1793 und 1795; erhlt 1815 im Wiener Kongre: die jetzigen Provinzen Posen, Sachsen, Westfalen, Rheinland und dazu Schwedisch-Pommern. 1798 Bonaparte in gypten; Schlacht bei Abukir. 1799 Suwarow in Italien; Bonaparte erster Konsul. 1800 Bonaparte siegt bei Marengo, Moreau bei Hohenlinden. Georg-Eckert-Institut fr nationale Schu'!:. : - '-i schung Braus' .c.v.veig Schul du,:' sbibtiothek

5. Hilfsbuch für geschichtliche Wiederholungen an höheren Lehranstalten - S. 67

1894 - Berlin : Weidmann
67 Franz Ii S. 1792-1806[ ^Friedrich | Wilhelm Iii S. 1797-1840 Bonapartes bergewicht in Frankreich ist ent-schieden. Morean siegt bei Hohenlinden der Erzherzog Johann. 1801 Im Frieden von Luueville wird das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Die Republiken werden anerkannt. Friede mit Rußland und der Trkei. gypten wird von den Franzosen gerumt. England schliet den Frieden von Amiens. 1803 Der Reichsdeputationshauptschlu entschdigt die deutschen Fürsten sr das linke Rheinufer durch Skularisationen. ^Preußen erhlt Mnster, Paderborn, Hildes-heim, Erfurt mit Eichsfeld, Mhlhausen, Nordhausen, Goslar grte Ausdehnung des Staates. 1804 Bonaparte lt den aus deutschem Gebiete entfhrten Herzog von Enghien erschieen. b) Kaiserreich und Gewaltherrschaft in Europa. Bonaparte wird als Napoleon I Kaiser der Franzosen. Napoleon sichert die brgerliche Rechtsgleichheit, fhrt das neue brgerliche Gesetzbuch ein (ffentliches Verfahren, Geschworene) und schtzt die Freiheit der Religion und des Handels und Ge-werbes und die Sicherheit der Person und des Eigentums. Franz Ii erklrt sich zum Kaiser von sterreich. 1805 England, Rußland, sterreich und Schweden beginnen den dritten Koalitionskrieg. Bayern, Wrttemberg und Baden stehen auf Frankreichs Seite, Preußen bleibt neutral. Mack mu in Ulm kapitulieren. Nelson besiegt die französisch - spanische Flotte bei Trafalgar und fllt. Napoleon lt Wien besetzen und siegt in der Drei-kaiserschlacht von Ansterlitz der sterreich und Rußland. 5* m

6. Hilfsbuch für geschichtliche Wiederholungen an höheren Lehranstalten - S. 53

1894 - Berlin : Weidmann
53 land durchzufhren), mit denen die staatlichen im Reiche bald zusammenfallen, ist der Krieg zum ersten europischen Eroberungskriege, namentlich Frank-reichs und Schwedens gegen das Haus Habsburg, geworden. Auer in fter-reich hat sich die protestantisch-reichssrstliche Sache behauptet: die Reichsstnde sind thatschlich vllig unumschrnkt. Die Macht des Kaiser-tums ist gebrochen, das Nationalgefhl geschwunden, die Volkskraft erschpft. Religise Reformen und Kmpfe. Die Kirche trennt sich in die protestantische (gespalten in lutherische und reformierte) und katholische. Die Theologie beherrscht das ganze geistige Leben. Die absolute Monarchie bildet sich in den auerdeutschen Staaten auer England und Polen aus. Den Habsburgern gegenber erlangt Frankreich als erste Landmacht das bergewicht. Der Islam dringt von Osten vor. Zweiter Zeitraum. Vom Westflischen Frieden bis zur franzsischen Revolution. 1. Die Zeit Ludwigs Xiv. a) Frankreich und Deutschland. Der schrankenlose Absolutismus. Leopold I S. 1658-1705 ^Friedrich Wilhelm der groe Kurfürst 1640-1688 Frankreich wird tonangebende Macht in Europa unter der unumschrnkten Herrschast Ludwigs Xiy. Mazarin, Premierminister, unterdrckt die letzte Erhebung des Adels und der Parlamente. Ludwig sucht die Grenzen zu sichern und zu er-weitern und beginnt den Devolntionskrieg gegen die spanischen Mederlande. 1668 Ludwig erhlt im Frieden von Aachen einen Teil Flanderns. 1672-1679 Ludwigs Krieg gegen Holland und seine Verbndeten, beendet durch den Frieden von 3!ymwegen. Ludwig erhlt Freiburg im Breisgau und die Franche-Comts. Lothringen bleibt besetzt. Ludwig vergrert sein Gebiet durch die Rennionen in Elsa und Lothringen. 1681 Strabnrg wird von den Franzosen durch Verrat genommen.

7. Hilfsbuch für geschichtliche Wiederholungen an höheren Lehranstalten - S. 52

1894 - Berlin : Weidmann
52 Ferdinand Iii S. 1637-1657 ^Friedrich Wilhelm der groe Kurfürst 1640-1688 1632 1634 1635 Wallenstein, als unumschrnkter Oberfeldherr wieder eingesetzt, lagert sich bei Nrnberg. Gustav Adolf siegt der Wallenstein und fllt bei Ltzen. Wallenstein, abermals abgesetzt, wird in Eger er-mordet. Die Kaiserlichen siegen bei Nrdlingen der die Schweden unter Bernhard von Weimar. Sachsen schliet mit dem Kaiser den Frieden zu Prag. Das Restitutionsedikt wird aufgehoben. Fast alle protestantischen Staaten treten dem Frieden bei. 4. Frauzstsch-fchwedifche Periode. Krieg des Auslandes um deutsches Gebiet. Pommern kommt an Schweden (gegen den von Joachim Nestor geschlossenen Grimnitzer Vertrag). Die Franzosen, jetzt selbst kriegfhrend, nehmen das von Bernhard von Weimar eroberte Elsa in Besitz. 1648 Westflischer Friede (zu Mnster und Osnabrck). Der Augsburger Religionsfriede wird von Europa anerkannt und auf die Reformierten ausgedehnt. Das Jahr 1624 Normaljahr fr den Besitzstand der geistlichen Gter und mit einigen Ausnahmen auch fr die freie Religionsbung. ^Brandenburg erhlt Hinterpommern, Magdeburg, Halberstadt und Minden. Frankreich erhlt die sterreichische Landgrafschaft Elsa und behlt Metz, Toul und Berdum Schweden erhlt als Reichsstand Vorpommern, Bremen, Verden und Wismar. Die Rheinpfalz wird als achte Kur neben Bayern hergestellt. Schweiz und Niederlande werden als uu-abhngig vom Reiche anerkannt. Entsprungen aus religisen Gegenstzen (die Habsburger suchen die in den Niederlanden, England und Schottland gescheiterte Gegenreformation in Deutsch-

8. Mittelalter - S. 97

1890 - Berlin : Weidmann
— 97 — Iil m Schwaben: Hzgt. Schwaben (—1268), Markgfsch. Baden-') Gfsch.: Württemberg, Zollern, Fürstenberg, Habsburg u a • Johanniter bailey in Heidersheim (Breisgau).2) Iv. in Bayern: Hzgtt. Bayern (Wittelsbacher), Kärnthen, Ostreich Steier, Meran;3) Gfsch. Tyrol, Landgfsch. Leuchtenberg4) (am Regen) u. a. 3v- ™ ?der;Lo,hrin0en: Hz^L Lothringen;5) Gfsch.: Salm (Rhein-und Wildgrafen),6) Zweibrücken, Saarbrücken, Bar, Ligny. Vi. in Nieder-Lothringen: Hzgt. Löwen oder Brabant (Rest des alten Herzogtums); Gfsch.: Luxemburg, Hennegau, Flandern Feldern, Jülich, Berg, Cleve u. a. Ferner gehörten zum Reiche folgende Vii. Aufserdeutsche Fürstentümer: a) Königr. Böhmen, Markgfsch. Mähren, Hzgt. Breslau, Herrsch. Mecklenburg u. a.; — b) in den Ostseeprovinzen: Deutscher Orden, Erzbist. Riga: Bistt. Kurland, Dorpat und Oesel. Trotz der Landeshoheit mufsten weltliche wie geistliche Fürsten die Belehnung mit ihren Ländern, soweit sie nicht Allodien waren, beim Kaiser nachsuchen (‘muten’); die weltlichen Lehen hiefsen wegen Überreichung einer Fahne Fahnen-, die geistlichen Scepterlehen (s. o. zu 1122). Bei der Wahl geistlicher Fürsten hielt sich die Curie schwachen Kaisern gegenüber nicht an das Wormser Concordat gebunden. Das Wahlrecht ging ausschliefslich an die Kapitel über; doch schrieb sich der Papst die Befugnis zu, die Bistümer u. s. w. ohne Rücksicht aut das Recht der Kapitel zu besetzen. (Vgl. zu 1260 u. 1414 18.) bestehen aus einer Vertretung des Volkes nach Munden, Geistlichkeit, Adel und Städten, welche letztere durch ihre von dem Magistrat entsendeten Abgeordneten den Bürgerstand repräsentieren; vereinzelt erscheinen auch die Bauern.7) Sie sind hervorgegangen aus den Hoftagen, zu denen ursprünglich nur land-gesessner Adel und Geistlichkeit verpflichtet waren, zu denen aber, hauptsächlich der Steuerbewilligung wegen, bald die Städte ninzugezogen wurden. Die Stände beratschlagten in der »Regel nicht ') Die Grafen von Baden waren Markgrafen von Verona gewesen. !) Die deutschen Besitzungen des Ordens standen unter einem ‘Grofsprior’ und obersten Meister, der in Heidersheim residierte. 3) Nicht das Meran in Tyrol, sondern der slawische Name von Dalmatien, der reqio maritima bedeutet. Mit diesem Herzogtum waren die bayrischen Grafen v. Andechs beliehen die wegen ihrer ausgedehnten Besitzungen in Bayern und Franken eine hervorragende Stellung emnahmen und 1248 ausstarben. Ihre fränkischen Besitzungen kamen z. t. an Burggr Friedrich Hi von Nürnberg, den Schwager des letzten Herzogs. 4) Napoleons I. Stiefsohn Eugen Beauharnais, Schwiegersohn Maximilians I. vonbayern erhielt von diesem u. a. auch die Landgrafschaft Leuchtenberg. Sein Enkel Nikol. Maiimilianowitsch’ Herzog von Leuchtenberg, Sohn einer russischen Grofsfürstin, wurde zum König von Griechenland 1862 von Eufsland in Aussicht genommen. 5) Das alte lothringische Herzogsgeschlecht, dessen Stammvater Graf Gerhard von Elsafs 1048 Lothringen erhielt, hat jetzt den österreichischen Thron inne durch Maria Theresias Gemahl Franz I., der Lothringen gegen Toscana im Wiener Frieden 1737 vertauschen mufste. 6) Dieser Titel, den noch jetzt die Linie Salm-Grumbach führt, entstand daher, dafs ein heingraf (d. h. Graf des Rheingaus) im 14. Jh. die Tochter des letzten Wildgrafen von Kyrburg heiratete. Das Geschlecht nannte sich Salm nach seinen großen Besitzungen im Uder-Wasgau. An die Wildgrafen (comites silvestres, auch hirsuti, Eaugrafen, wegen der Rauheit des Landes) knüpft die von Bürger bearbeitete Sage vom wilden Jäger an ('Der Wild- und Rheingraf stie/s ins Horn' u. s. w.). -♦ 7) Z™B1 !n Tyr01, aucb in Brandenburs und Pommern, wo der Bauernstand im spateren Mittelalter sehr frei war. Meyer, Leitfaden der Geschichte (Mittelalter). 7

9. Mittelalter - S. 29

1890 - Berlin : Weidmann
— 29 — meinsamen Lebens findet bald bei allen gröfseren Kirchen Eingang. Die Kanoniker, in einem Hause lebend und von den Mönchen nur durch die Erlaubnis eignes Besitzes geschieden, versammelten sich täglich zur Anhörung eines Kapitels aas der Bibel oder der Regel, daher sie ‘Kapitel’ genannt wurden. Weil ihnen der C hör dienst in der Kirche obliegt, heifsen sie auch Chorherren. — Da das gemeinsame Leben aus Stiftungen bestritten wurde, wurden die Kirchen, die ein solches Kapitel besafsen, Stiftskirchen (ecclesiae collegiatae), bischöfliche Kirchen Hoch Stifter, die Kanoniker derselben Stifts- oder Domherren genannt. — Das gemeinsame Leben und der gemeinsame Haushalt bei den Dom- und Ivollegiatkirchen wurde jedoch im 12. Jh. aufgehoben und die Einkünfte des Stiftes nach Ausscheidung des bischöflichen Tafelguts unter die Canonici als Prä-benden zu gleichen Teilen verteilt. Die Kapitelsherren wurden nach und nach der Senat der Bistümer und erhielten das Recht, den Bischof zu wählen, das sie ursprünglich mit dem übrigen Klerus und dem Volke teilen sollten, sowie die frei werdenden Domherren-Stellen zu besetzen. Oft wurde für Aufnahme in das Kapitel Ritterbürtigkeit festgesetzt. — Reste dieser Einrichtungen sind die Domkapitel zu Brandenburg, Naumburg, Zeitz u. a. 768—814 Karl der Große, anfangs neben seinem Bruder Karl mann nur König von Austrasien, nach dessen Tode aber unter Nichtachtung der Rechte von Karlmanns Kindern mit Bewilligung der Grofsen Herrscher des Gesamtreiches, dehnt durch glückliche Kriege das Reich über Italien, Nordost-Spanien, sowie über Deutschland und Ungarn bis zur Eider, Elbe und Saale aus, erhebt es zum Kaiser- d. h. Weltreich und ordnet seine inneren Verhältnisse mit hohem politischen Sinn1) und Kraft, indem er für allgemeine Sicherheit, gute Rechtspflege, Schulen, Wissenschaften und Landwirtschaft sorgt. 772—804 Die Sachsenkriege, unterbrochen durch Züge nach Italien, Spanien, Bayern und Ungarn. — Grund: Die ununterbrochenen Räubereien des einzigen noch heidnischen deutschen Stammes an der offenen Ostgrenze. Die Sachsen, von der Elbe und Saale bis gegen den Rhein hin wohnend, zerfielen in 4 Stämme: Westfalen, Engem (Angrivarii)2), Ostfalen und Nor dal bin gier (in West-Holstein), von denen jeder seinen eigenen Herzog hatte. 772 Erster Sachsenzug:. Karl erobert die Eresburg (Stadtberge a. d. Diemel), stürzt die Irmensäule3) u. dringt bis zur Weser. ’) Karl hat an staatsmännischem Sinn im Mittelalter nicht seines Gleichen: das römische Keich mit seiner geordneten Verwaltung war sein Vorbild. — 3) S. o. S. 3. 0 Iranslat. S. Alex.: truncum quoque ligni non parvae magnitudinis in altum erectum sub divo colehant patria eum lingua Ir min su l appellantes, quod laiine dicitur univ er sali s columna, quasi sustinens omnia.

10. Mittelalter - S. 55

1890 - Berlin : Weidmann
— 55 — Comte), die Dauphine, Provence und Savoyen nebst einem großen Teil der Schweiz umfafste. — Die Vereinigung mit Deutschland erfolgte so, dals die Magnaten des Reiches Reichsstandschaft erhielten d. h. das Recht, auf den deutschen Reichstagen zu erscheinen. — Das Reich bekam erst durch seine Vereinigung mit Deutschland innere Ruhe und begann aufzublühen. — Die Verbindung mit Deutschland hat in ihren letzten Resten bis zum Ende des deutschen Reiches (1806) gedauert, indem der Herzog von Savoyen stets als deutscher Reichsfürst angesehen ist und auch seine Lehen immer vom Kaiser empfangen hat, obwohl er andererseits seit der Erhebung zum König von Piemont (1720) wie souverän behandelt wurde. Die Grafschaft Orange (Arausio, Oranien) wurde 1529 im Frieden zu Cambrai als souverän anerkannt; sie kam 1570 an das Haus Nassau-Oranien und aus der oranischen Erbschaft beim Tode Wilhelms Iii. von England 1702 an Preußen, das sie 1713 im Frieden zu Utrecht an Frankreich abtrat. Avignon kam durch Kauf an den Papst (1348). Die Schweiz wurde 1648 förmlich von Deutschland losgelöst. Die Dauphine und die Provence liefs die Schwäche des Reiches im 14. und 15. Jh. an Frankreich verloren gehen. Die Freigrafschaft Burgund kam an das herzogliche Haus Burgund, eine Nebenlinie der Valois, und aus der Erbschaft Karls des Kühnen an das Haus Habsburg, dessen spanische Linie sie 1556 ei'hielt, um sie 1678 im Frieden zu Nimwegen an Frankreich abzutreten. 4) Konrad führt die Erblichkeit der Lelien— die Herzogtümer ausgenommen — ein und gewinnt dadurch die niederen Lehensleute für sich; sein Versuch, die Krone erblich zu machen, mifslingt. — Das Verlangen der lombardischen Vasallen nach einem schriftlichen Lehnsgesetze gegen die Unterdrückungen der Bischöfe und ihre gewaltsame Erhebung (Motto) bewirken Konrads zweiten Zug nach Italien (1036—38): Belehnung der Normannen mit der Grafschaft Aversa bei Neapel. 1039 Konrad Ii f unerwartet in Utrecht und wird in dem von ihm gebauten Dom in Spei er beigesetzt, von ihm an der stehenden Grabstätte der Kaiser. Auflösung der Gauverfassung. Die Erblichkeit der Lehen, welche bewirkte, dafs auch das Amt, zu dessen Ausstattung z. t. Güter als Lehen gegeben waren, als erblich galt und der Amtsdistrikt als ein zu dem Amte verliehenes Lehen aufgefafst wurde, bewirkte im 12. Jh. die vollständige Auflösung der alten Gauverfassung, die bereits durch Verleihung der Immunitäten (o. S. 28) sowie der gräflichen Amtsgewalt an die Bistümer, Klöster und geistlichen Stifter für ihre Eigenbesitzungen (allodia) untergraben war. Die Eigenbesitzungen der Bistümer, durch reiche Schenkungen der für ihr Seelenheil besorgten Christenheit beständig sich vermehrend, lagen in der ganzen Diöcese zerstreut und sind wohl zu unterscheiden von der Diöcese, dem Sprengel des geistlichen Amts; doch suchten die Bischöfe ihren weltlicheu Besitz durch Kauf dazwischenliegender Güter und Districte zusammenhängend zu machen und abzurunden (arrondieren): dieser weltliche Besitz,
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